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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 27

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 27 — § 33. Abplattung der Erde an dm Polen. io 700 Der Halbmesser der Erde ist —^— = 6350 km lang. Durch ihn wird die Entfernung eines Punktes der Oberfläche vom Mittelpunkte der Erde bezeichnet. Wäre nun die Erde eine vollständige Kugel, so müßte jeder Punkt der Erdoberfläche vom Mittelpunkte 6350 km entfernt sein Dann würde die Schwerkraft auf allen Punkten der Erdoberfläche gleich stark wirken, und das müßte sich dadurch zeigen, daß derselbe Körper auf allen Stellen der Erde gleich schwer sein, dasselbe Pendel überall gleich schnell schwingen und derselbe Körper überall gleich schnell fallen würde. An den Polen wiegen nun aber Gegenstände schwerer als unter-dem Äquator (nach Hansen wiegt eine Last von 200 Psd. unter dem Äquator an den Polen 201 Pfd.); dasselbe Pendel schwingt an den Polen schneller als am Äquator, und derselbe Körper fällt an den Polen schneller als am Äquator. Aus diesen Erscheinungen geht hervor, daß die Schwerkraft an den Polen am stärksten wirkt. Da nun aber die Schwerkraft an einem Orte um so stärker wirkt, je näher derselbe dem Erdmittelpunkte liegt, so müssen die Pole dem Erdmittelpunkte näher sein als ein Punkt auf dem Äquator. Die Erde muß daher an den Polen abgeplattet sein. Sie ist keine vollkommene Kugel, sondern nur kugelähnlich, ein Sphäroid. Der Durchmesser von Pol zu Pol, also die Erdachse ist etwa 50 km kürzer als der Durchmesser der Erde von einem Punkte des Äquators bis zum gegenüberliegenden. § 34. Ursache der Abplattung der Erde an den Polen. Wenn man eine runde, weiche Tonkugel schnell um einen Stab, der als Achse angesehen werden kann, dreht, so bemerkt man, daß dieselben an den Drehpunkten oder Polen sich abplattet, daß dagegen die Gegenden am Äquator sich heben. Die in der Mitte zwischen den beiden Polen, also am Äquator liegenden Punkte der Kugel bewegen sich nämlich schneller als die Pole; deshalb wirkt die Schwungkraft stärker aus sie ein und treibt sie vom Mittelpunkte ihrer Bahn in der Richtung des Halbmessers nach außen, während sich die Pole dem Mittelpunkte nähern. Die Abplattung der Erde an den Polen ist eine ähnliche Erscheinung wie die vorhin erwähnte; wir müssen deshalb daraus schließen, daß auch die Erde ursprünglich sich in einem weichen Zustand befunden und sich um eine Achse gedreht habe. Das erste behaupten die Gelehrten, welche den innern Bau der Erde kennen, die Geologen.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 28

