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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 27

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 27 — § 33. Abplattung der Erde an dm Polen. io 700 Der Halbmesser der Erde ist —^— = 6350 km lang. Durch ihn wird die Entfernung eines Punktes der Oberfläche vom Mittelpunkte der Erde bezeichnet. Wäre nun die Erde eine vollständige Kugel, so müßte jeder Punkt der Erdoberfläche vom Mittelpunkte 6350 km entfernt sein Dann würde die Schwerkraft auf allen Punkten der Erdoberfläche gleich stark wirken, und das müßte sich dadurch zeigen, daß derselbe Körper auf allen Stellen der Erde gleich schwer sein, dasselbe Pendel überall gleich schnell schwingen und derselbe Körper überall gleich schnell fallen würde. An den Polen wiegen nun aber Gegenstände schwerer als unter-dem Äquator (nach Hansen wiegt eine Last von 200 Psd. unter dem Äquator an den Polen 201 Pfd.); dasselbe Pendel schwingt an den Polen schneller als am Äquator, und derselbe Körper fällt an den Polen schneller als am Äquator. Aus diesen Erscheinungen geht hervor, daß die Schwerkraft an den Polen am stärksten wirkt. Da nun aber die Schwerkraft an einem Orte um so stärker wirkt, je näher derselbe dem Erdmittelpunkte liegt, so müssen die Pole dem Erdmittelpunkte näher sein als ein Punkt auf dem Äquator. Die Erde muß daher an den Polen abgeplattet sein. Sie ist keine vollkommene Kugel, sondern nur kugelähnlich, ein Sphäroid. Der Durchmesser von Pol zu Pol, also die Erdachse ist etwa 50 km kürzer als der Durchmesser der Erde von einem Punkte des Äquators bis zum gegenüberliegenden. § 34. Ursache der Abplattung der Erde an den Polen. Wenn man eine runde, weiche Tonkugel schnell um einen Stab, der als Achse angesehen werden kann, dreht, so bemerkt man, daß dieselben an den Drehpunkten oder Polen sich abplattet, daß dagegen die Gegenden am Äquator sich heben. Die in der Mitte zwischen den beiden Polen, also am Äquator liegenden Punkte der Kugel bewegen sich nämlich schneller als die Pole; deshalb wirkt die Schwungkraft stärker aus sie ein und treibt sie vom Mittelpunkte ihrer Bahn in der Richtung des Halbmessers nach außen, während sich die Pole dem Mittelpunkte nähern. Die Abplattung der Erde an den Polen ist eine ähnliche Erscheinung wie die vorhin erwähnte; wir müssen deshalb daraus schließen, daß auch die Erde ursprünglich sich in einem weichen Zustand befunden und sich um eine Achse gedreht habe. Das erste behaupten die Gelehrten, welche den innern Bau der Erde kennen, die Geologen.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 28

