13
Ii. Tie Äwter.
Äsrika.
Von Afrika, das die Griechen Libyen nannten, gehörte nur die Nordküste und ein Teil des Ostrandes der alten Geschichte an.
1. Hindernisse einer schnellen Entwickelung des Erdteils waren:
a) die ungünstige Küstengliederung;
b) die geringe Entwickelung bedeutender Ströme;
c) die weithin ausgedehnte, glühend heiße Sandwüste.
2. Grenzen. Als solche waren bekannt: Im 0. der Arabische Meerbusen, im 8. das Äthiopische, im W. das Atlantische, im N. das Libysche Meer.
3. Die Nordküste. Dieselbe war von der Straße von Gibraltar bis zum hermäischen Vorgebirge steil und gab Gelegenheit zur Seeräuberei. In der günstigen Bucht zwischen dem hermäischen und schönen Vorgebirge lag Karthago. An dem nun folgenden 900 km weiten Bogen lag die kleine und große Syrte (jetzt Busen von Kabes und Sydra) mit gefährlichen Flachküsten. Östlich davon tritt das Hochland von Barka an das Meer heran. Die ägyptische Küste war flach; doch ermöglichte die Haffbildung die Anlage von Häfen.
4. Die Bodenflestaltung. Nördlich von dem Hochland von Habesch liegt die wüste Hochfläche von Nubien. Im O. des Nil erhebt sich die arabische, im W. die libysche Wüstenplatte. Im Süden des Plateaus von Barka lagen mehrere Oasen, darunter die Ammonsoase. Im Nw. der Sahara ragt der isolierte Atlas hervor.
Jr. Der Nil. Er war den Alten nur von der Mündung des Astaboras au genauer bekannt. Von da an durchfließt er in einem engen Thale Nubien, tritt bei Syene in Ägypten ein und bildet hier ein 30 km breites Thal. Die allmählich zurücktretenden Bergketten machen vor der Mündung die Bildung eines Deltas möglich, dessen Hauptarme die von Cauobus und Pelusium waren.
Das Land Ägypten.
1. Die Bodenbeschassenheit. Der Nil verleiht durch seine regelmäßige Überschwemmung dem regenlosen Lande eine üppige Fruchtbarkeit. Die Ursache der Überschwemmung sind die Frühjahrsregen in
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396
<? w = Schanzen L - Laufgrben P - Parallelen.
Die Dppeler Schanzen.
Fredericia und zogen sich auf die Inseln zurck. Wrangel besehte Jtland bis zum Lirnfjord.
Auch die junge preuische Flotte griff ehrenvoll in den Kamps ein. Admiral Jachmann unternahm im Mrz einen Vorsto gegen die dnischen Kriegsschiffe bei der Insel Rgen; doch konnte er gegen die feindliche bermacht nichts ausrichten. Ebenso blieb der Angriff eines kleinen sterreichisch - preuischen Geschwaders auf die dnische Flotte bei Helgoland erfolglos.
5. Der bergang nach Alfen. Nach der Erstrmung der Dppeler Schanzen trat eine sechswchige Waffenruhe ein, während welcher Friedenskonferenzen stattfanden. Da durch die bisherigen Niederlagen der Trotz der Dnen, die sich auf ihre Flotte verlieen, noch nicht gebrochen war, hatten die Verhandlungen keinen Erfolg, und der Kampf begnuu aufs neue.
29. 6. 1864 In der Nacht zum 29. Juni fhrte der General Her Warth von Bittenfeld seine Truppen auf 160 Booten der den Alfen-statt). Unter dem heftigen Fener der dnischen Strandbatterien landeten die Preußen und zwangen nach kurzem Kampfe das dnische Heer zur Flucht nach Fnen. Auch das groe dnische Panzerschiff Rolf Krake hatte den bergang nicht zu hindern vermocht.
6. Der Friede zu Wien. Der Eindruck, den der Verlust Alfens und Jtlands in Kopenhagen machte, beschleunigte den Abschlu des
30.10.1864 Friedens, der endgltig am 30. Oktober 1864 zu Wieu vollzogeu
Der Friede zu Wien. Atzler, Qu. u. L. Iii.
