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1. Außereuropäische Erdteile - S. 64

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 64 — 2. Die Indianer vernachlässigen ihre Kranken. Wird ein Indianer van einer ansteckenden Krankheit befallen, so läßt man ihn ohne jede Hilfe. Seine gesunden Nachbarn brechen ihre Zelte ab und schlagen sie aus Furcht vor Ansteckuug erst in weiter Ent- sernung vom Kranken wieder auf. Der arme Mensch ist dann in seinem elenden Wigwam mutterseelenallein der Kälte, dem Hunger und dein Durste, ja auch den wilden Tieren preisgegeben und geht gewöhnlich elend zu Grunde. 3. Die Indianer huldigen dem Branntweingenuß und be- rauschen sich oft bis zur Bewußtlosigkeit. Für „Feuerwasser" giebt der Indianer das Wertvollste und Uneut- behrlichste hin. Ist er dann betrunken, so wird er in widerlicher Weise zärtlich. Ein Reisender war z. B. Zeuge, wie ein Indianer einige Schlucke Branntwein in den Mnnd nahm, dann einen Stammesgenossen umarmte und ihm aus seinem Munde den Schnaps einflößte. Hierdurch wollte er zeigen, wie sehr er seinen Freund schätze. 4. Die Indianer führeu blutige Kämpfe untereinander. Geringer Ursachen wegen geraten benachbarte Stämme in Zwist und bekriegen sich dann manchmal jahrelang. Mit entsetzlichem Geheul stürzen sich die Kämpfer aufeinander und suchen sich mit dem Tomahawk, dem langstieligen Schlachtbeile, niederzuschlagen. Sobald ein Kämpfer stürzt, zieht sein Widersacher blitzschnell ein scharf geschliffenes Messer aus dem Gürtel und zieht dem Gefallenen die Kopfhaut samt den Haaren herunter. Diese Kopfhaut, Skalp genannt, dient dann als Siegeszeichen. Auch die Gefangenen werden nicht geschont. Man bindet sie an Baum- pfähle und peinigt sie langsam zu Tode. 5. Die Indianer vermindern durch sinnlose Jagden die Zahl der Büffel immer mehr. Zu dieseu sinnlosen Jagden werden hauptsächlich die tiefen Schluchten benutzt, deren es im westlichen Teile der Prairie viele Hunderte giebt. So oft sie nämlich an einer solchen Schlucht eiue Büsfelherde antreffen, so können sie der Versuchung nicht widerstehen, eine Jagd anzustellen, wie sie von alters her bei ihrem Volke üblich war. Sie treiben die Herde, wenn sie auch noch so groß ist, mit wildem Geschrei der Schlucht zu, und nun stürzen sich die von wahnsinnigem Schrecken er- grisfenen Tiere zu Taufenden in den Abgrund, wo die ungeheuren Körper, von einer Klippe zur andern hinabrollend, bald eine ungeheure Masse schwarzer, blutiger Leichen bilden. Ein anderes Versahren mutwilliger und massenhafter Vernichtung, dessen sich die Indianer bei der Büsfeljagd bedienen, ist folgendes. Eine lange Reihe berittener Jäger wird, wenn sie eine weidende Herde um- zingelt hat, fchuell geschlossen, man drängt die erschrockenen Tiere nach einen Mittelpunkt zusammen und macht von allen Seiten einen ungestümen