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 28 — § 35. Bewegung der Erde um ihre Achse. Die Sonne ist von der Erde 147 000000 km entfernt. Der Durchmesser der täglichen Sonnenbahn ist also 2 X 147000000 — 294 000 000 km. Die tägliche Sonnenbahn selbst wäre demnach 3y7 X 294 000 000 — 924 000000 km. Diesen Weg müßte demnach die Sonne in 24 Stunden oder 86400 Sekunden zurücklegen, in 1 Sek. also —86400^ = ^6944/9 km. Das ist nicht wahrscheinlich. Viel einfacher kann die Erscheinung, daß die Sonne um die Erde 24 Stunden herumfliegt, durch die Achsendrehung der Erde hervorgerufen werden. Die Sonne bewegt sich von O. nach W., die Erde muß ihre Achsendrehung mithin von W. nach O. aus- führen, und zwar auch in 24 Stunden. Beispiele dafür, daß wir dasselbe sehen, wenn wir uns an einem Gegenstände vorbeibewegen, als dann, wenn der Gegenstand an nns vorübergeht, sind häufig. Fahren wir z. B. auf einem schnellsegelnden Dampfer, oder auf der Eisenbahn, so scheinen die stillstehenden Bäume usw. in der entgegengesetzten Richtung an uns vorüberzueilen. Da die Achsendrehung der Erde gleichmäßig vor sich geht, so spüren wir von derselben nichts. Es wird durch dieselbe die Schwungkraft in Tätigkeit gesetzt, die uns aber deshalb nicht von der Erde fortschleudert, weil die Anziehungskraft das Übergewicht behält. Ein Bogel, der in die Höhe steigt, kann trotz der Achsendrehung der Erde sein Nest wiederfinden, weil sich auch die Lufthülle der Erde mitbewegt. § 36. Beweise für die Achsendrehung der Erde. Außer der Abplattung der Erde an den Polen, die nur eine Folge der Achsendrehung ist, gilt als Beweis für diese besonders Benzenbergs Versuch. Benzenberg ließ im Innern des Michaeliskirchturmes zu Hamburg Bleikugeln herabfallen. Im Durchschnitte trafen sie ostwärts vom Fußpunkte eines aufgehängten Bleilotes auf der Erde ein. Wenn die Erde stillstände, so hätte beim Fallen der Kugel nur die Schwerkraft gewirkt. Diese zieht alles dem Mittelpunkte der Erde zu. Diese Richtung hatte Benzenberg durch ein aufgehängtes Bleilot bezeichnet. Die Kugeln hätten also, wenn die Erde still stände, neben dem Bleilote niederfallen müssen. Da sie aber ostwärts von demselben die Erde erreichten, so muß auf sie noch eine andere Kraft gewirkt haben, und zwar in der Richtung von W. nach O. Dies kann nur die Schwungkraft der Erde sein, die durch die Achsendrehung von W. nach O. entsteht. Die Schwungkraft wirkt nun allerdings sowohl auf die Spitze,

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 25

1886 - Berlin : Hofmann
§ 12. Ludwig der Fromme und die Teilung zu Verdun. 25 bis an seinen Tod in Zwietracht mit der Mehrzahl seiner Söhne. Er starb 840, nachdem er durch seine Schwäche den Grund zur Zerspitterung des Frankenreiches gelegt und die schönen Ansätze der Kultur, die Karl der Große gepflegt, hatte verfallen lassen. Da nun von seinen Söhnen Lothar gegenüber Ludwig und Karl (Bund und Eidschwur der letzteren zu Straßburg; Straßburger Eidesformeln, wichtig für die Geschichte der deutschen und französischen Sprache!) seine Ansprüche auf die Oberherrschaft nicht durchsetzen konnte, vereinigte man sich auf die Teilung des karolingischen Reiches zu Verdun (843). Durch 843 dieselbe ward der Grund gelegt zu der besonderen Entwicklung Frankreichs und Deutschlands. Karl, genannt der Kahle, erhielt Westfranken, gleichbedeutend etwa mit dem heutigen Frankreich. Ludwig der Deutsche erhielt Ostfrauken (etwa gleich dem heutigen Deutschland). Lothar aber bekam mit der Kaiserkrone Italien und einen zwischen Frankreich und Deutschland sich hinziehenden Landstrich zwischen Rhein, Schelde und Saöue. Repetition: Ii. Periode: 476—843. § 6. Ansiedlungen deutscher Stämme: 1. Das ostgotische Reich in Italien, gestiftet durch Theodorich den Großen, 493, zerstört ca. 550 durch den oströmischen Kaiser Justinian. 2. Longobarden in Italien von 568 an (Alboin). 3. Angelsachsen unter Hengist und Horsa 449 in Britannien. § 7- 622. Mohammed stiftet in Arabien den Islam. Gewaltsame Ausbreitung desselben über Nordafrika bis nach Spanien (Zerstörung des westgotischen Reichs durch die Schlacht bei Xeres 711). § 8. ca. 500. König Chlodwig, der Merowinger, stiftet das Frankenreich durch Eroberung des größten Teiles von Gallien. Schlacht bei Soissons. Sein Übertritt zum Christentum; Chlotilde. § 9. Unter den entarteten Merowingerkönigen kommen die karolingischen Hausmeier empor. Karl Martell, Sieger über Mohammedaner bei Tour» und Poitiers 732. Pippin setzt den letzten Merowinger ab und macht sich, unterstützt vom Papst und den Großen des Reiches, zum König 752. Entstehung des Lehnswesens. § 10. Das Christentum breitet sich unter den deutschen Stämmen mehr und mehr aus: Franken, Burgunder, Angelsachsen; am frühesten bei den Goten (Ulftlas!). Der größte Missionar ist Bonifacins, der Angelsachse, welcher das Christentum zu den Hessen und Thüringern bringt. Er wird vom Papst zum Erzbischof von Mainz erhoben, 754 von den Friesen erschlagen. §11. Karl der Große 768 — 814. Äußere Unternehmungen: Sachsenkriege (Widukiud); Langobardenkrieg (Desiderius); Züge gegen die Mohammedaner in Spanien, die Avaren in Ungarn, den aufständischen

