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von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee
bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des
Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch
wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten,
sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald
näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288),
Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika
von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung
hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der
von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas
wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen.
E. Die Polarländer.
Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um-
kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus
einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes
Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen-
hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen-
heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb
der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr
als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die
Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem
Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische
Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte,
die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme
nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate-
lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor.
Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig
Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und
Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden
auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von
einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr
als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum
Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen
Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen.
Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und
gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich
auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über
den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse
unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für
die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,
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Extrahierte Personennamen: Cortez Pizarro Alexander_von_Humboldt Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Panama Mexiko Peru Mexiko Nordamerikas Polen
— 404 —
Handel gewinnen beständig an Bedeutung und erlangen in manchen Staaten das Ubergewicht
über die Landwirtschaft. Darauf beruht die Unterscheidung von Ackerbau- und Industrie-
und Handelsstaaten (Rußland, China — Belgien, England, Holland). Erst bei solchen
Völkern, wo Güter im Überfluß erzeugt werden und nicht alle Kräfte für den Erwerb der
notwendigsten Lebensbedürfnisse in Anspruch genommen werden, können Wissenschaft und
Kunst rechte Pflege finden, können freiheitlich geordnete Staaten entstehen. Man kann in
der Gegenwart einen morgenländischen und einen abendländischen Kulturkreis
unterscheiden. Zu jenem gehören als Hauptvölker die Inder, die Chinesen und die
Japaner. Bedeutend höher entwickelt ist die abendländische Kultur. An der Spitze
stehen die germanischen Völker; rückständiger sind, abgesehen von den Franzosen, die
Romanen und die Slawen.
6. Die Erde als Weltkörper,
a) Die Erde.
Größe und Gestalt der Erde (I, S. 1—5). — Das Linienuetz der Erde
(I, 6—9). — Die Achsendrehung der Erde; Entstehung von Tag und Nacht
(I, S. 5—6). — Die Bewegung der Erde um die Sonne, a) Die scheinbare
Bewegung der Sonne (I, S. 10) — b) Die Zonen und die Jahreszeiten
(I, S. 11—14). c) Die wirkliche Bewegung der Erde. Wie die tägliche
Bewegung der Himmelskörper um die Erde nur Schein ist (I, S. 6), so beruht
auch die jährliche Bewegung der Sonne (I, S. 16) auf einer Täuschung. In
Wirklichkeit bewegt sich die Erde um die Sonne, wie Kopernikus (-f 1543) zuerst
festgestellt hat. Innerhalb eines Jahres durchläuft sie eine dem Kreise sich
nähernde ellipsenförmige Bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht.
Aus dieser Bewegung, die man als die Revolution der Erde bezeichnet, erklärt
sich der Wechsel der Jahreszeiten und der Tageslängen.
Zur Veranschaulichung diene die Abbildung 79, die die Erde in vier
verschiedenen Stellungen auf ihrer Jahresbahn um die Sonne zeigt. Zunächst
ist zu beachten, daß die Erdachse nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdbahn
steht und zwar um 231/2° von der senkrechten Richtung abweicht, und ferner,
daß die Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne diese Richtung stets beibehält.
Daraus ergibt sich, daß in der einen Hälfte des Jahres die n., in der andern
die s. Hälfte der Erdachse gegen die Sonne hin geneigt ist und daß darum auch
in der einen Jahreshälfte die n., in der andern die f. Erdhälfte stärker beleuchtet
und erwärmt werden muß.
Am 21. März (Abb. oben) ist die Stellung der Erde so, daß ihre
Strahlen senkrecht auf den Äquator fallen; die Beleuchtungsgrenze geht durch
die beiden Pole (I, S. 11) und halbiert alle Breitenkreise. Daher haben auf
der ganzen Erde, die Pole ausgenommen, Tag und Nacht dieselbe Dauer. Es
ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). Die n. Halbkugel
hat Frühlings-, die s. Herbstanfang. Vom 21. März ab neigt sich die
Nordhalbkugel täglich mehr der Sonne zu; ein immer größeres Gebiet um den
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Ortsnamen: China Belgien England Holland
— 396 —
nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis
der ganzen Erdoberfläche.
Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In
andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und
Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo
aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver-
derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein
Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man
sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich
in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und
abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns
hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und
stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und
schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um
mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden
vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m
hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S.
147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben
in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit
einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet,
und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern
Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000
Menschen unter den Trümmern begrub.
Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten:
Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den
Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden,
zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins,
namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur
über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka-
nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die
dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf
die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch
Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und
Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen,
lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die
gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben.
Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt
meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet
sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins
Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk-
recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten
von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je
weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der
Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr
verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort-
pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der
ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch
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der Höhe nach N. und S. ab, während unten die kühlere Luft höherer Breiten zum
Äquator hinströmt. Der obere Luftstrom, den man auch als Gegen- oder Antipassat
bezeichnet, wird infolge der Kugelgestalt der Erde auf seinem Wege nach N. und S. auf
einen immer engeren Raum zusammengepreßt. Die Luft verdichtet sich daher, wird
schwerer und sinkt darum größtenteils wieder zur Erdobeisläche hinab. Das geschieht etwa
zwischen dem 30. und 40.0 n. und s. Breite. Von hier aus strömt sie aufs Neue dem
Äquator zu. So befindet sich also die Tropenluft zwischen dem Äquator und den 30.0
Breitenkreisen in einem beständigen Kreislaufe (Abb. 75).
Zwischen den beiden Passaten, in den Gebieten des aussteigenden Luststroms, zieht
sich rings um die Erde ein Streifen von etwa 6° mittlerer Breite, in dem Nuhe herrscht,
die nur durch schwache, veränderliche Winde unterbrochen wird. Das ist der Wind-
stillen- oder Kalmengürtel (calme = ruhig). Da die hier aufsteigende warme Lust
stets große Mengen von Wasserdampf enthält, der sich in der Höhe verdichtet, so entstehen
Nord- und Südwinde sind, sondern schräg auf den Äquator zuwehen. Es hängt dies mit
der Achsendrehung der Erde zusammen. Wie jeder andre Körper, so nimmt auch die Luft
an dieser Bewegung teil. Die Drehgeschwindigkeit ist naturgemäß am Äquator am größten
und nimmt nach den Polen hin ab. Es ist ferner bekannt, daß ein Körper in einer einmal
erlangten Bewegung mit gleicher Richtung und Schnelligkeit beharrt, so lange er nicht
durch andre Kräfte abgelenkt und gehemmt wird. Daraus ergibt sich, daß eine Luslmasse,
die von N. nach dem Äquator hinströmt, die wö. Bewegung, die sie am Ausgangspunkte
hatte, beibehalten muß. Sie weht aber nun auf ihrem Wege über Gegenden, deren Dreh-
geschwindigkeit immer größer wird. Infolgedessen muß sie hinter der wö. Bewegung der
Erde zurückbleiben, die gleichsam unter ihr wegeilt, und die anfangs s. Bewegung geht in
eine fw. über, der Nordwind wird zum Nordostwind und ebenso auf der f. Halbkugel der
Südwind zum Südostwind. Bei den Gegenpassaten, die von Orten größerer zu solchen
geringerer Drehgeschwindigkeit wehen, ist es natürlich umgekehrt; sie lausen der Erde
voraus und werden auf der n. Halbkugel nach N.-O., auf der f. nach S.-O. abgelenkt.
Die Ablenkung ist also auf jener immer nach rechts, auf dieser immer nach links gerichtet.
Daraus ergibt sich als Regel: Infolge der Erdumdrehuug werden auf der
Hordpo/
regelmäßig, gewöhnlich in den Nachmittags-
stunden, furchtbare, mit den heftigsten
Regengüssen verbundene Gewitter (Äquato-
rialregen Iv, S. 38). Wie der auf-
steigende Luftstrom am Äquator, so erzeugt
die Passate nicht, wie man erwarten sollte,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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— 53 —
schiedenen Tage, Monate, Jahreszeiten und Jahre erhält, nennt man die
Normaltemperaturen. Ihre Feststellung ist deshalb von großer Wichtigkeit,
weil nur sie es ermöglichen, die Wärmeverhältnisse der verschiedenen Gegenden
und Ortschaften auf der Erde genau miteinander zu vergleichen.
