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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 20

1904 - Trier : Lintz
20 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis Straßburg sichtbar ist. Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al. (Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be- ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw? Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?) Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa- Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich von ihm aufsteigt. Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich- tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn (4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß. Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital und dann den Brienzer und den Thnner See. Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau- dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.) Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten, dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut- liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe, *) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor- geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober- moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund- moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des Eises bildet.

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 47

1904 - Trier : Lintz
Die Eifel und ihr nördliches Vorland, 47 3. pte Gifel und ihr nördliches Vorland. Nördlich von der Mosel breitet sich, im 0 bis an den Rhein § 47. reichend, im W mit den Ardennen zusammenhängend, das große Gebügs- platean der Eifel (von kelt. ap, lat. aqua = äöafser, also Wasserland; pag-ns Etiinsis, der Eifelgäu, lag i. Umkreise der Stadt und Abtei Prüm) aus. Der höchstgelegene und rauheste Teil ist die Schneifel (d. i. Schneeeisel). Die Wasserscheide, von der die Eiselgewüsser (welche sind die bedeutendsten?) nach allen Seiten rinnen, bildet aber eigen- tnmlicherweise der nördlicher und schon etwas tiefer gelegene Ziller Wald. Im Nw schließt sich das Hohe Venn (= Moor) an, ein hochgelegenes, regenreiches Plateau, das fast ganz von Moorsümpfen bedeckt ist. Am Nordrande des Hohen Venn finden sich Steinkohlen- ablagernngen. Die Flöze haben zwei frühere Talmulden östlich von Aachen ausgefüllt. Östlich von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum Rheine reichend, die Hocheifel, welche zwar nicht am höchsten liegt, aber die bedeutendsten Gipfel trägt. (Hohe Acht 760 m). Südlich und östlich von ihr breitet sich endlich, zur Mosel und zum Rheine hin, die vulkanische Bordereisel aus. Diese ist der niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz von großartigen vulkanischen Ereignissen der landschaftlich anziehendste und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen weisen heute noch auf die frühere vulkauifche Tätigkeit hiu. Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von 80 nach Nw. In der östlichen war die Gegend des Laach er Sees der Hauptherd der vulkanischen Tätigkeit. Der genannte See ist nichts anderes als ein riesiger Krater. Ein weites Gebiet wurde von vulkanischem Auswurfs- gestern, von Lava, Tuff und Bimsstein, überlagert (Abb. 13). Die andere Vulkanreihe läßt Abbildung 13. Durchschnitt durch einen Vulkanberg, sich 0011 der Mosel Über Dllun Ulid l) Aufgeschütteter Lavaschntt oder Tuff, . , 2) Lavastrom, 3) Aschenkegel. 4) Hohlraum oder Hillesheim bis M die Schneifel ausgesüllt mit er.al.e.er Lava, b> Kraterspalt. Sehr häufig sind In diesem zweiten Vulkangebiet die merkwürdigen Kraterseen, Maare ge- nannt. Von den Tälern der Eifel find namentlich das rebengefchmückte Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 19

1904 - Trier : Lintz
Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. Vi. Das Weser - Bergland nebst dem Harz und das Münstersche Becken. Vii. Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Viii. Das Sudeten-Gebirge und die Schlesische Bucht. D. Ix. Das Norddeutsche Tiefland. A. Die nördlichen Alpen und ihr Vorland. i. Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. Von den deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der in den Alpen und zwar in der Schweiz auf dein St. Gotthard ent- springt. In dem Schweizer Hügel- und Flachlande sammelt er seine Quellflüsse. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Die Schweizer Kauptalpen. *) Die Alpenketten und die Hauptgewässer der Schweiz strahlen von dem Gebirgsstocke des St. Gotthard (benannt nach einem Hospiz), der als Paß**) wichtig für den Verkehr von 8 nach N (Gotthardstraße und -bahn!) ist, aus. Seiu kahles Plateau liegt etwa 2000 m hoch. Die nördlich vom St. Gotthard zwischen Reuß und Aare gelegene Titlis-Gruppe hängt mit jenem im Fürka-Passe (Fnrka — Gabe- lung, 2440 m) zusammen. Sie ist benannt nach dem bekanntesten Berg- *) In dem mächtigen Hochgebirges er Alpen, das durch eine großartige Faltenbewegnng, eine Rnnzelung der Erdrinde entstanden ist, unter- scheidet man die Hauptalpen, welche die Mittelzone einnehmen, und die Voralpeu, welche diesen im N und im östlichen Teile der Alpen auch im 8 vorgelagert sind. Die Hauptalpen bestehen fast ausschließlich aus dem k ri st a l l i n i s ch en U r g e st ei n der Erde (Gneis, Granit, Glimmerschiefer u. s. w.), die Voralpen meist aus Kalkgesteiu, das iu einem Meere abgelagert wurde, weshalb sie auch als Kalkalpen bezeichnet werden. Im Gegensatze zum kristallinischen Gestein, das kleine und größere Kristalle enthält, nennt man Gesteinsarten, die, wie Kalkstein, Sandstein und Schiefer- gestein, im Meere schichtenweise abgelagert wurden, geschichtete oder Sediment- g est eine. Zu den kristallinischen Gesteinsarten gehören auch die vulkanischen G e steine. **) Paß nennt man eine Einsenknng in der Kammlinie des Gebirges, die von den Bewohnern als Übergangsstelle benutzt wird. 2-1-

