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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 31

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 31 - Thal der Saale ist noch enge bei dem herrlichen Badeorte Kösen, wird dann etwas breiter und zeigt bei Naumburg herrliche Wein- gelände. Unterhalb der Stadt Naumburg nimmt die Saale die Unstrnt auf und wird schiffbar. Zwischen Naumburg und Weißenfels findest du rechts die Schönburg, links das hochgelegene Schloß Goseck. Von Weißenfels ab wird die Gegend mehr und mehr flach. Die Saale fließt an Merseburg und Halle vorüber; dann sieht man bei Giebichenstein und Wettin wieder Berge zu beideu Seiten des Flusses. Die Saale mündet in die Elbe. a. Die Unftrut ist der größte Nebenfluß der Saale. Sie entspringt auf dem Eichsfelde , einem Höhenzuge im Westen und geht in südöstlicher, dann in nordöstlicher Richtung und fließt an Artern vorbei. Sie umgeht die steilen Höhen der Schmücke und Finne und geht von Artern ab südöstlich nach Roßleben, Memleben, Nebra, Laucha und Freyburg. Diese Stadt liegt in einem schönen Thalkessel, von Weingeländen prächtig umgebeu. Die Unstrut mündet unweit Naumburg in die Saale. Sie hat rechts und links Nebenflüsse, nämlich rechts die Salza und Gera, links die Wipper (vom Eichsfelde) und die Helme, deren Thal wegen seiner Frucht- barkeit die goldene Aue heißt. Die Saale hat noch einige kleinere Nebenflüsse auf der linken Seite, rechts die weiße Elster. b. Die weiße Elster kommt vom Elstergebirge. In ihrem Lanfe nach Norden bildet sie ein enges, schönes Thal und tritt ans eine kurze Zeit in den Regierungsbezirk Merseburg und fließt au Zeitz vorbei. Vor der Mündung entsendet sie einen Arm — die Luppe — zur Saale (unweit Merseburg) und fließt daun durch Wälder und Wiesen auch in die Saale. 2. Die Mulde bildet sich aus zwei Quellflüffen, der Zwickauer und Freiberger Mulde, geht dann durch ebene Gegenden und erreicht oberhalb Eilenburg uufereu Regierungsbezirk. Die Ufer sind flach. Rechts ist Heideland, links sieht man fruchtbares Ackerland. Die Mulde fließt auch in die Elbe. 3. Die Elbe ist der Hauptfluß des Regierungsbezirks. Sie hat schon viele Länder und Gegenden durchwandert, wenn sie in den Regierungsbezirk eintritt. Hier berührt sie die Stadt Torgan, dann strömt sie in breitem Thale zwischen flachen Ufern dahin. Wo dieselben nicht durch Dämme geschützt sind, entstehen im Frühjahre oft Überschwemmungen. Oberhalb Wittenberg, der Lntherstadt, mündet die schwarze Elster in die Elbe. Die Elbe ist ein Hanptflnß oder ein Strom. Ein Strom nimmt Flüsse auf; diese haben Nebenflüsse mit kleineren Neben- slüssen; letztere uehmen Bäche, diese Bächlein, Flüßchen und Gräben auf. Alle diese Gewässer bilden zusammen ein Flußgebiet. Wir wohnen im Flußgebiete der Elbe. Wieso?

2. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 41

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 41 — Bald nach der Vereinigung der einzelnen Quellen durchfließt die Elster das Voigtland. Weiter flußabwärts gelangen wir nach Greiz und Gera. Greiz liegt zwischen dicht bewaldeten Bergen. In Gera werden Kleiderstoffe gemacht. — Von Gera ans windet sich die Elster durch das Osterland nach Zeitz. (Erzähle weiter nach Seite 31 Nr. 1 b.) k. Die untere Saale nimmt noch auf: Salzke, Wipper und Bode mit Selke, von denen der Lauf der Bode und Selke am schönsten ist. Die Selke entspringt dem Unterharz und durchfließt eiu enges Thal. Hier liegt der Badeort Alexisbad und das Eisen- Hüttenwerk Mägdesprnng. Nachdem die Selke ein breites, frucht- bares Thal durchflössen hat, mündet sie in die Bode. Diese kommt vom Brockenfeld in der Nähe des Brockens. Hier sammelt sich unter der Moosdecke alles Regen- und Schneewasser und tritt am Abhänge des Berges hervor und bildet einige Mißchen, darunter die Bode. Sie fließt in einem engen, tiefen Thale an dem Orte Rübeland vorbei, wo man Marmor ans der Erde bricht. In der Nähe befinden sich auch einige Kalksteinhöhlen, so die Hermanns-, Biels- und die Baumannshöhle. In der letzteren hatte sich Baumann, ein armer Bergmann, verirrt und fand in ihr seinen Tod; daher ihr Name. Die Bode fließt dann zwischen den Berg- höhen Hexentanzplatz und Roßtrappe hindurch. (Der Riese Bodo verfolgt die Prinzessin Emma. Plötzlich steht das Roß vor dem Abhang. Emma spornt ihr Roß an; es springt und erreicht den gegen- überliegenden Felsen, der noch einen Roßhuf abgebildet zeigt. Bodo folgt ihr und stürzt in die Tiefe. Daher die Namen Roßtrappe und Bode. Unweit der Roßtrappe liegt das Dorf Thale.) Nachdem die Bode noch die Wasser der Selke und Holzemme aufgenommen hat, wendet ste sich nach Südosten der Saale zu. 2. Die Mulde entspringt in zwei Quellen im Erzgebirge. Es ist ein Kammgebirge, doch viel höher als die früheren. Die zwei Flüsse, welche beide Mulde heißen, werden nach den Städten, an denen sie vorbeifließen, unterschieden in die Zwickauer und Freiberger Mulde. Letztere erhält noch einen bedeutenderen Zufluß, nämlich die Zschoppan. Die zwei Mulden vereinigen sich, und der Fluß geht dann durch ein fruchtbares Ackergelände. Allmählich aber verliert sich die Fruchtbarkeit des Bodens, und man sieht Heideland mit Heidekraut und Nadelholz. Die Dörfer liegen weit auseinander; Städte findet man gar nicht Sie fließt an den Landstädtchen Eilenbnrg, Bitterfeld, Düben vorbei. Die untere Mulde ist fruchtbarer. Mau findet gute Getreide-, Gemüse-, Kartoffelfelder, schönes Vieh, besonders Schafe. Eine Stunde vor der Mündung liegt Dessau, die schönste Stadt des umliegenden Landes; sie hat ein Schloß.

3. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 17

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
kommt von oben und geht in die von oben gefüllte Schleuse. Das obere Thor wird geschlossen, das untere geöffnet; das in der Schleuse stehende Wasser stürzt stromab, und das Fahrzeug sinkt. Sobald der Wasserspiegel dem des unteren Saalufers gleich ist, bewegt man das Fahrzeug abwärts. Hinter ihm schließt sich auch das zweite Thor, und die fast leer gewordene Schleuse wird durch neu einströmende Wassermassen gefüllt. — Wie gestaltet sich der Vorgang, wenn das Schiff von uuteu kommt? An der Herrenmühle teilt sich die Saale in drei Arme. Je zwei umschließen ein Stück Land; es heißt Insel. Was ist eine Insel? Berührt ein inselartiges Land mit einer Seite das feste Land (Festland), so haben wir eine Halbinsel. 2. Wir folgen dem Lauf der Saale. Links kommen wir an einer Kalkbrennerei vorüber; weiter breiten sich Wiesen ans. Die Ufer sind teils flach (Flachufer), teils steil (Steilufer). Auf dem Berge vor uns liegt das Dorf Burgwerbeu. Die Kirche liegt anf dem Gipfel des'berges. Wie weit ist Burgwerben von Weißenfels entfernt? Der Berg hat einen steilen Abhang und ist mit Weinstöcken bestanden; am Fuße liegt der Bahn- dämm. Durchgänge durch den Bahndamm nennen wir Tunnel. Unterhalb des Dorfes Burgwerbeu steht auf einem Berge eine Windmühle. Sie steht fo hoch, damit der Wind die Flügel bester treffe. 3. Flußabwärts ist das Dorf Kriechau mit Kirche. (Kirch- dorf.) Wir betreten die Fähre und setzen nach Dehlitz über. Dehlitz ist eiu Kirchdorf mit Rittergut und einem gepflegten Gehölz, Park genannt. Hier ist Friedrich dem Großen ein Denkmal errichtet. Von Dehlitz bergaufwärts kommen wir an eine kleine, alte Kirche, als Rest des Dorfes Treben. Es ist im 30jährigen Kriege zerstört worden; es stehen noch die drei sogenannten Schwedenschanzen. Auf einem Feldwege gelangen wir zur Leipziger Chaussee (Kunststraße). Links ist ein großer Exerzierplatz. Weiter geht die Straße um den Tschirnhügel herum. Die Äbhäuge sind flach (Hügel). § 17. Bon Weißenfels nach Leißling. 1. Der Naumburger Chaussee folgend, kommen wir zur „Schönen Aussicht". Zu beiden Seiten des Weges sind weit ausgedehnte Felder. Im Frühling und Herbst pflügt der Landmann fein Feld; er sät und eggt ein; im Sommer und Herbst erntet er. Im Juui beginnt die Heuernte, dann folgt die Rapsernte, Roggenernte, Haferernte, Fenchelernte, Kartoffel- und Grummeternte.

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 38

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 38 — sich ic." Auf dem Berge ist 1896 das herrliche Kaiserdenkmal enthüllt worden. 7. Der Harz liegt auf der Grenze von Sachsen, Hannover und Braunschweig. Er ist ein Massengebirge und bedeckt eine Fläche von 36 Quadratmeileu — 2025 qkm. Nach Norden und Süden fällt das Gebirge steil ab, nach Nordwesten und Süd- osteu schwach. Mau unterscheidet den Oberharz und den Unterharz. a. Der Oberharz liegt in Hannover. Er hat ranhes Klima; mit dem Ackerbau ist es kümmerlich bestellt. Der Bergbau ist ergiebig. Silber, Kupfer und Eisen gewähren reichen Gewinn. Der höchste Berg des Oberharzes ist der Brocken (1140 m hoch). Ans der Spitze ist das Brockenhaus. Auf dem Berge versammeln sich der Sage uach am 1. Mai die Hexen mit dem Teufel. (Wal- purgisnacht.) b. Der Unterharz mit dem Bodethale hat mildes Klima mit herrlichen Laubwaldungen und gnten Weiden (Harzkühe — Harz- käse). Den südöstlichen Teil des Unterharzes, Vorharz genannt, bildet das an Kupfer und Silber reiche Mansfelder Bergland. Die letzten Züge reichen bis znr Saale. Die Städte am Fuße des Gebirges find schön gelegen; sie werden von Reisenden, die den Harz bereisen, viel besucht. 8. Auf der rechten Elbseite, zwischen Burg und Wittenberg, liegt ein Höhenzug, Fläming genannt. Er ist kahl, arm an Wasser und unfruchtbar; er ist mit Nadelholz bestanden. § 37. Tie Flüsse und deren Gebiete. 1. Die Saale, a. Nachdem die Saale aus dem düsteren Fichtelgebirge herausgetreten ist, tritt der Frankenwald ganz dicht an ihre Ufer heran, fo daß nur ein schmaler Uferweg bleibt. Darum weicht die Saale in einem Bogen nach Nordosten aus; so werden die Ufer niedriger. Sie sucht nochmals nach Westen vorzudringen, aber sie muß wieder deu vorgeschobenen Höhenzügen des Thüringerwaldes bei Rudolstadt weichen. Aber auch im Osteu treten die Bergzüge des Osterlandes an die Saale heran, daß ihr Bett eingeklemmt wird. In so engen Thälern müssen die Bewohner der Städte Fabriken anlegen, damit sie ihren Unter- halt gewinnen. Daher haben die Städte Hos und Saalfeld Woll- und Baumwollspinnereien und Webereien. Früher suchten die Ritter in den engen Schluchteu geschützte Stellen auf zur Au- legung ihrer Burgen. Jetzt siud diese zerfallen, und man sieht im Oberlaufe der Saale, mehr aber im Mittellaufe (vou Rudol- stadt bis Weißenfels) Burgruinen.

5. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 40

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 40 — diese. Sobald diese ihren reißenden Oberlanf mäßigt, betritt sie ein fruchtbares Gefilde mit schönen Städten (Mühlhaüsen, Langen- salza). Von Mühlhausen ans führen uns hübsche Seitenthäler in anmutige Gefilde. Eine Stunde nordöstlich von Mühlhansen angelangt, überblickt jnan ein wohlbestelltes Gelände, welches im Nordosten von der Hainleite abgeschlossen wird. Die Hainleite ist ein lang ausgedehnter Laubwald. Südwestlich von ihr durchzieht die Helbe ein schönes Thal, in dem zwar keine Städte, wohl aber Ackerbau treibende Dörfer in größerer Zahl zu treffen sind.— Wir überschreiten die Hainleite und sehen zu unseren Füßen die Wipper. Sie kommt aus den Bergen des unteren Eichsfeldes und führt au den Landstädtchen Worbis und Bleicherode vorbei nach einer mittelgroßen Stadt, Sondershausen, der Residenz des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Von Sondershausen uach Nordosten zu breitet sich abermals ein Thal aus; es ist das der Helme. Um dasselbe mit feinen wogenden Getreidefeldern und saftigen Wiesen noch mehr beschauen zu können, steigen wir ans den südlich des Thales gelegenen Berg, den Kyffhänser. Zu unseren Füßen liegt die „goldene Aue" mit den größeren Stäoten Nordhausen und Sangerhausen. In dem gesegneten Thale weilte der deutsche Kaiser Heinrich I. gerne; er soll auch Nordhausen gegründet haben. (Erzähle die Sage von Friedrich Barbarossa und Utchen, seiner Tochter! Hast du das Kaiserdenkmal gesehen? Erzähle von ihm!) Wenn wir vom Kyffhänser nach Süden zurückgehen, so gelangen wir znm Badeorte Frankenhausen. Auch hier ist ein Solbad. g. Die Unstrnt hat auch einen aus dem Süden kommenden Nebenfluß, dessen Thal dem Jlmthal ähnlich ist, das Gerathal. Die Gera kommt aus der Gegend der Jlmqnelle, wo drei Berge liegen. Sie fließt von Süden nach Norden zwischen Bergen (Steigerwald) und hügeligem Hochlande in nicht zu engem Thale dem Tieflande zu. Sie erreicht es bei Erfurt. Da hier sich die Handelsstraßen des Tieflandes mit denen des Hochlandes kreuzen, so gewann die Stadt Erfurt früh eiue große Bedeutung. Schon Karl der Große bestimmte Erfurt zur Handelsstadt. Das Gera- thal ist hier hervorragend fruchtbar; daher findet man in Erfnrt die großen berühmten Handelsgärtnereien. Ii. Nachdem die Unstrnt die fruchtbare Geramündung verlassen bat, windet sie sich zwischen Bergen nach Norden bis Artern. Beschreibe den weiteren Lauf des Flusses bis zur Mündung. (Siehe Seite 31.) i. Gedeukeu wir auch eines rechten Saalenebenflusses, der weißen Elster. Sie kommt aus dem südlich gelegenen, fernen Elstergebirge. Hier entspringen viele Hunderte von Quellen, die sich allmählich zu Bächen und so zur Elster vereinigen.

