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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 44

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — die Freude; er vertieft sich in das liebliche Bild, er sieht sich an der Spitze von vielen Tausenden Bauern, Bürgern und Rittern, er giebt das Zeichen zum Angriff (daher der Griff nach dem Schwert), er greift an, er siegt, und vor ihm stehen die stolzen Fürsten, gefangen und gebunden, wie einst die Sachsen an der Unstrut; und nun aus nach Rom, gegen den frechen Mönch, ihn zu verjagen oder zu fangen, denn das Schwert ist schärfer als der Bann, deutsches Eisen stärker als der römische Fluch. Doch noch ist es nicht so weit, noch ist er nicht Sieger, sondern wehrlos und ehrlos in der Hand der Fürsten und des Papstes. So erwacht er aus dem schönen Traum, und Kummer und Gram blicken uns wieder aus seinem Antlitz entgegen. So wechseln in der Seele des Kaisers Schmerz und Zorn und Hoffnung, und so reitet er ein in Speier als ein gebeugter Mann, ein Kaiser und doch ein Gegenstand des Mitleids selbst für den geringsten Mann „im letzten Häuselein." Zusammenfassung: Die Fürsten erklärenden gebannten Kaiser für abgesetzt, wenn er nickt binnen kurzer Zeit vom Banne gelöst sei; sie wollen auf dem nächsten Reichstag den Papst endgiltig über Heinrich und feine Herrschaft richten lassen. — Überschrift: Ernied- rigung Heinrichs auf dein Fürstentag in Tribur. b. Wie steht es nun mit Recht und Unrecht in dieser traurigen Geschichte? Es handelt sich bei dieser Frage um zwei Parteien, den Kaiser und die Fürsten. 1. Der Kaiser. Ich habe es euch angemerkt, daß ihr seine Partei ergriffen und Mitleid mit feinem Unglück empfunden habt. Ist er aber ganz rein und ohne Schuld an feinem Unglück? Das Unglück war die einfache Folge und gerechte Strafe des Leichtsinnes, des Übermutes, der Unbesonnenheit, des Jähzornes, der Rachsucht, der Härte und Gewaltthätigkeit womit er den Papst, die Fürsten und die Sachsen behandelt hatte. Er hatte allen dreien nicht bloß angemaßte (z. Sb.?), sondern auch wirkliche Rechte zu entreißen und zu verringern gesucht (Simonie, ungerechte Entsetzung des Papstes, Rat der Fürsten, Freiheiten der Sachsen); durch diese Gewaltthaten trieb er aber die Angegriffenen zu einem Bündnis gegen sich, und diesem Bündnis zwischen Papst und Fürsten mußte er unterliegen; denn die vereinigten Fürsten waren ihm weit überlegen an Waffengewalt, und der Papst gab ihrem Treubruch und Widerstand göttliches Recht durch den Bann. Für seine Thorheit und sein Unrecht mußte nun Heinrich durch die Erniedrigung von Tribur büßen. Und die Erniedrigung war furchtbar hart. Denn durch feine Einwilligung in den Vertrag bekannte er öffentlich gerade das Gegenteil von dem, was er früher gedacht und erstrebt hatte (vergl. seinen Brief aus Worms!). Dem Papst bekannte er: Ich hatte kein Recht dich zu entsetzen, du aber hast das Recht mich zu bannen und zu entsetzen; ich muß dir gehorsam sein „in allen Dingen" (also auch bei der Investitur), du aber bist mir gar keine Pflicht schuldig. Den Fürsten aber bekannte er: Ich habe kein Recht über euch zu herrschen, sondern ich darf bloß mit euch regieren. Und die schwerste Erniedri-

