Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

4. Alte Geschichte - S. 32

1886 - Berlin : Hofmann
32 Erster Teil. Das Altertum. Sohn, H i p p i a s, vertrieben. Nun wurde die Verfassung des Solon 510 weiter ausgebildet durch Klisthenes (ca. 510), besonders auch die Übermacht einer einzigen Person im Staate unmöglich gemacht durch Einrichtung des Scherbengerichtes, Ostradsmus, vermittelst dessen jedermann rechtmäßig ohne Unehre oder Vermögensverlust auf zehn Jahre verbannt werden konnte. Ein ungemeiner Freiheits- und Vaterlandstrieb zeichnete die Griechen ans, und je besser die Einrichtungen waren, desto größer war die Kraft und der Wunsch, dieselben vor fremder Gewalt zu schirmen. Zu letzterem sollten sie bald gezwungen werden durch die Perser kriege. § 14. Kunst und Wissenschaft. Schon in dieser Periode entwickelte sich das geistige Leben der Griechen auf den verschiedensten Gebieten zu einer hohen Stufe. Im allgemeinen hat man aber festzuhalten, daß der Zeit nach in dieser Hinsicht die Kolonien an der kleinasiatischen Küste und auf den Inseln des Ägäischen Meeres dem Mutterlande vorangingen. Die Baukunst erfuhr früh in den Tempelbauten Ausübung und Entwicklung: man hat in dieser Periode vor allem zwei, von einander unterschiedene Bauarten zu beachten. 1. Die dorische Bauart trug den Stempel der Einfachheit und Strenge, die Santen, wie die übrigen Teile des Tempels waren wenig geschmückt. 2. Die ionische Bauart ging über das bloß Zweckmäßige hinaus und trat durch schlanke, weniger verjüngte Säulen, reichere Kapitale, verzierte Balkenköpfe und Giebelfelder (Triglyphen und Metopen) in das Gebiet heiterer Anmut über. (Anmerkung. Aus der frühesten und frühen Baukunst, vor der Einwanderung der Dorier, ist wenig erhalten; indessen sieht man z. B. au dem Schatzhaus des Atreus in Mykenä den vorzugsweise ans das Solide, Feste gerichteten, der anmutigen Schönheit noch fernstehenden Sinn der ältesten Bewohner Griechenlands. — Einige wichtige Tempelbauten aus unserer Periode sind der Heratempel in Samos, der Dianatempel zu Ephesus.) Die Bildhauerkunst stand noch in ihren Anfängen. Ursprünglich gab man den Steinen, aus welchen man Götterbilder schaffen wollte, nur eine in den allgemeinen Umrissen menschenähnliche Gestalt; noch waren die Arme eng an den Körper geschmiegt, ja noch nicht einmal durch einen Zwischenraum von dem-