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 27

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. § 15. Konrad I. u. Heinrich I. 27 fälle in das Frankenreich. Sie fuhren mit ihren schnellen, leichten, fogar über Land transportierbaren Schiffen weit in die Flüsse hinauf und plünderten die Städte. Wie der Magyar von seinem Pferde, so war der Normanne von seinem Schiffe, dem „Wogenroß", unzertrennlich. Seine Krieg- und Raubfahrten erschienen ihm als erlaubte, ja rühmliche Unternehmungen (die Wikingerzüge und ihre Rolle in der normannischen Sagenwelt). — Allmählich aber wurden den Normannen an verschiedenen Punkten Europas feste Wohnsitze angewiesen, z. B. in der Normandie (Herzog Rollo, sein Standbild in Rouen) und in Italien. (Anmerkung. Diesen Magyaren- und Normanneneinfällen entsprachen im Süden diejenigen der Sarazenen.) § 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. Von den Nachkommen Karls des Großen haben folgende das 843 deutsche Reich regiert: a) Ludwig der Deutsche (843—876). b) Karl der Dicke (876—887); der letztere wurde wegen seiner 876 Nachgiebigkeit gegen die Normannen abgesetzt, und die Deutschen _ms erwählten den mit dem karolingischen Hause verwandten c) Arnulf ^7 von Kärnthen (887—899) zum König. Derselbe wußte nicht 887 nur die Normannen durch einen großen Sieg bei Löwen a/Dyle bis von den deutschen Grenzen fernzuhalten, sondern auch das im " Osten entstandene und bedrohliche Mährenreich des Königs Swa-topluk zu zerstören. Ebenso brachte er die Kaiserkrone auf sein Haupt, wenn auch nur durch Zugeständnisse an das Papsttum, das kurz zuvor durch Papst Nikolaus I. (die sog. pseudo-isidorischeu Dekretale!)^ seine Macht ungemein erweitert hatte, sowohl gegenüber den Bischöfen als den Königen, d) Nach Arnulfs Tode wählte man dessen unmündigen Sohn Ludwig das Kind (900—911). 900 Schreckliche Bürgerkriege zwischen deutschen Adelsfamilien zerstörten bis im Verein mit Magyareneinfällen den Wohlstand des deutschen 011 Volkes („Wehe dem Lande, des König ein Kind ist!" — Sage von Hatto und dem Mänseturm.) Konrad I. (911 — 918) und die Könige aus dem sächsischen Kaufe (919 — 1024). § 15. Konrad I. und Heinrich I. Bei der Schwäche des Königtums und der beständigen Gefahr von außen halten sich im Reiche die einzelnen Stämme selbst helfen