2. Außereuropäische Erdteile - S. 180

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 180 — 4. Das Gebiet der immergrüen Laubhölzer, wo Oliven, Orangen, Zitronen, Feigen, Mandeln und köstlicher Wein gedeihen. Hierzu gehört: a. in Europa: Die Pyrenäenhalbinsel, der Südteil Frankreichs, die Apenninenhalbinsel ohne Oberitalien, die Türkei u. Griechen- land. b. in Asien: Kleinasien und Syrien. 5. Das Steppengebiet. Zu ihm gehören: a. in Europa: Südrußland. b. in Asien: Arabien, Mesopotamien, Tnran, das Hochland von Jnnerasien. Außerdem kommt noch sür Asien hinzu das Gebiet des tropischen Urwaldes, wo Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Palmen, Bananen, Brot- frnchtbäume und edle Gewürze gedeihen und Affen, Tiger, Elefanten, Krokodile und riesige Schlangen zu finden sind. Iv. Bewohner. 1. Auf jedem der beiden Erdteile treten drei in Anschau- ungen und Sitten sehr verschiedene Völkergruppen hervor. a. in Europa: Die Germanen, Romanen und Slaven. b. in Asien: Die Orientalen (Perser, Türken, Araber), die In- dier und die Chinesen. 2. Auf jedem der beiden Erdteile treten zwei Religionen besonders hervor. a. In Europa: Das Christentum und der Islam. b. In Asien: Das Heidentum und der Islam. X. Staaten und Staatengeschichte. Wir setzen fest: 1. Auf jedem der beiden Erdteile finden wir im Osten einen der Kultur noch nicht völlig erschlossenen Riesenstaat. (Rußland und China.) 2. Auf jedem der beiden Erdteile finden wir einen Staat, der sich in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu An- sehen und Blüte emporgeschwungen hat. (Deutschland u. Japan.) 3. Auf jedem der beiden Erdteile finden wir Gebiete, die eine große Vergangenheit und eine unbedeutende Gegenwart haben (Spanien, Griechenland — Kleinasien, Syrien und Palästina, Mesopotamen und Arabien.) e. 3ifl: Wir stellen fest, was wir bei der Betrachtung Euro- pas, Asiens und Amerikas über die Bedeutung der Tiere ken- nen gelernt haben. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet:

3. Außereuropäische Erdteile - S. 199

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 199 — Zusammenfassung und Einprägnng an der Hand der Übersicht. Ägypten. 1. Lage und Größe des Landes. 2. Bodenbeschaffenheit Nilthal — angrenzende Hochflächen.) 3. Bewässerung. (Nil.) 4. Klima. 5. Produkte (Baumwolle, Reis, Mais, Weizen, Hülsenfrüchte.) 6. Bewohner (Fellah — Türken — Europäer.) 7. Ortschaften (Kairo, Alexandria, Suez.) 8. Geschichtliche Erinnerungen. (Pharaonen — Bauwerke — Weis- heit u. s. w.) Der Suezkmml. Iltl: Wir lernen heute den Kanal kennen, durch dessen Vollendung ein neuer Seeweg uach Indien erschlossen wurde. (Beigen!) Ii. Wie ist der Kmml beschaffen? Ter Kanal durchschneidet die etwa 109 km breite Landzunge, die Ägypten und Arabien, somit also Afrika und Asien verbindet. Er beginnt bei dem Orte Port Said am Mittelmeer und endet bei der Stadt Suez am roten Meere. Er besitzt eine Länge von 169 Kilometer und ist 8 in tief. Am Spiegel ist er gegenwärtig 58—109 m, an der Sohle 22 m breit, doch arbeitet man daran, ihm am Spiegel eine Breite von 75—109 m an der Sohle von 65 m zu geben. Ii. Wie ist dieses gewaltige Werk zu stände gekommen? Der Bau begann im Jahre 1859 unter Leitung des französischen Ingenieurs Lessepp. Er währte zehn volle Jahre. Die zu überwindenden Schwierigkeiten waren ungeheuer. Bestand doch die Landenge, die man durchstechen mußte, aus einer hügeligen teils mit grobem Kies, teils mit feinem Flugsand bedeckten Wüstenfläche, die nur hier und da durch flache schlammige Salzseen unterbrochen wurden und nur eine einzige, spärlich fließende Süßwasserquelle aufzuweisen hatte. Daher mußte das Wasser für die 29 999 Fellahs die als Arbeiter dienten, solange tagtäglich 150 km weit von Kairo her durch Karawanen und durch eine Eisenbahn hergeschafft werden, bis man vom Nile her einen Süßwasserkanal nach der Baustrecke ge- graben hatte und dann geklärtes Kanalwasser als Trinkwasser Ver- Wendung finden konnte. Eine andere Schwierigkeit bestand darin, daß durch eine östlich verlaufende Meeresströmung der vom Nil ins Meer geführte Schlamm in solchen Mengen vor die Kanalmünduug getrieben wurde, daß diese bald unbrauchbar zu werden drohte. Man sah sich genötigt, zwei riesige Dämme oder Molen über 2 km weit ins Meer hinauszuführen. Die zu diesen Dämmen nötigen Steinblöcke mußte man erst

