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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 31

1901 - Halle : Gesenius
— 31 — ebenso harmlos wie vorher. Die wilden Feinde werden ihn vielleicht auch gereizt haben. , Aber auch bei dem rohen Menschen zeigt sich doch wieder ein schöner Zug; die Achtung vor seinem Feldherrn und seine Verehrung für ihn. Und der Kronprinz verkehrt mit ihm als Kamerad, weil beide gleiches Los teilen. Wenn das Verhältnis von General (von Offizier) und Ge- meinen derart ist, dann wird der Sieg leichter. Zusammenfassung. Daß der Kronprinz ein großer Feldherr war, bezeugt ihm der einfache Soldat. Das lag daran, daß er seine Soldaten zu führen und auch mit ihnen in der rechten Weise zu verkehren verstand. Iii. Stufe. Vergleich der Handlung Davids (2. Sam. 23, 14 —17) mit dem Verhalten Kronprinz Friedrich Wilhelms, ebenso der Sauls (1. Sam. 11) mit der des letzteren. Diesmal stimmen diese drei Männer überein. Hauptergebnis. Der Kronprinz war ein großer Feldherr. a. Er verstand Heere zu führen und zu siegen. b. Er war menschenfreundlich gegen die Besiegten. c. Er war leutselig gegen seine Soldaten. Iv. Stufe. 1. Einlesen und Memorieren des Gedichtes. 2. Aufsätzchen: Der milde Sieger. Der leutselige Feldherr. 3. Wie sich der Soldat im Kriege betragen soll. 4. Konzentrationsftofse (für Deutsch): Der Kronprinz und der General Raoult. Der verwundete Schlesier und das eiserne Kreuz. 5. Der gironprirt? Friedrich Milheim ale Uoiksfreund. Ziel. Wie Kaiser Friedrich als Kronprinz sich im Frieden als Volksfreund bewährte. I. Stufe. Was wir schon von Kronprinz Friedrich Wilhelm Gutes gehört haben. — Er hat durch seine Reisen das Volk kennen gelernt. Er mischte sich unter die Leute, um zu sehen, wo es fehlte, wo er helfen könnte. Ob das immer nötig ist, daß man deswegen schars zusehen muß. — Manchmal ja,

2. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 175

1901 - Halle : Gesenius
— 175 — Ii. Stufe c. Von ba an wurde der König seinem Sohne immer mehr feinb. Friedrich war aber auch ein ziemlich leichtfertiger junger Mann. Wenn der König mit seiner Familie Sirtbacht hielt und selbst aus der Bibel vorlas, dann achtete der Kronprinz nicht auf. Wenn der König haben wollte, er sollte fromme Bücher lesen, dann griff er zu den leichtfertigen französischen Schriften. Der Vater, ein sparsamer Herr, wollte auch den Sohn zu einem sparsamen Manne erziehen; statt bessen machte Friedrich Schulben. Als ein rauher, abgehärteter, gefunber Krieger sollte sich Friedrich zeigen; aber er liebte die Bequemlichkeit und das Wohlleben. • Da meinte der König, der Sohn hätte keine Liebe zu ihm, kein Ehrgefühl und keine Entfchiebenheit. weil all feine Ermahnungen nichts halfen. Er wäre ein „verweichlichter Kerl" und nichts wert. Immer strenger würde er, und als er in seinem Jähzorne Friedrich einmal mit seinem Rohrstocke geschlagen hatte, ba folgten immer mehr Prügel. Wenn der Sohn nur etwas Geringes versah, schlug der Vater auf ihn ein, und oftmals so lange, bis ihm der Arm lahm würde. Und ba half alles Bitten und Abreben der Mutter und Geschwister nichts. Ta zog wie in das Herz des Vaters auch in das Herz des Sohnes arger Haß ein. Erläuterungen. Wiebergabe. Überschrift. Friedrich wirb von feinem Vater grausam behandelt. I. Stufe (Unterstufe d). Wie es nun weiter gegangen fein wird. Was denkt ihr? Höret! Ii. Stufe d. Einmal, bei einer Parade, hatte Friedrich auch durch irgend ein Versehen den Zorn seines Vaters gereizt. Wie ein Wütender fiel der König über ihn her und prügelte ihn vor den Offizieren und Soldaten öffentlich auf schmähliche Weise. Der Kronprinz, sagte er, wäre ein ehrloser Kerl; er (der König) würde an seiner Stelle längst baüongelaufen fein. Das merkte sich der Kronprinz. Er war bamals achtzehn Jahre alt und sollte sich nach dem Willen seines Vaters verheiraten. „Wenn er verheiratet ist, baun wirb er seine leichtfertigen Streiche lassen", hatte der König gesagt. Aber die Prinzessin, die Friedrich heiraten sollte, gefiel ihm nicht; ihm wäre feine Base, eine englische Königstochter, lieber gewesen. Da faßte er den Entschluß, seinem Vater zu entfliehen. Seine Freunde, die Lieutenants von Katte und von Keith, weihte er in feinen Plan ein; sie sollten ihm helfen.

3. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 207

1901 - Halle : Gesenius
— 207 — aufkaufen, gab dazu viele Soldatenpferde her und brachte große Massen von Korn für die neue Saat zusammen. All das ließ er den Leuten zu billigem Preife ab, oder schenkte es ihnen gar. Auch Steuern erhob er nicht, wenn eine Gegend gar zu arm war; ja er gab den armen Bauern noch Geld obendrein. Und noch lange nachher hatte er ein wachsames Auge auf die Landstrecken, die am meisten der Hilfe bedürftig waren. So hat der König an 35 000 Pferde und 40 000 Scheffel Saatkorn gleich nach dem Ende des siebenjährigen Krieges verteilt und hat im ganzen nach und nach vierundzwanzig Millionen Thaler an die Bedürftigen ausbezahlt. Und so kam es dahin, daß nach einigen Jahren der Schaden, den der Krieg angerichtet hatte, anfing zu schwinden und daß bald wieder au vielen Orten Wohlstand herrschte. Wiedergabe nach Konzentrationsfragen. Ii. Teilziel. Nun war aber damit noch nicht genug geschehen. Wenn der Ackerbau gedeihen sollte, mußte der König stets daraus achten, daß er gefördert wurde. Das hat er auch schon vorher gethan. Und das wollen wir jetzt betrachten. Also: Wie Friedrich für den Ackerbau sorgt. I. Stufe b. Denkt darüber nach, wie er für den Ackerbau auch in anderer Weise noch gesorgt haben kann. (Vermutungen.) Zusammenfassung. Hört dann weiter! Ii. Stufe b. Es gab in Friedrichs Landen, wie in gauz Deutschland damals und leider heute noch, große wüste Strecken. Während an anderen Orten die Leute sich dicht aufeinanderdrängten, wohnte an jenen Stellen kein Mensch. Da war alles Sumpf, Heide, Wald, Strauchwerk. Und der Boden war zum Bearbeiten doch gut, und es fehlte nur an Leuten und Geld dazu. In manchen Gegenden hatten auch böse Krankheiten die Einwohner hinweggerafft, und alles lag öde. Nun ließ Friedrich in seinem Lande und im Auslande bekannt machen, wer an die öden Stellen ziehen und sich anbauen wollte, der sollte von ihm das Land geschenkt und Ackergeräte, Vieh, Korn und Geld obendrein bekommen. Da kamen Baulustige oder Ansiedler (Kolonisten) von fern und nah in Scharen, und die verteilte der König an die wüsten Stellen. Die fleißigen Leute begannen die Sümpfe auszutrocknen, die dichten Wälder zu lichten und die Buschwerke auszuroden. Dann ging's mit Pflug und Hacke hinterher. Mancher Tropfen sauern Schweißes fiel dabei auf die Schollen; aber Segen ruhte auf der harten Arbeit. Wo vorher die Frösche

4. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 231

1901 - Halle : Gesenius
— 231 — Der König stand morgens früh auf, hielt dann seine Andacht, bei der er ein Kapitel aus der Bibel oder aus einem Gebetbuche las. Oft war auch die Familie dabei anwesend. Dann arbeitete er mit seinen Ministern; er diktierte aber meist diesen die Verordnungen. Hierauf ging's bis zum Essen auf den Exerzierplatz. Nach dem Essen ritt Friedrich Wilhelm entweder aus oder spazierte durch Potsdam oder Berlin und achtete genau auf alles. Oder aber er begab sich nach seinem Jagdschlösse Wusterhausen bei Berlin, um dort zu jagen. Dazu lud er meist seine Hofgesellschaft ein. Sehr oft auch blieb er im Kreise seiner Familie und spielte mit seinen Kindern, manchmal stundenlang. , Auf seinen Spaziergängen sah und hörte er alles. Und ging es irgendwo nicht zum Rechten, gleich fuhr er dazwischen. Wollte jemand Einwendungen machen, dann fuhr er ihn an: „Nicht raisonniert! Er soll gehorchen!" Dabei tanzte oft der derbe Rohrstock, der ihn stets begleitete, aus dem Rücken manch eines Schuldigen, auch Unschuldigen. Wenn einer müßig ging oder stand, konnte er sicher sein, daß ihn der König zur Rede stellte und ihn, wenn er sich nicht rechtfertigen konnte, gehörig durchbleute. Wehe aber dem, der vor ihm ausreißen wollte! Friedrich Wilhelm war hinterdrein, und kein Versteck schützte den Durchgänger. „Der Kerl hat kein gutes Gewissen," sagte er dann und hatte in der Regel recht. War jemand vermögend, dann hielt ihn der König zum Bau von schönen Häusern an. „Der Kerl hat Geld, soll bauen!" sagte er. Durch dieses Verfahren stürzte er aber manchen in Schulden. Wiedergabe nach Konzentrationsfragen. Erläuterungen. Erzähle! Betrachtung. Worin sich die Einfachheit des Königs zeigte. Warum das ein gutes Beispiel für das Land war. Und welches die Folgen waren. (Im einzelnen.) Denkt euch, das Gegenteil wäre der Fall gewesen —, welche Folgen dann sich gezeigt haben würden. Was denkt ihr über das Vorlegen der Speisekarte? Was haltet ihr davon, wie es der König machte bei der Durchsicht des Speisezettels? Inwiefern hatte er damit recht? Und beim Trinken? Inwiefern das Leben des Königs geregelt war. (Nachweis.) Inwiefern das Leben des Königs feinem Lande dienlich war. (Nachweis.) Inwiefern des Königs einfaches, geregeltes Leben feiner Familie zu gute kam. (Nachweis.) Urteilt über das Verhalten des Königs bei feinen Spaziergängen. Es war gewiß gut, daß der König vor allem darauf sah, daß jeder

5. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 225

1901 - Halle : Gesenius
— 225 — der er ein so schönes Zeugnis gegeben hat, daß sie nie vom Wege der Tugend gewichen sei, d. H. nie etwas Schlimmes begangen habe. Zusammenfassung. Hauptzusammensassung mit Aufnahme der ethischen Gedanken nach den Überschriften: I. Wie der alte Fritz aussah. Ii Wie, der alte Fritz lebte. Iii. Wie der alte Fritz sein Land und Volk kennen lernte. Iv. Wie der alte Fritz starb. Iii. Stufe. 1. Verknüpfung des Thatsächlichen. Friedrich der Große und seine Thätigkeit, verglichen mit der anderer Fürsten. (Sans-Souci und Versailles.) Friedrich der Große in den An gen derer, die mit ihm lebten (der schwäbische Baner) und die nach ihm lebten (wir). 2. Verknüpfung des Ethischen. Was uns an dem großen Friedrich gefällt: Seine Pflichttreue unter allen Umständen, Seine Tapferkeit gegen den Feind und in der Krankheit, Seine Achtung vor der Tugend, Seine Gerechtigkeit, Seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, Seine Einfachheit und Bescheidenheit. Vergleicht hiermit die Eigenschaften des großen Kaisers Wilhelm und stellt die Ähnlichkeiten fest. 3. Historisches Ausgesondertes: Friedrich regiert 23 Jahre in Kriegszeiten von zehn Friedensjahren unterbrochen, dann noch 23 in Frieden. Residenz: Lustschloß Saus-Souci. Philosoph von Sans-Souci. Wird beerdigt in der Pots- damer Soldatenkirche. Tod 1786, Alter 74 Jahre. 4. Ethisches Ausgesondertes: „Daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich thätig bin." „Nichts gleicht im Leben dem Tode mehr als der Müßiggang." Und was der große Friedrich war, Das weiß noch über tausend Jahr' Die Welt so gut wie heute. Drum segg ich ok, sön König, as De olle Fritz von Prüßen was, Js noch nich west und fümmt sörwoahr Nich Webber in manch busenb Joahr. 15

6. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 227

1901 - Halle : Gesenius
Viii. König Kriedrich Wilßetm I. 30. Der: König als Regent. Ziel. Wer der Vater und Vorgänger Friedrichs des Großen war? (Friedrich Wilhelm I.) I. Stufe. Was wir schon von Friedrich Wilhelm I. wissen. Er war ein ziemlich gewallthätiger und rauher Mann. Beweis: seine Behandlung des Kronprinzen Friedrich. Rasch aufbrausend, jähzornig, gleich bereit, mit dem Stocke dreinzuschlageu. Aber anderseits hatte er auch seine großen und guten Eigenschaften. Er meinte es gut mit seinem Sohne, wollte ihn zu einem tüchtigen Menschen erziehen, zu einem wie er selber war. Welches denn die Eigenschaften waren, die Friedrich nach dem Willen, und Vorbilde des Vaters haben sollte. — Fleiß, Ordnungsliebe, Sparsamkeit, Frömmigkeit. Diese Eigenschaften werden also den Vater geziert haben. Denkt darüber nach, wie Friedrich Wilhelm diese bethätigt haben kann! (Verschiedene Angaben der Kinder.) Wir haben aber noch mehr von dem Könige gehört. — Er war ein Liebhaber von Soldaten, hat das preußische Heer sehr vergrößert. Von Kunst und Wissenschaft hat er nicht viel gehalten. Beweis: sein Verhalten zu der Beschäftigung seines Sohnes mit Musik und Flötenspiel. So können wir uns schon ein Bild von dem Könige Friedrich Wilhelm I. machen. Gieb ein Bild nach seinen Eigenschaften! Wir können uus auch ein Bild von seinem Leben machen. Versuche es einmal! Zusammenfassung. Wir wollen uns jetzt das Leben Friedrich Wilhelms I. genauer vergegenwärtigen. Ii. Stufe. a. Der Vater Friedrich Wilhelms war der prachtliebende König Friedrich I., der erste preußische König, seine Mutter die gelehrte Königin Sophie Charlotte. Diese hatte es unternommen, ihren Sohn zu erziehen und versuchte alles aufs beste. 15*

7. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 316

1901 - Halle : Gesenius
— 316 — Friedrich Wilhelm, als die Sanduhr des Lebens ablief, d. H. als sein Leben zur Neige ging. Seine Regierung war allerdings mühsam und hatte durch Kriege schwer zu leiden. Denn zu Anfang herrschte noch der wilde Religionskrieg, dann kam der Krieg mit den Polen, dann der mit den Franzosen und zuletzt der mit den Schweden. Dadurch wurden die Unterthanen gewiß schwer mitgenommen, einesteils durch die Ver-wüstuugen, die das Land erfuhr, dann durch die Steuern und Lasten, die die Einwohner tragen mußten. Trotzdem ist es dem Kurfürsten gelungen endlich den Frieden herzustellen und wieder Wohlstand zu verbreiten. Wie hat er sich aber auch darum bemüht! Was hat er nicht alles gethan! Unter unsäglicher Mühe und Not hat er es zustande gebracht, sein Land zu heben. Aber er ist demütig und bekennt, daß er ohne Gottes Gnade das nicht fertig gebracht habe. Das Ziel des Großen Kurfürsten ist gewesen, sein Haus, seht Geschlecht, sein Land in Macht und Ansehen zu bringen. Er hat den Grund gelegt zu der Macht Preußens, und auf diesem Grunde haben seine Nachfolger weiter gebaut. Zum ersten Staate in Deutschland nach dem Staate des Kaisers und zu einem angesehenen Staate in Europa hat der Große Kurfürst sein Land gemacht. Aber er sah auch, daß diese Stellung von vielen beneidet wurde. Deshalb hat er seinem Sohne geraten, das Heft der Waffen nicht ans der Hand zu lassen, das heißt, allezeit die Hand am Schwerte dazustehen, bereit zu sein zur Verteidigung des Errungenen. Aber nicht unnötig und nicht ohne Grund sollte das Schwert gezogen werden. Die Hauptsache für die brandenburgischen Herrscher bliebe die Liebe zu ihren Unterthanen, und eine gerechte, weise und milde Regierung. Deshalb soll der Sohn recht gottessürchtig sein und auch die Seh reu guter Räte hören. Diese Räte empfangen auch ihren Dank. Der Kurfürst weiß wohl, daß er ohne sie nicht regieren konnte und daß er ihren Ratschlägen viel schuldet. Dann wendet sich sein Herz und sein Mund noch einmal seinem Lande zu. Er weiß, daß viele Lasten auf ihm ruhen, aber auch daß diese Lasten leider notwendig waren. Sein Herz thut ihm weh, daß er sie nicht vermindern sonnte; er denkt dabei in seiner Bescheidenheit gar nicht daran, wieviele Lasten er in seiner beinahe jüufzigjährigen Regierungszeit von dem Lande schon genommen hat. Zusammenfassung. Vertiefte Wiedergabe. Ii. Stufe. f. Nachdem der Kurfürst feine Räte entlassen hatte, behielt er noch den Kurprinzen bei sich und redete lange mit ihm; dann segnete er ihn.

8. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 9

1901 - Halle : Gesenius
8. Ihr seht also, lieber Vater, Arbeit, nichts als Arbeit, den ganzen Tag. Und für wen thut unser lieber Kaiser das alles? Doch nur für uns, die wir seine Unterthanen sind. Und sollen wir's ihm nun nicht in Treue danken? Das ist's, was ich Euch heute schreiben wollte. Euer dankbarer Sohn Wilhelm. Der Vortrag erfolgt in acht Abschnitten (s. die Ziffern 1 — 8). Bei jedem ist das Verfahren das folgende: 1. Vortrag, bezw. Vorlesen seitens des Lehrers. Wo der Lesestoff vorhanden ist, hieraus Lesen durch die Schüler. 2. Wort- und Sacherklärung, kurz (Ravensberger Land, Meier, Instruktion, Feldwebel, Pommern, Minister, Heuerling, Exerzieren, Audienz, Schmalhans Küchenmeister). 3. Wiedererzählen. 4. Heberschrist. Dann: Zusammenfassung und zusammenhängende Wiedergabe des Ganzen. Vertiefung. Der Ravensberger Bauer war unzufrieden mit feiner Lage; er wollte es besser haben. Unzufriedene Leute giebt es heute sehr viele, die meinen, jeder andere sei besser daran als sie. Sie meinen, alle Leute auf der Welt müßten gleich sein in Besitz und Lohn und denken nicht daran, daß davon doch nimmer die Rede sein kann. Reich und arm, groß und klein, alt und jung — die Gegensätze gehen nebeneinander her; daraus setzt die Welt sich zusammen. Arbeit, Last und Mühe hat der Hohe und der Niedere, der Reiche wie der Arme. Meint der Bauer, es könne nichts Mühseligeres geben als Pflügen und Karsten und Mähen! Ei, als ob das Regieren nicht auch sauer sei! Hat doch der gemeine Mann eher einmal Gelegenheit zu sagen: Nein heut' mal etwas weniger oder langsamer! Dagegen ist der Kaiser gezwungen, ganz genau nach der Uhr zu arbeiten und zu leben. Also keineswegs geht er dem Vergnügen nach und lebt im Ueberflusse. Heutzutage muß nicht nur der arbeiten, der bestehen will, sondern fast noch mehr der, dem es zusteht, das Wohl seiner Mitmenschen zu fördern, der Beamte, der Staatsdiener. Und der oberste dieser Beamten — ist der Kaiser selbst. Der Kaiser hat es oft gesagt, er wolle der erste Beamte sein, und daß er's und wie er's ist, haben wir gehört. Es mag vorkommen, was da will, Kaiser Wilhelm läßt sich darüber berichten und befiehlt oder ordnet an, was geschehen soll. Dazu gehört

9. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 25

1901 - Halle : Gesenius
— 25 — 4. Der* Kr-onprrn; ^rtebridj Milhelrn nie Kriegsheld. Ziel. Wie sich Kronprinz Friedrich Wilhelm als Kriegsheld bewährte, das wollen wir heute einmal näher sehen. [. Stufe. Erinnert euch daran, was ich euch schon vom Kronprinzen als Kriegshelden erzählte. (Er war im Kriege gegen die Dänen als Zuschauer gewesen. Krieg gegen Oesterreich. Sieg bei Königgrätz. Krieg gegen Frankreich, Wörth, Sedan, Paris. Auszeichnung: höchster Orden, Generalfeldmarschall.) — Ergänzung: Er ging nicht hochfahrend mit den Sol- daten um. Er behandelte sie, sprach mit ihnen wie mit seinesgleichen. Älle Lasten des Feldzugs teilte er mit ihnen. Dabei ging er immer mit gutem Mute seinen Leuten als Beispiel voran und war stets heiter. Er rauchte gern aus einer kurzen Pfeife, wie es die Landwehrmänner thaten und lebte einfach wie sie. Deshalb hatten ihn auch die Leute gern und nannten ihn „Unser Fritz." Zusammenfassnng und Wiedergabe. ' Ii. Stufe. Der Kriegsheld und der Mensch. I. Die beiden Feldzüge von 1866 und 1870 griffen tief in des Kronprinzen Familienleben ein. In ernsten Stunden wurde er beide Male abberufen. Hört wie dies der Dichter sagt: Als wir zum letzten Male gezogen in das Feld, Da trug des Vaters Fahne der Kronprinz, unser Held. Sein Söhnlein lag im Sterben, doch zog er kühn voran; Es ging der Krone Erben wie manchem Landwehrmann. Das Prinzlein ward begraben, die Thräne netzt den Bart; So müssen wir Prinzen haben; das ist nach Preußenart. 1. Vortrag durch den Lehrer. 2. Nachlesen durch die Schüler. 3. Betrachtung. Also — ein großer Krieg ist ausgebrochen. Alles ist in fürchter-licher Aufregung. Wie wird es uns gehen? Werden wir siegen ? Werden luir verlieren? feo heißt es. Die Leute strömen in die Kirchen und beten zu @ott und drüben in dem Lande der Feinde, da machen sie es ebenso. Und feiner weiß, was kommen wird. Und mitten in diesen Kriegevängsten und großen Sorgen wird das jüngste Söhnchen des Kronprinzen todtkrank. Der Vater soll hinaus in den Streit, soll frohen Mut

10. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 113

1901 - Halle : Gesenius
— 113 — hatte im Kriege gekämpft.) — Kriegsdenkmünzen? (Ehrenzeichen, die tapfere Soldaten im Kriege erhalten). — Fadenscheinig? (Rock, an dem die Fäden durchscheinen, alter Rock.) — Landwehrmann? (Älterer Krieger, der ausgedient hat, aber noch militärpflichtig ist. wenn's Krieg giebt.) Soldatische Haltung, — mach' sie einmal vor! E r zä h l e! Überschrift: Das Lob des braven Bauern durch den König. Vertiefung. Nun wundert es uns nicht, daß der Bauer ein fo tapferer Mann war. Er hatte im Kriege gedient. Und doch, hatten das nicht auch viele andere gethan, die hier nicht so mutig gewesen waren wie er! Aber ist es auch nicht eine ganz andere Sache, allein einer solchen furchtbaren Flut entgegenzutreten. Wo zeigt sich die größere Tapferkeit? Als der Bauer den Ruf des Königs hörte, da stritten zwei Stimmen in seinem Innern. Die der Bescheidenheit sagte: Bleib'zurück!, die der Pflicht und des soldatischen Gehorsams: Tritt vor! Der Bauer war ein Manu der Pflicht. Sonst wäre er nicht vorgetreten; hier aber rief sein oberster Herr. Welche Gedanken mag der König bei dem Anblicke des Tapferen gehabt haben? Wie sagt er nur? Warum das genug war. Zusammenfassung. Wiedergabe mit Aufnahme der ethischen Gedanken. Was der Bauer bei diesen Worten gedacht haben mag. Was nun sonst weiter folgte. Ii. Stufe f. Das ging dem wackeren Schlesier tief hinter das Kamifol in das hochschlagende Herz. Er konnte nicht anders, er sagte: „Wenn das mein geliebter König und Herr sagt, darf ich's ja selber glauben." Da- bei lächelte er so selig, und die Augen wurden ihm feucht. Der König faßte des Bauern harte, schwielige Hand und drückte sie herzlich. „Womit kann ich Dir helfen?" fragte er dann. „Dank' schön!" sagte der Bauer. „Mein Schwiegervater wird mich schon noch ein Bissel durchstümpern. Sind noch Ärmere da?" ^etjt wurde des Königs Auge naß; denn diese llneigennüijigfeit rührte ihn tief. Er sah noch einmal lange und schweigend den edlen Bauer an und drückte herzlicher die harte Hand. Daraus rief er einen Feldjäger herbei, der das Ehrenzeichen erster Klasse trug, nahm es von seiner Brust und heftete es unter nicht mehr zurückzuhaltendem Jubel des anwesenden Volkes an des Mannes Brust. Und zu seinem Gefolge gewendet, sagte er bewegt: „Hat Winkelried mehr gethan, als dieser Bauer?" 8
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