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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 250

1873 - Heilbronn : Scheurlen
250 Erste Koalition. Kämpfe in Holland, Belgien und am Rhein. blick zu benützen. Zudem mißbilligte er den Krieg gegen Frankreich, haßte die Emigranten und wollte nichts von einem östreichischen Bündniß wissen. Insofern war er jedenfalls nicht der rechte Mann für den Oberbefehl für ein preußisch-östreichisches Heer. Unterstützt von einem östreichischen Heer unter Clersait und belastet mit einem Anhängsel von 12,000 Emigranten rückte er erst im August in Lothringen ein, nachdem er in einem Manifest den 25. Juli. Franzosen für den Fall des Widerstandes mit Zerstörung aller Städte und exemplarischer Züchtigung der Hauptstadt gedroht hatte, was den Jakobinern, welche diese Drohungen verlachten, neuen Anlaß gab, das Volk gegen das Königthum aufzureizen. Der Herzog eroberte einige Festungen und drang in die Champagne ein. Dümouriez und Kellermann zogen ihm entgegen, 25.Sepi.i792.und der Letztere lieferte das unentschiedene Treffen bei Valmy, worauf die Preußen bei sehr ungünstiger Jahreszeit sich zurückzogen. Hierauf wandte sich Dümouriez gegen die Ostreicher in Belgien, schlug sie mit einem weit überle-6. Nov. 1792.genen Heere bei Jemappes und eroberte ganz Belgien. Zu gleicher Zeit 22.Okt. 1792.drang Cüstine, gegen den Rhein vor, nahm die Festung Mainz durch Verrath und die Muthlosigkeit der Befehlshaber und besetzte noch andere Städte, wie Speier, Worms, Frankfurt. Die ihres geistlichen Regiments überdrüssige Mainzer Bürgerschaft schwärmte für die Republik und errichtete einen Jakobinerklub. Auch in Italien hatten die französischen Waffen Glück und nahmen dem Könige von Sardinien Savoyen und Nizza weg. Diese militärischen Erfolge, der Untergang der Monarchie und des Monarchen in Frankreich und die Aufrufe der Jakobiner an die anderen Völker führten noch weitere Staaten gegen Frankreich in die Schranken. Es entstand die große 1793.Koalition gegen das republikanische Frankreich, an welcher England, Östreich, Preußen, das übrige Deutschland, Sardinien, Neapel, Spanien theilnahmen; viele Staaten, aber wenig Einheit! Die Östreicher unter dem Prinzen von Koburg rückten in den Niederlanden ein, schlugen die Franzosen unter Dü-itz.märz 1793.mouriez bei Neerwinden und eroberten Belgien wieder. Dümouriez, als Girondist den Jakobinern verdächtig, wurde zur Verantwortung nach Paris geladen, floh aber mit Ludwig Philipp, dem Sohne des Herzogs von Orleans, und einigen Officieren zu den Östreichern, wie im August 1792 Lafayette. Als aber der tüchtige Car not das Militärwesen leitete, und das allgemeine Aufgebot (levee en masse) eine Menge begeisterter Kämpfer aufstellte, so gelang es Jourdan, die Östreicher unter dem Prinzen von Koburg bei Fleurüs 26.Juni 1794.zu schlagen und ganz Belgien wieder zu erobern. Von hier aus drang Pich eg rü über die gefrorenen Kanüle in Holland ein, zwang das englisch-Jan. 1795. hannöverische Heer zum Rückzug und den Erbstatthalter Wilhelm V. zur Flucht nach England und eroberte ganz Holland, das zur batavischen Republik umgewandelt und durch einen Vertrag mit der Republik Frankreich eng der-16. Mai 1795. bunden, das heißt, von ihr ganz abhängig gemacht wurde. Die Franzosen erhielten das holländische Flandern mit Mastricht und hundert Millionen Gulden Kriegskosten-Entschädigung. Und damit noch nicht genug: England wurde nun Hollands Feind, nahm dessen Hanbelsschiffe, bessert Kolonieen in Hindostan und auf dem Kap und verschobene Inseln im inbischen Ocean und unter den Antillen.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 425