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457
Unsere Gesamtausfuhr auf dem Seewege hatte 1902 einen Wert von etwa 3800 Millionen Mark. Da auch in den fremden Erdteilen riesige Summen deutschen Kapitals angelegt sind und unsere Kolonien eine groe Ausdehuuug gewonnen haben, so wachsen die Aufgaben unserer Kriegsmarine von Jahr zu Jahr. Unter Wilhelm Ii. wurde darum die Kriegsflotte bedeutend vergrert. Das Flottengesetz von 1900 bestimmt, da unsere Schlachtflotte aus 2 Flaggschiffen, 4 Ge-fchwaderu zu je 8 Linienschiffen, 4 Reservelinienschiffen, 38 Kreuzern und 8 Torpedoflotillen bestehen soll.
4. Kolonialpolitik. Bald nach dem Regierungsantritt Wilhelms Ii.
brach im Kstengebiet von Dentsch-Ostasrika ein gefhrlicher Ausstand aus. Die arabischen Sklavenhndler, die ihr schndliches Geschft nicht durch die deutsche Herrschaft beeintrchtigen lasfeil wollten, griffen unter ihrem Fhrer Buschiri die deutschen Stationen an. Der Kaiser er-nannte den bewhrten Afrikaforscher Wimann zum Reichskommissar und sandte mehrere Kriegsschiffe nach Ostasrika. Nach langen Kmpfen wurde Buschiri 1889 gefangen genommen und 1890 der Aufstand vollstndig unterdrckt. Nachdem im Jahre 1893 Emprungen der Eingeborenen in Kamerun und Dentfch-Sdwestafrika niedergeschlagen worden waren, entwickelten sich in unseren afrikanischen Kolonien friedliche Verhltnisse. In Dentsch-Ostasrika und Sdwestafrika wurden Eisen-bahnen gebaut; durch deutsche Postmter und regelmige Dampserver-bindnngen wird der Verkehr mit der Heimat unterhalten; deutsche Gesellschaften haben groe Summen in Plantagen angelegt.
Im Jahre 1890 tauschte Kaiser Wilhelm Ii. die seit 1807 den 1890 Englndern gehrende Insel Helgoland gegen einige ostafrikanische Besitzungen ein. So kam ein uraltes deutsches Gebiet wieder an das Mutterland, und es wurde dadurch verhtet, da die Jusel im Falle eines Krieges feindlichen Schiffen ein Sttzpunkt werden knne. Helgoland wurde wegen seiner die Mndungen der Elbe und Weser beherrschenden Lage in eine uneinnehmbare Felsenfestung umgewandelt.
Von groer Bedeutung fr unseren Handel in Ostasien und unsere Machtstellung zur See war es, da Deutschland 1897 in China 1897 festen Fu fate. Als in diesem Jahre zwei deutsche Missionare in Schantung ermordet worden waren, lie der Kaiser eine Anzahl Kriegs-schiffe in die Kiantschonbncht (kjaudscho-n) einlaufen, um die Shnung der Mordtat zu erzwiugeu. Nach verschiedenen Unterhandlungen ver-pachtete China jene Bucht mit dem Ufergelnde, zusammen 920 qkm, ans 99 Jahre an das Deutsche Reich. Ein die Bucht umgebendes Gebiet von der 7000 qkm wurde als neutrale Zone abgegrenzt, innerhalb deren die Chinesen keine behrdlichen Maregeln ohne deutsche Zustimmung treffen drfen. Zur Strkung des deutschen Ansehens sandte der Kaiser 1897 seine Bruder Heinrich mit einem Geschwader
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelms Wilhelms Afrikaforscher_Wimann Wilhelm Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Dentsch-Ostasrika Ostasrika Kamerun Dentfch-Sdwestafrika Dentsch-Ostasrika Sdwestafrika Helgoland Helgoland Ostasien Deutschland China Schantung China Deutsche_Reich
462
sein umsichtiges Wesen wirkte der greise Staatsmann vershnend auf die politischen Parteien ein. Im Oktober 1900 zog sich Fürst Hohenlohe in den Ruhestand zurck. Seiu Nachfolger wurde der Staatssekretr des Auswrtigen Amtes Graf Bernhard von Blow.
