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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. uncounted

1908 - Braunschweig : Appelhans
1 141 1589 Verlag von E. Appelhans & Comp, in Brarrnschrveig. Raumlehre. In drei Stufen bearbeitet von H. Sattler, Schulinspektor. Erste Stufe — 8. Auflage. Zweite u. dritte Stufe — 9. Auflage. Preis 40 Pfennig. Preis 80 Pfennig. Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. in i t 6 Holzschnitten iitib h Tafeln. — Sechzehnte verbesserte Auflage — preis gebunden 1 Mark. . Krgeönisse des tnrkundlichen Unterrichts. e Hand der Schüler mittlerer und niederer Volksschulen zusammengestellt von or Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz. Mit 86 Abbildungen. — preis 50 Pfg. tfaden der Weltgeschichte. In zwei Stufen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. _—. Sechzehnte Auflage. — preis gebunden 1 Mark. . — Bs78$11411589

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 30

1886 - Berlin : Hofmann
30 Zweiter Teil. Das Mittelalter. c) Um seinem Sohne Otto durch die Heirat mit der oströmischen Kaisertochter Theophano Anwartschaft auf Süditalien zu verschaffen, zugleich auch um durch solche Verbindung ein friedliches Verhältnis 966 zu Konstantinopel herzustellen, zog Otto noch einmal 966 über die Alpen. Nach langen Kämpfen und Verhandlungen (Bischof Liud-prauds Sendung nach Konstantinopel und sein interessanter Gesandtschaftsbericht) gelangte er zum Ziele. Die Hochzeit fand in Rom statt. 3. Die Magyaren setzten, nachdem sie durch die Schlacht bei Merseburg von Norddeutschland auf die Dauer zurückgescheucht waren, ihre Einfälle in Süddeutschland fort. Otto wußte aber auch diesen Teil unseres Vaterlandes vor ihnen zu retten, indem er sie im 955 Jahre 955 bei Augsburg auf dem Lechfelde in einer großen Schlacht besiegte. 4. Nach Osten und Norden, zwischen Elbe und Oder, hat Otto I. nicht nur das Ansehen des Reiches ausrecht erhalten, sondern sehr vergrößert. Um unter Dänen und Slawen das Christentum zu festigen, umgab er die ganze Grenze des Reiches mit einem Gürtel von Bistümern (darunter Schleswig, Brandenburg, Merseburg, Meißen), die alle dem 968 gegründeten und für die slawische Mission bestimmten Erzbistum Magdeburg unterstellt wurden. 973 Otto I. ist im Jahr 973 gestorben. Seine Leiche wurde beigesetzt in dem Dome zu Magdeburg, dessen Erzbistum eine seiner Lieblingsstiftungen gewesen war. Hier war schon 946 der Sarkophag Edgithas ausgestellt worden. Ottos Grabschrift lautet (übersetzt) : König war er und Christ, und der Heimat herrlichste Zierde, Den hier der Marmor bedeckt: dreifach beklagt ihn die Welt. § 17. Die letzten sächsischen Könige. Die großen Schöpfungen Ottos, zumal die Mission nach Osten, wurden unter seinen Nachfolgern vernachlässigt. Obgleich 973 Otto Ii. (973—983) noch kraftvoll sowohl gegen die Herzöge bis als auch gegen den französischen König, der räuberisch in Lothringen 983 eingefallen war (die Deutschen zum erstenmale vor Paris!) sein Ansehen zu wahren wußte, schenkte er doch sein Hauptinteresse Italien. Der Versuch aber, den südlichen Teil dieses Landes zu unterwerfen, scheiterte.: er wurde von Arabern und Griechen geschlagen. Bald daraus starb er in Rom. 983 Otto Iii. (983—1002). Beim Tode seines Vaters erst zwei J002 ^a^re a?' mußte er zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 54

