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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 50

1904 - Trier : Lintz
50 Die Rheinische Schieferplatte und die Cölner Bückt. gewässer haben sich in das Gebiet tief eingesägt und dasselbe in ein formenreiches Bergland umgewandelt. Tie zahlreichen Täler und Tälchen des Bergischen Landes sind meist tief, viele scklucktenartig eingeschnitten. Wald, Wiese und Aecker wechseln miteinander ab, und überall liegen Gruppen von Häusern, bald in die Talmulden gebettet, bald die luftige Höhe erkletternd. Aus dein steten Wechsel der Boden form, des P f l a n z e n k l e i d e s und aus der reichen Besiedelnng entsteht das eigenartige, anziehende Gesamtbild des Bergischen Landes. Mit Stolz erzählen dessen rührige Bewohner von den Wundern des Landes, die der menschliche Geist ersonnen und menschlicher Fleiß geschaffen hat, von der Kaiser-Wilhelm-Brücke bei Müngsten, die hoch die tiefe Talschluckt der Wupper überspannt, von den Tal- sperren und von der merkwürdigen Schwebebahn der Wupperstädte Elb er- feit» und Bar m e n. Die Wupper hat nur einen kurzen Lauf, ist aber wasserreich und fließt, wie schon ihr Name (aus dem Oberläufe Wipper) andeutet, mit be- trächtlichem Gefälle. Auf der Mittlern Laufstrecke biegt sie nach N aus und umfließt das Wupperviereck. Unterhalb Cöln mündet sie in den Rhein. Der Haarstrang, der die Ruhr zu dem westlichen Lanfe zwingt, ist eine niedrige Bodenanschwellung. Als ein langgestreckter und schmal er Höhenzug begleitet er den Fluß, indem er sich nach mehr und mehr verflacht. Auf beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein breitet sich eiu mächtiges Stein kohl enge birge aus. 6. Die Gölner Mucht und die Wiederrheinische Giefebene. § 50. Bou Bonn ab entfernen sich die Berge auf beideu Seiten immer mehr vom Rhein. Auf der rechten Seite säumen die Bergischen Höhen den Horizont, auf der linken liegt, etwas näher gerückt, der baumgeschmückte Ostabhang des Vorgebirges der Eifel, auch Ville genannt. Die beiden Erhebungsreihen umschließen eine weite, völlig ebene, in früherer Zeit eingesunkene Tieflandschaft, die Cölner Bucht. Das Vorgebirge oder die Nille bildet einen schmalen, das Tiefland noch nicht 100 m überragenden Höhenzug. Westlich von ihm setzt sich hohe- Venn. Lölner Bucht. Ldcrkops (690 m) Tieflaudvbncht etile fort, bis fern iin Erftbecken Rheinbecken - ■ n___t<-< S\V bte Etfelhohen auftauchen. Tie (5rst, die bei Nenß Sbbildung 15. Durchschnitt durch den südl. Teil der Cölner Bucht Müudet, eittwäffert von Wsw nach Ono (Sn-sach überdöhl). diesen westlichen Teil der Tieflandsbucht, weshalb er im Gegensatz zum Rhein decken als Erftbecken bezeichnet werden kann (Abb. 15).