Nach langen Vorarbeiten vollendete der Finanzminister Miqnel im Jahre 1895 die Steuerreform, durch die in Preußen eine ge-rechtere und gleichmigere Verteilung der Abgaben erzielt wurde. Die greren Einkommen und das Grokapital wurden hher (bis zu 4% des Jahreseinkommens) besteuert, die kleineren Einkommen und der Gruudbesitz aber entlastet. Der Staat begngte sich mit der Ein-kommensteuer und verzichtete auf die sog. Ertragssteuern (Grund-, Gebude-, Gewerbe- und Bergwerkssteuer), die er deu Gemeinden berwies. Als zweite direkte Staatssteuer wurde aber l/3 Tausendstel von allen wenigstens 6000 Mark betragenden Vermgen als Er-guzungsstener" erhoben. Alle Einkommen bis 900 Mark und damit 90/0 der Bevlkerung wurden von den direkten Staatssteuern befreit.
Bei der schnellen Entwicklung des deutschen Handels wurde vou Kaiser Wilhelm Ii. die Anlage von Kanlen und die Schiffbar-machung der Flsse gefrdert. Im Juni 1895 erffnete der Kaiser in feierlicher Weise den Kais er-Wilhelm-Kanal. Dieses Riesenwerk, an dem seit 1887 gebaut worden war, verbindet die Nordsee mit der Ostsee Der Kanal ermglicht den Schiffen, die gefahrvolle Fahrt durch das Skagerrak und Kattegat zu vermeiden, und hat auch eine groe militrische Bedeutung. Der Kaifer-Wilhelm-Kanal ist bei einer Lnge von fast 100 km der zweitgrte Kanal der Erde; infolge seiner Tiefe von 9 m kann er von den grten Kriegsschiffen befahren werden. Auch der fr das rheinisch-westflifche Industriegebiet wichtige Dortmuud-Ems-Kanal und der Elbe-Trave-Kaual, der das Elbgebiet mit der Ostfee verbindet, wurden dem Verkehr bergeben.
Nach mehr als zwanzigjhriger Arbeit der deutschen Rechts-gelehrten kam im Jahre 1896 das Brgerliche Gesetzbuch zu-staude, das am 1. Jannar 1900 in Kraft trat. Nach den Worten des Kaisers ist damit durch vereinte Ttigkeit der verbndeten Regierungen und des Reichstages dem deutschen Volke ein kostbarer Besitz gewonnen, der ihm im Laufe einer tausendjhrigen Geschichte noch niemals vergnnt war". Das neue gemeinsame Recht wird ein neues, starkes Band um die deutschen Stmme schlingen."
In den Jahren 1895 und 1896 fanden mehrere Gedchtnis-feiern zur Erinnerung an die groen Taten statt, die das deutsche
Strntz, Die preuische Steuer- und Finanzreform unter Wilhelm Ii. Atzler, Qu. u. L. Iii. '
Das Brgerliche Gesetzbuch. Atzler, a. a. O.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Blow Wilhelm Jannar Wilhelm
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Zweiten Aufgebots. Zum Dienst in der Marine ist die gesamte see-mnnische Bevlkerung des Deutschen Reiches verpflichtet; doch knnen in die Schiffsjuugenabteiluug auch junge Leute der Landbevlkerung eintreten. Die Einjahrig-Freiwilligen haben an Bord der in Dienst gestellten Schiffe Unterkunst und Verpflegung frei.
c. Gliederung. Die Kriegsmarine ist einheitlich geordnet und steht unter dem Oberbefehl des Kaisers. Die Verwaltungsbehrden der Marine sind: der Admiralstab, der fr die Kriegsflotte eine hnliche Aufgabe hat wie der Generalstab fr die Armee, das Reichs marineamt. das fr die Einrichtung, Erhaltung und Ent-Wicklung der Flotte sowie fr den Bau der Kriegsschiffe zu sorgen hat und die Flotteuausgabeu verwaltet, und das Marinekabinett, das die Personalverhltuisse der Seeoffiziere bearbeitet.
