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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 35

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 35 — Stein. Zwei Stufen führen zu ihm empor. Er wird der Sockel genannt. Darauf erhebt sich das Denkmal. Es stellt zwei Krieger dar. Der eine ist ein Jüngling, der andre ein Mann mit einem großen Bart. Der junge Krieger ist von einer feindlichen Kugel tödlich getroffen. Tapfer hat er bis jetzt die Fahne dem Feinde entgegengeführt. Jetzt will sie seiner Hand entsinken. Rasch ergreift sie der hinter ihm marschierende Landwehrmann, der in der Linken das Gewehr trägt, so daß er dem Sterbenden nicht noch einmal die Hand zum Abschied reichen kann. Hinter dem Gefallenen liegt sein Helm und ein zerbrochenes Kanonenrad. An der rechten Seite des Sockels ist ein Bronzebild Wilhelms I. und an der linken Seite das Bild Bismarcks, seines treuesten Ratgebers und Kanzlers. Vor dem Denkmal steht auf einer schwarzen Marmortafel: „In dankbarer Erinnerung an die tapferen Krieger der Jahre 1864, 1866 und 1870/71. Die Stadt- und Landgemeinde Gütersloh." Auf der Rückseite stehen die Namen der ge- sallenen Gütersloher Krieger zum ewigen Gedächtnis aufgezeichnet. Wenn Sedanfeft ist, dann legen die alten Krieger immer einen Kranz am Denk- mal nieder. Einer von ihnen hat es erzählt, wie es in den Kamps ging. Ich will es euch erzählen. Hört zu! Ich hatte noch keinen weißen Bart, sondern war noch ein junger Kerl. Im heißen Juli war es. Auf den Feldern waren die ersten Garben gemäht. Da hieß es eines Tages: Es gibt Krieg! Krieg mit Frankreich! So war es auch. Bald merkte man es überall. Alle jungen Leute, die schon gedient hatten, bekamen von Bielefeld vom Kommando den Befehl, sofort zu den Massen zu eilen. Sie bekamen einen Soldatenanzug, Helm, Säbel und Gewehr und mußten tüchtig marschieren, fechten und schießen. Jeden Tag kamen durch Gütersloh lange Züge voll Soldaten. Über die Berliner Straße ritten viele Reiter, und Kanonen rasselten über das Pflaster. Eines Tages kam auch der König Wilhelm durchgefahren. Alles lief zum Bahnhof. Ganz Gütersloh wollte ihn fehen und jubelte - dem alten König im weißen Bart entgegen. Er zog zum Rhein und mit ihm Preußens und Deutschlands Söhne. Überall aber sang man: „Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall, Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!" Dann ging's über den Rhein nach Frankreich hinein! Wo sich die Franzosen nur sehen ließen, da bekamen sie Prügel. Viele, viele wurden gefangen genommen und nach Deutschland gebracht. Bei Sedan wurde der Kaiser Napoleon mit seinem ganzen Heere gefangen. Drum singt ihr heute noch immer am Sedantage: „Bei Sedan war die große Schlacht, Hurra, hurra, hurra! Kaiser Wilhelm hat sie mitgemacht, Hurra, hurra, hurra! 3*