6. Ergebnisse.
Die Wärme oder Temperatur nimmt nach der Höhe zu stetig
ab. Die Abnahme beträgt im Durchschnitt 1i.2° bei je 100 m
Steigung.
Es gibt zwei Grüude für diese Erscheinung:
1. Die oberen Luftschichten sind dünner, trockener und
reiner als die tiefereu und nehmen darum weniger Wärme-
strahlen auf als diese.
2. Die Lust wird hauptsächlich vom Erdboden aus erwärmt.
Die dem Erdboden z n n ä ch st gelegenen Schichten müssen also
stärker erwärmt werden als die weiter entfernt liegenden.
Bei der Besprechung der Zoueu (§ 5 c) ist ausgeführt worden, daß die
Wärme eines Ortes der Erdoberfläche von seiner Lage zum Äquator oder seiner
geographischen Breite abhängt. Wir können diesen Satz jetzt dnrch einen zweiten
ergänzen. Außer der Breitenlage kommt auch die Höhenlage in Betracht. Zwei
Orte, die unter gleicher Breite, aber in verschiedener Höhe liegen, haben auch
verschiedene Wärme.
Die Wärme eines Ortes hängt ab:
1. Von seiner Breitenlage,
2. Von seiner Höhenlage.
15. Die Täler der Alpen.
a. Langen- und Quertäler.
Die Alpen sind von zahlreichen tiefen und dabei reich bewäfferteu und
fruchtbaren Tälern durchzogen. Kein anderes Gebirge der Erde kann sich in
dieser Beziehung mit ihnen messen. Betrachtet man eine Alpenkarte etwas ge-
naner, so kann man leicht zwei Arten von Tälern unterscheiden, nämlich solche,
die in der Richtung der Hauptkämme des Gebirges ziehen, und solche, die quer
dazu verlaufen. Jene nennt man Längentäler, diese Quertäler.
Die Längentäler find die größten und wichtigsten Täler der Alpen. Die
meisten von ihnen liegen im n. und ö. Teile des Gebirges; der Südhälfte fehlen
sie fast ganz. Solche Längentäler bilden z. B. auf der Nordseite die Rhone
(G. 58) und der Rhein in ihrem oberen Laufe, der Inn (G. 69) und der
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_ 4 —
Durch die angeführten Gründe ist die Kugelgestalt der Erde bewiesen.
Aber eine vollkommen regelmäßige Kugel ist die Erde uicht. Bei eiuer voll-
kommenen Kugel liegen alle Teile der Oberfläche in ganz gleicher Entfernung
vom Mittelpunkte. Das trifft bei der Erde nicht zu. Man hat vielmehr die
Entdeckung gemacht, daß sie an zwei entgegengesetzten Seiten, den beiden Polen,
etwas abgeplattet ist. Sie gleicht also in ihrer Gestalt einer Apfelsine. Doch
ist die Abplattung nur unbedeutend. Sie beträgt nur etwa den 300. Teil des
Erddurchmessers. Die Kugelgestalt der Erde wird serner durch die Unebenheiten
ihrer Oberfläche beeinträchtigt. Allein im Vergleich zu der gewaltigen Masse
des Erdballs sind selbst die höchsten Gebirge nur sehr unbedeutende Boden-
anschwellnngen. Sie sind verhältnismäßig nicht einmal so groß wie ein Sand-
körnchen, das sich auf eiuer Kegelkugel befindet.
o. Einwendungen dagegen.
Als zuerst die Kugelgestalt der Erde behauptet wurde, da erhob man allerlei
Einwendungen dagegen. So waren viele Leute der Anficht, wenn man um die
Erde herumreise, so müsse man endlich in Gegenden gelangen, wo der Kopf nach
unten gerichtet sei und man unfehlbar in die bodenlose Tiefe hinabstürzen werde.
Nun ist es allerdings richtig, daß die Leute, die auf der uns entgegengesetzten
Seite der Erde wohnen, ihre Füße den unfern gerade entgegen gerichtet haben.
Wir nennen sie darum auch wohl uusre Antipoden, d. h. Gegenfüßler. Aber
auch diese Leute haben den Kopf nach oben, die Füße nach unten gekehrt; über
sich haben sie den Himmel und unter sich die Erde, gauz wie wir. Wo wir
uns auch befinden mögen, es gibt kein Unten als die Erde, die stets zu uuseru
Füßen, und kein Oben als den Himmel, der stets über unserm Haupte ist.