Nach dem Zwecke, dem die Kriegsschiffe dienen, teilt man sie ein in:
aa. Schul- und Versuchsschiffe zur Ausbildung des Personals;
bb. Schiffe fr den politischen Dienst; Kreuzer, die sich im Frieden in auslndischen Gewssern befinden, um politische und Handels-interessen zu vertreten, und die im Kampse zum Kreuzerkrieg" benutzt werden;
Cc. Schlachtschiffe; es sind dies Panzerschiffe, welche die Hauptmacht der Flotte bilden und im Verein mit Kreuzern, Avisos und Torpedobooten Seeschlachten liefern;
. Schiffe fr die Kstenverteidiguug; kleinere Panzerschiffe und fr den Aufklrungs- und Nachrichtendienst bestimmte Avisos. Der Marine sind die Kstenbefestigungen des Kieler Hafens, der Elbe, Helgolands, der Weser und des Jadebusens zu-geteilt, während die brigen Befestigungen der deutschen Ksten mit Fuartillerie besetzt sind.
Durch die Flottengesetze von 1898 und 1900 ist die deutsche Kriegsmarine bedeutend verstrkt worden (<S. 457).
Das Marinepersonal wird dem Range nach eingeteilt in: aa. Seeoffiziere:
1. Flaggoffiziere: Admiral (im Range des Kommandierenden Generals), Vize-Admiral (Generalleutnant), Konter-Admiral (Generalmajor);
2. Stabsoffiziere: Kapitn zur See (Oberst), Fregatteu-Kapitn (Oberstleutnant), Korvetteu-Kapitn (Major);
3. Kapitnleutnants und Subalternoffiziere: Kapitnleutnant (Hauptmann), Oberleutnant zur See, Leutnant zur See;
bb. Seekadetten: Fhnrich zur See, Seekadett;
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123
die Hanse erst durch die Clner Konfderation" von 1364. Als Ziele des Bundes wurden hier bezeichnet: Erhaltung und Erweiterung der im Ausland erworbenen Handelsvorrechte, Wahrung gesicherter Fahrt zu Wasser und zu Laude, schiedsrichterliche Vermittlung bei Streitigkeiten, um jede Einmischung der Landesherren, selbst des Kaisers zu verhten, und Aufrechterhaltung der Ruhe im Innern der Städte, besonders der aristokratischen Ratsverfassung. Alle drei Jahre sollte in Lbeck ein Hansetag stattfinden. Fgte sich eine Stadt den Be-schlsselt nicht, so wurde sie aus dem Bunde gestoen oder verhanset", was die Vernichtung ihres Handels bedeutete.
Die Schiffe der Hanseaten, Koggen genannt, waren gedeckte, hochbordige Fahrzeuge mit mehreren Segeln. Ihre Kriegsausrstung bestand in Schleudermaschinen. Doch sandten die Stralsunder schon 1386 die erste mit Donnerbchsen bewaffnete Kogge gegen die Dnen.
Die Hanse wute viele Hemmnisse, die dem Handel damals bereitet wurden, zu beseitigen. Die Seeruber wurden verfolgt, und durch Erwerbung von Privilegien suchte man sich gegen das barbarische Strandrecht und Grundruhrrecht zu schtzen, nach welchem alle Habe eines gestrandeten Schiffes und eines verunglckten Frachtwagens dem Herrn verfiel, auf dessen Grund und Boden der Unfall geschah.
Neben den orientalischen Erzeugnissen, die durch Vermittlung italienischer und sddeutscher Kaufleute den Hanseaten zugefhrt wurden, gehrten Augsburger und Nrnberger Kunstprodukte, Wollengewebe, Leinwand, Waffen, ferner Pelzwerk, Leder, Talg und besonders die an der Sdkste vou Schweden gefangenen Heringe zu den Handelsartikeln der Hanse.
3. Bltezeit der Hanse und die Ursachen ihres Versalls. Die
Bltezeit der Hanse fllt in das 14. und 15. Jahrhundert. In einer Zeit, in der das kaiserliche Ansehen ganz gesunken war, brachte die Hause den deutschen Namen im Auslande zu Ehren und ver-breitete das Deutschtum in den Ostseelndern. Es gab gegen 90 Hansestdte; sie wurden anfangs in drei Drittel, spter in vier Quartiere eingeteilt, nmlich in das westflische (Vorort Cln), das schsische (Braunschweig), das wendische (Lbeck) und das preuische (Danzig) Quartier.
