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1. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 44

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
44 Dritter Abschnitt. Großer Belt, zwischen 2 Inseln; und die westlichste Kleiner Belt, zwischen einer Insel und dem westl. Festlande (Halbinsel.) Das Binnenmeer, in welches man durch diese Stra- ßen gelangt, heißt Ostsee oder Baltisches Meer. Dieses erstreckt sich weit nach O., und wendet sich dann gegen N., wo es mit dem Bottnischen Meerbusen endet. Ein anderer Busen, der Zinnische Meerbusen erstreckt sich unterm 60 Br. gegen O. Südlich vom Eingänge in diesen Busen ist der Meerbusen von Kjga, welcher im N. einige Inseln hat. Weiter an der Ostküste südw. finden wir das Curische Haff, im W. durch eine schmale Sandbank (Curischc Nehrung) von der Ostsee geschieden; das Frische Haff, südwestl. von vorigem, gegen Nordwest durch eine Sandbank (Frische Nehrung) von der Ostsee getrennt; das putziger Wiek, nordwestl. von vorigem, ebenfalls, und zwar nordöstl. durch eine Sandbank vom Meere geschieden. Unterm 32 L. finden wir an der Südküste der Ostsee noch ein Haff, welches durch 3 Straßen (eigentlich Oder- mündungen siche unten) mit der Ostsee in Verbindung steht. Wir wollen es Oder-Haff nennen. — Im Cattegat merken wir uns noch den Busen Lymfiord, der unter 47 Br. westw. und dann südwestw. tief ins Land reicht. Dann kommen wir zurück in die Nordsee und finden an deren Südküste den Dollart, einen Busen, zwischen 24 und 25 L., und den Zuyder Sce(Südersee)am 23 L., ebenfalls einen großen Busen. Wir könnten jetzt im Südwestcn der Nordsee durch die Straße von Calais (Eala) zwischen dem Festlande und einer großen Insel (England) weiter segeln; wir wenden

2. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 183

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Schweden. Rußland 183 Friedriä'sftadt, am Skager Rak, Fest., mit Haf., 5000 E.; Fischerei, Holzhdl. Friedrichshald, südöstl. v. vor., 4000 ©.; Fabr., Fest. Friedrichsstein. Christiansand, a. d. Südküste, 8o00 E.; Schiffbau, Holzhdl. Die Festungen Christiansholm u. Friedrichsholm in der Nähe. Bergen, a. d. Westküste, mit Hafen, 21,000 E.; einige Fabr., starker Hdl. Drontheim, an einem Bus. des Atlant. Meere-, 12,000 E.; Fabr., Hdl. Altengaard, dem 70 Br. nahe, 2000 E.; nördlichster Ge- treidebau der Erde. Außerdem besitzt noch der König von Schweden die Insel Larthelenii in Weftindien, 2'/. Qm., mit 6000 E, Nördlich von Norwegen liegt, zwisch. 77 n. 82 Br., die Inselgruppe Spitzbergen, mit schneevollen Felsen- gebirgen, bewohnt von nordischen Thieren, namentlich Vögeln, Rennthieren, Füchsen und Eisbären; des An- baues unfähig, wird sie nur im Sommer der Jagd we- gen von Russen besucht. Xxi. Das Europäische Rußland. Kaiserreich. Vom Bottnischen Meerbusen, der Ostsee und dem Pruth ostw. bis zum Ural und Caspischen Meere, und vom Eis- meer südw., bis zum Schwarzen und Caspischen Meere, über den Caucasus hin, zwisch. z? u. 70 Br., 75,575 Qm., mit 49,250,000 E. Boden stach, ungeachtet einiger Gebirgszüge und Landrücken. Der hohe Nord, hat Torfmoore, ist ohne Waldung und fast ganz ohne Getreidebau; der mittlere und südl. Theil des Landes bewaldet, mit Landbau und Viehwei- den; der tiefe S. hat Steppen und Salzseen. Abdachung zum Baltischen, Schwarzen, Caspischen und Eismeere. Ca- näle: der U)ischnei - U)olotsichok verbindet die Newa mit der Wolga, der Bereslnische Canal die Düna mit dem Dniepr, der Cuina-Canal die Wolga mit der Dwina; meh-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 19

1836 - Eisleben : Reichardt
19 Vorbegriffe. geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan- de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über- fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine, geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc. mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden, in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd- beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt, terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer» Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte zu Grunde gehen. Thäler. Schluchten. Pässe. §. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel- che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer- den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter- scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs- rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an, und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor. Erdrücken. Vergebenen. §. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im- mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son- dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 70

