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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. uncounted

1908 - Braunschweig : Appelhans
1 141 1589 Verlag von E. Appelhans & Comp, in Brarrnschrveig. Raumlehre. In drei Stufen bearbeitet von H. Sattler, Schulinspektor. Erste Stufe — 8. Auflage. Zweite u. dritte Stufe — 9. Auflage. Preis 40 Pfennig. Preis 80 Pfennig. Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. in i t 6 Holzschnitten iitib h Tafeln. — Sechzehnte verbesserte Auflage — preis gebunden 1 Mark. . Krgeönisse des tnrkundlichen Unterrichts. e Hand der Schüler mittlerer und niederer Volksschulen zusammengestellt von or Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz. Mit 86 Abbildungen. — preis 50 Pfg. tfaden der Weltgeschichte. In zwei Stufen bearbeitet von weil. Prof. Dr. O. Sommer. _—. Sechzehnte Auflage. — preis gebunden 1 Mark. . — Bs78$11411589

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

3. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

4. Allgemeine Erdkunde - S. 34

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 34 — häufig Steinkohlenlager vorkommen. Die unterste Schicht ist der Kohlenkalk (so genannt, weil der Kalk zur Kohlenformation gehört, nicht wegen Beimengung von Kohle), und auf ihm liegt das produktive Kohlengebirge, das zwischen Schichten von Kohlen- sandstein und Kohlenschieser Flöze von Steinkohlen enthält. Der Kohlenkalk ist eine marine Bildung, also aus Ablagerungen des Meeres entstanden, die übrigen Schichten hingegen sind Strand- bildungen. Die Kohlen sind aus Bäumen umgebildet, welche meistens riesige Schachtelhalme, Baumsarue oder sog. Siegelbäumen und Schuppenbäumen (Lepidodendren) waren und an den Küsten der Meere dichte, sumpsige Wälder bildeten. — Die schichtweise Wiederholung von Kohlenflözen deutet darauf hin, daß die betreffenden Gebiete mehrmals von Meeren überflutet wurden, welche die in der trockenen Zwischenzeit üppig ausge- schlossene Vegetation unter Schlamm und Sandmassen begruben. Die meisten Kohlenlager finden sich an den Ufern einstiger (sog. karbonischer) Meere (Ober- und Niederfchlesieu, Westfalen, Belgien, England und Nordamerika), andere dagegen an den Küsten von srüheren kontinentalen Seebecken (Böhmen, Saarbrücken). Am Ende der Karbonzeit fanden auf der Erde große tektonische Ver- änderungen mit bedeutender Gebirgsbildung statt. Damals sind wahrscheinlich gewaltige Gebirge entstanden, die den größten der Jetztzeit an Höhe und Ausdehnung nicht nachstanden. Sie wurden aber in den folgenden Zeiten meistens wieder abgeräumt und sind uur in Resten erhalten. Auch quollen in der Karbonzeit und in der folgenden Periode riesige Mengen von eruptiven Gesteinen hervor, und neben Graniten entstanden vor allem Porphyrmassen. 5. Perm oder Dyas.*) Der erste Name ist dem System nach dem russischen Gouvernement Perm, in dem es sich über weite Räume ausdehnt, gegeben; den zweiten hat es erhalten, weil es aus zwei Hauptgliedern besteht, dem Rotliegenden und dem Zechstein. Den Karbonschichten liegt zunächst das Rot- liegende aus. Es bildete sich vor allem aus den Trümmern älterer Gebirge und zeigt namentlich groben Sandstein und Konglomerate. Da von fossilen Pflanzenresten sich uur Land- pflanzen im Rotliegeuden vorfinden, daneben aber in ihm Fifche und Amphibien vorkommen, so wird es dadurch als eine Strand- bildung charakterisiert, zu der das Material wahrscheinlich durch die Flüsse herbeigeschafft wurde. Als echte Meeresbildung erweist sich hingegen der das Rotliegende vielerorts bedeckende Zech stein, der aus schwarzem, kupserreichem Schiefer und grauem Kalkstein besteht und als Beweis seines marinen Ursprungs außer fossilen Meerestieren reiche Gips- und Steinsalzlager (Zierenberg bei Berlin, Staßsurt) einschließt. — Harzrand, Thüringer Wald, Sudeten. *) Griech. Zweiheit.