Der Handel brachte den Hansestdten groen Reichtum, von dem noch heut die prchtigen Kirchen und Rathuser der deutschen Kstenstdte zeugen. Da die Hanse aber keine feste politische Einheit bildete und ihr die Untersttzung durch eine starke Reichsgewalt fehlte, konnte sie sich bei den Vernderungen, die in den europischen Verhltnissen
Lohmeyers Wandbilder: Klaus Strtebecker und die Seeruberkmpfe der Hamburger.
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3. Der Handel der Hanseaten. Die Schiffe der Hanseaten. Koggen genannt, waren gedeckte, hochbordige Fahrzeuge mit mehreren Segeln. Ihre Kriegsausrstung bestand in Schleuder-Maschinen. Doch sandten die Stralsunder schon 1386 die erste mit Donnerbchsen bewaffnete Kogge gegen die Dnen.
Die Hanse beseitigte viele Hemmnisse, die dem Handel damals bereitet wurden. Die Seeruber wurden verfolgt, und durch Erwerbung von Privilegien schtzten sich die Kaufleute gegen das barbarische Strandrecht und Grundruhrrecht, nach welchen die Ladung eines gestrandeten Schiffes oder eines verunglckten Frachtwagens dem Herrn verfiel, auf dessen Grund und Boden der Unfall geschah.
Neben den orientalischen Erzeugnissen, die durch Vermittlung italienischer und sddeutscher Kaufleute den Hanseaten zugefhrt wurden, gehrten Getreide, Bier, Augsburger und Nrnberger Kunst-Produkte, Wollengewebe. Leinwand, Waffen, ferner Pelzwerk, Leder. Talg und besonders die an der Sdkste von Schweden gefangenen Heringe zu den Handelsartikeln der Hanse.
4. Die Bltezeit der Hanse und die Ursachen ihres Verfalls.
Die Bltezeit der Hanse fllt in das 14. und 15. Jahrhundert. In einer Zeit, in der das kaiserliche Ansehen ganz gesunken war, brachte die Hanse den deutschen Namen im Auslande zu Ehren und verbreitete das Deutschtum in den Ostseelndern. Dem Bunde gehrten alle bedeutenden Städte an der Ostsee und Nordsee und wichtige Binnenstdte, wie Thorn, Breslau. Berlin, Cln, an. Ihre Zahl schwankte zwischen 50 und 75. In ihrer Bltezeit wurde die Hanse in vier Quartiere eingeteilt: in das westflische (Vorort Cln), das schsische (Braunschweig), das wendische (Lbeck) und das preuische (Danzig) Quartier.
Der Handel brachte den Hansestdten groen Reichtum, von dem noch heute ihre prchtigen Kirchen und Rathuser zeugen. Bei den Vernderungen, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts in den europischen Verhltnissen eintraten, konnte sich die Hanse aber nicht halten. Denn 1. bildete sie keine feste politische Einheit, sondern es traten in ihr hufig Gegenstze der Städte, namentlich der westlichen und stlichen, hervor, und es fehlte ihr die Unter-sttzung durch eine starke Reichsgewalt. 2. Im 15. und 16. Jahrhundert erstarkte die Macht der Territorialfrsten immer mehr. " und viele Hansestdte gerieten in Abhngigkeit von ihnen. (Vgl. die mrkischen Städte unter dem Kurfrsten Friedrich Ii.) 3. Auch die nordischen Staaten wurden allmhlich wirtschaftlich selbstndig, und im Jahre 1397 vereinigte die Knigin Margarete von
Lohmeyers Wandbilder: Klaus Strtebecker und die Hamburger.
