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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

4. Alte Geschichte - S. 30

1886 - Berlin : Hofmann
30 Erster Teil. Das Altertum. auf körperliche Gewandtheit und Stärke, sowie auf die Erzielung von Vaterlandsliebe gerichtet war die Erziehung der Mädchen. Die Frauen lebten eingezogen im Hause. d) Das Leben der erwachsenen Männer. Auch die Erwachsenen lebten nicht in der Familie, sondern stets in gemeinsamen Häusern zusammen, wo das ganze Leben streng und gleichmäßig geregelt war (Syssitien oder Phiditien d. i. gemeinschaftliche Mahlzeiten; Blutsuppe). Hauptbeschäftigung der Männer: Jagd und Krieg. c) Ausschließung der Fremden. Verbot der Reisen. Eisernes Geld. Da er viele Anfeindungen erfuhr, nahm Lykurg seinen Landsleuten das Versprechen ab, die neue Verfassung nicht eher zu ändern, als bis er von einer Reise nach Delphi zurückgekehrt sei. Um nun die Verfassung für alle Zeit zu erhalten, kehrte er, wie die Sage erzählt, überhaupt nicht zurück, sondern tötete sich selbst. — Der Erfolg der neuen Ordnung war ein ungemeiner Aufschwung der spartanischen Macht; nachdem die Stadt in zwei langwierigen und blutigen Kriegen das benachbarte Messenien (Aristodemus, Aristomeues) besiegt und den Schutz des Zeustempels in Olympia übernommen hatte, erhielt sie den vorwiegenden Einfluß, die Hegemonie (d. i. Führerschaft) im Peloponnes. § 13. Solon, der Gesetzgeber Athens. Ähnlich wie Sparta im Peloponnes blühte Athen zur vorherrschenden Macht in Hellas auf. Die erste staatliche Ordnung der Stadt und ihres Gebietes führte man auf Thefeus zurück, dessen Geschlecht dann auch im Besitze des Königtums blieb, bis ihm die N e l i d e n folgten. Ans diesem Geschlecht stammte K o d r n s, der letzte König von Athen, welcher durch seinen heldenhaften Opfertod in einem Kriege gegen die Dorier die Stadt rettete. An feine Stelle traten uuu die Archonten. Anfangs wurden diese höchsten Beamten noch aus dem Geschlecht des Kodrus genommen, bald aber aus den vornehmen Geschlechtern (Eupatrideu) überhaupt; auch wurde ihre Zahl auf neun festgesetzt, und ihr Amt dauerte immer nur ein Jahr. Da aber diese Vornehmen, welche auch das höchste Gericht, den Areopag, beherrschten, die niederen Klassen bedrückten und das um so mehr, als keine geschriebenen Gesetze bestanden, so wurde mit der Auszeichnung des bisher geübten Rechtes Drakon beauf-624 tragt (ca. 624 v. Chr.). Aber die drakonischen Gesetze waren so streng, daß die Lage der Niederen dadurch eher ver-

