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1. Lehrbuch der Geographie - S. 9

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 9 — 3. Das Innere des Bodens birgt reiche Mineralschätze. Während Edelmetalle im deutschen Reich selten sind, kommen nutzbare Metalle, vor allem Eisenerze, in unerschöpflicher Menge vor. An Steinsalzlagern, So l- quellen und heilkräftigen Mineralbrunnen ist ebenfalls kein Mangel. Brennmaterial liefern die Stein- und Brannkohlenlager, die torfreichen Moore und die hier und da erbohrten Petrolenmqnellen. Die Gebirge bieten mit ihren Basalt-, Granit- und Kalkfelsen den Stoff zu Hau- und Werksteinen, Sand, Thon und Lehm der Ebenen geben das Material zu Backsteinbauten. Größe und Bevölkerung des deutschen Reiches. § 7. Das deutsche Reich umfaßt rund 540 000 qkm mit 50 Millionen Einwohnern. Wenn diese gleichmäßig über den Boden verteilt wären, so würden auf 1 qkm etwa 92 Menschen wohnen. Die Bevölkerungsdichtigkeit oder Volksdichte des Reiches beträgt somit 92. — Die Bevölkerung ist nach Abstammuug und Sprache zu 9/l0 deutsch; die uichtdeutsche Bevölkerung, die größtenteils an den Grenzen des Reiches wohnt, besteht aus Däuen (im N.), Littanern, Polen, Wenden und Tschechen (im 0. und 80.), Franzosen und Wallonen (im W.). — Nach dem Dialekt teilt man die Deutschen in Ober- deutsche (im 8.) und Niederdeutsche (im N.). Die erfteren zerfallen in vier Hauptstämme, die Schwaben, Franken, Bayern und Thüringer, die letzteren in zwei Stämme, die Sachsen und die Friesen. Diese um das Jahr 200 u. Chr. neugebildeten Volksstämme haben größtenteils noch dieselben Wohnsitze wie zur Zeit ihrer Entstehung. Der Religion nach sind fast 2/s der Bewohner protestantisch, über */3 ist römisch-katholisch, 570 000 gehören dem mosaischen Bekenntnis an. I. Das deutsche Alpenvorland. Wodenform und $ewäffev. § 8. Das deutsche Alpenvorland hat ungefähr die Gestalt eines Drei- ecks, welches im 8. von den deutschen Kalkalpen, im No. vom Böhmer Walde und im Nw. vom deutschen Jura eingeschlossen ist. a) Die deutschen Kalkalpen, auch bayrisches Alpenland genannt, er- strecken sich vom Bodensee bis zur Salzach, eiuem Nebenflüsse des in die Donau mündenden Inn. Sie werden von W. nach 0. in die Algäner, bayrischen und Salzburger Alpen eingeteilt. Zu den letzteren gehört die völlig abgeschlossene Berchtesgadener Grnppe. Getrennt durch ziemlich