1836 - Eisleben : Reichardt
70 Europa. sind: der Aetna auf der Insel Sicilie», der Vesuv im südlichen Theile der Italienischen Halbinsel, und der Hekla und Krabla auf der Insel Island. Die Hauptflüsse sind folgende: in das Mittellän- dische Meer fließen der Ebro, der Rhone und der Po; in das schwarze Meer die Donau, der Dnié- ster und der Dnieper; in das Asowsche Meer der Don; in das Kaspische Meer die Wolga; in das nördliche Eismeer die Petschora und Dwina; in die Ostsee die Düna, Weichsel und Oder; in die Nordsee die Elbe, Weser, der Rhein, die Maas und Schelde; in den Kanal die Seine und in das Atlantische Meer die Loire, Garonne, Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir. Von den zahlreichen Seen finden sich die größten in Nordeuropa, als der Ladoga, der größte unter au len Europäischen, der Onega, Peipus, Satmen, Mälar-, Wener- und Wettersee. Von den Seen Südeuropas sind die bedeutendsten: der Plattensee und nordwestlich von demselben und südlich von der Donau der Neusiedlersee; die Italienischen Seen, der Gardasee, Comersee und Lago maggiore, sämmtlich südlich von den Alpen und nördlich vom Po; der Genfer fee, vom Rhone durchflossen und dev Do den se e, vom Rheine durchströmt. Europa ist der einzige Erdtheil, der die heiße Zone nicht erreicht. Er liegt fast ganz in der nördlichen ge- mäßigten Zone, und nur ein kleiner Theil, etwa ein Zwölftel des Ganzen, gehört der nördlichen kalten Zone an. Nach dieser Lage hat Europa nur in dem kleinsten ein kaltes, und in dem bei weitem größten Theile ein ge- mäßigtes Klima, welches jedoch sich mehr und mehr ent- weder dem Klima der kalten oder der heißen Zone när hert, je näher die Länder Europas dem Polar- oder dem Wendekreise liegen. Man kann daher diesen Erd- theil, in Hinsicht seines Klimas, in 3 Erdstriche ein- theilen, den warmen, wo der Citronbau ohne Pflege gedeiht, den gemäßigten, wo das Getreide zur Reife kommt und den kalten, wo nicht einmal Holz fortkommt, und welcher den nördlichsten Theil Europas begreift. Unter den vielen Produkten Europas sind: die gewöhnlichen Haussiere, Kameele in einigen süd-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 134

1836 - Eisleben : Reichardt
134 Ii. Mitteleuropa. Holstein u. Laueub. 29. Die Herzogtümer Holstein und îauenburg. Sie enthalten 175 Omeilen und liegen am rech- ten Ufer der Elbe, zwischen der Ost- und Nordsee, und gränzen gegen Süden an das Gebiet der freien Sradt Hamburg und an Hannover, wovon sie durch die Elve geschieden werden, gegen Westen an die Nordsee, gegen Norden an das Königreich Dänemark, von welchem sie zum Theil der Fluß Eider trennt, und gegen Osten an die Ostsee, des Fürstenthum Lübeck, das Gebiet der freien Stadt Lübeck und an Mecklenburg. Der Boden ist eben und im Ganzen sehr fruchtbar, vorzüglich in den Marschgegenden, welche durch Deiche gegen den Ein- bruch der Fluchen geschützt werden müssen. Die vornehm- sten Flüsse sind die Elbe, die sich hier in die Nordsee mün- det, und die Eider, welche die Nordgränze bildet, durch einen schiffbaren Kanal mit der Ostsee verbunden ist, und ihre Mündung, nördlich von der Elbe Mündung, gleichfalls in die Nordsee hat. Unter den vielen Land, feen sind der Na tzeb arger, Schaal- und Plön er, see die bedeutendsten. Getreide, worunter auch viel Buchweizen, Vieh, vorzüglich sehr gure Pferde und Rindvieh, Fische, etwas Salz, viel Torf, machen die Hauptprodukte aus. Die Einwohner, an der Zahl 470.000, größtentheils Lutheraner, beschäftigen sich vor, nehmlich mit Ackerbau und Viehzucht, die beide im Flore sind, mit Fischerei, Schifffahrt und Handel. Der Kunstfleiß ist nicht bedeutend, und blühet nur in Al- tona, der größten Stadt dieser Länder. Beide Herzog- thümer gehören dem Könige von Dänemarks und machen Bestandtheile des Dänischen Staates aus. Glückstadt, Hauptstadt, nordwestlich von Hamburg, an der Elbe, mit einem Hafen und 6000 Einwohnern.— Itzehoe, Stadt, nordöstlich von Glückstadt, an der schiffbaren Stoer. — Rendsburg, Stadt und wichtige Festung, nordöstlich von Glückstadt, an der Eider, ist eine der nördlichsten Städte Deutsch- lands, und liegt an der Dänischen Gränze. — Kiel, Stadt, östlich von Rendsburg, an einem Busen der Ostsee, hat einen Hafen, Seebäder, eine Universität und bedeutenden Handel. «Jährlich wird hier eine Messe gehalten, der Kieler Umschlag ge- nannt. —- Altona, größte Stadt dieser Länder, dicht an der Westseite Hamburgs und an der Elbe, gut gebaut und groß, mit einem Hafen, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat über 26,000 Einwohner. — Ratzeburg, kleine Stadt, auf einer Insel im Ratzeburger See, liegt südöstlich von Lübeck. —