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. VIII

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— Viii — Schulen Eingang gefunden haben, wird auf Zustimmung rechnen können die Einführung der Thüringer Sagen hingegen wird, zunächst wenigstens auf manchen Widerspruch stoßen; besonders wird auffallend erscheinen^ daß diese Sagen auch in den Schulen außerhalb Thüringens zur Verwendung vorgeschlagen werden. Indem ich auf die ausführlichere Darstellung dieses Gegenstandes in dem Xix. und Xx. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik und auf die zugehörigen Erläuterungen verweise, kann ich mich an diefer Stelle auf Hervorhebung weniger Punkte beschränken. Die nachfolgenden Präparationen geben den Beweis, eine wie reiche Ausbeute an Vorbegriffen für die deutsche Geschichte gerade die Thüringer Sagen liefern. Es ist das auch nicht wunderbar, verteilen sich doch dieselben auf sieben Jahrhunderte, so daß kulturhistorische Erscheinungen der verschiedensten Zeiträume berührt werden. Wie wertvoll muß es z. B. dem Lehrer sein, wenn er bei Besprechung des Mittelalters weiß, daß er auf konkreten Gedankenreihen, welche später nicht immer so leicht zu beschaffen und anzuklingen sind, fußen kann; wenn er weiß, daß dem Schüler das ausführliche Bild eines Burgbaues, die einen Klosterbau veranlassenden und begleitenden Umstände, Witter in ihrer Pracht, Raubritter, ihr Gewerbe ausübend, vorschweben; wenn er, um die „ungeheure Thatsache" der Kreuzzüge, die unbeschränkte Hingebung an den mittelalterlichen Glauben, zu veranschaulichen, ausgehen kann von dem Bilde eines idealen Kreuzfahrers, das sich eingelebt hat in die Seele des Kindes, an dem aber auch schon die Schattenseiten jener Züge hervortreten! Er verfällt nicht der Sünde des Verbalismus, wenn er von guter oder schlechter Regierung, von Beförderung des Handels, von Krieg und Frieden spricht. Und alle diese Vorbegriffe werden gewonnen an kleinen, leichtfaßlichen Geschichten, die aus der Fülle des thüringischen Sagenkreises nicht nur nach historischen, sondern auch nach ethischen und sozialen Gesichtspunkten ausgewählt worden sind. Dabei stehen wir, was von großem Vorteil ist, nicht einzelnen, zusammenhangslosen Geschichten, die das Kind in ermüdender Weise bald bahrn, bald borthin führen, gegenüber, fonbern der Schüler wirb eingeführt in eine durch mehrere Jahrhunberte hin-burch fortlaufend Stammessage, welcher wohl nur die langobarbische an die Seite gestellt werben kann; imb diese letztere kommt für unsere Zwecke, als zu fern liegenb, nicht in Betracht. Schon barum barf man hinter bert folgenben Präparationen keinen „thüringischen Partikularismus" wittern, sintemal es ja gar keinen Staat„Thüringen" giebt. Das Königreich Thüringen ging unter, zur Ausbilbung einer herzoglichen Gewalt kam es nicht (vgl. Waitz, Deutsche Berfafsungsgefchichte, S. 461); gerabe von Thüringen kann man behaupten, daß es länger ein allgemein beutfches Land blieb. Höchstens könnte man von einem lanbschaftlichen Patriotismus reben, der birgt aber für den Reichsgedanken keine Gefahren in sich. Im Gegenteil: der Norben wie der Süben unseres Vaterlanbes erinnert sich in jebem Jahre gerne von

4. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 145

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 145 — Da war es natürlich, daß sich auch die evangelisch gesinnten Fürsten verbanden und sich gegenseitigen Schutz gelobten; es waren die Fürsten von Kursachsen, Hessen, Lüueburg, Anhalt, Mansfeld und die Stadt Magdeburg. Sie reformierten aber ihre Länder ohne Gewaltthaten gegen ihre katholischen Unterthanen. Nun war die Spaltung des Reichstages und damit Deutschlands in eine katholische und eine evangelische Partei fertig. Ohne diese Bündnisse wäre wahrscheinlich damals noch eine kirchliche Einigung Deutschlands (eine deutsche Kirche unabhängig von Rom, unter deutschen Bischöfen, mit Priesterehe und Abendmahl unter beiderlei Gestalt) möglich gewesen. Dazu kam noch: Der Kaiser hatte seinen Krieg in Italien siegreich beendet, hatte den König Franz bei Pavia (1525) mit Hilfe der deutschen Landsknechte unter Frundsberg geschlagen, gefangen genommen und zum Abtreten Mailands und Burgunds gezwungen, ja fogar zu einem Bund zur Ausrottung der Ketzer. Deshalb schrieb er auch nach Deutschland an seinen Bruder, daß er auf dem bevorstehenden Reichstag zu Speyer die Ketzerei nach Kräften unterdrücken solle. Was geschah nun auf diesem Reichstag zu Speyer? 2. Der Reichstag zu Speyer, 1526. Ergebnis der Lektüre: Jeder Reichsstand soll in seinem Land bis zum künftigen Konzil in Glaubenssachen so verfahren, wie er es verantworten kann, d. h. nach seiner eigenen Überzeugung. Zur Erläuterung und Ergänzung. Dieser Beschluß war noch deutlicher als der von Nürnberg und noch günstiger für die Evangelischen. Wie war ein solcher Beschluß nur möglich nach dem Sieg des Kaisers und bei der Überzahl der katholischen verbündeten Fürsten? Und noch wunderbarer als der Beschluß ist die Ursache desselben. Die Evangelischen hatten den günstigen Beschluß dem Papst zu verdanken. Dieser fürchtete sich nämlich vor der Übermacht des siegreichen Kaisers, der nun Herr von Oberitalien war und von hier aus auch den Kirchenstaat bedrohte. Deshalb verband er sich in aller Sülle mit dem besiegten König von Frankreich, den er auch von seinem feierlichen Eidfchwur gegen Karl lossprach, ferner mit Venedig, Mailand und England zur Abschüttelung der kaiserlichen Herrschaft über Italien. Der erzürnte Kaiser dachte jetzt natürlich nicht mehr daran, seinem heimtückischen Feind die deutschen Ketzer zu Füßen zu legen, die ohnedies durch ihren Bund stark dastanden, und deren Hilfe ihm für den neuen gewaltigen Krieg unentbehrlich war. Und fo schrieb er denn an seinen Bruder nach Speyer, daß er sich mit den Evangelischen friedlich einigen und nötigenfalls auch das Edikt von Worms fallen lassen solle. Dies letztere thaten nun zwar die katholischen Fürsten nicht, aber sie einigten sich doch mit den Evangelischen zu jenem günstigen Vertrag. Dieser war also des Papstes und des Kaisers Werk. Staube u. ©opfert, Präparaliouen. Bd. Iv. 10

5. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 1

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Refornmlionsgeschichle. Zur Einführung. Allgemeines Ziel: Wir wollen nun von der Reformation (b. i. Umgestaltung, Verbesserung) der Kirche sprechen oder — wie wir auch sagen tonnen — von der Gründung unserer evangelischen Kirche durch Luther. Im Verlauf der seitherigen deutschen Geschichte haben wir nur die römisch-katholische Kirche (die einst Bonifatius in unserem Vaterlanb ge-grünbet hat) als die Kirche unseres deutschen Volkes kennen gelernt. Wir wissen aber, daß es jetzt in Deutschland (und auch in anbeten Länbern) neben der katholischen eine evangelische Kirche giebt. Unsere Volksgenossen teilen sich also in katholische und evangelische Christen. Wir sind evangelische Christen, aber unter uns wohnen auch einige Katholiken. In manchen Gegenden Deutschlands (z. B.?) jedoch gehört die Mehrzahl der Christen zur katholischen, die Minderzahl zur evangelischen Kirche. Im ganzen sind etwa zwei Drittel unseres Volkes evangelisch und ein Drittel ist katholisch. Wir kennen schon mancherlei Unterschiede zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche. Hinweis auf die bekannten Punkte: Oberherr, Geistliche, Gottesbienst, Sehre. Dort: Verehrung des Papstes als des heiligen Vaters und Oberherren, hier Verehrung Christi als des alleinigen Herrn; dort Bischöfe, Priester, Mönche und Nonnen, hier verheiratete Pfarrer; dort vielerlei Ceremonien beim Gottesdienst, hier Gesang, Predigt und Abendmahl; dort wird gelehrt: Nur der wird selig, der dem Papst und der Kirche in allen Dingen gehorcht; hier: Ins Himmelreich kommt jeder, der Buße thut und an Christus glaubt u. s. w. Das sind große und wichtige Unterschiede. Da erheben sich die Fragen: Wie konnte ein einfacher Mönch das deutsche Volk losreißen von dem römischen Papst, dem es 800 Jahre lang gehorcht hat und vor dem sich Kaiser (Heinrich Iv.) und Fürsten gebeugt haben? Wie konnte ein geringer Bauernsohn den Glauben und die Sitte eines ganzen Volkes so gewaltig ändern? Wie war es möglich, daß ein einzelner Christ eine neue Kirche gründete und in ihr Jahrhunderte lang bis auf Staude u. Gvvsert, Präparationen. Band Iv. 1

