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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. uncounted

1908 - Braunschweig : Appelhans
1 141 1589 Verlag von E. Appelhans & Comp, in Brarrnschrveig. Raumlehre. In drei Stufen bearbeitet von H. Sattler, Schulinspektor. Erste Stufe — 8. Auflage. Zweite u. dritte Stufe — 9. Auflage. Preis 40 Pfennig. Preis 80 Pfennig. Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. in i t 6 Holzschnitten iitib h Tafeln. — Sechzehnte verbesserte Auflage — preis gebunden 1 Mark. . Krgeönisse des tnrkundlichen Unterrichts. e Hand der Schüler mittlerer und niederer Volksschulen zusammengestellt von or Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz. Mit 86 Abbildungen. — preis 50 Pfg. tfaden der Weltgeschichte. In zwei Stufen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. _—. Sechzehnte Auflage. — preis gebunden 1 Mark. . — Bs78$11411589

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 35. Die deutschen Städte und ihre Bedeutung. 59 den Wählern erlaufen (Willebriefe; später Kapitulationen). Gleichwohl sind die Kurfürsten insofern oft von wesentlichem Nutzen gewesen, als sie dem Papste gegenüber die Fahne des nationalen Interesses aufrecht hielten und feinen vermessenen Ansprüchen auf die Besetzung des deutschen Thrones thatkräftig entgegentraten. 1314 Das geschah besonders zur Zeit König Ludwigs des -ßmjent (1314 bis 1347), als die Übergriffe des unter französischem Einfluß ^395 stehenden Papstes (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305 bis bis 1377!) unleidlich wurden. Die Fürsten erklärten in dem 13 < t Kurv er ein zu Reuse 1338, daß fortan der durch sie ge- 1338 wählte König nicht der Bestätigung des Papstes bedürfe. Im Anschluß an diesen Beschluß wurde im Jahre 1 3 5 6 1356 unter König Karl Iv. (1347—1378) ein großes Reichsgesetz er- 1347 fassen, die sog. Goldene Bulle. In demselben wurde des bis näheren festgesetzt, wie die vom Papste unabhängige Königswahl 6 fortan zu vollziehen sei, und dieselbe endgültig den sieben Kurfürsten übertragen (drei geistliche: Mainz, Köln, Trier; vier weltliche: Böhmen, Pfalz, Sachfen-Wittenberg, Brandenburg); zugleich würden biefen Kurfürsten die weitgehenbsten Rechte vom Kaiser zugestanben, zumal ein großes Maß von Unabhängigkeit. Fortan liegt das Schwergewicht des Reiches in bent Kurfürstenkolleg. Anmerkung. Im übrigen sinb die beiben erwähnten Könige für die Entwicklung des Reiches ohne große Bebeutung. Der erste — Ludwig von Bayern — hatte zum Gegenkönig Friedrich 1314 von Österreich (1314—1330), den er aber in der Schlacht bei ^o|q Mühldorf 1322 besiegte und gefangen nahm; zunächst auf dem -^22 Schlöffe Trausnitz gefangen gehalten, hat sich dann Friedrich mit feinem Gegner ausgesöhnt und sogar die Teilnahme an der Reichsregierung erlangt; boch starb er balb barauf. Karl Iv. hat für das Reich wenig, für fein Stammland Böhmen sehr viel gethan; hier gründete er die bald glänzend aufblühende Universität Prag 1348 (die erste in Deutfchlanb) und hob bnrch eine weife und freigebige Verwaltung das Laub zu hoher Blüte. Darum wirb er noch heute von den Böhmen als der größte König ihrer Geschichte gefeiert. § 35. Die deutschen Städte und ihre Bündnisse. Unter dem Einflüsse der Kreuzzüge und des bnrch sie belebten Hanbelsverkehrs entwickelte sich die Bebeutung der ©täbte. Be-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 61

