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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 27

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 27 — § 33. Abplattung der Erde an dm Polen. io 700 Der Halbmesser der Erde ist —^— = 6350 km lang. Durch ihn wird die Entfernung eines Punktes der Oberfläche vom Mittelpunkte der Erde bezeichnet. Wäre nun die Erde eine vollständige Kugel, so müßte jeder Punkt der Erdoberfläche vom Mittelpunkte 6350 km entfernt sein Dann würde die Schwerkraft auf allen Punkten der Erdoberfläche gleich stark wirken, und das müßte sich dadurch zeigen, daß derselbe Körper auf allen Stellen der Erde gleich schwer sein, dasselbe Pendel überall gleich schnell schwingen und derselbe Körper überall gleich schnell fallen würde. An den Polen wiegen nun aber Gegenstände schwerer als unter-dem Äquator (nach Hansen wiegt eine Last von 200 Psd. unter dem Äquator an den Polen 201 Pfd.); dasselbe Pendel schwingt an den Polen schneller als am Äquator, und derselbe Körper fällt an den Polen schneller als am Äquator. Aus diesen Erscheinungen geht hervor, daß die Schwerkraft an den Polen am stärksten wirkt. Da nun aber die Schwerkraft an einem Orte um so stärker wirkt, je näher derselbe dem Erdmittelpunkte liegt, so müssen die Pole dem Erdmittelpunkte näher sein als ein Punkt auf dem Äquator. Die Erde muß daher an den Polen abgeplattet sein. Sie ist keine vollkommene Kugel, sondern nur kugelähnlich, ein Sphäroid. Der Durchmesser von Pol zu Pol, also die Erdachse ist etwa 50 km kürzer als der Durchmesser der Erde von einem Punkte des Äquators bis zum gegenüberliegenden. § 34. Ursache der Abplattung der Erde an den Polen. Wenn man eine runde, weiche Tonkugel schnell um einen Stab, der als Achse angesehen werden kann, dreht, so bemerkt man, daß dieselben an den Drehpunkten oder Polen sich abplattet, daß dagegen die Gegenden am Äquator sich heben. Die in der Mitte zwischen den beiden Polen, also am Äquator liegenden Punkte der Kugel bewegen sich nämlich schneller als die Pole; deshalb wirkt die Schwungkraft stärker aus sie ein und treibt sie vom Mittelpunkte ihrer Bahn in der Richtung des Halbmessers nach außen, während sich die Pole dem Mittelpunkte nähern. Die Abplattung der Erde an den Polen ist eine ähnliche Erscheinung wie die vorhin erwähnte; wir müssen deshalb daraus schließen, daß auch die Erde ursprünglich sich in einem weichen Zustand befunden und sich um eine Achse gedreht habe. Das erste behaupten die Gelehrten, welche den innern Bau der Erde kennen, die Geologen.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 28

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 28 — § 35. Bewegung der Erde um ihre Achse. Die Sonne ist von der Erde 147 000000 km entfernt. Der Durchmesser der täglichen Sonnenbahn ist also 2 X 147000000 — 294 000 000 km. Die tägliche Sonnenbahn selbst wäre demnach 3y7 X 294 000 000 — 924 000000 km. Diesen Weg müßte demnach die Sonne in 24 Stunden oder 86400 Sekunden zurücklegen, in 1 Sek. also —86400^ = ^6944/9 km. Das ist nicht wahrscheinlich. Viel einfacher kann die Erscheinung, daß die Sonne um die Erde 24 Stunden herumfliegt, durch die Achsendrehung der Erde hervorgerufen werden. Die Sonne bewegt sich von O. nach W., die Erde muß ihre Achsendrehung mithin von W. nach O. aus- führen, und zwar auch in 24 Stunden. Beispiele dafür, daß wir dasselbe sehen, wenn wir uns an einem Gegenstände vorbeibewegen, als dann, wenn der Gegenstand an nns vorübergeht, sind häufig. Fahren wir z. B. auf einem schnellsegelnden Dampfer, oder auf der Eisenbahn, so scheinen die stillstehenden Bäume usw. in der entgegengesetzten Richtung an uns vorüberzueilen. Da die Achsendrehung der Erde gleichmäßig vor sich geht, so spüren wir von derselben nichts. Es wird durch dieselbe die Schwungkraft in Tätigkeit gesetzt, die uns aber deshalb nicht von der Erde fortschleudert, weil die Anziehungskraft das Übergewicht behält. Ein Bogel, der in die Höhe steigt, kann trotz der Achsendrehung der Erde sein Nest wiederfinden, weil sich auch die Lufthülle der Erde mitbewegt. § 36. Beweise für die Achsendrehung der Erde. Außer der Abplattung der Erde an den Polen, die nur eine Folge der Achsendrehung ist, gilt als Beweis für diese besonders Benzenbergs Versuch. Benzenberg ließ im Innern des Michaeliskirchturmes zu Hamburg Bleikugeln herabfallen. Im Durchschnitte trafen sie ostwärts vom Fußpunkte eines aufgehängten Bleilotes auf der Erde ein. Wenn die Erde stillstände, so hätte beim Fallen der Kugel nur die Schwerkraft gewirkt. Diese zieht alles dem Mittelpunkte der Erde zu. Diese Richtung hatte Benzenberg durch ein aufgehängtes Bleilot bezeichnet. Die Kugeln hätten also, wenn die Erde still stände, neben dem Bleilote niederfallen müssen. Da sie aber ostwärts von demselben die Erde erreichten, so muß auf sie noch eine andere Kraft gewirkt haben, und zwar in der Richtung von W. nach O. Dies kann nur die Schwungkraft der Erde sein, die durch die Achsendrehung von W. nach O. entsteht. Die Schwungkraft wirkt nun allerdings sowohl auf die Spitze,

