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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 9

1908 - Berlin : Süsserott
— 9 — reichen Erzeugnisse der Donauländer (Holz, Getreide, insbesondere Weizen und Mais) den Weltmärkten zuführen. Neben ihr hat die Elbe die größte Bedeutung, die, schiffbar von Melnik ab, die böh- mischen Erzeugnisse (Braunkohlen, Gerste, Hopfen, Obst) zu Tal befördert und die direkte Verbindung mit Hamburg und der Nordsee herstellt. Auch Oder und Weichsel sind von einiger Wichtigkeit, erstere insbesondere für die Flößerei und den Transport von Erzen und Kohlen (Witkowitz in Mähren verarbeitet zum Teil schwedische Eisenerze !), letztere für die Beförderung galizischer Produkte (Roggen, Salz, Petroleum). Kanäle sind wenige vorhanden; der wichtigste ist der Franzens- kanal zwischen Donau und Theiß. Doch ließe sich auf diesem Gebiete vieles bessern: Donau-Elbe, Donau-Oder, wogegen die geplante Ver- bindung Donau-Mittelmeer kaum zu überwindende Schwierigkeiten bieten dürfte. Die Seen, außer dem Bodensee von geringer Bedeutung für den Verkehr, zeichnen sich wie der Neusiedler- und Plattensee durch ihre Größe oder wie viele Alpenseen (Achen-, Traun-, Gardasee) durch reizende Ufer aus. Das Adriatische Meer hat infolge seiner Küstenbildung (Steilküste) vorzügliche Häfen (Triest, Fiume), ist immer eisfrei und wird wegen seiner hohen Temperatur und der landschaftlichen Schönheit seiner Küsten viel besucht (Österreichische Riviera— Abbazia). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Infolge der Lage inmitten großer Landmassen, bei dem Vorherrschen des Gebirges und dem geringen Einfluß des Meeres ist das Klima bis auf die Küstengebiete und Inseln, die bezüglich der Wärme mit Neapel und Lissabon wett- eifern können, ein kontinentales; strenge Winter wechseln mit heißen Sommern ab. Ungarn, Galizien und Böhmen weisen die größten Temperaturunterschiede auf; kalt sind die Hochgebirgs- regionen der Alpen und Karpathen, sehr warm die geschützten Alpen- täler in Südtirol (Meran, Bozen — klimatische Kurorte). Die meisten Niederschläge haben die Gebirgsländer, regenarm sind die ungarischen Tiefebenen (warum?). Die Folge davon sind die Baumlosigkeit und der Pußtencharakter derselben. Eine àus Bodengestaltung und ungleicher Erwärmung der Luftschichten zu erklärende Erscheinung ist die „Bora", ein stoßweise wehender

