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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

2. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen Frankreich. 105 mal. Der Marschall Mac Mahon war kurz vor 6 Uhr morgens von einem Granatsplitter verwundet worden und hatte dem General Dncrot den Ober-besehl bertragen. Dieser ordnete eine andere Ausstellung der franzsischen Truppen an, die dem General Wimpssen mifiel. Deshalb erachtete er es sr seine Pflicht, als lterer General die Heeresleitung fr sich zu beanspruchen. General Ducrot trat sie ihm ohne weiteres ab. - Gleich nach Mittag gewann General Wimpffen die berzeugung, da er sich mit seinem Heere in den Stellungen um Sedau herum nicht behaupten knne. Deshalb versuchte er einen Ausweg auf Carignan zu. Er setzte davon den Kaiser Napoleon in Kenntnis und bat ihn, sich an die Spitze der Truppen zu stellen, die es sich zur Ehre anrechnen wrden, ihm den Weg durch das deutsche Heer zu bahnen. Der Kaiser antwortete ablehnend, weil er das vorgeschlagene Unternehmen fr nutzlos hielt. Fr die franzsische Heeresleitung war es verhngnisvoll, da der Stab des Marschalls Mac Mahon dem verwundeten Feldherrn nach Sedan gefolgt war. Es fehlte daher dem General Wimpffen an geeigneten Offizieren, die seine Befehle den Unter-feldherren berbrachten. Gegen 4 Uhr nachmittags befahl König Wilhelm, die Festung Sedan zu beschieen. Sobald die Flammen an einigen Stellen der Stadt emporschlugen, zogen die Franzosen die weie Fahne auf, und die Schlacht hatte ein Ende. Das franzsische Heer war vollstndig besiegt und eingeschlossen. König Wilhelm lie den franzsischen Oberbefehlshaber zur bergabe der Armee und der Festung auffordern. Kaiser Napoleon schickte an seinen siegreichen Gegner folgenden Brief: Monsieur inon frere, N'ayant pas pu rnourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee entre les mains de Yotre Majeste. Je suis de Votre Majeste le von frere Napoleon. Sedan, le lier sept. 1870." König Wilhelm antwortete: Monsieur mon frere, En regrettant les circonstances dans lesquelles nous nous rencontrons, j aecepte l'epee de Yotre Majeste, et je la prie de vouloir bien nommer un de Vos officiers muni de Vos pleins pouvoirs pour traiter de la capi-tulatin de l'armee, qui s'est si bravement battue sous Vos ordres. De mon cte, j'ai designe le general de Moltke cet effet. Je suis de Votre Majeste le von frere Guillaume. Jjevant Sedan, le 1. septembre 187." Sn Donchery begannen noch am spten Abend die Kapitulationsverhand-luugen. . Als deutscher Bevollmchtigter hatte sich General v. Moltke dorthin

3. Teil 3 - S. 77

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 77 — mann räumt dann sein „Gewölbe" einem fremden Ver- känfer ein; manche Familie zieht sich auf Küche und Kammer zurück, um die Zimmer zu vermieten. Da die Gasthöfe den Menschenstrom nicht fassen können, so hat jeder Leipziger das Recht, Meßfremde zu ^beherbergen. Kommen doch durchschnittlich 25 000 Fremde auf Tage und Wochen nach Leipzig. Aber noch größer ist die Zahl derjenigen, welche nur einen Tag bleiben und mit den Abendzügen wieder zur Heimat reisen. Da ist ein Ge- wühl und Gewimmel, ein Laufen und Fahren, ein Wandel und Handel an allen Ecken und Enden. Ost hat man Mühe durch das Getümmel von Käufern, Gaffern und Packträgern, Droschken und Karren hindurch zu kommen. Der reiche Kaufherr wie der Dorfkrämer, der Fabrik- befitzer wie der Handwerker, der Familienvater wie der Dienstbote — alle versorgen sich auf der Messe. Aber auch Ausländer, wie Franzosen, Engländer, Italiener, Russen, Türken und Griechen mit Pelz und Fez, polnische Jude» mit langem Rock und langem Bart, ja sogar Amerikaner sind auf der Messe vertreten." (Weber.) 3. Leipzig ist eine Stadt, in welcher man viel lernen kann. a. Universität, das ist eine Schule, welche solche Jünglinge besuchen, die einst Arzt, Prediger oder Richter 'werden wollen. (Studenten, Professoren). b. Musikschule. (Zweck!) Außerdem kann noch hinzugefügt werden: In der Leipziger Ebene wurde einst jene große Schlacht geschlagen, die wir die Völkerschlacht nennen. (1813!) Drei Tage währte der Kampf. Taufende lagen ver- wundet oder tot auf den Feldern und Wiesen. Stundenweit hörte man den Donner der Kanonen. In dieser Schlacht wurden die Franzosen besiegt und aus unserem Vaterlande hinausgejagt. Von der Schlacht bei Leipzig erzählt man noch heute in der ganzen Welt, ähnlich wie von der Schlacht bei Sedan. 3. Die Stadt Dresden. Zur Anschauung: Lehmann, Geogr. Charakterbilder Nr. 10 (Dresden) — Eine Abbildung von der Brühlschen Terrasse — Photographie: Raphaels Madonna — Ein Teller aus Meißner Porzellan. Iiel: Wir lernen heute die Hauptstadt Sachsens kennen, die jährlich von Tausenden von Fremden aufgesucht wird.