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 131

1886 - Berlin : Hofmann
§ 77. Die drei schlesischen Kriege. 231 Ersten schlesischen Ärieg 1740 — 1742. Mit überraschender 1740 Schnelligkeit fiel Friedrich in Schlesien ein und schlug mit Hilfe bis seines Generals Schwerin den österreichischen Feldherrn Neipperg 1742 bei Mollwitz: ganz Schlesien fiel in seine Hände. Ein zweiter Sieg über die auch von Bayern und Frankreich bedrängte Kaiserin bei Czaslau und Chotusitz in Böhmen führte den Frieden von Breslau herbei, in welchem Friedrich Schlesien und die Grafschaft Glatz erhielt. Aber der König mußte für diesen mühsam erworbenen Besitz noch mehreremale das Schwert ziehen. Als in dem sogen, österreichischen Erbfolgekriege der Kurfürst von Bayern ins Gedränge kam, und die Österreicher schon Miene machten, auch Preußen zu züchtigen, kam ihnen Friedrich zuvor, indem er den Zweiten schlesischen Krieg, 1744—1745, eröffnete. Anfangs nicht glücklich (feine Lebensgefahr in Kamenz!), gelang es ihm im Jahre 1745, die in Schlesien eingefallenen Österreicher bei Hohen-' sriedberg zu schlagen. Bald darauf besiegte er sie zum zweiten Male bei Soor, und als auch die mit Österreich verbündeten Sachsen durch die unwiderstehliche Tapferkeit des greisen Leopold von Defsan bei Kesselsdorf eine große Niederlage erlitten, war Maria Theresia von neuem gezwungen, in dem Frieden zu Dresden auf Schlesien zu verzichten. (Friedrichs glänzender Einzug in Berlin.) Die nun folgenden zehn Friedensjahre widmete Friedrich der Sorge für sein Land (welches durch Ostfries land 1744 einen wichtigen Zuwachs erhalten hatte). Segensreiche Einrichtungen hoben den Wohlstand und die Zufriedenheit seiner Unterthanen (vgl. unten § 78). Maria Theresia aber konnte sich nicht in den Verlust Schlesiens finden. Mit Hilfe ihres Ministers Kaunitz suchte sie Verbündete zu werben, um aufs neue und mit mehr Erfolg Friedrich anzugreifen. Das gelang ihr endlich, indem sie außer Sachsen auch Rußlands Kaiserin Elisabeth und Frankreichs von der Marquise de Pompadour beherrschten König Ludwig Xv. gewann. So wurde Friedrich rings von Feinden umgeben und war, trotz der Hilse Englands, im wesentlichen aus seine eigene und seines guten Heeres Kraft angewiesen. Er eröffnete, von allen Plänen feiner Feinde durch einen bestochenen sächsischen Kanzlisten unterrichtet, bevor seine Gegner sich dessen versahen, den