6. Europa - S. 344

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
344 Ö. von Südschweden liegen zwei größere Inseln, Öland (1350 girrn, 34000 E.) und Gotland (3150 qkm, 54000 E.). Beide gehören nicht mehr zum Baltischen Schilde, sondern sind abgesprengte Teile der Russischen Tafel und aus silurischen Kalken und Schiefern aufgebaut. Öland, nur durch den schmalen Kalmarsund vom Festlande getrennt, ist 150 km lang, aber nur 8—15 km breit. Es wird von einem öden, mit Heidekraut bedeckten flachen Kalkrücken durchzogen, dem aber an der Westseite eine fruchtbare Küsten- ebene vorgelagert ist. Gotland zeigt einen ähnlichen Aufbau, ist aber, da der Kalkfels meist mit einer Erdschicht überdeckt ist, viel fruchtbarer und reich an Wald. Die einzige Stadt der Insel, Wisby (7500 E.), war im Mittelalter, bevor Lübeck emporkam, die führende Stadt im Hansabunde und der Hauptstapelplatz des Ostseehandels. 1361 wurde es durch den dänischen König Waldemar Iv. Attertag erobert und furchtbar gebrandschatzt, und seitdem trat der Verfall ein. Von der Größe dieser alten Beherrscherin des Ostseehandels zeugen noch die heute viel zu umfangreichen, mit mächtigen Türmen bewehrten Stadt- mauern, die 18 meist zerfallenen Kirchen, von denen nur noch eine benutzt wird, u. a. Ruinen. Wegen seines herrlichen Klimas ist Wisby jetzt ein vielbesuchtes Seebad. 2. Schweden im allgemeinen. Wirtschaftliche Verhältnisse. Schweden hat vor Norwegen den großen Vor- zug, daß es bedeutend weiter nach S. reicht und zu einem großen Teile aus ebenem oder doch niedrig gelegenem Lande besteht. Freilich im Verhältnis zur Gesamt- fläche des Landes und im Vergleich mit den meisten andern Ländern Europas nimmt das eigentliche Kulturland auch hier einen recht bescheidenen Raum ein. Auf das Ackerland entfallen 8,5 °/0, aus Wiesen und Weiden 3,6 °/0 der Boden- fläche, immerhin bedeutend mehr als in Norwegen. Fast die Hälfte (48 %) ist mit Wald bedeckt, etwa 2/s sind ertraglos. Allein auf die Seen entfallen 8 °/0, aus Sümpfe 4 % der Landfläche. Unter den Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft, von der fast die Hälfte der Bevölkerung lebt, obenan. Die Hauptgebiete des Ackerbaus sind die Landschaft Schonen und die Seensenke. Die Hauptfeldfrüchte sind Hafer (1906: 1,1 Mill. 4), Roggen (675000 t) und Kartoffeln (1,55 Mill. t), im N. neben Kartoffeln besonders Gerste (330000 t), im S. auch Weizen (186000 t), Zuckerrüben (156000 t Zucker), Flachs, Tabak und Hopfen. Die Getreideernte reicht nicht aus zur Versorgung des Landes und muß durch eine ansehnliche Zufuhr ergänzt werden (1906: 48 Mill. Mk.) Sehr stark wird die Viehzucht betrieben. Mit seinem Rinderbestand steht Schweden im Verhältnis zur Volkszahl an zweiter Stelle unter den Ländern Europas (52 Rinder auf je 100 E., in Dänemark 71, Finnland 51, Deutschland 34). 1906 wurden für 36 Mill. Mk. Butter ausgeführt. Die Haupteinnahme aber bringt dem Lande die Forstwirtschaft (S. 339). Der Wert der Ausfuhr an Holz und Erzeug- nissen des Holzgewerbes (Holzstoff, Papier, Möbel, Streichhölzchen usw.) hatte 1906 einen Wert von 264 Mill. Mk. Sehr reich ist Schweden an Boden- schätzen. Eisen findet sich fast überall. Die Hauptgrubenbezirke sind bei

