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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. uncounted

1908 - Braunschweig : Appelhans
1 141 1589 Verlag von E. Appelhans & Comp, in Brarrnschrveig. Raumlehre. In drei Stufen bearbeitet von H. Sattler, Schulinspektor. Erste Stufe — 8. Auflage. Zweite u. dritte Stufe — 9. Auflage. Preis 40 Pfennig. Preis 80 Pfennig. Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. in i t 6 Holzschnitten iitib h Tafeln. — Sechzehnte verbesserte Auflage — preis gebunden 1 Mark. . Krgeönisse des tnrkundlichen Unterrichts. e Hand der Schüler mittlerer und niederer Volksschulen zusammengestellt von or Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz. Mit 86 Abbildungen. — preis 50 Pfg. tfaden der Weltgeschichte. In zwei Stufen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. _—. Sechzehnte Auflage. — preis gebunden 1 Mark. . — Bs78$11411589

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 38

1886 - Berlin : Hofmann
38 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zerstört und sein Wiederaufbau verboten (Zertrümmerung des Car-roecio). Aber der Widerstand der Städte, die sich nun zu einem großen Bunde zusammenschlossen, wurde dadurch nicht gebrochen. Verstärkt wurde derselbe dadurch, daß der Papst mit den Städten gemeinsame Sache machte, und so der alte Streit zwischen Kirche und Kaisertum wieder angefacht wurde. Das Glück Friedrichs diesen beiden Gegnern gegenüber war sehr schwankend. Eine furcht-1176 bare Niederlage bei Legnano 1176 wurde für ihn dadurch herbeigeführt, daß mehrere deutsche Fürsten, der Romzüge müde, die Heeresfolge verweigerten, unter ihnen vor allen Heinrich der Löwe, der mit dem Kaiser zerfallen war und von diesem auch nicht durch persönliche Bitte zur Heeressolge bewogen werden konnte (Zusammenkunft zu Partenkirchen; Friedrichs Gemahlin Beatrice von Burgund). Trotz dieses großen Mißerfolges erlangte Friedrich aber doch einen durchaus günstigen Frieden, sowohl mit den Städten als auch mit dem Papste Alexander Iii. (Waffenstillstand zu Venedig 1177 und Frieden zu Konstanz 1183). Nun konnte er daran denken, sein Ansehen in Deutschland wieder herzustellen und Heinrich .den Löwen zu züchtigeu. Heinrich, dreimal zur Verantwortung geladen, erschien nicht und wurde von Friedrich in die Reichsacht gethan, seiner Lehen für verlustig erklärt und aus Deutschland verbannt. Die große Ländermasse aber, welche er in seiner Hand vereinigt hatte, wurde geteilt und an verschiedene Fürsten vergeben: das östliche Sachsen kam an Bernhard von Askanien, den Sohn Albrechts des Bären, Bayern aber wurde Otto vou^Wittelsbach, dem Ahnherrn des jetzigen bayerischen Königshauses, gegeben. Anmerkung. So gefährlich Heinrich der Löwe der Einheit des Reiches geworden Jst, so nützlich ist andererseits seine Wirksamkeit für die Ausbreitung und Befestigung des deutscheu Elements in den Gegenden rechts von der Unterelbe und an den Küsten des baltischen Meeres gewesen. Diese Bestrebungen Heinrichs, welche auch Bernhard von Askanien mit übernahm, waren damals um so notwendiger und segensreicher, als die Hohenstaufen ihr Augenmerk vorzugsweise, ja fast ausschließlich auf den Süden lenkten und die deutsche Kolouisationsbeweguug nach Osten und Norbert ganz vernachlässigten. — Nachbem Friedrich so seine Macht in Dentschlanb hergestellt, feierte er bnrch ein Fest von ungeheurem Glanze, das uns von