4. Außereuropäische Erdteile - S. 207

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 207 c. Die von den beiden Zügen eingeschlossene Hochebene hat zahl- reiche Seen aufzuweisen (Schotts) nud ist auf unserem Atlas mit dem Namen Halfasteppe bezeichnet. — Sie heißt so, fügt der Lehrer hinzu, weil sie meist mit Halfagras bewachsen ist. Zur sachlichen Besprechung. a. Welche Bodenformen würde der kennen lernen, der das Atlasgebiet von Nord nach Süd durchwanderte? (Küsten- sauni am Mittelmeer • - Aufstieg zu den Höhen des kleinen Atlas ■ - Niedersteigen znr Hochebene — Wanderung über die seenreiche Hoch- ebene — Aufstieg zu den Höhen des großen Atlas — Niedersteigen zur Wüste) — Einfaches Profil. b. Wie mag es um die Bewässerung des Atlasgebietes bestellt sein? Das Atlc.sgebiet hat keine bedeutenden Ströme. Die Flüsse, die sich am Nordabhange des kleinen Atlas entwickeln, werden schon nach kurzem Laufe vom Mittelmeere ausgenommen. Die am Süd- abhange des großen Atlas entspringenden Gewässer verschwinden bald im Sande der Wüste. c. Weckt der Ncinte Atlas nicht auch Erinnerungen aus deni Geschichtsunterrichte? (Der Riese Atlas, der das Himmels- gewölbe trug!) Ii. Worin besteht die weltgeschichtliche Bedeutung dieses Gebiets? 1. Hier lag (ungefähr dort, wo jetzt die Stadt Tunis liegt) das mächtige Karthago, dem nicht nur der ganze Nordrand von Afrika, sondern auch die Inseln Malta, Sizilien, Sardinien und Korsika nud eiu Teil Spaniens unterthänig war. Es trieb einen großartigen Handel. Seine Karawanen zogen bis ins Innere Afrikas um Elfenbein, Gold- staub und Sklaven gegen Salz und Datteln umzutauschen. Seine Flotten beherrschten das ganze Mittelmeer und trugen, besonders aus dem silber- reichen Spanien unendliche Mengen edlen Metalls herbei. Als aber dann die Römer immer mächtiger wurden und ihre Hand nach den Besitzungen der Karthager — und zwar zunächst nach dem kornreichen Sizilien — ausstreckten, kam für Karthago die Zeit langwieriger Kämpfe. In drei blutigen Kriegen rangen Karthago und Rom um die Weltherrschaft, und Rom siegte. Nach einem verzweislungsvollem Kampfe wurde Karthago im Jahre 146 v. Chr. von den Römern erobert und in Brand gesteckt. Während die Feuersäulen durch die Straßeu wogteu und die stolze Stadt in einen Asche- und Trümmerhaufen verhandelte, bahnten sich die siegestrunkenen Römer durch das Feuermeer hindurch einen Weg zur hochgelegenen Burg von Karthago, wohin sich der Rest der Karthager zurückgezogen hatte. In einem ans der höchsten Spitze des Berges stehenden Tempel verteidigte sich eine Schar noch lange mit dem Mute