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 28 — § 35. Bewegung der Erde um ihre Achse. Die Sonne ist von der Erde 147 000000 km entfernt. Der Durchmesser der täglichen Sonnenbahn ist also 2 X 147000000 — 294 000 000 km. Die tägliche Sonnenbahn selbst wäre demnach 3y7 X 294 000 000 — 924 000000 km. Diesen Weg müßte demnach die Sonne in 24 Stunden oder 86400 Sekunden zurücklegen, in 1 Sek. also —86400^ = ^6944/9 km. Das ist nicht wahrscheinlich. Viel einfacher kann die Erscheinung, daß die Sonne um die Erde 24 Stunden herumfliegt, durch die Achsendrehung der Erde hervorgerufen werden. Die Sonne bewegt sich von O. nach W., die Erde muß ihre Achsendrehung mithin von W. nach O. aus- führen, und zwar auch in 24 Stunden. Beispiele dafür, daß wir dasselbe sehen, wenn wir uns an einem Gegenstände vorbeibewegen, als dann, wenn der Gegenstand an nns vorübergeht, sind häufig. Fahren wir z. B. auf einem schnellsegelnden Dampfer, oder auf der Eisenbahn, so scheinen die stillstehenden Bäume usw. in der entgegengesetzten Richtung an uns vorüberzueilen. Da die Achsendrehung der Erde gleichmäßig vor sich geht, so spüren wir von derselben nichts. Es wird durch dieselbe die Schwungkraft in Tätigkeit gesetzt, die uns aber deshalb nicht von der Erde fortschleudert, weil die Anziehungskraft das Übergewicht behält. Ein Bogel, der in die Höhe steigt, kann trotz der Achsendrehung der Erde sein Nest wiederfinden, weil sich auch die Lufthülle der Erde mitbewegt. § 36. Beweise für die Achsendrehung der Erde. Außer der Abplattung der Erde an den Polen, die nur eine Folge der Achsendrehung ist, gilt als Beweis für diese besonders Benzenbergs Versuch. Benzenberg ließ im Innern des Michaeliskirchturmes zu Hamburg Bleikugeln herabfallen. Im Durchschnitte trafen sie ostwärts vom Fußpunkte eines aufgehängten Bleilotes auf der Erde ein. Wenn die Erde stillstände, so hätte beim Fallen der Kugel nur die Schwerkraft gewirkt. Diese zieht alles dem Mittelpunkte der Erde zu. Diese Richtung hatte Benzenberg durch ein aufgehängtes Bleilot bezeichnet. Die Kugeln hätten also, wenn die Erde still stände, neben dem Bleilote niederfallen müssen. Da sie aber ostwärts von demselben die Erde erreichten, so muß auf sie noch eine andere Kraft gewirkt haben, und zwar in der Richtung von W. nach O. Dies kann nur die Schwungkraft der Erde sein, die durch die Achsendrehung von W. nach O. entsteht. Die Schwungkraft wirkt nun allerdings sowohl auf die Spitze,

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

6. Alte Geschichte - S. 18

1886 - Berlin : Hofmann
18 Erster Teil. Das Altertum. von seinen Jugenderlebnissen; vortrefflich erzogen, vgl. Xenophons Cyropädie § 22), gewann mit Hilfe des Harpagns die Herrschaft im medischen Reiche, das nach dem vorherrschenden Volksstamm fortan das persische hieß. Es wurde unter ihm zum Weltreich. Er besiegte den reichen, aber durch sein Glück übermütigen, verblendeten König Krösus von Lydien (Sage von dessen Verbrennung: „o Solon, Solon, Solon"; Polykrates von Samos) 538 und zerstörte das babylonische Reich (538; Ende der babylonischen Gefangenschaft der Juden, § 4). Seinen Tod fand Cyrus im 529 Kampf gegen die nördlichen Barbarenstämme 529 (Königin Tomyris). Sein Sohn Kambyfes breitete die persische Macht auch über Ägypten und Äthiopien (Abessinien) aus. Aber während seines dortigen Aufeuthaltes brach eine Empörung gegen ihn in Persien 522 selbst aus, er zog zurück, starb aber unterwegs in Syrien (522). Nachdem die Empörung des Pseud osmerdis, der nach der Herrschaft trachtete, fehl geschlagen, wurde von den Großen des Reiches 521 der thatkräftige Darius I. auf den Thron gehoben (521), unter dem alsdann, da er seine Macht auch über den Hellespont ausbreiten wollte, der große Zusammenstoß mit den Griechen erfolgte, von dem später gehandelt wird. Die Folge desselben war, daß der Ausdehnung des Reiches nach Westen Schranken gesetzt wurden. Gleichwohl erlangten die Perser nachher einen unheilvollen Einfluß auf die Griechen (Friede des Antalkidas §19), bis endlich Alexander der Große (§ 23) das Perferreich zerstörte. — Die Perser waren ursprünglich ein Stamm von einfachen Sitten und kraftvoller Gesundheit. Mit zunehmender Macht nahmen sie aber die üppigen Sitten der von ihnen unterworfenen Völker an; auch ihr Glaube, von Haus aus mit dem baktrifchen übereinstimmend, blieb nicht rein erhalten. Bemerkenswert war die Verwaltung des persischen Weltreichs: ander Spitze des Ganzen stand der König, je nach der Jahreszeit in vier Hauptstädten residierend (Susa, Ekbataua, Babylon, Persepolis, von welcher letzteren hochinteressante Ruinen erhalten sind). Das Reich war eingeteilt in Satrapien, deren Vorsteher, die Satrapen, ans das genaueste kondoliert wurden. Ungeheuer waren die Einkünfte des Königs wie seiner Beamten durch hohe Abgaben der Unterthanen, dabei aber gab es vorzügliche öffentliche Einrichtungen für den Verkehr, große Chausseen, viele Kanäle, geregeltes Münzwesen, Sicherheit des Besitzes. Aber bei der guten Ordnung fehlte Gemeinsinn und Freiheit,