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 167

1886 - Berlin : Hofmann
§ 95. Deutschland bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 167 der Königin Luise und verkörperte die Vorstellung, welche von Friedrich dem Großen im Herzen des Volkes lebte, in dem herrlichen Reiterstandbild dieses Königs in Berlin. In Süddeutschland, unter dem kunstsinnigen Bayernkönig Ludwig, wirkten der Baumeister Klenze (Walhalla!) und der Bildhauer Schwanthaler. Die Malerei nahm einen ungeahnten Aufschwung in den Werken und durch den Einfluß des großen Meisters Peter Cornelius, an den sich die Malerakademien in München und Düsseldorf anlehnten. Auch die Musik schritt erfolgreich auf den Bahnen der großen Meister Mozart und Beethoven weiter und fand talentvolle Vertreter in Schubert, Weber, Mendelssohn, Schumann und in Richard Wagner, welcher indes ganz neue und eigenartige Wege einschlug. Die deutsche Wissenschaft hob sich im 19. Jahrhundert höher als jemals zuvor. Alle Gebiete menschlichen Wissens durchdringt der deutsche Geist und auf allen hebt er Schätze. In manchen Disziplinen gehören die ersten Namen unserem Volke an — Alexander von Humboldt, Carl Ritter; Niebuhr, Leopold von Ranke, Mommsen; die Brüder Grimm, Diez; Justus von Liebig; Helmholtz und viele andere. § 95. Deutschland bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. Die Entwicklung unseres Vaterlandes hat seit der Abschüttelung des französischen Joches von zwei tiefgehenden Bestrebungen ihre Richtung erhalten. Dieselben sind: n,) Das Streben nach politischer Freiheit. In Frankreich war durch die Revolution von 1789 das unumschränkte (absolute) Königtum gestürzt worden und wenigstens der Grundsatz, daß die Nation auf die Teilnahme an der Regierung Anspruch habe, hatte sich Bahn gebrochen. Dieser Gedanke der Volksvertretung verbreitete sich über den Kontinent und fand auch in der deutschen Nation begeisterten Anhang. Da nun an der Befreiung des Landes von Napoleon das ganze Volk ohne Unterschied der Stände mitgewirkt, so hoffte man, daß diesem Volke hinfort auch die Teilnahme an der Leitung feiner eigenen Angelegenheiten durch sogen, „land ständische Verfassungen" gewährt werden würde. In der That waren in der Bundesakte (vgl. § 92) solche

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 172

1886 - Berlin : Hofmann
172 Geschichte der neueren Zeit. mußte das französische Übergewicht („Prestige") in Europa notwendig brechen. Darum trieb eine mächtige Partei am kaiserlichen Hofe zu Paris zum Kriege. Der Anlaß wurde leicht gefunden. Als dem Prinzen von Hohenzollern, einem entfernten Verwandten König Wilhelms, der erledigte spanische Thron angetragen, aber von demselben ausgeschlagen wurde, verlangte der französische Gesandte Benedetti im Auftrage seiner Regierung von unserem Kaiser, daß er schriftlich erkläre, es solle Hinsort nie ein Hohenzollernprinz an die Erlangung des spanischen Thrones denken. König Wilhelm, obwohl ausrichtig der Erhaltung des Friedens ergeben, verweigerte die Erfüllung dieses gänzlich unnötigen und anmaßenden Verlangens. 1870 Darauf erklärte am 19. Juli 1870 der Kaiser Napoleon an Preußen den Krieg. Er hoffte auf den Beistand der süddeutschen Staaten. Aber vergebens. Mit bis dahin nie gesehener Einmütigkeit erhob sich das deutsche Volk gegen den Erbfeind, und aller Hader war vergessen. An die Spitze der deutschen Streitmacht trat König Wilhelm I. von Preußen. Ehe sich die Franzosen, durch Selbsttäuschung über ihre Kräfte in Sicherheit gewiegt, deffen versahen, standen die deutschen Heere auf französischer Erde. Die siegreichen Schlachten bei Weißenburg und bei Wörth, sowie die blutige, heldenmütige Erstürmung der Spich er er Höhen trieb die Franzosen von der Grenze mehr ins Innere. Nachdem es ihnen durch die Schlacht bei Conr-celles unmöglich gemacht war, von dem festen Chalons aus einen neuen Vorstoß zu unternehmen, wurden sie in den großen Schlachten bei Mars la Tour (Vionville) und bei Gravelotte (St. Privat) völlig geschlagen. Prinz Friedrich Karl schloß als-2o.aug. dann die Armee des Feldmarschalls Bazaine in Metz ein (20. Aug.). Der Marsch all Mae Mahon suchte nun Metz zu entsetzen. Aber die Kronprinzen Albert von Sachsen und Friedrich Wilhelm von i.sept. Preußen zogen ihm entgegen: bei Sedan wurde am 1. Septbr. das französische Heer geschlagen und mußte sich, da es sich in der 2. Sept. kleinen Festung Sedan nicht halten konnte, am folgenden Tage ergeben. Mit 84000 Mann geriet auch Kaiser Napoleon in deutsche Gefangenschaft (Wilhelmshöhe). Die Folge dieses Ereignisses war die Absetzung Napoleons und die Pro-4.Sept. klamierung der Republik in Paris, 4. Sept. (Gambetta). Die nächste Aufgabe der Deutschen war nun, Paris zu erobern. Diese Aufgabe aber war um so schwieriger, als ein großer

