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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 52

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 52 — 10. bitz 12. August (feuerige Tränen des heil. Laurentius, Laurentiusstrom) und vom 12. bis 13. November bemerkt. — Sternschnuppen usw. können keine Luststeine (Aerolithen) sein, da es keine Vorgänge gibt, welche die kleinen Stäubchen, die in der Luft sind, plötzlich zu größeren Massen verdichten könnten. Es können die Sternschnuppen auch nicht als Mondsteine aufgefaßt werden, da, selbst wenn der Mond noch Vulkane besäße, diese doch nicht im stände sein würden, Schlacken bis zur Erdoberfläche zu schleudern. Die Sternschnuppen usw. sind weder irdischen, noch lunarischen, sondern kosmischen Ursprungs; sie gehören dem Welträume an, und zwar sollen sie nach Schiaparellis Ansicht Teile von Kometen sein, die sich zu nahe an unsere Erde wagten und dann einzelner Stücke beraubt wurden.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 49

1886 - Berlin : Hofmann
§ 28. Die geistlichen (Mönchs-)Orden. 49 Aber die Bewegung der Erneuerung des Klosterwesens erschöpfte sich nicht in der kluniazeusischen Richtung: es entstand im Zeitalter der Kreuzzüge eine große Zahl neuer Mönchsorden. Die wichtigsten derselben sind: 1. Der Karthäuserorden. Bruno von Köln stiftete das Ausgangskloster in einem Thale bei Grenoble, genannt Karthause. (Chartreuse). Obgleich zusammenlebend, war den Mönchen Einsamkeit und beständiges Schweigen zur Pflicht gemacht, damit die Beschäftigung mit dem Heile der Seele und guten Werken desto eindringender sein könne. Sehr geringe Nahrung und kasteiende Lebensgewohnheiten sollten jeden sündigen Trieb ersticken. 2. Der C i st e r z i e n s e r or d e n. Robert, ein Benediktiner aus der Champagne, gründete bei Dijon das Kloster Citeaux, welches bald darauf den Ausgangspunkt dieses sehr rasch sich verbreitenden Ordens war. Ernst und ehrwürdig 'genossen diese weißgekleideten Mönche ungemeines Ansehen beim Volke, dem sie in allen Lebenslagen mit Rat und That zur Seite zu stehen wußten. 3. Der Prämonstratenserorden, so genannt von dem ersten Kloster zu Premontre bei Laon. Gestiftet von einem vornehmen Deutschen, Norbert, hat dieser Orden, wie der vorige, auch in Deutschland große Ausbreitung gewonnen und ist zumal auch für die Kolonisation des Ostens von außerordentlicher Bedeutung geworden (Pflege des Landbaus). Weit einflußreicher noch als die vorstehenden sind geworden die sogenannten 4. B e 11 e l o r d e n. Dieselben sind gekennzeichnet durch den Grundsatz vollständiger Armut, des Einzelnen sowohl als der Gemeinschaft. So glaubten sie die Nachfolge Christi am besten auszuführen. Da sie durch ihre ungeheure Ausbreitung und durch ihr Leben mitten unter dem niederen Volke vor allen imstande waren, Einfluß auf das Volk zu üben, fo haben die Päpste diese Orden ganz besonders für ihre Zwecke zu gewinnen gewußt. Währeud die Franziskaner (gestiftet um 1200 von Franziskus von Assisi) als. Prediger und Seelsorger wirkten, haben die Dominikaner (gestiftet um dieselbe Zeit durch Dominions Guzmaun, einen Spanier) die Bekämpfung der Irrlehren sich zur Aufgabe gemacht. Die letztere haben sie betrieben a) durch die sog. Juquisitions-tribnnale, d. H. Ketzergerichte, welche ihnen von den Päpsten ganz anheimgegeben wurden; b) durch die Pflege der Wissenschaften und Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ir. 4