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 162

1836 - Eisleben : Reichardt
162 Schweden. klchen Pvtarzone stegi und Finnmarken helsit, tebcn kapplän- der, und sind das Nordcap, als die nördlichste Svitze von Europa und das kleine Städtchen Vardöe, bloß als nördlichste Stadt Europas merkwürdig. Schweden. Es macht den östlichen Theil der großen Skandi- navischen Halbinsel aus, und gränzt gegen Norden an Norwegen, gegen Osten an Rußland, den Botbnr- sschen Meerbusen und die Ostsee; gegen Süden an die Ostsee, gegen Südwesten an den Sund, das Kattegat, auch die Nordsee und gegen Westen an Norwegen. Am schmälsten ist seine südlichste vom Sunde bespülte Spitze, von da es bis zu seinem nördlichsten Ende eine ziem- lich gleiche Breite behält. Seine Größe beträgt an 8000 O.meilen. Schweden ist ein Gebirgsland, wo nur geringe Ebenen, am meisten in dem kleinen längs des Sundes gelegenen Theile und auf der Nordseite der großen Seen Mälar und Hjelmar sich finden. Dasselbe Gebirge, wel- ches oben bei Norwegen beschrieben worden ist, und un- ter dem Namen Kjölen die Gränze zwischen dem nörd- lichen Theile von Norwegen und Schweden macht, ver» breitet sich auch mit seinen Zweigen über Schweden, indem es an der Norwegischen Gränze seine größte Höhe hat, und je näher den Meeresküsten, desto mehr in niedrige waldige Berge sich verläuft. Die Hauptabda- chung Schwedens geht gegen den Bothnischen Meerbu» busen und gegen die Ostsee, wo die vom Meere äußerst zerschnittene Küste von einer Kette unzähliger Inseln und Klippen (Skären, Scheeren genannt), welche die Annäherung an das Land gefährlich machen, einge, faßt ist. Große Flüsse kann Schweden nach der Beschaf, fenheit seines Bodens nicht haben. Die bedeutendsten sind: 1) der Tornea im hohen Norden, eine Strecke Gränzfluß zwischen Schweden und Rußland; 2) der Angermannfluß, welche beide in den Bethnischen Meerbusen sich münden, und 3) die Gotha, Elf, vor- her Clara-Elf genannt, kommt aus Norwegen, er, hält nach ihrem Austritte aus dem Wenecsee erst den Namen Gotha > Elf, macht große Wasserfälle, zu de.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 228

1836 - Eisleben : Reichardt
128 í. Nordafrika. Berberei. digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel: palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen verschiedener Art ist. Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be- trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs (Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden), Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr- schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge- trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara- wanen. Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki- schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re, giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab- hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht. Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can- dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec, und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ- ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette, 2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün- dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf- fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei- senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß- burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd- lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet. Die Berbcrei. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 47

