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1. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager

2. Lehrbuch der Geographie - S. 69

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 69 — Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches. 1. Das Königreich der Niederlande. Lage und Wegrenzung. tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein- greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien. Wodenfovm und Gewäfsev. G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um- gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus. Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche, gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen. 2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer- splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser- masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die

3. Lehrbuch der Geographie - S. 251

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 251 — mitten dieser Grasebenen erheben sich einzelne Hügelzüge, Ausläufer der Anden und des brasilianischen Berglandes, zwischen denen zahlreiche Seen, Lagunen und Salzsümpfe liegen. — Durchflossen werden die Pampas vom mittleren und unteren Parana, dessen Quellen im brasilianischen Berglande unweit der Küste liegen; er nimmt rechts den Paraguay (— Papageienfluß) und links den Uruguay (— Wasser des bunten Vogels) auf. Der golfartige, 300 km lange und stellenweise ebenso breite Mündungstrichter dieser drei Ströme, deren kleinster, der Uruguay, die Länge des Rheins besitzt, führt den Namen Rio de la Plata (= Silberstrom, so genannt, weil die ersten Entdecker von den Indianern hier mit Silber beschenkt wurden). — Jenseits des Rio Colorado erhebt sich das patagonische Tafelland, das sich in Sinsen und Terrassen von den Anden zum atlantischen Ocean senkt. Am Fuße der Cordillereu be- waldet und wasserreich, wird das Gebiet nach 0. hin immer öder und nru fruchtbarer; auf weite Strecken ist das Steppenland von vegetationslosem Sand- und Steinboden, den sogen, patagonischen Geröllflächen, unterbrochen, die sogar von den genügsamen Straußen und Gnanacos gemieden werden. er ßsqxt ell'en. § M7. Der Anbau des Bodens steht im Tiefland der großen Ströme trotz der Fruchtbarkeit vieler Gegenden hinter der Viehzucht sehr zurück. Im Küsteugebiete der Llanos gedeihen Kakao und Kaffee; in den Pampas werden Zuckerrohr, Getreide und Reis, Baumwolle, Tabak, Wem und vorzügliches Obst, besonders Pfirsiche, gebaut. Die Selvas liefern Waldprodukte, in erster Linie Kautschuk, seruer edle Hölzer, Kopaivabalsam, Sarsaparilla, Chinarinde, Tonkabohnen, Vanille, Paranüsse. Die in den Llanos und Pampas blühende Viehzucht*) erstreckt sich besonders auf Hornvieh und Schafe, daneben im N. auf Schweine, Pferde, Esel und Maultiere, im 8. auf Pferde und Ziegen. Die noch wenig ausgebeuteten Mineralien des Pampasgebietes umfassen Gold, Silber, Kupfer, Salz und Natron. Zur Ausfuhr gelangen im N. Kaffee, Kakao und Häute, im 8. Erzeugnisse der Viehzucht, besonders der nach Liebigschem Verfahren aus Rindfleisch gewonnene Fleischextrakt. Die Ein- fuhr bringt Lebensmittel, besonders Brotkorn aus Nordamerika, und euro- päische Judustrieartikel. Stcrc^ten, Weroobner und Städte. § 208» Politisch haben am Tieflande der großen Stromsysteme fast alle Staaten Südamerikas (ausgenommen Pern und die europäischen Kolonien *) Die mit Beaufsichtigung der riesigen Herden betrauten, mit Wurfriemen und Wurf- kugeln (Lasso und Bolas) versehenen reitenden Hirten heißen in den Llanos Llaneros, in den Pampas Gauchos.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 285

