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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. uncounted

1908 - Braunschweig : Appelhans
1 141 1589 Verlag von E. Appelhans & Comp, in Brarrnschrveig. Raumlehre. In drei Stufen bearbeitet von H. Sattler, Schulinspektor. Erste Stufe — 8. Auflage. Zweite u. dritte Stufe — 9. Auflage. Preis 40 Pfennig. Preis 80 Pfennig. Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. in i t 6 Holzschnitten iitib h Tafeln. — Sechzehnte verbesserte Auflage — preis gebunden 1 Mark. . Krgeönisse des tnrkundlichen Unterrichts. e Hand der Schüler mittlerer und niederer Volksschulen zusammengestellt von or Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz. Mit 86 Abbildungen. — preis 50 Pfg. tfaden der Weltgeschichte. In zwei Stufen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. _—. Sechzehnte Auflage. — preis gebunden 1 Mark. . — Bs78$11411589

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 115

1886 - Berlin : Hofmann
§ 67. Innere Zustände Frankreichs unter Ludwig Xiv. 115 a) Die Einnahmen und Ausgaben des Staates standen in keinem richtigen Verhältnis, und Ludwig lud eine stets wachsende Schuldenlast dem Volke auf. b) Indem Ludwig ein völlig unumschränktes Regiment übte, schloß er die Nation selbst ganz von der Leitung ihrer eigenen Angelegenheiten aus. c) Gegenüber der beherrschenden Stellung von Paris wurde das geistige Leben in der Provinz immer mehr verkümmert. d) Durch die Störung des religiösen Friedens wurde der Entwickelung des Landes ein schwerer Schlag versetzt. Seit dem Jahre 1675 hat Ludwig eine systematische Unterdrückung der Protestanten betrieben. Den Verfügungen über die Beschränkung derselben in politischer und religiöser Beziehung folgten Gewaltthaten (Dragonaden in Bearn) und endlich die Aufhebung des Ediktes vou Nantes 1685, durch welche Tausende von gewerb- 1685 fleißigen Reformierten zum Verlassen des Landes getrieben wurden (Aufnahme derselben in anderen Ländern: Holland, Ostfriesland, Brandenburg!). e) Nach dem Vorbilde des Hofes und des Adels nahm die Sittenlofigkeit in Frankreich in erschreckendem Maße zu. Schlimmer Einfluß der Frauen (Ninon de l'enclos, Comtesse de Brinvilliers). Repetition. §§ 65—67. Ludwig Xiv. 1643 — 1715. Richelieu und Mazarin begründen den Absolutismus, d. h. die Unumschräukt-heit der königlichen Gewalt, gegenüber dem Adel, den Parlamenten und den Protestanten' — Ludwigs Raubkriege: I. beendet durch den Frieden zu Aachen 1668; Ii. beendet durch den Frieden zu Nymwegen 1678; Iii. beendet durch den Frieden zu Ryswick 1 697. Erfolge und Ausdehnung der französischen Grenze gegen die Niederlande und gegen Deutschland (Straßburg, geraubt 1681, und ein großer Teil des Elsasses französisch). — Zwischen dem zweiten und dritten Raubkrieg Wirksamkeit der Reunionskammern. — Der spanische Erbfolgekrieg bricht die Vorherrschaft Ludwigs zu Anfang des 18. Jahrhunderts. — Innere Zustände Frankreichs: a) Hebung von Handel und Industrie durch Colbert; Merkantilsystem. Kanalbauten. Fabrikeinrichtungen, b) Hofhaltung in Versailles sehr glänzend und kostspielig, c) Litteratur und Kunst: Trauerspieldichter Corneille und Racine, Lustspieldichter Moliere. — La Fontaine; Boilean; Fenelon; Bossuet; Mme. de Maiuteuon; Mme. de Sevigns. Maler: Ponssin, Lebrnn, Clau de Lorraiu. — Schattenseiten der Regierung Ludwigs: Übermäßige Belastung des Volkes mit Schulden; Beschränkung der Selbständigkeit der Nation; Beginnende Zentralisation des Landes; Störung des religiösen Friedens: Aufhebung des Ediktes von Nantes 16 85; zunehmende Sittenverderbnis. 8*

