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1. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 25

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
_ -----------——^—I — 25 — Meere aufgebaut. Mittelst flacher Sandablagerungen können sodann auch hohe Gestade-Jnseln vom Meer an das Festland angegliedert werden, wie dies z. B. in Spanien mit dem Gibraltarfelsen geschah. Die Grenze gegen das Wasser be- zeichnen wir als Strand, Gestade, Küste oder Ufer: Strand ist der flache, von der Flut überspülte Landsaum; das Gestade ist zwar auch flach, erhebt sich jedoch über die Flutmarke; die Bezeichnung Küste wird nur von der Begrenzung des Meeres gebraucht; Ufer von der der Flüsse und Seen. Die Küsten sind entweder Flach-, Steil- und Klippenküsten. Erstere sind meist mit Dünen und vor- liegenden Watten versehen, wie z. B. die friesische Flachküste in Nordwestdeutschland; Klippenküsten sind z. B. in Süd- westirland, Schottland und Skandinavien sehr ausgebildet; die Steilküsten eignen sich namentlich zu Hafenanlagen z. B. an der Süd- und Westküste Englands, in Spanien, der Bretagne, manchen Teilen von Italien n. s. s. An der Küste sich hinziehende Gebirge bilden Längsküsten, an ihnen abbrechende Gebirge hingegen Querküsten. Je reicher und mannigfaltiger die Küsten eines Landes gegliedert sind, desto größer ist die Küstenentwickelnng. Unter den Erdteilen hat Europa die größte, Afrika die geringste Küftenentwickelung. Inseln entstehen auf mehrfache Weise: An felsigen Küsten sprengt die Gewalt der Meeresbrandung Teile ab; an flachen Küsten bleiben bei Meereseinbrüchen in das Land hinein die höheren Dünen als Inseln übrig. In seichteu Meeren sind zahlreiche Inseln und Inselgruppen als die höher gelegenen Reste gesunkener Länder anzusehen; einzelne Inseln entstehen auch wohl durch submarine vulkanische Ausbrüche und in der heißen Zone bauen die Korallen zahlreiche flache Inseln auf. In aufrechter (vertikaler) Richtung zeigt die Erdoberfläche verschiedene Formen, die durch deu Gegensatz von Uneben und Eben, von Hoch und Tief entstehen. Auch hier handelt es sich wie bei den Horizontalformen um innere aufbauende und um äußere, zumeist abtragende und zerstörende Kräfte.

2. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 31

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 31 — losen Seen erfüllt: so liegt z. B. der Spiegel des Toten Meeres als tiefster Teil des Grabeneinbruchs von Syrien 394 m, sein Boden aber gegen 800 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres; andere Depressionen sind in der Um- gebung des Aralsees, in Nordafrika und auch in Holland liegen erhebliche Teile des Landes etwas tiefer als der. Nordseespiegel. Die Höhe wird entweder durch Nivellier- iustrumente gefunden oder durch Bestimmung der Lust- druckunterschiede, da der Luftdruck mit der Höhe abnimmt. Am besten bedient man sich hierzu der Quecksilber- barometer, doch wird jetzt viel häufiger das weit be- quemere Aneroid baro meter benutzt, welches aber hau- figer durch ersteres oder durch den Siedeapparat kontrol- liert werden muß. Letzteres beruht auf dem Gesetz, daß mit der Abnahme des Luftdruckes das Wasser bereits bei einer niedrigeren Temperatur als dem Siedepunkt von 100 0 C. am Meeresspiegel zum Kochen kommt. So sicher wie das allerdings weit umständlichere Nivellement sind die Ergebnisse der barometischen Höhenmessungen allerdings nicht; in nicht betretbaren Gebirgen muß die erstere für dieselben eintreten, es wird hierbei eine Grundlinie oder Basis gemessen und zwei Höhenwinkel bestimmt, aus denen sich die Höhe indirekt ableiten läßt oder man zielt mit dem Nivellierinstrument nach senkrechten Maßstäben, die in be- stimmter Entfernung eingesteckt werden; man findet so direkt die Höhenunterschiede der ausgewählten Punkte. Der Bau. Flach gelagerte Schichten erzeugen im all- gemeinen Ebenen, gestörte Schichtenfolgen Gebirge. Durch lange Einwirkung der erwähnten zerstörenden Kräfte wird jedoch auch ursprüngliches Flachland in Gebirge umgestaltet und einstiges Gebirgsland völlig eingeebnet, also bis auf die Fundamente abgetragen; diesen legen sich dann wiederum jüngere Schichten in flacher Lagerung auf, doch ragen nicht selten noch einzelne Teile des gebirgigen Untergrundes her- vor, wie in der Ebene von Nordmähren oder im großen Becken der Vereinigten Staaten. In diesen finden sich ein- geebnete Gebirgsländer in großer Ausdehnung rings um die

3. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 47

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 47 — erreicht aber nie ganz den Meeresspiegel. Außer der Breite spielen jedoch auch Sommerwärme und Niederschlags- menge der jeweiligen Gebirgsgegend eine Rolle. In ge- schützten Lagen vermögen auch unterhalb der Schneegrenze Ansammlungen von Schnee die warmen Monate zu über- dauern wie die Schneelöcher unserer Mittelgebirge dartun; ganz erheblich aber überschreitet das iu deu Firnmulden der Hochgebirge gebildete Gletschereis die Schneegrenze: der Rhonegletscher z. B. endigt erst bei 1000 m Meeres höhe oberhalb Gletsch im Kanton Wallis. In den Polargebieten bedeckt das Eis ausgedehnte Flächen als „Inlandeis" von bedeutender Mächtigkeit und entsendet mächtige Gletscher in die niedrigeren Teile z. B. in Grönland. Die Gletscher Skandinaviens sowie anderer Länder in höheren Breiten nähern sich bereits diesem Typus des polaren Inlandeises, das zur Eiszeit viel weiter s. reichte. In jener Periode waren auch die alpinen Gletscher der gemäßigten Zone viel stärker entwickelt und bedeckten in den verschiedenen Perioden des Vorstoßes weit- hin ihr Vorland z. B. das n. Alpenvorland der Schweiz und Deutschlands, das s. Vorland gegen die Po-Ebene zu n. s. w. Auch für die Hochgebirge der Tropenzone läßt sich eine solche Periode stärkerer Vergletscherungen erweisen, deren Spuren an den vom Eise abgehobelten und geglätteten Felsen, den „Gletscherschliffen" sowie in den „gekritzten Geschieben" und dem gewaltigen Moränenmaterial noch er- kennbar sind. Hinter den angehäuften Moränenwällen finden sich im Muldentiefsten nach dem Gebirge häufig uoch Seen, die sogen. „Moränenseen".

4. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 24

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 24 Der Wärme und dem Licht der Sonne verdankt schließlich alles organische Leben unserer Erde seinen Ursprung. So ist denn die heutige Erdoberfläche das Ergebnis dieser sehr lange Zeit hindurch wirksamen Kräfte. Die Geologie verfolgt diese Entwicklung näher, die Erdkunde verwertet jedoch die Ergebnisse der geologischen Forschung. Diese unterscheidet Urzeit, Altertum, Mittelalter, Neuzeit und Gegenwart der Erdentwickelung, und scheidet die Eruptiv- und die Schichtgesteine dieser Epochen voneinander, die letzteren namentlich nach ihren organischen Einschlüssen, die die sogenannten „Seit fossilien" für die einzelnen „Formationen" liefern. Das Land. Das Land hat eine Größe von 1447a Mill. qkm. Die Hauptmasse eines Erdteiles (Kontinents) nennt man den Rumpf, die vom Meere abgesonderten oder ganz ab- getrennten Stücke die Glieder. Zu diesen zählen also die Halbinseln, Landzungen, Landengen und Inseln. Weitgehende Gliederung eines Landes wirkt meist günstig auf die organische Welt ein und fördert die Kultur, vor- wiegende Rumpfbildung hemmt dieselbe. Die Ausgestaltung der Küsten hängt vorwiegend von der aufbauenden und zerstörenden Tätigkeit des Meeres ab. Auch felsige Küsten werden von heftigen Gezeiten und Stürmen zerklüftet, wie die Westküste Schottlands und Norwegens, kleinere Inseln von ihnen völlig vernichtet; an Flachküsten bewirken sie Ein- brüche in das Land hinein, z. B. an der Nordsee die Zuidersee, den Dollart- und Jadebusen. An sandigen Küsten baut das Meer, besonders wo beständige Seewinde mit- wirken, Dünen auf, die unter dem Einflüsse einer gleich- mäßigen Windrichtung auch tiefer iu das Laud hinein wandern können wie die Laudes iu der Gascogne. Auch die Nehrungen werden vor den Mündungen der Flüsse, die die Sinkstoffe zur Bildung der Nahrung herbeiführten, vom