2. Lehrbuch der Geographie - S. 49

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 49 — Thon und Mergel, welche Geschiebe, kleinere und größere erratische Blöcke einschließen) begraben ist, so ist Bergbau nur an wenigen Stellen möglich. Reich an Kohlen, Eisen, Zink und Blei sind die Tarnowitzer Höhen, einer der wichtigsten deutschen Bergwerksdistrikte und für Zink das bedeutendste Gebiet der Erde. Bei Kottbns auf der Niederlausitzer Platte und bei Fürsten- Walde im mittleren Thalzuge werden Braunkohlen gefördert. Bei Rüdersdorf und Spereuberg unweit Berlin und auf Rügen tritt das Grundgebirge zu Tage und giebt Anlaß zur Gewinnung von Kalkstein, Gips und Kreide. Im Osten, in der Mitte und im Nordwesten unseres Gebiets (Jnowrazlaw südl. vom Weichselknie, Sperenberg bei Berlin und Segeberg in Holstein) sind mächtige Steinsalzlager, die zum Teil auch Gips und Kalisalze enthalten, erbohrt. Die Lehmdecke des Flachlandes bietet Material zu Ziegeln (die Ebene das Land des Ziegelrohbaus) und in den eingeschlossenen Granit- blocken Stoff zu Werk- und Pflastersteinen. Der Torf der Moore und Brüche hat lange Zeit das einzige Brennmaterial des Flachlandes gebildet. An den Küsten wird Bernstein gefischt und gegraben (Samland). — Die Industrie hat es sehr wenig mit der Verarbeitung einheimischer Produkte (Kartoffeln zu Spiritus, Zuckerrüben zu Zucker, Schiffsbau au den Küsten) zu thnn und fußt meistens auf der Einfuhr ausländischer Rohstoffe. Den bedeutendsten Jndustriebezirk bildet Berlin mit seiner volkreichen Um- gebung. Je weiter nach 0., desto mehr nimmt die Industrie ab und der Ackerbau zu. — Der Handel vermittelt die Einfuhr von Nahrungsmitteln, besonders Brotkorn, und Rohstoffen der Industrie und die Ausfuhr fertiger Jndustrieerzeuguifse. Wewobner, Staaten und St<ädte. § 83, Da das norddeutsche Flachland fast die Hälfte des Reichsgebietes, aber nur den dritten Teil der Bewohner des Reiches umfaßt, fo ist es im ganzen schwach bevölkert. Der uordostdeutsche Teil des Flachlandes enthält die meisten nicht deutschen Reichsaugehörigen (in Schleswig über 100000 Dänen, im Spreewalde und auf der Niederlausitzer Platte fast 100000 Wenden, an der Ostgrenze in Oberschlesien, Posen, West- und Ostpreußen über 2 Millionen Polen — in Westpr.kassubeu, in Ostpr.masnren genannt — in Ostpreußen etwa 150 000 Litauer, in Posen, Westpreußen und Berlin etwa 200 000 Juden). Die deutsche Bevölkerung besteht in den Flachlandsbuchten aus Oberdeutscheu, sonst in der ganzen nordostdeutschen Niederung aus Nieder- deutschen. Der Konfession nach ist die Bevölkerung an den Ostgrenzen (Ober- fchlesien, Posen, Westpreußen) vorwiegend katholisch, in den übrigeu Teilen des nordostdeutschen Flachlandes protestantisch. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 4

3. Lehrbuch der Geographie - S. 107

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 107 1. Kolonien des St. Petersburger Gouvernements (Flußgebiet der Newa und Ufer des finnischen Meerbusens), 2. Wolga-Kolonien (Flußgebiet der mittleren Wolga) und 3. Kolonien Südrußlands (Niederlassungen am schwarzen Meer). Die Kolonisten des Petersburger Gouvernements versorgen die Residenz- bewohner mit Gemüse und vermieten in den Sommermonaten ihre schmucken Häuser als Sommerwohnungen, — Die Ackerbaukolonien an der Wolga in der Nähe von Saratow, etwa 100 Ansiedelungen nebst der Herrnhuter Kolonie Sarepta, gehören zu den bevölkertsten und blühendsten. _ — Am schwarzen Meere bestehen etwa 190 Ansiedelungen. Außerdem besitzen sehr viele russische Städte eine deutsche Kolonie. — In den letzten Jahren haben viele deutsche Kolonisten Südrußlaud verlassen und sind nach Rumänien aus- gewandert. 8. Das Königreich Dänemark. Lcrge und Megrenzung. § 68. Das dänische Jnselreich umfaßt in Europa: a) das eigentliche Dänemark (Nordhälfte der Halbinsel Jütland und die Inseln Fünen, Seeland, Langeland, Laaland, Falster, Möen und Bornholm, zusammen wenig größer als die Provinz Ostpreußen), d) die europäischen Nebenländer (Faröer und Island). Jütland, der nördlichste Ausläufer des germanischen Flachlandes, ist von diesem durch die Königsau geschieden. Es bildet mit den Inseln eine Scheide- wand zwischen Nord- und Ostsee und eine nur durch drei schmale Meeresarme unterbrochene Brücke zwischen dem germanischen Flachland und Skandinavien. Gieb Namen und Lage der Meeresarme an! Modenform und ^eroäffex. § 69. Jütland enthält: ein Hügelland im 0. und ein Flachland im W. Die Inseln sind im allgemeinen flach oder sanft hügelig. Das jütische Hügelland endet in Skagens Horn (Kap Skagen) und besteht aus srucht- barem Lehmboden, der hier wie auf den Inseln prächtige Buchenwälder trägt. Das jütische Flachland enthält sandigen Heideboden. Das Nordende der Halbinsel wird von dem Limsjord (limsjor) durchschnitten. Die Flußläufe des Königreichs sind sämtlich unbedeutend. Erwerbsquellen. § 70. Ackerbau (besonders in Ostjütland und auf Seeland), Vieh- zncht (Schafe, Pferde und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrungsquellen. Dänemark ist ein Agrikulturstaat. Mineralschätze fehlen;