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 126

1886 - Berlin : Hofmann
126 Geschichte der neueren Zeit. zu diesem Ende dienten die Heiraten der Kurfürsten Johann Georg und Joachim Friedrich mit Töchtern des letzten preußischen Herzogs. Nach des letzteren Tode vereinigte der für die brandenburgische 1608 Geschichte ungemein wichtige Kurfürst Johann Sigismund bis (1608—1619) das Herzogtum Preußen als polnisches Lehen 1619 m-lt &em Kurfürstentum. Erhielt so die Hohenzollernmacht einen großen Zuwachs im Osten, so faßte sie etwa um dieselbe Zeit auch 1614 festen Fuß im Westen Deutschlands: im Jahre 1614 kamen durch den Vertrag zu Xanten aus der Jülichscheu Erbschaft Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg. 1619 Nach der Regierung Georg Wilhelms (1619—1640), die bis dem Lande wegen des unheilvollen Einflusses des katholischen 1640 Ministers Schwarzenberg nicht zum Segen gereichte (schwankende Stellung im dreißigjährigen Kriege zwischen Kaiser und Gustav Adolf), gelangte auf den Thron: § 74. Friedrich Wilhelm I., der Große Kurfürst 1640—1688. Durch diesen Herrscher wurde der Grund zu der künftigen Größe Brandenburg-Preußens gelegt. Das geschah sowohl durch eine thatkräftige und kluge äußere Politik als durch eine weitblickende Fürsorge für die innere Entwicklung des Landes. a) Der w e st s ü l i s ch e F r i e d e ist eine der wichtigsten Epochen der brandenbnrgischen Geschichte — „Des Reiches Untergang, Preußens Aufgang!" — In demselben erhielt der Kurfürst die Souveräuetät als Reichsfürst, und sein Land wurde durch _ eine Reihe von Besitzungen vergrößert, die nicht sowohl durch ihren Wert an sich als dadurch wichtig waren, daß sie durch ihre Lage dem brandenbnrgischen Staate die Notwendigkeit beständigen Wachsens und daher angestrengtester Arbeit auferlegten: Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Minden, Kammin. b) Durch eine geschickte Benutzung des polnifch-schwedi-sch eu Krieges wußte der Große Kurfürst sich von beiden Staaten die Anerkennung der Sonveränetät für das bis dahin von Polen zu Lehen erhaltene Herzogtum Preußen zu verschaffen (93er- 1660 träge zu Labiau und Wehlau; Friede zu Oliva 1660). c) Gegenüber Ludwig Xiv. vertrat der große Kurfürst sowohl das nationale als das religiöse Interesse des protestantischen Deutschlands. Er warf sich zum Beschützer der von Ludwig überfallenen Niederlande auf, wurde aber, der Übermacht allein nicht

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 7

1886 - Berlin : Hofmann
Zweiter Teil. Mittlere und neuere Geschichte. Vorbemerkung. Während im Altertum außer einigen asiatischen Reichen vorzugsweise die das Becken des Mittelmeeres umwohnenden Völker in den Kreis der Betrachtung fallen, erweitert sich in der Zeit nach der Völkerwanderung der Schauplatz der Geschichte. Die Bewohner von säst ganz Europa treten in deren Bereich. Während des Mittelalters spielen die Hauptrolle die Deutschen, deren Könige als römische Kaiser zugleich ein höheres moralisches Ansehen genießen als die übrigen europäischen Herrscher. Gegen Ende des Mittelalters treten den Deutschen andere Nationen mit gleichen Ansprüchen und vielfach größeren Machtmitteln zur Seite. In der neueren Zeit endlich, die man gewöhnlich mit der durch Luther ins Leben gerufenen Reformation beginnen läßt, wechseln die europäischen Mächte in der Führung ab, und für lange Zeit sogar ist der Einfluß des deutschen Volkes vollkommen unterdrückt, besonders durch die unter einem starken Königtum in jeder Beziehung mächtig entwickelte französische Nachbarnation. Erst in neuester Zeit hat unser Volk wieder eine mächtige, sogar gebietende Stellung gewonnen, geführt von Preußen, das unter dem Herrschergeschlechts der Hohenzollern eine großartige Entwicklung durchmachte. Im M i t t e l a l t e r, mit welchem wir uns hier zunächst zu beschäftigen haben, sind die wichtigsten Einrichtungen und Erscheinungen folgende: I. Das Kaisertum. Dasselbe war das höchste weltliche Amt der abendländischen Christenheit, und der Schutz der letzteren war die ihm ursprünglich zu Grunde liegende Idee.