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 20

1908 - Berlin : Süsserott
— 20 — ein benachbartes Längstal gestattet. Den Raum zwischen Jura und Alpen füllt die Schweizer Hochebene aus. 3. Bewässerung. Die Schweiz ist reich an Flüssen und Seen. Zwar sind erstere wegen ihres reißenden Laufes zur Schiffahrt nicht geeignet, doch bieten sie gerade aus diesem Grunde sowie wegen ihres gleichmäßigen Wasserstandes (Grund!) der Industrie eine billige Betriebskraft. Nenne die auf dem St. Gotthard entspringenden Flüsse! Verfolge den Lauf des Rheins und der Rhone! — Die Seen dienen vielfach den Flüssen als Klärbecken, in denen sie ihr Geröll absetzen. Weise das im einzelnen nach ! Sie begünstigen die Be- siedelung und erhöhen die Schönheit des Landschaftsbildes wesentlich, so daß sie neben der erhabenen Gebirgsnatur Hauptanziehungspunkte für den Fremdenstrom geworden sind. Endlich dienen sie der Schiff- fahrt, hauptsächlich dem Personenverkehr. 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Die gewaltigen Höhenunter- schiede in der Schweiz bringen ein sehr wechselvolles Klima mit sich. Während das Hochgebirge rauh und unwirtlich ist und bis zu 2 m Regenmenge hat, werden die regenarmen Gegenden am Genfer See und am Lago Maggiore ihrer milden Temperatur wegen als klimatische Kurorte aufgesucht. Gemäßigtes Klima eignet der Schweizer Hoch- ebene; sie besitzt auch infolge des von den Flüssen angeschwemmten Ackerbodens die größte Fruchtbarkeit, wogegen der Kalkboden des Jura dem Pflanzen wuchs nicht günstig ist und fast nur Weide- land und Wald aufweist. Die Alpen haben am Südabhang die Schneegrenze bei 3100 m, am Nordabhang bereits bei 2600 m Seehöhe. 5. Bevölkerung und Politisches. Die Bevölkerung der Schweiz gehört mehreren Nationen an. Im Stromgebiete des Rheins wohnen die Deutschen (über sieben Zehntel), im Rhonegebiet Franzosen (über zwei Zehntel), am Tessin Italiener und im Kanton Grau- bünden Rhätoromanen. Der Religion nach sind drei Fünftel protestantisch und zwei Fünftel Katholiken. Die Bevölkerungs- dichte ist am geringsten in der Alpenregion (Graubünden). Die günstigen Erwerbsverhältnisse des Jura haben in diesem Gebiete eine größere Volksdichte hervorgerufen, als man der Natur des Landes nach annehmen sollte. Es folgt die Hochebene, und an der Spitze stehen die Bezirke von Zürich und Genf mit 300—400 Menschen auf dem Quadratkilometer (das Mittel ist 80 pro qkm). — Die Volks-

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 102

1904 - Trier : Lintz
102 Das Französische Mittelgebirge und Flachland, Österreich und Ungarn sind zwei Staaten, die ziemlich selbständig neben- einander stehen. Beide haben mit nationalen Gegensätzen der Bevölkerung zu kämpfen. In der österreichischen Reichshälfte steht dem Deutschtum ein an Zahl stärkeres Slaventnm gegenüber, und in der ungarischen bilden die Ungarn noch nicht ganz die Hälfte der Bevölkerung; die Deutschen siud in diesem Staate am zahl- reichsten in Siebenbürgen vertreten (Siebenbürgische Sachsen!). In jeder der beiden Reichshälften gibt es zur Beratung der Gesetzesvorlagen Kammern, die Ähnlichkeit mit den preußischen haben. Die gemeinsamen Angelegenheiten (die auswärtigen An- geleg,, sowie die von Heer und Marine) werden von den Delegationen beraten. Die vorherrschende Religion ist die römisch-katholische, der in Öfter- reich (der protestantischen 1,8, der jüdischen 4,8'70) in Ungarn aber nur 50*/0 (der griechisch-katholischen 25, der protestantischen 20, der jüdischen 4%) angehören, Iii. Das Französische Mittelgebirge und Flachland. Von den Vorbergen der Westalpen blickt man hinab in das Rhonetal. Jenseits desselben tauchen die Linien eines anderen Gebirges, des Französischen Mittelgebirges auf. Dieses ist von einem Kranze hügeliger oder fast völlig ebener Landschaften umgeben, die sich bis zum Atlantischen Ozean ausdehnen. Die Landschaft, die so umrahmt ist und sich aus dem Französischen Mittelgebirge und Flachlande zusammen- setzt, bildet das schöne und reiche Land Frankreich. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Jas Whöne-Gebiet. 109. Bald nachdem die Rhone den Genfer See verlassen hat, sperren ihr die Ausläufer der Savoyer Alpen und des Jnraznges den Weg. Sie erzwingt den Dnrchbruch in einer meist nur 10 in breiten Schlucht, die den Namen La Perte du Rhone (pärt dü rön') d. h. „Verschwinden der Rhone" führt. Dann verfolgt sie etwa 150 km weit eine südliche Richtung, zu beiden Seiten von Kalkketten begleitet, mit deuen sie noch einmal dort, wo sie unter scharfen Winkeln nach Nw umbiegt, den Kampf aufnehmen muß. Nur noch von niedrigen Bergzügen begleitet, eilt sie dem breitern Talboden von Lyon (spr. lio", von Lug-dumm) entgegen. Bei dieser Stadt nimmt sie die wasserreiche Saöne (spr. sson von Sequana) auf. (Wie ändert sie gleichzeitig ihre Richtung?) Das südlich gerichtete Rh6netal hat besonders auf der ersten Hälfte Ähnlichkeit mit dem Rheintale von Bingen bis Bonn,