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 73

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
73 In der Nähe der obern March ist das sogenannte „Gesenke" (§ 37, f.), eine beträchtliche Verflachung der Sudeten, ein Thor, durch das die Mongolen einst gegen Olmütz vordrangen, das aber auch von Alters her der Durchgang für die Handelsstraße zwischen Oder- und Donaugebiet gewesen. Nach Süden hin ist der Verkehr mit dem Donaugebiet trotz der bedeutenden Zuflüsse erschwert (wodurch?), aber doch ermöglicht durch die erwähnten Alpenpässe. Der Hauptverkehr aus dieser Seite ist welchem Meere zugekehrt? Das Adriatische Meer ist nur 40 Ml. von der Donau, von ihren südlichen Nebenflüssen nur 12—20 Ml. entfernt. Schon zur Zeit der Griechen und Römer blühte der Handel zwischen diesen Gegenden. — Zwischen welchen Flüssen und Meeren bildet der Böhmerwald die Wasser- scheide? Und das Mährische Gebirge? — Welche Unterschiede ergeben sich aus einer Vergleichnng der Donau mit dem Rhein, der Elbe ?e. in Bezug auf Höhe der Quelle, Stromlünge, Lauf jc. 'Die mitteldeutschen Gebirge. § 31. Das Fichtelgebirge. Nördlich der Donauebene erhebt sich der 120 Meilen lange herzy- nische Bergzug. Im A. kann man die Richtung desselben als von So. nach Nw. gehend bezeichnen; genauer genommen, ist dieselbe eine zweifache, eine von So. nach Nw.; und eine andere umgekehrt von Sw. nach No. streichende, die beide in dem Fichtelgebirge ihren Ausgangspunkt haben. Dies ist für die Bildung des norddeutschen Tieflandes, wie fpäter gezeigt wird, von besonderer Bedeutung. Die herzynischen oder mitteldeutschen Gebirge bilden den Nordrand Oberdeutschlands und gewissermaßen eine Vor- stufe der Alpen, die sich im Osten mittelst der schon erwähnten Mährischen Senke mit den Karpathen in Verbindung setzt, mit den Alpen im Westen durch die Vogeseu, den Schwarzwald und die Rheinischen Gebirge verknüpft ist und im Osten durch den Böhmerwald und die Mährische Höhe ihnen nahe tritt. Den Mittel- und Knotenpunkt des herzynischen Gebirges bildet das vorerwähnte Fichtelgebirge. Das Fichtelgebirge, 6 Ml. lang und 4 Ml. breit, vom 50 0 N. Br. geschnitten und auf der Ostseite vom 30° Ol. berührt, ist nicht durch seine Höhe, sondern durch seine Lage (wo in Deutschland?) durch die strahleu- förmige Anreihung anderer Gebirge und als Wasserscheide merkwürdig. Der Böhmerwald, der Fränkische Jura, der Franken- und Thüringer Wald, das Sächsische Erzgebirge (in welchen verschiedenen Richtungen vom Fichtelgebirge?) reihen sich ihm an, jedoch nicht unmittelbar, sind vielmehr durch niedrige Zwischenzüge und Hochflächen mit ihm verbunden. Main, Raab, Eger und Saale haben auf ihm ihre Quellen. (Nach welchen Weltgegenden, zu welchen Hauptflüssen und Meeren gehend?) Vergl. den St. Gotthard.

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 252

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
252 Heere der übrigen Staaten für den Kriegsfall unter Preußens Oberbefehl stellte. Der durch französische Eifersucht und Rachegelüste, sowie durch ultra- montane Einflüsse auf Napoleon Iii. 1870 herbeigeführte, für die deutschen Waffen so glorreiche Krieg hat Deutschland endlich nahezu seine politische Einheit, dem Reiche wieder einen Kaiser, die ihm gebührende Stellung unter den Mächten der Erde und Jahrhunderte lang entrissen gewesene deutsche Lande, Elsaß und Lothringen, zurück gegeben. So herrliche Erfolge der- danken wir nächst unserem heldenmütigen Kaiser Wilhelm I. und den ihm zur Seite stehenden großen Männern dem allmälig erstarkten Nationalgefühle der Deutschen und ihrer altbewährten Tapferkeit. A. Das deutsche Reich. 25 Staaten und das unmittelbare Reichsland Elfaß-Lothringen. 98171/2 Cm., 41,060,700 E. § 69. I. Aas Königreich Ureußen mit Lattenburg. 6326,1?« Qm. 25,723,754 E.1) Der Preußische Staat in seiner heutigen Ausdehnung vom 23° 31, 50" bis 40°, 32' 25" Obr. und vom 49° 6' 45" bis 55° 52' 56" Nbr. bildet, abgesehen von einigen durch andere Staaten umschlosseneu Theilen (Hohenzollern) ein zusammenhängendes Ganze, das mehrere andere kleine Staatsgebiete umschließt. Er wird im O. in (175 Ml.) langer Linie von Rußland; im S. von Oesterreich, dem Königreich Sachsen, den Sächsisch- Ernestinischen Ländern, Renß jüngerer Linie, den beiden Schwarzburg, von Baiern und dem Großherzogthum Hessen; im W. von Dentsch-Lothringen, Luxemburg-Belgien und den Niederlanden; im N. von Oldenburg, Bremen, Hamburg, Dänemark, Lübeck, den beiden Mecklenburg und von der Nord- und Ostsee (218 Ml. l.) begrenzt. Von der Beschaffenheit der Küstenlinie und der ihr eigentümlichen Haffbildung ist schon früher (S. 47, 117 und 230) die Rede gewesen. Welche Gebirge und Stromgebiete sallen innerhalb dieser Grenzen? Von den Bewohnern gehören 22 Mill. der deutschen, 2 Mill. der slavischen Nationalität, 150,000 der dänisch redenden, und eben so viel der litthauischeu, 11,000 der wallonischen Bevölkerung, nach dem religiösen Bekenntniß 16 Mill. der evangelischen, 8^ Mill. der römisch-katholischen Kirche, ca. 100,000 anderen Consessionen und 300,000 dem Judenthum an. 1) Die Bevölkerungszahlen sind fämmtlich nach den von dem Königl. Preuß. Statistischen Bureau mitgetheilten „Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dec. 1875 im Königreich Preußen" bestimmt.