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen Frankreich. 105 mal. Der Marschall Mac Mahon war kurz vor 6 Uhr morgens von einem Granatsplitter verwundet worden und hatte dem General Dncrot den Ober-besehl bertragen. Dieser ordnete eine andere Ausstellung der franzsischen Truppen an, die dem General Wimpssen mifiel. Deshalb erachtete er es sr seine Pflicht, als lterer General die Heeresleitung fr sich zu beanspruchen. General Ducrot trat sie ihm ohne weiteres ab. - Gleich nach Mittag gewann General Wimpffen die berzeugung, da er sich mit seinem Heere in den Stellungen um Sedau herum nicht behaupten knne. Deshalb versuchte er einen Ausweg auf Carignan zu. Er setzte davon den Kaiser Napoleon in Kenntnis und bat ihn, sich an die Spitze der Truppen zu stellen, die es sich zur Ehre anrechnen wrden, ihm den Weg durch das deutsche Heer zu bahnen. Der Kaiser antwortete ablehnend, weil er das vorgeschlagene Unternehmen fr nutzlos hielt. Fr die franzsische Heeresleitung war es verhngnisvoll, da der Stab des Marschalls Mac Mahon dem verwundeten Feldherrn nach Sedan gefolgt war. Es fehlte daher dem General Wimpffen an geeigneten Offizieren, die seine Befehle den Unter-feldherren berbrachten. Gegen 4 Uhr nachmittags befahl König Wilhelm, die Festung Sedan zu beschieen. Sobald die Flammen an einigen Stellen der Stadt emporschlugen, zogen die Franzosen die weie Fahne auf, und die Schlacht hatte ein Ende. Das franzsische Heer war vollstndig besiegt und eingeschlossen. König Wilhelm lie den franzsischen Oberbefehlshaber zur bergabe der Armee und der Festung auffordern. Kaiser Napoleon schickte an seinen siegreichen Gegner folgenden Brief: Monsieur inon frere, N'ayant pas pu rnourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee entre les mains de Yotre Majeste. Je suis de Votre Majeste le von frere Napoleon. Sedan, le lier sept. 1870." König Wilhelm antwortete: Monsieur mon frere, En regrettant les circonstances dans lesquelles nous nous rencontrons, j aecepte l'epee de Yotre Majeste, et je la prie de vouloir bien nommer un de Vos officiers muni de Vos pleins pouvoirs pour traiter de la capi-tulatin de l'armee, qui s'est si bravement battue sous Vos ordres. De mon cte, j'ai designe le general de Moltke cet effet. Je suis de Votre Majeste le von frere Guillaume. Jjevant Sedan, le 1. septembre 187." Sn Donchery begannen noch am spten Abend die Kapitulationsverhand-luugen. . Als deutscher Bevollmchtigter hatte sich General v. Moltke dorthin

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 20

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 20 — Iv. Der Kreis Weißenfels. § 19. Das Gebiet nördlich der Taale. 1. Die Saale wird rechts und links von Höhenzügen be- gleitet. Besteigen wir die Höhen von Markwerben, so liegt nördlich von uns eine Ebene. In derselben liegen die Kirch- dörfer Tagewerben und Reichardtswerben mit Posendorf. Im Norden ist eine Erhöhung mit den Jannshügeln. Auf ihnen die Deukmäler der Schlacht bei Roßbach: das kleine, welches von Offizieren des Iork'schen Corps gestiftet ist, und das große, er- richtet von König Friedrich Wilhelm Iv. (1857/60). 2. Friedrich der Große brach im Herbst 1757 mit 20000 Mann von Böhmen, wo er die Österreicher besiegt hatte, nach Sachsen auf. Hier standen 60000 Mann Franzosen und Reichstruppen unter dem Oberbefehle des Prinzen v. Soubise. Friedrich traf dieselben am 7. September bei Weißenfels; das feind- liche Heer zog sich jedoch vor ihm bis Erfurt und Gotha zurück. Nachdem Friedrich hier mit dem Feinde ein kleines Gefecht siegreich bestanden, folgte er demselben nicht weiter in das Gebirge, sondern zog sich nach Sachsen bis Leipzig zurück, um den Feind in die Ebene zu locken; dieser folgte ihm bis Weißenfels. Schnell brach Friedrich von Leipzig auf und trieb die Franzosen am 31. Oktober bei Weißenfels über die Saale. Damit der König nicht folgen könne, brannten die Franzosen die Brücke ab. Diese hielten nun das linke Saalufer besetzt und zerstörten auch die Saalebrückeu bei Merseburg und Halle. Weil sie aber befürchteten, daß es dem Könige doch gelingen könne, an einer Stelle über die Saale zu setzen, zogen sie sich am 2. November zurück, nahmen nordwestlich von Weißenfels auf den Höhen bei Mücheln eine feste Stellung ein und er- warteten den König von Halle her. Am 3. November überschritt dieser an der Herrenmühle bei Weißenfels die Saale und eilte den Franzosen nach bis Bedra und Braunsdorf. Hätte der König die Stellung des Feindes gekannt, so hätte er ihm in den Rücken fallen und ihn schon am 3. November besiegen können. Am Morgen des 4. November ließ Friedrich Gottesdienst abhalten, wobei die Lieder gesungen wurden: „Wach' auf, mein Herz, und singe" — „In dich Hab ich gehoffet, Herr" — „Es woll' uns Gott gnädig sein"; dann schritt er zum Au- griff. Bald mußte jedoch der Köuig einsehen, daß es unmöglich sei, mit seiner kleinen Schar den Sieg zu erringen, da der Feind während der Nacht auf den Höhen eine veränderte, feste Stellung eingenommen hatte. Er zog sich deshalb zurück und bezog bei dem Dorfe Roßbach ein Lager, um den Feind aus seiner festen Stellung von den Höhen zu locken. Der Feind ließ sich täuschen. Am Morgen des 5. November zogen die Franzosen auf den Höhen über Brande- roda und Gröst nach Pettstedt (Luftschiff) zu. Der König beobachtete voni Boden des Herrenhauses zu Roßbach aus die Bewegungen des Feindes und war anfangs der Meinung, dieser wolle flieheu oder Weißenfels besetzen. Bald gewann der König jedoch die Überzeugung, daß man ihn umzingeln _ wollte. Schnell ließ er gegen 2 Uhr nachmittags das Lager abbrechen und verschwand bald mit seinem Heere vor den Augen des Feindes hinter einem Höhenzuge, welcher sich nach Osten hinzieht. Dieser Höhenrücken war für die Schlacht entscheidend. In der Meinung, der König wolle nach Halle zu entfliehen, stürmten die französischen Regimenter, die Kavallerie voraus, dem Höhenrücken zu. Kaum war jedoch derselbe erreicht, so brach die preußische Artillerie wie der Blitz hinter dem Höhenzuge hervor und schleuderte aus 18 Kauonen Tod