5. Allgemeine Erdkunde - S. 36

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 36 — daß an den Rändern der Täler die helle Kenpernnterlage hervor- scheint. Der Dogger bildet meist die schmale Zone der steilen Abhänge, namentlich die Vorhöhen der Rauhen Alb, während der Malm, ein Heller, fester Kalk, mit seinen weißen Felswänden sich oft mauerartig erhebt und sich dann zum wasserarmen Plateau verbreitert. Der Jura ist aus den Ablagerungen von Meeren entstanden und enthält deshalb zahllose Versteinerungen von Seetieren. In unglaublicher Mannigfaltigkeit birgt er Überreste von Ammoniten und Belemniten. Die Ammoniten, schon in der Triaszeit vor- kommend, waren Kopffüßer mit spiralförmig gewundenem Gehäuse von Linsen- bis Wagenradgröße. Von den Belemniten, die an die heutigen Tintenfische erinnern, sind die fingerförmigen unteren Spitzen ihrer inneren Kalkgerüste sehr häufig gefunden und als „Donnerkeile" bekannt geworden. Die wichtigste Rolle unter den Wirbeltieren der Jurazeit spielen die Reptilien; man hat darum die Juraperiode wohl das „Reptilzeitalter der Erde" genannt. Besonders häufig unter ihnen war der Ichthyosaurus, ein 3—13 m langes Meerreptil von Delphinsorm mit spitzem Kopfe, Rückenflosse und zum Schwimmen eingerichteten Füßen. Auch der Plesiosaurus lebte im Meere; er hatte bei kurzem Leibe einen unverhältnismäßig langen Hals und einen starken Schwanz, so daß er aussah, „als ob man eine Schlange durch den Leib einer Schildkröte gezogen hätte". Namentlich reich an Versteinerungen ist der Solnhofener Schiefer, ein im oberen Jura liegender schieferiger Kalk, der in einer seichten Bucht als Kalkschlamm abgesetzt wurde. In ihm sand man u. a. die Überreste des Pterodaktylus, eines fliegenden Sauriers von Sperlings- bis Rabengröße, der den Übergang von den Reptilien zu den Vögeln darstellt. Auch der durch seine gezahnten Kiefer und durch seinen Schwanz den Fluchechsen nahestehende Urvogel, Archäopterix genannt, wurde in Solnhosen gefunden. Er hatte die Größe eines kleinen Raben. — Schweizer Jura, Deutscher Jura, Weserkette. 3. Kreide. Dieses System umfaßt außerordentlich viele und verschiedene Gesteine. Außer der in den obersten Schichten vorkommenden weißen Schreibkreide (Rügen, Dänemark, Südost- England), die dem ganzen System den Namen gegeben hat, ge- hören zu ihm namentlich die sog. Quadersandsteine (Sächsische Schweiz) und daneben reine Kalksteine, mergelige Kalksteine und Mergel. Man pflegt das ganze System in die untere und obere Kreide zu gliedern. Beide Abteilungen unterscheiden sich wesentlich in den eingeschlossenen Versteinerungen, die in der unteren Kreide an die Juraperiode anschließen, in der oberen dagegen vollständig neue Formen pflanzlicher und tierischer Organismen zeigen. Merkenswert ist besonders, daß in diesem System zuerst Pflanzen auftreten, die den heute vorkommenden sehr ähnlich sind, (echte Nadelhölzer, Magnolien, Tulpenbaum, Eichen, Buchen, Palmen