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

6. Alte Geschichte - S. 16

1886 - Berlin : Hofmann
16 Erster Teil. Das Altertum. durch die Gemeinsamkeit der Grundbestandteile ihrer Sprachen. Alle indogermanischen Völker haben zur Bezeichnung der wichtigsten und ersten Thätigkeiten und Begriffe in Familienleben und Religion dieselben Benennungen. Das dem Urvolke der Zeit und der Entwicklung nach am nächsten stehende Volk der Arier sind die Inder. Sie waren aus den Ursitzen in das Gebiet des oberen Indus (Pendschab) gezogen und verbreiteten sich im Kampfe mit der, wahrscheinlich schwarzen, Urbevölkerung in das Gangesthal und über ganz Vorderindien bis Ceylon. Von diesen Kämpfen legen Zeugnis ab die beiden großen Heldengedichte Mahabharata und Ramljana. In den Gangesländern entwickelte sich zuerst der nachher herrschend gewordene indische Volkscharakter: Neigung zu unthätigem Grübeln und Brüten, Überwiegen der Phantasie über den Verstand, phantastisch-religiöse Schwärmerei. Ursprünglich, im Jndnslande, lebten die Inder als thätige, einfache Ackerbauer und Hirten, ihre Religion war ein Naturdienst (Indra, Gott des Himmels; Agni, Gott des Feuers); obenan stand Varnna, der Ordner des All). Im Gangesthale wurde Lebeu und Sitte verändert. Die Erhaltung des Lebens erforderte hier keine oder nur geringe Arbeit mehr, daher Erschlaffung und Üppigkeit. Sonderung in vier^starrleschiedene Kasten; aus dem arischen Stamme: Brahm an as, Priester, Kschatrijas, Krieger, aus denen die Könige genommen wurden, Vaiyjas, Grundbesitzer, Kaufleute, Gewerbtreibende; aus den eingebornen Stämmen: Sudras, Tagelöhner, Sklaven. Außerdem gab es noch Menschen, die man als unreine den Tieren gleichstellte, Parias genannt. — An die Stelle der alten Naturgötter trat Brahma, der alles durchdringende und beseelende Geist, dem später Wischnu, der Erhalter, das Gute, und Siwa, der Zerstörer, das Böse, an die Seite trat. Die Priester bildeten eine tiefsinnige Lehre von dem Fortleben der Seele, von der Seelenwanderuug, von der Sünde und ihrer Erlösung aus. Auch die Staatsordnung lag in den Händen der Priester. 600 Etwa um das Jahr 600 v. Chr. erfuhr die indische Religion eine Umbildung durch Buddha; er lehrte, daß der Mensch durch Tugend, Entsagung und Geduld zur ewigen Seligkeit kommen kann ohne Rücksicht auf die Kaste, welcher er zugehört. Darin und auch in manchen einzelnen Lehren dem Christentums ähnlich, eignete sich der Buddhismus zur allgemeinen Religion und breitete sich allmählich über ganz Ostasien aus, wo er noch heute herrscht.