6. Die Geologie in der Schule - S. 45

1918 - Leipzig : Quelle & Meyer
Werden und vergehen der heimatlichen Gesteine. 45 stoßend. Ich fühlte mich in die Höhe geworfen, ohne doch das Gefühl ähnlich raschen Herabsinkens zu haben, da die Geschwindigkeit für die Art von Bewegung doch nicht groß genug war, und vielleicht 2 oder 3 Sekunden dauerte. Ein Nachhall mit schwachen Vibrationen erfüllte die nächsten 8 oder \0 Sekunden. Indem ich mich rasch faßte und aufstand, Blick und Gedanken besorgt auf die nahe See gerichtet, erhielt ich jetzt den vollen Ein- druck von den viel umfassenden Wirkungen des Erdbebens. In dem Augen- blicke des anstürmenden Donners und des Stoßes erscholl aus Westen das Poltern und Rasseln der krümmer, die vielfach in dem nahen Itea durcheinanderstürzten, vereint mit dem Aufschrei der Bevölkerung am Strande; das Gebell der Hunde, das kurze scharfe Aufrauschen der See am flachen Ufer, wo sie kaum 2 m weit die normale Linie über- schritt. Dann einige Sekunden Stille, und es kam aus dem Osten der Schall von dem Sturze gewaltiger Felsmassen, die allseitig von den Höhen der Airphis sich loslösten, in Strömen und Schutthalden sich donnernd durch die Talschluchten oder auf schroffen Wänden fortwälzten, und mit ungleichem Tone auf die Ebene des pleistos oder aus die Fläche der See herabfuhren. Als nach Maßgabe der Entfernungen das sehr mannigfaltige Getöse zu Ende ging, hörte ich den fernen, schwächeren und tiefen Donner jener selsmassen, die am parnassos herabkamen, und zuletzt vernahm ich von West und Nordwest aus dem Aorax und von den Höhen um Amphissa das Getöse der Felsblöcke, sehr verschieden von dem inzwischen erneuten Donner der nachfolgenden Erdbeben. So entstand eine scheinbare Aufein- auderfolge nahe gleichzeitiger Ereignisse, weil von den näheren der Schall früher als von den entfernteren anlangte. Mitten in dem Aufrühre der großen Nachtszene hörte ich das klappernde Geräusch der aneinanderschlagen- den Blätter des Feigenbaumes, das Herabfallen der Heuschrecken und anderer Insekten von den trockenen pflanzen, den ängstlichen Lauf nächtlicher Tiere, die erschreckt ihre Schlupfwinkel verlaffen hatten." Zur weiteren Alärung und Versinnlichung der genetischen Vorgänge muß auch wiederum das Experiment herangezogen werden. Wie schon oben hervorgehoben wurde, hat das Experiment im Geologieunterrichte eine zweisache Bedeutung: einmal soll es die mechanischen und chemischen Be- standteile der Gesteine und Itüneralien den Schülern vor Augen führen; von dieser Art war schon die Rede (S. 27). Zum andern aber soll das Experi- ment geologische Vorgänge versinnlichen. Und erst diese Art können wir eigentlich als geologisches Experiment bezeichnen. Dieses hat also eine ganz andere Bedeutung als jenes. Dort war die Hauptsache das Er- fassen der Bestandteile, hier das Erfassen des Vorganges. Jenes dient mehr der Einprägung, dieses mehr dem Verständnis, der denkenden Ver- knüpfung. Diese zweite Art des Experimentes ist allerdings in ihrer Anwendung

7. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 438

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 438 — Die Straße Am Friedrichshain aber steigt bis zur Elbinger Straße ganz langsam ebenfalls um 7 m an und zwar von 40,845 in bis 47,860 m (Elbinger Straße 26). Der Boden im Hain hat nur wenig Erhöhungen, er ist eben und liegt höher als die Straßen, die zu ihm hinführen. Man nennt seine Bodenfläche darum auch eine Hoch- fläche. (Ältere Schüler werden auch herausfinden, daß die Boden- welle anders verläuft als die Straßenzüge. Diese Feststellung gibt eine nützliche Hausaufgabe). Hochfläche des Barnim (Barnimstraße). Der Mühlenberg. An der Landsberger Allee liegt der M ü h l e n b e r g; so heißt die Anhöhe noch heute; aber die Mühle steht nicht mehr da, nach der sie genannt wird (vor 1840). Man sieht von hier aus nach Nord- westen die Friedenstraße (das Landsberger Tor und die Turmspitze der Bartholomäikirche). Hinter uns liegt im No das Krankenhaus am Friedrichshain. Der Gipfel des Berges ist fast eben, nach Osten und Norden kann man den steilen Abhang sehen. Es führen mehrere Wege hinunter. Man merkt beim Hinauf- und Hinabgehen, daß der Weg ft e i l ist. Auf die Abhänge sind Sträucher gepflanzt. Auf dem Gipfel stehen mehrere Bäume. Am Fuß des Berges sind Rasenflächen. Nach Norden sieht man eine lange Erhebung (das kleine Plateau). Zwischen dem Mühlenberg und dem kleinen Plateau liegt ein Tal (mit dem kleinen Teich). Der Hohlweg. Von der Landsberger Allee führt über den Mühlenberg, den manche auch Kanonenberg nennen, eine Fahrstraße. Hier fahren die Wagen entlang, die zum Krankenhause am Friedrichshain wollen. Der Weg hat an beiden Seiten Böschungen. Diese werden dicht vor dem Krankenhause fast so hoch, wie ein Mann groß ist. Hier ist die Straße ein Hohlweg. Die Straße ist tiefer gelegt worden, damit der Weg nicht so steil sein sollte. Auf den flachen B ö s ch u n - gen steht Rasen. Die steilen Böschungen sind mit Sträuchern be- pflanzt. An zwei Stellen sind die Böschungen aus Feldsteinen (Siehe: Von den Feldsteinen). Der kleine Teich. Der kleine Teich sieht beinahe aus wie ein großes Kleeblatt. Er hat drei Buchten (Landzungen) und eine kleine Insel mit einer Entenhütte. An seinem Ufer stehen Weidenbäume, Weißbuchen und Fliederbüsche. Die großen Blätter an der Nw Seite sind die Blätter der P e st w u r z. Im Frühjahr sieht man nur die braunen Blüten-

8. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 312

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 312 — Fläche wieder spiegelglatt. Wenn aber Tauwetter eintritt, stehen große Wasserlachen auf der Eisbahn. c) Wie es auf der Eisbahn hergeht. Auf der Eisbahn tummelt sich alt und jung. Wer noch nicht recht laufen kann, der wird von Kameraden angefaßt. Zuerst kippt er noch öfter mit den Schlittschuhen um, wenn er aber tüchtig übt, geht es bald besser. Man fällt aber auf dem glatten Spiegel sehr leicht hin. Damit man sich nicht den Kopf schlägt, muß man lernen, wie man sich schnell auf dem Eise hinsetzt. Wer den Schlittschuh zu fest anschraubt, kann leicht den Absatz vom Stiefel verlieren. Mit losen Schlittschuhen aber kann man nicht laufen. — Manche Knaben fassen sich an und laufen in einer Kette. Einer bleibt stehen und schwingt die andern im Kreise herum. Der letzte muß sich loslassen. Er bekommt einen tüchtigen Schwung und gleitet weithin. — Andere laufen um die Wette, einige üben sich im Rückwärtslaufen oder machen Bogen auf dem Eise (sie Holländern). Sie lernen eine 8 auf dem Eise schlagen. Die Kunstläufer tanzen nach der Musik. Alle staunen darüber. Am Ufer stehen viele Leute und sehen zu. * Will sehen, was ich weiß vom Büblein aus dem Eis. F. Güll. E. & F. 176. S). 116. I. 243. N. 135. * Der Eislauf. H. v. Fallersleben. N. 133. Auf der Eisbahn im Tiergarten. A. Fuchs. E. & F. 128. A u f dem Eise. Das Eis ist fest, das Eis ist glatt. Was sitzt ihr noch im Haus? Holt alle nun die Schlittschuh' her und kommt geschwind heraus! Lauft nur getrost aus glatter Bahn, ihr müßt nicht ängstlich sein.

