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1. Alte Geschichte - S. 18

1886 - Berlin : Hofmann
18 Erster Teil. Das Altertum. von seinen Jugenderlebnissen; vortrefflich erzogen, vgl. Xenophons Cyropädie § 22), gewann mit Hilfe des Harpagns die Herrschaft im medischen Reiche, das nach dem vorherrschenden Volksstamm fortan das persische hieß. Es wurde unter ihm zum Weltreich. Er besiegte den reichen, aber durch sein Glück übermütigen, verblendeten König Krösus von Lydien (Sage von dessen Verbrennung: „o Solon, Solon, Solon"; Polykrates von Samos) 538 und zerstörte das babylonische Reich (538; Ende der babylonischen Gefangenschaft der Juden, § 4). Seinen Tod fand Cyrus im 529 Kampf gegen die nördlichen Barbarenstämme 529 (Königin Tomyris). Sein Sohn Kambyfes breitete die persische Macht auch über Ägypten und Äthiopien (Abessinien) aus. Aber während seines dortigen Aufeuthaltes brach eine Empörung gegen ihn in Persien 522 selbst aus, er zog zurück, starb aber unterwegs in Syrien (522). Nachdem die Empörung des Pseud osmerdis, der nach der Herrschaft trachtete, fehl geschlagen, wurde von den Großen des Reiches 521 der thatkräftige Darius I. auf den Thron gehoben (521), unter dem alsdann, da er seine Macht auch über den Hellespont ausbreiten wollte, der große Zusammenstoß mit den Griechen erfolgte, von dem später gehandelt wird. Die Folge desselben war, daß der Ausdehnung des Reiches nach Westen Schranken gesetzt wurden. Gleichwohl erlangten die Perser nachher einen unheilvollen Einfluß auf die Griechen (Friede des Antalkidas §19), bis endlich Alexander der Große (§ 23) das Perferreich zerstörte. — Die Perser waren ursprünglich ein Stamm von einfachen Sitten und kraftvoller Gesundheit. Mit zunehmender Macht nahmen sie aber die üppigen Sitten der von ihnen unterworfenen Völker an; auch ihr Glaube, von Haus aus mit dem baktrifchen übereinstimmend, blieb nicht rein erhalten. Bemerkenswert war die Verwaltung des persischen Weltreichs: ander Spitze des Ganzen stand der König, je nach der Jahreszeit in vier Hauptstädten residierend (Susa, Ekbataua, Babylon, Persepolis, von welcher letzteren hochinteressante Ruinen erhalten sind). Das Reich war eingeteilt in Satrapien, deren Vorsteher, die Satrapen, ans das genaueste kondoliert wurden. Ungeheuer waren die Einkünfte des Königs wie seiner Beamten durch hohe Abgaben der Unterthanen, dabei aber gab es vorzügliche öffentliche Einrichtungen für den Verkehr, große Chausseen, viele Kanäle, geregeltes Münzwesen, Sicherheit des Besitzes. Aber bei der guten Ordnung fehlte Gemeinsinn und Freiheit,