Kein Geschöpf, kein Gegenstand auf dem Erdball kauu in die Gefahr kommen,
von ihm herabzufallen, weil die Erde alles anzieht und festhält, was sich aus ihr
befindet. Diese Anziehung ist überall auf den Mittelpunkt der Erde hin gerichtet.
Wenn demnach nnfre Antipoden ihre Füße auch den unfern entgegengerichtet
haben, fo haben sie sie doch nach unten gekehrt, weil sie sie dem Mittelpunkte
der Erde zugekehrt haben.
Anmerkung. Die meisten Beweise für die Kugelgestalt der Erde stammen bereits
aus dem klassischen Altertum. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts tauchten Ver-
mutungen auf, daß die Vorstellung von der Kugelform der Erde der Wirklichkeit doch
uicht ganz entspreche. Durch Newton wurde nämlich darauf hingewiesen, daß infolge
der Umdrehung der Erde am Äquator eine Anschwellung, an den Polen dagegen eine
Abplattung eingetreten sein müsse. Die wahre Gestalt der Erde sei also die eines
Rotatious-Sphäroides oder Ellipsoides. Durch genaue Gradmessungen und
Pendelbeobachtungen wurde die Richtigkeit dieser Vermutungen erwiesen. Neuerdings nun
hat man gefunden, daß noch andere Abweichungen vorkommen, daß insbesondere die
Meeresfläche inmitten der Ozeane ein tieferes Niveau hat als an den Festlandsküsten.
Man bezeichnet deshalb heute die wahre Erdgestalt als Geoid. „Wir haben uns die
Geoidsläche als eine solche allseitig gekrümmte zu denken, die sich aus stetig ineinander
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Anhang
Aufgaben.
(Die fettgedruckten Ziffern über den Abschnitten bezeichnen die Kapitel des
Buches, zu denen die Aufgaben gehören.)
1.
Warum war es so schwer, die wirkliche Gestalt der Erde zu erkennen? — Warum
wird der Horizont größer, wenn man einen höheren Standpunkt einnimmt? — Wie ist
es zu erklären, daß wir sagen: „auf" das Meer fahren? — Warum trifft die Beobachtung,
daß ferne Gegenstände zuerst mit der Spitze sichtbar werden, auf dem Lande nicht immer
zu? — Warum kann durch Erdumsegelungen allein nicht bewiesen werden, daß die Erde
eine Kugel ist? — Warum find Fahrten um die Erde in nordsüdlicher Richtung un-
möglich? — Wenn man die Erde als einen Globus von 11\2 m Durchmesser darstellte,
wieviel würde denn die Abplattung betragen?
2.
In welcher Zeit könnte ein Fußwandrer, der täglich 40 km zurücklegt, die Erde
umwandern, vorausgesetzt, daß eine solche Wanderung möglich wäre? — Wieviel Zeit
würde er gebrauchen, um eine Strecke von der Länge des Erddurchmessers zurückzulegen?
— In wieviel Tagen würde ein Eisenbahnzug, der in 1 Stunde 40 km weit fährt, diese
Strecken zurücklegen? — Der Mont Blanc, der höchste Berg der Alpen, ist 4800 m hoch,
der Gaurisankar, der höchste Berg der Erde, 8800 m. Den wievielten Teil des Erd-
durchmessers beträgt die Höhe dieser Berge? — Wie hoch müßten sie auf einem Globus
von 1lz m Durchmesser sein? — Das Deutsche Reich hat einen Flächeninhalt von 541000
qkm. Den wievielten Teil der Erdoberfläche macht das aus?
3.
Warum sprechen wir von einer scheinbaren Bewegung der Himmelskörper? — Wo-
durch wird dieser Schein hervorgerufen? — Wie verhalten sich Erd- und Himmelsachse
zueinander? — Welchen Weg legt bei der Erdumdrehung ein Punkt am Äquator a) in
einem Tage, b) in einer Stunde, c) in einer Minute, d) in einer Sekunde zurück? —
Vergleiche die Bewegungsschnelligkeit eines Punktes am Äquator mit der einer Kanonen-
kngel! (400 m in der Sekunde).