4. Teil 2 - S. 10

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
10 Dreizehnter Abschnitt. vier Monate früher die Narew-Armee bei Tannenberg zertrümmert hatte. Eins war bei dieser zweiten Einkreisungsschlacht Lindenburgs ganz anders als bei Tannenberg. Wie kam es doch da, daß die Russen umzingelt wurden? Sch.: Sie marschierten in den Äalbkreis hinein, den Äinden-burg aufgestellt hatte. Seht ihr, das ging damals, weil die Russen sowieso auf dem Marsche waren- Jetzt aber lagen sie still seit Monaten den Deut- j g / O Vürvollen ffobtfubnen Skizze, pädagogisch vereinfacht nach „16 Monate Krieg" von Immanuel, 1916 bei Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin. Preis 2,50 Mk. schen gegenüber. Wollte sie Lindenburg jetzt umklammern, dann mußten die Deutschen auf sie los marschieren und selber im Marsch um sie herumschwenken. And so wurde es gemacht. Vor der Schlacht, die wir die masurische Winterschlacht nennen, lagen sich Deutsche und Russen hier in einer geraden Linie von Norden nach Süden gegenüber. (Während des Folgenden zeichnet der Lehrer Stück für Stück den Schlachtplan an). An den beiden Flügeln hatte nun Äindenburg seine besten Truppen, die kräftigen Männer

5. Teil 2 - S. 26

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
26 Vierzehnter Abschnitt. zurückkamen. Die dort stehenden Österreicher hinter ihnen her. And je weiter Mackensen in seinem gewaltigen Vormarsch kam, umsomehr in den Beskiden und Karpathen stehende Bussen mußten notgedrungen hinter ihren sich zurückziehenden Brüdern her vor den Österreichern weichen. Als Ä^ackensen bis an den San vorgedrungen war, gab es einen kurzen Lalt. Lier hatten sich die Russen verschanzt, und hier hatten sie ja auch einen besonderen Stützpunkt. Sch.: Die Festung Przemysl. Aber sehr lange hat dieser Aufenthalt nicht gedauert. Zwar war Przemysl inzwischen wieder zu einer richtigen Festung ausgebaut worden, aber es wurde in wenigen Tagen umzingelt, mit den großen deutschen Geschützen kurze Zeit beschossen und dann im Sturm genommen. Lind nun ging es weiter auf die Äauptstadt Galiziens, Lemberg. Da bekam Mackensen Unterstützung von Süden her. General v. Linsingen brach aus den Karpathen heraus nach Norden gegen Lemberg vor. Da warfen die Russen schnell, was sie an Truppen hatten, dem neuen Feinde entgegen. Es gelang ihnen auch, Linsingen zu zwingen, daß er ein kleines Stück zurückging, und sie fingen, wie das ihre Gewohnheit ist, sofort über große errungene Siege zu jubeln an. Aber vergeblich. Linsingen drückte weiter von Süden, Mackensen von Nordwesten, und so wurde auch Lemberg zurückerobert. Noch eins geschah während des galizischen Siegeszuges, was die Unseren alles fürchten und die Feinde alles hoffen ließ. Italien, das vor dem Kriege mit Deutschland und Österreich-Ungarn den Dreibund gebildet hatte, brach die Treue, verbündete sich mit unseren Feinden und erklärte an Österreich den Krieg. Wir werden später noch ausführlich davon erzählen. Als dies geschah, hatten doch Viele bei uns einen gewaltigen Schreck, und wenn's weiter nichts war, mußte nicht zum mindesten der wundervolle Vormarsch Mackensens zum Stehen kommen? Wenn das aber geschah, war es schlimm, sehr schlimm. Dann setzten sich die Russen erst wieder fest, und wir waren auf demselben Standpunkt wie vor dem Durchbruch. Aber der Schreck und die Angst waren umsonst. Nicht einen Tag hat Mackensen wegen Italiens Verrat angehalten. Woher die Truppen kamen, die man gleich den Italienern entgegenwarf, wissen wir nicht. Jedenfalls hat der Welt zum Erstaunen und den