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 58

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 58 bau m und verschiedeue G e w ü r zpflanze n wie Nelken, Muskatnuß, Pfeffer und Zimt von großer Bedeutung, ersteres namentlich vor der Benützung der Runkelrübeu als Zuckerspender. Die Heimat des Zuckerrohrs ist Indien, die des Kakaos Südamerika. Von vielseitigster Verwendung für den menschlichen Haushalt sind auch die baumartigen Gräser der Tropen, die Bambufeu. Die meisten Kulturgewächse entstammen dem westlichen und südlichen Asien; eine weit geringere Anzahl gehört Europa an, Mittelafrika der Kaffee und die Baumwolle, Südamerika die Kartoffel, der Paraguaytee, die Quinoa- Hirse, der Kakao und die Ananasfrucht; Mittelamerika Mais und Tabak, während Südafrika und Australien den Bestand an Kulturgewächsen überhaupt nicht erweitert haben. 2. Die Tierverbreitung. Die Tierwelt hangt zumeist vom Klima und von der Nahrung ab. Mit der Zunahme der Jahres w ä r m e wächst auch der Formenreichtum der Tiere, doch weicht die Fauna der Alten von der der Neuen Welt in den tropischen Teilen bedeutend ab: in Afrika treffen wir fchmalnafige Affen, Löwen, Leoparden, Elefanten, viele Antilopen und Halb- äffen; in Südamerika Kletteraffen, Jaguare, Puma, Tapir, Lamas und Faultiere. Mit dein stärkeren Licht der Tropen steigert sich im allgemeinen die Farbenpracht, besonders bei den Vögeln und Insekten. Auch bei den Meerestieren nimmt die Lebhaftigkeit der Farben mit der Tiefe des Wassers ab bis auf die gelben und roten Farbentöne. Schon bei 600 m hört das marine Pflanzenleben auf, viele niedere Tiere gehen aber weit tiefer hinab (bis 2000 m), schließlich überwiegen Radiolarien und Globigeriueu. Die Mehrzahl der Tiere ist an einen bestimmten Klimagürtel gebunden, mit dem Wechsel der Jahres- Zeiten, in höheren Breiten verändern auch viele Tiere,