5. Alte Geschichte - S. 40

1886 - Berlin : Hofmann
40 Erster Teil. Das Altertum. die Teilnahme ein den Volksversammlungen und Gerichtsstbungen eine gewisse Entschädigung (Heliastensolb re.) einführte; b) an den Segnungen der Bildung, indem er z. B den Armeren Eintrittsgeld in die Theater ans der Staatskasse zahlen ließ u. a. nt. Ferner hat er durch den Ban der „langen Mauern" vom Piräeus nach Athen und durch embere Bauten die Stadt befestigt, den Bundesschatz von Delos nach der Akropolis überführen lassen und durch eine feste, aber freisinnige Politik nach außen die Macht Athens zur höchsten Entfaltung gebracht. Ii. Seine Sorge für Kunst und Wissenschaft. Unter Perikles erreichten sowohl die Baukunst, durch die Errichtung großartiger Tempel (Parthenon, Propyläen u. a.), als die Bildhauerei (durch Ausführung der Athenestatuen auf der Akropolis, des Zeus in Olympia u. a.) ihre höchste Vollendung. Auch die Blüte der dramatischen Poesie fällt in diese Zeit (Äschylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes); die Geschichtschreibung hat jetzt i£)re berühmtesten Vertreter (Herodot, Thukydibes), und die Philosophie wirb durch hervorragenbe Männer gepflegt, welche auf die kurz nachher eintretend Blüte biefer Wissenschaft vorbereiten. Von dem allen wirb am Ende biefes Abschnittes im Zusammenhang die Rebe sein (vgl. § 22). § 18. Der pelopormesische Krieg. Einer berartigen Machtentfaltung Athens gegenüber wuchs die Eifersucht Spartas, welche durch den obenerwähnten breißigjährigen Frieden nicht beseitigt war, zu einer solchen Höhe, daß zwischen den beiben Mächten bei geringfügigem Anlaß (Epibamnos, Kerkyra, Korinth) ein Zwiespalt und endlich ein langwieriger Krieg ausbrach, 431 den man den peloponnesischen nennt, und der mit Unterbrechungen Bis t)oit 431—404 v. Chr. bauerte. Fast ganz Griechenlanb war an bem-selben beteiligt: auf Athens Seite ftanb ein Teil von Hellas und die Inseln des Bunbes, aus der Spartas fast der ganze Peloponnes. 431 In der ersten Periobe (Archibamischer Krieg), 431—421, ^2i schwankte das Kriegsglück. Vor den Einfällen des peloponnesischen Heeres (König Archibamos) mußten die athenisch Gesinnten sich in die Stadt flüchten, wo nun bei der großen Menschenanhäufung 430 die schreckliche Pest ausbrach (430 ff.). Perikles selbst, nachdem er die ©einigen verloren und trotzdem den Mut der Athener als

6. Alte Geschichte - S. 101

1886 - Berlin : Hofmann
§ 50. Die wichtigsten Kaiser. 101 Regent, dabei kunstsinnig und hochgebildet. Unter ihm wurde ^ durch seinen Sohn Titus Jerusalem zerstört (70 n. Chr.). 70 (Vgl. Kaulbachs Darstellung im Treppenhause des _ Berliner Museums; was bedeuten die Gruppen rechts, links und in der Mitte?) Titus (ca. 80), gemütvoll, wohlthätig, menschenfreundlich 80 („Freunde, ich habe den Tag verloren", sagte er, wenn er sich schlafen legte, ohne eine Wohlthat erwiesen zu haben). Unter ihm Verschüttung von Herkulannm und Pompeji durch den Anvbrnch des Vesuv (Tod des älteren Plinins). Domitian (ca. 90), grausam, besonders gegen die Christen 90 (vgl. Stellen aus E. Ecksteins historischem Roman: die Clandier). 97 Nerva (ca. 97), Trajan (ca. 110), Hadrian (ca. 130). Ho Zur Zeit dieser Kaiser erreichte das römische Reich seine größte 130 Ausdehnung und seine größte Macht. Von Armenien und Mesopotamien bis an den Atlantischen Ozean, von den Grenzen des heutigen Schottland (Pikten- und Skotenwall), von dem Rhein und der Donau bis über den Norden Afrikas erstreckte sich die Herrschaft der Kaiser. Große Denkmäler und Bauwerke, wie die Trajans-säule und die Moles Hadriani (Engelsburg) bezeichnen diese höchste Blüte, die sich noch fortsetzte unter dem Kaiser Antoninus Pius (ca. 150), während unter Marcus Aurelius (ca. 170) die 150 Grenzen des Reiches von barbarischen Völkern 170 überschritten wurden. Iii. 180—ca. 280 n. Chr. Dieser Zeitraum bezeichnet einen 180 großen Schritt zum Verfall. Nicht nur der Umstand, daß wiederum Herrscher voll despotischer Willkür auf dem Throne saßen, beförderte das Sinken der Macht, sondern noch viel mehr trugen dazu bei die Mißerfolge, welche man in den Kämpfen gegen die immer kühner andringenden Grenzfeinde erlitt. Immer drohender traten die deutschen Völkerschaften hervor, die Alamannen, Goten, Markomannen (welche sogar schon in Italien einfielen, ca. 270) 270 und Franken. Iv. 280—476 lt. Chr. Um diese Feinde von den Grenzen 280 abzuhalten und dadurch das Reich vor seinem gänzlichen Ruin zu bewahren, griff der Kaiser Diokletian (284—305) zu einer Maß- 234 reget, die von der größten Tragweite war: er teilte das römische Reich in vier große Statthalterschaften (Präfekturen): 305 Orient, Jllyricum, Jtalia, Gallia, die ihre Hauptstädte in Niko-media in Bithynien, Sirmium (Mitrowitza a/Save) Mailand und