6. Teil 2 - S. 25

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 25 hin. Aber schon kommt eine zweite Schwarmlinie aus den deutschen Gräben heraus, und wenn die es nicht schafft, .eine dritte. An manchen Stellen hat der Kampf noch den ganzen Tag gedauert. Da war irgendwo [ein Äügel oder eine Kirchhofsmauer, oder ein großes Gebäude, hinter dem die Russen sich verstecken und die bösen Maschinengewehre aufpflanzen konnten. Und da mußte immer wieder von einer anderen Seite versucht werden, den gefährlichen Widerstand zu brechen. Aber — ob schneller oder langsamer — auf der ganzen langen Strecke über 30 km hin ist an diesem Tage Mackensens großes, neues Leer durch die russische Linie durchgebrochen. Nun müßt ihr nicht glauben, daß die Soldaten sich jetzt ausruhen durften. Das wäre zu gefährlich gewesen. Die Russen verstehen sich gar zu gut auf die Verteidigung. Schon vor der Schlacht hatten sie hinter ihren eigentlichen Schützengräben andere ausgebaut, drei, vier, ja an manchen Stellen bis zu sieben Reihen hintereinander. Nun ist das ganze Land gebirgig. Da lag denn jeder Hintere russische Graben immer etwas höher als der vordere, und so mußten die Österreicher und^Deutschen immer jwieder bergan gegen die Russen stürmen. And das dauerte Tage über Tage. And als man nun glücklich durch alle vorher angelegten russischen Befestigungen durch war, da hatten die Russen inzwischen hinter der Schlachtlinie wieder neue gebaut, und der Kampf ging in derselben Weise weiter. Man kann deshalb gar nicht sagen, wann die galizische Durchbruchsschlacht aufgehört hat. Die hat eigentlich gar nicht aufgehört, sondern ist den ganzen Sommer durch gegangen, bis wir die Russen in die Rokitno-Sümpfe geworfen hatten. Bei dieser schrecklich mühseligen Verfolgung durften sich die Soldaten niemals Ruhe gönnen. Denn hatten sie sich einmal auch nur eine Stunde versäumt, ]o waren die Russen mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit wie die Maulwürfe in der Erde verschwunden, und die neuen Gräben machten neue Schwierigkeiten. Als man die Russen aus ihren ersten Stellungen in Westgalizien an dem Flüßchen Dunajec heraushatte, ging es zunächst einmal schneller vorwärts. Jetzt machte sich auch gleich die Gefahr für die südlich stehenden Russen in den Beskiden bemerkbar. Mackensen kam ihnen von Norden aus in die Flanke, und wenn sie lange zögerten, sogar in jden Rücken. Da machten jfte schnell, daß sie

7. Teil 2 - S. 62

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
62 Siebzehnter Abschnitt. aus Polen herausgetrieben worden und unsere Soldaten unter Lindenburg, Leopold von Bayern und Mackensen hatten in Rußland eine lange Schützengrabenlinie besetzt, die Deutschland und Österreich-Ungarn vor jedem Russeneinfall sichert. Da waren also wieder Soldaten frei, um etwas Neues zu unternehmen. Bis dahin war es den Lauptübeltätern, den Serben, im Weltkriege ganz gut gegangen. Die Österreicher hatten mit den Russen ,o viel zu tun gehabt, daß sie für die Serben nicht viel Zeit und Truppen übrig hatten. Gegen Ende 1914 hatten sie dann einmal einen energischen Vorstoß nach Serbien hinein gemacht. Sie waren von Nordosten her (Kaite!) ein ganz Stück vorgedrungen und kamen so der serbischen Hauptstadt Belgrad von Süden her in die Flanke. Da machten die Serben, daß sie davon kamen, und die Österreicher zogen in ihre Äauptstadt Belgrad ein. Aber das dauerte leider nur 14 Tage. Die Serben hatten ihre Truppen in der Hauptsache auf die andere Seile geworfen, und es gelang ihnen, den Ostflügel der Österreicher zurückzuschlagen. Darauf konnten sie nun auch wieder an die Befreiung ihrer Lauptstadt denken. Die Österreicher, die nicht genug Truppen dort hatten, mußten wieder heraus, und so hatten die Serben, die tapfer gekämpft hatten, ihr ganzes Land und ihre Äauptstadt wiedergewonnen. Ja, sie haben in der folgenden Zeit manchmal kleine Einfälle in das ungarische Grenzgebiet gemacht. Es ging ihnen also recht gut. Aber nun, nachdem die Russengefahr beseitigt war, kam der Umschwung. Unser Reichskanzler hat zunächst heimlich mit den Bulgaren ein Bündnis geschlossen. Die Bulgaren sahen ja wohl, wer die meiste Aussicht auf Sieg hatte. Auf die Serben waren sie grimmig wütend, und so haben sie sich mit den Deutschen und Österreichern verabredet, gegen Serbien gemeinsam vorzugehen. Wenn ihr euch nun Serbien auf der Karte anseht, da seht ihr, daß Österreich und Bulgarien das Land richtig von drei Seiten umschließen. Das ist also gleich eine schlimme Lage für die Serben. Nur eine Lilfe haben sie. An ihrer Nordgrenze ist kaum herüberzukommen. Warum? Sch.: Die Donau. Die Donau ist dort schon ungeheuer breit, fast 1 km. Auf der serbischen Seite aber liegen wilde, zerklüftete Berge, die sich dann durch ganz Serbien hindurch erstrecken. Das Gebirge ist dort so