1886 - Berlin : Hofmann
§ 36. Die Mißstände in der Arche und die großen Konzilien. 61 pflichten mußten, fortan keinen König mehr ohne Zustimmung der Hansa zu wählen. Diese Blütezeit der Hansa fällt in die Mitte des 14. Jahrhunderts. Im 15. Jahrhundert verfiel der Handel und mit ihm der Bund: dazu wirkte hauptsächlich mit bte Entdeckung des Seewegs nach Ostinbien und biejeuige Amerikas, wo-burch der Handel von der Norb- und Ostsee mehr und mehr in die großen Häfen des Atlantischen Ozeans gezogen würde. b) Der rheinisch e Stäbtebnnb (vgl. § 33) bauette auch in dieser Periobe noch fort, boch verschwanb seine Bebeutung am Ende des 14. Jahrhnnberts gegenüber dem c) schwäbischen Stäbtebnnb. Derselbe würde 1376 1376 gestiftet, besoubers gegen die Übergriffe der sübbeutschen Lanbes-herrett (wie z. B. der Grasen von Württemberg), welche die Reichs-unmittelbarkeit antasten wollten. Bon großer Ansbehnung und mit vortrefflichen Kriegsmitteln versehen, hatte der Bunb ojt^ siegt eiche Fehben gegen die Fürsten (Schlacht bei Reutlingen 1377), bis er enblich der Übermacht der letzteren erlag (Schlacht bei Döffingen 1388). — Auch die Ritterschaft Sübbeutschlaubs, die gleichfalls für ihre Reichsunmittelbarkeit fürchtete, that sich zu ähnlichen Einungen zusammen (Georgsritter, Schlegler rc.) und beteiligte sich an den Kämpfen (vgl. die Balladen von Uhland: Graf Eberhard der Rauschebart). § 36. Die Mißstände in der Kirche und die großen Konzilien. In der Kirche waren, wie in dem Reiche, um biefe Zeit eine große Menge von Mißbrauchen eingeriffett. Die Zeit der alten sittenstrengen Päpste war vorüber und zumal baburch, daß^ im Jahre 1305 das Papsttum in Abhängigkeit von bett französischen Königen gekommen war, hatte bte Achtung vor betttfelben eine empfinbliche Einbuße erlitten; es verlor baburch seinen allgemeinen Charakter. Auch als im Jahre 1377 Gregor Xi. von Avignon wieber nach Rom übersiebelte, würde der Zustanb nicht gebessert; bettn nun erfolgte, ba die avignonesische Partei einen neuen Papst wählte, eine Trennung des obersten Kirchen-amtes („Schisma"). Daburch würde die Verwirrung der Gemüter immer größer und der Wunfch der Völker nach einer Reformation der Kirche an Haupt und ©liebern immer stärker. Der letztere trat ganz besonbers hervor in bett Reformvorschlägen

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 74

1886 - Berlin : Hofmann
74 Zweiter Teil. Das Mittelalter. § 44. Das Wichtigste aus der englischen Geschichte. Ganz anders als die Entwicklung eines der kontinentalen 449 Staaten war diejenige des Jnselreiches England. Im Jahre 449 hatten sich dort die Angelsachsen, aus der jütischen Halbinsel, 827 niedergelassen und die sieben anfangs getrennten Reiche waren 827 durch Egbert von Wessex vereinigt worden. Von diesen angelsächsischen Königen, deren Reihe nur auf wenige Jahrzehnte durch 1030 die Dänenherrschaft (ca. 1030) unterbrochen wurde, sind die 871 wichtigsten: Alfred der Große (871—901), der für das Wohl ^ des Landes in jeder Beziehung das Bedeutendste leistete, und 0 Eduard der Bekenner (ca. 1050), unter welchem Schottland ein 1065 englisches Lehen ward. Im Jahre 1066 fiel Herzog Wilhelm der Eroberer von der Normandie in England ein, und nachdem er den Nachfolger Eduards bei Hastings geschlagen hatte, machte er sich zum Köuige von England. Da er aber feine normännischen Ritter gegenüber den Angelsachsen sehr bevorzugte, so fügten sich die letzteren schwer in diesen Zustand: der lange währende und oft zu hellen Flammen ausbrechende Haß der beiden Stämme (vgl. die Romane von Walter Scott) fand erst gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts sein Ende in der Verschmelzung derselben zu einer einheitlichen englischen Nation. Die Bedeutung der Angelsachsen und Normannen für die ganze Volksentwicklung spiegelt sich wieder in der Sprache (Grundbestandteile germanisch). Die wichtigste Erscheinung der englischen Geschichte des Mittelalters ist die Entwicklung der englischen Volksfreiheit. Nachdem der erste König des Hauses Anjou - Plantagenet 1154 (1154—1399) Heinrich Ii. einen thatkräftig begonnenen Kampf bis gegen die Kirche (Thomas Becket, Erzbischof von Eanterbnry) da-1399 mjt geendet hatte, daß er sich, von plötzlicher Reue erfaßt, der Kirche unterwarf; nachdem ferner die lange Abwesenheit von Richard Löwenherz das Königtum in jeder Beziehung geschwächt: geriet des letzteren Bruder Johanu ohne Land (1199—1216) ganz und gar in Abhängigkeit vom Papste (Innozenz Iii.), von dem er sogar sein Land zu Lehen nahm. Da dieser König auch gegen Frankreich sehr unglücklich war, trotzdem aber im Innern mit despotischen Mitteln regieren wollte, so empörte sich das unzufriedene Volk gegen ihn und zwang ihn zur Gewährung des großen Staats-1215 grnndgefetzes, der Magna Charta libertatum, 1215. In dem-