7. Europa - S. 313

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
313 Der Handel hat in Aus- und Einfuhr einen Wert von je 10 Mill. Mk. Aus- geführt werden besonders Fische, Wolle, gesalzenes Fleisch, Eiderdaunen, Seehunds- felle und Tran, eingeführt Getreide, andre Lebensmittel, Holz und Jndustrieerzeugnisse. Bewohner. Die Isländer sind Norweger (Normannen). Die ersten Ansiedler landeten im Jahre 874 und wurden bald durch neue Ankömmlinge verstärkt. Um 1000 wurde das Christentum und später die Reformation eingeführt. Die Ansiedler bildeten einen Freistaat, kamen aber nach mancherlei Wirren 1264 unter die Herrschaft Norwegens und 1381 mit diesem an Dänemark. Seit 1874 hat Island eine eigene gesetzgebende Versammlung, das Althing mit zwei Kammern. — Die isländische Sprache hat sich verhältnismäßig wenig geändert und steht daher dem Altnordischen am nächsten. Schon früh haben die Isländer eine reiche Sagenliteratur entwickelt, und noch jetzt sind die alten Erzählungen im Volke lebendig. Das Hauptwerk ist die Edda. Überhaupt sind die Isländer trotz ihrer Abgeschlossenheit von der Welt geweckten Geistes und haben Sinn für Bildung und Wissenschaft. Obwohl es keine Volksschulen gibt, lernt doch jedes Kind lesen und schreiben. Der Unterricht wird teils von den Eltern, teils von Wanderlehrern gegeben. In der Hauptstadt Reykjavik gibt es ein Gymnasium und eine theologische und eine medizinische Fakultät, in Akureyri eine Realschule. Etwa 20 Zeitungen, mehrere Zeitschriften und öffentliche Büchersammlungen befriedigen das Lesebedürfnis. Die Siedlungen bestehen zu einem großen Teil aus einzelliegenden Bauernhöfen (Abb. 71). Bei dem Mangel an Holz wurden die Häuser früher fast alle aus Torf ge- baut. In neuerer Zeit gewinnen Holz- und Steinhäuser mehr und mehr das Übergewicht. Die größeren Ortschaften, darunter vier Städte, liegen alle an der Küste oder in deren Nähe. Die Hauptstadt ist Reykjavik (reichawik, 7000 E.), an einer Bucht der Südwest- küste. „Die Häuser sind meist einstöckig, aus Holz gezimmert, mit doppelten, wohl aus- gefütterten Bretterwänden, oder aus Riegelwerk, innen warm getäfelt, alles in einfachster Bauart wie in einem Dorfe." Kolonialbesitz. Außerhalb Europas besitzt Dänemark a) einige Niederlassungen an der Westküste Grönlands und b) drei westindische, zur Reihe der Kleinen Antillen gehörende Jnselchen: St. Thomas, St. Croix und St. John (360 qkm, 31000 E.). Xii. Skandinavien. (770000 qkm, 7,7 Mill. E., 10 auf 1 qkm). 1. Übersicht. Lage und Größe. Skandinavien, die größte Halbinsel Europas, hängt nur durch eine verhältnismäßig schmale Landbrücke mit dem Rumpfe des Erdteils zusammen. Die Entfernung zwischen dem Bottnischen Busen und dem Varanger- fjord am Nördlichen Eismeere mißt kaum 500 km, während der Küstenumfang, möglichst gradlinig gemessen, das Neunfache beträgt. Die Halbinsel erstreckt sich von dem auf der kleinen Insel Magerö gelegenen Nordkap (71 °) in sw. Richtung bis zur Breite von Tilsit (551i2°) und gliedert sich im S. wieder in zwei ungleiche kleinere Halbinseln, die das Skagerrak einschließen. Der west-