9. Europa - S. 19

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 19 — — war schon im Mittelalter ein bequemer Verbindungsweg zwischen Deutschland und Italien. . 5. Beschreibe einen Tunnel in den Alpen! Länge von 12 bis 19 km, 8 m Breite, 6,5 bis 7,5 m Höhe — innen durch Licht erleuchtet (alle 500 oder 1000 m ein Licht). 6. Warum kann man hinsichtlich des Verkehrs in den Alpen heutzutage sagen: „Es gibt heutzutage keine Alpen!" Zusammenfassung und Einprägung. Gefahren und Naturgewalten in den Alpen. Sehrxiel und Uorbesprechmtg: Wir wollen jetzt von den Gefahren reden, welche die Alpen ihren Bewohnern bringen. — Wohl bieten die Alpen ihren Bewohnern manches Schöne, was wir in unserer Heimat entbehren müssen. Nenne Freuden und Schönheiten der Alpen! Herrliche Wälder — grüne Matten mit duftigen, farbenprächtigen Blumen, heilsamen Kräutern und saftigen Gräsern — hohe Berge, mit Wald bestanden und mit Schnee bedeckt, die bis in die Wolken ragen — blaue Seen — Alpenglühen usw. Dagegen bringen auch die Alpen ihren Bewohnern mancherlei Gefahren. Nenne Naturgewalten oder Naturerscheinungen in den Alpen, die den Alpenbewohnern Verderben bringen! Schneefall, Lawinen, Wildbäche, Bergstürze usw. a) Schneefall. Zunächst wollen wir von den Gefahren sprechen, die der große Schneefall in den Alpen mit sich bringt. Weise nach, daß auch bei uns ein großer Schneefall manche Gefahren und manchen Schaden verursacht! (Wege und Stege mit hohem Schnee bedeckt — die Menschen können nur sehr langsam von einem Ort zum andern gelangen — der Verkehr stockt — Personen und Eisen- bahnzüge bleiben im Schnee stecken — Tod durch Ermattung und Erfrieren usw. — Gib an, welche Gefahren ein plötzliches Tauwetter mit sich bringt! Bäche, Flüsse schwellen an, treten über die Ufer, überschwemmen das Land, richten große Verwüstungen an usw.) — Noch mehr Schaden richtet der Schnee in den Alpen an. Während er bei uns höchstens 1 m hoch wird, fällt er in den Alpen oft 3—10 m hoch. Die leere Sennhütte auf der Alp wird gänzlich überschneit. An den Wohnhäusern liegt der Schnee nicht selten bis zum Dache hinauf. Man muß durch die Dachfenster hinaussteigen. Wege und Stege sind verschneit. Tagelang kann niemand zum Nachbar gelangen. Scharen von Menschen werden aufgeboten, um mit Ochsengespannen und Schlitten, Schneeschaufeln und Hacken Bahn für den Postwagen zu machen. Trotzdem bleiben die Posten mitunter tagelang liegen. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod, namentlich wenn ein4 bitterkalter Sturm Schneegestöber verursacht. Leicht geraten sie vom Wege ab und erleiden in dem haushohen Schnee den Tod durch Erfrieren. — Wiedergabe. b) Lawinen. Noch gefährlicher aber wird der Schnee dann, wenn plötzlich Tauwetter eintritt. Dann kommt — ähnlich wie wir es am schiefen Schieferdache unserer Kirche alljährlich beobachten können —■ die Schneedecke an steilen Bergabhängen ins Gleiten. Sie rutscht erst langsam, dann immer schneller und zuletzt mit großer Geschwindigkeit, nimmt Erde, Schutt und Steine mit fort und donnert über Felswände und durch Schluchten hinab in die Tiefe. Eine solche ins Rutschen 2*