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 57

1904 - Trier : Lintz
Das Münstersche 93ec£ert. 57 Den Wasserabfluß, fast nur kleine Gewässer, sammelt die Weser. Ihr bedeutendster Zufluß aus dieser Strecke ist die Diemel. (Wo mündet sie?) Von Münden ab verfolgt die Weser eine vorwiegend nördliche Richtung. Nur eine große Westbiegung führt sie bogenförmig aus. Unter scharsem Winkel biegt sie aber wieder nach N um, ehe sie uach dem Durchbruch durch die Weserketten aus der Porta W est- phalica, der Westfälischen Pforte, in das Norddeutsche Tief- laud eintritt. Wo schön bewaldete Berge oder eigenartig zerklüftete Sandsteinselsen dicht an die Weser herantreten, entfaltet ihr Tal landschaftliche (Schönheit. An der Porta West phalica tritt sie zwischen zwei bewaldeten Bergen wie aus einem Tore heraus, um den Lauf durch die weite Ebene zu beginnen. Auf dem Wittekinds-- berge, dem Berge zur Linken, steht das 88 m hohe Denkmal, das die Provinz Westphalen dem Kaiser Wilhelm I. gesetzt hat. 3. Jas Münstersche Wecken. Teutoburger Wald, Egge-Gebirge und Haarstrang fassen das nach § 57 W breit geöffnete Münstersche Becken, auch Münstersche Bucht ge- nannt, eiu. Dessen Oberfläche ist beinahe völlig eben und liegt fast überall weniger als 100 in über dem Meere. Der Münstersche Landrücken durchzieht das Becken von 0 nach W und teilt es in die beiden Flußgebiete der Lippe und der Ems. (Wo entspringen diese beiden Flüsse? Welche Richtung schlagen sie ein?) Auch westlich von Münster treten slachgewölbte Hügelmassen aus der Ebene hervor. Im Quellgebiet der Ems liegt die Senne, eine sandige, stellenweise jedoch sumpfige Heidegegend. Auch im W, zwischen Coesfeld und der Lippe, breiten sich Heidegegeudeu aus. Anderseits gibt es im Münsterschen Becken viele wohlangebaute Landstriche, wie den zwischen der Lippe und dem Haarstrang gelegenen H e l l w e g, dessen fruchtbarster Teil die So est er Börde ist. 4. Das Keinegeviet. Ostlich vou dem untern Werralause breitet sich das einförmige § 58 Plateau des Eichsfeldes aus, das durch die Leine in das füd- liche Obere und in das nördliche Untere Eichsfeld geschieden wird. Nach kurzenl westlichen Laufe wendet sich die Leine nach N und fließt durch eine oberhalb Göttingen etwa 4 km breite Talfurche. Diese fcheint durch eine fog. Grabens enknn g entstanden zu sein. Auf ihrem weitern Laufe durchfließt die Leine ein B er gl and, dessen Höhen sich ans verschiedenartigem Gestein von ungleicher Härte zu-

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 71

1904 - Trier : Lintz
Die Schlesische Bucht und Niederschlesien^ 71 nitzer Höhen 260 m hoch. Die Bartschniederung bildet ein Glied eines alten Flu ßl auf es, der nach W gerichtet war. Ihre Sumpf- strecken haben in früherer Zeit der Ausbreitung des Deutschtums eine Grenze gezogen, wurden aber unter Friedrich d. Gr. in frncht- bare Äcker und Wiesen verwandelt. Zahlreiche Fischteiche sind heute noch vorhanden. Auch westlich von der Oder erscheint der Schlesische L.^and- rücken wieder. Er hat nordwestliche Richtung und erhebt sich am höchsten westlich von Glogan. Etwas weiter nach N liegen die Reben- hügel von Grünberg, die nördlichsten von Deutschland. 4. Iie Schleksche Ducht und Wiederschleken. Sudeten, Oberschlesische Platte und Schlesischer Landrücken um- § 76. schließen das Tieflandsbecken der Schleichen Bucht, in welche die Oder nach nur kurzem Oberlaufe eintritt. (Oderberg nur 200 m hoch.) Anfangs begleiten den Strom noch mäßige Höhen; aber nach der Ein- engung durch die malerischen Gehänge des St. Annabergs öffnet sich die freie, weite Ebene. (Zu welcher Richtung biegt die Oder all- mählich um?) Das Bild der Landschaft erinnert an das der Oberrheinischen Tiefebene; nur fehlen auf der einen Seile die Gebirge ganz, und auf der anderen Seite ist der Gebirgswall der Sudeten in weite Ferne gerückt. Wie in der Oberrheinischen Tiefebene findet auch ein eigentümliches Mitschleppen der einmündenden Nebenflüsse statt. Dies lassen schon Klodnitz und Malapane erkennen; deutlicher zeigt es die Gl atz er Neiße, am deutlichsten zeigen es die kleineren Flüsse Ohle und Weida. Manche der Nebenflüsse neigen gleich der Oder, der sie eine bedeutende Wassermenge zuführen, sehr zu verheerenden Überschwemmungen. Das einförmige Bild der Äcker und Wiesen, die die Ufer der Oder säumen, wird zuweilen durch herrliche Wälder und Anlandschasten unterbrochen. (Zeichne deu Oderlauf mit den Nebenflüssen bis zur Einmündung der Katzbach!) Nach drei treppeuförmigeu Biegungen nimmt die Oder in Niederschlesien den Bober mit der Queis und die Görlitzer Neiße auf. Um den Mittellauf dieser Flüsse breitet sich die große Niederschlesische Heide aus, über die die Gletschergewässer der Eiszeit*) eine mächtige Sanddecke ausgeschüttet haben. *) In der Eiszeit, einem Zeitabschnitte kältern Klimas, war ganz Nordeuropa, Norddeutschland bis zum Rande der deutschen Mittelgebirge hin, von dem Eise riesiger Gletscher, die von dem hochgehobenen Teile Skandinaviens ausstrahlten, bedeckt.