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 28

1904 - Trier : Lintz
28 Die Deutschen Kalkalpen und die Schwäbisch-bayerische Hochebene. Die Oberfläche des Schwäbischen Jura ist teils bewaldet, teils angebaut, teils ganz kahl und öde. Infolge der hohen Lage und des geringen Windschutzes hat sie ein rauhes Klima, weshalb das Gebirge auch den Namen Rauhe Alb führt. Während die Hochflächen infolge der Durchlässigkeit des Jurakalks unter Wasserarmnt leiden, sind die Täler und der Gebirgssnß reich an stark sprudelnden Quellen (im Volks- munde Töpfe genannt) und daher gut angebaut, geschmückt mit Feldern, Wiesen und Obsthainen. Eine Merkwürdigkeit des Schwäbischen wie auch des Fränkischen Iura ist ferner ihr Reichtum an Höhleu. Der Fränkische Jura ähnelt dem Schwäbischen. Auch er fällt nach Nw steil ab, während er sich nach der andern Seite ebenfalls allmählich abdacht. Er ist nur niedriger, da seine durchschnittliche Höhe 500 m beträgt. In seiner Richtung zeigt der Fränkische Iura bald eine Schwenkung nach N. In seinem nördlichen Teile liegt die „Fränkische Schweiz" mit malerisch zerklüfteten Felsbildungen. 3. Jas Iichtet-Gebirge. § 24. Nordöstlich vom Nordende des Fränkischen Iura, durch das Tal des Roten Mains von ihm getrennt, erhebt sich das Fichtel-Gebirge. Dasselbe hat nur einen geringen Umfang, bildet aber eine ziemlich be- deutende Erhebung. Der Hanptgebirgsstock liegt im Sw. Es ist dies der eigentliche Fichtelberg, dem als die höchste Erhebung der Schnee- berg (1060 in) aufgesetzt ist. Sowohl im 8 als auch im X zieht sich von ihm je ein Gebirgszug nach Ono ab. Dadurch erhält das ganze Gebirge die Form eines nach No offenen Hufeisens. Das Innere bildet ein wellenförmiges Plateau von etwa 500 m Höhe, das sich nach No allmählich senkt. Während alle höhern Teile des Fichtel- Gebirges in herrlichem Wald schmuck praugeu, ist dieses innere Plateau zum Teil wenigstens angebaut, zum Teil aber von Torsmooren*) bedeckt. 4. ?as Mölimisäj-öayerische Waldgebirge. § 25. Südöstlich vom Fichtelgebirge beginnt, ebenfalls durch eiue Senke von ihm getrennt, der lange Zug des Böhmisch-bayerischen Wald- gebirges, das sich uach 80 bis zur Donau hin erstreckt. Es ist ein umfangreiches Gebirge, das nach 8 an Höhe und Breite bedeutend wächst und dort eine gewaltige Erhebungsmasse darstellt. Als eiu sehr *) Torfmoore nennt man Sumpfflächen, welche mit modernden Pflanzen oft meterhoch bedeckt sind. Sie entstehen da, wo das Regenwasser keinen oder nur sehr langsamen Abfluß findet und der Boden zugleich uicht durchlässig genug ist, so daß das Wasser auch nicht eindringen kann.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 63