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 285 — Schlupfwinkel gewährt." Zahlreiche Gebirgsbäche und Flüsse stürzen in statt- lichen Fällen oder Kaskaden in die verzweigten Thalgebiete hinab. Die meisten von ihnen, n. a. der Savauuah, der Potömac, der Susquehauua (ßaßqumunä, d. h. krummer Fluß) und der Delaware (döla-när), ergießen sich in den atlantischen Oeean.*) Östlich von den Alleghanies bildet eine Anzahl niedrigerer Bergketten, die sog. Fußhügelregion, den Übergang zu der 50—300 km breiten atlantischen Küstenniederung, die sich langsam zum Meere abdacht. Sie ist durch die Ablageruugsthätigkeit der Flüsse entstanden und daher aus Gebirgsschutt der Alleghanies, Mergel und Sand ausgebaut. Dünen begleiten die teilweise sumpfige, buchten- und hafenreiche Meeresküste. d) Die Nor dost-Apalachen, gleich den Alleghanies aus Gneis, Grauit und Schieferarten zusammengesetzt, werden durch mehrere von Flüssen durch- zogeue Längs- und Querbrüche in eine Anzahl Gebirgsketten zerlegt, die sich jenseit des St. Lorenzgolfes auf Neufundland fortsetzen. Die bedeutendsten Glieder dieser Apalachengruppe, der gewaltige Granitstock der Adirondacks und der lange Rücken der Green Mountains, liegen zu beiden Seiten des großen Champlaiu-Thals, welches sich nach 8. zum Hudsou-Thal, nach N. zum St. Lorenzstrom-Thal öffnet. Charakteristisch für die ganze Landschaft sind die mächtigen Ablagerungen von Moränenschutt, die zahlreichen erra- tischen Blocke, die vielen Seen und Teiche, sämtlich Zeugen einer früheren Be- decknng des Landes mit nordischem Gletschereis. Die Hanptflüsse sind der Hudson, welcher mit seinem Nebenfluß, dem Mohawk, die Trennungslinie zwischen den beiden Apalachengebieten bildet, und der Connecticut (konnektikat, d. h. langer Fluß), beide reich an malerischen Ufern, Wasserfällen und Strom- schnellen. Erwerbsquellen. § 24:0. Die Landwirtschaft erzeugt in den südl. Teilen der atlantischen Küstenniederung vor allem Baumwolle, in der Mitte der Landschaft Tabak, Mais und Weizen, während im N. vorwiegend Hafer gebaut wird. Bedeutend ist auch der Hopfenbau im Staate New Jork. Im N. der Landschaft ist der Fischfang (Kabeljau, Heringe, Hummern — Nenfnndlandbänke) eine Haupt- nahrungsquelle. Im Bergbau wetteifert das Apalacheugebiet mit den Cor- dilleren, die zwar reicher an Edelmetallen sind, an nutzbaren Mineralien aber weit hinter dem Osten zurückbleiben. Kohlen, darunter vorzüglicher Anthracit, und Eisen sind in Fülle vorhanden, außerdem unerschöpfliche Petroleumquellen *) Die Flüsse der Küstenebene, von der Länge der Ems bis zur Länge der Oder, im Unterlaufe oft für die größten Seeschiffe zugänglich, sind durch ihre weiten Mündungs-- buchten für die erste Besiedelung des Landes und jetzt für den Handel desselben von größter Wichtigkeit geworden; in die Chesapeake-Bai (tschesäpik) münden Snsquehauna, Potomac und James River (dschems riw'r).