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 136

1904 - Trier : Lintz
136 Die Balkan-Halbinsel, wenig bewaldet, vom Mittelbalkan fast ganz kahl. Umso mehr überraschen dort reizende Tälchen, die, wie das liebliche Tal von Kasanlik, mit Rosen- und Wein- gärten und Walnußhainen geschmückt sind. Von den nördlichen Balkangewässern ist der Jsker, der aber weiter südlich auf dem Rilo Dagh entspringt und den Balkanzug durchbricht, um zur Donau zu eilen, der bedeutendste. Nach 8 rinnen die Gewässer zur Maritza. Südwestlich von dem Durchbruchstal des Jsker erhebt sich als eine vereinzelte Gebirgsmasse der Witosch (2290 m), der über die Hoch- fläche von Sofia beherrschend hinwegschaut. Weiter südlich türmt sich noch höher der kühn geformte Felskoloß des Rilo Dagh (Dagh, türk. — Gebirge, 2730 m), von dem nach 80 das Rhodope-Gebirge, nach 8 der Perim Dagh fast bis zum Ägäischen Meere ausstrahlt. Die Ausläufer des Rhodope-Gebirges und eines Küstengebirges im 0, das sich längs der Küste des Schwarzen Meeres nach 80 zieht, umschließen zusammen mit dem Balkan die Tiefebene von Ostrnmelien. Während diese einen üppigen Pflanzenwuchs zeigt, hat das südlicher gelegene Thra- zien, weil es heißer und regenärmer ist, vielfach Steppennatur. Zwei Meere umgrenzen das Gebiet, das Schwarze Meer im 0 und das Ägäische Meer im 8. Durch die meist 2 km breite Straße von Konstantinopel oder den Bosporus, durch das Marmara- Meer (griech. Name Propontis — Vormeer des Pontns oder Schwarzen Meeres) und die bis zu 1600 in sich verschmälernde Dardanellenstraße oder den Hellespont (— Meer der Helle) sind sie verbunden. (Welche Halbinseln springen aus der Nordküste des Ägäischen Meeres vor?) Die beiden Meerengen sind durch Ausnagung eines früheren Fluß- lauf es entstanden. Besonders der Bosporus ruft iu jeder Hinsicht den Eindruck einer frühern Stromrinne hervor. Er erinnert, da er ebenfalls in Schiefergestein eingeschnitten ist, dessen Schichten aber ganz horizontal gerichtet sind, nicht wenig an das Durchbruchstal des Rheines durch die Rheinische Schiesergebirgsplatte. Auch die Schlösser, Bürgen, Städte, Dörfer und Gärten, die die Bosporusufer schmücken, sowie die zahlreichen Dampfer und Ruderboote, die die Wasserfläche beleben, täuschen das Bild eines vergrößerten Rheinstromes vor Augen. 2. Jas Mosnifchserbifche Gebirgstand und das Kükentand von Iatmatien. 156. Westlich von der Morawa liegt das Bosnisch-serbische Ge- birgst and. Ein Wirrwarr von Gebirgsketten, Gebirgsplatten, Tälern und Hochflächen erfüllt dieses Land. Eine einheitliche Anordnung ist nur ganz im W im Längsbau der Dinarischen Alpen zu erkennen. Längs- täler, nach 80 verlaufend, herrschen in ihnen vor. Der Mangel an Quer- tälern erhöht die Unwegsamkeit des Gebietes. Es ist ein stufenförmiges