1886 - Berlin : Hofmann
54 Zweiter Teil. Das Mittelalter. mittelalterlicher Lyrik geschaffen wurde, die ihren Hauptgegenstand in der Verherrlichung der Frauen fand. Indem aber die Kreuzzüge einen regen Verkehr der Nationen unter einander anbahnten, teilten sich sowohl die Stoffe als auch die Formen den Deutschen mit und erhielten durch sie eine vollkommen eigenartige Ausgestaltung. Unter den großen epischen Dichtern des deutschen Mittelalters ragen hervor Wolfram von Eschenbach (Parzival) und Gottfried von Straßburg (Tristan und Isolde). Von unbekannter Hand wurden die beiden großen Sagenstoffe von den Nibelungen und von Gudruu in die Form gebracht, in der wir sie heute besitzen. Die beiden letzteren Gedichte, vollkommen deutsch nach ihrem Inhalte und nach den ihnen zu Grunde liegenden Ideen, bezeichnen überhaupt den Höhepunkt epischer Dichtung in Deutschland. Die lyrische Dichtung fand ihren Ausdruck im Minnegesang: Preis der Frauen und des Frühlings (Sommers) bildete feinen hauptsächlichen Inhalt. Doch gehen die wirklich bedeutenden Dichter auch aus diesen Grenzen heraus und nehmen in ihren Liedern ein lebendiges Interesse an der Entwicklung der vaterländischen Angelegenheiten in Kirche und Staat ; letzteres gilt besonders von dem größten unserer mittelalterlichen Lyriker, Walther von der Vogelweide (vgl. § 23). — Eine ausführlichere Darstellung dieser ersten Blüteperiode der deutschen National-litteratnr muß der eigentlichen Litteraturgeschichte überlassen bleiben. 3. Die religiöse Bewegung der Kreuzzüge hat eine hohe Blüte der christlichen Kunst zur Folge gehabt. Der Kirchenbau wurde in dieser Periode zur höchsten Vollendung gebracht. Nachdem im früheren Mittelalter die altchristliche Basilika (mit flacher Decke) dem sogen, romanischen Stile (halbkreisförmige Gewölbe; Ruud-bogen) Platz gemacht, führte dieser allmählich in den gotischen Banstil über. Reichgegliederte Spitzbogengewölbe, schlanke Säulen, die sich hochragend in das Gewölbe selber zu verlieren scheinen, überaus reicher Skulpturenschmuck, kunstvolle Glasmalereien in den hohen, spitzen Fenstern waren gleichsam das Abbild des reichen, auf das Überirdische gerichteten religiösen Strebens des Mittelalters. Beispiele des romanischen Baustiles in Deutschland sind u. a. die Domkirchen in Speier, Worms, Mainz und Trier, sowie die Godehardikirche in Hildesheim. Der gotische Baustil nahm seinen Ursprung in Nordfrankreich (Notre-Dame in Paris, Kathedralen in Ronen und Amiens) und fand in Deutschland weite Verbreitung:

5. Alte Geschichte - S. 46

1886 - Berlin : Hofmann
46 Erster Teil. Das Altertum. 1. Die Baukunst. Perikles sah in der Errichtung schöner Banwerke ein vorzügliches Mittel, Kunstsinn und ideale Interessen im Volke zu wecken und zu pflegen. Daher unterzog er die Stadt Athen einer umfangreichen baulichen Ausschmückung. Vor Men Dingen war ihm die Bebauung der hoch über die Stadt emporragenden, weithin sichtbaren Akropolis angelegen. Auf derselben ließ er durch'den Baumeister Mnef ikles die „Eingangshallen" erbauen, die Propyläen. Über eine prachtvolle marmorne Treppe gelangte man in eine Halle ionischer Säulen, hinter welchen sich fünf Durchgangsthore öffneten. Rechts und links waren zwei vorspringende Seitengebäude, von denen das eine als Gemäldegalerie (Poikile), das andere als Thorwächterwohnung diente; vor dem letzteren lag der noch heute ziemlich gut erhaltene kleine Tempel der Nike Apteros (ungeflügelten Siegesgöttin). Auf der Höhe rechts erhob sich, gebaut von Jktinos und Kal likrat es, der schönste aller griechischen Tempel, der Parthenon, das Haus der jungfräulichen Athene. Vierzig dorische Säulen umgaben den aus verschiedenen Teilen bestehenden Tempel. Alles war, wie bei den Propyläen, aus pentelischem Marmor, dessen Wirkung gehoben wurde durch Vergoldungen und Farbenverzierungen. Im Innern befand sich das Bild der Athene Parthenos (s. unten) von Phidias. Derselbe Meister hatte auf den Giebelfedern meisterhafte Reliefdar-stellnngen aus der Mythologie gebilbet, die aber mitsamt einem großen Teile des Tempels selber durch die benetianische Beschießung im Jahre 1687 arg beschäbigt sinb; zu Anfang unseres Jahrhunderts führte sie Lord Elgin in das britische Museum über (Eigin Mar-bles!). — Man merke sich außerdem an berühmten Bauwerken noch: das Erechtheion aus der Akropolis, eigentlich aus brei einzelnen, dem Poseibon-Erechtheus, dem Zeus, der Athene gewibmeten Tempeln bestehenb. Das O b eum, in der Unterstadt, war den musischen Künsten und Wettspielen gewibmet. — Alle diese Bauwerke zeichneten sich durch einfache und schöne Verhältnisse ihrer Teile und Maße aus. 2. Die Bildhauerkunst. Die griechische Bilbhauerkunst entwickelte sich durch die Däbaliben zu immer freieren Formen, bis sie schließlich zur Zeit des großen politischen Aufschwungs ihre erste Blüteperiobe erreichte. Der größte aller griechischen Bilbhauer ist Pheibias (Phibias), der Freunb des Perikles. Die wichtigsten seiner Werke, in benen sich das ganze Schönheitsgefühl des grie-

6. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 3. Wirtschaftliches und Verkehrsleben. Durch die vielen Kriege, durch die uerste Anspannung aller Krfte war das Volk furchtbar erschpft. Um so notwendiger war es, Handel und Gewerbflei nach Mglichkeit zu untersttzen. Dies geschah am wirksamsten durch den von Friedrich Wilhelm Iii. gegrndeten Zollverein, dem sich 1834 die meisten deutschen Staaten anschlssen. Dadurch wurden die Hemm-nisse des Handels zwischen deutschen Lndern hinweggerumt, und der verderbliche Schmuggel hrte auf; zugleich wurde dadurch eiue engere politische Einigung der deutschen Lnder vorbereitet. Die Segnungen des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Verbesserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, welches seit dem Einmarsch der Franzosen in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen*) ausgebildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 147) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervor-gerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfuuden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschen-kraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1812 die erste Lokomotive erbant hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Befrdernng von Waren und Personen 1835.herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nnrn- 1838. berg nach Frth gebaut (Fig. 148), die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Ful-ton um 1800 kamen die Dampfschiffe bald allgemein in Gebrauch. 1833 Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gau und Weber in Gttingen ausgefhrt. *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 21/., Tagen auf 15 Stunden ermigt.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 16

1902 - Leipzig : Hirt
16 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Einen hnlichen Eindruck wie die Bauwerke machen die Mbel der Barockzeit mit ihren vorspringenden Platten, gewundenen Sulen, schweren, gegliederten Beinen, breiten Fen und reichem Schnitzwerk. (Fig. 141.) Aus dem Barock ist der Rokokostil (Stil Ludwigs Xv.) hervorgegangen, der alle festen Formen auflst und mit einem berma von Verzierungen (Muschelformen, 8-frmigen Linien, Blumengewinden) ein willkrliches Spiel treibt. Mehr als an Auenflchen (Fig. 129 und 130) wurde er zur Ausstattung von Jnnenrumen (Fig. 142) und im Kunsthandwerk angewandt und erzielte namentlich in der Porzellan-Manufaktur (erfunden am Anfang des Jahrhunderts zu Meien) schne Wirkungen. In der Bildhauerkunst war A. Schlter der hervorragendste Meister. Sein Hauptwerk ist das Erzdenkmal des Groen Kurfrsten in Berlin. (Fig. 136.) 76. Der Horben Europas. V Peter I. von Rußland. Noch als Kurfürst erhielt Friedrich deu Besuch des Zaren Peter I., des Groen, der sich aus seiner Haupt-stadt Moskau mit einer Gesandtschaft aufgemacht hatte, um die enro-pifchen Zustnde aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Vou Deutschland reiste er weiter nach Holland und England. Peter stellte sich die Aufgabe, die rohen Russeu gesitteter zu machen. Um sie mit anderen Vlkern in Handelsverkehr zu bringen, mute er vor allen Dingen ein Gebiet an der Ostsee gewinnen. 2. Schweden. Zu Schweden gehrten reiche auswrtige Ksteu-lnder mit den Stdten Wismar, Stralsund, Stettin ( 69, 7, b), Riga, Reval. Die Ausflsse der Weser, Oder, Dna und Newa lagen in seinem Gebiet. Jngermanland, Livland und Estland waren seine Korn-kammern. So beherrschte Schweden den Handel des Nordens und konnte durch seine auslndischen Besitzungen die eigene Armut decken. Als nun der jugendliche Karl Xii. auf den Thron kam, schien dem Zaren der gnstige Zeitpunkt gekommen, um Schwedens Ubermacht zu 1700 brechen. Er schlo mit August Ii. dem Starken von Polen ein Bndnis, big dem auch Dnemark beitrat, zu einem Eroberungskriege gegen die 1721. skandinavische Gromacht, dem Nordischen Kriege, 17001721. 3. Karls Xu. Stege. Karl Xu. aber landete sofort auf Seeland und zwang die Dnen zum Frieden. Dann erschien er in Estland und besiegte die Russen. Der dritte Gegner Karls, August der Starke, hatte sich als Kurfürst von Sachsen den polnischen Thron erkauft. Er war ein