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 24

1886 - Berlin : Hofmann
24 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Gramme^ °erf^te W eine Darstellung der deutschen @nrf ^ die wirtschaftliche Hebung seiner Länder ließ sich Karl angelegen sein. So baute er große Landstraßen, ließ Kanäle As** -1 Mam-Donan-Kanals), errichtete landwichchast-llche Icujterwirtschasten, führte neue Methoden des Landbaues in den Obst -''undti he6le/m dn (Dreifelderwirtschaft), ließ einträgliche Obst- und Getreidearten aus anderen Ländern überpflanzen und hob den Gewerbfleiß (Wollenweberei re.). Zu diesen Zwecken nnpfte er gern Beziehungen mit fremden Ländern und Herrschern »..Ä,:»,“-''«*111’- - - - ä f., ^0 giebt Karl das Muster ab einer allseitigen und vortrefflichen Staatsverwaltung, und indem er seine ganze Zeit und Kraft m den Dienst der Herrscheraufgaben stellte, selbst alles überwachte erinnert seme Wirksamkeit vielfach an diejenige Friedrichs des Großen,' wie auch nur diesen beiden Männern aus unserer Geschichte übereinstimmend von allen Völkern der Beiname des Großen bei- ycvcyi lullu. .... Aber durch die vielen und beständigen Kriege, welche Karl zu fuhren hatte, entstand ein Ubelstand, der für unsere Geschichte sehr 2at^“ri)C: cbie ^rmacht der Großgrundbesitzer und N^ks ^bhenstrager auf Kosten des freien Mannes, der durch die Verpflichtung zum Kriegsdienste und zu eigener Ausrüstung verarmte und m Abhängigkeit geriet. 8 12. Ludwig der Fromme und die Teilung zu Verdun. ,a f!ejc glänzende Schöpfung sollte indes bald dem Verfalle ausgesetzt werden. Karls Sohn und Nachfolger 8m Eudwv dem Frommen (814-840), fehlte es an Thatkraft und 840 rtß L r f' Uz Öuf der ^ines Vaters fortzuwandeln. Er üeß sich beherrschen von der Geistlichkeit und von seiner zweiten L7^'?°r Welfin Judith. Da er dem berfez" l: ou' kosten seiner anderen Söhne Vorteile zuwenden wollte geriet er mit den letzteren in Streit: eine Niederlage auf dem „Lngenfelde bei Kolmar und eine tiefe Demütigung des Kaisers war die Folge. Wieder in seine Würde eingesetzt, begann er von neuem dem Einflüsse Judiths sich hinzugeben und blieb infolgedessen

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 26

1886 - Berlin : Hofmann
26 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Herzog Thassilo von Bayern. — Kaiserkrönung in Rom 800. — Innere Verwaltung: a) Vortreffliche Organisation des Landes, Grafschaften; Königsboten, Marken, b) Sorge für die geistige Hebung des Volkes (Alkuin, Paulus Diakonus), c) Wirtschaftliche Hebung des Landes. § 12. Nach der schwachen Regierung Ludwigs des Frommen 814—840 wird das Reich unter dessen drei Söhne geteilt: Teilung zu Verduu 843 (Frankreich, Deutschland, Lotharingien). Iii. pertobe. "Aon der Teilung zu Mrdun bis zum Ausiierben des fränkisch - salischen Kaiserhauses. 843 -1125. § 13. Magyaren und Normannen. In der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts wurde Deutschland beständig von zwei sehr gefährlichen Feinden beunruhigt. Die Sicherheit des Eigentums wurde durch dieselben sowohl für die Bauern als für die Städter (Städte gab es fast nur in den älteren fränkischen Bezirken) gefährdet. Handel und Verkehr stockten allenthalben. Diese Feinde waren: 1. die Magyaren (Ungarn). Die Vorgeschichte dieses Volkes ist dunkel. Ein wildes asiatisches Reitervolk, noch nomadisch lebend, kamen sie etwa 840 zum erstenmale an die Donau, überschritten dieselbe erst in vereinzelten Haufen, die bis ins bayrische Gebiet schwärmten, dann in großen geschlossenen Massen. Seit 895 wurden sie eine jährlich sich wiederholende Landplage für den Westen, zumal für das deutsche Reich. Bei der Schwäche der karolingischen Könige schwärmten sie in kühnen Reiterzügen sogar bis an die Küsten des Atlantischen Ozeans. Auch Italien verschonten sie nicht. Ihre Kriegführung war neu und schreckhaft: ungestümer Anprall, bei scheinbar wirrem Reiten boch planmäßige Orbnung (vgl. die heutige ungarische Kavallerie), meisterhafte Haubhabung der einfachen Waffen (Spieß und hölzerne Bogen), plötzliches Erscheinen und Verschwinben. Nur in dem Kamps gegen feste Plätze waren sie nicht geübt, vgl. § 15.- (Schilberung einer Magyarenschlacht in Scheffels Ekkeharb.) 2. Die Normannen, ein heibnisches germanisches Volk vom Festlanbe und den Inseln des heutigen Dänemark, unsteten und abenteuerliebenben Sinnes, machten an den Küsten verheerenbe Ein-