6. Allgemeine Erdkunde - S. 40

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 40 — als die obengenannte an, so daß wir von der letzten Eiszeit eine kürzere Zeit entfernt sind, als diese von der vorletzten, und wir also vielleicht mitten in einer neuen Zwischeneiszeit stehen, der wieder eine Vergletscherung folgen kann. Das Klima der Jnterglacialzeiten war wahrscheinlich ein ver- hältnismäßig recht trockenes. Man schließt das aus der Ent- stehung gewaltiger Schichten von Löß, der z. B. in China über 500 m mächtig ist und in etwas veränderter Form als „schwarze Erde" (Tschernosiom) im südlichen Rußland weite Strecken deckt. Seine Entstehung ist namentlich der Wirkung des Windes zuzu- schreiben, der von den Gebirgen und aus Wüsten die feinsten Teile des verwitterten Gesteins als Staub hinwegführte und in benachbarten Ebenen absetzte. In vielen Fällen waren diese Ebenen Grassteppen, deren Pflanzendecke infolge der nieder- geschlagenen Staubmassen sich mit der Zeit erhöhte, während die absterbenden Wurzeln seine, meist vertikal gerichtete Hohlräume in dem etwas verfestigten Löß zurückließen. Der Lößboden, aus Tonstaub mit Salz- und Kalkgehalt gebildet, wurde an vielen Stellen vom Wasser ausgelaugt und so zu einer sehr fruchtbaren Erdschicht umgewandelt. Die Tier- und Pflanzenwelt der alteren Quartärzeit schließt sich unmittelbar an die des Tertiärzeitalters an und hat sich ohne große Veränderungen zu den heutigen Formen weiterentwickelt. Freilich sind manche Tiersamilien im Lause der Zeit ausgestorben, und von ihnen findet man hin und wieder Knochen, ja ganze Skelette in den quartären Bodenschichten und im Eise Sibiriens erhalten. So liegen in vielen Höhlen massenhafte Reste des jetzt verschwundenen Höhlenbären, und in Sibirien werden nicht selten vollständige Skelette riesiger Elefantenarten (Mammut) auf- gefunden. Wenn bezüglich der Tier- und Pflanzenwelt kaum eine Grenze zwischen Tertiär- und Quartärzeit zu ziehen ist, so wird letztere deutlich durch das Erscheinen des Menschen bestimmt. Zwar ist es nicht ganz unwahrscheinlich, daß auch schon in der Tertiärzeit Menschen lebten, doch sichere Spuren derselben (Steinwerkzeug u. s. w.) sind erst in den älteren Quartärschichten erhalten ge- blieben. Man pflegt das Quartärsystem wieder in zwei Abteilungen zu gliedern, in das Diluvium*) und das Alluviumwobei man zum Alluvium die seit der letzten Eiszeit entstandenen Bodenbildungen rechnet (Ablagerungen an Küsten, in Binnen- seen und in den Überschwemmungsgebieten der Flüsse, Torf, *) Lat., Wasserflut. Die Eiszeiten brachten neben dem Sinken der Temperatur eine außerordentliche Vermehrung der Niederschläge („Pluvial- periode"), die wieder eine gewaltige Vergrößerung abflußloser Seen be- wirkten. So sind z. B. der Kaspyche See, der Aralsee und der Große Salzsee nur kümmerliche Reste einstiger weit ausgedehnter Wasserflächen. **j Lat., Schwemmland.