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 26

1898 -
Vermutungen: ein türkisches Heer wird nach Ungarn vorrücken, ein kaiserliches ihm entgegen. Schlachten u. s. w. Es giebt aus jenen Tagen (die älteste bekannte handschriftliche Aufzeichnung stammt aus dem Jahre 1719) ein Lied. Ila. Das Gedicht „Prinz Eugen vor Belgrad". Prinz Eugen? — ein tapferer Feldherr des Kaisers. Ergänzung: Prinz Eugen von Savoyen (aus einer Seitenlinie) wurde in Paris geboren und sollte wegen seines schwächlichen Körpers ein Geistlicher werden. Aber er wollte lieber Soldat werden und bot Ludwig dem Xiv. seine Dienste an. Dieser verachtete ihn seiner Kleinheit halber und empfahl ihm spöttisch, beim geistlichen Stande zu bleiben Da ging Eugen nach Österreich und trat in die Dienste des Kaisers. Die Soldaten aber nannten den schwächlichen Offizier mit dem grauen Mantel nur den kleinen Kapuziner und meinten, er werde auch nicht vielen Türken den Bart ausraufen. Aber Eugen zeichnete sich bald so aus (auch 1683), daß er immer höher stieg und Feldmarschall wurde. ^ Was kann man aus dem Gedicht über die vorausgegangenen Schlachten entnehmen? — Prinz Eugen muß gesiegt haben, sonst würde er nicht vorrücken können. Wo wird er die Donau überschritten haben? — Karte! Unterhalb Belgrads. Welche Aufgabe hatte sich das Türkenheer gestellt?— Belgrad zu entsetzen. Ergänzung. Die Lage des Prinzen: Hinter ihm die feindliche Festung, vor ihm die übermächtige türkische Armee. Aber Eugen griff an unbesiegte. Nun mußte sich auch Belgrad ergeben. Das alles geschah 1717. Später ist Belgrad wieder verloren gegangen, denn jetzt ist es die Hauptstadt des Königreichs Serbien. Wer der Prinz Ludwig war, ist unbekannt. Zusammenfassung durch die Schüler: Prinz Eugen. Die Türken wollten das Verlorne wieder gewinnen und fingen von neuem Krieg an. Aber der Kaiser hatte einen trefflichen Feldherrn: den Prinzen Eugen von Savoyen. Dieser Prinz war in Frankreich geboren ... (s. oben). Ihm übertrug der Kaiser den Oberbefehl in dem neuen Türkenkrieg (Karl von Lothringen war gestorben). Er besiegte die Türken, die über die Grenze vorgedrungen waren und überschritt die Donau unterhalb Belgrads, um diese Festung zu belagern. Die Belagerung begann. Da marschierte ein großes türkisches Heer heran und wollte Belgrad entsetzen. Eugen befand sich in einer schwierigen Lage. Er mußte gegen das Entsatzheer Front machen und hatte die feindliche Festung im Rücken. Da griff er die Türken frisch an, und es gelang ihm, sie zu besiegen. Nun mußte auch Belgrad sich ergeben. Das geschah im Jahre 1717.