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 182

1886 - Berlin : Hofmann
Zeittafel. Vor Chr. 12—9 Drusus in Deutschland. nach Chr. 9 Armin schlägt Varus im Teutoburger Walde. 14—16 Germanicus in Deutschland. 375 Einbruch der Huunen in Europa. Beginn der Völkerwanderung. 410 Die Westgoten erobern Rom. Alarich. 451 Schlacht auf deu Katalaunischen Gefilden. Attila, ca. 560 Theodorich der Große (Dietrich von Bern). 622 Flucht Mohammeds nach Medina. Hedschra. 196 Chlodwig der Fraukeukönig wird Christ. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitiers. 752 Sturz der Merowinger. Pippin, der Karolinger, König. 754 Bonifaeius, der Apostel der Deutschen, ermordet. /68 814 Karl der Große (Sachsenkriege. 800 Kaiserkrönung in Rom). 843 Teiluug zu Verduu. 911 Ludwig das Kind f. Anssterben der Karolinger in Deutschland. 933 Sieg Kaiser Heinrichs I. bei Merseburg (Riade) über die Magyaren. 955 Sieg Kaiser Ottos I. aus dem Lechfelde über die Magyaren. 962 Ottos I. Krönung zum römischen Kaiser. 1024 Aussterben des sächsischen Kaiserhauses (Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii., Heinrich Ii.). 1056 Größte räumliche Ausdehuuug des deutschen Reiches (Kaiser Heinrich Iii.). 1077 Heinrich Iv. wird zu Cauossa durch Papst Gregor Vii. vom Banne gelöst. 1122 Vorläufige Beendigung des Jnvestiturstreites durch das Wormser Konkordat (Kaiser Heinrich V.). 1125 Aussterben des salisch - fränkischen Hauses (Konrad Ii., Heinrich Iii., Heinrich Iv., Heinrich V.). 1125—1254 Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge. 1134 Albrecht der Bär erhält die Nordmark. Anfänge Brandenburgs. 1152—1190 Friedrich I. Barbarossa. Welfen und Hohenstaufen. 1176 Schlacht bei Legnano. 1181 Heinrich der Löwe geächtet. 1184 Reichstag zu Mainz. 1190 Friedrich ertrinkt in Kleinasien. 1215—1250 Friedrich Ii. 1235 Reichstag zu Mainz. 1268 Enthauptung Konradius. Untergang der Hohenstaufen. 1096/99 Erster Kreuzzug. Eroberung Jerusalems. Königreich Jerusalem. Gottfried von Bouillon. 1147 1149 Zweiter Kreuzzng. Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. 1189—1192 Dritter Kreuzzng. Friedrich Barbarossa f. Philipp August von Frankreich. Richard Löwenherz von England. 1228 Fünfter Kreuzzug. Friedrich Ii. in Jerusalem. 1291 Die Christen verlieren den letzten Ort in Palästina. 1226 Der Orden der Deutschritter siedelt nach Preußen über. 1254 12 <3 Interregnum. 1254 rheinischer Städtebund. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Schlacht auf dem Marchfelde: die Habsburger in Österreich, ca. 1310 Abfall der Schweiz. 1315 Schlacht bei Morgarten. 1386 Schl, bei Sempach. 1338 Kurverein zu Reuse. 1356 Goldene Bulle. 1348 Kaiser Karl Iv. stiftet die erste deutsche Universität (Prag). 1376 Schwäbischer Städtebund.