7. Allgemeine Erdkunde - S. 41

1907 - Halle a. S. : Schroedel
41 Humuserde, Dünen). Da aber die seit der letzten Vereisung ver- strichene Zeit im Verhältnis zu den Jnterglacialzeiten nur kurz ist und möglicherweise durch eine abermalige Vergletscherung zu einer Zwischeneiszeit werden kann, da.weiter Tiere und Pflanzen in beiden Teilen der Quartärzeit nur geringe Unterschiede aufweisen, so ist eine solche Gliederung unnötig und kaum zu rechtfertigen. k. Übersicht über die Gesteinsformationen. Wenn man die Gesteinsschichten nach ihrer Entstehungszeit ordnet und dabei mit den jüngeren beginnt, so ergibt sich folgendes Schema: I. Quartärbildungen (anthropozoisches Zeitalter): Alluvium, Diluvium. Ii. Tertiäre Gesteinsgruppe (känözoisches Zeitalter): Jüngeres Tertiär. Älteres Tertiär. Iii. Sekundäre Gesteinsgruppe (mesozoisches Zeitalter): i obere Kreide. Krnde j^ere „ weißer Jura (Malm). Jura \ brauner Jura (Dogger). | schwarzer Iura (Lias). Keuper. Trias Muschelkalk. ! Buntsandstein. Iv. Primäre Gesteinsgruppe (paläozoisches Zeitalter): Duas ! Sechstem. \ Rotliegendes. Karbon. Devon. Silur. Kambrium. V. Archäische Gesteinsgruppe (prozoisches Zeitalter): Urtonschiefer (Phyllit), Glimmerschiefer, Gneis. Eruptiv gestein e: Heutige Eruptivgesteine: Lava, Asche. Junge „ Trachyt, Phonolith, Basalt. Mittlere „ Porphyr, Syenit, Granit. Alte „ Syenit, Granit. B. Gegenwärtige Bewegungen der Erdrinde. Obwohl die Gegenwart solche gewaltigen Veränderungen der festen Erdkruste, wie die geologische Vergangenheit sie mit sich brachte, nicht kennt, so haben doch die Bewegungen der Erdrinde (Endogene Vorgänge.)*) *) Von gr. endon, innen und gennao, ich erzeuge.

8. Allgemeine Erdkunde - S. 43

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 43 — Lavastrom und wälzt sich, die Kulturen wie die Wohnstätten der Menschen auf seinem Psade durch seine fürchterliche Glm ver- nichtend, die Abhänge des Berges hinab. In der Regel ist da-- mit die furchtbarste Gewalt der Eruption gebrochen." (Peschel.) Natürlich gehen nicht alle vulkanischen Ausbrüche in der geschil- derten Weise vor sich; äk sind in ihren Erscheinungssormen wie in ihren Verderblicheimvirkungen außerordentlich verschieden. Besonders merkwürdig verlies die Katastrophe, von der im Mai 1902 die westindische Insel Martinique heimgesucht wurde. Nach- dem der Ausbruch der Montagne Pelee am 5. Mai und in den beiden folgenden Tagen so ziemlich in der gewöhnlichen Weise geschehen war, und der Berg sich anscheinend etwas wieder be- ruhigt hatte, stürzte sich ganz plötzlich am Morgen des 8. Mai lawinengleich eine ungeheure, aus Dampf und glühender Asche bestehende und unaufhörlich von Blitzen durchzuckte Wolke die Berghänge abwärts auf die Stadt St. Pierre, die im Nu iu Flamäien stand und mit 30000 Bewohnern in wenigen Minuten vernichtet wurde. Da ein vulkanischer Ausbruch sast immer in der ganzen Um- gebung des Vulkans furchtbare Verheerungen anrichtet, so hat man seit langem auf etwaige Vorzeichen einer Eruption geachtet; allein alle gewonnenen Beobachtungen erwiesen sich nicht als allgemein gültig. In der Umgegend des Vesuvs versiegen nicht selten vor einem Ausbruch die Brunnen; bei den in die Schneeregion aufragenden Vulkanen Islands oder Kamtschatkas schmilzt oft infolge der einer Eruption vorangehenden Erhitzung des Gesteins die Schneedecke des Berges, und noch häufiger künden Erdbeben einen Ausbruch an. Aber alle diese Vorzeichen sind nicht verläßlich, da nicht selten ganz ohne ein solches der Vulkan in Tätigkeit tritt. Bedeutsamer sind schon in dieser Hinsicht die Veränderungen, die durch Hebung des Grundes im Krater vor eiuem Ausbruch zu entstehen pflegen; aber unbedingt sicher wird ein solcher auch durch sie nicht angekündigt. An Auswurfsmaterialien kann eine Eruption vulkanische Asche, Schlacken und Lava hervorbringen; mitunter werden auch von dem nicht vulkanischen Gestein des Untergrundes Bruch- stücke abgerissen und in die Höhe geworfen. Die vulkanische Asche besteht aus seinen, hell- oder dunkelgrau gesärbten Gesteins- teilen, die teils durch Reibung der emporgeschleuderten Schlacken aneinander, mehr aber durch vollständige Zertrümmerung von Gesteinen insolge der Dampsexplosionen gebildet wurden. Sie gibt der aufsteigenden Dampssäule, in der sie mit emporgerissen wird, eine dunkle Färbung. Infolge ihrer Feinheit wird sie oft sehr hoch in die Luft hinaufgeführt (beim Vesuv 1822 über 3000 in, beim Krakatau in der Sundaftraße 1883 noch ganz be- deutend höher). Wegen der Leichtigkeit ihrer einzelnen Teilchen kann ein starker Lustzug sie weithiu verwehen. Im Jahre 512 flog z. B. die Asche vom Vesuv bis Konstantinopel, 1835 vom V