5. Lehrbuch der Geographie - S. 11

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 11 — Wogen der offenen See". Zwischen den einzelnen Bergrücken, die Haupt- sächlich aus Gneis und Granit bestehen, dehnen sich breite Landflächen und wasserreiche Hochmoore aus. Der Böhmer Wald besitzt wenige echte Thäler, aber zahlreiche euge Felsschluchten, die von rasch dahinranschenden Berg- wassern durchströmt werden. Die Abhänge sind mit Nadelholz bewachsen, das im südlichen Teil, dem sogenannten Hinteren Wald, urwaldartige Forste bildet. Die höchste Erhebung des ganzen Gebirgszuges ist der Arber (halb so hoch wie die Zugspitz). Hier entspringt der Regen, der zwischen dem Böhmer und dem bayrischen Walde in friedlichen Windungen, „alles segnend, allgesegnet", der Donau zuströmt. Der bayrische Wald hat weite freund- liche Thäler mit fruchtbaren Wiesen und wohlbebauten Äckern. c) Der deutsche Jura, von den Quellen des Mains bis zum Rhein reichend, wird durch das Thal der Wöruitz (zur Donau) in den fränkischen und den schwäbischen Jura geschieden. Er besteht hauptsächlich aus Kalk- gestern, in dem unterirdisch fließende Gewäffer zahllose Felslöcher und mit seltsamen Tropfsteingebilden geschmückte Höhlen und Grotten ausgewaschen habeu. Während der Jurakalk die versteinerten Uberreste vorweltlicher Riesen- tiere birgt, sind auf dem Boden der Höhlen und Grotteu die Gebeiue der ehemaligen Jagdtiere des schwäbischen Urmenschen aufgehäuft, Reste des Höhleubäreu, des Wiseut, des Riesenhirsches, des Elen- und Renutieres, unter- mischt mit den aus Feuerstein oder Knochen gearbeiteten Waffen und Werk- zeugen der Jäger. — Landschaftliche Schönheit besitzt nur der nördliche Teil des fränkischen Jura, die höhleureiche fränkische Schweiz; seine südliche Hälfte wird von der Altmühl durchbrochen, die unweit der Nab und des Regen in die Donau mündet. — Auf der weiten Hochfläche des fchwä- bischen Jura wechseln dürre Feld- und Wiesenflüchen mit verkümmerten Buchenwaldungen ab. Trotz häufiger Niederschläge leidet besonders die rauhe Alb an Wassermangel und Unfruchtbarkeit, da der poröse Kalkboden das Regenwasser sofort aufsaugt. Dieses sammelt sich im Juuern des Gebirges zu Quellen, die in reicher Fülle an den Abhängen hervorbrechen. Durch Hebung des Quellwaffers mittels großer Pumpwerke werden die unwirtlichen Höhen neuerdings zum Teil künstlich bewässert. Die Entwässerung des deutscheu Alpenvorlandes findet nach der Donau zu statt; nördlich und südlich von ihr breiten sich zwei Hochebenen ans. Das Alpeuvorlaud gliedert sich mithin in eine Thalebene (Donanthalebeue) und zwei Hochflächen (die schwäbisch-bayrische im 8. und die kleine ober- pfälzische im N. der Donau). d) Die deutsche Donauthalebene, etwa 400 km lang und 5—10 km breit, wird durch die angrenzenden Höhen an drei Stellen (den Donauengen

6. Lehrbuch der Geographie - S. 41

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 41 — hinein. Sie sind fast durchweg fruchtbarer als das Geest- und Moorgebiet; doch besitzt auch die westfälische oder Münsterbucht, zwischen dem Sauerland und dem Teutoburger Walde gelegen, im W. sandige Heiden und beträchtliche Moore. Sie wird von der Ems und der Lippe durchflössen. Das rheinische Tiefland oder die Kölner Bncht, zwischen dem hohen Venn und dem Sauer- lande ausgebreitet, liegt hauptsächlich auf dem linken Rheinuser und dringt in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle bis zum Siebengebirge ein. b) Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet vom Meere. Er besteht aus einem durchschnittlich 20 km breiten fruchtbaren Landstreifen, dem Marschlande"), und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende Gewalt der Wogen in eine Kette kleiner Eilande (die oft- und nordfriesischen Inseln) zerrissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Sand- und Schlammstrecken, die sogen. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit bereiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in das Festland ein und bildet den (im 13. Jahrhundert dnrch Sturmfluten entstandenen) Dollart, das Mündungsbecken der Ems, den Jadebusen und die schlauchartigen Mündungen der Weser und der Elbe. — Etwa 45 km nordwestlich von der Elbmündung liegt die einsame Insel Helgoland^), ein etwa 60 m hoher rotleuchtender Buntsandsteinfelsen, das Oberland, dem im 80. das sandbedeckte Unterland vorgelagert ist. In einiger Entfernung von der Ostecke der Insel ruht die langgestreckte, blendend weiße Düne, der eigentliche Badeplatz Helgolands (Abb. 9). gtr er quellen. § 29* Ackerbau und Viehzucht blühen nur in den beiden Flachlands- buchten (westfälische Schweine, Schinken und Pumpernickel) und in den Nord- seemarschen (ostfriesisches Rindvieh), während sie in den Geest- und Moor- gebieten schwer mit dem ungünstigen Boden zu kämpfen haben. In den Moorlanden fchafft erst die Entwässerung und Überschüttung der Sümpfe mit Sand und Dünger oder die vollständige Abtragung des Moorbodens bis auf den anbaufähigen Untergrund Ländereien für Ackerbau und Viehzucht (Fehn- *) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der Meeres- spiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (Abb. 12). **) Grön is bat Land, rood is de Kant, Witt is de Sand, bat is de Flagg vun't hillige Land (grün-rot-weiß ist die Flaggenfarbe der Insel).