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 168

1904 - Trier : Lintz
168 Im Lande Mesopotamien schant man nach No zu dem steil auf- ragenden Gebirge von Kurdistan empor, das den Südwestrand des ringsum von Gebirgen umschlossenen Hochlands Von Iran bildet. Das große Gebiet hat die Form eines Trapezes, das im 0 breit ist und sich nach Nw, wo es mit dem Hochland von Armenien zusammenhängt, stark verschmälert. An Größe kommt es Arabien beinahe gleich. Seine Ost- grenze wird durch die Soleiman-Kette, die Nordgreuze durch den Hindu- kusch gebildet. Dieser ist im 0 ein mächtiges Gebirge, das sich bis 7750 in erhebt, und endet im W erst mit dem Elburs-Gebirge (— das Glänzende, nach den vielen beschneiten Gipseln so gen.), dessen Hauptgipfel der 5500 m hohe Demawend ist. Auch im Innern Irans steigen noch viele Gebirge auf (wo besonders?). Die Gewässer ergießen sich in seichte Salzseen oder versiegen im Sande. So läßt sich das Hoch- land von Iran in mehrere abflußlose Becken teilen. Die bemerkens- wertesten Salzfeen sind der 400 qkm große Urmia-See, und der Hamuu-See, derdeu Hilm end, einen Hauptfluß Afghanistans, aufnimmt. Nördlich vom Hochland von Iran liegt das Tiefland von West- turkestan, ein Senkungsgebiet, dessen tiefste Becken durch das Äaspische Meer (— 26 m) und den Aral-See (-f- 48 m) ausgefüllt wurden. Ju den letztern fließen zwei Ströme, deren Wasserfülle nicht ganz von dem Sand und der Sonnenglut der Wüsten Westturkestans verzehrt werden, der Amu-Darjä (im Altertum Oxns gen.) und der Syr-Darjs (der Jaxartes). Andere Flüsse versiegen vollständig, wie der Herirnd, der Murghab und der Seraffchau. Die Sandwüsten Westturkestans führen den Namen Kum, wie K i s i l k n m (— roter Sand) und Karakum (= schwarzer Sand); letzterer Name ist aber nur bildlich für „tot", „trostlos" zu nehmen. Diesen Wüsten sind die nur 2—5 m hohen Sicheldünen eigentümlich. 2. Koch- oder Ientralalien. 198. | Das Ausstrahlungsgebiet der zentralasiatifchen Faltenzüge ist das durchschnittlich 4000 m hochgelegene und etwa 80000 qkm große Steppenhochland von Pamir. Dasselbe wird im 8 vom Hindukusch und dem Nordwestende des Karakornm, im 0 vom Mustagata- Gebirge (— Vater des Eisgebirges), das bis zu fast 8000 m ansteigt, im W vom Oberlaufe des Amü-Darja und im X von einem Neben- flnffe desselben begrenzt. Es senkt sich nach W, wohin die Gewässer in paralleler Richtung in anfangs flachen, später fchluchtenförmig einge- schnittenen Tälern zwischen 6000 m hohen Bergrücken abfließen. An das Pamir-Platean setzen sich nach 0 drei große Falten- systeme an. Von seiner Südostecke zieht sich ostwärts der Kuenlun.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 117

1904 - Trier : Lintz
Die Schottischen Lande. 117 Aus der Küste springt noch eine dritte, gebirgige, aber kleinere Halbinsel, die von Cnmberland (kömb°Mnd) vor. Sie wird durch die Solway-Bucht (solwe) im N abgetrennt. Aus der ziemlich ebenen Landschaft östlich von der Solway-Bncht tritt der Croß Fell (890 m) in dem südwärts gerichteten Penninischen Gebirge (engl. Penn ine Chain, spr. pünnin — Bergkuppe, spr. tscheu — Kette) srei heraus. Letzteres bildet das eigentliche Rück- grat Englands, obschon es nur im N einen geschlossenen Zug darstellt, nach 8 aber zuletzt in eine niedrige Hügellaudschast übergeht. Die Ostküste Englands läuft fast geradlinig nach Nw. Die beiden bedeutendsten Flüsse des Gebiets sind Severn und Hnmber. Letzterer entsteht aus dem Trente und der Onse (üs). 3. Iie Schottischen Lande. Vom Croß Fell erblickt man am nördlichen Horizont die hohen § 129. Linien der von 0 nach W gerichteten Cheviot-Hils (tschiwiot), die sich mit breitem Ausbau bis über 800 m erheben. Weiter nordwärts steigt man in eine fruchtbare, herrliche Tallandschaft, in die Schottischen Niederlande hinab. Dann erhebt sich das Land von neuem, und hinter Hügelketten erscheinen hochragende Bergmassen. Die Schottischen Nieder- lande bilden also nur eiue breite Talfurche. Diese ist so tief gesenkt, daß das Meer von beiden Seiten tief einschneidende Buchten entsendet, von W die Clyde-B ucht (kleid) und von 0 die Förth-Bucht (forf, von fortail — Stärke, also starke, große Bucht). Das nördliche Gebirge, die Schottischen Hochlande genannt, zeigt einen ganz andern Ausbau als das südliche. Es besteht aus vielen Ketten, die hauptsächlich von Sw nach No streichen. Ein Gewirr von steilen, scharfen Felskämmen durchzieht das Land, durch tiefe Einschnitte sind dieselben gleichsam zersägt, und den schroffen Fels- wänden entsprechen jäh in die Tiefe sinkende Talgründe. Diese sind oft von langgestreckten Seen angefüllt. Die bedeutendste Talfurche ist das Glenmoretal (glönmor, glen — enges Tal, more — Moor). Es ist fast bis auf deu Meeresspiegel eingesenkt, so daß seine Seenkette durch den Caledonischen Kanal verbunden werden konnte. Südlich von ihm werden die Schottischen Hochlande als Grampian — (grümpjän), nördlich als Caledonisches Gebirge bezeichnet. Die höchste Erhebung in dem erstgenannten ist der Ben Nevis (niwis, 1340 in). Unter den Gewässern ist der Tay (te) der bedeutendste. Dem felsigen Gepräge der Schottischen Hochlande entspricht das Bild der Küsten. Besonders die Westküste (Richtung?) stellt ein