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 374

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
374 jedem Jahrhundert 5 Zoll.) Die Priester verkündeten sonst, wie die Flut am Nilmesser stehe; (zeigt er 8 Ellen, so pflegt das Getreide nur spärlich zu gedeihen; erreicht sie aber 14 Ellen, so läßt sich eine üppige Ernte er- warten); darnach traf der Landmann seine Vorbereitungen zu einer kärglichen oder reichlichen Ernte. Deiche, Kanäle und Schleusen mußten sich selbst im Beginn der menschlichen Gesellschaft aufdrängen, deren Bestand auch durch Lage und Begrenzung des Landes gesichert war, im W. durch die brennende Sandwüste, im O. durch das Meer. So konnte Aegypten „die Geburtsstätte europäischer Civilisation" werden. Die Lage am Meer zwischen Asien und Europa drängte Aegypten, nach Ueberwindnng des Absperrungssystems, ein Seestaat zu werden. Das unterworfene Syrien mußte ihm das fehlende Bauholz liefern. Diese Lage an der großen Verkehrs- und Handelsstraße zwischen dem Abend- und Morgenlande erhielt Aegypten seine Bedeutung, trotz der der- derblichen Herrschaft der Mamelucken, auch noch im Mittelalter. Erst durch die Entdeckung Amerikas und die Umschiffung Afrikas verlor es dieselbe. Die Anlegung des Kanals von Suez in neuerer Zeit und die dadurch wieder herbeigeführte Berührung mit den eivilisirten Völkern kann nicht verfehlen, die fehr herunter gekommene Bevölkerung und das Land zu neuer Blüthe zu erheben. Eisenbahnen und Telegraphen, welche schon jetzt das Land durchziehen, neue Kanäle und Brücken, Fabrikanlagen aller Art, sowie selbst Schulen nach europäischem Muster sprechen dafür.2) Die Luft ist trocken. „Die Sonne Aegyptens strahlt nicht, da keine Wolken sie stören, sie scheint und gießt ihr Licht überall hin gleichmäßig aus." Zur Zeit der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche weht der glühende Wüsten- wind Khamsin oder Samum, welcher die Temperatur (bis 49° R.) und Trockenheit der Lust bedeutend erhöht, die Sonne röthlich braun und die Luft wie durch ein hellgelbes Glas gesehen erscheinen läßt. Die Natur des Landes spiegelt sich selbst in den religiösen Vorstellungen der alten Aegypter wieder. „Der Grundgedanke der ägyptischen Religion ist der Gegensatz des Lebens und des Todes. Aegypten war eine Oase in der Wüste und dieses Gebiet des Lebens umgab ringsum Unfruchtbarkeit und Tod." Daher verehrten die Aegypter in Osiris und Isis die wohlthätigen Kräfte der Natur: in dem Bilde jenes den die Erde befruchtenden Nil sowie die jene Fruchtbarkeit bewirkende Sonne; in dem Bilde dieser die befruchtete Erde selbst; und der Typhon war das Bild des versengenden Sturmwindes. Als Ausdruck des Wunsches, der Vernichtung zu entrinnen, muß man die Sitte des Einbalfamirens und die Errichtung der Pyramiden und Felsengräber betrachten. Die ägyptische Geschichte reicht bis 4000 Jahre v. Chr. zurück, wie 1) „Der Koloß Ramses Ii. ist nach redlicher Schätzung von einem 9' 4" hohen Bodensatz umgeben; errichtet wurde er vor 3215 Jahren, was 3v2" während eines Jahrhunderts ergiebt. Unter demselben setzen sich jedoch ähnliche Lagen bis zu einer Tiefe von 30' fort, was in gleichem Verhältnisse 13,500 Jahre ergeben würde." Draper. 2) M. Lüttke nennt Aegypten geradezu „den Zukunftsstaat des Orients".