5. Alte Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Erster Teil. Das Altertum. Auch die Geschichtschreibung wurde, freilich nur in ganz rohen und unkritischen Aufzeichnungen, gepflegt. Man nennt die frühesten Geschichtschreiber Logographen (d. i. Sagenerzähler); zu ihnen gehört z. B. Hekatäos. Repetition: Griechen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Wanderung der Dorier nach dem Peleponnes: Sparta und die Lakedämonier. — Koloniengründungen außerhalb Griechenlands. Äolische, ionische, dorische, Kolonien auf der kleinasiatischen Küste (Smyrna, Ephesus, Kolophon re.). Entferntere Gründungen: in Italien, Südfrankreich, Spanien, sowie an den Küsten desschwarzenmeeres. — Einigungsmittel der griechischen Stämme 1. Nationalfeste: Olympische, isthmische, Pythische, nemeische. 2. Orakel (Dodona, Delphi). 3. A m p h i k t i o n i e n. Lykurg, Gesetzgeber Spartas ca. 820 (drei Stände; Jugenderziehung; Abschließung nach außen). Sparta hat die Hegemonie im Peloponnes. S o l o n, Gesetzgeber Athens ca. 594 (Vorgeschichte Athens: Thesens; Kodrus letzter König. Dann Archonten. — Drakons harte Gesetze). Solons Reisen. Seine Verfassung bleibt bestehen trotz der Tyrannis der P i s i st r a t i d e n , und wird 510 durch Klistheues weiter ausgebildet. Kunst und Wissenschaft: Baukunst (dorischer, ionischer Stil), Schatzhaus des Atreus. — Bildhauerkunst schwach entwickelt, Dädalos. — Dichtkunst. Höchste Blüte der epischen Poesie: Homer (Ilias und Odyssee). Hohe Entwickelung der Lyrik: Simonides, Archilochos, Sappho, Anakreon; Pindar. — Wissenschaft. Die sieben Weisen. Iii. Periode. Gon den Jerserkriegen öis zum Untergang der griechischen Freiheit. 500—338 v. Chr. § 15. Die Perserkriege. Dieses reiche Streben der Griechen auf dem Gebiete des staatlichen wie geistigen Lebens lief am Anfang des fünften Jahrhunderts v. Chr. Gefahr, von dem Weltreich der Perser erdrückt zu werden. Der König Darins (vgl. § 6) strebte seine Macht auch über den Hellespont nach Europa auszudehnen. Da erhoben sich auf Anstiften des Aristagoras von Milet, Schwiegersohns des von Darms treulos behandelten Histiüos, sämtliche kleinasiatische Griechen gegen die Perser. Freilich wurden sie, nachdem ihnen die Eroberung und Verbrennung des Satrapensitzes Sardes gelungen war, bei Lade geschlagen. Aber weil ihnen von Athen underetria (ans Euböa)Hilfe geleistet worden war,richtete sich die Rachsucht des Darius

6. Alte Geschichte - S. 40

1886 - Berlin : Hofmann
40 Erster Teil. Das Altertum. die Teilnahme ein den Volksversammlungen und Gerichtsstbungen eine gewisse Entschädigung (Heliastensolb re.) einführte; b) an den Segnungen der Bildung, indem er z. B den Armeren Eintrittsgeld in die Theater ans der Staatskasse zahlen ließ u. a. nt. Ferner hat er durch den Ban der „langen Mauern" vom Piräeus nach Athen und durch embere Bauten die Stadt befestigt, den Bundesschatz von Delos nach der Akropolis überführen lassen und durch eine feste, aber freisinnige Politik nach außen die Macht Athens zur höchsten Entfaltung gebracht. Ii. Seine Sorge für Kunst und Wissenschaft. Unter Perikles erreichten sowohl die Baukunst, durch die Errichtung großartiger Tempel (Parthenon, Propyläen u. a.), als die Bildhauerei (durch Ausführung der Athenestatuen auf der Akropolis, des Zeus in Olympia u. a.) ihre höchste Vollendung. Auch die Blüte der dramatischen Poesie fällt in diese Zeit (Äschylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes); die Geschichtschreibung hat jetzt i£)re berühmtesten Vertreter (Herodot, Thukydibes), und die Philosophie wirb durch hervorragenbe Männer gepflegt, welche auf die kurz nachher eintretend Blüte biefer Wissenschaft vorbereiten. Von dem allen wirb am Ende biefes Abschnittes im Zusammenhang die Rebe sein (vgl. § 22). § 18. Der pelopormesische Krieg. Einer berartigen Machtentfaltung Athens gegenüber wuchs die Eifersucht Spartas, welche durch den obenerwähnten breißigjährigen Frieden nicht beseitigt war, zu einer solchen Höhe, daß zwischen den beiben Mächten bei geringfügigem Anlaß (Epibamnos, Kerkyra, Korinth) ein Zwiespalt und endlich ein langwieriger Krieg ausbrach, 431 den man den peloponnesischen nennt, und der mit Unterbrechungen Bis t)oit 431—404 v. Chr. bauerte. Fast ganz Griechenlanb war an bem-selben beteiligt: auf Athens Seite ftanb ein Teil von Hellas und die Inseln des Bunbes, aus der Spartas fast der ganze Peloponnes. 431 In der ersten Periobe (Archibamischer Krieg), 431—421, ^2i schwankte das Kriegsglück. Vor den Einfällen des peloponnesischen Heeres (König Archibamos) mußten die athenisch Gesinnten sich in die Stadt flüchten, wo nun bei der großen Menschenanhäufung 430 die schreckliche Pest ausbrach (430 ff.). Perikles selbst, nachdem er die ©einigen verloren und trotzdem den Mut der Athener als