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bildete ein längliches Viereck, das in w. Richtung seine größte, in ns. Richtung seine
kürzeste Ausdehnung hatte. Jene war also die Länge, diese die Breiie.
Anmerkung 2. Bezuglich der Gradbezeichnung herrscht noch große Verworrenheit.
Nach Wagner (Lehrbuch I, 57) muß mau unterscheiden zwischen Längengraden und
Graden der Länge und ebenso zwischen Breitengraden und Graden der
Breite. Ein Längengrad ist der Landstreifen zwischen je zwei Meridianen, ein
Breitengrad der Streifen zwischen zwei Breitenkreisen. Die Grade der Länge
und Breite sind dagegen gleichbedeutend mit den Meridianen und Breitenkreisen. Nun
besteht aber wieder eine Abweichung in der Zählung. Nach Kirchhoff, der keinen
Unterschied zwischen beiden Bezeichnungen macht, liegt der 50. Breitengrad zwischen dem
49. und 50. Breitenkreise, nach Wagner dagegen zwischen dem 50. und 51. Jene
Zählung ist offenbar die logisch richtigere, da man doch wohl den Streifen zwischen dem
Äquator und dem 1. Parallelkreise als 1. Breitengrad bezeichnen muß, auch der
90. Breitengrad sonst in Wegfall käme. Andererseits widerstrebt es aber wieder uuserm
Denken, die Lage eines Ortes nach einer Linie zu benennen, die bereits darüber hinaus-
liegt. Für die Schule empfiehlt es sich deshalb wohl, die vorhin gemachte Unterscheidung
fallen zu lassen und Grad stets im Sinne von Breitenkreis oder Meridian zu nehmen.
5. Die Zonen der Erde.
a. Die ungleichmäßige Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche.
Wie jeder aus Erfahrung weiß, erhält die Oberfläche der Erde ihre Wärme
hauptsächlich von der Sonne. Diese Wärme ist aber nicht überall und zu allen
Zeiten gleich. Es bestehen vielmehr hinsichtlich ihrer Verteilung die größten
Unterschiede. So ist die Wärme größer am Mittage als am Morgen und
Abend, größer am Tage überhaupt als in der Nacht, größer im Sommer als
im Winter. Reist man von unsern Gegenden aus nach N., so nimmt die Wärme
mehr und mehr ab; reist man dagegen nach S., so nimmt sie stetig zu. Am
wärmsten ist es in den Gegenden am Äquator. Hier herrscht das ganze Jahr
hindurch eine für uns fast unerträgliche Hitze. Schnee und Eis gibt es dort
nur auf den höchsten Bergen. Je weiter man sich dagegen vom Äquator nach
N. oder S. entfernt, desto mehr wird man eine Abnahme der Wärme bemerken.
In den Polargegenden ist die ganze Natur vor Kälte erstarrt. Alles ist mit
ewigem Schnee und Eis bedeckt.
Woher rühren diese großen Unterschiede der Wärmeverteilung auf der Erde?
Daß es in der Nacht kälter ist als am Tage, bedarf kaum der Erklärung.
Wenn die Sonne nicht mehr scheint, kann sie auch nicht mehr erwärmen. Die
Wärme aber, die sie am Tage der Erde zugesendet hat, strahlt des Nachts
wieder in den kalten Weltraum aus.
Es ist ferner leicht begreiflich, daß eine Stelle um so wärmer werden muß,
je länger sie von der Sonne beschienen wird. Weiter hat man durch Beobachtung
festgestellt, daß die Wirkung der Sonnenstrahlen abhängt von der Richtung, in
der sie die Oberfläche der Erde treffen. Wo sie senkrecht auffallen, da ist ihre
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 51 —
Arme, machte den Ort zu einer bequemen Übergangsstelle. Die Bedeutung des Platzes
wurde noch dadurch erhöht, daß eilte wichtige Verkehrsstraße, die am Nordrande der
Ardennen entlang über Aachen führt, hier den Rhein erreicht. Außerdem bezeichnet Köln
die Stelle des Flußlaufes, bis wohin noch die größeren Fahrzeuge des Unterrheins
und selbst kleinere Seeschiffe gelangen können. So ist es erklärlich, daß schon die Römer
hier eine starkbefestigte Niederlassung, Colcmia Agrippina, gründeten, die bald auch ein
wichtiger Handelsplatz wurde. Kölns Glanzzeit fällt in das 13. und 14. Jahrhundert.