2. Alte Geschichte - S. 61

1886 - Berlin : Hofmann
§ 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. 61 a) die Zertrümmerung des Perserreiches und der dadurch ermöglichte friedliche Verkehr mit dem Morgenlande; b) die Ausbreitung der griechischen Kultur über den ganzen Orient und die Nordostküste des Mittelländischen Meeres (Mittelpunkt derselben, des „Hellenismus", wird Alexandria). § 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. Nach dem Tode Alexanders konnte die Einheit des gewaltigen Reiches nicht aufrecht erhalten werden. Nachdem ein dahin gehender Versuch des P e r d i k k as an dem Widerstande der übrigen makedonischen Feldherren (Diadochen) gescheitert war, löste sich das Reich in einzelne Königreiche auf. Die wichtigsten derselben sind: 1. Makedonien, unter den Nachkommen des Antigonus; 2. Ägypten, unter den Ptolemäern, 3. Syrien, unter den Sekunden.' Dazu trat etwas später: 4. Pergamon (in Kleinasien) unter den Attaliden. Griechenland machte vergebliche Versuche sich .von makedonischem Einfluß frei zu halten. Die innere Uneinigkeit verhinderte es. Selbst der ätolisch e und der vielverheißende achäische Bund brachten keine Einigung zustande, und edle patriotische Männer wie Ar atu s und Ph ilopömen, „der letzte Hellene", vermochten das allgemeine Verderben nicht auszuhalten. Endlich erlag Griechenland der alles beherrschenden Macht der Römer, welche es nach der Eroberung von Korinth 146 v. Chr. (vgl. § 35) unter I4l> dem Namen Achaja der römischen Provinz Mazedonien einfügten. Auch die übrigen Staaten fielen den Römern zu. In ihnen aber fand unter kunstsinnigen Herrschern noch eine schöne Nachblüte der griechischen Kultur statt, die sich in die Zeiten des römischen Einflusses fortsetzte. Freilich fehlte es in dieser Zeit an wirklich schöpferischen, selbständigen Geistern, welche in der Poesie und Philosophie Großes geleistet hätten, dafür blühte aber das gelehrte wissenschaftliche Studium (der Sammelfleiß) und, in den Künsten, eine oft sehr glückliche Nachahmung. Man nennt diese ganze Kultur die hellenistische oder auch, nach ihrem Hauptbrennpunkt Alexandrien, die a lexandrinische. In Ägypten, das nun das Hauptverkehrsland des Altertums wurde, standen Handel, Gewerbe, Wissenschaft unter den drei ersten

3. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

4. Alte Geschichte - S. 17

1886 - Berlin : Hofmann
§ 6. B. Die Baktrer, Meder, Perser. 17 während er etwa um die Zeit von Christi Geburt ans Indien selbst verdrängt wurde. Sowohl in der Baukuust als in der Litteratur haben die Inder Erhebliches geleistet. Ihre Tempelbauteu, teils in Grotten wie zu Ellora und auf Elephaute, teils über der Erde (Pagoden), erregen noch heute das Erstaunen des Beschauers. Das Sanskrit, in welchem die heiligen Bücher, Vedas, der Inder geschrieben sind, ist der älteste Zweig der indogermanischen Sprachen und heute, obgleich lauge tot, von höchster Bedeutung für die Sprachwissenschaft. Aus der Litteratur der Inder ist außer den beiden obeugeuanuteu Heldengedichten und den Veden auch für uns noch sehr interessant das nicht lange nach Christi Geburt entstandene Drama Saknntala des Kalidasa (übersetzt von E. Meier), in welchem ein sinniger Mürchenstoff, von dem Zauberringe der Sakuntala, behandelt wird. § 6. B. Die Baktrer, Meder, Perser. Die Arier breiteten sich aus ihren ursprünglichen Wohnsitzen auch über die beiden benachbarten Hochländer Iran und Turan aus. Auf der Greuze beider gründete der sagenhafte Dshemsid (griechisch Achämenes) das Reich Baktrien. Die Religion der Baktrer, deren Anschauungen der ursprünglichen arischen wohl am nächsten stehen, erhielt ihre Ausbildung durch Zarathustra (Zoroaster) ca. 1250 v. Chr. Zwei feindliche Kräfte beherrschen 1250 des Menschen Leben und die Natur, das Gute und das Böse, das Licht und die Finsternis, das Leben und der Tod. Beide liegen in beständigem Kampfe miteinander. Or muzd (Ahuramafda), der gute Geist, will dem Menschen wohl und sendet jedem einen Genius (Ferver), der ihn unterstützt in dem Widerstreit gegen die bösen Geister (daewa), deren Herr Ahriman, der Gott der Finsternis, ist. Von dem Nordwesten des iranischen Hochlandes ging das große Reich der Meder aus. Unter tapferen und bedeutenden Königen (Deiokes, der die Hauptstadt Ekbatana gründete, Phraortes, Kyaxares) wurden demselben alle umliegenden Gebiete (Persien, Armenien, Assyrien, Vorderasien bis zum Halys) einverleibt. Der letzte Mederkönig ist Astyages, unter welchem sich die Perser, ein kraftvoller, unverdorbener Volksstamm, angeführt von dem großen Cyms, empörten (558 v. Chr.). 55g Cyrus, aus dem edlen Geschlechte der Achämeniden (Sage Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. I. 2