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 85

1886 - Berlin : Hofmann
§ 50. Die Reformation bis zum Reichstage von Augsburg 1530. 85 § 50. Die Reformation bis zum Reichstage von Augsburg 1530. Trotz dieser Gefahren ging das Werk der Reformation stetig vorwärts. An demselben arbeiteten sogar Glieder der Orden mit: Augustiner, Franziskaner, Benediktiner (Ökolampadius), Karmeliter (Urbanus Regius), Prämonstratenser (Bngenhagen). Den weltbewegenden Schriften Luthers gingen zur Seite eine Reihe von anderen litterarischen Erscheinungen, wie z. B. die Flugschriften Ulrichs von Hutten, der gleich Murner und Burkhard Waldis mit der Geißel des Spottes die Gegner der Reformation verfolgte. Die gewichtigste Stütze in Lehre und Schrift fand aber Luther an seinem Freunde Melanchthon (aus der Pfalz, geb. 1497), der 1497 mit umfassender Gelehrsamkeit eine vorsichtig abwägende, milde versöhnende Sinnesart vereinigte, und dessen Persönlichkeit eine vortreffliche Ergänzung zu dem stürmischen Wesen Luthers bildete. — Obgleich Luther jedwede politisch-weltliche Unterstützung der von ihm ausgehenden Bewegung, deren rein geistigen Charakter er aufrecht erhalten wollte, abwies, war es doch nicht zu umgehen, daß sich weltliche Rücksichten mit der Reformation verbanden. Die Güter der übertretenden Bistümer, Kirchen und Klöster wurden meist von den Landesherren mit Beschlag belegt, so daß die Annahme der Reformation für diese mit weltlichen Vorteilen verbunden war. Indessen waren diese Gesichtspunkte in der Mehrzahl der Fälle doch nicht die entscheidenden. Allmählich teilte sich Deutschland in ein protestantisches und katholisches Heerlager. Der Norden war wesentlich protestantisch, voran Johann der Beständige von Sachsen (Friedrich der Weise f 1525) und Philipp von Hessen, — selbst der Ordensstaat Preußen war durch Albrecht von Brandenburg in ein weltliches Herzogtum verwandelt worden. Die Fürsten und Bischöfe des Südens blieben zunächst noch vorherrschend katholisch (anders die Städte!). Da nun die Katholiken sich zu Regensburg zu einem Bündnis zusammenthaten, so traten auch die Protestanten zur Abwehr aller Angriffe in Torgau 1526 einander näher. So kam es, daß auf dem Reichstage zu Speier 1526 die 1526 Evangelischen einen verhältnismäßig günstigen Beschluß erwirkten, daß nämlich jeder Landesherr es mit der Konfession feiner Unterthanen, d. H. mit der Ausführung des Wormser Ediktes, halten könne, wie es ihm gut düuke. Als aber kurz darauf Kaiser Karl V. über seine äußeren Feinde große Erfolge errang, änderte sich diese

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 140

1886 - Berlin : Hofmann
140 Geschichte der neueren Zeit. zweige. Aber wie ihn die Reformen 1 und 2 in Konflikt mit der römischen Kirche brachten, fo die unter 4—6 aufgezählten mit den bevorrechteten Ständen seines Reiches. Auch in den Niederlanden, welche seit 1714 zu Österreich gehörten, und in Ungarn scheiterten seine Entwürfe an dem Wohlstände derjenigen Bevölkerungsschichten, deren Vorrechte bedroht waren. Auf seinem Totenbette hat dieser Mann, einer der edelsten und begeistertsten Menschenfreunde, welche die Geschichte kennt, die Worte sprechen müssen: „Ich habe das Unglück gehabt, alle meine Entwürfe scheitern zu sehen". Die Zeit war für dieselben noch nicht reif. Repetition. E. § 79. Innere Zustande Deutschlands in dieser Periode. a) Religionsverhältnisse. Trotz des westfälischen Friedens häufige Unterdrückungen der Protestanten (Vertreibung der Salzburger). In der evangelischen Kirche Herrschaft der starren Orthodoxie. Derselben gegenüber steht ein Trieb zur Sektenbildung: Pietisten (Spener, Francke, Thomasius); Herrnhuter, Methodisten. b) Die Litteratur ist bis ins 18. Jahrhundert beherrscht von französischem Geschmack. Streit der Schweizer und Leipziger. Die ersteren weisen auf Shakespeare hin. c) Das politische Leben ist zerfahren: Ohnmacht des Kaisers, des Reichstages und des Reichskammergerichtes. Selbständigkeit der Territorialfürsten. Mißwirtschaft an den Höfen (Württemberg, Pfalz, Sachsen). Nationale, größere Ziele verfolgen nur die Hohenzollern in Brandenburg-Preußen. cl) Josephs Ii. große Reformen im Reich und Österreich (Toleranzedikt; Verminderung der Klöster; Aushebung der Leibeigenschaft re.). Iii. Periode. Wom Tode Friedrichs des Hroßen bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Meiches. 1786 - 1871. A. pie Jjetf der französischen Revolution. § 80. Der Freiheitskampf der nordamerikanischen Kolonien gegen England. Während die Besiedelung von Südamerika vorzugsweise durch Völker romanischer Zunge und katholischen Bekenntnisses geschehen ist, haben in Nordamerika Germanen und Protestanten sich ausgebreitet. Besonders waren es die Engländer, welche, gegen-

