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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. uncounted

1908 - Braunschweig : Appelhans
1 141 1589 Verlag von E. Appelhans & Comp, in Brarrnschrveig. Raumlehre. In drei Stufen bearbeitet von H. Sattler, Schulinspektor. Erste Stufe — 8. Auflage. Zweite u. dritte Stufe — 9. Auflage. Preis 40 Pfennig. Preis 80 Pfennig. Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. in i t 6 Holzschnitten iitib h Tafeln. — Sechzehnte verbesserte Auflage — preis gebunden 1 Mark. . Krgeönisse des tnrkundlichen Unterrichts. e Hand der Schüler mittlerer und niederer Volksschulen zusammengestellt von or Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz. Mit 86 Abbildungen. — preis 50 Pfg. tfaden der Weltgeschichte. In zwei Stufen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. _—. Sechzehnte Auflage. — preis gebunden 1 Mark. . — Bs78$11411589

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 138

1886 - Berlin : Hofmann
138 Geschichte der neueren Zeit. Shakespeares hinwiesen. Es gelang ihnen, den in französischem Sinne geübten allmächtigen Einfluß Gottscheds in Leipzig zu brechen (Streit der Schweizer und der Leipziger). Ihr Werk vollendete dann der große Lessing. c) Die bildenden Künste haben in dieser Periode in Deutschland keine selbständige Blüte erlebt. In der Baukunst wurde der in der Reformationszeit zu so hoher Vollendung geführte Renaissancestil zwar noch weiter gepflegt und fand auch noch einige würdige Vertreter (Schlüter zur Zeit Friedrichs I., Kuobels-dorf zur^ Zeit Friedrichs des Großen, in Berlin), aber er verlor feine Reinheit durch den Hinzutritt fremder Elemente, besonders durch das Überwiegen der Dekoration, des Ornamentes, welches als das Wichtigere an dem Bau behandelt wurde. So erzeugte sich der sog. Perrücken- oder Rokokostil (Zwinger in Dresden), welcher natürlich auch die Skulptur beherrschte. — Die deutsche Malerei sank im 17. Jahrhundert von der Höhe der Reformationszeit herab, wenn auch in der äußeren Handhabung der Kunstmittel (Technik) noch Erhebliches geleistet wurde. Das 18. Jahrhundert hat dann einen neuen Aufschwung der bildenden Künste vorbereitet, zumal durch die geläuterten Kuustaufchauungen, deren Verkünder Winckelmann wurde. Die Musik hat im 17. und 18. Jahrhundert bei uns in höchster Blüte gestanden. Die deutsche Kirchenmusik fand ihre größten Vertreter in Johann Sebastian Bach (1685 — 1750 [„Matthäus-Passion" n. ct.]) und in Georg Händel (1684—1759 [„Messias", „Makkabäus" u. a.]), welcher letztere vorzugsweise in England gewirkt hat. Nachdem Joseph Haydn und Christoph Gluck auch der weltlichen Musik einen hohen Aufschwung verliehen, erreichte die Tonkunst ihre Vollendung in den großen Komponisten Wolfganq Amadeus Mozart (1756—1791) und Ludwig Beethoven (1770—1827). d) Das politische Leben war in Deutschland, zumal auch durch den westfälischen Frieden, völlig entartet. Es fehlte, infolge der Schwächung der Kaisergewalt, an einem beherrschenden Mittelpunkt. Der Reichstag, welcher seit 1663 ständig in Regensburg sich befand, war ohne jedweden Einfluß auf das Leben der Nation ; seine Verhandlungen waren, gleich denen des Reichskammergerichtes in Wetzlar, schwerfällig und langwierig; feine Mitglieder, wie die Räte am Kammergericht, sehr oft bestechlich. Um

