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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

4. Alte Geschichte - S. 20

1886 - Berlin : Hofmann
n. Die Geschichte der Griechen. § 7. Geographische Übersicht. Einteilung der Geschichte. Die Griechen wohnten in dem südlichen Teile der Balkanhalbinsel. Ihre Eigenart und ihre Geschichte sind wesentlich bedingt und gebildet durch die Beschaffenheit des Landes: reichgegliederte Küsten mit vortrefflichen Häfen; überall Nähe des Meeres; dieses selbst verbindet durch seine hochentwickelte Inselwelt (Cykladen, Spo-raden) mit der kleinasiatischen Küste; reine, schöne Seeluft, heiterer Himmel, reichlicher Getreide- und Baumwuchs (Ölbaum). Die Teile sind von Süden nach Norden: Peloponnes, eine fast ganz vom Meere umfloffeue Halbinsel, verbunden mit Hellas oder Mittelgriechenland durch die Landenge von Korinth; nördlich von Hellas die beiden großen Landschaften T h ess ali en und Epirus. Diese Hanptteile zerfallen wieder in einzelne Landschaften, deren bemerkenswerteste sind: im Peloponnes: Arkadien, ein ziemlich abgeschlossenes Bergland, Elis, Argolis, Messenien, Lakonien, (Hauptstadt Sparta); in Hellas: Attika (Hauptstadt Athen). Böotien, Doris, Lokris. Von den Inseln sind die wichtigsten: Euböa, gegenüber der Küste von Attika, Salamis und Agina im saronischen Gols, Lemnos, Lesbos, Chiov, Samos, Rhodos, Kreta, Naxos, Paros, Andros im Ägäischen Meeie, Zakynthos, Jthaka, Kerkyra (Corfu) im Jonischen Meere. Das beherrschende Gebirge von Nord- und Mittelgriechenland ist der Pindus mit seinem System (Olymp) und seinen Ausläufern (Othrys, Öta): in dem Peloponnes merke man sich das arkadische Hochland (Kyllene) und die von Nordwesten nach Südosten streifenden Grenz-qebirge von Lakonien Taygetos und Parnon. , „ Man teilt die griechische Geschichte am besten m fünf Perioden: t „ I. Periode. ?— ca. 1100. Das Zeitalter der Heroen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Von der Wanderung der Dorer bis zum Beginn der Perserkriege.

5. Alte Geschichte - S. 32

1886 - Berlin : Hofmann
32 Erster Teil. Das Altertum. Sohn, H i p p i a s, vertrieben. Nun wurde die Verfassung des Solon 510 weiter ausgebildet durch Klisthenes (ca. 510), besonders auch die Übermacht einer einzigen Person im Staate unmöglich gemacht durch Einrichtung des Scherbengerichtes, Ostradsmus, vermittelst dessen jedermann rechtmäßig ohne Unehre oder Vermögensverlust auf zehn Jahre verbannt werden konnte. Ein ungemeiner Freiheits- und Vaterlandstrieb zeichnete die Griechen ans, und je besser die Einrichtungen waren, desto größer war die Kraft und der Wunsch, dieselben vor fremder Gewalt zu schirmen. Zu letzterem sollten sie bald gezwungen werden durch die Perser kriege. § 14. Kunst und Wissenschaft. Schon in dieser Periode entwickelte sich das geistige Leben der Griechen auf den verschiedensten Gebieten zu einer hohen Stufe. Im allgemeinen hat man aber festzuhalten, daß der Zeit nach in dieser Hinsicht die Kolonien an der kleinasiatischen Küste und auf den Inseln des Ägäischen Meeres dem Mutterlande vorangingen. Die Baukunst erfuhr früh in den Tempelbauten Ausübung und Entwicklung: man hat in dieser Periode vor allem zwei, von einander unterschiedene Bauarten zu beachten. 1. Die dorische Bauart trug den Stempel der Einfachheit und Strenge, die Santen, wie die übrigen Teile des Tempels waren wenig geschmückt. 2. Die ionische Bauart ging über das bloß Zweckmäßige hinaus und trat durch schlanke, weniger verjüngte Säulen, reichere Kapitale, verzierte Balkenköpfe und Giebelfelder (Triglyphen und Metopen) in das Gebiet heiterer Anmut über. (Anmerkung. Aus der frühesten und frühen Baukunst, vor der Einwanderung der Dorier, ist wenig erhalten; indessen sieht man z. B. au dem Schatzhaus des Atreus in Mykenä den vorzugsweise ans das Solide, Feste gerichteten, der anmutigen Schönheit noch fernstehenden Sinn der ältesten Bewohner Griechenlands. — Einige wichtige Tempelbauten aus unserer Periode sind der Heratempel in Samos, der Dianatempel zu Ephesus.) Die Bildhauerkunst stand noch in ihren Anfängen. Ursprünglich gab man den Steinen, aus welchen man Götterbilder schaffen wollte, nur eine in den allgemeinen Umrissen menschenähnliche Gestalt; noch waren die Arme eng an den Körper geschmiegt, ja noch nicht einmal durch einen Zwischenraum von dem-