4. Lehrbuch der Geographie - S. 149

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 149 — ein massiges Gebirgsland (Centralasien) mit seinen „Ausläufern" und „Anhängseln" (ostchinesisches und sibirisches Bergland, Iran, Armenien, Kaukasien) und drei Tiefländer (chinesisches, westasiatisches und mesopotamisches). Charakteristisch für den Aufbau des gesamten Erdteils mit Ausnahme Arabiens und Vorderindiens ist die nach Süden, Südwesten oder Südosten gerichtete Faltung der einzelnen Gebirgszonen. Zwischen den gefalteten Ketten dehnen sich weite Hochländer aus, welche ursprünglich flache Becken bildeten und allmählich mit Sand, Kies und Schutt von den benachbarten Um Wallungen ausgefüllt sind. Die asiatischen Hochgebirge fallen meist in Stufen zu den Tiefländern ab. Hochland zu Tiefland verhält sich wie 1:0,5. Mit Rücksicht -auf die Bodenbeschaffenheit, das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt läßt sich die Oberfläche des Rumpfes iu neun völlig verschiedene Landschaften zerlegen: 1. Centralasien, 2. das chinesische Bergland, ^ Dftnhrn 3. das chinesische Tiefland nebst der Mandschurei,/ 4. das sibirische Bergland, { sy>nrhnifpti 5. das westasiatische (sibirisch-tnranische) Tiefland, / 6. Iran und seine Umwallung, 7. das armenische Hochland, 8. Kaukasien, 9. das mesopotamische Tiefland. Dazu kommen die Landschaften der einzelnen Glieder: 10. Kleinasien, zu Westasien gehörig, 11. das arabisch-syrische Tafelland, 12. Vorderindien, 13. Hinterindien, 14. die malaiische Inselwelt, 15. das japanische Jnselreich, zu Ostasien gehörig. West- oder Vorderasieu. Südasi en. Politische Gliederung. § 103. Politisch gliedert sich Asien in a) unabhängige Staaten (China, Japan, Korea, Siam, Butan, Nepal, Afghanistan, Persien und die unabhängigen Gebiete Arabiens [Oman, Hadramaut, Nedschd, Kassim und Schammctr]); b) europäische Schutz-und Vasallenstaaten (englische: Balutfchistau, russische: Chiwa und Buchara, türkische: Samos); c) britische, französische, niederländische, russische, spanische, portugiesische und türkische Besitzungen.

5. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 109

1910 - Berlin : Parey
Kaiser Wilhelms Friedenswerke 109 geregelt, nur Bayern und Württemberg behielten noch ihre eigene Postverwaltung. An die Spitze der deutschen Reichs post wurde das Generalpostamt in Berlin gestellt, und der erste General-postmeister war Stephan. Durch die Einführung eines Einheitsportos von 10 Pfennigen für Briefe und 5 Pfennigen für Postkarten innerhalb Deutschlands hat sich die Zahl der Postsendungen ungeheuer vergrößert. Das größte Verdienst erwarb sich der General-postmeister Stephan durch die Gründung des Weltpostvereins, der 1874 ins Leben trat und heute die meisten Staaten der Erde umfaßt. Alle Briefe unter 15 g kosten innerhalb des Weltpostvereins von einem Lande zum andern nur 20 Pfennige, Welt-Post-farten nur 10 Pfennige, wahrend man früher je nach der (Entfernung v2—4 Mark für einen Brief zahlen mußte. Der Einheitlichkeit im Verkehrswesen dient auch die Einheit in Münzen, Maßen und Gewichten. Früher hatte jedes deutsche Ländchen sein eigenes Münz-, Maß- und Gewichtssystem. Heute sind sie in allen deutschen Staaten einheitlich geregelt und erleichtern dadurch Handel und Verkehr. Das Eisenbahnwesen nahm unter der Regierung Kaiser Wilhelms einen ungeheuren Aufschwung. Die ersten Eisenbahnen wurden von Privatgesellschaften gebaut, die mehr auf eine gute Verzinsung ihres Geldes als auf das allgemeine Wohl bedacht waren. Bald fingen auch die einzelnen Regierungen an, selbst Bahnen anzulegen. Die Übernahme der deutschen Eisenbahnen auf das Reich ließ sich zwar nicht durchführen; aber in Preußen wurden allmählich die meisten Eisenbahnen vom Staat erworben und 1879 dafür ein besonderes Ministerium eingerichtet. Durch diese Verstaatlichungen der Eisenbahnen sind große Ersparnisse gemacht worden, so daß die Preise für die Beförderung von Personen und Gütern ermäßigt und für alle Bahnen gleichmäßig festgesetzt werden konnten. Auch die Rechtspflege sollte auf einheitlicher Grundlage geregelt werden. Seit dem 1. Januar 1872 gilt für das ganze Reich das deutsche Strafgesetzbuch und seit 1879 eine gleiche Gerichtsverfassung. Auch das bürgerliche Recht sollte im Reiche einheitlich gestaltet werden; das geschah durch das „Bürgerliche Gesetzbuch", das aber erst 1900 zur Einführung gelangt ist. c) Erwerbung der ersten deutschen Kolonien. Um dem aufblühenden deutschen Handel und dem Gewerbe neue Absatzgebiete zu erschließen, richtete der Fürst Bismarck sein Augenmerk auf die Erwerbung überseeischer Besitzungen. 1884 wurde ein Landstrich an der Westküste Afrikas, Lüderitzland, unter deutschen

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 1

1908 - Berlin : Süsserott
Kleine Wirtschafts-, Handels- und Verkehrsgeographie. Zum Gebrauch in Fortbildungs-, Handels- und Fachschulen bearbeitet von Emil Keuchel und Johannes Oberbach, Lehrern der Städt. Handelslehranstalt zu Frankfurt a.m. Ii. Teil, enthaltend die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet. Dritte verbesserte Auflage. Preis M 1.20, gebunden M 1.50. Berlin 1908. Verlag von Wilhelm Süsserott, Hofbuchhändler Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin.