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 33

1886 - Berlin : Hofmann
§ 19. König Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 33 Königsherrschaft aufgerichtet haben, wenn er nicht nach einer andern Seite seine Aufmersamkeit hätte lenken müssen. Niederer Lente Kind, hatte Hildedrmw aus Saona durch rastlose und feurige Energie sich zum Kardinal aufgeschwungen. Das Ziel dieses merkwürdigen Mannes ging dahin, nicht nur die Mißbrauche abzustellen, welche in der Kirche vorhanden waren, sondern die Kirche von jedem Einfluß weltlicher Gewalten zu befreien. Um letzteren Zweck zu erreichen, hatte er bereits als Kardinal durchgesetzt, daß der Papst hinsüro ohne kaiserlichen Einfluß von dem Kollegium der Kardinäle gewählt werden solle. Als er 1073 als 1073 Gregorvii. Papst geworden, erklärte er, überhaupt keine Amtseinsetzung eines Geistlichen durch Laienhand mehr anerkennen zu wollen. Da dies den Kaiser eines unentbehrlichen Rechtes beraubt haben würde — denn die B isch ö fe besaßen auch weltliche Güter von ihm zu Lehen — so entbrannte darüber der Jnvestiturftreit (investitura ^ Einkleidung, vgl. das franz. vetir). Als Heinrich Iv. dem Papste die Anerkennung seiner Verfügung versagte und ihn sogar durch eine deutsche Bischofssynode absetzen ließ, that ihn Gregor in den Bann und sprach alle seine Unterthanen ihres Eides ledig. Um den drohenden Abfall der Fürsten, deren Unabhängigkeitsgelüste aus dieser Gelegenheit Nutzen zogen,' zu verhindern, entschloß sich nun Heinrich durch persönliches Erscheinen beim Papste die Lösung vom Banne zu erwirken. Mitten im Winter, nur begleitet von einigen Dienern und seiner trotz vielfach schlechter Behandlung ihm mit rührender Treue anhängenden Gemahlin Bertha, reiste der König über die Alpen und erhielt, nachdem er drei Tage aus dem Schloßhofe von Canossa hatte warten müssen, Absolution (1077). Aber die Fürsten 1077 ließen darum doch nicht ab, gegen Heinrich zu wirken. Sie wählten sogar einen neuen König, Rudol f, Herzog von Schwaben. Derselbe wurde aber bald darauf in einer Schlacht getötet (seine Hand im Dome zu Merseburg). Da Gregor Vii. sich treuloserweise für Rudolf erklärt hatte, so unternahm jetzt Heinrich einen Zug gegen denselben; er ernannte einen neuen Papst und ließ sich von diesem zum Kaiser krönen. Gregor, in Rom belagert und mit Gesangen-schaft bedroht, wurde zwar durch Robert Guiscard, den Normannenherzog, befreit; doch hat er Rom nicht wieder betreten, sondern ist in Salerno 1085 gestorben („Ich liebte die Gerechtigkeit und 1085 haßte die Unbill, darum sterbe ich in der Verbannung"). Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 3