9. Allgemeine Erdkunde - S. 45

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 45 — oder schwerer schmelzbar sind; sie beeinflußt wieder die Schnellig- feit, mit der ein Lavastrom sich fortbewegt. Man hat Laven beobachtet, die dünnflüssig wie Wasser waren und in der Stunde 20—30 km zurücklegten; andere wieder bewegten sich in dieser Zeit nur 0,5 km fort. Je mehr die Lava erkaltet, desto mehr verlangsamt sich ihr Fortschreiten, das ja außerdem stets von der Neigung der überströmten.bergwand abhängig ist. Die Erkaltung eines Lavastromes geht an der Sohle und an der Oberfläche desselben rasch vor sich, so daß er oft schon wenige Stunden nach seinem Ausfließen betreten werden kann. Das Innere des Stromes bleibt hingegen noch lange glühend und fließt nicht selten aus der erstarrten äußeren Schicht nach unten ab. Aus diese Weise entstehen röhrenartige Höhlungen, deren Decke sreilich oft später einbricht. Die Zeit, welche ein Lavastrom bis zur voll- ständigen Erkaltung braucht, ist sehr verschieden. So war ein im August 1832 dem Vesuv entquollener Strom schon am 17. Ok- tober desselben Jahres vollkommen erkaltet; hingegen wurde 1830 am Ätna bei einem 43 Jahre vorher ausgeflossenen Strome noch das Hervordringen heißer Dämpfe beobachtet. Daß ein Lava- ström im allgemeinen recht lange Zeit bis zur vollkommenen Ab- kühlung gebraucht, rührt daher, daß die zuerst erkaltete äußere Schlackenschale die Wärme schlecht leitet, und daß die ausgestrahlte Wärme teilweise einen Ersatz in der bei der Kristallbildung frei werdenden hat. Die Oberfläche erkalteter Lavamassen zeigt mannig- fache Formen. Kühlt sich ein Lavastrom unter starker Dampf- entwicklung rasch ab, so zerfällt er in einen lockeren Trümmer- Hausen (Blocklava); erfolgt die Erstarrung allmählich, so bildet das immer zäher werdende Magma breite Flächen (Fladenlava); findet dabei vor dem völligen Erkalten noch eine Weiterbewegung statt, so entstehen wunderliche Windungen und Verzerrungen in der Lavamasse (Gekröselava). Aus einem noch nicht völlig er- kälteten Lavastrome bilden sich mitunter durch das heftige Aus- strömen von Wasserdämpfen, welche kleine Lavafetzen mit sich reißen, niedrige Schlackenschornsteine. (Fig. 24.) Die Lavamengen, welche eine Eruption her- vorbringt, sind oft außer- ordentlich groß. Der Skap- tar Jökull auf Island ent- sandte 1783 zw ei Lavaströme, die 80 und 45 km lang waren, und deren Masse man auf 27000 Mill. cbm schätzt. Nach der Art der aus- _ ^ geworfenen Materialien sind die Ausbrüche der Vulkane Oa sehr verfchieden. Beim Ve- suv vollzieht sich die Eruption gewöhnlich in der vorhin