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 131

1904 - Trier : Lintz
Tie Höhenplatte Mittelrußlands, — Das Wolgagebiet, 131 Außer der Petschora entspringen auf dem Ural noch viele Flüsse. Der bedeutendste unter ihnen ist der Ural, der zuerst ein Längstal des Gebirges durchfließt, (Richtung?) und an der Mündung (in welches Meer?) ein vielarmiges, sumpfiges Delta bildet. 5. Iie Köhe,»platte Mittelrußlauds. Die Waldai-Höhe geht uach 8 iu den breiten Mittelrumchen § Landrücken über. Derselbe zieht sich nach 880 hin und überragt die beiderseitigen Tieflandsstreifen um etwa 200 m. Von ihm zweigt sich in der Gegend von Orel und Kursk nach 0 ein anderer Land rücken ab, der sich bis zur Wolga erstreckt und auf deren rechtem Ufer, zwischen Samara und Sarütow, mit steilen Gehängen abbricht. Es besteht also die Höhenplatte Mittelrußlands aus zwei Bodenwellen, die unter rechtem Winkel zusammenstoßen. Die von ihr abfließenden Gewässer wenden sich zuerst uach W bezw. 0 und dann nach 8. Auf der Waldai- Höhe entspringt die Wolga, wenig südlich von ihr der Dnjepr und bei Tula der Don. Nur iu deu Tälern der Flüsse, die alle tiefe Furchen gezogen haben, erkennt man, daß das eintönige Land gehoben ist. Der nörd- liche Teil des Gebietes bis zu einer Linie, die über Tula nach No läuft, lag noch im Bereiche der Eiszeitgletscher. Südlich davon bilden Ablagerungen von Löß (f. Anmerk. S. 99) die oberste Boden- schicht. Nach 8 nimmt der Löß an Mächtigkeit zu. Die Ackerkrume hat iu seinem Bereiche meist eiue schwarze Farbe, welche von dem starken Hnmnsgehalte des Bodens herrührt. Das Gebiet der Schwarzerde oder des Tscheruosem reicht im N bis zur Grenze des Gletscherschutts, im W bis westlich vou Kiew, im 0 bis zur Wolga und im 8 bis Kischiuew, Charkow und südlich von Saratow. 6. Jas Motgageviet. Die Mittelrussische Höhenplatte im W, der Nordrussische Land- § 148. rücken im N und der Ural im 0 umschließen ein großes Tieflands- gebiet, iu welchem sich der riesigste von allen europäischen Strömen, die Wolga, entwickeln konnte. Das Wolg ab ecken wird durch Bodeu- erhöhuugen iu drei kleinere Becken, in ein oberes, mittleres und unteres eingeteilt. Die Wolga (Quelle?) ist ein echter Tieflands ström. Sie hat ein sehr geringes Gefalle. Kasan, wo sie in der Mitte ihres 3000 km lauge» Laufes die Südostrichtung aufgibt und zur südlichen umbiegt, liegt nur noch 35 in hoch. Starke Nebenflüsse führen der Wolga eine 9*