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 16

1902 - Leipzig : Hirt
16 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Einen hnlichen Eindruck wie die Bauwerke machen die Mbel der Barockzeit mit ihren vorspringenden Platten, gewundenen Sulen, schweren, gegliederten Beinen, breiten Fen und reichem Schnitzwerk. (Fig. 141.) Aus dem Barock ist der Rokokostil (Stil Ludwigs Xv.) hervorgegangen, der alle festen Formen auflst und mit einem berma von Verzierungen (Muschelformen, S-frmigen Linien, Blumengewinden) ein willkrliches Spiel treibt. Mehr als au Auenflchen (Fig. 129 und 130) wurde er zur Ausstattung von Jnnenrnmen (Fig. 142) und im Kuusthandwerk angewandt und erzielte namentlich in der Porzellan-Manufaktur (erfunden am Anfang des Jahrhunderts zu Meien) schne Wirkungen. In der Bildhauerkunst war A. Schlter der hervorragendste Meister. Sein Hauptwerk ist das Erzdenkmal des Groen Kurfrsten in Berlin. (Fig. 136.) 76. Der Norden Europas. V pcter I. von Rußland. Noch als Kurfürst erhielt Friedrich den Besuch des Zaren Peter I., des Groen, der sich aus seiner Haupt-stadt Moskau mit einer Gesandtschaft aufgemacht hatte, um die enro-pifchen Zustnde aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Von Deutschland reiste er weiter nach Holland und England. Peter stellte sich die Aufgabe, die rohen Russen gesitteter zu machen. Um sie mit anderen Vlkern in Handelsverkehr zu bringen, mute er vor allen Dingen ein Gebiet an der Ostsee gewinnen. 2. Schweden. Zu Schweden gehrten reiche auswrtige Ksten-lnder mit den Stdten Wismar, Stralsund, Stettin ( 69, 7, b), Riga, Reval. Die Ausflsse der Weser, Oder, Dna und Newa lagen in seinem Gebiet. Jngermanland, Livland und Estland waren seine Korn-kammern. So beherrschte Schweden den Handel des Nordens und konnte durch feine auslndischen Besitzungen die eigene Armut decken. Als nun der jugendliche Karl Xii. auf den Thron kam, schien dem Zaren der gnstige Zeitpunkt gekommen, um Schwedens bermacht zu 1700 brechen. Er schlo mit August Ii. dem Starken von Polen ein Bndnis, bis dem auch Dnemark beitrat, zu einem Eroberungskriege gegen die 1721. skandinavische Gromacht, dem Nordischen Kriege, 17001721. 3. Karls Xu. Siege. Karl Xii. aber landete sofort auf Seeland und zwang die Dnen zum Frieden. Dann erschien er in Estland und besiegte die Russen. Der dritte Geguer Karls, August der Starke, hatte sich als Kurfürst von Sachsen den polnischen Thron erkauft. Er war ein

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 3. Wirtschaftliches und Verkehrsleben. Durch die vielen Kriege, durch die uerste Anspannung aller Krfte war das Volk furchtbar erschpft. Um so notwendiger war es, Handel und Gewerbflei nach Mglichkeit zu untersttzen. Dies geschah am wirksamsten durch deu von Friedrich Wilhelm Iii. gegrndeten Zollverein, dem sich 1834 die meisten deutschen Staaten anschlssen. Dadurch wurden die Hemm-nisse des Handels zwischen deutschen Lndern hinweggerumt, und der verderbliche Schmuggel hrte auf; zugleich wurde dadurch eine engere politische Einigung der deutschen Lnder vorbereitet. Die Segnungen des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Verbesserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, welches seit dem Einmarsch der Franzosen in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen*) ausgebildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 147) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervor-gerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschen-kraft, und die Erzeugnisse wurdeu billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1812 die erste Lokomotive erbaut hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Befrderung von Waren und Personen 1835.herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nrn- 1838. berg nach Frth gebaut (Fig. 148), die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Fnl-ton um 1800 kamen die Dampfschiffe bald allgemein in Gebrauch. 1833. Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gan und Weber in Gttingen ausgefhrt. *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 2*/o Tagen auf 15 Stunden ermigt.
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