8. Europa - S. 325

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
325 nisten und brüten. Sie sind in manchen Gegenden so zahlreich, daß, wenn sie etwa durch einen Schuß aufgescheucht werden, die Luft förmlich von ihnen verfinstert wird. Sie nützen hauptsächlich durch ihre Eier, die im Haushalte statt der Hühnereier verwendet werden, während das Fleisch, das für den Menschen meist ungenießbar ist, in einigen gras- armen Gegenden wie die Fischabfälle als Viehfutter dient. Am wichtigsten ist die Eider- ente, von der man neben den Eiern die wertvollen Daunen oder Flaumfedern gewinnt. Sehr groß ist an der norwegischen Küste die Zahl der in der Schiffahrt tätigen Personen. Unter allen Völkern Europas hat Norwegen den höchsten Prozentsatz von Seeleuten. Die karge Natur des Landes wies die Bewohner von jeher auf das Meer hin, und die Küstenbeschaffenheit erleichterte die Ent- wicklung der Schiffahrt. Wenn auch die zahlreichen Klippen dem Schiffer manche Gefahren bereiten, so liegt doch hinter dem Jnselkranze ein ruhiges Fahrwasser, und die unzähligen Fjorde bieten geschützte Landungsplätze. Im Mittelalter waren die Normannen das erste seefahrende Volk der Erde. Sie haben die Kunst entdeckt, durch richtige Segelstellung auch gegen den Wind zu fahren, und als kühne Seeräuber waren sie der Schrecken aller Küstenländer Europas. Sie gelangten auf ihren Wikingerfahrten (villina — Krieger) sogar über den Ozean nach Island, Grönland und Nordamerika; an der Küste Frankreichs sin der Normandie) und in Unteritalien gründeten sie Staaten, und überall wo sie erschienen, waren sie auch als Handelsleute tätig. Die norwegische Handelsflotte ist heute an Tonnengehalt die dritte, im Verhältnis zur Einwohnerzahl die erste Europas (S. 334). Siedlungen. Norwegen ist arm an Städten. Nur ihrer 13 haben mehr als 10000 E., und diese liegen sämtlich an der Küste. Die große Mehrzahl der Siedlungen besteht aus kleinen Dörfern oder vereinzelt stehenden Wohnungen. An der Küste liegen die Häuser an möglichst geschützten Stellen. Oft ziehen sie sich stundenweit auf dem flachen Uferstreifen hin, oder sie bergen sich in muschelförmigen Eintiefungen des Felsgestades. Die Wohnungen (Abb. 77) sind ganz aus Holz und fest alle nach demselben Muster gebaut. Die Wände bestehen ans dicken, oft weiß oder rot gestrichenen Brettern oder wagerecht aufeinandergelegten Baumstämmen. Die Dächer sind meist ziemlich flach, mit Ziegeln, Schiefer oder Schindeln, häufig auch, namentlich im N., mit Rasen gedeckt, der im Sommer einen lieblichen Blumenschmuck trägt. Die größeren Städte haben indessen überwiegend Steinhäuser. Auch sind in den letzten Jahrzehnten vielfach Ortschaften, die von Feuers- brünsten verheert wurden, aus Steinen wieder aufgebaut worden. Kristiania (230000 E.), die Haupt- und einzige Großstadt Norwegens, in prächtiger Umgebung am Nordende des Kristianiafjords gelegen, hatte zu Anfang des vorigen Jahr- hunderts kaum 10000 E. Seine rasche Entwicklung verdankt es'seiner Lage inmitten der fruchtbarsten und bevölkertsten Landschaft des Königreichs und insbesondere dem Umstande, daß hier die wichtigsten Täler und natürlichen Verkehrswege Norwegens zusammentreffen. Mit Drontheim, Bergen, Stockholm und Gotenburg ist es jetzt durch Eisenbahnen ver- bunden, und nach S. leitet der Fjord zur Ost- und Nordsee, nach Kopenhagen, Hamburg, Bremen und London. So ist Kristiania zur ersten Handelsstadt Norwegens geworden, auf die etwa die Hälfte der Gesamteinfuhr, indessen nur 1/i der Ausfuhr entfällt. Der geräumige Hafen wird im Winter durch Eisbrecher offen gehalten. Versandt werden ins-