7. Alte Geschichte - S. 48

1886 - Berlin : Hofmann
48 Erster Teil. Das Altertum. läßt sich nicht entscheiden. — Die Bildhauerkunst hielt sich, trotz mancher Verirrungen des Geschmacks, lange auf der Höhe. Zur Zeit Alexanders des Großen besonders nahm sie einen großartigen Aufschwung durch Lysippos oou Sikyon („der Apoxyomenos"; berühmt sind auch seine Alexanderstatuen). Von den Bildhauerschulen nach Alexander sind zu nennen: 1. die rhodische (Chares von Lindos: der Koloß von Rhodns; Agesandros, Polydoros und Athenodoros: die Laokoongruppe; Apollouios und Tauriskos: der faruesische Stier). 2. Die Pergamenische. Der König Attalos von Pergamon ließ seinen Sieg über die erobernden Gallier verherrlichen (ca. 240 v. Chr.): „der sterbende Gallier". Zur Vei> herrlichuug der Rettung von Delphi vor den Galliern dient die noch heute ziemlich gut erhaltene Statue des Apollo (Apoll von Belvedere). _ 3. Die Malerei. Zunächst lehnte sich die Malerei an die Baukunst an, indem sie zur Ausschmückung der Wände diente. Aber in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts wurde sie vor allem durch Polyguotus von Thafos zu einer selbständigen Kunst ausgebildet. Von ihm befand sich eine große Darstellung der Schlacht von Marathon in der Stoa Poikile zu Athen. Die berühmtesten griechischen Maler der Folgezeit sind Zeuxis, ca. 400 (Darstellungen der Frauenschönheit, Hera Lakinia, Penelope), P arrha -si o s, der mit jenem einen Wettstreit hatte (Weintrauben, Vorhang), Timanthes (das Opfer der Iphigenie), Apelles (Bilder Alexanders des Großen), Aristides von Theben, Protogenes der Keiner (die Jagd des Jalysos), Pansias der Blumenmaler. 4. Die Litteratur. Die dramatische Poesie. Wie in der vorigen Periobe die epische nnb lyrische Poesie ihre höchste Blüte erreichten, so in dieser die bramatische. Sie hat ihren Ursprung in dem Kultus des Dionysos. Den Chorgesängen, bnrch welche den Stimmungen bei der Festesfeier im Anschluß an gewisse Ereignisse aus dem Leben des Dionysos Ausbruck verliehen würde, fügte Thespis von Jkaria erzählenbe. und die einzelnen Gesänge vermittelte Stücke ein, die von einer Maske vorgetragen wurbeu. Das war der erste Schauspieler. Allmählich nun trat der ursprüngliche bionysische Sagenstoff zurück vor beu Heroenmythen und blieb beschränkt aus die alten volkstümlichen Satyrfpiele, währenb ans den heroischen Sagenbarstelluugen die Trogöbie hervorging.