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 84

1908 - Berlin : Süsserott
— 84 - Teil nach Deutschland zur Ausfuhr gelangt (1906 für 26 Mill. M). Blühend ist auch die Fischerei, deren Erträgnisse sich auf etwa 10 Mill. M beziffern. Ausfuhrhäfen für Fische sind Kopenhagen, Fredericia und Aalborg. Am Limfjord bedeutender Austernfang. 2. Von einem eigentlichen Bergbau kann man der Bodengestaltung wegen nicht reden. Kohlen und Erze fehlen bis auf eine geringfügige Förderung an Braunkohlen auf Bornholm gänzlich. Torf gewinnt man in Jütland; Seeland hat bedeutende Kalksteinbrüche, und Born- holm liefert außer der schon erwähnten Braunkohle Granit zu Bau- und Pflastersteinen sowie vortreffliche Ton- und Porzellanerde. 3. Industrie. Infolge des gänzlichen Mangels an Kohlen und Metallen ist die Gewerbetätigkeit wenig entwickelt. Mittelpunkt derselben ist die Hauptstadt Kopenhagen, das neben Geweben aus Wolle und Baumwolle vorzügliche Handschuhe, Möbel, Klaviere, Eisengußwaren und Maschinen liefert. Die landwirtschaftlichen Industrien (Brauerei, Spiritus-, Rübenzucker- und Margarinefabri- kation) sind überall verbreitet. Berühmtes Porzellan erzeugen Rönne auf Bornholm und Kopenhagen (Königliche Porzellanmanu- faktur). Kalkbrennereien finden sich auf Seeland, Zementfabriken in Aalborg. Hier wie in Kopenhagen und Helsingör blüht auch der Schiffbau. 4. Handel und Verkehr. Im 16. Jahrhundert, als Dänemark noch Schweden und Norwegen beherrschte, hatte sich der Handel mächtig entwickelt, und bis an den Anfang des ig. Jahrhunderts gehörte es zu den bedeutendsten Handelsstaaten Europas. Durch den Anschluß an Napoleon I. verlor es (1807) seine Flotte durch die Engländer und im Wiener Frieden Norwegen; aber immerhin ist sein Anteil am Welthandel, besonders der mit Nordeuropa, noch bedeutend. (Gesamtaußenhandel 1905: 1,3 Milliarden M) Der Schiffsverkehr ist trotz der engen Meeresstraßen und trotz der jütischen Küste (Kap Skagen, ,,der Kirchhof der Schiffe") sehr lebhaft. Haupthafen wie erster Handelsplatz ist Kopenhagen. Es unterhält regelmäßige Dampfschiffahrtsverbindungen mit Kiel, Hamburg, Lübeck, Warnemünde, Stettin und den übrigen Ostsee- plätzen der deutschen, russischen und schwedischen Küste sowie mit England, Frankreich, New York und Westindien. Auch sein Eisenbahnverkehr ist wie der des ganzen Landes recht lebhaft. Wichtig sind die Linien, die ihre Fortsetzung auf