10. Europa - S. 21

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 21 — stärke anschwellender Wind, der namentlich im Herbst und im Winter auftritt.1) Er hält zwei bis drei Tage an, bricht Bäume und schleudert sie in die Tiefe, reißt Felsstücke los, die donnernd in das Tal rollen. Er bringt den Schnee zum Schmelzen und füllt die Wildbäche mit großen und verderbenbringenden Wassermassen plötzlich an. Mit wilder Gewalt stürzt er sich in die Täler und auf die Alpenseen. Hier peitscht er die Wogen an den Felsen empor und verwandelt sie in weißen Gischt, schleudert Fahrzeuge wie Spielzeuge an die Uferwände. Wehe den Fahr- zeugen, die auf den Alpenseen von dem wilden Föhn überrascht werden! Mit Recht singt der Dichter Schiller: „Es rast der See und will seine Opfer haben." (Tell Iv, 1.) Nicht allein den Schiffen aus den Seen wird der Föhn verderblich, sondern auch den Wohnungen der Menschen am Ufer. Wie vom Erdboden erschüttert zittert unter den Stößen des Sturmes das Haus. Gar oft trägt der Orkan das Dach weit hinweg, oftmals drückt er eine Hütte oder einen Schuppen zusammen; gar oft wälzt er schwere Steine oder Eisstücke hinab auf die Bergstraßen und zertrümmert mit ihnen die Wohnstätten friedlicher Menschen. Wenngleich der wilde Föhn so manche Gefahren bringt, so wird er trotzdem im Vor- frühling mit Freuden begrüßt. Wie ist das zu erklären? Der Föhn ist der rechte Lenzbote und wirkt in 24 Stunden foviel, wie die Sonne in 14 Tagen. Die Alpenbewohner nennen ihn daher den Sch nee fr esse r. Ohne den wilden Föhn gäbe es in manchem Hochtal keinen Sommer und kein Leben. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und- Anwendung: 1. Gib an, welchen großen Nutzen der Föhn den Alpen- bewohnern bringt. Der im Frühling wehende Föhn bewirkt im ganzen Alpen- gebiet große Schnee- und Eisschmelzungen. An manchen Stellen schmilzt er oft in 12 Stunden eine Schneedecke von sji m Dicke weg. 2. Weise nach, daß der Föhn der rechte Lenzbote der Alpen ist! Er wirkt in 24 Stunden soviel, wie die Sonne in 14 Tagen — ihm widersteht die alte Schneedecke, die die Sonne vergeblich beleckte, nicht. Ja, er ist in vielen schattigen Hochtälern geradezu die Bedingung des Frühlings. Würde er nicht von Zeit zu Zeit (etwa 30—40 mal im Jahre) für das Keimen und Blühen die nötige Wärme bringen und die immer wieder entstehende Schneedecke wegschmelzen, so gäbe es in manchem Alpental keinen Frühling und Sommer, sondern einen ewig währenden Winter. Schweizer Sprichwort: „Der liebe Gott und die gnldi S u n n (Sonne) vermöge nüd i nichts), wenn derföhn nüd chunk (kommt)." 3. Wie suchen sich die Älpler vor dem Wildwasser zu schützen? Lange vergeblich durch verschiedene Bauten— heute wirksamer durch An- läge von Talsperren und Stauweihern. 4. Wo wirken die Wild wasser in den Alpen am gefähr- lichsten? Dort, wo man leichtsinnig den Wald an den Bergesabhängen nieder- geschlagen hat. Inwiefern ist das Bepflanzen mancher Bergesabhänge unmöglich? Durch die gewaltigen Regengüsse ist alle fruchtbare Erde weggeschwemmt worden und in dem kahlen Gestein können selbst die Fichten nicht wurzeln. x) Lange Zeit nahm man an, daß der Föhn eine Fortsetzung des italienischen Sirokkos sei, also aus der Sahara herüberwehe. Dagegen spricht zunächst der Um- stand, daß auf der Südseite der Alpen nur selten ein Föhn weht, und wenn, daß er dann von Norden nach Süden gerichtet ist. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß es sich um einen lokalen und zwar um einen sog. F a l l w i n d handelt, der infolge eines sehr niedrigen Luftdrucks entsteht. Er entsteht also, wenn im Süden der Alpen ein hoher, im Norden aber ein niedriger Luftdruck vorbanden ist und da- durch gewaltsam Luft (kalte) aus den nördlichen Alpentälern rasch und scharf heraussaugt.
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