8. Alte Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Erster Teil. Das Altertum. neun Bücher, die nach den neun Musen genannt sind, und von Herodot am Abend seines Lebens in Thurii (Italien) niedergeschrieben wurden. Über dem Ganzen liegt eine heitere Ruhe und Behaglichkeit ausgebreitet, die den Leser überaus angenehm berührt. 470 Ganz anders tritt uns Thukydides entgegen (470—400), der Geschichtschreiber des peloponnesischen Kriegs.' Thukydides, des Oloros Sohn, aus einem thrakischen, aber in Athen ansässigen Geschlechte, hat selbst als Feldherr mit eingegriffen in die Geschichte seiner Zeit, wurde aber wegen eines Mißerfolges auf 20 Jahre aus Athen verbannt. Dieses Exil, das er in Thrakien verbrachte, benutzte er zur Abfassung feines berühmten Gefchichtswerkes. In schwerer, gedankenreicher Sprache entwirft er ein auf genauester Erkundigung beruhendes, durch ruhige Kritik und kühle Reflexion abgeklärtes Bild des verhängnisvollsten Krieges bis zum Jahre 411 v. Chr. Besonders lebendig wird seine Darstellung durch die eingeflochtenen glänzenden Reden, in welchen er die handelnden Personen ihre Grundsätze und Anschauungen auseinandersetzen läßt. Als dritten unter den bedeutenden griechischen Historikern, wenn auch an die vorhergenannten nicht heranreichend, nennen wir £e= 446 nophon (446—356). Er setzte seine hellenische Geschichte etwa mit der Zeit ein, in welcher Thukydides abbrach, und führte b sie bis zur Schlacht bei Mcmtinea, ein Werk, das wegen der gefälligen Darstellung sehr beliebt war, wenngleich es an einer einseitigen, fpartafreunmichen Auffassung leidet. Berühmter ist seine Anabasis, in welcher er den gefahrvollen Rückzug der von ihm geführten 10 000 Griechen nach der Schlacht bei Kunaxa darstellte (vgl. § 19a). In feiner Cyropädie, d. H. Erziehungsgefchichte des (älteren) Cyrus, entwarf er das Idealbild einer guten Erziehung, unbekümmert ob das Bild dem Original entsprach. Außer einigen kleineren Schriften verfaßte er noch die sehr interessanten M emo -rabilien, Denkwürdigkeiten, die die Lehrweife und das Leben seines Lehrers Sokrates schildern, sowie ferner das Symposion (Gastmahl) der Philosophen, worin er den segensreichen Einfluß des Sokrates auf feine Umgebung zur Anschauung brachte. Repetition: Aufschwung des griechischen Geisteslebens nach den Perserkriegen, zumal im Zeitalter des Perikles? 1. Baukunst. Akropolis, Propyläen, Parthenon. Erechtheion. Odenm. Namen berühmter Baumeister: Muesikles, Jktiuus, Kallikrates. 2. Bildhauerkunst. Phidias schuf u. a.: Athene Promachos, Athene Parthenos, Zeus von Olympia; Tempelfriese des Parthenon. —