7. Lehrbuch der Geographie - S. 111

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 111 — halten. — Die herschende Konfession ist die griechisch-katholische; der Stand der Volksbildung ist ein sehr niedriger. Die hauptsächlichsten Städte sind: 1. Bukarest, Großstadt in der Walachei, Haupt- und Residenzstadt, zeugt mit seinem Durcheinander von Hütteu und Palästen von dem unfertigen, aber hoffnungsreichen Zustande des Landes; Hauptniederlage für westeuropäische Jndnstrieartikel, mit geringer Eigenindustrie (Luxusartikel); Universität. 2. Galatz an der Donau, im Treffpunkte der drei Landschaften zwischen den Mündungen des Seret und Prut, ein für Seeschiffe vom schwarzen Meere aus erreichbarer Freihasen, ist der wichtigste Handelsplatz für Laudes- produkte (Getreide, Wolle, Honig, Wachs und Talg). 3. Jassy (jaschi), Hanptort der Moldau, unsauber und staubig, mit stark- besuchten Messeu und Viehmärkten; Universität. 10. Skandinavien. Lage und Wegrenzung. tz 77. Skandinavien, die größte Halbinsel Europas, erstreckt sich durch fast 16 Breitengrade. Sie wird in ihrer Nordhälfte vom nördlichen Polar- kreis gekreuzt. Ihre Grenzen werden durch Meere gebildet mit Ausnahme der nordöstlichen, an der mehrere Flüsse (schwed. Else: Tornea- mit Mnonio-Els zum bottuischeu Meerbusen und Tana-Elf zum Eismeer) Schweden und Norwegen von Finnland scheiden. Gieb die Meeresgrenzen Skandinaviens nach der Karte an! Wodenfo^m und E»en>ässer. $ 78. Die Halbinsel umfaßt: ein Hochland im W. und ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. 1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus vieleu im N. sirst- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felfenplateans oder Fjelden (— Hochgebirgen), die nach 0. allmählich in das baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen und von zahllosen Fjorden (— tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten sind. Die Fjorde, , schmale und tiefe, nach dem Innern zu verzweigte und von hohen Felswänden eingeengte Meereseinschnitte, sind teilweise über 100 km lang und versechs- fachen die Länge der norwegischen Küste. Die bedeutendsten unter ihnen sind der Fjord von Kristiania, ein Ausläufer des Skager Rak, der mit diesem das bildende Skandinaviens in zwei Halbinseln spaltet, der Hardanger Fjord und der Sognefjord (ßünjefjor). Nördlich und nordöstlich von dem letzteren