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
47 dies für Europa haben? Welchen Einfluß hat das lebhaft verdünstende Mittelmeer auf Europas Bewässerung? Das Mittelmeer hat nicht nur Europas Boden zu einem großen ^heüe seme jetzige Gestalt und Beschaffenheit gegeben, und bedingt nicht uur sehr wesentlich sein Klima, sondern seine Bewohner verdanken ihm auch großenteils ihre Bildung. An seinen südöstlichen Ufern wohnten einst die gebildetsten Völker der Erde, namentlich die Phönicier und Aegypter. Von ihnen empfing Griechenland, dann durch dieses Rom seine Bildung, die mit diesem später eine Beute der germanischeu Er- oberer wurde. Seine Wogen haben den Handel Europas groß geschaukelt. Die Phönicier dehnten ihre Seereisen bis nach England und den Ostseeküsten aus, legten überall am Mittelländischen Meere blühende Städte an, wie Tyrns im eigenen Lande, Earthago in Afrika, Eadix, Malaga und Sevilla in Spanien, und tauschten die ihnen durch Karawanen zugeführten Waaren, Spezereien und Gewürze, Elfenbein und Edelsteine aus Arabien, Schmuck und Kleiderstoffe aus Persien und Aegypten gegen Silber in Spanien, Zinn in England, Bernstein in Preußen aus. Nach Tyrus Zerstörung 332 v. Ehr. durch Alexander von Maeedonien ging der Welthandel auf Alexandrien in Aegypten, dann auf Earthago und nach dessen Zer- störnng 146 v. Chr. auf Rom über. Im Mittelalter waren es dann besonders Genua am gleichnamigen Meerbusen und Venedig am Adriatischen Meere, die den Welthandel in ihren Händen hielten, bis er durch die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien und Amerikas nach und nach sich immer großartiger entfaltete und auf die Portugiesen, dann auf die Holländer und Engländer vorzugsweise überging. c) Die West grenze. Der Atlantische Acean, bespült die ganze Westküste Europas, und ist, wie schon früher bemerkt, hie und da tief in das Land eingedrungen. Seine für Europas Entwickelung wichtigsten Theile sind die Nordsee oder das Deutsche Meer, und die Ostsee oder das Baltische Meer, beide verbunden durch die für die Schifffahrt meist gefährlichen Straßen Skagerrak, Kattegat (zwischen?), den Sund zwischen Schweden und der Insel Seeland, den großen Belt zwischen Seeland und Fünen und den kleinen Belt zwischen Fünen und der Halbinsel Schleswig-Jütland. Die Hauptabdachung Europas, die Mehrzahl seiner Flüsse ist ihm zugekehrt. Er setzt Europa mit der Welt in Verbindung. Auch in klimatischer (und folglich vegetabilischer zc.) Beziehung ist er namentlich für ibie nördlichen und nordwestlichen Länder Europas von großem und segensreichem Einfluß (s. § 15. 21). Die Astsee, 7200 Qm, bildet mehrere große Busen, den Bosnischen Meer- busen, der fast bis zum Polarkreis hinaufreicht, und den Finnischen Meerbusen, der unterm 60° Nbr. in östlicher Richtung zwischen Finnland und Mittelrußland ein- dringt. Südlich von dem letztern bildet sie den Meerbusen von Riga mit vorliegen- den Inseln. Eine der Ostsee besonders eigentümliche Bildung sind die Hasse, Süßwasserseen, die von dem Meere, obwohl mit ihm in Verbindung steheud, durch eine vorliegende Insel oder schmale Landzunge, Nehrung, geschieden sind und in die sich ein großer Fluß ergießt, wie das Kurische Haff mit dem Niemeu, das Frische Haff mit der Weichsel, das Stettiner Haff mit der Oder. Jene vorlie- genden Landzungen sind „Dünen", d. h. Sandwälle, die durch die Meereswellen vor den flachen Küsten aufgeführt, und als natürliche Schutzmauern der letztern von großer Wichtigkeit sind. Solche Sandhügelketten werden oft 50 bis mehrere hundert Fuß hoch und über 1000 Fuß breit, so daß sie alsdann das Meer mit seinen Wellen nicht mehr überschreiten kann. Ihre Wichtigkeit erkennend, bepflanzen die Küsten- bewohner solche Dünen mit dem sogenannten Sandhalm (Ammophila arenaria) und dem Strandhafer (Elymus arenarius), durch welche der Boden befestigt und zugleich fruchtbar gemacht wird, und später auch mit Weiden, Birken, Kiefern zc. Auch an der Nordsee und an der Südwestküste Frankreichs findet sich diese Dünenbildung. Die Ostsee dehnt sich lang, schmal und wenig tief zwischen den umgebenden Ländern aus; daher können die Wellen derselben,überdies durch viele darin zerstreut liegeudejuselu gehemmt und gebrochen, sich nicht in die Länge strecken, wie auf dem offenen Meere, sondern gehen kurz und hoch, und folglich den Schiffen gefährlicher. Eine Vergleichuug