6. Alte Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Erster Teil. Das Altertum. Auch die Geschichtschreibung wurde, freilich nur in ganz rohen und unkritischen Aufzeichnungen, gepflegt. Man nennt die frühesten Geschichtschreiber Logographen (d. i. Sagenerzähler); zu ihnen gehört z. B. Hekatäos. Repetition: Griechen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Wanderung der Dorier nach dem Peleponnes: Sparta und die Lakedämonier. — Koloniengründungen außerhalb Griechenlands. Äolische, ionische, dorische, Kolonien auf der kleinasiatischen Küste (Smyrna, Ephesus, Kolophon re.). Entferntere Gründungen: in Italien, Südfrankreich, Spanien, sowie an den Küsten desschwarzenmeeres. — Einigungsmittel der griechischen Stämme 1. Nationalfeste: Olympische, isthmische, Pythische, nemeische. 2. Orakel (Dodona, Delphi). 3. A m p h i k t i o n i e n. Lykurg, Gesetzgeber Spartas ca. 820 (drei Stände; Jugenderziehung; Abschließung nach außen). Sparta hat die Hegemonie im Peloponnes. S o l o n, Gesetzgeber Athens ca. 594 (Vorgeschichte Athens: Thesens; Kodrus letzter König. Dann Archonten. — Drakons harte Gesetze). Solons Reisen. Seine Verfassung bleibt bestehen trotz der Tyrannis der P i s i st r a t i d e n , und wird 510 durch Klistheues weiter ausgebildet. Kunst und Wissenschaft: Baukunst (dorischer, ionischer Stil), Schatzhaus des Atreus. — Bildhauerkunst schwach entwickelt, Dädalos. — Dichtkunst. Höchste Blüte der epischen Poesie: Homer (Ilias und Odyssee). Hohe Entwickelung der Lyrik: Simonides, Archilochos, Sappho, Anakreon; Pindar. — Wissenschaft. Die sieben Weisen. Iii. Periode. Gon den Jerserkriegen öis zum Untergang der griechischen Freiheit. 500—338 v. Chr. § 15. Die Perserkriege. Dieses reiche Streben der Griechen auf dem Gebiete des staatlichen wie geistigen Lebens lief am Anfang des fünften Jahrhunderts v. Chr. Gefahr, von dem Weltreich der Perser erdrückt zu werden. Der König Darins (vgl. § 6) strebte seine Macht auch über den Hellespont nach Europa auszudehnen. Da erhoben sich auf Anstiften des Aristagoras von Milet, Schwiegersohns des von Darms treulos behandelten Histiüos, sämtliche kleinasiatische Griechen gegen die Perser. Freilich wurden sie, nachdem ihnen die Eroberung und Verbrennung des Satrapensitzes Sardes gelungen war, bei Lade geschlagen. Aber weil ihnen von Athen underetria (ans Euböa)Hilfe geleistet worden war,richtete sich die Rachsucht des Darius