7. Alte Geschichte - S. 23

1886 - Berlin : Hofmann
§ 9. Tie Mythologie. 23 12. Hestia (Vesta). Sie nährt die Flamme des häuslichen Herdes und nimmt ihn in Schutz. Neben diesen Hauptgötteru gab es noch eine große Reihe anderer, von denen einige einen ausgedehnten Kult genossen. Bacchus oder Dionysos, Gott der Freude an den Erzeugnissen des Erdbodens, besonders des Weinstocks, daher des Weines selber. Seine Feste waren wild und ausschweifend (Zug der Bacchanten). Die Geister der Erde und Berge (Oreaden), der Bäume und Blumen (Dryaden), der Bäche (Najadeu) sind ihm ergeben. — Unter der Erde thront in der Finsternis Hades oder Plnton, zu dem die menschlichen Seelen nach dem Tode gelangen. Sein Diener ist Charon, der die Seelen empfängt und in seinem Nachen über den Styx führt. Die Menschen sind abhängig von den Göttern, die trotz mancher menschlicher Schwächen (Anthropomorphismus) doch das Gute wollen; besonders die Erhaltung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung liegt ihnen am Herzen und demgemäß die Bestrafung der Frevelthat, des Mordes, des Eidbruchs, der Überhebung, wobei sie in den schlangenhaarigen Erinnyen ihre Helferinnen haben. Die Gottesverehrung bewegt sich in festgeordneten Formen: Tempel (Zenstempel in Olympia, der Athene in Athen, des Poseidon in Argos n. a.); Opfer von Tieren (in vorhistorischer Zeit auch wohl Menschen); Prozessionen mit großen Festen. Ihren Willen offenbaren die Götter den Menschen durch Worte (Orakel, die berühmteste Fragestätte des Apollon in Delphi) und durch Zeichen (aus dem Vogelflug rc.). Beide Arten der Götterbefragung lagen vorzugsweise in den Händen der Priester. § 9. Die Mythologie. Man kann die Hauptsachen aus der griechischen Mythologie, soweit sie nicht Götterlehre ist, am besten nach folgenden Gesichtspunkten einteilen: 1. Die Sagen von den fremden Einwanderern (Dauaos, Pe-lops, Kekrops n. a.). 2. Die Sagen von einzelnen Heroen, welche für einzelne Stämme oder für das ganze griechische Volk die ersten Arbeiten der Kultur verrichteten (Herakles, Thesens u. a.). 3. Die Sagen von den gemeinschaftlichen Unternehmungen aller Griechen (Argonautenzug; trojanischer Krieg n. a.).

8. Alte Geschichte - S. 88

1886 - Berlin : Hofmann
88 Erster Teil. Das Altertum. damals das ganze Mittelmeer unsicher machten und Handel und Zufuhr empfindlich schädigten; sowie 2. gegen den Mithridates, der in Verbindung mit seinem Schwiegersohn Tigranes von Armenien den römischen Einfluß in Asien aufs neue gefährdete. Pom-pejus beendete beide Kriege schnell und mit überraschend günstigem Erfolge (bei Gelegenheit dieses Krieges war Pompejns auch in Jerusalem und machte Israel den Römern tributpflichtig). § 43. Catilina. Während der Abwesenheit des Pompejus suchte eine Schaar stark verschuldeter Männer, zum Teil aus vornehmen Kreisen, einen Umsturz des Staates herbeizuführen, um in den dann folgenden Unruhen ihre bürgerliche Stellung zu retten oder wiederzugewinnen. An ihrer Spitze stand der gewandte, verschlagene Catilina, ein Mann von ganz charakterloser Gesinnung. Die Verschwörung, welche diese Leute anzettelten, um wenn nötig mit Einäscherung der Stadt ihre Pläne durchzuführen, wurde glücklicherweise durch die Klugheit des Cicero entdeckt und vor Senat und Volk in glänzenden Reden entlarvt (die catilinarifchen Reden des 62 Cicero). Catilina floh nach Etrurien, wo er im Jahre 62 bei Pistoria, mit verzweifeltem Mute kämpfend, fiel. Seine in Rom gebliebenen Anhänger wurden durch einen Senatsbeschluß zum Tode verurteilt und im Kerker erdrosselt. § 44. Julius Cäsar. Von nun an steht im Vordergründe des historischen Interesses Julius Cäsar, einer der größten Staatsmänner, welche die gesamte Geschichte kennt. Aus dem alten vornehmen Hanse der 100 Julier entsprossen (100 v. Chr.), hatte der junge Cäsar in dem Getriebe von Vergnügungen und Ausschweifungen, welche er gleich allen römischen Vornehmen mitmachte, nie das Gefühl einer höheren Bestimmung und die Energie der Arbeit verloren. Erschloß sich, ohne zu wanken, schon zu Beginn seiner politischen Laufbahn der Volkspartei an, welche den beredten und freigebigen Jüngling gern sah. Der Abfall des Pompejns vom Senate ist nicht ohne Cäsars Einfluß geschehen. Er näherte sich 60 überhaupt allmählich diesem Manne, und im Jahre 60 v. Cljr. schlossen beide in Gemeinschaft mit dem reichen Crafsus das soge- nannte Triumvirat (das erste), einen auf der Voraussetzung gegen-

9. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 22

1902 - Leipzig : Hirt
22 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 2. Die ersten Zchlesischen Kriege und der (sterreichische Erbfolge-krieg. Wenige Monate nach Friedrich bestieg Maria Theresia, durch ihre Herrschereigenschaften und durch die Reinheit ihres Charakters eine der hervorragendsten Frstinnen, den Thron. Sie war uuablssig auf das Wohl ihres Volkes bedacht und fhrte mancherlei Verbesfe-ruugen ein, unter denen eine der wichtigsten die Abschaffung der Folter war. Bei ihren Negieruugssorgen versumte sie aber nicht ihre Mutter-pflichten und fhrte mit ihrem Gemahl ( 77, 4) im Kreise ihrer Kinder ein schnes Familienleben. Nach ihrer Thronbesteigung machte Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Verwandter des habsbur-gifchen Hauses (Stammtafel) Anspruch auf die sterreichische Monarchie. Zugleich erneuerte Friedrich den alten Anspruch seines Hauses auf Teile von Schlesien ( 66, 2; 74, 6), erbot sich aber, falls dieser An- 1740 spruch befriedigt wrde, die Pragmatische Sanktion gegen jedermann zu bis verteidigen. Da das Anerbieten zurckgewiesen wurde, entstand der 1742.erste Schlesische Krieg, 174042, durch den Friedrich die ganze Provinz eroberte (Stege bei Mollwitz und Chotusitz, Friede zu Breslau). 1741.1741 begann Karl Albrecht, untersttzt von Frankreich trotz der Prag-matischen Sanktion, densterreichischen Erbfolgekrieg. Er drang 1742. in sterreich ein, lie sich in Prag zum König von Bhmen und 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum deutschen Kaiser krnen. Maria Theresia, welche uach Preburg geflchtet war, faud nach ihrem Er-scheinen auf dem dortigen Reichstage Untersttzung bei den ungarischen Groen, die fr ihre Knigin ein allgemeines Aufgebot des ungarischen Volkes ins Werk setzten. Nun hatten die sterreichischen Waffen so glnzende Erfolge gegen die Franzosen und Bayern, da nicht nur der unschlssige Karl Vii. in Frankfurt fr sein Land und seine Krone frchten mute, sondern auch Friedrich Ii. sich in dem Besitze von 744 Schlesien bedroht sah. Er fiel deshalb mit einem Heere kaiserlicher bis Hilfsvlker" in Bhmen ein und begann damit den zweiten Schle-1745.sifchen Krieg, 174445, in dem er Schlesien behauptete (Siege bei Hohenfriedeberg und Keffelsdorf, Friede zu Dresden). 1745 starb Karl Vii., und der Gemahl der Maria Theresia wurde unter dem Namen Franz I. (174565) als deutscher Kaiser anerkannt. 3. Sanssouci. Bei Potsdam lie sich Friedrich Ii. nach dem Kriege auf einem Hgel das Schlo Sanssouci (Fig. 131) erbauen und mit prchtigen Anlagen umgeben, um dort sorgenfrei" zu leben. (Der Mller von Sanssouci.) Die Umgebung des Knigs bestand grten-teils ans Franzosen, zu denen auch Voltaire gehrte. (Vgl. Fig. 150.) Er wurde vom König wegen seines Witzes und feiner Gewandtheit in der Behandlung der franzsischen Sprache geschtzt, machte sich aber
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