Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die deutsche Urzeit - S. 194

1905 - Gotha : Thienemann
— 194 — oder auch: Bauer, baue Kesiel, Morgen wird es besser, Trägt die Braut das Wasser 'nein, Pauz, fällt der ganze Kesiel ein. Die Freunde und Freundinnen raten einem jungen Bauer: Bauer, baue dir einen Kessel, einen Herd zum Kochen, gründe dir einen eignen Herd, schasse dir einen Hausstand, hole dir eine junge Frau, dann wird es dir besser gehen. Übermorgen tragen wir Wasser hinein, wir helfen dir beim Bauen, bei der Hochzeit, wir nehmen teil am Hochzeitsmahl, da wollen wir tüchtig trinken; und dieser Gebrauch ist wohl der Ursprung der Redewendungen, „den Herd begießen, das müssen wir begießen, eine Sache (das Wort Sache hatte ursprünglich rechtlichen Sinn, S. 134) begießen", und wohl auch der auf Dörfern noch viel geübten Sitte, den Abschluß einer Rechtshandlung, z. B. eines Kaufes, durch einen Trunk zu feiern oder wenigstens ein Trinkgeld zu geben. Und wie eng berührte sich diese Sitte wieder mit dem Glauben, daß Donar selbst ein tüchtiger Esser und Trinker sei! Wer sich einen eignen Herd gründete, stellte sich unter Donars Schutz; und daher galt es als fromm, das auch an dem dem Donar geweihten Tage zu tun, am Donarestac oder Donnerstag. Daher glauben viele Brautleute heute noch, daß sie am Donnerstag Hochzeit machen müßten, wenn ihr Ehestand ein glücklicher werden solle. 6. Rückblicke. 1. Der Donarglaube in unserer Sprache: a) Name des Wochentages: Donnerstag; b) Bergnamen: Altvater, Donnersberg, Petersberg; c) Worte und Redewendungen: Donnerwetter, unter den Hammer kommen, eine Sache begießen, Trinkgeld. 2. Reste des Donarglaubens in Sitte und Brauch: Bockbraten beim Erntefest, Martinsgans, Hahn- oder Topfschlagen; Rätsel vom Hahn; Kinderlied: Bauer, baue Kessel. 3. Donar und Zeus: Bock — Ägis; Altvater — Olymp. 4. Der Donarglaube in Verbindung mit dem Fortschritt der Kultur: Nomadentum und Ackerbau.... Gewittergott, Ackerbau.... Gott des Ackerbaus und der Fluren, des Hauses. Gott des Rechts: der Flnr-und Landesgrenzen, der Ehe. 4» Balder. In dem S. 161 mitgeteilten zweiten Merseburger Zauberspruche werden zwei männliche Gottheiten genannt: Phol und Balder. Wer waren sie? Schon der Inhalt deutet daraus hin, daß beide ein und dieselbe Gottheit sind. Das zeigt ferner der Name; denn Balder ist von der Wurzel bal mit dem betonten Suffix tr gebildet und bedeutet hell,

2. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 186

1906 - Gotha : Thienemann
— 186 — die im 6. Jahrhundert eingetreten sein muß. Der Unterschied der oberdeutschen und niederdeutschen Volkssprache hat sich damals herausgebildet, und keine Sprache der Gebildeten, keine Schriftsprache überbrückte diese Kluft. Zwei deutsche Sprachen waren vorhanden, und ihre Träger konnten leicht zwei verschiedene Völker werden. (Hochdeutsche Lautverschiebung 6.- 8. Jahrhundert: die harten Verschlußlaute werden nach Vokalen zu harten Doppelreibelauten: opan — offan — offen; et an — e^an — essen; ik — ih — ich; im Anlaut oder Inlaut nach Konsonanten zu Affrikaten: punt — pfund — Pfund; holt —-holz — Holz.) „Das plattdeutsche ,bat‘ und ,wat‘ neben unserem ,das° und ,toas‘, das plattdeutsche ,tcf‘ statt ,tch‘, ,open‘ statt ,offen' steht mit diesen und den zahllosen ähnlichen Unterschieden der Konsonanten auf derselben Stufe wie das Holländisd)e, das Englische, das Dänische, Schwedische und Norwegische; und alle die genannten Sprachen bewahren hierin den ursprünglichen germanischen Zustand. Von dieser gemeinsamen Grundlage hat sich das Hochdeutsche losgerissen, um zunächst in neuer Eigenart für sich zu bestehen, dann aberals Schriftsprache leise wachsend eine sichere Oberherrschaft zu gewinnen. Der örtliche Ausgangspunkt scheinen die Alpengebiete zu sein: Alamannen, Bayern und Langobarden werden zuerst von der Bewegung ergriffen. Die Franken, Hessen und Thüringer sehen wir nur allmählich hineingezogen. Den Rhein hinab wird der Anstoß schwächer und schwächer; das niederländische Gebiet bleibt unberührt. — Die so entstandene Sprache in ihrer Entwickelung bis ins 11. Jahrhundert hin hat Jakob Grimm Althochdeutsch genannt. Wenn es den Deutschen unsäglich schwer geworden ist, eine einheitliche nationale Literatur und Bildung zu erlangen; wenn jahrhundertelang jede Dichtung nur auf ein landschaftlich beschränktes Publikum rechnen konnte; wenn aud) Heute noch die Volksteile schroffer voneinander getrennt sind als anderwärts; wenn insbesondere Süddeutsch und Norddeutsch sich vielfach als Gegensätze erweisen: so müssen wir jene Lostrennung der Hochdeutschen Sprache teils als die entscheidende und wichtigste, teils als eine mitwirkende und wichtige Ursache erkennen. Aber schon in der nächsten Epoche trat eine Gegenwirkung ein. Die Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen hat es gehindert, daß nicht Hochdeutsche und Niederdeutsche zwei Nationen geworden sind. Die grausame Ausbreitung des Christentums hat unserem Volke Segen gebracht. Der ungeheure Wille, der Italien, Gallien und Germanien zusammenhielt, hat wenigstens auch Sachsen, Franken, Hessen, Thüringer, Alamannen, Bayern zusammengehalten. Aber zugleich ist durch die Sachsen das germanische Element des Reiches verstärkt worden; und je mehr die frühere gegenseitige Toleranz der Nationalitäten schwand, desto bedeutender trat in den Reichsteilungen unter den Söhnen Ludwigs des Frommen die Rücksicht auf Verwandtschaft der Völker hervor. Zu Straßburg am 14. Februar 842 legten die Westfranken unter Karl dem Kahlen einen Eid in französischer Sprache ab, die Ostfranken unter Ludwig dem Deutschen in deutscher Sprache. Und erst seit dem Vertrage von Verdun von 843 gab es ein Deutsches Reich. Die Muttersprache Karls des Großen war Hochdeutsch; er selbst, seine Familie, seinhos sprach überwiegend Hochdeutsch; und diesem Um stände verdankt die hochdeutsche Mundart den
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 2
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 3
17 15
18 1
19 0
20 0
21 1
22 3
23 6
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 2
38 0
39 3
40 0
41 9
42 2
43 11
44 0
45 7
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 1
55 0
56 5
57 0
58 2
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 9
66 1
67 0
68 15
69 2
70 0
71 1
72 2
73 1
74 0
75 0
76 1
77 3
78 0
79 1
80 2
81 0
82 0
83 27
84 0
85 0
86 0
87 6
88 0
89 0
90 1
91 0
92 12
93 1
94 6
95 2
96 0
97 0
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 1
7 0
8 1
9 0
10 3
11 1
12 0
13 1
14 1
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 7
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 1
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 1
53 3
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 2
76 3
77 0
78 1
79 0
80 0
81 6
82 0
83 19
84 1
85 0
86 1
87 9
88 0
89 3
90 0
91 2
92 0
93 0
94 1
95 0
96 1
97 0
98 0
99 0
100 0
101 13
102 0
103 0
104 17
105 0
106 0
107 8
108 0
109 7
110 0
111 0
112 1
113 14
114 1
115 0
116 2
117 0
118 1
119 7
120 1
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 20
128 0
129 0
130 1
131 0
132 1
133 7
134 21
135 0
136 3
137 0
138 4
139 1
140 0
141 0
142 3
143 0
144 0
145 1
146 0
147 0
148 2
149 0
150 0
151 1
152 0
153 2
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 33
160 2
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 3
174 0
175 12
176 1
177 1
178 9
179 0
180 0
181 0
182 0
183 7
184 12
185 8
186 2
187 2
188 13
189 1
190 0
191 0
192 3
193 23
194 0
195 15
196 1
197 0
198 0
199 1