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 113

1886 - Berlin : Hofmann
§ 67. Innere Zustände Frankreichs unter Ludwig Xiv. Hz § 67. Innere Zustände Frankreichs unter Ludwig Xiv. 1. Wirtschaftliche Verhältnisse. Um diese kostspieligen Kriege führen zu können, war Ludwig der Xiv. beständig darauf bedacht, die Steuerkraft seines Landes zu erhöhen. Dies erreichte er durch eine umfassende Fürsorge für die Entwickelung des Handels und des Gewerbfleißes, wobei ihm sein Minister Colöert (1661—1683) außerordentliche Dienste leistete. Derselbe 1661 ließ allenthalben Fabriken und Manufakturen anlegen, in welchen so- bis wohl die bisherigen Erzeugnisse in größerer Menge und vervollkommneter Weise als auch neue produziert wurden (Porzellanfabrik in Sövres). Um aber die Konkurrenz des Auslandes abzuschneiden, wurden auf alle von auswärts eingeführten Waren hohe Schutzzölle gelegt (Merkantilsystem). Der Handel wurde befördert durch großartige Wege- und Kanalbauten (Kanal von Languedoc, Verbindung des Mittelländischen und Atlantischen Meeres); eine ungemein rasch geschaffene und zahlreiche Kriegsflotte sollte die Häsen und den überseeischen Handel schützen. Durch diese Maßregeln wußte Ludwig den sog. dritten Stand, der sonst die ganze Steuerlast zu tragen hatte, einstweilen an sich zu fesseln. Gleichwohl waren dieser Aufschwung des Handels und der dadurch zunehmende Nationalwohlstand nicht ausreichend, um die ungeheuren Kosten zu decken, welche die Kriege und die über alle Maßen luxuriöse Hofhaltung des Königs verursachten. 2. Der Hof des Königs wurde zu Versailles gehalten wo in sandiger und reizloser Gegeud um ein prachtvolles Schloß das etwa 100 Millionen Franks gekostet hat, ein weiter Park geschaffen wurde. Auch andere Schlösser, wie Marly und Triauou, wurden mit verschwenderischer Pracht aufgeführt und ausgestattet. Das Leben am französischen Hofe war das glänzendste, von dem die neuere Geschichte zu berichten weiß; die an demselben abgehaltenen Feste setzten ganz Europa in Erstaunen; der an ihm herrschende Geschmack wurde für ganz Europa maßgebend. — Eine wesentliche Bedeutung hat das Hofleben unter Ludwig noch dadurch erlangt, daß in demselben die Formen des geselligen Verkehrs eine sehr reiche und feine Ausbildung erhielten, an der zumal auch Frauen teil hatten. 3. Die Litteratur und Kunst. Der Glanz Ludwigs wurde erhöht durch die große Blüte der Dichtung und Kunst, Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 8

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

5. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 32

1902 - Leipzig : Hirt
32 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Gunst des Groen Knigs, dem die damalige Sprache zu schwerfllig war, und der die literarischen Gren seiner Zeit (auer Geliert) nicht nach Verdienst wrdigte,^) versagt. 3. Die deutsche Musik hatte mit der Literatur gleichzeitig ihre klassische Periode, und zwar wurde sie unter Maria Theresia und Joseph Ii. am meisten in Wien gepflegt. Hier lebte Haydn, der in seinen Symphonien und Streichquartetten nicht weniger als in seinen Oratorien (Die Schpfung, Die Jahreszeiten) sich als den bahnbrechenden Meister der Neuzeit zeigt. Einer der gewaltigsten, vielseitigsten und fruchtbarsten Komponisten aller Zeiten war Mozart aus Salzburg. Schon in frher Jugend war er ein musikalisches Wunder. Unter Joseph Ii. lebte er bis zu seinem frhen Tode (er starb im 36. Lebeils-jhre) in Wien. (Opern: Figaros Hochzeit, Don Juan, Zauberflte.) Nach seinem und Josephs Il Tode lebte Beethoven aus Bonn in Wien. Er hat das Hchste auf dem Gebiete der Instrumentalmusik geleistet. In der letzten Zeit seines Lebens war er taub! Gleichzeitig mit ihm wirkte dort der gemtvolle Liederkomponist Franz Schubert. Die Wissenschaften. Wie die unbeschrnkte Duldung des Groen Knigs und anderer Fürsten, die ihm nachahmten, den Wissenschaften zu gute kam, zeigte sich in ihren Leistungen. Berufene Geschichtschreiber, wie Joh. v. Mller,*) schrieben die Ereignisse ihrer Zeit nieder, Herder wies in seinen Ideen zur Philosophie der Geschichte" den Fortschritt in der Entwicklung der Menschheit nach, Winckelmann erschlo das Verstndnis der alten Kunst in seiner Geschichte der Kunst des Alter-turne", Lessiug wies im Laokoon" der Malerei und der Poesie ihr Gebiet an, und der bescheidene Knigsberger Weltweise Kant, der in seinem laugen Leben nie der die Umgegend seiner Vaterstadt hinausgekommen ist, bte durch seine Lehren**) eilten Einflu aus, dein sich auch die grten Geister (z. B. Schiller) willig hingaben. Unterdessen gab der Schweizer Pdagoge Pestalozzi die Anregung zur Verbesserung des Schulunterrichts, der Amerikaner Benjamin Franklin erfand den Blitzableiter, der Englnder James Watt verbesserte die Dampfmaschine ( 90, 3), der Franzose Montgolfier machte zum Staunen der Menschheit seine ersten Luftfahrten, und der Schwede Linne fand die nach ihm benannte Einteilung der Pflanzen. Welche Wissenschaften wurden vorzugsweise in Deutschland und welche mehr im Auslande gefrdert? *) Schillers Tell V, I, 110. **) Die hchsten Begriffe: Gott, Freiheit, Unsterblichkeit, lassen sich durch bloes Nachdenken (reine Vernunft) nicht beweisen, sie sind aber unabweisbare Forderungen des sittlichen Bewutseins (der praktischen Vernunft).