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 29

1886 - Berlin : Hofmann
§ 16. Otto I. der Große. 29 Heinrich starb, geehrt und gefürchtet, wie man sagt mit dem Plane eines Romzuges sich tragend, 936 in Memleben. Seine 936 Gemahlin Mathilde verbrachte ihren Witwenstand in der Sorge für Klostergründungen und andere segensreiche Werke. § 16. Otto I., der Große (936—973). 936 Das Werk seines Vaters gegen die Magyaren, Slawen und ^73 auch gegen die selbständige Herzogsgewalt setzte Otto I. mit derselben Umsicht und Thatkraft fort; er fügte dazu aber neue Unternehmungen, die seiner Macht ein ungleich höheres Ansehen gaben, so namentlich die Erwerbung der abendländischen Kaiserkrone. 1. Die Herzöge von Franken und Lothringen hatten sich gegen den Kaiser mit dessen Stiefbruder und eigenem Bruder verschworen. Otto aber schlug sie nieder; nur Heinrich der Bruder überlebte den Sturz, wurde von Otto großmütig aufgenommen und mit dem Herzogtum Bayern belehnt. Otto suchte die Herzogtümer dadurch an sich zu fesseln, daß er sie Verwandten übertrug oder auch selbst verwaltete. K 0 n r a d, sein Schwiegersohn, erhielt Lothringen, Schwaben sein Sohn Ludolf. Aber eben diese beiden erregten später wiederum einen Ausstand, der wie der erste siegreich niedergeschlagen wurde. Lothringen kam dann unter die Verwaltung von Ottos hochbegabtem Bruder Brun, Erzbischof von Köln, Kanzler des Reiches. 2. Nach Italien unternahm Otto drei Züge: a) 951. Gerufen von der Witwe des Königs Lothar, Adelheid, 951 um ihr gegen den rohen Markgrafen Berengar und dessen Sohn Adalbert (Gefangenschaft der Adelheid auf Schloß Garda) beizustehen, kam Otto nach Italien. Er besiegte die Gegner der Adelheid und nahm diese selbst zur Gemahlin (seine erste Frau, die edle Edgitha, war schon 946 gestorben). b) 962. Diesmal ging er nach Italien, um den Papst vor 962 demselben Berengar zu schützen. Berengar wurde gefangen nach Deutschland gebracht. Otto aber erhielt im Jahr 962 die abendländische Kaiserwürde: der Papst salbte und krönte ihn. Aber bald verband sich der Papst mit seinen Feinden und wurde von Otto deshalb abgesetzt. Dann mußten die Römer schwören, daß sie nie einen Papst ohne Zustimmung des Kaisers wählen wollten. So erhob sich in Otto die Kaisergewalt weit über die — gerade damals in sehr weltlichem Treiben entartete — päpstliche.

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 132

1886 - Berlin : Hofmann
132 Geschichte der neueren Zeit. 1756 Siebenjährigen Krieg, 1756—1763. Der junge Staat und sein König haben in diesem Kriege die härteste Probe zu bestehen ^0'' gehabt; Glück und Unglück wechselten in rascher Folge ab. — 1756 Nachdem Friedrich noch 1756 in Sachsen eingefallen, die sächsische Armee (18 000 Mann) in Pirna gefangen und die Österreicher 1757 bei Lowositz besiegt hatte, fiel er 1757 in Böhmen ein. Hier errang er durch den Feldmarschall Schwerin, der den Heldentod starb, einen glänzenden Sieg bei Prag. Aber schwere Schläge sollten die Folgen dieses Sieges vereiteln. — Noch im Juni des-, selben Jahres erlitt Friedrich eine Niederlage bei Kollin (seine todesverachtende Teilnahme am Kampf; seine Verzweiflung). Die Franzosen schlugen Friedrichs Verbündete, die Engländer, und zwangen dieselben zu der Konvention von Kloster Zeven. Auch die Russen drangen siegreich in Preußen ein: Schlacht bei Großjägerndorf. Friedrich wandte sich nun zunächst gegen 'die Frauzofeu, die er bei Roßbach (der Reitergeneral Seydlitz) vollständig schlug, und dann gegen die Österreicher, welche bei Leuthen eine große Niederlage erlitten. 1758 Auch über die Russen brachte ihm das nächste Jahr, 1758, einen Sieg bei Zorndorf. Dann aber folgten wieder Unglücks-fchläge, welche den preußischen Staat in seinen Grundfesten erschütterten: bei Hochkirch erlag Friedrich dem Überfalle der 1759 Österreicher (Dann), und 1759 wurde er aufs neue von den vereinigten Österreichern und Rnffen geschlagen bei Kunersdorf. Bald nachher gingen ihm sogar 12 000 seiner besten Soldaten mitsamt dem General Fink durch Gefangennehmnng verloren (der „Finkenfang" von Maxen bei Pirna). Solchem Unglück gegenüber war ein Sieg feines Feldherrn Ferdinand von Braunschweig über die Franzosen bei Minden von geringer Bedeutung. Die folgenden Jahre brachten für Friedrich noch immer keine dauernde 1760 Wendung zum Besseren; sein General Fouqus wurde 1760 von den Österreichern bei Landshut geschlagen, und wenn auch durch die Schlacht bei Liegnitz eine Verbindung der Österreicher und Russen verhindert wurde, so mußte doch Friedrich eine Brandschatzung Berlins durch die letzteren hingehen lassen (Totleben). Am Ende des Jahres erlitten die Österreicher eine große Niederlage bei Torgan (Zielen). Gleichwohl waren Preußens Hilfs- 1761 quellen nahezu erschöpft: Friedrich mußte sich 1761 auf die Verteidigung feines festen Lagers bei Bnnzelwitz (bei Schweidnitz)