Ahl er, Geschichte fttt Lehrerseminar. 9
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Margarete_von
Lohmeyers Klaus_Strtebecker
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Deutschtum Ostsee Nordsee Thorn Breslau Berlin Danzig
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echt monarchischer und christlicher Gesinnung. Er sah in der Wiederherstellung eines krftigen Knigtums die Vorbedingung fr die Lsung der Deutschen Frage". Seine Reden der die auswrtige Politik zeigten ihn fr die diplomatische Laufbahn in hohem Grade befhigt. Deshalb ernannte ihn Friedrich Wilhelm Iv. zum Bundestagsgesandten, obgleich die bliche Vorbereitung fr diesen Posten nicht vorangegangen war.
Als Bismarck nach Frankfurt ging, vertrat er die Ansicht, da Osterreich die Fhrung in Deutschland zukomme. Er erkannte aber bald, da Preußen alsdann die Dienerrolle zugedacht sei. und wurde nun ein entschiedener Gegner der sterreichischen Politik Bismarcks Absicht war, nur die rein preuischen Interessen wahrzunehmen und unter Beseitigung des sterreichischen Einflusses Preußen zum fhrenden Staate in Deutschland zu machen. Um nicht im entscheidenden Augenblicke seine Plne durch russischen Einflu durchkreuzen zu lassen, suchte er zwischen Nuland und Preußen ein freundschaftliches Verhltnis anzubahnen.
Der Ejnflu Bismarcks auf die preuische Politik zeigte sich zuerst, als sterreich in eine engere wirtschaftliche Verbindung mit Deutschland treten wollte. Im Jahre 1853 liefen die Vertrge ab. die Preußen mit den Staaten des Zollverein geschlossen hatte, und sterreich drang darauf, in den Zollverein aufgenommen zu werden Nach langen Streitigkeiten kam es zur Wiederherstellung des bisherigen Zollvereins; die alten Vertrge wurden bis Ende 1865 verlngert und Hannover, Oldenburg und Braunschweiq in den Zollverein aufgenommen. Mit sterreich wurde ein ^oll- und Handelsvertrag geschlossen.
Die Griiudung der preuischen Flotte. Um diese Zeit machte sich bei dem wachsenden deutschen Seehandel der Manael emer Kriegsflotte immer mehr fhlbar, Bei dem traurigen Ausgauge der deutschen Nationalversammlung konnte sich die von ihr geschaffene kleine Flotte (<3. 393) nicht halten und wurde unter dem Gesptt des Auslandes ffentlich versteigert. Da der neue Deutsche Bundestag bte Grndung eiltet Kriegsflotte ablehnte, so ubernahm Preueni den Schutz der deutschen Seeinteressen f5? ī der Versteigerung der deutschen Flotte die betben^ besten Schiffe und schuf zur Heranbildung von Seeoffizieren das ^eekabetten-Jnstttut. an dessen Stelle 1866 die Marineschule
c? rl lmt; 18.5p zeigte sich nach einer Pause von fast anderthalb Jahrhunderten wieder etn preuisches Kriegsschiff auf dem Weltmeere. 1853 erwarb Preußen von Oldenburg ein Gebiet am Iaebufen.
wnaf-el Iee Snen Kriegshafen anlegen zu knnen. Weil Ausfuhrung der Bauten groe Schwierigkeiten bereitete, konnte
26'
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Auch die junge preuische Flotte griff ehrenvoll in den Kampf ein. Adnnral Fachmann unternahm im Mrz einen Vorsto gegen die dnischen Kriegsschiffe beider Insel Rgen! doch konnte er gegen die feindliche Ubermacht nichts ausrichten. Ebenso blieb der Angriff eines kleinen sterreichisch-preuischen Geschwaders auf dte dnische Flotte bei Helgoland erfolglos.
5. Der bergang nach Alfen, 29. Juni 1864. Nach der Ersturmung der Dppeler Schanzen trat eine sechswchige Waffen-ruhe ein, während welcher Friedenskonferenzen stattfanden Da durch die bisherigen Niederlagen der Trotz der Dnen, die sich auf ihre Flotte verlieen, noch nicht gebrochen war. hatten die Ver-Handlungen keinen Erfolg, und der Kampf begann aufs neue.
^ - Schanzen L = Laufgrben P - Parallelen..
Sonder-brg
Wenningbund
Die Dppeler Schanzen.