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 174

1886 - Berlin : Hofmann
174 Geschichte der neueren Zeit. 1871 am 28. Januar. Es wurde nun zunächst ein Waffenstillstand geschlossen, welchem bald der Präliminarfriede zu Versailles folgte: Deutschland erhielt außer 5 Milliarden Kriegskostenentschädigung das ganze Elsaß, mit Ausnahme von Belfort, und den deutschen Teil von Lothringen mit Metz und Thionville. Dieser io.mai Frieden wurde am 10. Mai, nachdem der Marschall Mac Mahon die furchtbare Revolution der Kommune in Paris unterdrückt hatte, zu Frankfurt a/M. endgültig abgeschlossen. — So endete dieser Krieg mit der gänzlichen Niederwerfung Frankreichs. Aber das Blut unserer Krieger sollte die deutsche Einheit wiederherstellen. Vergessend alle frühere Zwietracht, boten die deutschen Stämme, voran der edle Bayernkönig Ludwig, dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; am i8.San. 18. Jan. 1871 erfolgte im großen Glassaale des Schlosses zu Versailles die Kaiserproklamation. Seitdem bilden die deutschen Staaten mit Ausschluß Österreichs, das aber auch mit uns ausgesöhnt ist, eilten engen Bund, das Deutsche Reich; die Führung steht Preußen zu, dessen König im Falle des Kriegs den Oberbefehl über alle Heere führt; während das Volk durch direkte Wahl seine Vertreter in den Reichstag entsendet, sind die Regierungen vertreten in dem Bundesrate, dessen Vorsitz der Reichskanzler führt. — Seit dem großen Kriege ist der leitende Einfluß in Europa auf das Deutsche Reich übergegangen. Derselbe wird von dem Kaiser und den verbündeten Regierungen vor allen Dingen zur Erhaltung des europäischen Friedens ausgeübt, gemäß den Versprechungen der Thronrede, mit welcher der erste Reichstag ant 2i.märz21. März 1871 zu Berlin eröffnet wurde. Im Innern hat das junge Reich bisher mit ganzer Kraft an seinem Ausbau mtb seiner Festigung gearbeitet. Große Gefahren find seit jener Zeit zu Tage getreten, besonders solche, die durch die mißliche wirtschaftliche Lage des Volkes veranlaßt waren. Die auf den Umsturz der bestehenden Staatsordnung gerichteten Bestrebungen der Sozialdemokratie haben sogar zu verschiedenen Malen das Leben unseres Kaisers gefährdet; aber ihre Gefahren werden heute geringer, seit durch den Kaiser und den Fürsten Bismarck eine Politik umfassender Fürsorge für die arbeitende Bevölkerung aufgenommen ist. Auch der religiöse Friede, welcher in den siebziger Jahren durch deu Kampf zwischen Kirche und Staat schwer erschüttert war,

7. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 73

1902 - Leipzig : Hirt
95. Das Deutsche Reich unter Wilhelm I. und Friedrich Iii. 73 An der Spitze steht mit dem Titel Deutscher Kaiser" der König von Preußen. Die Kaiserkrone ist also erblich im Mannesstamme der Hohenzolleru. Der Kaiser vertritt das Reich in seinen Beziehungen zu anderen Staaten, erklrt nach Zustimmung des Bundesrats den Krieg und schliet Frieden, hat den Oberbefehl der das Heer und die Reichs-flotte, beruft und schliet den Buudesrat und den Reichstag und er-nennt die Reichsbeamten. Der hchste Beamte ist der Reichskanzler. Er leitet namentlich die auswrtigen Angelegenheiten und fhrt den Vorsitz im Bundesrate, der aus den Vertretern der deutschen Fürsten und freien Städte (58 Stimmen, darunter 17 preuische) besteht und mit dem Kaiser und dem Reichstage die Gesetzgebung ausbt. Der Reichstag wird vom Volke auf je 5 Jahre gewhlt. Vergleiche das neue Deutsche Reich mit dem alten. 2. Auswrtige Beziehungen. Das Deutsche Reich wurde unter beit europischen Staaten wieder die leitende Macht und verwandte seinen Einflu zur Erhaltung des Friedens unter den Gromchten. Eine Gefahr fr den Frieden entstand aus dem franzsischen Rachegeschrei und dem russischen Streben nach der Herrschaft der alle Slaven. Die Republik Frankreich arbeitete mit aller Anstrengung an der Ausbildung ihrer Wehrkraft und suchte nach einein Bundesgenossen zum Angriffe gegen Deutschland. Doch blieb der Zar Alexander Ii. der berlieferung seiner Vorsahren treu; das freundschaftliche Verhltnis, welches zur Zeit der Heiligen Allianz zwischen Preußen, sterreich und Rußland bestanden hatte, wurde erneuert und fand in mehrfachen Zusammenknften der Kaiser (Dreikaiserbund") feilten Ausdruck. Die deutschfeindliche Partei in Rußland aber erhielt neue Nahrung durch den russifch-trkischen Krieg 187778. Als Beschtzer" der Slaveu der Balkanhalbinsel, die das trkische Joch ab-zuschtteln suchten, erklrte Rußland 1877 der Trkei den Krieg. Die Russen drangen siegreich vor, machten aber, durch die drohende Haltung Englands und sterreichs bewogen, vor Konstantinopel Halt. Der bedrngte Sultan schlo mit dem Sieger einen Frieden, dessen Bestimmungen aber von England und Osterreich solchen Widerspruch erfuhren, da Rußland Bismarcks Bermittelnng annahm und einwilligte, mit den brigen Gromchten auf dem Kongre zu Berlin 1878 1878. zu unterhandeln. Mit den Ergebnissen waren die Russen wenig zufrieden und gaben Bismarck die Schuld. Die Wetterwolken im Osten und Westen verflogen, als Bismarck 1879 mit sterreich ein Verteidigungsbndnis abschlo, 1879. das bald daraus durch den Beitritt Italiens sich zu einem mitteleuropischen Friedensbunde, dem Dreibunde, erweiterte. Auch der Zar Alexander Iii. (188194), der den gefhrlichen Thron