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 149

1886 - Berlin : Hofmann
§ 84. Napoleon Bonaparte bis zu seiner Erhebung zum Kaiser. 149 reißen, b) es in seinen ostindischen Kolonien anzugreifen suchte. Er unternahm daher die Expedition nach Ägypten 1798—1799. Im Einver- 1798 ständnis mit dem Direktorium fuhr er von Toulon aus, in seinem Gefolge zahlreiche Gelehrte, wie Monge, Bertholet, Comte, zur Erforschung des Wunderlandes mit sich führend, eroberte Malta (Aufhebung des Johanniterordens!) und landete in Alexandria. Nach einem berühmten Zuge, auf dem er mit bewunderungswürdigem Talent den Mut der erschöpften Soldaten zu beleben gewußt, schlug er die Mamelucken bei den Pyramiden und kam in Kairo an. Aber die Vernichtung der französischen Flotte durch den englischen Admiral Nelson bei Abukir und die drohende Haltung der Türkei zwang ihn, einen Zug nach Syrien zu unternehmen, der indes ohne Erfolg verlief. Plötzlich verließ Napoleon, den die Entwicklung der inneren Angelegenheiten nach Frankreich rief, ohne Heer Ägypten, wo er Kleber als Feldherrn zurückließ, nach bessert Ermordung das Land im Jahre 1801 geräumt wurde. Napoleon, der im Oktober 1799 in Frejns landete, stürzte das 1799 Direktorium und ließ sich, als erstem Konsul, die Regierungsgewalt übertragen; seine beiden Mitkonsuln (Cambacsrös, Lebrün) waren bloße Schatten. Napoleon besetzte alle Ämter. Diese Würde des Konsulats, welche thatsächlich mehr als königliche Gewalt einschloß, wurde ihm zwei Jahre später, 1802, auf Lebenszeit 1802 übertragen. Noch während Napoleon in Ägypten war, hatte sich gegen Frankreich ein neues Bündnis der Mächte gebildet, um der gewalttätigen Politik des Direktoriums Einhalt zu thun. England, Rußland und Österreich waren die Führer in dem zweiten Koa liti ons krie ge 1798—1801. Ansangs waren sie glücklich 1798 (Suwaroffs heldenhafter Zug über den St. Gotthard). Als aber bis Napoleon nach seiner Rückkehr den Oberbefehl übernahm, wandte 1801 sich das Kriegsglück und nach der Schlacht bei Marengo mußte der Kaiser sich zu dem Frieden zu Luneville verstehen 1801. Durch diesen Frieden und den im Anschluß daran 1801 1803 erfolgenden sogen. R ei ch sd eput ation sh a upts ch luß 1803 wurde dem deutschen Reiche der Todesstoß gegeben: das linke Rheinufer ging in französischen Besitz über; alle geistlichen Reichsstände (mit Ausnahme von drei) wurden eingezogen (säkularisiert);