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 48

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
48 der Küsten ergießt, daß dieselben im südwestlichen Theile der Ostsee weit mehr zerrissen sind als im südöstlichen. Es macht sich also auf dieser Seite der zerstörende Einfluß besonders bemerkbar; daher auch hier so viele Juselu vor der deutschen Küste Rügen, Usedom und Wollin, deren Küsten gleichfalls dieselbe Zerrissenheit zeigen. Im A. aber sind die Küsten derselben höher und steiler als die der Nordsee, so daß sie nicht der Eindeichung wie jene bedürfen (f. § 45). Die schon genannten größern Dänischen Inseln schließen die Ostsee fast völlig vom Atlantischen Oeean (oder der Nordsee) ab, und daher fehlt der Ostsee Ebbe und Flut im eigentlichen Sinne des Wortes. Dieselben Inseln, noch mehr die Skandinavische Halbinsel, verschließen auch die Ostsee dem Aequatorialstrome; deshalb hat sie denn auch eiue niedrigere Tein- peratnr als die Nordsee, und da sie überdies weit nach Norden hinaufgreift, so ge- friert der nördliche Theil regelmäßig im Winter. Vormals hat das Weiße Meer mit der Ostsee in Verbindung gestanden und Skandinavien war eine Insel. Darauf deuten noch jetzt der Ladöga- und Onegasee, überhaupt die zahlreichen finnischen Seen, als Reste des ehemals größereu Meeres*). In die Ostsee ergießen sich gegen 1200 mehr oder minder bedeutende Flüsse, daher ist das Wasser sehr wenig salzhaltig, etwa V2 Loth auf das Pfund. Ist b-ie Ostsee vollständiges Binnenmeer? Wo ist die breiteste, wo die schmälste Stelle? Die Aordsec (das Deutsche Meer), 12,000 Qm. (zwischen?) nach Süden mit dem Atlantischen Ocean verbunden (durch?), hat im Süden und Westen so flache Küsten und so geringe und allmälig wachsende Tiefe, daß man weit in das Meer hineinwaten kauu. Daher sind die Ostküste Englands, noch mehr die Nordküste Deutschlands und Hollands . durch dies, namentlich im Frühling und Herbst sehr stürmische Meer fortwährend bedroht, und oft schon hat es trotz der von den Be- wohnern mühsam zum Schutz aufgeführten Deiche (Dämme) ganze Gegenden über- flutet, ja verschlungen, so im Jahre 1218 die 472 Qm. große, fruchtbare, von 10,000 Friesen bewohnte Marsch id. i. fetter Boden am Meere), an deren Stelle jetzt der Jahdebuseu liegt; so 1287 die Gegend des heutigen Dollart mit 50,000 Menschen; so in derselben Zeit das ganze große Land, das heute unter dem Zuydersee begraben liegt. Die Reihe der Juselu, die von hier aus in einem großen Bogen die Nordküste Hollands und Nordwest-Deutfchland umgürtet, sind jedenfalls Ueberreste des versunkenen Festlandes. Jetzt sucht man die die Küste gleichfalls umsäumenden Sand- und Schlammbänke, die zur Zeit der Ebbe blosliegen, Watten genannt, dem Meere abzugewinnen, und solche eingedeichte Stellen, „Polder", sind sehr fruchtbar. — Die Küste Norwegens ist nicht weniger zerrissen, wie die tiefen Einschnitte und die vielen vorgelagerten Inseln zeigen, aber diese Küste erhebt sich in fast senkrechten Fels- wänden von oft 650 in. Höhe und das Meer selbst hat schon nahe der Küste be- deutende Tiefe. Die Nordsee war ehemals jedenfalls nach Sw. geschlossen, so daß also Frankreich und England zusammenhingen, wie aus der geologischen Gleichartigkeit der beiden gegenüberliegenden Ufer und aus anderen Umständen zu schließen. Wo hat der Canal die geringste Breite? (S. Britannien.) Aus dem Atlantischen Oeean tritt eine Strömung in die Nordsee ein; die Strömung der Nordsee geht die Ostküste entlang. Wo ist die breiteste Verbindung zwischen dem Atlantischen Ocean und der Nordsee? (50 Meil. Br.) Auch von N. her tritt die Flut in die Nordsee. Wodurch unterscheiden sich die Küsten der Nordsee von denen der Ostsee? § 20. Europas Bodenerhebung. Von der Bodenerhebung Europas, von der Eintheilung in ein süd- westliches Hochland und in ein nordöstliches Tiefland ist schon die 1) Nach den Forschungen Skandinavischer Gelehrten, namentlich Forchhaminers, war der gegen- wärtig nordwärts geschlossene Bottnische Meerbusen .in alter Zeit umgekehrt südwärts geschlossen und von der Ostsee getrennt, stand'dagegen nordwärts mit dem Polarmeere in Verbindung, von dem er allo ein Meerbusen war. Durch das Emportauchen der jetzigen Nordlüste des Bottnischen Meerbusens wurde diese über 1000 Qm. große Wasserfläche von dem Polarmeere abgetrennt und zu einem Binnenmeere gestaltet." Durch den furchtbaren Druck des Wassers wurde das südliche Ufer an der dünnsten Stelle durch- krochen; die Alandsinseln sind die Neberbleibsel dieses weggerissenen Südufers.