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 24

1886 - Berlin : Hofmann
24 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Gramme^ °erf^te W eine Darstellung der deutschen @nrf ^ die wirtschaftliche Hebung seiner Länder ließ sich Karl angelegen sein. So baute er große Landstraßen, ließ Kanäle As** -1 Mam-Donan-Kanals), errichtete landwichchast-llche Icujterwirtschasten, führte neue Methoden des Landbaues in den Obst -''undti he6le/m dn (Dreifelderwirtschaft), ließ einträgliche Obst- und Getreidearten aus anderen Ländern überpflanzen und hob den Gewerbfleiß (Wollenweberei re.). Zu diesen Zwecken nnpfte er gern Beziehungen mit fremden Ländern und Herrschern »..Ä,:»,“-''«*111’- - - - ä f., ^0 giebt Karl das Muster ab einer allseitigen und vortrefflichen Staatsverwaltung, und indem er seine ganze Zeit und Kraft m den Dienst der Herrscheraufgaben stellte, selbst alles überwachte erinnert seme Wirksamkeit vielfach an diejenige Friedrichs des Großen,' wie auch nur diesen beiden Männern aus unserer Geschichte übereinstimmend von allen Völkern der Beiname des Großen bei- ycvcyi lullu. .... Aber durch die vielen und beständigen Kriege, welche Karl zu fuhren hatte, entstand ein Ubelstand, der für unsere Geschichte sehr 2at^“ri)C: cbie ^rmacht der Großgrundbesitzer und N^ks ^bhenstrager auf Kosten des freien Mannes, der durch die Verpflichtung zum Kriegsdienste und zu eigener Ausrüstung verarmte und m Abhängigkeit geriet. 8 12. Ludwig der Fromme und die Teilung zu Verdun. ,a f!ejc glänzende Schöpfung sollte indes bald dem Verfalle ausgesetzt werden. Karls Sohn und Nachfolger 8m Eudwv dem Frommen (814-840), fehlte es an Thatkraft und 840 rtß L r f' Uz Öuf der ^ines Vaters fortzuwandeln. Er üeß sich beherrschen von der Geistlichkeit und von seiner zweiten L7^'?°r Welfin Judith. Da er dem berfez" l: ou' kosten seiner anderen Söhne Vorteile zuwenden wollte geriet er mit den letzteren in Streit: eine Niederlage auf dem „Lngenfelde bei Kolmar und eine tiefe Demütigung des Kaisers war die Folge. Wieder in seine Würde eingesetzt, begann er von neuem dem Einflüsse Judiths sich hinzugeben und blieb infolgedessen