7. Alte Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Erster Teil. Das Altertum. Auch die Geschichtschreibung wurde, freilich nur in ganz rohen und unkritischen Aufzeichnungen, gepflegt. Man nennt die frühesten Geschichtschreiber Logographen (d. i. Sagenerzähler); zu ihnen gehört z. B. Hekatäos. Repetition: Griechen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Wanderung der Dorier nach dem Peleponnes: Sparta und die Lakedämonier. — Koloniengründungen außerhalb Griechenlands. Äolische, ionische, dorische, Kolonien auf der kleinasiatischen Küste (Smyrna, Ephesus, Kolophon re.). Entferntere Gründungen: in Italien, Südfrankreich, Spanien, sowie an den Küsten desschwarzenmeeres. — Einigungsmittel der griechischen Stämme 1. Nationalfeste: Olympische, isthmische, Pythische, nemeische. 2. Orakel (Dodona, Delphi). 3. A m p h i k t i o n i e n. Lykurg, Gesetzgeber Spartas ca. 820 (drei Stände; Jugenderziehung; Abschließung nach außen). Sparta hat die Hegemonie im Peloponnes. S o l o n, Gesetzgeber Athens ca. 594 (Vorgeschichte Athens: Thesens; Kodrus letzter König. Dann Archonten. — Drakons harte Gesetze). Solons Reisen. Seine Verfassung bleibt bestehen trotz der Tyrannis der P i s i st r a t i d e n , und wird 510 durch Klistheues weiter ausgebildet. Kunst und Wissenschaft: Baukunst (dorischer, ionischer Stil), Schatzhaus des Atreus. — Bildhauerkunst schwach entwickelt, Dädalos. — Dichtkunst. Höchste Blüte der epischen Poesie: Homer (Ilias und Odyssee). Hohe Entwickelung der Lyrik: Simonides, Archilochos, Sappho, Anakreon; Pindar. — Wissenschaft. Die sieben Weisen. Iii. Periode. Gon den Jerserkriegen öis zum Untergang der griechischen Freiheit. 500—338 v. Chr. § 15. Die Perserkriege. Dieses reiche Streben der Griechen auf dem Gebiete des staatlichen wie geistigen Lebens lief am Anfang des fünften Jahrhunderts v. Chr. Gefahr, von dem Weltreich der Perser erdrückt zu werden. Der König Darins (vgl. § 6) strebte seine Macht auch über den Hellespont nach Europa auszudehnen. Da erhoben sich auf Anstiften des Aristagoras von Milet, Schwiegersohns des von Darms treulos behandelten Histiüos, sämtliche kleinasiatische Griechen gegen die Perser. Freilich wurden sie, nachdem ihnen die Eroberung und Verbrennung des Satrapensitzes Sardes gelungen war, bei Lade geschlagen. Aber weil ihnen von Athen underetria (ans Euböa)Hilfe geleistet worden war,richtete sich die Rachsucht des Darius