1904 - Trier : Lintz
Das Elbsandstein-Gebirge und der Talkessel von Dresden, 63 haben. Der Kamm des Gebirges verläuft in einer wellenförmigen Linie. Am höchsten erhebt sich der glockenförmige Gipfel des Keilberg (1240 in). In der nordwestlichen Abdachung des Erzgebirges lassen sich drei Abschnitte unterscheiden: das waldreiche Obere Erzgebirge, das bis zu einer Höhe von 609 in hinabreicht, das Untere Erzgebirge, das einen flachen Saum an dem Obern vorbei bildet und in früheren Mulden Kohlenflöze einschließt, und das Sächsische Mittelgebirge, das wieder etwas höher hervorragt und vor Ausfüllung der Kohlenmulden deutlicher hervorgetreten sein muß. Der Wasserabfluß des Erzgebirges sammelt sich in der Mulde, die sich aus der Zwickauer, Zschopaner und Freiberger Mulde bildet. (Erkläre das Flußnetz näher und zeichne dasselbe!) Von diesen hat sich besonders die Zschopaner Mulde eiu tiefes Bett, das von hohen felsigen Ufern (Harrassprung!) eingeengt ist, gegraben. (Wo mündet die Mulde in die Elbe? Unterhalb welcher Stadt?) 4. Jas Etbsandltein-Gevirge und der Galliessel von Dresden. An das Erzgebirge setzt sich nach 0 noch das Elbsandstein-Gebirge § 6 an. Dasselbe ist das Trümmergebirge einer Sandsteinscholle, und zwar besteht es aus dem leicht verwitternden Quadersandstein. Die Abbildung 17. Basteibrücke und Tafelberge i» der Sächsischen Schweiz. quaderförmige Gliederung desselben bewirkte, daß sich die Reste der Sandsteinscholle überall zu senkrecht emporragenden Felsen von oft

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 159

1904 - Trier : Lintz
Das Tafelland Südafrikas nebst der Insel Madagaskar. 15v Häfen. Der beste und zukunftsreichste Hafenplatz ist Daressalkm (— Friedenshafen, 10000 E.), wo sich der Sitz der Regierung be- findet. Im X ist Tanga, der Ausgangspunkt der Usambara-Bahn, im 8 Liudi der wichtigste Hafen. Die hafenlose Stadt Bagamoyo (13 000 E.) gegenüber Sansibar hat nur Bedeutung als Ausgangspunkt vielbegangener Karawanenwege. Die Küstenebene oder das Gebirgs- Vorland ist Steppe und im Gegensatz zum Küstensaume dünn be- völkert. Es folgt als drittes Gebiet der Gebirgsabfall des oft- afrikanischen Hochlandes, aus dem reichliche Steigungsregen nieder- gehen. Wertvolle Anbaugebiete sind namentlich die Gebirgslandschaft Usambara (ussamlckra), wo bereits große Kaffeeplantagen angelegt wurden, und das anmutige Koudeland im N von Njassa, das von dein Rnsidschi entwässert wird. Das Hochland ist Steppe. Manche gut angebaute und volkreiche Gegenden gibt es aber in dem regenreichen Zwischenseen gebiet, zwischen Viktoria- und Tanganjika-See. Der Kilimandscharo bildet eine Klima-, Pflanzen- und Kulturoase inmitten der Steppe. Sein Kulturgürtel reicht von 1000—2000 m und ist von den Wadschagga in ein gut angebautes Laud verwandelt worden. Andere Völker Deutsch-Ostafrikas sind die als gute Ackerbauer geltenden Wanyamwesi, die W ah ehe, die Massai, die nicht zu den Bantn- negern gehören, und die Suaheli, die gleich deu Arabern und in- dischen Kaufleuten an der Küste wohnen und als Träger und Handelsvolk Bedeutung haben. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind Kautschuk, Elfenbein, K o p r a, Sesam und Kaffee. Ge- plant ist eine zweite Eisenbahn, die von Daressalam nach Mrogoro führen soll. 7. |>as Tafelland Südafrikas neßft der Inset Madagaskar. Südafrika bildet ein großes Tafelland, das zum Meere in § 190. Stufen abbricht. Im 8 bilden die Kleine und die Große Karroo (karrü, iu der Hottentottensprache karusa = wüst, kahl) die breiten Treppen- stufen dieses Absturzes. Beim Emporsteigen zu ihnen und zu der eigent- liehen Hochfläche des Innern glaubt man drei hintereinander liegende Gebirgszüge zu erblicken. (Welche Namen führen diese?) Der O st a b s a l l des südafrikanischen Tafellandes, der sich plötzlicher vollzieht, sührt den Namen Drakensberge. Die bedeutendste Erhebung derselben ist der Mont aux sources (o ßurß, = Berg an den Quellen, 3400 m). Die Hochflächen des Innern nehmen sowohl nach N als auch nach S und W an Höhe ab. Am höchsten liegt das Hohe Veld im südlichen ^eile Transvaals, das eine durchschnittliche Höheulage von
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