Die Stadt war damals, wie noch heute, der Sitz eines Erzbischofs, eine Hauptpflegestätte
der Kunst und bedeutend durch ihre Industrie und ihren Handel, der seine Arme bis zu
den deutschen Kolonistenländern im O. und bis uach Mailand und Venedig ausstreckte.
Aus dieser Zeit stammen die großen Bauwerke der Stadt, der Dom, das Rathaus und
der Gürzenich, das Versammlungshaus der Kaufleute. Nach eiuer Zeit des Verfalls vom
15.—18. Jahrhundert ist dann Köln unter preußischer Herrschaft wieder zu neuem Leben
erwacht. „Die aufblühende Rheinschiffahrt und ein Stern von neun hier zusammen-
schießenden Bahnlinien regten Handel und Gewerbe zu nie gekannter Blüte an. Der alte
Mauerring des 12. Jahrhunderts vermochte die wachsende Volkszahl nicht mehr zu fassen.
Große industrielle Vororte entstanden außerhalb der Festungswerke. Endlich 1881 fiel
dieser beengende Gürtel, die Stadt erwarb ihn und legte in einem halben Jahrzehnt
um den alten Halbkreis ihres Grundrisses einen äußeren Halbring von schönen Straßen,
Gärten, Bahnhofsanlagen. Auch die neun km lange Front der Stadt gegen den Strom
ward vollkommen umgestaltet durch die Schöpfung eines neueu Hafens, der den rasch
steigenden Verkehr (7—800000 t) aufnimmt und in direkter Dampferverbindung mit
London und den wichtigsten Seeplätzen der Nord- und Ostsee steht." (Partsch.)
Die Hauptsehenswürdigkeit Kölns ist sein Dom, die größte und schönste Kirche
Deutschlands, eins der berühmtesten Bauwerke der Erde. 1248 wurde der Grund dazu
gelegt, und nachdem man 250 Jahre daran gebaut hatte, mußte aus Mangel an Geld-
Mitteln die Arbeit eingestellt werden. Das noch nicht zur Hälfte fertige Gebäude wurde
mit einem Notdach versehen, geriet aber im Laufe der Jahrhunderte immer mehr in
Verfall. In den Revolutionskriegen benutzten die Franzosen es eine Zeitlang als Heu-
magazin. Im 19. Jahrhuudert endlich, gefördert durch König Friedrich Wilhelm Iv.,
wurde der Bau aufs neue iu Angriff genommen und nach 40jähriger Arbeit, mit einem
Kostenaufwande von 181/2 Mill. Ji, 1880 vollendet.
Der Grundriß des in gotischem Stile erbauten Domes hat die Form eines Kreuzes.
Seine Länge beträgt 135 m, seine Breite 86 m, die Höhe bis zum Dachfirst 61 m, die
beiden Haupttürme aber ragen bis zu einer Höhe von 156 in empor und werden unter
allen Kirchen der Erde nur vom Turme des Ulmer Domes uoch um einige Meter über-
troffen (161 m). Trotz dieser gewaltigen Größe hat der Bau nichts Plumpes an sich, da
alle seine Teile im rechten Verhältnis zueinander stehen, und zahlreiche Türme und Giebel
und Tausende von Verzieruugen ihm die reichste Gliederung geben. Geradezu überwältigend
ist der Eindruck, den das erhabene Bauwerk auf den Beschauer macht, nicht nur von
außen, sondern in höherem Grade wohl noch im Innern. „Das Gewölbe wird von
56 Pfeilern getragen, die in vier Reihen nebeneinander stehen, und von denen die der
mittleren Reihen mehr als 9 in im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten
Waldes stehen diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Äste ge-
spalten, die sich mit ihren Nachbarn zu spitzen Bogen verbinden und dem Auge, das ihnen
folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die herrlichen alten Glasgemälde, die die un-
geheuren Fenster bedecken, gehören zu den bewunderungswürdigsten Arbeiten der Glas-
malerkunst. Nicht minder prachtvoll sind die neuen Glasgemälde an der Südseite, ein
Geschenk König Ludwigs I. von Bayern. Das Tageslicht bricht sich in den bemalten
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Extrahierte Personennamen: Colcmia_Agrippina Kölns Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Ludwigs_I._von_Bayern Ludwigs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Rhein Mailand Venedig London Kölns Deutschlands
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Springflut, zur Folge. Dieselbe Wirkung tritt bei Vollmond ein, wenn
Sonne und Mond einander gegenüber, auf entgegengesetzten Seiten der Erde,
stehen. Anders dagegen ist es zur Zeit der Mondviertel. Beide Himmelskörper
find dann um 90° voneinander entfernt und wirken mit ihrer Kraft einander
entgegen. Wo z. B. der Mond eine Flut hervorruft, da sucht die Soune eine
Ebbe zu erzeugen, und die Folge ist, daß jene um ein Bedeutendes geschwächt
wird; es entsteht eine Taube Flut.