9. Alte Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Alexander der Große. 59 Andere Bildhauer : Polyklet (Speerträger, Original der Juno Ludovisi). S k o p a s (Apollo Musagetes). Praxiteles (Niobidengruppe?) Zur Zeit Alexanders: Lysippos. — Nach Alexander die rhodische und die pergamenische Schule. 3. Malerei: Polygnotns, Zeuxis, Parrhasius, Apelles, Pausias. 4. Dramatische Litteratur. Tragödiendichter: Äschylos^ Sophokles, Euripides. — Lustspieldichter: Aristophanes, Me-n a n d e r. 5. Philosophie: Gegen die Sophisten trat Sokrates auf, f 399. — Plato und Aristoteles bilden eigenartige große Systeme aus („Ideen-lehre" Platos). 6. Redekunst: Themistokles, Perikles, Jsokrates, Jsäus. Größter Redner der Griechen: Demosth enenes, f 322 (Philippiken). Äschines. 7. Geschichtschreibung: Herodot (Perserkriege), Thnkydides (peloponnesischer Krieg), Xenophon (Auabasis, hellenische Geschichte, Denkwürdigkeiten des Sokrates). Iv. Periode. Wom Untergänge der griechischen Freiheit bis zur Zerstörung von Korinth. 338—146 o. Chr. § 23. Alexander der Große. Von seinem Vater erbte der junge, feurige Alexander den Gedanken, an der Spitze der Makedonier und Griechen das persische Reich zu zertrümmern. Zu diesem Ende überschritt er den Helles-pont (334) und, nachdem er auf der Stätte des alten Troja dem 334 Achilleus und Patroklos, seinen und seines Freundes Hephästion Idealen, Gedenkopfer gebracht, zog er an der kleinasiatischen Küste entlang, schlug die Perser am Gr a nikus (334), wobei ihn sein Freund 334 Klitus aus Todesgefahr rettete, und gelangte nach Gor diu m (Zerhauuug des gordischen Knotens). Von hier aus zog er mit vereinigten Streitkräften durch die cilicischen Pässe des Taurus (Bad im Kyduos, der Arzt Philippos). Am Eingang von Syrien stellte sich ihm Darins, der Perserkönig, entgegen, den er aber bei Jssus (333) in die Flucht schlug (edle Behandlung von dessen 333 Gemahlin und Tochter). Nachdem er dann das feste Tyrns erobert (332) und die Juden sich ihm unterworfen, folgte er nicht 332