8. Außereuropäische Erdteile - S. 350

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 350 — X. Geschichtliche Erinnerungen. Sie knüpfen sich vorzugsweise an: 1. Das Wunderland der Pharaonen. 2. Die Syrtenländer. (Karthago!) 3. St. Helena. 4. Deutsch-Südwestafrika. C. Geographische Merksätze. Die Bedeutung der Wüste. 1. Ausgedehnte Wüsten beeinflussen das Klima. 2. Ausgedehnte Wüsten erschweren die Bebauung der an sie grenzenden Gebiete. 3. Ausgedehnte Wüsten hindern die Ausbreitung der Pflanzen und Tiere. 4. Ausgedehnte Wüsten bilden eine Verkehrsschranke. Die Bedeutung der Kolonien. 1. Sie sind Ansiedelungsgebiete für den Bevölkerungsüberschuß. 2. Sie sind Pflanzungsgebiete (Erzeugung von Rohstoffen). 3. Sie sind Absatzgebiete (Industrie). 4. Sie sind Stützpunkte und Kohlenstationen für Kriegs- und Handelsflotte. Anwendung. 1. Miß mit Hilfe des Zirkels die Entfernung zwischen a. den Orten Tripolis und Kapstadt, b. St. Louis am Senegal und Massaua! — In welcher Zeit würde ein Eilzug, der stündlich 50 Km zurücklegt, diese Entfernungen durchlaufen? 2. Nenne a. die größte Halbinsel, b. den größten Meerbusen, c. die größte Insel Afrikas! 3. Erkläre den Ausspruch: „Afrika ist ein Rumpf ohne Glieder"! 4. Erkläre: „Die afrikanischen Inseln gehören mehr der See als dem Erdteil an"! (Zu entlegen!) 5. Auf welche Ursachen ist es zurückzuführen, daß Afrika der heißeste Erdteil ist? (Lage zu beiden Seiten des Äquators — geringe Berührung mit dem Ozean — pflanzenleere Ebenen — Mangel an Flüssen im Innern.) 6. Deute den Ausspruch: „Wie ganz anders würde es um Afrika stehen, wenn seine Berge mit Schnee belastet wären!" (Be- Wässerung!) 7. Wie erklärt es sich, daß der Nil auf seinem Unterlaufe nicht einen einzigen Nebenfluß aufnimmt?

9. Außereuropäische Erdteile - S. 351

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 351 — 8. Erkläre: „Die Wüste ist ein Meer ohne Wasser"! 9. Mit welchem Rechte nennt man a. Ägypten „das Wunderland der Pharaonen"? b. Die Fruchtbarkeit Ägyptens „ein Geschenk des Nils"? c. Afrika den „dunklen Erdteil"? 10. Jährlich ziehen Tausende von Wißbegierige«, Schanlustigeu und Heilungsuchenden nach Ägypten. Warum? 11. Welche Vorteile gewährt der Suezkanal? — Welche Staaten Europas genießen diese Vorteile in erster Linie? 12. Welche Karawanenstraßen sind die bekanntesten? 13. Wie lange wird eine Karawane von Tripolis aus nach Timbuktu unterwegs sein, wenn das Lastkamel täglich 50 km zurücklegt und aller acht Tage eines Rasttages bedarf? 14. Wo finden wir in Afrika a. deutschen, b. englischen, c. fran- zösischen, d. türkischen Besitz? 15. Welche europäischen Mächte haben Anteil am Sudan? 16. Wo wohnen a. Kaffern, b. Tuareks, c. Buschmänner, d. Mauren, e. Hottentotten? 17. Bestimme die Lage von a. Timbuktu, b. Kapstadt, c. Alexandria, d. Fes, e. Kuka, f. Kairo! 18. Vergleiche Alexandria und New-Orleans! 19. Welche Erinnerungen knüpfen sich an St. Helena? 20. Miß die Entfernung zwischen St. Helena und dem Festlande von Amerika! In welcher Zeit durchfährt ein Dampfer, der in der Stunde 25 km zurücklegt, diese Strecke? 21. Erkläre: Fetisch, Schiff der Wüste, Fes, Samum, Baobab, Kraal, Karroo, artesischer Brunnen, Atlasstaaten, Pyramide, Obelisk, Hieroglyphen, Mumie, Sphinx, Khedive, Totengericht! 22. Welche Produkte bezieht Deutschland aus Afrika? (Palmöl und Palmkerne, Kautschuk, Wolle, Straußenfedern, Gold, Diamanten.) 23. Was kann Deutschland zur Hebung des Handels in den Kolonien tun? (Bau von Straßen und Eisenbahnen.) 24. Frankreich wird allezeit größere Vorteile von seinen afrikanischen Kolonien haben als Deutschland. Warum? (Die französischen Kolonien liegen dem Mutterlande näher!) 25. Mit u und a im Innern ist's von Afrika zu seheu. Mit o und e läßt Kranke es geheilt oft von sich gehen. Mit i und o lag groß und stolz es einst am Mittelmeere. Mit e und a hat nnserm Volk gebracht es Sieg und Ehre. (Sudan, Soden, Sidon, Sedan.)