8. Teil 2 - S. 17

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 17 Offizier geworden. Aber der Vater war nicht dafür. Die Eltern und Großeltern und alle früheren Vorfahren der Mackensen waren immer Landwirte gewesen; da sollte August auch Landwirt werden. And das tat er denn auch als gehorsamer Sohn. Bloß das erlaubte ihm der Vater, daß er sein Zahr in Danzig bei den Leib-Husaren dienen durfte. Wie aber August Mackensen gerade diente, da kam der französische Krieg 1870/71. Das war nun eine Helle Freude für ihn. Die Äusaren mußten da oft Patrouillen reiten, d. H. etwas auskundschaften. Da reiten denn fünf oder zehn zusammen ab, müssen ganz heimlich und geschickt sich zwischen die feindlichen Truppen schleichen, sehen, wo die stehen und wie viele es sind, und dann ebenso heimlich zurück reiten. Werden sie entdeckt, dann schießen die Feinde wie wild nach ihnen, dann können sie sehr leicht fallen. Darum gehören mutige und kluge Leute dazu. And so einer war der Äusaren-Anterofsizier Mackensen. Oft hat er Patrouillen angeführt. Das eine Mal war es ganz besonders schwierig, und er hat es ganz besonders fein und tapfer durchgeführt. Dafür hat er von seinem General das eiserne Kreuz gekriegt. Er ist, weil er so tüchtig war, auch gut befördert worden, und als der Krieg zu Ende war, war er Leutnant bei den Leibhusaren. Nun wäre er ja im Frieden gleich für sein Leben gern dabei geblieben. Aber der Vater wollte noch immer nichts davon wissen. So wurde er wieder Landwirt und hat in Lalle, in der Provinz Sachsen, wo es eine Hochschule für Landwirte gibt, studiert. Aber der Oberst der Leibhusaren hatte den klugen und tapfern Leutnant in sein Äerz geschlossen. Und der hat ihm immer wieder zugeredet, er solle doch zu ihnen zurückkommen. And da hat denn Vater Mackensen gedacht, wenn der Oberst ihm so zuredet, der doch die Sache verstehen muß, dann wird es wohl richtig sein. And hat ihm endlich erlaubt, Soldat zu bleiben. So ging Mackensen wieder als Leutnant zu den Danziger Leibhusaren. And — nicht wahr — das war ein Glück, nicht nur für ihn, sondern für unser ganzes deutsches Vaterland. Bei den Soldaten ist er dann sehr schnell weiter gekommen, weil er immer besonders forsch und besonders fleißig war. Shr müßt nicht glauben, daß ein Offizier bloß immer reitet und kommandiert. Rauh: Der Weltkrieg in der Volk-schule. 2. Teil. 2