7. Alte Geschichte - S. 104

1886 - Berlin : Hofmann
Griechische ca. 1100 Wanderung der Dorier. 820 Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. 594 Solon, der Gesetzgeber Athens. 490 Schlacht bei Marathon. 480 Schlacht bei Thermopylä. 480 Schlacht bei Salamis. 479 Schlacht bei Platää. ca. 440 Perikles. (Athens Blütezeit.) Geschichte. 431—404 Peloponnesischer Krieg (Al-kibiades). Sturz Athens. 387 Friede des Antalkidas (Zersplitterung Griechenlands). 338 Schlacht bei Chärouea. Untergang der griechischen Freiheit. ca. 333 Alexander der Große. 146 Zerstörung Korinths durch die Römer. Uömische 753 (?) Gründung Roms. 509 Sturz des Königtums. 494 Auswanderung auf den heiligen Berg. 451 Dezemvirn. Zwölftafelgesetz. 275 Ganz Mittel- und Süditalien sind unter römische Botmäßigkeit gekommen. 264—241 Rom siegt über Karthago im ersten finnischen Krieg. Sizilien römisch. 218—201 Rom siegt über Karthago im zweiten finnischen Krieg. Spanien zum Teil römisch. 146 Karthago zerstört. 146 Korinth zerstört. Makedonien römisch. 133 Tiberius Gracchus. 123 Cajus Gracchus. ca. 110 Cimbern und Teutonen in Italien. Geschichte. 88—82 Erster Bürgerkrieg (Marius und Sulla). 58—51 Cäsar in Gallien. 49—46 Zweiter Bürgerkrieg (Pom-pejns und Cäsar — Schlacht bei Pharsalus 48). 44 Cäsar ermordet. 31 Oktavian gewinnt die Alleinherrschaft. Schlacht bei Actium. 31 v. Chr. — 476 n. Chr. Römische Kaiser Christenverfolgungen: ca. 60 unter Nero. ca. 300 unter Diokletian. ca. 110 Blüte des römischen Kaiserreichs unter Trajau und ca. 130 unter Hadrian. ca. 333 Konstantin der Große. Christentum Staatsreligion. 476 Odoaker zerstört das weströmische Reich. Druck von Jßleib & Nietzsche! in Gera.