9. Allgemeine Erdkunde - S. 59

1873 - Dresden : Meinhold
Seandinavische Halbinsel. 59 Klima. Produkte Beschäftigungen. Stämme und Religion. Provinzen und Städte. Bemerkungen. Im Allgemei- nen ist das Kli- ma in Berück- sichtigung der nördlichenlage deslandessehr mild. Dies ist eine Folge der oceanischen Lage an der Westküste des C o n t i n e n t s und des Ein- flussesd.golf- stroms. Norwegen zeigt mehr See- klima (im All- gemeinen mil- der), Schweden mehr Conti- nentalklima. Norwegen hat an seiner Westküste die größte R e - g e n m e n g e Europa's, Schweden dagegen mehr sonnenhellen Himmel als Deutschlands Weil fast lauter felsiger Boden sich findet, so sind, zumal im Norden und auf den Gebirgen, die Erzeug- nisse im Allgemeinen sehr gering. In Norwegen ist der Er- trag infolge der Gebirge noch geringer. In Schweden findet sich fast 9/i<, des Landes mit Wald bedeckt. Die Haupterzengnisse die- teu daher Wald — Holz, Rennthiere, Elennthiere, Meer — Fische und Vögel, und Gebirge — Eisen (Hauptfundortdan- nemora, nördlich von Upsala), Kupfer (bei Fahlun, nord- westlich von Upsala, und bei Röraas, süd- östlich von Trondh- jem), Silber (bei Sala, West- lich von Upsala). Trotzdem nehmen in Bezug auf Beschäftigung Ackerbau und Viehzucht in Schweden die oberste Stelle ein, während sie allerdings in Norwegen zurückstehen. In beiden Ländern blühen Fischfang, Jagd, Bergwerksbetrieb und Handel. Die industrielle Thätigkeit ist verhältnißmäßig gering, weil die Leute viel zu zerstreut wohnen und im langen Win- ter ihre Geräthe:c. selbst an- fertigen. Hier findet sich der fcandi- navifche Zweig der Germanen. Außer ihnen im Norden Finnen (im äußersten Nor- den) und Lappen, a) Rennlhierlappen (im Sommer an d. Küste, im Winter auf den Bergen) und b) Fischerlappen. (Finnen und Lappen zu- fammen nicht über 15,000.) Die lutherische Kirche ist die herrschende. Charakter des Schweden: Strenge Abschließnng und Aus- Prägung der individuellen Per- sönlichkeit. Er zeigt daher Reli- giosität, tiefen Ernst, Besonnen- heit, Muth n. Tapferkeit, Scharf- sinnigkeit und Erfindsamkeit. Außerdem ist er gesellig und gast- frei. In der V o l k s b i l d u u g , speciell im S ch u l w e f e n, steht Schweden nach Deutschland, Dänemark und Schottland an erster Stelle. Kein Volk ist übrigens so reich an Ueberlieferungen aus der Heidenzeit, als das schwedische. Charakterdes Norwegen: Wesentlich derselbe. Besonders hervorstechend ist seine Ehr- und Freiheitsliebe. Die Lappen sind gutartig; doch träge, mißtrauisch und abergläubisch. Die Finnen sind ernst und still, zur Schwärmerei geneigt. Schweden zerfällt in 24 Läne oder Landeshauptmannschaften, Norwegen in 17 Landämter. Die gewöhnliche Eintheilung Schwedens ist die in 3 Länder: Gothland, Swealand und Norrland; die Norwegens in 5 Stifter: Christiania, Christiansand, Bergen, Trondhjem, Tromsö (Nordland und Finnmarken). Stockholm, 136,000 Einw., am Ausfluß des Mälarsees in einen insel- reichen Busen der Ostsee. Die Lage der Stadt wird mit der von Eon- stantinopel und Neapel verglichen. Götheborg, 56,000 Einw. Neu, reinlich, mit niederländischem Ansehen. Sie treibt noch ausgebreiteterenhau- del als Stockholm. Christiania, 65,000 Einw., die Hauptstadt Norwegens. In herrlicher Umgebung. Sie bildet das wissen- schaftliche Centrum des Landes und treibt bedeutenden Handel. Bergen, 30,000 Einw., das nor- wegische Hamburg. Im Allgemeinen giebt es in Scan- dinavien wenig Städte. Auch ist besonders viel Holzbau und Schin- delbedachnng zu finden. Eigenthüm- lich ist die Architektur vieler Kirchen in Norwegen. Handels st ädte: Stockholm und die Küstenstädte. Universitäten: Christiania, Upsala, Luud. Festung: Carlskrona. Früher von hoher Bedeu- tung, hat das Land in neuerer Zeit weniger als irgend einer der oceanischen Staaten Euro- pa's an dem Weltverkehr Theil genom- men. Unver- gefsen aber ist dem deutschen Volke die große That Gustav Adolfs.