10. Alte Geschichte - S. 10

1886 - Berlin : Hofmann
10 Erster Teil. Das Altertum. aller alten Völker (mit Ausnahme der Israeliten), polytheistisch, d. H. sie glaubten, im Gegensatz zum Monotheismus, an mehr als eine Gottheit. An der Spitze ihrer Götterwelt stand Ammon-Ra; besondere Verehrung genoß überdies die Göttin Neith, Spenderin der Fruchtbarkeit. Der vor den Augen der Ägypter besonders scharf sich vollziehende Wechsel zwischen guter und schlechter Jahreszeit spiegelt sich wieder in der Sage von Isis, Osiris und Set (Typhon). Gewisse Tiere, wie Sperber, Katze, Ibis, Stier Apis, galten für heilig, was mit dem Glauben au eine Wanderung der unvollkommenen menschlichen Seele nach dem Tode durch Tierleiber zusammenhängt. Ebendarauf hat auch die Aufbewahrung der menschlichen Leichname (Mumien) Bezug. Gesellschaftlich schieden sich die Ägypter in drei Stände (Kasten): Priester, Krieger, Landbauer. Die Könige hießen Pharaonen (Söhne des Ra). Mau teilt sie geschichtlich ein nach Dynastieen, von denen die 18. und 19. die bedeutendsten sind; zu ihnen gehörten Thntmosis I. und Iii., Ramses der Große (Sesostris). Aus der Zeit dieser Dynastieen stammen die noch erhaltenen großartigen Tempel- und Palastruinen von Luxor und Karnak, sowie der erste Versuch einer Durchstechung der Landenge von Suez. Die von Ramses d. Gr. stark bedrückten Israeliten zogen unter Moses 1300 ca. 1300 v. Chr. (vgl. § 4) aus Ägypten fort: von da an begann der allmähliche Niedergang der ägyptischen Macht, die Selbständig-525 feit derselben ward vernichtet 525 durch den Perserkönig Kambyses (vgl. § 6). Die Kunst der Ägypter war eine sehr entwickelte, wenngleich ihre Erzeugnisse nicht den edlen Schönheitssinn erkennen lassen, den die Griechen besaßen. Die größeren Ban werke sind meist dem Religionswesen gewidmet, welchem überhaupt, bei der Macht der Priester, im Leben der Ägypter eine alles beherrschende Pflege zu teil wurde. Die Pyramiden sind riesige Totenkammern der Pharaonen, an denen jahrelang Tausende von Menschen arbeiten mußten. Die Tempel, in deren Vorhallen die Obelisken, vierkantige, aus einem Granitblock gehauene Spitzsäulen, standen, waren von großem Umfang und in ihrem, aus vielen Teilen bestehenden Innern reich geschmückt. (Nachbildung im Berliner Museum. — Obelisk auf der Place de la Concorde in Paris.) Die Skulptur stand im Dienste der Architektur; besonders bezeichnend für den ägyptischen Geschmack, der das Kolossale mehr liebte als das maß-
   bis 10 von 168 weiter»  »»
168 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 168 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 8
2 6
3 3
4 28
5 1
6 8
7 8
8 0
9 53
10 19
11 10
12 7
13 0
14 12
15 6
16 5
17 8
18 24
19 1
20 9
21 0
22 0
23 6
24 8
25 0
26 9
27 1
28 4
29 9
30 0
31 7
32 2
33 7
34 4
35 1
36 4
37 23
38 9
39 8
40 3
41 9
42 3
43 8
44 6
45 24
46 6
47 7
48 3
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 8
2 5
3 8
4 10
5 4
6 3
7 3
8 1
9 25
10 2
11 2
12 2
13 53
14 13
15 3
16 2
17 23
18 0
19 3
20 11
21 11
22 11
23 9
24 2
25 14
26 3
27 3
28 4
29 4
30 0
31 9
32 1
33 5
34 0
35 10
36 1
37 2
38 17
39 5
40 2
41 9
42 3
43 16
44 0
45 4
46 0
47 4
48 9
49 14
50 10
51 1
52 3
53 5
54 8
55 3
56 2
57 0
58 1
59 8
60 0
61 10
62 16
63 3
64 6
65 9
66 7
67 7
68 12
69 0
70 37
71 26
72 6
73 0
74 2
75 8
76 3
77 6
78 1
79 6
80 1
81 0
82 4
83 4
84 0
85 5
86 2
87 3
88 7
89 6
90 3
91 12
92 16
93 4
94 6
95 2
96 2
97 1
98 7
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 54
1 38
2 6
3 10
4 33
5 13
6 48
7 37
8 23
9 71
10 49
11 50
12 12
13 1
14 48
15 20
16 50
17 5
18 56
19 116
20 8
21 32
22 43
23 6
24 14
25 6
26 19
27 33
28 3
29 74
30 39
31 20
32 24
33 119
34 32
35 42
36 13
37 34
38 5
39 27
40 68
41 6
42 0
43 39
44 61
45 12
46 11
47 83
48 26
49 30
50 5
51 6
52 53
53 28
54 220
55 52
56 18
57 20
58 43
59 70
60 6
61 92
62 48
63 13
64 44
65 31
66 6
67 35
68 13
69 2
70 7
71 42
72 39
73 29
74 37
75 5
76 34
77 34
78 109
79 53
80 80
81 75
82 13
83 63
84 3
85 25
86 31
87 28
88 31
89 2
90 27
91 171
92 16
93 8
94 1
95 34
96 3
97 27
98 22
99 8
100 49
101 51
102 8
103 76
104 24
105 75
106 15
107 23
108 22
109 32
110 22
111 27
112 25
113 19
114 20
115 63
116 8
117 7
118 31
119 54
120 38
121 7
122 40
123 19
124 9
125 3
126 53
127 62
128 19
129 5
130 8
131 43
132 60
133 58
134 16
135 9
136 120
137 20
138 13
139 40
140 8
141 21
142 16
143 20
144 17
145 99
146 24
147 30
148 65
149 6
150 48
151 58
152 22
153 29
154 14
155 30
156 42
157 57
158 49
159 18
160 19
161 22
162 27
163 23
164 44
165 98
166 95
167 11
168 5
169 26
170 17
171 122
172 82
173 69
174 20
175 21
176 43
177 39
178 21
179 16
180 36
181 21
182 40
183 109
184 34
185 9
186 17
187 19
188 95
189 22
190 17
191 59
192 41
193 64
194 39
195 3
196 16
197 33
198 27
199 46