8. Alte Geschichte - S. 54

1886 - Berlin : Hofmann
54 Erster Teil. Das Altertum. Zerrbild ihrer Schwächen vorhielt. Gegen diese Schwächen und ihre Träger richteten sich die einzelnen Stücke. So verspottete Aristophanes z. B. in den Rittern in der Person des Kleon (vgl. § 18) die zur Zeit des peloponnesischen Krieges ihr Haupt erhebende Demagogie, in den Wolken in der Person des Sokrates, von dessen Bedeutung er offenbar eine unrichtige Vorstellung hatte, die Sophisten (vgl. unten „Philosophie"), in den Wespen die Leidenschaft der Athener, in den Gerichtssitzungen als Richter ihre Zeit zu verthun, in den Vögeln den schwindelhaften Unternehmungsgeist, welcher seine Landsleute zu der Mischen Expedition trieb. Ost wurde er in seinen Stücken auch der Herold der öffentlichen Meinung hinsichtlich gewisser politischer Maßnahmen; so dienten z. B. die Lustspiele „die Acharner" und „Lysistrate" den Bestrebungen für das Zustandekommen des Friedens. Von anderen Stücken sind hervorzuheben: die Thesmophoriaznsen, worin einmal der Tragöde Euripides und dann die Sittenverderbnis besonders der Frauenwelt verspottet wird, die Frösche, in denen er ebenfalls dem Euripides als Vertreter einer verweichlichten und künstlichen Dichtung entgegentritt, die Ekklesiazusen, in denen die Nenernngssncht der Athener den Angriffspunkt bildet. — Von den übrigen Lustspieldichtern heben wir noch den der „neueren Komödie" angehörenden Men an der hervor. Er war ein Liebhaber des harmlosen Scherzes und ohne satirische Einzel-beziehungen. Seine Stücke sind nicht erhalten, doch haben sie dem römischen Dichter Terenz als Muster gedient, so daß man wenigstens doch seine Stoffe kennt. 5» Philosophie. Die Philosophie, d. H. die Erforschung der letzten Gründe des Daseins, zog den lebendigen Geist der Griechen vor allen Dingen an. Nachdem Thales den Urstoff der Welt in dem Wasser, A n a x i m e n e s in der Luft, H e r a k l i t im Feuer gesucht; nachdem andere wieder den Grund der Erscheinungen durch ein Unbestimmtes (Anaximand er), durch einen allleitenden Verstand (Anaxagoras) oder auch durch das harmonische Verhältnis der Zahlen (Pythagoras) hatten erklären wollen, aber alle auf diefem Wege nicht zu der rechten Befriedigung vordrangen, übten die Zeiten des peloponnesischen Krieges wie auf alles Streben, so auch auf das Suchen der Wahrheit einen verwirrenden Einfluß. Es trat eine Klasse von Männern auf, welche philosophische Studien nicht mehr aus idealem Wissensdrang betrieben, sondern aus per-

9. Alte Geschichte - S. 63

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Leben und Sitten der Griechen. 63 Person, als in den Handlungen und den sittlichen Grundsätzen Schönheit und Tugend, Anmut und Wurde zu vereinigen (K a l o -k a g a t h i e). Schon in dem Gang und der Kleidung der Gebildeten prägte sich der Sinn für ein schönes Ebenmaß aus, jede übermäßig rasche Bewegung der Glieder, das Auffallende in der Kleidung durch grelle Farben re. galt im gewöhnlichen Leben für unschön. Sie trugen lange, mantelartige Gewänder (Hintation u. a.), die in kunstvolle Falten geworfen waren. Schmuck verschmähten sie nicht; derselbe bestand zumeist in Spangen, Ringen, goldenen Nadeln, besonders auch in Kränzen, welche Männer und Frauen bei festlichen Gelegenheiten zu tragen pflegten. Wort, Gebärde und Handlung standen bei den Griechen unter dem Gesetze des Maßes und der Schönheit, und je mehr eine Persönlichkeit die Erfüllung dieser Gesetze sich zur zweiten Natur zu machen verstand, desto größeres Ansehen genoß sie beim Volke (vgl. Perikles). Das öffentliche Leben war in Griechenland ein ungemein reges. Da die Volksversammlungen in den meisten Orten die Entscheidung der Angelegenheiten hatten (z. B. in Athen), so war der einzelne Bürger an den Verhandlungen sehr interessiert. Dabei gewährten ihm die Reden, welche in den Volksversammlungen und auch in den Gerichtssitzungen gehalten wurden, ein geradezu ästhetisches Vergnügen, was dann wieder den Nachteil im Gefolge hatte, daß man oft denjenigen Rednern zustimmte, welche am kunstvollsten zu reden verstanden, ohne daß ihre Sache auch die beste war. Diese Neigung zur Öffentlichkeit ließ bei den Griechen eine Pflege der Häuslichkeit in unserem Sinne nicht auskommen: der Mann lebte draußen, die Frau im Hause. Selbst der Familiensinn, anfangs hoch entwickelt, litt in den Zeiten der republikanischen Verfassungen viel Einbuße. Die Bildung der Frauen war im großen und ganzen vernachlässigt, wenngleich wir hin und wieder auch hochgebildeten Frauen begegnen, wie den Dichterinnen Sappho, Corinna und der Freundin des Perikles, Asp asia. Am wenigsten nahmen die Frauen an dem geistigen Leben des Volkes teil in Sparta, wo die Männer, vom Gesetz gezwungen, stets außer dem Hause lebten und die Erziehung der Kinder schon im siebenten Jahre vom Staate übernommen wurde. Die sittlichen Anschauungen des griechischen Volkes, die in dem heroischen Zeitalter bereits sehr entwickelt waren (Vaterlands-