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 14

1904 - Trier : Lintz
14 Die Gliederung der Erdoberfläche. Abbildung 2. Tulformeu: a) V-förmiges Tal, b) U«iürnitge§ Tal, c) Terrufjental, d) iwuidental. Die Erhebungsformen umschließen Senkungsformen, die man auch Hohlformen nennen kann. Diese können bilden: 1) einen Kessel oder ein Becken oder eine Mulde, 2) einen Graben, 3) eine Bucht (Tieflandsbucht), wenn das Senkuugs- gebiet nach einer Seite offen ist, und 4) ein Stufenlaud, wenn sich ein Gebiet nach einer Seite hin stufen- mäßig senkt. Die Flußtaler siud entweder Längstäler, wenn sie in der Längsrichtung der Gebirge verlaufen, oder Quertäler, wenn sie quer zum Gebirgskamme gerichtet sind. Stromschnellen und Wasser- fälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Flußtales. Die groß- artigsten Beispiele der Talbildung sind die Durchbruchstäler und die Canon- (kanjon-) oder Schluchtentäler. Talterrassen zeigen an, daß nach Zeiten langsamer Vertiefung des Tales solche schnellerer Vertiefung folgten. Vermag der Fluß durch sein starkes Gefälle mehr Erdstoffe fortzuführen, als ihm zugeführt werden, so entsteht ein V-förmiges Tal, über- wiegt aber die Ablagerung, so bildet sich das M u l d e n t a l. Ferner kommt bei den Tälern die U-Fonit vor. (Abb. 2). V-förmige Täler haben das Bestreben, sich uoch mehr zu vertiefen, Ii-förmige noch breiter zu werdeu, und muldeu- förmige, noch flacher zu werdeu. Auf dem Unterlaufe arbeiten die Ströme weuig mehr nach der Tiefe, wohl aber nach der Seite. Jede Biegung regt den Strom an, das äußere Ufer anzugreifen^ während die ruhige Strömung am an- dern Ufer eine Ablagerung neuen Landes gestattet. So bildet sich abwechselnd ans der einen Seite ein Steilnser, das immer mehr schwindet, und auf der andern ein Flachufer (Abb. 3), das im steten Wachsen begriffen ist. Abbildung 3. jcitenorbeit der Flüsse: 1. Steilufer, 2) Flachufer, 3) Stromstrich.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 21

1904 - Trier : Lintz
Die Schweizer Kalkalpen, die nördliche, die mit dein St. Gotthard im Oberalp-Passe (2060 m) zusammenhängt, nach dem höchsten Gipset, dem ^ ödi (6620 m), als Tödi-Gruppe bezeichnet. Abbildung 4. Juterlakeu mit Blick auf die Jungfrau. Der Rhein (kelt. Renns — Fluß, tat. Rhenus, ahd,, mhb. R'in) bildet sich aus dem Vorder-, Mittel- und Hinterrhein. Als Hauptquellarm gilt der Vorderrhein, ein wilder Gletscherbach, der ans dem St. Gotthard dem kleinen Toma-See entströmt. Auch der Hinterrhein, der vom Rhein Waldgletscher kommt und die finstere Schlucht der Via Mala durchströmt, ist sehr wasserreich. (Welche Rich- tuug hat der Vorderrhein? Welche Richtung schlägt er nach Ausnahme des Hinterrheins ein? Bei welcher Stadt? Welchem See fließt er zu?) Vor der Einmündung in den Boden-See zeigt der nur langsam fließende Strom mit den Wiesen- und Riedstrecken an seinen Ufern ein ähnliches Landschaftsbild, wie oor seiner Mündung in Holland. In jüngster Zeit ist der Rheinlauf auf dieser Strecke reguliert worden. 2. Die Schweizer Aalkalpen. In der Kalkalpenzone der Schweiz erheben sich noch manche £ 15. Berg- und Gebirgsgruppen recht stattlich in die Höhe. Die höchsten oder bekanntesten sind der Hohe Säntis (2500 m) zwischen Boden- und Walleu-See, die Sieben Chursürsten (2300m), deren nackte und zerklüftete Felshörner sich schroff über dem Nordufer