7. Alte Geschichte - S. 29

1886 - Berlin : Hofmann
§ 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. 29 zusarnmenthaten. Am umfangreichsten waren der Bund um Delphi und der Bund um Anthela. Andere politische Einigungsmittel waren die Symmachien (Kriegsbündnisse) re. § 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. Zwischen den Bergen Taygetos und Parnon, im Thale des Eurotas, lag Sparta, die Hauptstadt der dorischen Lakedämonier. Zwei Zweige der Herakliden, die Agiaden und Eurypontiden, waren im Besitz der Königsherrschaft. Da aber die beiden Geschlechter sich die Herrschaft gegenseitig streitig machten, so riß Parteiung ein und die dadurch herbeigeführte Entartung des Volkes bedrohte den Bestand des Staates. Da faßte Lyknrgos den Plan, durch weise Gesetze und Staatseinrichtungen die Zukuuft des Gemeinwesens sicher zu stellen. Nachdem er auf Reisen (besonders in Kreta) die Einrichtungen fremder und auch stammverwandter Völker studiert, gab er nach der Rückkehr ca. 820 die lyknrgische 820 Verfassung. Das Land wurde in gerechter Weise verteilt. Die gesamte Einwohnerschaft wurde nach ihrer Abkunft drei Klassen zugewiesen: a) Spartiaten, der Adel, die eingewanderten Dorier, , b) Lakedämonier oder Periöken, Abkömmlinge der eingebornen Achäer, c) Heloten, Sklaven und Hörige. — Die größte Macht im Staate hatte die Gerusia, Rat der Alten (Geronten), dreißig an der Zahl, einschließlich der mit demselben tagenden Könige. Die beiden letzteren wurden in ihrem Einfluß sehr beschränkt und regierten nebeneinander. Später trat die Behörde der fünf Ephoren hervor, mächtiger noch als Könige und Rat. Das wichtigste aber in der lykurgischeu Verfassung war die Fürsorge für die Hebung des Sittenzustandes und des Patriotismus. Dazu diente: a) Die Erziehung der Spartiaten. Sie follte eine körperlich und sittlich starke Jugend heranbilden. Mut, Entschlossenheit, Selbstüberwindung waren die angesehensten Tugenden. Dieselben sollten aber durch eine ausschließlich körperliche und militärische Ausbildung erreicht werden; wissenschaftlicher Unterricht fehlte. Abhärtung gegen Witterungsunbill wie gegen Schmerzen. Jährliche Geißelung im Tempel der Artemis. Vom 7. bis zum 20. Jahre dauerte die Erziehung, an der die Familie keinen Anteil hatte; der Staat forderte den ganzen Menschen, daher wohnten und übten die Knaben in festgeschlossenen Abteilungen gemeinschaftlich unter vom Staate gefetzten Lehrern (Paidonomen). — In ähnlicher Weise nur

8. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

9. Alte Geschichte - S. 24

1886 - Berlin : Hofmann
24 Erster Teil. Das Altertum. 4. Die Sagen von dem Schicksal einzelner Menschen oder ganzer Geschlechter nach ihrer Rückkehr aus dem trojanischen Krieg (Odysseus und die Odyssee; Agamemnon und die Atridensage n. ct.). * * * 1. Die Beziehungen der Griechen zu auswärtigen Völkern prägen sich ab in der Sage, daß in der Urzeit fremde Männer eingewandert seien, die in Griechenland Städte gründeten oder-nützliche Künste lehrten. Besonders vom Oriente her geschah diese Einwanderung. So kam der Phönizier Kadmos nach Böotien, wo er Theben gründete und die Buchstabenschrift lehrte, so der Ägypter Danaos nach Argos (Danaiden), so Kekrops nach Attika (Athens Burg Kekropia), so Pelops in den nach ihm benannten Peloponnes. 2. Herakles (Herkules) ist der gemeinsame Heros aller Griechen, wenngleich er bei dem dorischen Stamme hauptsächlich Verehrung genoß. Er ist das Ideal der tüchtigen Lebensarbeit, der persönlichen Ehrenhaftigkeit, der Ausdauer, des Mutes, kurz der besten Seite des griechischen Charakters. Er überwindet sich, zur Sühne für eine Blutschuld, die er in der Raserei auf sich geladen hat („der rasende Herakles"), dem niedrigdenkenden König Enrysthens zu dienen und für ihn zwölf langwierige und gefährliche Arbeiten zu verrichten (der nemeifche Löwe, die lernäifche Hydra, der kretische Stier, die Amazonen, die Pferde des Diomedes, der Stall des Angias, Atlas und die Äpfel der Hesperiden u. a.). Nach Vollendung dieser Arbeiten wirkte er in ähnlichem Sinne weiter in Kleinasien, wo er sich der für einige Zeit über ihn gekommenen Verweichlichung (bei der Königin Omphale) siegreich entzog. Seinen Tod fand er durch Selbstverbrennung auf dem Berge Öta (Desa-nira; Gewand des Nessns; Philoktetes). Thefens war der Sohn des athenischen Königs Ägeus und verlebte seine Jugend in Trözen (Peleponnes); erwachsen zog er zu seinem Vater über den Isthmus von Korinth und reinigte auf dieser Reise das Land von den Ungeheuern, welche die Menschen plagten (Periphetes, Sinnis, Prokrustes, Skiron). Von seinem Vater freudig empfangen, wurde er für Athen ein Wohlthäter, indem er die Bevölkerung von den Menschenopfern befreite, welche sie dem Minotaurus in Kreta bringen mußte (Labyrinth; Faden der Ariadne; Ariadne auf Naxos; Tod des Ägeus) und indem er den ersten Grund zu dem athenisch-attischen Gemeinwesen legte.