9. Teil 2 - S. 32

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
32 Fünfzehnter Abschnitt. Sch.: Bei Tannenberg und in der Masurischen Winterschlacht. Also — sagten sich die Russen —: Gegen die Einkreisung müssen wir uns schützen, koste es, was es wolle. Und es kostete sehr viel. Erstens kostete es die vordere Festungslinie, und das war aus mehreren Gründen für Rußland übel. Die Franzosen fingen furchtbar zu jammern an. Diese Festungen sollten ja dazu da sein, den Russen einen Stützpunkt zu geben, um immer wieder von neuem gegen Deutschland vorzubrechen, wenn es etwa den Franzosen schlecht ging. Wer sollte den Franzosen nun helfen, wenn die Russen aus dieser Linie vertrieben waren und ganz weit hinten irgendwo in Rußland saßen! And von diesen schönen Festungen, die doch den Franzosen ihr teure- Geld gekostet hatten, ging jetzt alle 3, 4 Tage eine an die Deutschen verloren, in 6 Wochen 16 Stück. Das war wieder eine Zeit der Siegesbotschaften wie im selben Monat, im August des Jahres vorher. Die Fahnen kamen in Deutschland gar nicht wieder herein. Dann aber kostete der Rückzug den Russen viel Soldaten an Gefallenen und Gefangenen. Leopolds von Bayern Soldaten ließen die Feinde natürlich auch nicht einfach davonlaufen. Die lagen Nacht für Nacht auf der Lauer, schickten Spähposten aus, die verwegen und todesmutig an der russischen Front entlangschlichen und melden mußten, wenn es wo verdächtig lebendig wurde. Sobald das aber gemeldet wurde, fingen die Deutschen an, mit Kanonen zu schießen und Angriffe zu machen. Die Russen, die nun schon im Marsch waren, mußten dann Kehrt machen und sich wehren. Da ging es denn langsamer mit dem Rückzug als es den Russen lieb war. Weil es aber so gar schnell nicht gehen wollte, mußten nun vor allem wieder die Truppen an den Flügeln gegen Äindenburg und Mackensen um jeden Preis noch standhalten, um die Einschließung zu verhindern. Wenn aber ein ganzes Riesenheer von vielen Millionen schon einmal auf dem Rückzug ist, dann ist es sehr schwer, immer wieder dazwischen still zu halten und zu kämpfen. And so kam es, daß bei diesem gewaltigen Rückzug der Russen Tag für Tag große Mengen gefangen wurden und viele, viele fielen. 3rn Laufe dieses ganzen Sommers haben die Russen allein an Gefangenen etwa 1 Million Mann verloren. Einmal sind sie auch wirklich noch dazu ju spät ausgerissen. Das war in der sehr starken Festung Nowo--Georgiewsk,

10. Stadt und Land - S. 20

1895 - Hannover : Meyer
— 20 — Ter Wald. (Das Westerholz.) I. Geographie und Geschichte. Zur Sommerzeit haltet ihr euch au deu freien Nachmittagen und am Sonntage gerne im Walde ans. Einige von euch besuchen den Wald jeden Tag, und am Sonntage gehen eure Eltern mit euch dahin. Aber auch zur Wiuterzeit wandert ihr öfters nach dem Walde. Ich habe viele von euch dort gesehen, und mancher ist mir begegnet. Ihr holt dürre Reiser, die von den Bäumen gefallen sind. Eure Mutter gebraucht sie zum Heizen des Ofens. Der Weg nach dem Walde ist euch darum be- kannt; ihr kennt gewiß fast jeden Baum iu der Allee, jede Biegung des Weges; ihr wißt gauz genau, wo es bergan und wo es bergab geht; ihr wißt, wie viele Schritte es nach dem Walde sind. 1. Der Weg nach dem Walde. Aus dem Norden unserer Stadt führt eine Chaussee uach Christians- feld. Hadersleben liegt im Thale; nördlich und südlich von der Stadt erstrecken sich von Osten nach Westen Hügelreihen. Stehen wir auf dieseu Hügelreihen, so können wir über die Stadt hinwegsehen. Wenn wir also nach Norden zur Stadt hinauswandern, so muß es bergan gehen. a) Zur linken Hand liegt die Kaserne mit dem Exerzierplatz, worauf die Soldateu sich im Marschieren, Springen und Klettern üben. Wir haben das Lebeu der Soldateu auf dem Exerzierplatz und in der Kaserne früher besprochen. Nur einiges davon wollen wir wiederholen. Wie heißt das Regiment, zu welchem unser Bataillon gehört? Regiment von Mausteiu (Schleswigsches 84). Ein Regiment besteht aber aus mehrere« Bataillonen. Welches Bataillon ist dieses der Reihe nach? Es ist das zweite. Jedes Bataillon besteht aus vier Kompagnien. Der Major führt das Bataillon. Hinter der Kaserne liegen mehrere Gebände, der Exerzier- schuppen, die Büchsenmacherwerkstatt und das Arrestlokal. Nach der
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193 3
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195 1
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197 12
198 282
199 2