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 129

1904 - Trier : Lintz
Die Russischen Ostseeländer. — Das Nordrussische Tiefland. 129 Ufern aus, verzweigen sich stark und umschließen gewöhnlich zahlreiche Granitinseln, die ebenfalls mit schönen Tannengruppen besetzt sind. In dem „Land der tausend Seen" liegt der Saima-See, der „See mit den tausend Inseln". Sein Abfluß, der Wuoksen, bildet die berühmten Jmatrasalle (spr. imatra) (Abb. 29). Am Rande der Finnischen Granitplatte liegen der Lädoga-See (17500 qkm) und der halb so große On^ga-See. Das Wasser dieser Seen, sowie das des Saima-Sees führt die Newn fort, die trotz ihres kurzen Laufes (67 km) eine der bedeutendsten Stromrinnen Europas ist (bis 1250 m breit und bis 16 in tief). (Mündung?) 2. Z>ie Wusstschen Hstseeländer. Der Baltische Landrücken, der in Norddeutfchlaud die Ostsee- § 144 fitste begleitet, ist auch in Rußland noch zu erkennen. Doch ist er durch die zum Meere ziehenden Flüsse und sumpfige Senken noch mehr zerstückelt. Die nordwärts ziehende Küste der Ostsee, in welche die Riga'sche Bucht tief einfchneidet, ist meist niedrig und stellenweise sumpfig- Dünenketten begleiten sie. Ein anderes Gepräge zeigt die nach 0 gerichtete Südküste des Finnischen Meerbusens. In kurzer Entfernung vom seichten Strande bricht das Land in einer senkrechten, nicht sehr hohen Wand ab. Der Volksmund nennt diesen Steilabsturz „Klint". (Über die skandinav. Glintlinie vgl. S. 123). Hinter dem Klint solgt slaches Land, dessen Tonboden zur Sumpfbildung neigt. In sumpfiger Gegend liegt der große Peipas-See (3500 qkm). Nach So steigen die Küstenlandschaften zu dem Westrussischen oder Litauischen Landrücken an. Ziemlich unvermittelt, aus sumpfiger Niederung, erhebt sich aber südöstlich von Petersburg die Waldai-Höhe, die bis 350 in ansteigt. Aus der Waldai-Höhe entspringt die Düna oder Westliche Dwina, ein großer und wasserreicher Strom, der bei Riga vor seiner Mündung eine Breite von 800- in hat. Dieselbe Laufrichtung nach W hat der bedeutend kleinere Meinen (— deutscher Fluß). Beide Ströme haben sich in oeu Landrücken tief eingeschnitten. Eine andere Richtung hat die Weichsel, (Quelle?) die in großem östlichen Bogen nordwärts fließt. 3. Jas Mordrusftsche Meftand. Die Küste des Nördlichen Eismeeres ist durch Buchten und g 145 Halbinseln reich gegliedert. Das vielverzweigte Weiße Meer dringt über 500 km in das Land ein, die große Halbinsel Kola abschnürend, Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B 1904. 9