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 120

1902 - Leipzig : Hirt
Trachten, Fig. 161. Soldaten Friedrichs des Groen. ab cd gig. 162. Trachten aus dem Lude des *8. und dem Anfang des l 9-Jahrhunderts. a und d. Deutsche brgerliche Trachten, b. Werthertracht. c. Sogenannte griechische Tracht. Druck von Karl Marqnart in Leipzig.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 15

1902 - Leipzig : Hirt
75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit. 15 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des Dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im brandenburgisch-preuischen Staate unter dem Schule des prachtliebenden Knigs und der wisfensdurstigeu Knigin. Sie lie sich in dem Dorfe Liezen, das nach ihrem Tode Charlottenburg genannt wurde, durch A. Schlter, den deutschen Michelangelo", ein Schlo erbauen und durch franzsische Grtner mit einem Park umgeben. Hier verweilte sie, so oft sie sich dem lstigen Hofleben entziehen konnte, und sammelte einen Kreis gleichgesinnter Männer und Frauen um sich, mit denen sie sich den Genssen einer feineren Bildung hingab. Zwar waren die Lebensformen: die mndliche und briefliche Unterhaltung, die Sitten und Trachten, noch durchaus französisch. Auch die Gelehrten und Knstler, welche die Knigin empfing, waren groenteils Franzosen, ausgewanderte Hugenotten. Doch war der Mann, dessen Umgang sie am meisten schtzte, der deutsch-gesinnte, fr die Ehre der deutschen Sprache eintretende^) Philosoph Leibniz. Von ihm lie sie sich der die Ursachen und den Zusammen-hang der Dinge unterrichten.*) Er wurde der erste Vorsitzende der Akademie der Wisseuschasteu in Berlin, deren Grndung die Knigin betrieb. Groe Freude hatte sie auch an der Musik und am Theater. Sie spielte auf dem Klavier (dem Hackebrett oder Cymbal, dem Vorlufer des zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgekommenen Fortepianos), sang und komponierte und lie Konzerte, franzsische Schauspiele und Opern auffhren. Das kirchliche Leben erhielt neuen Gehalt durch die Pietisten, welche dem bloen Buchstabenglauben die Frmmigkeit des Herzens gegenberstellten. Der Hauptsitz des Pietismus wurde die neue Uni-versitt Halle. (A. H. Francke, Stifter des Halleschen Waisenhauses.) 6. Deutsche Kunst in der ersten Hlfte des *8. Iahrh. Wie die meisten deutschen Fürsten ihr Versailles haben wollten, lie auch Fried-rieh I. seine Hauptstadt durch Werke der Baukunst und Bildhauerkunst verschnern und stiftete die Akademie der Knste. Whrend die reine Renaissance im Zeitalter Ludwigs Xiv. fast berall in den Barockstil (vorspringende Bauglieder, reiche Verzierungen) bergegangen war, zeigen die Berliner Bauten jener Zeit, vor allen das Zeughaus (jetzt Ruhmeshalle), einen ernsteren, edleren Charakter. (Fig. 128.) Mehr mit Barockelementen versetzt ist das Schlo (Fig. 127), dessen Umbau A. Schlter leitete. *) Leibniz: Es ist nicht mglich, Sie zufrieden zu stellen; Sie wollen das Warum vom Warum wissen."