10. Außereuropäische Erdteile - S. 147

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 147 — Uneinigkeit hat nicht wenig zur Eroberung des Riesenlandes, das nach China das größte Reich der Erde ist, beigetragen und ermöglicht noch heute den Engländern die Herrschaft über die ihnen an Zahl so überlegenen V'ölkermassen Indiens.) b. Haben nicht auch wir Anteil an Indien? (Durch den Weltverkehr! Indische Perlen und Edelsteine schmücken unsere Ringe, indische Baumwolle ist in unseren Kleidern, indischer Reis, indischer Pfeffer und indischer Zimmet erscheinen auf unserem Tische, indische Kokosnüsse werden auf unserem Jahr- markt feilgeboten, indisches Opium kann auf ärztliche Vorschrift hin auch aus unserer Apotheke bezogen werden, indisches Pelz- werk verarbeiten unsere Kürschner, indische Tiere können wir im Tiergarten der nahen Residenz betrachten.) 0. Auf welche Weise suchen wohl die Engländer das Land immer mehr nutzbar zu machen? (Anlage von Landstraßen, Eisenbahnen und Telegraphenlinien, Bau von Seehäfen, Her- stellnng von. Staubecken, welche größere Wassermengen auf- sammeln und dann über weite Gebiete verteilen, um so durch diese künstliche Bewässerung den Anbau zu erschließen. — Be- kämpfung der Cholera und der Fieberkrankheiten. — Ausrottung wilder Tiere und giftiger Schlangen angestrebt.) d. Indien ist für England ein überaus wertvoller Besitz. Inwiefern? („Indiens Besitz ist ein Glück für England, nicht nur weil es ihm Reichtum gibt, sondern auch weil es für seine Söhne eine unübertreffliche Schule der Tatkraft, Geduld und Selbstbeherrschung, aber auch der selbstlosen Hingabe und Pflicht- treue ist." W. v. Brandt.) Zusammenfassung. Vorderindien. 1. Lage und Größe. Vorderindien ist die mittlere der drei großen Halb-- inseln Südasiens, erstreckt sich in Dreiecksform zwischen dem Arabischen Meer und dem Golfe von Bengalen in den Indischen Ozean und ist ungefähr siebenmal so groß wie das Deutsche Reich. 2. Der Bodenbeschaffenheit nach zerfällt es in drei große Gebiete, in a. das Himalajagebirge, das höchste Gebirge der Erde, b. das fruchtbare Tiefland von Hindostan, welches aus den Strom- ebenen des Indus und des Ganges besteht, c. das Hochland von Dekan. 3. Die Bewässerung ist überaus reich. Vorderindien besitzt gegen 1000 schiffbare Flüsse uns Flußarme. Die wichtigsten Ströme sind Indus, Ganges und Brahmaputra, die sämtlich auf dem Himalajagebirge ent- springen. 4. Die Produkte. Der Reichtum Vorderindiens beruht auf der Frucht- barkeit des Bodens und dem Reichtum an Mineralien. a. Wärme und Feuchtigkeit rufen auf einem Boden, der teils einst Meeresgrund war, teils vom Schlamme der Riesenströme befruchtet 10*
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