10. Alte Geschichte - S. 27

1886 - Berlin : Hofmann
§ 10. Torische Wanderung, Kolonien. 27 b) Attika (Athen), Böotien (Theben), c) Thessalien und Epirns. Inseln: Euböa, Salamis, Ägina, Lesbos, Samos, Rhodos, Naxos. Zakynthos, Jthaka. — Gebirge: Pindus (Olymp); Taygetos, Parnon. Religion der Griechen. Polytheismus. Zwölf Haupt- oder olympische Götter: Zeus (Jupiter), Hera (Juno), Poseidon (Neptun), Demeter (Ceres), Athene (Minerva), Apollon (Apollo), Artemis (Diana), Ares (Mars), Aphrodite (Venus), Hephästos (Vulkan), Hermes (Merkur), Hestia (Vesta). Daneben noch zahlreiche Personifikationen von Naturerscheinungen re. Gottesdienst: Tempel, Opfer, Orakel (durch Worte oder Zeichen). Mythologie. Sagen von: 1. fremden Einwanderern (Danaos, Pelops, Kekrops); 2. einzelnen Stammesheroen (Herakles, Theseus); 3. gemeinschaftlichen Unternehmungen (Argonauten, Trojanischer Krieg rc.); 4. dem Schicksal einzelner Menschen oder Geschlechter nach der Rückkehr von Troja. (Odysseus und die Odyssee; Agamemnon und die Atridensage.) Ii. Periode. don der dorischen Wanderung bis zu den Ierlerkriegen. ca. 1100—500 v. Chr. § 10. Dorische Wanderung, Kolonien. Die später vorhandene Ordnung der griechischen Volksstämme wurde begründet infolge der sogenannten dorischen Wanderung. Aus der Gegend des Olymp zogen etwa um 1104, gedrängt von 1104 nördlichen Völkern, die Dorier über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes, an ihrer Spitze die Nachkommen des Herakles (daher auch „Wanderung der Heraklideu"). Im Peloponnes gewann der wichtigste Zweig der Dorier, die Lakedümonier, herrschende Stellung; sie ließen sich im Thale des Eurotas nieder; ihre Hauptstadt war Sparta. Manche durch die dorische Wanderung aus ihren Sitzen verdrängte Griechen wandten nun dem Mutterlande den Rücken und gründeten außerhalb desselben Kolonien, zumeist auf deu Inseln und an den Küsten des Ägüischen Meeres. Diese Kolonien werden eingeteilt nach ihren Gründern und Bewohnern in 1. äolische: Städte auf Lesbos, auch Smyrna n. a.; 2. ionische: Samos, Chips, Milet, Ephefns, Kolophon n. a.; 3. dorische: Rhodos, Knidos, Kos, Kreta n. a. In späterer Zeit erstreckte sich die lebhafte Kolonialthätigkeit der Griechen auch weiter: bis Italien (Cnmä, Neapel, Syrakus, Tarent), Südfrankreich (Massilia, jetzt Marseille), Spanien (Em-poriä), und andererseits bis an die Küsten des Schwarzen
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