5. Alte Geschichte - S. 19

1886 - Berlin : Hofmann
§ 6. B. Die Baktrer, Meder, Perser. 19 die Staatsform war Despotismus; darin lag die Schwäche der Perser gegen die freien Griechen. Repetition: Arier, a) Inder. Gegensatz der Arier und Semiten. Ursprüngliche Heimat ersterer das innerasiatische Hochland. — Alle Arier verwandt — Sprache! Ältestes Volk der Arier die Inder. Vom Indus ziehen sie in das Gaugesthal und über ganz Vorderindien (Mahabharata und Ramajaua). Religion Naturdienst (Brahma). Strenge Kastengliederung. Um 600 Umgestaltung der Religion durch Buddha. Buddhismus besteht noch heute. — Entwickelte Baukunst und Litteratur (Vedas, im Sanskrit geschrieben. — Saknntala von Kalidasa). b) Baktrer, Meder, Perser. In Iran und Turan Baktrerstaat. — Religion des Zoroaster (Ormnzd und Ahriman). — Von Iran geht das Mederreich aus, das bis ca. 555 v. Chr. den größten Teil von Vorderasien einnimmt. Gestürzt wird es durch Cyrus, den Gründer des P e r s e r -reiches (Krösus, Solon). Sein Nachfolger Kambyses. — Darius I., ca. 490, unternimmt Züge gegen die Griechen. Er und sein Nachfolger Terxes geschlagen. — Staatsform Despotismus. 2*

6. Alte Geschichte - S. 60

1886 - Berlin : Hofmann
60 Erster Teil. Das Altertum. sofort dem flüchtigen Darms, sondern zog zunächst nach Ägypten, wo er die bald gewaltig aufblühende Handelsstadt Alexandria 331 anlegte (331) und sich, um in den Augen der Asiaten höheres Ansehen zu haben, von den Priestern des Jupiter Ammon zum Sohne dieses Gottes ausrufen ließ. Von Ägypten zog er nun nach Jnner-asien. Jenseits des Euphrat und Tigris traf er auf Darius und schlug ihn in der großen Schlacht zwischen Arbela und Gauga-331 mela (331). Darius floh nach Ekbatana, und als Alexander ihm auch dahiu folgte, weiter ins Innere, wo er aber dann von dem treulosen Begleiter Bessns meuchlings ermordet wurde (Alexander an der Leiche seines Gegners). Bessns, der sich zum Könige von Baktrien aufwarf, wurde von Alexander bald darauf hingerichtet. Obgleich nun in dem Heere Alexanders selbst Unzufriedenheit über seine Begünstigung der Asiaten und ihrer Gebräuche eintrat (Ver-_ schwörung und Hinrichtung des Parmenio und seines Sohnes 327 Philotas), so unternahm er doch den Zug nach Indien (327), dem vielberühmten, sagenhaften Wunderlande. Aber nachdem er den König P orns besiegt (die „königliche" Behandlung desselben) und bis zum Hyphasis (Nebenfluß des Indus) vorgedrungen, weigerten sich seine Makedonier weiter zu ziehen. Er wandte sich daher, nachdem er einen Teil der Leute unter Kraterus zurückgesandt, bis zum Judusdelta, schickte den Nearchus zur See ab, um die Mündung des Enphrat-Tigris zu erreichen, und zog selbst unter ungeheuren Entbehrungen, die er wie der geringste seiner Soldaten ertrug, durch die Wüste Gedrosien nach Persepolis. Als sinnbildlichen Ausdruck seiner Absicht, Orient und Occident zu 324 verschmelzen, veranstaltete er 324 zu Susa eine große Hochzeitsfeier, indem er 10 000 Makedonier mit Perserinnen und sich selbst mit einer Tochter des Darius vermählte. Aber der Widerstand, den ihm trotz alledem sein Heer, das sich nach der Heimat sehnte, entgegensetzte, der Tod der Hephästion, eine gewisse Unzufriedenheit mit sich selbst (er hatte im Rausche seinen Freund und Lebensretter Klitus erschlagen) — das alles trübte ihm die Stimmung und raubte ihm die rechte Freudigkeit an seinem Werke. Gleichwohl trug er sich mit großen Entwürfen (z. B. Umfchiffung Arabiens, Handelsverbindungen nach Indien rc.). Mitten in den Vorbereitun-323 gen zu ihrer Ausführung raffte ihn ein Fieber hinweg (323). Obgleich sein Reich bald in Trümmer fiel, so ist doch das Bleibende seines großartigen Unternehmens:

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 14

1900 - Leipzig : Hirt
14 Geschichte der morgenlndischen Völker. wurde von Cyrus besiegt. Dadurch wurde Persien frei von der medischen Herrschaft. Nun eroberte Cyrus das ganze medische Reich. Darauf gewann er das lydische Reich in Kleinasien. König von Lydien war zu jener Zeit Krsus; seine Hauptstadt war Sardes. Cyrus schenkte dem Krsus, den er gefangen genommen hatte, das Leben und hielt ihn in groen Ehren an seinem Hofe.*) Nun wurden die Vlkerschaften an der Kste des Mittel-meeres unterworfen. _ Darauf eroberte Cyrus das babylonische Reich. Den Juden, die noch in der babylonischen Gefangenschaft waren, gestattete er im Jahre 536, in die Heimat zurckzukehren. Bei seinem Tode war Asien vom Mittelmeer bis Indien dem persischen Reiche unterworfen. Cyrus war ein tapferer, aber auch ein gtiger König. Im Jahre 529 starb er. In den Knigsgrbern bei Pasargad hat man seinen Leichnam gefunden. Auf Cyrus folgte sein Sohn Kambyses. Dieser unterwarf gypten der persischen Herrschaft. Weitere Feldzge nach dem Inneren Afrikas milangen. Auf der Rckkehr nach Persien starb Kambyses. Er war ein jhzorniger und grausamer Mensch. Cyrus wurde Vater seines Volkes", Kambyses Despot" genannt. Auf Kambyses folgte Darius I. Unter ihm beginnen im Jahre 493 die Kmpfe mit den Griechen.2) Darius war ein kluger, milder und ge-rechter Fürst und ein tapferer Kriegsheld. Unter seiner Regierung hat das persische Reich die hchste Blte erreicht. Nach den unglcklichen Kriegen mit Griechenland zerfiel das persische Reich allmhlich. Im Jahre 331 v. Chr. wurde es von Alexander dem Groen, dem Könige von Macedonien, erobert.3) Der letzte König des alten persischen Reiches war Darius Iii. Persien blieb nun von andern Reichen abhngig. Um 300 n. Chr. wurde das mittelpersische Reich gegrndet. Der erste König desselben war aus dem Stamme der Sassaniden. Die Sassaniden fhrten viele Kmpfe mit dem rmischen Reiche. Der krftigste Herrscher aus diesem Geschlechte war Chosru I. Unter seinem Enkel Jesdegerd erlag das mittelpersische Reich (650 n. Chr.) den Angriffen der Araber. Unter der arabischen Herrschaft zerfiel Persien bald; im 14. Jahrhundert wurde es von den Mongolen erobert und verheert. Im Jahre 1502 wurde Persien durch Jsmael Safi von der mon-golifchen Herrschaft befreit. Jsmael Sasi ist der Begrnder des neu-persischen Reiches, das noch heute besteht. Den persischen Herrscher nennt *) Weiteres der Krsus S. 31. 2) Seite 35: Die Perserkriege. 3) Seite 49 ff. 50.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 50