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 152

1898 -
— 152 — Preußischen Leutnant Schneider nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. Prinz Friedrich Karl gab ihm später den Degen zurück mit den Worten: „Einem so tapferen Soldaten darf man seinen Degen nicht nehmen". Prinz Friedrich Karl? — Der preußische Oberkommandant, der Neffe König Wilhelms. Der den Feldzugsplan entworfen hatte, ist euch auch schon bekannt. — Moltke. Der Pionier Klinke sagte zu seinem Offizier: „Ich werde Luft schaffen, Herr Leutnant. besser einer als zehn!" Damit warf er den Pulversack ,in die Pallisaden und stieß die brennende Lunte hinein. Die Österreicher sind ja gar nicht erwähnt worden? werden die Schüler fragen. — Die Österreicher waren unterdessen in das nördliche Schleswig und in Jütland eingedrungen. Zusammenfassung: Die Erstürmung der Düppeler Schanzen. Was werden die Dänen nach der Erstürmung der Düppeler Schanzen thun? — Sie ziehen sich nach der Insel Alsen zurück, und nun kommt es darauf an, ob die Preußen eine Flotte haben, sonst können sie trotz aller Tapferkeit doch wieder, wie in den Jahren 1848 und 49, nicht vollständig siegen. Diesmal war es anders. Eines Morgens wurden von den Preußen eine Anzahl Fischerkähne gleichzeitig in das Wasser des Alsensundes gebracht, darin vorgeschoben, bis die nötige Tiefe erreicht war, dann — stiegen die Soldaten ein, und die Boote wurden hinübergerudert. Von den dänischen Schiffen wurde der Übergang gar nicht gestört, und vom jenseitigen Ufer wurden die Boote erst beschaffen, als sie schon die Mitte des Sundes erreicht hatten. — Die Preußen werden so rasch wie möglich zurudern, um an das Ufer zu kommen. Sobald es ging, sprangen die Soldaten ins Wasser und stürmten mit Hurra! dem Ufer zu. Ihr könnt euch denken, was nun geschah. — Die Insel Alsen wird erobert, die Dänen flüchten auf ihre Schiffe. Welchen Eindruck bringt der Übergang der Preußen über den Alsen-sund bei den Dänen hervor? — Auf ihren Inseln hatten sie sich, da ihre Feinde keine Schiffe besaßen, ganz sicher geglaubt. Jetzt war schon eine der Inseln in den Händen der Preußen. Ebensogut konnten die furchtbaren Feinde auch auf die andern Inseln kommen und schließlich gar nach Kopenhagen. Über die Dänen kam die Angst; die Hülfe Englands und der andern Großmächte blieb auch aus; sie baten um Frieden. Die Dänen müffen Schleswig-Holstein an den König von Preußen und den Kaiser von Österreich abtreten. Zusammensaffung: Der Übergang über den Alsensund und der Friede. Gesamterzählung: Der zweite schleswig-holsteinische Krieg. Ii1) Vertiefende Betrachtung. 1. Die Dänen — sind dieselben wie im Jahre 1848. Auf sie

7. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 326

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
320 Vormittags wurde die Kapitulation bekannt gemacht. Nachmittags erscholl der Ruf durch die Biwaks: „Ter König kommt!" — Douuerude Hurras rechts von uns beim V. Armeecorps verkündeten feine Nähe. Die Truppen traten ans den Biwaks ohne Waffen und erwarteten den verehrten Feldherrn, zum Appell ausgestellt. Er erschien, begleitet von einem unabsehbaren Gefolge. Er hatte sein Gardcorps nach den entsetzlichen Verlusten von St. Privat noch nicht gesehen. Herzlichst, aber tief bewegt, begrüßte er den kommandierenden General und dessen Gefolge. Tann ritt er von Regiment zu Regiment, von Bataillon zu Bataillon. Überall erscholl das Kommando: „Stillgestanden, richt’t euch!“ Aber vergeblich! Niemand stand still, die Ordnung löste sich. In wirrem Turch-einander stürzten die Soldaten hin zu dem geliebten König. Das Hurrageschrei nahm kein Ende. Jeder wollte ihm wenigstens den Stiesel küssen, mancher war froh, den Schweif seines Pferdes berühren zu können, die vielgerühmte eiserne Disciplin des Gardecorps war ohnmächtig gegenüber der begeisterten Verehrung des Soldaten für den königlichen Feldherrn. Er war festgebannt durch die Menschenmasse, die sein Pferd umringte. Heiße Thränen der Richtung entströmten seinen Augen. Er streckte rechts und links seinen braven blauen Jungen die Hände entgegen, bis er endlich seinen Weg zu dem benachbarten sächsischen Armeecorps fortsetzen konnte. Die Sonne ging unter, ein strömender Regen fiel vom Himmel. So endete der 2. September 1870. Krichspvst und Wrltpost. Von Ignaz Jastrow. Geschichte des deutschen Einheitstranines und seiner Erfüllung. Berlin 1891. Unter den Einrichtungen, welche den Aufschwung des modernen Verkehrs gefördert haben, nimmt neben der Eisenbahn die Post die erste Stelle ein. Sie muß in unserm Vnterlnnbe als eine Frucht bet' Einheitsbestrebungen angesehen werben, die bei der politischen

8. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 231

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
231 mußte es dem andern sagen, das; Lützen brenne. Wallenstein hatte es anzünden lassen. Erst um elf Uhr blitzte ein Sonnenstrahl hernieder, und der Nebel flog. Die Heere erblickten sich. Tie Landstraße von Lützen nach Leipzig lag zwischen ihnen. Ter Natur einer Straße gemäß war sie etwas höher gelegen, und Wallenstein hatte sich dahinter festgesetzt, die Grüben vertieft und mit Musketieren angefüllt, deren Feuer die anf dem Blachfelde heraneilenden Schweden mörderisch empfing. Besonders wurde die Reiterei auf des Königs Flügel dadurch aufgehalten. Tie farbigen Fußregimeuter der schwedischen Mitte rückten mit günstigerem Erfolge vor und drangen siegreich über die Gräben. Ter linke Flügel dagegen unter Herzog Bernhard ward durch eiue kaiserliche Batterie an den Windmühlen bedrängt. So blieben also die Flügel der Protestanten zurück, und der König wollte auf seiner Seite helfen. Auf die kaiserlichen Kürassiere in dunkeln Rüstungen zeigend, sagte er zu Oberst Stahl-handske: „Greif sie an, die schwarzen Gesellen! Sie werden uns übel bekommen!" und den Smaländern zurufend: „Folgt mir, meine tapfern Burschen!" sprengte er gestreckten Lanfes über deu Graben, nicht bemerkend, daß ihm nur einige Reiter folgen konnten. „Ta vor uus steht der gefährlichste Feiud!" rief er aus und wies anf jenes Regiment Piccolomini. Ein Korporal desselben sah, daß dem großen Manne alles Platz machte, er faßte daher einen Musketier am Arme und sprach hastig: „Auf den da schieß! Der muß was Vornehmes sein." Und der Musketier schlug an, schoß und zerschmetterte dem Könige den linken Arm, daß das Blut spritzte und der zerschmetterte Knochen sichtbar wurde. — „Der König blutet!" — „Es ist nichts, meine Kinder, nur rasch vorwärts!" Aber Schmerz und Blutverlust überwältigten ihn, und sich zum Herzoge vou Laueuburg beugend bat er diesen in französischer Sprache, ihn unbemerkt aus dem Kampfe zu geleiten. Sie wendeten sich nach rechts rückwärts, damit es die Smaländer nicht gewahrten. Aber sie waren erst eine kurze Strecke entkommen, da donnerte von ihrer linken Seite das erschütternde Getöse eines Reiterregiments, welches seinen Angriff machte. Es war das Kürassierregiment Götz.

9. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 313

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
die Schiffe in der Anguftenburger Föhrde augenscheinlich gefährdet. Legten diese sich zwischen unsere gelandeten Truppen und unsere Batterieen, so konnten letztere nicht schießen. Ein ungeheures Gebrüll tierriet, daß Rolf' Krake jetzt ans dem Schlummer erwacht sei. Ter Ton seiner hundertpfünbigen Armstrongs auf den; eisernen Resonanzboden ist unverkennbar. Ver- geblich schleuderte er seine Riesengeschosse gegen unsere Tirailleurs. Er wurde von den vierundzwanzigpsündigen Gezogenen sofort begrüßt und zog sich wieder in die Bucht zurück. Unterdes hatte General Manstein sich längs des Strandes südlich vorbewegt, wo es selbst zu lebhaftem Handgemenge kam. Tie feindlichen Batterieen wurden in der Kehle eine nach der anderen angegriffen und die Besatzungen gefangen genommen (darunter ein Offizier von der Leibgarde im roten Rock). Ebenso setzten sich die Märker in Besitz von Groß-Moose, und erst am Abschnitt von Kjär stieß man auf einen lebhaften Wiberstanb geschlossener Abteilungen, die bis dahin versammelt waren. Es kam hier das Vordringen einen Moment zum Stehen in einem lebhaften Gefecht, welches wir von unserem Standpunkt nicht übersehen konnten. General Herwarth griff dort persönlich ein und traf im Trailleur-feuer des Feindes mit unvergleichlicher Ruhe seine Anordnungen. Jetzt waren auch die ersten Feldgeschütze über das Wasser geschafft. Ter Rückzug der Ttiiien wurde allgemein, und der „tappre Land-soldat" beschleunigte dabei seine Schritte merklich. Schon wurden ganze Scharen von Gefangenen von wenig Bewaffneten wie Herden an den Strand getrieben. Bewundernswert war die Treihörigkeit*) unserer Westfalen von der Göbeuschen Brigade, die gegen Sonderburg vordrangen und die Tönen hinter einem Knick im Rücken beschossen, während sie selbst in der augenscheinlichsten Gefahr schwebten, von Sonderburg aus selbst im Rücken gefaßt zu werden. Ganze Schwärme vom Feinde liefen durch die Kornfelder zurück. Eine Batterie nach der andern verstummte und *) Im Niederdeutschen bedeutet (nach Grimms Wörterbuch) dreihörig „listig, mutwillig, widerhaarig".

10. Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen - S. 135

1892 - Osterburg : Danehl
Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. 135 Der linke Flügel des feindlichen Heeres ist bereits auf die Ausführung des Rückzuges bedacht, als der österreichische Oberstlieutenant v. Benken-dorf eine Lücke im preußischen Heere bemerkt. Mit Blitzesschnelle wirft er sich au der Spitze seiner Dragoner hinein, die andern Regimenter folgen, und so entsteht große Verwirrung iu den Reihen der Preußen. König Friedrich stürmt mit einer kleinen Schar gegen eine feindliche Batterie. Rechts und links sinken seine Tapferen dahin. Als er mit seinem Adjutanten allein weiter reitet, fragt ihn dieser: „Wollen denn Ew. Majestät die Batterie allein erobern?" Da erst erkennt der König den furchtbaren Ernst seiner Lage. Er sprengt auf den rechten Flügel seines Heeres zu und befiehlt den Rückzug. — Am Tage nach dieser Schlacht saß der König auf einer umgestürzten Brunnenröhre unweit eines böhmischen Dorfes. Mit tiefem Schmerze sah er die gelichteten Reihen seiner Krieger vorüberziehen. Als er den Rest der geliebten Garde erblickte, rief er aus: „Kinder, ihr habt heute einen recht schlimmen Tag gehabt! Laßt's gut fein, ich werde alles alles wieder gut machen!" Wenige Tage nach der Schlacht erhielt der König die Trauerkunde von dem Tode der geliebten Mutter. Ihr war stets um den geliebten Sohn bange gewesen, und nun hatte die Schreckenskunde von seiner Niederlage bei Kollin ihr das Herz gebrochen. Dagegen jubelten die Feinde Friedrichs, als sie von seiner Niederlage hörten. Von allen Seiten zogen sie herbei, um über den geschlagenen König herzufallen und fein Reich zu teilen. Jetzt aber raffte sich der so tief Gebeugte wieder auf. Er erscheint wieder als der alte Heldenkönig mit dem unerschrockenen Blicke und dem festen Mute. Friedrich suchte jetzt alles aufzubieten, um die Folgen dieser Niederlage so schnell wie möglich zu verwischen. Rotzbach. Zunächst wandte er sich gegen die übermütigen Franzosen, die von Westen heranzogen und schon die Saale überschritten hatten. Friedrich traf sie bei Roßbach in der großen Ebene, wo einst Gustav Adolf gefallen war. Als die Franzosen das kleine Preußenheer erblickten, fingen sie an zu spotten und meinten in ihrem Hochmut, daß es gar nicht ehrenvoll fei, mit einem so kleinen Heere einen Kamps einzugehen. Sie wollten demselben aber die Ehre angedeihen lassen, um es, wie sie hofften, gefangen zu nehmen und mit ihrem König nach Paris zu führen. Währenb sich die Franzosen berartigen Siegeshoffnungen Hingaben, bezog Friedrich mit feinem Heer in der Nähe des Dorfes Roßbach ein Lager. Die Soldaten nahmen ihre Felbkeffel hervor nnb kochten, und Friedrich fetzte sich mit seinen Offizieren zur Tafel. Es schien, als ob tiefster Friebe herrsche. Die Franzosen jubelten und hielten das Thun Friebrichs für einen Akt bumpfer Ver-
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