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 151

1886 - Berlin : Hofmann
§ 86. Preußen seit dem Tode Friedrichs des Großen. 151 mußte auf Veuetien und Tirol verzichten, und die Herrscher von Bayern und Württemberg als Könige anerkennen. Napoleons Wille war nunmehr in dem südlichen und westlichen Deutschland unbedingt herrschend. Die dortigen Fürsten waren durch ihn erhöht und bestanden nur durch ihn. Er bildete nun aus ihnen den sog. Rheinbund, Juli 1806, und übernahm 1806 selbst das Protektorat desselben. Fortan bildeten deutsche Laudeskinder wesentliche Teile des Napoleonischen Heeres, deutsche Fürsten sein Gefolge. Die Zeit der tiefsten Erniedrigung unseres Volkes begann. Das beinahe tausendjährige deutsche Reich nahm ein trauriges Ende. — § 86. Preußen seit dem Tode Friedrichs des Großen. Der große König hatte Preußen auf hoher Machtstufe zurückgelassen. Aber die großartige Anspannung aller Kräfte, durch welche dieselbe erklommen war, ließ unter seinem Nachfolger und Neffen Friedrich Wilhelm Ii. 1786 — 1797 nach. Ein 1786 leichter, zum Schutz des naheverwandten Hauses Oranien (des ^ Königs Schwester!) unternommener Krieg gegen Holland befestigte { in dem Heere das Vorurteil der Unbesiegbarkeit; eine gegen die Ansprüche Österreichs schwache und unentschiedene Politik auf dem Kongreß zu Reichenbach schädigte das Ansehen Preußens. Freilich wurde der Umfang des Staatsgebietes durch die zweite und dritte Teilung Polens (1793, 1795) um ein bedeutendes vermehrt, aber die inneren Zustände begannen zu kranken. Der Hof fo wenig als die gebildete Gesellschaft blieben unberührt von der aus Frankreich eindringenden Erschlaffung der Sitten. Dazu kam, daß sich unehrliche, heuchlerische Menschen in das Vertrauen des Königs einzudrängen wußten und daß die religiöse Duldsam-samkeit, durch welche unter dem Großen Kurfürsten wie unter Friedrich dem Großen Segen über das Land gekommen war, einer fanatischen, engherzigen Orthodoxie Platz machte (das Wöllnersche Religionsedikt). In mancher, besonders auch in letzterer Hinsicht, wurde es zwar besser, als der edle König Friedrich Wilhelm Iii. (1797 1797 bis 1840) seinem Vater auf den Thron folgte. Selbst sittenrein, bis suchte er mit seiner Gemahlin, der schönen und edlen Königin 1840 Luise, Prinzessin von Mecklenbnrg-Strelitz, die Sitten zu heben und die Lage des Volkes durch Landstraßen, Schulen rc. zu bessern.

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 67

1886 - Berlin : Hofmann
§ 39. Deutsches Volksleben in dieser Periode. 67 Herren (Fürsten, Ritter, Bischöfe ic.). In den Fehden suchten die Kriegführenden ihre Gegner dadurch zu schädigen, daß sie die Dörfer und Felder der diesen zugehörenden Bauern verwüsteten. Hohe Abgaben drückten überdies sehr hart diesen Stand, der doch die wichtigste Arbeit einer Nation, die Bebauung der Scholle, zu übernehmen hatte. So erklärt es sich, daß im 15. Jahrhundert au vielen Orten große Bauernbünde gebildet wurden („Bundschuh"; „Der arme Konrad"), welche die Befreiung von dem harten Zwange anstrebten und, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt wurden, wohl auch zum Aufruhr schritten. Der Ritt er stand entartete in dieser Periode immer mehr. Denn seine idealen Aufgaben gerieten in Vergessenheit, nachdem die Periode der Kreuzzüge vorbei war. Auch geistige Bildung und litterarische Regsamkeit waren ihm nicht mehr wie früher eigen. Dagegen fing man an, auf ritterlichen Festen, wie z. B. den noch bestehenden Turnieren, ungebührlichen Wert aus Kleiderpracht und, oft ganz geschmacklose, äußere Formen zu legen. Dabei fristete der einzelne Ritter im alltäglichen Leben ein oft armseliges Dasein, und er pflegte sich seinen Bedarf an Lebensmitteln und Geld durch Beraubung der Kaufmannszüge zu schaffen. Der Fürstenstand, welcher schon im 14. Jahrhundert mit Vorliebe eine französische Bildung genoß, ging immer mehr in der Opposition gegen die Kaisergewalt und in dem Streben nach Gründung einer eigenen Hausmacht auf. Nur selten begegnen wir Fürsten, denen das Interesse des großen Vaterlandes über dem ihres Territoriums stand (die Hohenzollern!). So bietet das Reich den Anblick eines in der Auflösung begriffenen Körpers. Unversöhnt stehen sich die Lebensinteressen der verschiedenen Stände gegenüber. Kein Wunder, daß bei einem solchen Zustande die oberste Reichsgewalt nicht imstande war, den Abfall einzelner Grenzlande zu verhindern. Zumal die Schweiz löste sich in diesen Jahrhunderten ab. Wenn auch die schönen Sagen von Wilhelm Tell und dem Schwur auf dem Rütli, auf denen Schiller fein herrliches Schauspiel aufgebaut, vor der geschichtlichen Wissenschaft nicht bestehen, so bietet doch der Kamps der Schweizer mit den Herzögen von Österreich ein erhebendes Schauspiel des edelsten Freiheitstriebes. Die heldenmütigen Schlachten bei Morgarten 1315 und bei Sempach 1386 1315 (Arnold von Winkelriet) ?) entschieden gegen die Habsburger. Nach- 1386
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