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 35

1886 - Berlin : Hofmann
§ 20. Heinrich V. und das Wormser Konkordat. 35 tiefer, und unter den Hohenstaufen zeigte er sich wieder in seiner vollen Stärke. Heinrich V., im übrigen ein Mann ohne Rücksichten des Gemütes, wie sein Verhalten gegen den Vater zeigt, aber von durchdringender Schärfe des Verstandes und Kühnheit des Handelns, starb, beschäftigt mit großen Entwürfen, die dem Reiche viel genützt haben würden, im Jahre 1125. Mit ihm endigt das salisch-sränkische Kaiserhaus. 1125 Repetition: Iii. Periode 843 —1125. § 13. Um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts wird Deutschland, gleich den übrigen europäischen Ländern, sehr bedrängt durch a) die Normannen, ein seeräuberisches Volk von den dänischen Inseln, b) die Ungarn oder Magyaren (aus den Donau- und Theißniederungen). § 14. Die Karolinger regieren in Deutschland bis 911, nicht zum Vorteil des Reiches. Ludwig der Deutsche 843 — 876. Karl der Dicke 876—887 (abgesetzt wegen Schwäche gegen die Normannen). Arnulf von Kärnthen 887—899. Ludwig das Kind 900—911. § 15. Konrad I. und die Könige aus dem sächsischen Hans 911 (919) — 1024. Den drohenden Zerfall des deutschen Reiches in einzelne große Stammesherzogtümer, welchem Konrad I. vergebens entgegenkämpft, wendet Heinrich I., 919—936, ab. Auch besiegt er die Ungarn 933 bei Merseburg. Gegen die Slawen jenseits der Elbe sucht er die deutsche Kultur auszubreiten. § 16. Otto I., 936—973, Sohn des Vorigen, hebt die Macht des deutschen Reiches nach außen. Drei Romzüge: I. Adelheid und Berengar. Ii. Kaiserkrönung in Rom 962. Iii. Vermählung Ottos Ii. mit der griechischen Prinzessin Theophano. — Otto besiegt die Magyaren bei Augsburg auf dem Lechfelde. 955: Dauernde Beseitigung der Magyarengefahr. — Ottos umfassende Kolonisation und Christianisierung der über» elbifchen Weudeugebiete. Bistümer rings an der Oft- und Nordgrenze entlang werden dem Erzbistum Magdeburg unterstellt (968). — Ottos Gemahlin Edgitha. § 17. Unter den letzten sächsischen Königen gehen die Erfolge Ottos I. zum großen Teil verloren, besonders die Slawenkolonisation verfällt. Otto Ii. und Iii. (973—983; 983—1002) sind meist durch ihre italienischen Interessen abgelenkt. Heinrich Ii. (1002—1024); seine Verluste an den Polenherzog Boleslaw Chrobry. § 18. Das salisch-fränkische Kaiserhaus (1024 — 1125). K 0 urad Ii. (1024—1039), seine Wahl zu Kamba; er erwirbt Burgund, gerät aber dadurch mit seinem Stiefsohn Herzog Ernst von Schwaben in Kampf. Herzog Ernsts vielbesungener Untergang. — Heinrich Iii. (1039 bis 1056). Größte Ausdehnung und größte Machtentfaltung des deutschen Reiches; der päpstliche Stuhl mehrere Male durch den Kaiser mit deutschen Bischöfen besetzt. — Gottesfrieden. § 19. König Heinrich Iv. (1056 — 1106). Vormundschaften seiner Mutter Agnes, Annos von Köln und Adalberts von Bremen. Nach seiner 3*

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von
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