1900 - Leipzig : Hirt
50 Geschichte der Griechen und Macedoner. war. Wer diesen lse, sollte nach einem alten Orakelspruche ganz Asien beherrschen. Alexander zerhieb ihn mit seinem Schwerte. Im folgenden Frhjahr brach er nach Cilicien auf. In der Haupt-stadt Tarsus erkrankte er infolge eines Bades im Flusse Cyduus. Als das Fieber immer heftiger wurde, verordnete ihm sein Leibarzt Philippus eine starke Arznei. Als der König im Begriffe war, die Arznei zu nehmen, erhielt er von seinem Feldherrn Parmenio einen Brief, in dem die Worte standen: Traue dem Philippus nicht, er soll vom Perser-knige bestochen sein, dich zu vergiften!" Alexander reichte dem Arzte den Brief und trank gleichzeitig die Arznei, die ihm die Gesundheit wiedergab. Inzwischen hatte Darius ein gewaltiges Heer bei Jssus, unmittel-bar am Meere, zusammengezogen. Die schmale Ebene machte eine Ent-faltnng der gesamten persischen Streitkrfte unmglich. Darius war der erste, der floh; er lie sogar seine Familie im Stiche. Mutter, Gemahlin und Kinder fielen in die Hnde Alexanders, der sie mit Gromut be-handelte. Alexander verfolgte Darius nicht, sondern wandte sich sdwrts und unterwarf zuerst die phnizischen Seestdte. Die Jnselstadt Tyrus ergab sich erst nach siebenmonatlicher Belagerung. Von Phuizieu zog er durch Palstina nach gypten, wo man ihn als Befreier vom persischen Joche freundlich aufnahm. Bei einem Besuche des Ammon-tempels in der Oase Sivah wurde er von dem Oberpriester als Sohn des Gottes" begrt. Seinen Namen verewigte er dort durch Grndung der Stadt Alexandria. Im Frhjahre 331 zog er von gypten gegen den Mittelpunkt des Perserreiches. Ungehindert berschritt er den Euphrat und Tigris. Unweit der Trmmer des alten Ninive, bei dem Dorfe Gaugamela, traf er das Persische Heer und besiegte es wiederum vollstndig. Darius rette sich wieder durch zeitige Flucht nach dem Norden seines Reiches, wo er von einem Satrapen ermordet wurde. Im Siegeszuge drang Alexander durch ganz Persien bis an die Grenze des Scythenlandes vor. Dort legte er am Jaxartes die uerste Alexanderstadt" an. Nachdem Alexander Herr des persischen Reiches geworden war, wollte er auch uerlich als persischer Groknig angesehen werden und beobachtete daher mehr und mehr das prunkende Ceremoniell orientalischer Herrscher. Er nahm sogar die Kniebeugung und die abgttische Verehrung wohlgefllig an. Die besiegten Völker sollten in ihm nicht den Eroberer, sondern den rechtmigen König erblicken. Dieses Benehmen verdro die macedonischen Groen, und es bildete sich eine Verschwrung gegen den König, an deren Spitze sein Feldherr Parmenio stand. Dieser bte seine Verwegenheit mit dem Tode.