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 115

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
115 Wogen, Fische und Frösche. Durch den hohen Geestrücken im W. sowie durch das hohe Holsteinische Geestland vor dem zerstörenden Nordwestwinde geschützt, zeichnet es sich vor allen norddeutschen Marschen durch günstige Lage und mildes Klima und darum durch seinen Baumwuchs und Obstbau, namentlich durch Kirschen-, Apfel- und Pflaumenpflanzungen und Gartenfrüchte aller Art aus. Seine Sweet Pickels, eingemachte unreife Pflaumen, gehen als Delicatessen bis nach Ostindien. Die zahlreichen Dörfer, deren Häuser als Kennzeichen auf dem Giebel zwei Schwanenköpfe und deren Bewohner ihr. altes nationales Kostüm noch tragen, versorgen namentlich das nahe Ham- bürg und andere Städte mit Obst und Gemüse. Die Weser- und Elbmündung bilden zwischen sich die nordwestlich vor- springende Halbinsel Ritzebüttel, das Land Hadeln. Vom äußersten Rande derselben zieht weit ins Meer hinein ein Labyrinth von Sandbänken, Watten, die nur zur Zeit der Flut vom Meere bedeckt sind. Unter ihnen liegt die Watteninsel Neu werk so recht in der Mitte zwischen den Mündungen der Weser und Elbe und darum die Einfahrt in dieselbe beherrschend. Darin liegt die Wichtigkeit derselben für die Verteidigung und den Verkehr. Sie trägt einen Leuchtthurm. Früher größer, mißt sie jetzt nur noch einige Tausend Schritt. In der eingedeichten Mitte liegt die Kirche, umgeben von den einzigen Bäumen der Insel; die wenigen übrigen Häuser liegen kahl und buschlos da. Acht Meilen weiter nordwestlich ins Meer hinein liegt die aus dem- selben Grunde noch wichtigere Insel Helgoland, auch nur 750 m. lang, 212 m. breit und zum Theil schroff bis 65 m. hoch sich über das Meer erhebend, eine von den Fluten mehr und mehr zernagte Sanddüneninsel mit einem kleinen Städtchen und ca. 4000 Bewohnern friesischen Stammes, die von Fischerei und Lootsendiensten, sowie von dem Ertrage, den ihnen Schiffbrüche und der Besuch der Seebäder bringen, ihren Unterhalt gewinnen, seit 1808 den Engländern gehörig, „der bequemste Anhaltspunkt für eine Blokade dreier deutscher Ströme, Ems, Weser, Elbe, eine permanente Be- drohnng Deutschlands". Die ganze Nordwestküste des westlichen Germanischen Tieflandes wird, wie schon angeführt, von einer Reihe langgestreckter Inseln umgürtet, deren westlichste Texel, deren östlichste Wangeroog ist. Sie sind dürre, von Dünenketten eingeschlossene Sandflächen. An der vor Sturm und Meeres- wogen geschütztesten Stelle haben sich die echt friesischen, abgehärteten und rauhen Bewohner in dicht beisammen liegenden niedrigen Hütten angesiedelt. § 47. Die östliche Germanische Tiefebene. Welches Meer bildet die Nordgrenze? Welche Gebirge den Südsaum? Bis zu welcher Höhe- erheben sich die hauptsächlichsten mitteldeutschen Gebirge dieser Seite? Welche fallen steil, welche allmälig zur nördlichen Tiefebene ab? In welcher durch die Hauptflüsse bezeichneten Richtung erfolgt die Abdachung des Tieflandes selbst? Aber diese ist keine gleichmäßig allmälige, sondern, wie erwähnt, durch zwei Höhenzüge unterbrochen. Der südliche ist eine
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TM Hauptwörter (200)200

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