10. Allgemeine Erdkunde - S. 90

1873 - Dresden : Meinhold
90 Deutschland. Staaten und Städte. Das deutsche Reich zerfallt in 26 Bundesstaaten, und zwar: 4 Königreiche, 6 Großherzogthümer, 5 Herzogthümer, 7 Furstenthllmer, 3 freie Städte und 1 Reichsland. 1. Königreich Preußen, 64ßo Umln. und 24% Mill. Einw. (8 Mill. Katholiken). Es zerfällt, abgesehen von Lauenburg, Hohenzollern und Jahdegebiet, in 11 Provinzen (6 östliche, 3 mittlere und 2 westliche). Ihrer Größe nach bilden sie folgende Reihe: Preußen, Posen, Schlesien, Rheinland, Brandenburg, Sachsen, Hannover, Westfalen, Pommern, Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau. Die größte hat eine Oberfläche von 1200 ^Meilen, die kleinste von 300 s^Meilen. Ihrer absoluten Bevölkerung nach erscheinen sie in folgender Ordnung: Schlesien, Hannover, Rheinland, Westfalen, Preußen, Posen, Brandenburg, Pommern, Sachsen, Hessen-Naffau, Schleswig - Holstein. Während Schlesien fast 3% Mill. Einwohner hat, zählt Schleswig-Holstein noch nicht 1 Mill. In Bezug auf Volksdichtigkeit treten sie in folgender Reihe auf: Rheinland, Brandenburg, Schlesien, Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau, Hannover, Westfalen, Posen, Sachsen, Preußen, Pommern. Kommen in Rheinland 7300 Einwohner auf 1 ^Meile, so in Pommern nur 2500. In Bezug auf ihre religiösen Verhältnisse ist Folgen-- des zu bemerken: Brandenburg, i Pommern, ? evangelisch; Sachsen, ' * Schleswig-Holstein, lutherisch; Hannover, lutherisch, y« katholisch (Hildesheim und Osna- brück); Hesien-Nassau, evangelisch, y4 katholisch (Fulda und Nassau) — Juden in ziemlicher Anzahl in Frankfurt und Hessen; Schlesien, evangelisch, über y3 katholisch (besonders im Südosten von Breslau); Preußen, evangelisch, y3 katholisch (östlich von der Weichsel); dazu kommen Mennoniten im Weichseldelta, und Juden besonders in Westpreußen (Danzig und Marienwerder); Westfalen, über % katholisch, ziemlich ya evangelisch, und zwar besonders im nördlichen Theile des Regiernngs- bezirks Minden; Rheinland, % katholisch, y3 evangelisch (namentlich in den industriellen Gegenden); Posen, a/3 katholisch, y3 evangelisch. Die wichtigsten Städte im Königreich Preußen sind: Berlin, 826,000 Einw.; infolge ihrer mittleren Stellung zwischen Gebirge und Meer, zwischen dem Norden und Süd- osten der norddeutschen Tiefebene, sowie guter Fluß- und Eisen- bahnverbindung die erste Industrie- und Manufakturstadt Deutsch- lands, einer der bedeutendsten Mittelpunkte des Binnenhandels Enropa's und der geistige Centralpunkt Norddeutschlands. Breslau, 208,000 Einw., zwischen den nordischen Meeren und dem Donaugebiet, wie zwischen Polen und Böhmen, daher Mittelpunkt des schleichen Handels (Schafwolle). Ciberseld-Barmen, 146,000 Einw.; infolge des klaren und zur Bleiche besonders geeigneten Wassers der Wupper ist diese Doppelstadt in neuerer Zeit allmählich ein Hauptsitz der Gewebe- industrie geworden. Ceüln, 129,000 Einw.; im Mittelpunkt des niederrheinischen Tieflandbusens, wie der Verkehrsstraßen, welche die industrie- reichen Gebirge mit einander verbinden, ist Cöln eine Haupt- Handels-, Kunst- und Industriestadt, sowie der Mittelpunkt der Ausbreitung des Christenthums in Niederdeutschland geworden (das deutsche Rom). Magdeburg, 114,000 Einw., an dem westlichsten Punkte der Mittelelbe gelegen, hat es den Hauptverkehr zwischen dem niederrheinischen Westen und dem Übereibischen Nordosten. Ge- schichtlich bildete Magdeburg ein Hauptbollwerk des Protestan- tismns (1548 und 1631). Königsberg, 112,000 Einw. Ist auch die Stadt heute noch einer der Haupthandelsplätze des Nordens, so hat sie doch höhere Bedeutung geistiger Art als die Stadt großer Denker (Kant, Herder und Hamann), als die Stadt, wo die politische Wieder- geburt Preußens im Stillen vorbereitet ward {Stein, York und W. v. Humboldt). Frankfurt a. M., 91,000 Einw.; der Centralpunkt des Rheingebietes, der Knotenpunkt der Straßen von Nord nach Süd und von Ost nach West. Zugleich ist Frankfurt eine der wichtigsten historischen 'Städte Deutschlands. Danzig, 89,000 Einw., das nordische Neapel genannt, hat infolge seiner herrlichen Lage und der in seinen Gebäuden scharf ausgeprägten geschichtlichen Größe noch heute hervorragende Bedeutung. Hannover, 88,000 Einw., an der von hier aus schiffbaren Leine; Mittelpunkt des norddeutschen Eisenbahnsystems; frühere Residenz. Stettin, 76,000 Einw.; gleichsam der „Hafen von Berlin." Aachen, 74,000 Einw.; ursprünglich ein kleiner Badeort, durch Karl den Grossen zur Bedeutung erhoben.
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