8. Lehrbuch der Geographie - S. 113

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 113 - erreicht das Hochland seine größte Höhe. Das Jostedalbrae-Fjeld bildet mit seinem riesigen Schneedache das größte Firnfeld Europas, und im Jotun- fjeld (sjell, — Riesenheim) erhebt sich der höchste Gipfel Skandinaviens, der Galdhöpig (2560 in); nördlich davon die Polarwüste des Dovresjeld mit dem Snöhätta (= Schneehut). 2. Das baltische Flachland ist reich bewässert. Fast jeder der zahl- reichen Flüsse durchströmt nach seinem Anstritt aus dem Hochlande einen lang- gestreckten See; die bedeutendsten unter ihnen sind außer der schon genannten Tornea-Els die Dal-Els (= Thalfluß, zum boltuischeu Meerbusen) und der Glommen (ins Skager Rak). Die Flüsse sind reich an Wasserfällen und Strom- schnellen und deswegen nur auf kurze Strecken schiffbar. In einer Boden- senke Südschwedens liegen die drei größten Seen: Wenern (der dritt- größte Europas), Weltern und Mälarn. Unter Benutzung der beiden ersten und der ans dem Wenern ins Kattegat fließenden Göta-Elf verbindet der Südschweden durchschneidende Göta-Kanal die Nord- und Ostsee. Die von der Göta-Elf gebildeten Trollhättafälle (— Teufelshutfälle) sind durch den Trollhätta-Kaual umgangen (f. Abb. 21). 3. Die ganze Küste Skandinaviens ist von einer Unzahl kleiner Inseln (norwegisch — Ö, Mehrzahl der, schwedisch Ö und Holm) besetzt, aus denen sich im Nw. die Gruppe der Losoten, im 80. die Inseln Öland und Got- land hervorheben. — Das Klima der Halbinsel ist an der Fjordenküste (Golfstrom) und in Südschweden gemäßigt, im Hochlande und dem nördlichen Teile des Flachlaudes rauh. Krrv erbsquell'en. G 79. Außer Ackerbau (besonders in dem ertragreichen Südschweden, der „Kornkammer Skandinaviens") und Viehzucht (im Innern Renntiere) bilden Fischfang und Holzexport die hervorragendsten Erwerbsquellen. 3/io der norwegischen Bevölkerung nimmt an dem Fischfang (Hering, Dorsch, Makrelen, Hummer) längs der Fjordenküste teil. Die Halbinsel gehört zu den waldreichsten Ländern Europas (Kiefer und Fichte). Der Berg- bau fördert besonders im Flachlande vorzügliches Eisen (Dannemöra), viel Kupfer (Fahrn), Blei und etwas Silber (Sala). Die Industrie betreibt besonders Holzverarbeitung (Schiffsbau, Zündholzfabrikation — Jönköping), Leder-, Handschuh- und Papierfabrikation. Der Handel, durch die auch im Winter eisfreien Häfen der Fjordenküste sehr gefördert, beschäftigt eine Flotte von etwa 12000 Seeschiffen, die mit Rußland, Dänemark, England und Deutschland verkehren. Der Export erstreckt sich auf Holz (V2 aller Aus- fuhr), Metalle, Fische, Waldprodukte, Zündhölzchen, Leder und Papier; der Import bringt Kolonialwaren, Kyhlen, Jndustrieerzeuguisse. Deutschland bezieht aus Skandinavien Heringe, Thran, Werksteine (schwed. Granit), Holzwaren. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 8

9. Lehrbuch der Geographie - S. 107

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 107 1. Kolonien des St. Petersburger Gouvernements (Flußgebiet der Newa und Ufer des finnischen Meerbusens), 2. Wolga-Kolonien (Flußgebiet der mittleren Wolga) und 3. Kolonien Südrußlands (Niederlassungen am schwarzen Meer). Die Kolonisten des Petersburger Gouvernements versorgen die Residenz- bewohner mit Gemüse und vermieten in den Sommermonaten ihre schmucken Häuser als Sommerwohnungen, — Die Ackerbaukolonien an der Wolga in der Nähe von Saratow, etwa 100 Ansiedelungen nebst der Herrnhuter Kolonie Sarepta, gehören zu den bevölkertsten und blühendsten. _ — Am schwarzen Meere bestehen etwa 190 Ansiedelungen. Außerdem besitzen sehr viele russische Städte eine deutsche Kolonie. — In den letzten Jahren haben viele deutsche Kolonisten Südrußlaud verlassen und sind nach Rumänien aus- gewandert. 8. Das Königreich Dänemark. Lcrge und Megrenzung. § 68. Das dänische Jnselreich umfaßt in Europa: a) das eigentliche Dänemark (Nordhälfte der Halbinsel Jütland und die Inseln Fünen, Seeland, Langeland, Laaland, Falster, Möen und Bornholm, zusammen wenig größer als die Provinz Ostpreußen), d) die europäischen Nebenländer (Faröer und Island). Jütland, der nördlichste Ausläufer des germanischen Flachlandes, ist von diesem durch die Königsau geschieden. Es bildet mit den Inseln eine Scheide- wand zwischen Nord- und Ostsee und eine nur durch drei schmale Meeresarme unterbrochene Brücke zwischen dem germanischen Flachland und Skandinavien. Gieb Namen und Lage der Meeresarme an! Modenform und ^eroäffex. § 69. Jütland enthält: ein Hügelland im 0. und ein Flachland im W. Die Inseln sind im allgemeinen flach oder sanft hügelig. Das jütische Hügelland endet in Skagens Horn (Kap Skagen) und besteht aus srucht- barem Lehmboden, der hier wie auf den Inseln prächtige Buchenwälder trägt. Das jütische Flachland enthält sandigen Heideboden. Das Nordende der Halbinsel wird von dem Limsjord (limsjor) durchschnitten. Die Flußläufe des Königreichs sind sämtlich unbedeutend. Erwerbsquellen. § 70. Ackerbau (besonders in Ostjütland und auf Seeland), Vieh- zncht (Schafe, Pferde und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrungsquellen. Dänemark ist ein Agrikulturstaat. Mineralschätze fehlen;