10. Allgemeine Erdkunde - S. 48

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 48 — eines halb geöffneten Regenschirms!) Da natürlich namentlich der Kraterrand allen diesen Zerstörungen ausgesetzt ist, so erweitert und verflacht sich der Krater durch die nach innen fallenden ab- gebröckelten Teile immer mehr, wird auch nicht selten an der einen Seite ganz geöffnet und erhält so statt des geschlossenen einen hnseisensörmig verlausenden Rand (Somma am Vesuv, Santorin). Von besonderer Wichtigkeit für den Bau eines Vulkanberges und für die Erhaltung seiner Form ist es, ob die Eruptionsstelle dieselbe bleibt oder sich an andere Punkte des Vulkans verschiebt. Im ersten Falle werden bei tätigen Vulkanen .gewöhnlich die hinweggeführten Massen durch neue ersetzt, so daß der Berg in den meisten Fällen seine ursprüngliche Forin und Höhe so ziemlich behält. Finden aber die Eruptionen aus seit- licheu Spalten heraus statt, so entstehen» salls sie nicht bedeutend sind, an den Berghängen vi^le kleine K?ater (am Ätna mehrere hundert), oder aber es wird durch Zusammenstürzen der über den Spalten liegenden Teile des Berges die Gestalt desselben ganz verändert. Dasselbe tritt ein, wenn der Vulkan zwar zentrale Ausbrüche behält, diese aber ihre Stelle verlegeu. Dadurch ent- stehen an Stelle eines größeren Berges oft viele kleinere Kegel mit Kratern. So zählt man in den Phlegräischen Feldern bei Neapel aus einem Räume von 220 qkm 27 kleine Vulkane, und aus dem Isthmus von Auckland in Neu-Seeland rief das Wandern der Eruptionsstelle auf einer Fläche von ca. 500 qkm nicht weniger als 63 Krater hervor. Die Tätigkeit der Vulkane ist meistens keine gleichmäßige und andauernde, es wechseln vielmehr gewöhnlich Zeiten ae- steigerter Tätigkeit mit oft langen Perioden der Ruhe ab. Bei manchen Vulkanen liegen zwischen zwei Ausbrüchen jahrhunderte- lange Ruhepausen, und wieder andere sind faft beständig in Tätigkeit. Unter den europäischen Vulkanen ist der Stromboli (Liparische Inseln) der tätigste. Aus einigen Off- nungen innerhalb seines Kraters dringen zischend Därnpse her- vor; aus anderen steigt in Pausen von etwa einer halben Stunde Lava aus, die von gewaltigen Dampfblasen emporgetrieben und beim Platzen dieser als Schlacken in die Höhe geworfen wird, worauf die Lavamasse sinkt, um dann von neuem emporzusteigen. Diese Tätigkeit zeigt der Vulkan schon seit mehr als zwei Jahr- tansenden faft ununterbrochen, doch nicht ganz gleichartig, da er 1889 und 1891 auch Lavaströme zum Meere sandte. Die meisten Vulkane sind aber nur periodisch (intermittierend) tätig. Zu dieser Art gehört der Vesuv. Er galt im Altertum für erloschen und soll damals bis zum Gipfel mit Bäumen bewachsen gewesen sein und ein großes, slaches, mit wilden Reben bestandenes Krater- bassin gehabt haben, in welchem angeblich Spartacus nnt seinem Sklavenheere Schutz suchen konnte. Den ersten historisch be- alanbigten Ausbruch hatte der Berg am 23. und 24. August des Jahres 79 u. Chr., und durch diesen wurden die Städte Pompeji,
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