10. Alte Geschichte - S. 29

1886 - Berlin : Hofmann
§ 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. 29 zusarnmenthaten. Am umfangreichsten waren der Bund um Delphi und der Bund um Anthela. Andere politische Einigungsmittel waren die Symmachien (Kriegsbündnisse) re. § 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. Zwischen den Bergen Taygetos und Parnon, im Thale des Eurotas, lag Sparta, die Hauptstadt der dorischen Lakedämonier. Zwei Zweige der Herakliden, die Agiaden und Eurypontiden, waren im Besitz der Königsherrschaft. Da aber die beiden Geschlechter sich die Herrschaft gegenseitig streitig machten, so riß Parteiung ein und die dadurch herbeigeführte Entartung des Volkes bedrohte den Bestand des Staates. Da faßte Lyknrgos den Plan, durch weise Gesetze und Staatseinrichtungen die Zukuuft des Gemeinwesens sicher zu stellen. Nachdem er auf Reisen (besonders in Kreta) die Einrichtungen fremder und auch stammverwandter Völker studiert, gab er nach der Rückkehr ca. 820 die lyknrgische 820 Verfassung. Das Land wurde in gerechter Weise verteilt. Die gesamte Einwohnerschaft wurde nach ihrer Abkunft drei Klassen zugewiesen: a) Spartiaten, der Adel, die eingewanderten Dorier, , b) Lakedämonier oder Periöken, Abkömmlinge der eingebornen Achäer, c) Heloten, Sklaven und Hörige. — Die größte Macht im Staate hatte die Gerusia, Rat der Alten (Geronten), dreißig an der Zahl, einschließlich der mit demselben tagenden Könige. Die beiden letzteren wurden in ihrem Einfluß sehr beschränkt und regierten nebeneinander. Später trat die Behörde der fünf Ephoren hervor, mächtiger noch als Könige und Rat. Das wichtigste aber in der lykurgischeu Verfassung war die Fürsorge für die Hebung des Sittenzustandes und des Patriotismus. Dazu diente: a) Die Erziehung der Spartiaten. Sie follte eine körperlich und sittlich starke Jugend heranbilden. Mut, Entschlossenheit, Selbstüberwindung waren die angesehensten Tugenden. Dieselben sollten aber durch eine ausschließlich körperliche und militärische Ausbildung erreicht werden; wissenschaftlicher Unterricht fehlte. Abhärtung gegen Witterungsunbill wie gegen Schmerzen. Jährliche Geißelung im Tempel der Artemis. Vom 7. bis zum 20. Jahre dauerte die Erziehung, an der die Familie keinen Anteil hatte; der Staat forderte den ganzen Menschen, daher wohnten und übten die Knaben in festgeschlossenen Abteilungen gemeinschaftlich unter vom Staate gefetzten Lehrern (Paidonomen). — In ähnlicher Weise nur
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