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 15

1900 - Leipzig : Hirt
Die Perser. 15 man Schah, d. i. König. Die Hauptstadt des altpersischen Reiches war Snsa, die des mittelpersischen Ktesiphon; die Hauptstdte des neupersischen Reiches sind Teheran und Jspahan. Persien war von Natur ein blhendes Land; durch schlechte Ver-waltung ist es sehr heruntergekommen. Es ist das Heimatland der Rosen, und die Pfirsiche haben von Persien ihren Namen. 2. Einiges aus der Kulturgeschichte des altpersischen Reiches. Die Perser waren ein kriegerisches und unverdorbenes Volk. Bis zum 20. Jahre, sagt Herodot, halten die Perser ihre Shne zu drei Dingen an, zum Reiten, zum Bogenschieen und die Wahrheit zu sagen. Nachdem das Reich seinen Hhepunkt erreicht hatte, verweichlichte das Volk. Die lteste Religion der Perser wie auch der brigen Stmme des iranischen Hochlandes war Naturdienst. Auer Sonne und Mond wurde besonders das Feuer verehrt. Diese lteste Religion wurde durch den Priester Zarathustra umgestaltet. Er lehrte, da in der Welt ein fortwhrender Kamps der guten Geister gegen die bsen sei. Das Haupt der guten Geister ist der Lichtgott Ormuzd, das der bsen Ahriman, der Herr der Finsternis. Beide verkrpern den Gegensatz von Wahrheit und Lge, von Ordnung und Zerstrung, von Leben und Tod. Das ganze persische Reich war in Provinzen oder Satrapien ein-geteilt. Im ganzen Reiche gab es stehende Besatzungen. Die Haupt-stdte und Provinzen waren durch bequeme Landstraen untereinander verbunden. Auf diesen Kunststraen waren von 22 zu 22 km Post-stationen eingerichtet, wo stets wohlberittene Staatsboten bereitstanden, die kniglichen Briefe und Botschaften weiter zu befrdern. 3. Altpersische Sagen. a) Rettung des Cyrus. Der medische König Astyages hatte getrumt, da er durch den Sohn seiner Tochter Mandane der Herrschaft beraubt wrde. Er befahl daher dem Harpagns, einem seiner Hofbeamten, das Kind zu tten. Dieser hatte Mitleid mit dem Knaben und bergab ihn einem Hirten, damit dieser ihn in einer wilden Bergschlucht aussetzen sollte. Der Hirt that dies nicht, sondern erzog den Knaben in seinem Hause und hielt ihn wie sein eigenes Kind. Der Knabe wuchs unter den Hirtenknaben auf, spielte mit ihnen und htete die Herden. Cyrns ist sein geschichtlicher Name. b) Das Nnigsspiel des naben Cyrus. Die Hirtenknaben veranstalteten oft im Spiele militrische bungen. Der junge Cyrns wurde dann stets wegen feiner schnen Gestalt und seiner Geschicklichkeit zum Könige ge-whlt, und alle gehorchten seinem Befehle. Eines Tages spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit den Hirtenknaben. Als dieser den Anordnungen des Cyrns sich widersetzte, lie

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 7

1900 - Leipzig : Hirt
Geschichte des Altertums. Geschichte der morgenlndischen Völker. Morgenlndische oder orientalische Völker werden diejenigen Völker genannt, die stlich von Europa wohnten, zunchst die Völker Vorder- und Mittelasiens. Auch die gypter werden dazu gerechnet. Die gypter. 1. berblick der die gyptische Geschichte. gypten liegt in Nordafrika, im Stromgebiete des Nil. Die alten gypter haben zuerst von allen Vlkern einen geordneten Staat gegrndet. Ihre Geschichte kann man ungefhr bis zum Jahre 3800 vor Christi Ge-burt zurckverfolgen. Anfangs war gypten in viele Gaue eingeteilt. Jeder Gau hatte einen König fr sich. Die einzelnen Gauknige be-kriegten sich vielfach untereinander, bis sie schlielich einen siegreichen König als Oberhaupt des ganzen Landes anerkennen muten. Die gyptischen Könige hieen Pharaonen. Der erste König des ganzen Landes war Menes. Andere berhmte Könige waren Kusu, den die Griechen Cheops nannten, ferner Kafra und Menkara. Diese Könige erbauten zuerst Pyramiden. Ein anderer berhmter König der gypter war Ramses der Groe. Er unterwarf die Völker Asiens bis zum Euphrat. Unter ihm verlieen im Jahre 1314 v. Chr. die Israeliten gypten. Um das Jahr 600 v. Chr. regierte König Neko. In seinem Auftrage umschifften phnizische Seefahrer Afrika. Der vorletzte König des freien Landes war Amasis, der aus Schillers Ballade Der Ring des Polykrates" bekannt ist. Im Jahre 525 eroberten die Perser gypten. Nach etwa 200 Jahren wurde es von Alexander dem Groen, dem Könige von Macebonien, unterworfen. Alexanber der Groe erbaute die Stadt Alexanbrien, die in der Folge die bedeutendste Handelsstadt der alten Welt wurde. Auch eine berhmte Gelehrtenschule war daselbst. Städte lteren Ursprungs sind Memphis und das hnndertthorige Theben. Nach dem Tode Alexanders des Groen eignete einer seiner Feld-Herren sich die Herrschaft gyptens an. Dieser hie Ptolemus, und
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