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 85

1908 - Berlin : Süsserott
- 85 — dem Festlande finden, so für den Verkehr mit Deutschland ins- besondere die Linien Kopenhagen—korsör, von wo aus täglich zweimal Postdampfer nach Kiel fahren (6% Std.), und Kopenhagen —Gjedser (Postdampferanschluß nach Warnemünde—berlin). Von Bedeutung ist auch die Verbindung zwischen Helsingör und dem schwedischen Heisingborg, die durch eine Dampffähre vermittelt wird. Nenne die wichtigsten Ausfuhrartikel! Hauptgegenstände der Einfuhr sind Getreide, Steinkohlen, Holz und Holzwaren, Gewebe, Kolonialwaren, Tabak, Zucker, Eisen und Petroleum. Die Einfuhr beherrscht Deutschland zu etwa ein Drittel (1906 für Eisen- und Wollwaren, Weizen, Roggen, Zucker, Baumwollenwaren 197 Mill. M); ihm folgen England, die Union, Rußland, Schweden u. a. In der Ausfuhr hat Großbritannien das Übergewicht. Es übernimmt mehr als die Hälfte der ausgeführten Waren, vor allem Butter, Eier, Fleisch und Pferde. In zweiter Linie steht das Deutsche Reich (1906 für 128 Mill. M: Pferde, Kühe, Fische, Butter, Jungvieh, Fleisch). C. Die dänischen Nebenländer. In Europa zählen zu Dänemark noch: 1. Die Färöer (Schafinseln) zwischen Schottland und Island mit Schafzucht, Fischerei und lohnendem Seevögelfang (Eiderdunen). 2. Island mit ähnlichen Erwerbsverhältnissen wie jene. Ausfuhr- artikel sind Fische, Wolle, Eiderdunen, Seehundsfelle, Talg, Tran und isländisches Moos. Hauptort ist Reykjavik, mit Kopenhagen in regel- mäßigem Schiffahrtsverkehr. In Amerika besitzen die Dänen: 1. Grönland mit nicht unerheblichen Eisen-, Blei- und Zinkerzlagern. Haupterwerbsquelle der dünnen auf die Küstenstreifen beschränkten Bevölkerung (Eskimos) sind der Wal- und Robbenfang. Hauptnieder- lassungen: Julianehaab und Frederikshaab. 2. Däniseh-Westindien. Es umfaßt die bedeutenderen Inseln der Virginia-Inselgruppe (St. Croix, St. Thomas, St. John). Die an Be- deutung größte ist St. Thomas, ein wichtiger Knotenpunkt der Dampf- schiffahrt nach Westindien. Die Erträge der Inseln (Rohrzucker, Baum- wolle, Kakao, Tabak) gehen immer mehr zurück, so daß im dänischen Parlament schon des öftern die Frage des Verkaufs des Kolonialbesitzes erörtert wurde.

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 89

1908 - Berlin : Süsserott
- 89 - Neben den landwirtschaftlichen Industrien (Zuckerfabriken in Stockholm, Göteborg, Heisingborg, Malmö ; Spiritusbrennereien und Brauereien in allen größeren Orten, besonders in Göteborg, Stockholm und Drammen) blühen vor allem die durch den Holzreichtum hervor- gerufenen Erwerbszweige. Gewaltige Sägewerke gibt es in Göteborg, Kristiania und Drammen; Tischlerei und Möbelfabrikation blühen in Stockholm und Göteborg, und schwedische Zündhölzer gehen in alle Welt (Jönköping). Eine Spezialität sind norwegische Holzhäuser, die an Ort und Stelle fertig gestellt, wieder auseinander genommen und versandt werden. Mit dem Holzreichtum hängt auch die großartige Papier-, Pappen- und Zellulosefabrikation zusammen. Haparanda, Gefle, Kalmar und viele andere Plätze haben berühmten Holzschiff- bau. Aber auch die Verarbeitung der vorhandenen tierischen Erzeug- nisse (Wolle, Leder) ist in der Entwicklung begriffen, und die Herstellung von Fischkonserven, Fischguano und Lebertran ist ein bedeutender norwegischer Industriezweig (Lofotentran). Selbst die Baumwoll- spinnerei und -weberei macht Fortschritte, und die gelehrigen Schweden und Norweger, die alljährlich die großen norddeutschen Industriestädte, vor allem Berlin, überschwemmen, verpflanzen auch die Kleider- und Wäschekonfektion nach ihrer Heimat. Groß und bereits seit langem exportfähig ist die schwedische Metallindustrie. Malmö, Stockholm, Lund besitzen großartige Maschinenfabriken und Gießereien, und das kleine Eskilstuna (zwischen Hjelmar- und Mälarsee) wirft große Mengen feinster Stahl waren (Rasiermesser, Tisch- und Ge- brauchsmesser) auf den norddeutschen Markt und macht den Solinger Waren ganz bedeutende Konkurrenz. Eiserne Dampfschiffe werden in allen größeren Hafenplätzen gebaut, und auch die chemische In- dustrie hebt sich von Jahr zu Jahr. (Große Karbidfabrik an den Troll- hättafällen.) Also trotz mancher Schwierigkeiten ein rastloses Vorwärts- streben und der Drang, sich vom Auslande unabhängig zu machen. (Die Zölle auf Möbel sind so hoch, daß es sich für die Berliner Möbel- industrie schon lange nicht mehr verlohnt, nach Skandinavien aus- zuführen.) 4. Handel und Verkehr. Der Natur des Landes und seiner Roh- produktion (Holz und Erze) entsprechend, spielt sich der größte Teil des Verkehrs auf dem Wasser ab. Die norwegische Handelsflotte ist sowohl an Schiffs- wie an Tonnenzahl die viertgrößte der Erde. (1906: 7269 Schiffe, davon 1500 Dampfer, Ladefähigkeit 1,5 Mill, t) Schwedens Flotte ist zwar kaum halb so groß, aber auch sehr leistungs- fähig. Der Binnenhandel ist in Schweden größer als in Norwegen. Der Gesamtaußenhandel stellte sich 1905 in Schweden auf etwa 1,2 Milliarden M, in Norwegen auf 597 Mill. M. Dem Binnenhandel dienen neben der großen südschwedischen Schiffahrtsstraße (welcher?),