10. Lehrbuch der Geographie - S. 131

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 131 — Linien, ©teilten und Italien das tyrrhenische Meer (Golfe von Gaela, Neapel und Salerno), zwischen ©teilten, Italien und der südlichen Balkanhalbinsel das jonische Meer (Golf von Tarent), zwischen Italien und der nördlichen Balkanhalbinsel das adriatische Meer (Golf von Venedig). Gieb die politischen Grenzen im N. nach der Karte an! Modenform und ^exväffev. § 92, Die Apennin-Halbinsel umfaßt außer dem Oftabhange der West- alpen und dem Südabhange der Ostalpen ein Tiefland im N. (die lombardische Ebene) und ein Mittelgebirge (der Apennin), dem mehrere Hügelländer und Küsten- ebenen vorgelagert sind. a) Das italienische Alpenland bezeichnet man im W. als piemontesische, im N. als lombardische und im No. als Venezianer Alpen. Fast durchweg erheben sie sich steil aus der lombardischen Ebene. Die piemontesischeu Alpen werden durch eine große Anzahl von Flüssen (Po mit Dora Ripera und Dvra Baltea) zur Ebene entwässert; die lombardischen öffnen sich gegen das Tief- land mit einer Anzahl Seen, durch welche sie ihre Gewässer dem Po zusenden (Tieino durch den Lago Maggiore, Adda durch deu Comer-See, Oglio durch den Jseo-See und Mineio durch deu Garda-See (spr. titschino, mad- schüre, oljo, mintscho); die Venezianer Alpen senden ihre Gewässer in einer Anzahl selbständiger Flüsse dem Golf von Venedig zu (@tfch)*), Brenta, Piave, Tagliamento (taljamento). d) Die lombardische Ebene (Po-Ebene) ist eine große, von W. nach 0. geneigte und in derselben Richtung breiter werdende Mulde, die mit Ausnahme der Ostseite von hohen Gebirgen umschlossen ist. Sie bildete früher einen Golf des adriatischen Meeres, der durch den Po und seine Alpennebenflüsse allmählich mit Schwemmland ausgefüllt wurde. Die Fruchtbarkeit dieses Bodens, durch ein ausgedehntes Netz von Bewässerungskanälen noch erhöht, macht die Lombardei zum größten Garten Europas. Noch jetzt vergrößern der Po und die nördlich von ihm mündenden Alpenflüsse durch Deftabilduug**) die Ebene im 0. und engen den Golf von Venedig ein. — Gieb Quelle, Lauf und Mündung des Po nach der Karte an! c) Der Apennin ist eine kalk- und thonreiche Gebirgskette, die durch eine 450 rn hohe Einsattelung (Verbindungslinie von Ceva nach Savona am Kols von Genna) von den Westalpen getrennt wird und die ganze Halbinsel *) Ged.: Das Lied vom braven Mann, von Bürger. *¥) Die Pomündung soll jährlich etwa 70 m vorrücken; Städte, die ehemals am Meere gegründet sind, rücken allmählich ins Innere? so liegen z. B. die ehemaligen Küsten- städte Ravenna 8 km, Aquileja 10 km vom Strande.
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TM Hauptwörter (200)200

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