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 96

1902 - Leipzig : Hirt
96 legen, und wrden mit um so grerer Befriedigung auf alle Erfolge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurckblicken, wenn es Uns gelnge, dereinst das Bewutsein mitzunehmen, dein Vaterlande neue und dauernde Brg-schasten seines inneren Friedens und den Hilfsbedrftigen grere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen." 63) Aus der Thronrede zur Erffnung des Reichstages am 25. Juni 1888: Ich habe Sie, geehrte Herren, berufen, um vor Ihnen dem deutschen Volke zu verknden, da Ich entschlossen bin, als Kaiser und als König dieselben Wege zu wandeln, auf denen Mein hochseliger Herr Grovater das Vertrauen seiner Bundes-genossen, die Liebe des deutschen Volkes und die Anerkennung des Auslandes gewonnen hat . . . . .... Insbesondere eigne Ich Mir die von ihm am 17. November 1881 erlassene Botschaft ihrem vollen Umfange nach an und werde im Sinne derselben fortfahren, dahin zu wirken, da die Reichsgesetzgebung fr die arbeitende Bevlke-rurtg noch ferner den Schutz erstrebe, den sie im Anschlu an die Grundstze der christlichen Sittenlehre den Schwachen und Bedrngten im Kampfe um das Dasein gewhren kann. Ich hoffe, da es gelingen werde, auf diesem Wege der Ausgleichung ungesunder gesellschaftlicher Gegenstze nher zu kommen .... Ebenso aber halte Ich fr geboten, unsere staatliche und gesellschaftliche Eut-Wicklung in den Bahnen der Gesetzlichkeit zu erhalten und allen Bestrebungen, welche den Zweck und die Wirkung haben, die staatliche Ordnung zu untergraben, mit Festigkeit entgegenzutreten. .... Im Vertrauen auf Gott und auf die Wehrhaftigkeit unseres Volkes hege Ich die Zuversicht, da es uns fr absehbare Zeiten vergnnt sein werde, in friedlicher Arbeit zu wahren und zu festigen, was unter Leitung Meiner beiden in Gott ruhenden Vorgnger auf dem Throne kmpfend erstritten wurde."

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 88

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 42) Aus Briefen der Elisabeth Charlotte:*) Ich halte es fr ein groß Lob, wenn man sagt, da ich ein deutsch Herz habe und mein Vaterland liebe. Knnte ich mit Ehren nach Deutschland, wrdet ihr mich bald sehen. Deutschland war mir lieber, und ich fand es nach meinem Sinn viel angenehmer, wie es weniger Pracht und mehr Aufrichtigkeit hat .... Ich hre als recht gern, wie es in Deutschland zugeht, bin wie die alten Kutscher oder Fuhrleute, die noch gern die Peitsch klacken hren, wenn sie nicht mehr fahren knnen .... Es ist nun 34 Jahr, da ich in Frankreich bin, und habe mich noch nicht an das Esfen hier im Lande gewhnen knnen, esse mein Leben kein Ragout, kann weder Tee, Kaffee noch Schokolade vertragen, kann nicht begreifen, wie man es gern trinkt .... Wie gern wollte ich den Pfannkuchen von Eurer Kammermagd essen! Das sollte mir besser schinecken als alles, was meine Kche machen .... Ich esse das ganze Jahr zu Mittag mutterallein, eile mich soviel mglich, denn es ist verdrielich, allein zu essen und zwanzig Kerls um sich zu haben, so einem ins Maul sehen und alle Bissen zhlen; esse deshalb in weniger als einer halben Stunde; nachts esse ich mit dem König, da sind wir fnf oder sechs an Tafel, jedes it vor sich weg wie in einem Kloster, ohne ein Wort zu sagen, als ein paar Worte heimlich an seinen Nachbar." 43) Es scheint jetzt, da bei uns der Mischmasch abscheulich berhand-genommen, also da der Prediger auf der Kanzel, der Sachwalter auf der Kanzlei, der Brgersmann im Schreiben und Reden mit erbrmlichem Franzsisch sein Deutsch verdirbt. Mithin es fast das Ansehen gewinnen will, wenn man so fort-fhrt und nichts dagegen tut, es werde das Deutsche in Deutschland selbst nicht weniger verloren gehen, als das Angelschsische in England. Gleichwohl wre es ewig schade und Schande, wenn unsere Haupt- und Heldensprache dergestalt durch unsere Fahrlssigkeit zu Grunde gehen sollte, was fast nichts Gutes ahnen liee, weil die Annehmung einer fremden Sprache gemeiniglich den Verlust der Freiheit ilnd ein fremdes Joch mit sich fhrt." (Seibntz.) **) *) Nach W. Mller, Historische Frauen, S. 217 ff. **) 43. 54 nach A. Richter, Qnellenbnch.
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