Hafenzeit. Nach dem bisher Angeführten sollte man erwarten, daß der Höhe-
Punkt der Flut mit der Kulmination des Mondes zusammenfalle. Das ist jedoch
keineswegs der Fall. Das Hochwasser tritt vielmehr stets später ein. Die Ver-
zögerung ist aber nicht überall dieselbe und zeigt an den verschiedenen Küsten-
orten oft außerordentliche Unterschiede. Man nennt die Zeit, die an einem Orte
zwischen der Kulmination des Mondes und dem Eintritt des Hochwassers ver-
fließt, die Hafenzeit. Sie beträgt oft mehrere Stunden.
Die Verspätung der Fluten hat mannigfache Ursachen. Zunächst kommt
die Reibung der Wasserteilchen aneinander in Betracht, die bewirkt, daß die
Flutwelle der Bewegung des Mondes nicht mit der vollen Schnelligkeit folgen
kann. Von viel größerer Bedeutung aber ist die Lage der Landmassen. Wäre
die ganze Erde gleichmäßig mit Wasser bedeckt, so würde für alle Orte unter
demselben Meridiane die Flut zu gleicher Zeit eintreten. So aber stellen sich
die Länder der Bewegung der Flutwelle entgegen. Sie hemmen ihren Lauf und
nötigen sie, die ursprüngliche Richtung zu verlassen, nach N. oder S. auszuweichen
und weite Umwege zu machen. Ähnliche Wirkungen haben auch größere Un-
tiefen im Meere. Ein Beispiel für die verschiedenen Hemmungen bietet uns die
fast ganz vom Lande eingeschlossene Nordsee. Von zwei Seiten, von S.-W. und
von N., dringt die Flut in sie ein. Die n. Welle wird aber durch eine große
Untiefe, die Doggerbauk, genötigt, an der Küste Englands hinabzuziehen. In
der Nähe der Insel Texel stößt sie auf die vom Kanal kommende Flutwelle,
und beide gehen dann in vorwiegend ö. Richtung die deutsche Küste entlang.
Es ist also klar, daß für die weiter ö. gelegenen Orte die Flut später eintritt
als im Kanal und an der schottisch-englischen Küste, obwohl es der Theorie
nach umgekehrt sein müßte.
Bedeutung. Da die Flut hoch in die Flüsse hinaufsteigt, fo gewinnt sie eine
große Bedeutung für den Verkehr. Die Flachküsten sind für die Schiffe schlecht
zugänglich und darum zur Anlage von Häfen wenig geeignet. Die Hafenstädte
liegen deshalb fast regelmäßig am Unterlaufe der Flüsse. Aber auch diese siud
meist nicht tief genug, um Seeschiffe zu tragen. Da ist es nun die Flut, die
den großen Schiffen die Fahrt bis weit ins Land hinein ermöglicht. „Wie ein
Gruß des Ozeans rauscht die Flutwelle hinauf bis an die Ufer Antwerpens,
Bremens und Hamburgs und ladet die Binnenländer ein, teilzunehmen am Ver-
kehr ferner Zonen."
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