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 33

1886 - Berlin : Hofmann
§ 19. König Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 33 Königsherrschaft aufgerichtet haben, wenn er nicht nach einer andern Seite seine Aufmersamkeit hätte lenken müssen. Niederer Lente Kind, hatte Hildedrmw aus Saona durch rastlose und feurige Energie sich zum Kardinal aufgeschwungen. Das Ziel dieses merkwürdigen Mannes ging dahin, nicht nur die Mißbrauche abzustellen, welche in der Kirche vorhanden waren, sondern die Kirche von jedem Einfluß weltlicher Gewalten zu befreien. Um letzteren Zweck zu erreichen, hatte er bereits als Kardinal durchgesetzt, daß der Papst hinsüro ohne kaiserlichen Einfluß von dem Kollegium der Kardinäle gewählt werden solle. Als er 1073 als 1073 Gregorvii. Papst geworden, erklärte er, überhaupt keine Amtseinsetzung eines Geistlichen durch Laienhand mehr anerkennen zu wollen. Da dies den Kaiser eines unentbehrlichen Rechtes beraubt haben würde — denn die B isch ö fe besaßen auch weltliche Güter von ihm zu Lehen — so entbrannte darüber der Jnvestiturftreit (investitura ^ Einkleidung, vgl. das franz. vetir). Als Heinrich Iv. dem Papste die Anerkennung seiner Verfügung versagte und ihn sogar durch eine deutsche Bischofssynode absetzen ließ, that ihn Gregor in den Bann und sprach alle seine Unterthanen ihres Eides ledig. Um den drohenden Abfall der Fürsten, deren Unabhängigkeitsgelüste aus dieser Gelegenheit Nutzen zogen,' zu verhindern, entschloß sich nun Heinrich durch persönliches Erscheinen beim Papste die Lösung vom Banne zu erwirken. Mitten im Winter, nur begleitet von einigen Dienern und seiner trotz vielfach schlechter Behandlung ihm mit rührender Treue anhängenden Gemahlin Bertha, reiste der König über die Alpen und erhielt, nachdem er drei Tage aus dem Schloßhofe von Canossa hatte warten müssen, Absolution (1077). Aber die Fürsten 1077 ließen darum doch nicht ab, gegen Heinrich zu wirken. Sie wählten sogar einen neuen König, Rudol f, Herzog von Schwaben. Derselbe wurde aber bald darauf in einer Schlacht getötet (seine Hand im Dome zu Merseburg). Da Gregor Vii. sich treuloserweise für Rudolf erklärt hatte, so unternahm jetzt Heinrich einen Zug gegen denselben; er ernannte einen neuen Papst und ließ sich von diesem zum Kaiser krönen. Gregor, in Rom belagert und mit Gesangen-schaft bedroht, wurde zwar durch Robert Guiscard, den Normannenherzog, befreit; doch hat er Rom nicht wieder betreten, sondern ist in Salerno 1085 gestorben („Ich liebte die Gerechtigkeit und 1085 haßte die Unbill, darum sterbe ich in der Verbannung"). Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 3

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Mündigsprechung zerfällt er mit den sächsischen Großen und bald darauf mit dem Papst Gregor Vii. Streitgegenstand: Besetzung der Bistümer; daher: Investitur streit. Heinrich, im Bann des Papstes, geht, um den Abfall der Fürsten zu verhindern, nach Canossa (1077), um sich vom Banne lösen zu lassen. Trotzdem stellen die unzufriedenen Fürsten Gegenkönige auf, z. B. Rudolf von Schwaben, der aber bald fällt. — 1084 Heinrich zieht gegen Gregor; derselbe muß fliehen und stirbt in Salerno. Im Reiche hat Heinrich bis an seinen Tod mit Aufruhr der Fürsten zu kämpfen, nur die Städte bleiben ihm treu. — Anfstand selbst der Söhne gegen ihren Vater. § 20. Heinrich V. (1106—1125), Sohn des Vorigen, bringt einen vorläufigen Abschluß des Streites zwischen Papsttum und Kaisertum in dem Wormser Konkordat zuwege 1122. Iv. Periode. Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge. 1125 - 1250. § 21. Lothar von Sachsen. Zwischen dem salischen und hoheustaufischen Hause regierte 1125 Lothar von Sachsen (1125—1137). Gedrängt durch mißliche bis Verhältnisse mußte er auf die im Wormser Konkordate dem Kaiser zugesprochenen Rechte teilweise verzichten. Aber dafür hat er manchen anderen Machtzuwachs dem deutschen Reiche verschafft, so-daß seine Regierung nicht so vollständig nur dem Papste zugute kam, wie es die päpstliche Partei darzustellen liebt (Gemälde im Vatikan). Indem er das welfische Haus, dessen Macht schon damals, besonders im nördlichen Deutschland, sehr groß war, mit Familienbanden an sich knüpfte (sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze), trat er in immer heftigeren Gegensatz gegen das ebenso mächtige und von edlem Ehrgeiz beseelte Geschlecht der Hohenstaufen (Stauffer). Dieser Widerstreit der Welfen und Hohenstaufen um den Einstuß im Reiche dauerte von nun an etwa ein Jahrhundert in Deutschland. In Italien wurden die Namen Gnelfi und Ghibellini (Waiblinger^Hohenstaufe) Bezeichnungen von Parteien, die bis ins 14. Jahrhundert hinein sich befehdeten, wenn auch über Dinge, die mit dem ursprünglichen Sinne der Worte nichts zu thun hatten.
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