29. 6.1864 In der Nacht zum 29. Juni fhrte General Her Warth oon Bittenfeld seine Truppen auf 160 Booten der den Alfen-sund. Unter dem heftigen Feuer der dnischen Strandbatterien landeten die Preußen und zwangen nach kurzem Kampfe das dnische Heer zur Flucht nach Fnen. Auch das groe dnische Panzerschiff Rolf Krake hatte den bergang nicht zu verhindern vermocht.
30.10.1864 6. Der Friede zu Wien, 30. Oktober 1864. Die Verbndeten drangen bis zur Nordspitze Jtlands vor. Der König von Dnemark.
, Sybel, Die Begrndung des Deutschen Reiches: Die Erstrmung der Duppeler Schanzen. Der Friede zu Wien. Atzler, Iii. Nr. 27 u. 28.
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Mit besonderem Eifer arbeitet der Kaiser an der Vergrerung und Vervollkommnung der deutschen Flotte. Er ist nicht nur ein groer Freund der See, auf der er alljhrlich seine Erholung sucht, sondern er hat auch die Bedeutung der Kriegs- und Handelsflotte fr das wirtschaftliche Gedeihen des Vaterlandes erkannt. Wieder-holt wies er darauf hin. da ..unsere Zukunft auf dem Meere liegt".
Infolge der gewaltigen Bevlkerungszunahme, die seit 1900 jhrlich rund 850 000 Kpfe betrgt, und bei den auergewhnlichen Fortschritten der Technik und des Verkehrs ging die deutsche Volks-Wirtschaft in die Mtroirlfcfmft der. Unser Handel breitete sich so aus, da der Wert der zur See fortbewegten Gter rund acht Milliarden Mark betrgt. Fr etwa 1900 Millionen Mark Nahrungs- und Genumittel werden in einem Jahre auf dem See-wege eingefhrt. Unsere Gesamtausfuhr hatte 1909 einen Wert von fast 6,6 Milliarden Mark. Da auch in den fremden Erdteilen riesige Summen deutschen Kapitals angelegt sind und unsere Kolonien eine groe Ausdehnung gewonnen haben, so hat unter Wilhelm Ii. die Politik des Deutschen Reiches mehr und mehr den Charakter der Weltpolitik angenommen. Das deutsche Volk, dessen nationales Selbstbewutsein nach der Einigung erwachte, verlangt seinen Anteil an der Gestaltung der politischen und wirtschaftlichen Verhltnisse der Welt. Denn diese knnen bei der Entwicklung des deutschen Handels in keinem Lande der Erde mehr gendert werden, ohne da eine Rckwirkung auf Deutschland eintritt und darum seine Mitwirkung notwendig wird. Deshalb mu auch das Deutsche Reich stets gerstet sein, um berall seine Interessen mit Nachdruck vertreten zu knnen. Unter Wilhelm Ii., der seinen ganzen persnlichen Einflu fr die Vergrerung der Flotte ein-setzt, wurde die Zahl der Kriegsschiffe bedeutend vermehrt. Bei seinem Regierungsantritt zhlte die deutsche Kriegsmarine nur 27 Panzerschiffe und 23 Kreuzer, die fast alle von veralteter Bauart waren. Nach dem Flottengesetze von 1900 soll unsere Schlachtflotte (jetzt Hochseeflotte" genannt) aus 2 Flaggschiffen. 4 Geschwadern zu je 8 Linienschiffen. 4 Reservelinienschiffen. 38 Kreuzern und 8 Torpedoflottillen bestehen. Durch die vom Reichs-tage bewilligten Marinevorlagen von 1906 und 1912 wurde eine Vergrerung unserer Flotte um Kriegsschiffe und Unterseeboote, ferner die Beschaffung einiger Luftschiffe beschlossen.
5. Die Kolonialpolitik unter Wilhelm Ii. Unter Wilhelm Ii. nahm Deutschland mehr und mehr Anteil an seinen Kolonien. In Deutsch-Ostafrika und -Sdwestafrika wurden Eisenbahnen gebaut;
Seemacht und Volkswirtschaft. Wilhelm Ii. der Deutschlands Weltstellung und Seemacht. Atzler. Qu. u. L. Iii- Nr. 74 u. 75.
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