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 131

1904 - Trier : Lintz
Tie Höhenplatte Mittelrußlands, — Das Wolgagebiet, 131 Außer der Petschora entspringen auf dem Ural noch viele Flüsse. Der bedeutendste unter ihnen ist der Ural, der zuerst ein Längstal des Gebirges durchfließt, (Richtung?) und an der Mündung (in welches Meer?) ein vielarmiges, sumpfiges Delta bildet. 5. Iie Köhe,»platte Mittelrußlauds. Die Waldai-Höhe geht uach 8 iu den breiten Mittelrumchen § Landrücken über. Derselbe zieht sich nach 880 hin und überragt die beiderseitigen Tieflandsstreifen um etwa 200 m. Von ihm zweigt sich in der Gegend von Orel und Kursk nach 0 ein anderer Land rücken ab, der sich bis zur Wolga erstreckt und auf deren rechtem Ufer, zwischen Samara und Sarütow, mit steilen Gehängen abbricht. Es besteht also die Höhenplatte Mittelrußlands aus zwei Bodenwellen, die unter rechtem Winkel zusammenstoßen. Die von ihr abfließenden Gewässer wenden sich zuerst uach W bezw. 0 und dann nach 8. Auf der Waldai- Höhe entspringt die Wolga, wenig südlich von ihr der Dnjepr und bei Tula der Don. Nur iu deu Tälern der Flüsse, die alle tiefe Furchen gezogen haben, erkennt man, daß das eintönige Land gehoben ist. Der nörd- liche Teil des Gebietes bis zu einer Linie, die über Tula nach No läuft, lag noch im Bereiche der Eiszeitgletscher. Südlich davon bilden Ablagerungen von Löß (f. Anmerk. S. 99) die oberste Boden- schicht. Nach 8 nimmt der Löß an Mächtigkeit zu. Die Ackerkrume hat iu seinem Bereiche meist eiue schwarze Farbe, welche von dem starken Hnmnsgehalte des Bodens herrührt. Das Gebiet der Schwarzerde oder des Tscheruosem reicht im N bis zur Grenze des Gletscherschutts, im W bis westlich vou Kiew, im 0 bis zur Wolga und im 8 bis Kischiuew, Charkow und südlich von Saratow. 6. Jas Motgageviet. Die Mittelrussische Höhenplatte im W, der Nordrussische Land- § 148. rücken im N und der Ural im 0 umschließen ein großes Tieflands- gebiet, iu welchem sich der riesigste von allen europäischen Strömen, die Wolga, entwickeln konnte. Das Wolg ab ecken wird durch Bodeu- erhöhuugen iu drei kleinere Becken, in ein oberes, mittleres und unteres eingeteilt. Die Wolga (Quelle?) ist ein echter Tieflands ström. Sie hat ein sehr geringes Gefalle. Kasan, wo sie in der Mitte ihres 3000 km lauge» Laufes die Südostrichtung aufgibt und zur südlichen umbiegt, liegt nur noch 35 in hoch. Starke Nebenflüsse führen der Wolga eine 9*