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 90

1908 - Berlin : Süsserott
90 — die einen Jahresverkehr von rund 3000 Schiffen aufweist, die Eisen- bahnen, von denen wenigstens Süd- und Mittelschweden ein aus- gedehntes Netz besitzen. (1906 hatte Schweden 12 684 km, Norwegen nur 2490 km Eisenbahnen; erkläre diese Tatsache!) Das Gebirge wird von 4 Linien überschritten: Kristiania-Trondhjem, Kristiania- Bergen, Stockholm-Trondhjem und Gellivara-Narvik. Sehr wichtig sind die Linien Stockholm-Göteborg-Heisingborg (Anschluß an das dänische Bahnnetz) und Stockholm-Malmö-Trelleborg. Von letzt- genanntem Orte gehen täglich zweimal Postdampfer nach Saßnitz auf Rügen (4 Stunden). Vom Sommer 1909 ab wird eine Dampf- fähre den Verkehr noch lebhafter gestalten. Die Hafenstädte Skan- dinaviens stehen fast alle in regelmäßiger Verbindung mit den wich- tigsten deutschen Seeplätzen. Die größten Seehäfen Schwedens sind Stockholm, Göteborg und Malmö ; in Norwegen nehmen Kristiania und Bergen den ersten Rang ein. Zur Einfuhr gelangen nach Schweden insbesondere Steinkohlen, Roggen, Weizen, Kaffee, Ma- schinen, Baumwolle und Baumwollwaren, Seidenwaren, Tabak und Wein; nach Norwegen Getreide, Webwaren und Garne, Kolonial- waren, Kohlen, Maschinen, Lokomotiven, Zucker, Wein, Spiritus und Chemikalien. Stelle die Ausfuhrwaren zusammen! Die Hauptverkehrsländer beider Staaten sind für die Aus- fuhr Großbritannien, für die Einfuhr Deutschland. Daneben kommen Rußland, Dänemark, Frankreich und die Union in Betracht. Der Verkehr mit Deutschland stellte sich 1905 für Schweden auf 176 Mill. M in der Einfuhr (Weizen, Wollwaren, Roggen, Ma- schinen), in der Ausfuhr auf 150 Mill. M (Holz, Eisenerze, Nutz- steine, Fische, Häute, Kalbfelle). Für Norwegen ergaben sich folgende Zahlen: Einfuhr 73 Mill. M für Zucker, Wollwaren, Kleider und Wäsche, Maschinen, Hanf und Mehl. Ausfuhr: 32 Mill. M für Heringe, Tran, Fische und Kalbfelle. Die Apenninenhalbinsel. A. Allgemeines. i. Lage, Größe und Begrenzung. Die Apenninenhalbinsel (286 682 qkm mit 32,5 Mill. Einwohnern) ist von Mitteleuropa durch
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