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 74

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 74 — über die lu. Küstenländer aus. Alle diese, zum Teil wieder auf- gegebenen Entdeckungen, wnrden erst durch den britischen See- fahrer James Cook (dschems tut) für Schiffahrt und Verkehr nutzbar gemacht. Er durchforschte auf 3 Reisen (1768—1779) den Austral-Ozean mit nautischer Kenntnis und stellte den Bestand der Australläuder geographisch fest; C. wurde aber bei seiner Rückkehr uach den Saudwich-Juselu (14. Febr. 1779) von den Eingeborenen auf Owaii erschlagen. Auf seine Forschungen gestützt, erweiterten die ihm folgenden Seefahrer unsere Kenntnisse über den Erdteil, der nachmals von europäischen Einwanderern bevölkert, um die Mitte des 19. Jahrhuuderts durch die Nachricht von seinen fabel- haften Goldschätzen einen wahren Strom von Auswanderern her- beilockte; nachdem aber die Goldwut infolge der von Jahr zu Jahr schwierigeren Ausbeute nachgelassen hat und viele Taufende von Goldsuchern sich anderweitigen Beschäftigungen gewidmet haben, nimmt Australien am großen Weltverkehr sehr regen Anteil. Von N e u - S ü d -W a les, der Stammkolonie im £)., wurde erst Viktoria im S., dann noch Queensland im N. als selb- ständige Kolonie abgetrennt, schon vorher war bereits der Grund zu den Kolonien Süd- und W e st - A u st r a l i e u gelegt worden; mit letzterem wurde seit der Herstellung der wichtigen Telegraphen- linie von Adelaide nach Port Darwin das Nordterritorium ver- bunden; außerdem bildet Tasmauia eine Kolonie für sich, so daß 6 Kolonien vorhanden sind, die sich 1901 zu einem „Austra- tischen Bundesstaat" („The Commonwealth of Australia") zusammengeschlossen haben. Die englische Sprache und der P r o t e st a n t i s m u s herrschen vor, die e n g l i s ch e n K o l o n i st e n überwiegen stark, Deutsche sind namentlich um Adelaide zahlreich angesiedelt. Ist auch das Land im ganzen nur düuu besiedelt, so spielen die hauptsächlich im So. dichter bevölkerten Teile doch in- folge ihres Anbaues und der bedeutenden Schafzucht im Welt- haudel keine unwichtige Rolle. Der Wein- und Obstbau liefert in Neu-Süd-Wales (Albury) bereits reiche Erträge. Im tropischen Queensland werden Zucker- röhr, Tabak, Baumwolle und auch der Teestrauch mit Erfolg an- gepflanzt. Von großer Bedeutung ist die durch grasreiche Ebenen begünstigte Viehzucht; namentlich ist es die Schafzucht, welche in Bezug auf die Menge der Wollproduktion, die erste Stelle unter allen Ländern der Erde einnimmt. Die beträchtliche Rinder- und Schweinezucht bringt Vieh, Fleischkonserven, Talg, Häute und Felle zur Ausfuhr. Australien galt lange als das reichste Goldland der Erde. Außer diesem ist aber das Land reich an anderen Metallen, an Steinkohlen, des. in Neu-Süd-Wales, au Kupfer, des. im Süden, an Eisenerz, Zinn, Quecksilber und Steiusalz. Der großartige Handel der australischen Kolonien wird durch Hafen- anlagen, Eisenbahnen und Flüsse gefördert. Die Länge der Bahnen

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 205

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 205 — 4 Hauptinseln des eigentlichen Japan ist Nippon oder Hondo die größte; der Name Nippon bedeutet Sonnen- aufgang und ist französisch in Japon, deutsch iu Japan ver- stümmelt worden. Mit den beiden südlicheren Schikoku und Kinschiu (Kiu-Shiu, zu der letzteren gehören auch die Liukiu-Jnselu) bildet sie den wichtigsten Teil des japanischen Reiches, während die n. Insel Hokkaido oder Jeso (wie auch die von hier aus verwalteten Kurilen) wenig be- völkert und nur an den Küsten angebaut ist. Das jüngst hinzugekommene Sachalin ist reich an Bodenschätzen, hat aber ein noch rauheres Klima als Jeso. Auch das nahe- zu tropische Tai-wan oder Formosa (ein portugiesischer Name, der soviel wie schön bedeutet), ist klimatisch ungünstig und birgt im Innern sehr freiheitsliebende, unbändige Berg- Völker malaiischer Rasse. Die Hauptinseln sind von be- waldeten Gebirgen erfüllt und weisen viele, zum Teil noch tätige Vulkane auf; so erhebt sich unweit der Hauptstadt Tokio der prächtige Kegelberg Fudschis ama bis zu 3800 in. Sehr viele Erdbeben (500—600 jährlich) erschüttern das Land, daher sind die Häuser niedrig und leicht gebaut; Japan liegt wie Korea und Nordchina in der Breite von Italien, ist zwar kälter als letzteres, aber infolge warmer Seewinde doch nicht so winterkalt wie Nordchina. Das Ost- chinesische Meer, die Koreastraße und das Japanische Meer scheiden die Inseln vom kontinentalen Festland. Vor dem russisch-japanischen Kriege war das Kaiserreich Japan für die Verwaltung in folgende Teile gegliedert: 1. Zentral-, N.- und W.-Nippon mit Einrechnung der Bonin-Jnseln 226 579 qkm mit 35 495 993 Bew. 2. Shikoku 18 210 qkm mit 3167 696 Bew. 3. Kiu-Shiu mit den Linkin-Jnseln 43 615 qkm mit 7260834 Bew. 4. Jeso (Hokkaido) mit den Kurilen 94012 qkm mit 843 615 Bew. 5. Formosa, Pescadores- und Vulkan-Inseln 34 996 qkm mit 3 041452 Bew. (Zählung 1905.) Zusammen also 417412 qkm mit 49773590 Bew.

8. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 185

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 185 der Spitze eines jeden Stammes steht ein Scheikh; eine Anzahl dieser kleinen Stämme vereinigt sich wohl auch zu einem größeren Verbände, dem ein Emir vorsteht; ist derselbe wie gewöhnlich zugleich das geistige Oberhaupt, so heißt er 3mau. Seßhaft bewohnt sind nnr die besser befeuchteten hohen Randgebiete. In einigen derselben behaupten die Türken noch mühsam ihre Oberhoheit; Oman im So. beherrscht der Jmün von Maskat, steht selbst aber unter englischer Oberhoheit. Hier wie im tropischen Sw., in Semen, breiten sich die Engländer immer weiter aus, die die militärisch wichtige Insel Perim in der Bab el Mandeb-Straße inne haben wie die Kamaran- und die Bahrein- Inseln lim Persischen Golfe). Somit ergibt sich folgende Gruppierung: a. Britische Kolonien und Besitzungen. 1. Zum Kaiserreich Indien gehört znnächst "Jlih'n mit Peru», 207 qkm mit gegen 50 000 Bew. (1901: 48 974). Aden (23), seit 1838 von den Engländern besetzt, liegt im Innern eines Kraters, bildet einen wichtigen Stützpunkt am Ausgang des Roten Meeres und eine Kohlenstation für die von Suez nach Indien fahrenden Dampfschiffe. Aden ist jetzt der wichtigste Handelshafen Arabiens. 2. Das Arabische Schnhgebiet und die dem O.-Horn Afrikas vorliegende Insel Sokotra, 3579 qkm mit 12000 Einw. 3. Unter britischem Einfluß steht auch, wie erwähut, das Sultanat Cman (194 200 qkm mit 1 Mill. Einw ) und der Haupt- stadt Maskat (40), wichtigem Hafen am Meerbusen von Oman, mit Außeuuiederlassuugen, Stapelplatz für den Verkehr nach Klein- asien, Persien und Bombay, mit lebhafter Ausfuhr von Datteln, Gewürzen, Drogen und Perlen. Fischfang an der Küste. 4. Ein besonderes Schutzgebiet bilden sodann die Kamaran- und die Bahrein-Inseln (mit zusammen 730 qkm und mit 68 000 Einw.), die letzteren durch ergiebige Perlfischerei wertvoll. Der Scheikh von Bahrein steht nnter englischer Oberhoheit. Im Persischen Meerbusen suchen die Engländer ihren Einfluß nenerdings zu er- höhen, mit Rücksicht ans die Bedeutung der geplanten Enphrat- bahn für den Handel mit Indien. b. Das unabhängige Arabien unter Stammeshäuptlingen umfaßt über 21/* Mill. qkm (2 279 000) mit gegen 1 Mill. moham- medanischen Bewohnern, besonders Sunniten, im O. auch Schiiteu (vergl. unten Jräu), in Nedsched Wahabiten; letztere bilden eine strenge islamitische Sekte in der oasenreichen Mitte des Landes. Hauptort ist Riad. Unabhängig ist auch Hadramant an der S.- Küste mit der Hafenstadt Makalla. Von hier werden Sennes- blätter, Gewürze, Gummi u. a. in den Handel gebracht. c. Der türkische Anteil von Arabien (ohne Nedfched) wird zu 441 100 qkm mit über 1 Mill. Bew. angegeben. Da der an

9. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 223

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
223 — (r= Meer der Helle) mit dem kleineren Mar marameer (benannt nach der Marmor-Jnsel) und dieser durch den flußtalartigen Bosporus (= Ochsenfurt) mit dem Schwarzen Meer in Verbindung, das seinerseits noch mit dem Kaspischen Meer zusammenhing, während es heute nur noch mit dem seichten Asowschen Meer ver- bunden ist. Mittelmeer und Atlantischer Ozean stehen nur durch die 15 km breite Straße von Gibraltar in Ver- bindung, seit 1869 stellt der Kanal von Suez vom Mittel- meer nns auch mit dem Roten Meer, einem Arm des Indischen Ozeans, eine direkte Wasserverbindung her, die Straße im S. von Sizilien scheidet das kleinere w. vom größeren ö. Mittelmeerbecken. In diesem liegen die zahlreichen Inseln des Ägäischen und des Ionischen Meeres, in jenem Sizilien, .Sardinien, Korsika, Elba und verschiedene kleinere Inseln und Inselgruppen wie Malta, die Balearen und Pityusen. So löst sich Europa gegen Sw. mehr in Halbinseln als in Inseln auf, spitzt sich hier stärker zu und erhält auch hier eine sehr große Küstenentwickelung wie int Nw. durch die Über- flutung. So entstehen zahlreiche Buchten, Meeresteile und Meeresstraßeu wie der Sund, der Große und Kleine Belt zwischen der Ost- und der Nordsee (der „West- see" bei den Nordgermanen, dem „Deutschen Meer" bei den Engländern) mit dem Skagerrak (nach Skagen vom dänischen Wort skagi — Vorgebirge im Norden von Jütland) und dem Kattegat (— Katzenmeer), und der Straße von Calais nach dem Kanal oder Ärmelkanal (Franz. Canal La Manche) zu. Flüsse und Seen. Eine vom Ural bis zur Straße von Gibraltar verlaufende Wasserscheide trennt eine s. gegen Afrika und Westasien gerichtete Abdachung von einer nw. ozeanischen. 1. Der ersteren, zum Mittelmeer und Kaspischen Meer hinführenden Abdachung gehören Ebro, Rhone, Tiber, Po, Maritza, Donau, Dujestr, Dnjepr, Don, Wolga und Ural an; 2. der ozeanischen hingegen: Petschöra, Dwina, Newa, Düna, Memel

10. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 225

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
225 — Seen aufzuweisen, die durch Moränenmaterial oder Aus- schürfuug entstanden. Doch sind auch durch Bergstürze, Verwerfungen, Faltungsprozesse und vulkanische Einbrüche eine Reihe von Seeu gebildet worden, letztere z. B. in der vulkanischen Eifel und in den Vulkangebieten Italiens. Durch Einschrumpfung einst größerer Wasserflächen entstan- den die Salzseen Südrußlands sowie das Kaspische Meer, der größte Landsee der Erde. (Die einzelnen Seen finden bei den betreffenden Ländern selbst Erwähnung). Bodcngestalt. Im senkrechten Aufbau Europas machen sich drei Hauptteile geltend: 1. ein Hochlandgürtel im S.; 2. zahlreiche Mittelgebirge im N. desselben und 3. das ausgedehnte Tiefland von unter 200 m Meeres- höhe; letzteres umfaßt über 3/s des Areals (62 °/o). Würde man alle Gebirge Europas (ohne den Kaukasus) abtrageu bis zur Eiuebuung des ganzen Erdteils, so würde letzterer nur etwa eine Mittelhöhe von 300 m aufweisen. 1. Im f. Hochlandgürtel bildet das kleine gegen S. steil abfallende Jailagebirge auf der Halbinsel Krim ein Bindeglied zwischen dem Kaukasus im O. und dem Alpensystem mit seinen Auslaufern oder „Leitlinien" im W. Hier strahlen langausgedehnte Kettengebirge von den eigentlichen Alpen aus, gegen S. die Apenninen, gegen So. die Dinarischen Alpen, die Albanischen und West griechischen Gebirge, die von dem Peloponnes über Kreta uach dem kleinasiatischen Taurus sich sortsetzeu, nach No. die Karpathen bis zu den Siebenburgischen Alpen und dem Balkan, dessen ö. Fortsetzung eben das Jailagebirge und der Kaukasus bilden. Durch den Atlas hängen auch die südspanischen Faltengebirge mit dem Faltengebirge Italiens zusammen und'setzen sich noch bis auf die Balearen fort, während die Pyrenäen nähere Be- ziehuugeu zu dem kleinen Gebirge der Provence und den ö. Bergzügen von Korsika aufweisen. 2. Die Mittelgebirge im N. des Alpensystems sind teils Ketten-, teils Massengebirge oder Einzelerhebungen. Nur die Gebirge Skandinaviens nähern sich einigermaßen den Regel, Geographie. 15
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