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 3. Wirtschaftliches und Verkehrsleben. Durch die vielen Kriege, durch die uerste Anspannung aller Krfte war das Volk furchtbar erschpft. Um so notwendiger war es, Handel und Gewerbflei nach Mglichkeit zu untersttzen. Dies geschah am wirksamsten durch den von Friedrich Wilhelm Iii. gegrndeten Zollverein, dem sich 1834 die meisten deutschen Staaten anschlssen. Dadurch wurden die Hemm-nisse des Handels zwischen deutschen Lndern hinweggerumt, und der verderbliche Schmuggel hrte auf; zugleich wurde dadurch eiue engere politische Einigung der deutschen Lnder vorbereitet. Die Segnungen des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Verbesserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, welches seit dem Einmarsch der Franzosen in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen*) ausgebildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 147) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervor-gerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfuuden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschen-kraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1812 die erste Lokomotive erbant hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Befrdernng von Waren und Personen 1835.herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nnrn- 1838. berg nach Frth gebaut (Fig. 148), die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Ful-ton um 1800 kamen die Dampfschiffe bald allgemein in Gebrauch. 1833 Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gau und Weber in Gttingen ausgefhrt. *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 21/., Tagen auf 15 Stunden ermigt.

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 15

1902 - Leipzig : Hirt
75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit. 15 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des Dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im brandenbnrgisch-preuischeu Staate unter dem Schutze des prachtliebenden Knigs und der wissensdurstigen Knigin. Sie lie sich in dem Dorfe Liezen, das nach ihrem Tode Charlottenburg genannt wurde, durch A.schlter, den deutschen Michelangelo", ein Schlo erbauen und durch franzsische Grtner mit einem Park umgeben. Hier verweilte sie, so oft sie sich dem lstigen Hofleben entziehen konnte, und sammelte einen Kreis gleichgesinnt^ Männer und Frauen um sich, mit denen sie sich den Genssen einer feineren Bildung hingab. Zwar waren die Lebensformen: die mndliche und briefliche Unterhaltung, die Sitten und Trachten, noch durchaus frauzfisch. Auch die Gelehrten und Knstler, welche die Knigin empfing, waren groenteils Franzosen, ausgewanderte Hugenotten. Doch war der Mann, dessen Umgang sie am meisten schtzte, der deutsch-gesinnte, fr die Ehre der deutschen Sprache eintretende^) Philosoph Leibniz. Von ihm lie sie sich der die Ursachen und den Zusammen-hang der Dinge unterrichten.*) Er wurde der erste Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften in Berlin, deren Grndung die Knigin betrieb. Groe Freude hatte sie auch an der Musik und am Theater. Sie spielte auf dem Klavier (dem Hackebrett oder Cymbal, dem Vorlufer des zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgekommenen Fortepianos), fang und komponierte und lie Konzerte, franzsische Schauspiele und Opern auffhren. Das kirchliche Leben erhielt neuen Gehalt durch die Pietisten, welche dem bloen Buchstabenglauben die Frmmigkeit des Herzens gegenberstellten. Der Hauptsitz des Pietismus wurde die neue Uui-versitt Halle. (A. H. Francke, Stifter des Halleschen Waisenhauses.) 6. Deutsche Aunst in der ersten Hlfte des \8. Iahrh. Wie die meisten deutschen Fürsten ihr Versailles haben wollten, lie auch Fried-rich I. seine Hauptstadt durch Werke der Baukunst und Bildhauerkunst verschnern und stiftete die Akademie der Knste. Whrend die reine Renaissance im Zeitalter Ludwigs Xiv. fast berall in den Barockstil (vorspringende Bauglieder, reiche Verzierungen) bergegangen war, zeigen die Berliner Bauten jener Zeit, vor allen das Zeughaus (jetzt Ruhmeshalle), einen ernsteren, edleren Charakter. (Fig. 128.) Mehr mit Barockelementen versetzt ist das Schlo (Fig. 127), dessen Umbau A. Schlter leitete. *) Leibniz: Es ist nicht mglich, Sie zufrieden zu stellen; Sie wollen das Warum vom Warum wissen."
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