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 14

1904 - Trier : Lintz
14 Die Gliederung der Erdoberfläche. Abbildung 2. Tulformeu: a) V-förmiges Tal, b) U«iürnitge§ Tal, c) Terrufjental, d) iwuidental. Die Erhebungsformen umschließen Senkungsformen, die man auch Hohlformen nennen kann. Diese können bilden: 1) einen Kessel oder ein Becken oder eine Mulde, 2) einen Graben, 3) eine Bucht (Tieflandsbucht), wenn das Senkuugs- gebiet nach einer Seite offen ist, und 4) ein Stufenlaud, wenn sich ein Gebiet nach einer Seite hin stufen- mäßig senkt. Die Flußtaler siud entweder Längstäler, wenn sie in der Längsrichtung der Gebirge verlaufen, oder Quertäler, wenn sie quer zum Gebirgskamme gerichtet sind. Stromschnellen und Wasser- fälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Flußtales. Die groß- artigsten Beispiele der Talbildung sind die Durchbruchstäler und die Canon- (kanjon-) oder Schluchtentäler. Talterrassen zeigen an, daß nach Zeiten langsamer Vertiefung des Tales solche schnellerer Vertiefung folgten. Vermag der Fluß durch sein starkes Gefälle mehr Erdstoffe fortzuführen, als ihm zugeführt werden, so entsteht ein V-förmiges Tal, über- wiegt aber die Ablagerung, so bildet sich das M u l d e n t a l. Ferner kommt bei den Tälern die U-Fonit vor. (Abb. 2). V-förmige Täler haben das Bestreben, sich uoch mehr zu vertiefen, Ii-förmige noch breiter zu werdeu, und muldeu- förmige, noch flacher zu werdeu. Auf dem Unterlaufe arbeiten die Ströme weuig mehr nach der Tiefe, wohl aber nach der Seite. Jede Biegung regt den Strom an, das äußere Ufer anzugreifen^ während die ruhige Strömung am an- dern Ufer eine Ablagerung neuen Landes gestattet. So bildet sich abwechselnd ans der einen Seite ein Steilnser, das immer mehr schwindet, und auf der andern ein Flachufer (Abb. 3), das im steten Wachsen begriffen ist. Abbildung 3. jcitenorbeit der Flüsse: 1. Steilufer, 2) Flachufer, 3) Stromstrich.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 64

1904 - Trier : Lintz
64 Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. sonderbarster Form gestaltet haben. Die höchste Erhebung ist der Schneeberg (720 m). Der eigenartigen Felsbildung wegen wird die Landschaft „Sächsische Schweiz" genannt. Zahlreiche Tafelberge mit senkrechten Wänden und wage- rechter Fläche ragen hervor, eigentümlich gestaltete Felssäulen und Fels türme erheben sich zu steiler Höhe, z. B. die Bastei, und Felsbrücken, wie das Pre- bitschtor, wölbeu sich über tiefen Schluchten. Dichte Waldungen und grünende Wiesen bilden zu diefeu Sandsteingrnpven eine freundliche Umgebung (Abb. 17). Das Elbsand stein-Gebirge wird von der Elbe, die verstärkt durch Moldau und Eger, ihr oberes Stromgebiet Böhmen schon als stattlicher Strom verläßt, durchflössen und in ein westliches und östliches Gebiet geteilt. Der Strom hat sich ein tiefes Durchbruchstal geschaffen. Bei Pirna tritt die Elbe in einen breitern Talkessel ein, in dessen Mitte die schöne und große Stadt Dresden liegt. Ursprünglich floß die Elbe jedenfalls in der Höhe über das Gebirge. Sie bildete damals in Böhmen ein Seebecken und machte bei Pirna, am Nordrande des Elbsandstein-Gebirges, einen tiefen Wassersturz. An dieser Stelle begann-die Ans- nagung des Tales. 5. Z>as Sächstsche Kngelland und das Ilacljland an der Elve. ^ gg. Das untere Erzgebirge geht in das Sächsische Hügelland über, dessen Oberfläche aber viel einförmiger als die der benachbarten Landschaft Thüringen gestaltet ist. Nur zwischen der Mulde und Elbe treten noch bedeutendere Erhebungen hervor. Nach X senkt sich das Land immer mehr. (Wo M die Tieflandsgrenze von 200 in erreicht? Von wo ab liegt das Laud tiefer als 100 m?) Um die Elbe hatten sich bei Meißen, wo Böttcher 1707 das Porzellan erfand, noch einmal die Berge geschlossen. Bald darauf grüßt sie die letzten ihrer Uferberge, und ins Tiefland eintretend, wächst sie an Breite, besonders nachdem sie ihre Wasserfülle durch die Anfnahme der Schwarzen Elster, die rechts einmündet (wo?), sowie der Mulde und Saale bedeutend vermehrt hat. (Wie verändert die Elbe ihre Richtung nach Aufnahme der Mulde und wie bei Magdeburg?) Indem sich von Sw und von So das Land senkt, entsteht in der Mitte der Landschaft der weite Talkessel von Leipzig. Dieser hat in der Vergangen- beit große strategische Bedeutung gehabt und war der Schauplatz vieler Schlachten, besonders des größten und blutigsten Völkerringens in den Freiheits- kriegen. In ihm treffen viele Straßen, auf denen sich früher, vor Erbauung der Eisenbahn, die Heere bewegen mußten, zusammen. Ein Heer, das von 8, "Vn oder 0 ans den gebirgigen Gebieten kam, erreichte dort zum erstenmal eine größere und zugleich fruchtbare Ebene, die Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit genügender Nahrungszufuhr bot; für ein Heer aber, das von X kam, war der große Talkessel ein günstiges Gebiet, um den Feind, der aus jenen Richtuugeu kam, zu erwarten.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 129