8. Alte Geschichte - S. 42

1886 - Berlin : Hofmann
42 Erster Teil. Das Altertum. Als aber infolge seines dreisten Auftretens seine Stellung in Sparta unsicher wurde, ging sein Streben dahin, die Rückkehr nach Athen zu ermöglichen. Er benutzte die Parteiungen daselbst, und es gelang ihm zunächst, von dem unter Thrasybnlos bei Samos stehenden Flottenheere als Oberfeldherr gewählt zu werden. Nach einigen Siegen über die Spartaner kehrte Alkibiades hochgefeiert nach Athen zurück. Aber schon im daraus folgenden Jahre stürzte ihn seine Gegenpartei, indem sie die Niederlage seines Unterfeldherrn, an der er unschuldig war, gegen ihn benutzte. Er mußte fliehen und zog sich auf ein festes Schloß in Thrakien zurück. Die Athener wurden nun in einer großen Schlacht geschlagen (bei Ägospotamos) 404 und ihre Stadt durch den siegreichen Lysander eingenommen (404). Dadurch völliger Sturz Athens: es mußte die Oberhoheit Spartas anerkennen und auf jedweden auswärtigen Besitz verzichten. Ein Kollegium von dreißig spartanisch gesinnten Männern (die dreißig Tyrannen) übernahm die Regierung. Freilich wurden dieselben bald durch den edlen Thrasybnlos gestürzt und die alten Einrichtungen des Solon, mit gewissen Veränderungen, wiederhergestellt; aber die Übermacht Spartas blieb bestehen. Alkibiades war ein Opfer der Dreißig geworden, auf deren Veranlassung ihn der persische Satrap Pharnabazos hatte ermorden lassen (404).. § 19. Rückzug der Zehntausend. Frieden des Antalkidas. a) Rückzug der Zehntausend. Mit Hilfe eines griechischen Heeres, das er um Sold geworben, wollte Cyrns der Jüngere seinem Bruder, dem Könige Artaxerxes Ii. von Persien, das Reich 401 entreißen. Aber er verlor bei Knnaxa Schlacht und Leben (401). Nur die Griechen in seinem Heere ließen sich nicht besiegen und schlugen sich durch. Nach unsägliche« Drangsalen und Entbehrungen kamen sie an das Schwarze Meer (Thalatta! Thalatta!) und von hier aus nach Griechenland. Das ist der berühmte Rückzug der zehntausend Griechen, den der Geschichtschreiber Xenophon, der kühne Führer der Griechen in demselben, so anschaulich geschildert hat (Lenophons Anabasis). 387 b) Frieden des Antalkidas 387. Während so die Griechen einerseits sich für Geld zu fremden Zwecken gebrauchen ließen, dauerte der Hader zwischen den Parteien im Innern fort. Die Spartaner machten von ihrer Hegemonie einen übermütigen, tyran-

9. Alte Geschichte - S. 43

1886 - Berlin : Hofmann
§ 20. Epaminondas und Pelopidas. 43 nischen Gebrauch. Freilich nahmen sie auch den alten Kampf gegen die Perser mit schönem Erfolg wieder auf, aber ihr Feldherr, der edle König A g e s i l a 0 s, wurde von seiner Siegeslaufbahn in Kleinasien abberufen, da die Perfer durch ihr Geld („die Bogenschützen des Perserkönigs") Athen, Theben, Korinth und andere Städte zum Kriege gegen Sparta verlockten. In Athen hatte der tüchtige Flottenführer Konon noch einmal die athenische Macht wieder zu Ansehen gebracht, und ein zweiter athenischer Seebund fing an den Spartanern sehr bedrohlich zu werden. Da ging der Spartaner Antalkidas zum Perserkönig nach Susa, schloß mit demselben Frieden und zwang diesen mit persischer Hilfe allen anderen Griechen auf. Durch diesen über alle Maßen schimpflichen Frieden ging die griechische Freiheit und Selbstbestimmung den Persern gegenüber verloren! Es wurde bestimmt: 1. die kleinasiatischen Griechen, die durch die ruhmreichen Kriege von 490, 480, 479, 469 frei geworden waren, sollen den Persern wieder Unterthan sein. 2. Alle griechischen Staaten sollen selbständig (autonom) sein, doch dürfen sie keine Bündnisse irgend welcher Art unter einander schließen. 3. Das letztere versprechen die Perser aufrecht zu erhalten. So wurden die Perser Schiedsrichter der griechischen Angelegenheiten, und Gewalt ging fortan vor Recht. § 20. Epaminondas und Pelopidas. In solcher Weise begannen nun bald die Spartaner, welche damals über die weitaus größte Heeresmacht verfügten, die griechischen Staaten zu vergewaltigen. Aber es erwuchs ihnen in Theben ein gefährlicher Gegner. Aus einem Durchmarsch durch diese Stadt hatte der Spartaner P h ö b i d a s die Burg eingenommen und über die Stadt eine spartafreundliche (oligarchische) Regierung gesetzt. Diese Regierung aber wurde gestürzt durch die beiden patriotischen Männer Pelopidas („das Gastmahl bei Phyllidas") und den großen, edlen Epaminondas. Sie erhoben nun Theben zu einer solchen Macht, daß dasselbe für einige Jahre die Hegemonie in Griechenland einnahm. Epaminondas schlug die Spartaner bei Lenktra in Böotien (371) und, dann sogar in den Peloponnes 371 eindringend, bei Mantinea (362). Aber in letzterer Schlacht 362 fiel er selbst. Pelopidas war schon zwei Jahre vorher in Thessalien gefallen, wo er Griechenland gegen den Tyrannen Alexandros