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 76

1904 - Trier : Lintz
76 Das Norddeutsche Tiefland, Dünen besetzten Landstreifen, die Frische Nehrung, abgehalten ist. Nur an einer Stelle der Nehrung ist eine Öffnung, durch welche das süße Wasser der Flüsse absließt. Durch die Schlammablagerung der einmündenden Flüsse wird das Haff immer seichter. Sv sind das Frische Haff und das Kurische Hafs (wie liegt dieses zum Frischen Haff?) nur noch 3—5 m tief. Die Halbinsel Samland, an deren Küste der Bernstein gefunden wird, trennt die beideu Haffe. (Wie laug und breit sind diese? Welches Haff ist das größere?) Schließt sich das Haff vollständig, so entsteht ans demselben ein Strandsee. Der Nordrand des Weichseldeltas und die Frische Nehruug schließen im 3 die große Danziger Bucht ab. (Gestalt?) Der westliche Teil derselben ist das Pntziger Wiek (Wiek- und vik — Bucht), das durch die schmale, 35 km lange Halbinsel Hein, die eine ähnliche Bildung wie die Frische Nehrung ist, abgetrennt wird. - (Entwirf ein Karten- bild von der besprochenen Küstenstrecke.) Die Höhen, welche das Weichseltal im W und 0 einfassen, gehören dein Pommerscheu und Preußischen Landrücken an, die sich durchschnittlich 100—200 m hoch erheben. (Turmberg bei Danzig aber 330, Kerusdorser Höhe östlich vou der Weichsel 310 m hoch). Sie bestehen überall aus losem Gerölle, Saud, Lehm oder Tou. In diese lockern Erdmassen sind häufig auch gewaltige Felsblöcke gebettet, die nebst den zahlreichen Seen die auffülligsten Spuren der früheren Vereisung des Gebietes sind. Die Riesengletscher der Eiszeit haben das Oberflächenbild der Landrücken oder Seenplatten strecken- weise in formenreiche Hügellandschaften, in andern Gegenden aber in einförmige Sand flächen verwandelt. Die größten Seen auf dem Preußischen Landrücken sind der Mauer- und der Spirdiug-See. 9!ach N senkt sich der Preußische Landrücken zu der Pregel- und Memelsenke. Fast den ganzen Wasserabfluß, der sich nach dieser Richtung bewegt, sammelt der Pregel, der sich ans drei Quellslüssen bildet (aus welcheu?) und vou 3 noch die Alle aufnimmt. Derselbe durchfließt ein von ziemlich bedeutenden Anhöhen eingefaßtes Wiesental und mündet unterhalb Königsberg in das Frische Haff. Die Memel gehört wie die Weichsel nur mit dem Unterlaufe dem Gebiet an. Bor ihrer Mündung in das Kurische Haff bildet sie ebenfalls ein Delta, indem sie sich in die Gilge und Ruß teilt.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 141

1904 - Trier : Lintz
Mittelitalien. 141 Die Alpengewässer tragen dem Po eine ungeheure Wasserfülle zu. wes- halb er im Altertum von den Südländern, die an den Anblick eines solch' Wasser- reichen Stromes nicht gewöhnt waren, der „König der Flüsse" genannt wurde. Nach starkem Gefälle auf dem Oberlaufe fließt der Po durch die fast tischebene Land- schaft träge und schleichend um zahllose Inseln. Auf °/s des Laufes ist er schiffbar. Die bedeutendsten Nebenflüsse des Po sind die Dora Balten ^Dor — Fluß, Balten — umgürtend), der T es sin ,(lat. Tieinns, ital. Ticino, spr. titschino — Fluß) und die Adda (= Wasser). Bei weiterer Verlängerung des Polaufes wird auch die Etsch angegliedert werden. Vor der Mündung des Po findet Lagunenbildung statt. 2. Mittel'itatien. Mittelitalien wird von dem nördlichen und Mittlern Abschnitte § 164. des Apennin durchzogen (Richtung?). Dieser beginnt an der Einsenknng von Savona und begleitet als Ligurischer Apennin zuerst die Küste. Zu dieser steil abfallend, gestaltet er an der italienischen Riviera Landschaftsbilder von ähnlicher Schönheit wie an der französischen. Als Toskanischer Apennin, der im Monte Cimone (2170 in) gipfelt, entfernt sich der Apenninenzng immer mehr von der Küste. Nach Sw fällt er ziemlich steil ab, nach No dagegen allmählich. Die größte Formenschönheit entfaltet daher die Westseite. Aber es ist eine kahle Felsenmauer, die das Auge schaut. Anders ist der Anblick der Vorberge des Apennin, die den Raum bis zur Westküste füllen und als Snbapennin bezeichnet werden. Sie prangen im Schmuck von Oliven- und Kastanien-Hainen. Nördlich vom Arno liegen die wildgeformten Apnanischen Alpen. Südlich vom Arno breitet sich das Hügelland von Toskana ans. Dann solgt eine eigenartige Vulkanlandschaft, in der drei große Kraterseen liegen. Südöstlich vom Volsener See erhebt sich der Vulkankegel des Monte Cimino (1056 in), dessen Wald wildnisse die römischen Dichter mit den Urwäldern des alten Germanien verglichen. Der zu beiden Seiten des Tiber in der Nähe von Rom gelegene Teil des Vulkangebietes bildet die Römische Campagna, ein flachwelliges, säst menschenleeres Weideland. In 0 wird sie von dem formenreichen Sabiner-Gebirge, im 8 von dem Albaner-Gebirge begrenzt. Der Mittelapennin, dem diese Erhebungen im W vorgelagert sind, setzt sich gleich dem Nordapeuuiu aus zwei Abschnitten, ans dem Römischen Apennin und den Abrnzzen, zusammen. Letztere bilden den höchsten Teil des ganzen Apenninenzuges. Die langgezogenen Kalkstöcke, aus denen der Mittelapennin besteht, richten sich in ihnen zu wildzerrissenen Formen auf. Der Hauptgipfel des Gran Safso,