1904 - Trier : Lintz
Die Russischen Ostseeländer. — Das Nordrussische Tiefland. 129 Ufern aus, verzweigen sich stark und umschließen gewöhnlich zahlreiche Granitinseln, die ebenfalls mit schönen Tannengruppen besetzt sind. In dem „Land der tausend Seen" liegt der Saima-See, der „See mit den tausend Inseln". Sein Abfluß, der Wuoksen, bildet die berühmten Jmatrasalle (spr. imatra) (Abb. 29). Am Rande der Finnischen Granitplatte liegen der Lädoga-See (17500 qkm) und der halb so große On^ga-See. Das Wasser dieser Seen, sowie das des Saima-Sees führt die Newn fort, die trotz ihres kurzen Laufes (67 km) eine der bedeutendsten Stromrinnen Europas ist (bis 1250 m breit und bis 16 in tief). (Mündung?) 2. Z>ie Wusstschen Hstseeländer. Der Baltische Landrücken, der in Norddeutfchlaud die Ostsee- § 144 fitste begleitet, ist auch in Rußland noch zu erkennen. Doch ist er durch die zum Meere ziehenden Flüsse und sumpfige Senken noch mehr zerstückelt. Die nordwärts ziehende Küste der Ostsee, in welche die Riga'sche Bucht tief einfchneidet, ist meist niedrig und stellenweise sumpfig- Dünenketten begleiten sie. Ein anderes Gepräge zeigt die nach 0 gerichtete Südküste des Finnischen Meerbusens. In kurzer Entfernung vom seichten Strande bricht das Land in einer senkrechten, nicht sehr hohen Wand ab. Der Volksmund nennt diesen Steilabsturz „Klint". (Über die skandinav. Glintlinie vgl. S. 123). Hinter dem Klint solgt slaches Land, dessen Tonboden zur Sumpfbildung neigt. In sumpfiger Gegend liegt der große Peipas-See (3500 qkm). Nach So steigen die Küstenlandschaften zu dem Westrussischen oder Litauischen Landrücken an. Ziemlich unvermittelt, aus sumpfiger Niederung, erhebt sich aber südöstlich von Petersburg die Waldai-Höhe, die bis 350 in ansteigt. Aus der Waldai-Höhe entspringt die Düna oder Westliche Dwina, ein großer und wasserreicher Strom, der bei Riga vor seiner Mündung eine Breite von 800- in hat. Dieselbe Laufrichtung nach W hat der bedeutend kleinere Meinen (— deutscher Fluß). Beide Ströme haben sich in oeu Landrücken tief eingeschnitten. Eine andere Richtung hat die Weichsel, (Quelle?) die in großem östlichen Bogen nordwärts fließt. 3. Jas Mordrusftsche Meftand. Die Küste des Nördlichen Eismeeres ist durch Buchten und g 145 Halbinseln reich gegliedert. Das vielverzweigte Weiße Meer dringt über 500 km in das Land ein, die große Halbinsel Kola abschnürend, Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B 1904. 9
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