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 34

1886 - Berlin : Hofmann
34 Zweiter Teil. Das Mittelalter. So hatte Heinrich an seinem verhaßtesten Gegner die Demütigung von 1077 gerächt. Doch war dies der letzte Lichtblick in seinem Leben. Von nun an verfolgten ihn Unglück und die schmerzlichsten Erfahrungen. Seine eigenen Söhne ließen sich gegen ihn aufwiegeln (Konrad, Heinrich) und als Gegenkönige aufstellen. Wenn er auch gegen sie und den mit ihnen verschworenen Papst eine vortreffliche Stütze in den Bürgern der Städte fand, die er mit wichtigen Handelsvorrechten bedacht hatte und für die er Landfriedensgesetze erließ, so erlag er doch schließlich der Heimtücke des letztgenannten Sohnes, der ihn gefangen nahm und zur Abdankung zwang. Ln den vielen Bekümmernissen feines Lebens war zum Schluß auch noch die getreten, daß er das Ansehen des Papsttums sich mächtig erheben sah durch den Beginn der Kreuzzüge (vgl. § 26 ff.), an denen er selbst, durch Bürgerkriege gefesselt, keinen Anteil nehmen 1106 konnte. Im Jahre 1106 endete der Tod das Leben diefes Kaisers, der wie wenige Männer unserer Geschichte geprüft worden ist und Glück und Unglück in schnellem Wechsel hat erproben müssen. Auf seinen irdischen Überresten sogar blieb noch der Bannfluch, den der mit feinem treulosen Sohne gegen ihn verbundene Papst über ihn ausgesprochen, mehrere Jahre liegen; erst 1111 erhielten sie eine kirchliche Bestattung. § 20. Heinrich V. und das Wormser Konkordat. 1106 Heinrich V. (1106—1125), der Sohn Heinrichs Iv., nahm, bis obgleich er einst im Aufruhr gegen feinen Vater sich aus den Papst gestützt hatte, nach seiner Thronbesteigung alsbald eine gegnerische Stellung zu letzterem an. Einfluß auf die Besetzung der Bistümer zu haben, war auch ihm unerläßlich. Ausgestattet mit großen Machtmitteln, zu deueu vor allen Dingen der Besitz der Mathil-dischen Güter (Hinterlassenschaft der Markgräfin Mathilde von Tnscien, der Freundin Gregors Vii.) gehörte, wußte er den Papst Calixtns ll. zu zwingen, mit ihm das sog. W ormser Konkordat 1122 1122 zu schließen. In demselben wurde die Jnvestitursrage so geregelt, daß Papst und Kaiser ans die Amtseinsetzung der Bischöfe etwa gleichwertige Rechte hatten: der Kaiser belehnte mit weltlicher (Scepter), der Papst mit geistlicher Gewalt (Ring und Stab). Durch dieses Abkommen wurde zwar der unter Heinrich Iv. entbrannte Streit zwischen Kaisertum und Papsttum für den Augenblick zum Stillstand gebracht: der Gegensatz zwischen beiden Gewalten lag aber

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Mündigsprechung zerfällt er mit den sächsischen Großen und bald darauf mit dem Papst Gregor Vii. Streitgegenstand: Besetzung der Bistümer; daher: Investitur streit. Heinrich, im Bann des Papstes, geht, um den Abfall der Fürsten zu verhindern, nach Canossa (1077), um sich vom Banne lösen zu lassen. Trotzdem stellen die unzufriedenen Fürsten Gegenkönige auf, z. B. Rudolf von Schwaben, der aber bald fällt. — 1084 Heinrich zieht gegen Gregor; derselbe muß fliehen und stirbt in Salerno. Im Reiche hat Heinrich bis an seinen Tod mit Aufruhr der Fürsten zu kämpfen, nur die Städte bleiben ihm treu. — Anfstand selbst der Söhne gegen ihren Vater. § 20. Heinrich V. (1106—1125), Sohn des Vorigen, bringt einen vorläufigen Abschluß des Streites zwischen Papsttum und Kaisertum in dem Wormser Konkordat zuwege 1122. Iv. Periode. Zeitalter der Hohenstaufen und der Kreuzzüge. 1125 - 1250. § 21. Lothar von Sachsen. Zwischen dem salischen und hoheustaufischen Hause regierte 1125 Lothar von Sachsen (1125—1137). Gedrängt durch mißliche bis Verhältnisse mußte er auf die im Wormser Konkordate dem Kaiser zugesprochenen Rechte teilweise verzichten. Aber dafür hat er manchen anderen Machtzuwachs dem deutschen Reiche verschafft, so-daß seine Regierung nicht so vollständig nur dem Papste zugute kam, wie es die päpstliche Partei darzustellen liebt (Gemälde im Vatikan). Indem er das welfische Haus, dessen Macht schon damals, besonders im nördlichen Deutschland, sehr groß war, mit Familienbanden an sich knüpfte (sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze), trat er in immer heftigeren Gegensatz gegen das ebenso mächtige und von edlem Ehrgeiz beseelte Geschlecht der Hohenstaufen (Stauffer). Dieser Widerstreit der Welfen und Hohenstaufen um den Einstuß im Reiche dauerte von nun an etwa ein Jahrhundert in Deutschland. In Italien wurden die Namen Gnelfi und Ghibellini (Waiblinger^Hohenstaufe) Bezeichnungen von Parteien, die bis ins 14. Jahrhundert hinein sich befehdeten, wenn auch über Dinge, die mit dem ursprünglichen Sinne der Worte nichts zu thun hatten.

10. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind
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