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 153

1904 - Trier : Lintz
Die Nilländer (ohne Abessinien). — Das Hochland des Sudan. 15? und erreicht den nur noch 670 in hoch gelegenen Albert-See. Nachdem er diesen verlassen hat, tritt er bald in die weiten Ebenen des Sndkn ein. Von W empfängt er noch den Bahr el Ghasal (gasal — Gazelleufluß), und von rechts den So bat (fco&ät). (Richtung?) Der Blaue Nil (Bahr el Asrak), so genannt, weil in der trockenen Jahreszeit sein klares Wasser die Farbe des Himmels schön widerstrahlt, kommt gleich dem Atbara (atbara), einem rechten Nebenflusse des Nils, aus dem Hochlande von Abessinien, wo er dem Tana-See entströmt. Er bildet einen nach 8 gerichteten Bogen und fließt dann, wie auch der Atbara, nach Nw. Alle abessinischen Gewässer, die sich im Blauen Nil und Atbara vereinigen, und diese selbst fließen durch tiefe Schluchteu. Durch ihr starkes Gefälle zerrissen sie das Land, und ungeheure Massen Schlamm führten sie ihm fort. Besonders der Atbara wälzt zur Regen- zeit schlammige Fluten fort, so daß ihm vorwiegend die Fruchtbarkeit Ägyptens zu danken ist. Nach der Bereinigung seiner beiden Quellströme beginnt der Nil den langen Lans durch die Wüste. Durch 15 Breiteugrade muß er sich den Weg zum Meere erkämpfen. Der Souueubraud zehrt so au dem mächtigen Strome, daß seine größte Tiefe nur uoch 5 m beträgt. Anders ist dessen Anblick zur Zeit der Hochflut, die alljährlich mit großer Regelmäßigkeit eintritt. Dann überschwemmt der Nil weithin seine Ufer, so daß das untere Niltal, besonders das Deltaland, wie ein großer See erscheint. Dnrch die Wüstentafel hat sich der Nil ein tiefes in Nnbien 7—15, in Ägypten aber 20—50 km breites Tal gegraben. Nicht überall traf er bei diesem Werk die leicht zu zerstörenden Kalk- und Sandsteine an, aus denen die bis 350 in hohen Talwände meist bestehen. An mehreren Stellen hatte er härtere Felsbänke zu durchbrechen, über die er in wildem Wirbel dahinschießt. Von Omdnrman an zählt man 6 große Kata- rakte oder Stromschnellen. Am ersten Katarakt wurde die große Nil- sperre v o n A s s u a n zur Vergrößerung der Nilüberschwemmungen erbaut. Unterhalb Kairo beginnt das Nildelta, welches der Strom in zwei Haupt - und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. Wo die Gabelung stattfindet, regelt seit 1890 ein großartiges Schleusenwerk den Abfluß des Nilwassers und die Überschwemmungen des Stromes, mit denen dieser Ägypten düngt und befruchtet. 4. Jas Kochland des Sudkn. Das Gebiet südlich von der Sahara heißt Sudan. Sein östlicher §. 184 Teil gehört also uoch dem Nilgebiete an, sein mittlerer wird vom Tsadsee- Becken und sein westlicher vom Gebiet des Niger gebildet. Das Gebiet des Tsad-Sees ist ein abflußloses Becken, das ziemlich tief eingesenkt ist, aber nicht von Gebirgen umrahmt ist. Der in 270 in
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