10. Alte Geschichte - S. 50

1886 - Berlin : Hofmann
50 Erster Teil. Das Altertum. Sophokles, 15 Jahre alt, bei der Siegesfeier den Chor der Sänger führte, Enripides an dem Schlachttage geboren wurde. 525 Äschylos (525—456) hat 70 Stücke geschrieben, von denen uns indes nur sieben erhalten sind. „Seine Charaktere sind groß, ' gewaltig, titanisch, sie durchschauern uns mit der geheimnisvollen Ahnung eines mächtigen, dunklen Geisterreichs. Seine Stücke atmen durchgängig Scheu vor den Göttern, Achtung vor den alten Staatseinrichtungen und Rechten und das Selbstgefühl einer großen Menfchenseele." Die einzelnen Stücke gehörten dem Inhalte nach zu je dreien zusammen (Trilogien), denen sich dann als viertes ein Satyrspiel anschloß, so daß also die Stücke des Äschylos sich nach Tetralogien ordnen. Die erhaltenen Stücke sind: a) Die Perser. Atossa, des Xerxes Mutter, von bösen Ahnungen gepeinigt, will den Geist ihres Gatten Darius mit Totenspenden ehren. Da kommt ein Bote und verkündet die Niederlage der Perser bei Salamis. Sie beschwört den Geist des Darms und teilt ihm das Unglück mit. Nur durch den Übermut, meint dieser, welchen Xerxes bei seinem Kriegszuge gezeigt (Peitschung des Helles-pont it. a.) sei das Unglück verschuldet; es werde noch größeres folgen, die Perser mögen sich mit Asien bescheiden. Zum Schluß erscheint in zerrissenem Gewände der König Xerxes, flüchtig vor den Griechen. — So dient dieses Stück der Verherrlichung der griechischen Freiheitskriege. d) Die Sieben gegen Theben. Das Stück behandelt den Zug der Sieben gegen Theben, den Untergang derselben, vor allem die gegenseitige Tötung der Brüder Eteokles und Polyneikes. An die Totenklage der Schwestern Jsmene und Antigone schließt sich der Entschluß der letzteren, die vom thebanischen Senat verbotene Bestattung des Polyneikes doch vorzunehmen. c) Die Schntzflehenden. Die Töchter des Danaos fliehen vor ihren Freiern, den Söhnen des Ägyptos, nach Argos, wo sie von dem alten Könige Pelasgos Schutz erhalten. Dafür segnen die Verfolgten das Land (berühmte „Chorgesänge der Danaiden"). ä) Der gefesselte Prometheus. Eine Trilogie, von der dieses Stück das mittlere war, stellte dar, wie Prometheus „der Vordenkende" das Feuer zu den Menschen brachte, dabei aber die Schranken der Achtung vor den Göttern verließ und zur Strafe von den letzteren an einen Berg angeschmiedet wurde, getröstet in seinem Elend nur von den ihn umschwebenden Töchtern des Okeanos
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