1904 - Habelschwerdt : Franke
425 besetzten Gebieten) stattfanden, ging eine Mehrheit herbor, die das Nutzlose einer weiteren Fortsetzung des Krieges einsah. Sie whlte den greisen Staatsmann Thiers (tjr), der in der strmischen Kammer-sitznng am 15. Juli 1870 allein seine Stimme gegen den Krieg zu erheben gewagt hatte, einstimmig zum einstweiligen Staatsoberhaupte Frankreichs und betraute ihn mit der Leitung der Friedens-Verhandlungen in Versailles. Bismarck forderte Elsa mit Belfort, Deutsch-Lothringen mit Metz und sechs Milliarden Frank Kriegsentschdigung. Nach schwierigen Unterhandlungen mit den fran-zsischen Bevollmchtigten verzichtete er infolge Moltkes Rat auf Belfort und ermigte die Entschdigungsforderung auf fnf Milliarden Frank. Auf Grund dieser Vereinbarungen wurde am 26. Februar der Vorfriede zu Versailles geschlossen. 6. Der Friede zu Frankfurt a. M. Bis zur Genehmigung der mit Thiers vereinbarten Bedingungen des Vorfriedens durch die Nationalversammlung in Bordeaux wurde ein Teil von Paris von deutschen Truppen besetzt, und Kaiser Wilhelm I. hielt, umgeben von seinen Getreuen, einen glnzenden Einzug in die gedemtigte Stadt. Doch schou in der Nacht zum 1. Mrz wurden die Friedensbedingungen gebilligt, worauf die Deutschen Paris alsbald rumten. Endgltig wurde der Friede am 10. Mai 1871 in Frankfurt a. M. durch 10. 5. 1871 Jules Favre und den Fürsten Bismarck unterzeichnet. Am 17. Mrz 1871 kehrte Wilhelm I. unter unermelichem Jubel des Volkes nach Berlin zurck. Seine Reise durch Deutschland glich einem Triumphzuge. Drei Monate spter hielt er mit den Helden des Krieges und den Vertretern aller deutschen Truppenteile in Berlin seinen feierlichen Einzug. Bis zur vollstndigen Abtragung der Kriegsschuld blieb das franzsische Gebiet von der Grenze bis zur Seine von einem deutschen Heere besetzt. Da sich Frankreich beeilte, seinen Verpflichtungen nach-zukomme, kehrte die Okkupationsarmee schon im September 1873 in die Heimat zurck. 7. Die Folgen des Krieges. a. Die Einigung Deutschland. Durch den glcklichen, in der Geschichte einzig dastehenden Krieg wurde das Nationalgefhl der Deutschen mchtig gehoben. Von der Bewegung zugunsten des engeren Zusammenschlusses der deutschen Stmme wurde unter dem berwltigenden Eindrucke der Schlacht bei Sedan auch Sddeutschland ergriffen. Daher begann Bismarck bald nach dem glorreichen Siege die Verhandlungen mit den sddeutschen Staaten der die Einigung Der Friede zu Frankfurt a. M. Atzler, Qu. u. L. Iii.

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 6

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1. Damit alle diejenige, welche sich in Unseren Landen niederzulassen resolviren*) werden, desto mehrere Bequemligkeit haben mögen, nmb dahin zugelangen und überzukommen, so haben Wir Unseren Envoye extraordinaire2) bey denen Herrn General Staten3) der vereinigten Niederlande, dem von Diest, und Unserm Commissario4) 9?om§wincm in Amsterdam anbefohlen, allen denen srantzösischen Leuten, von der Religion, welche sich bey ihnen an* geben werden, Schisse und andere Nothwendigkeiten zu verschaffen, umb sie und die ihrige aus Holland biß nach Hamburg zu trans-portiren, allwo Unser Hoffrath und Resident5) im Nieder-Sächsischen Crayse, der von Gericken, ihnen ferner alle facilität6) I und gute Gelegenheit an Hand geben wird. deren sie werden be- ; nöthiget seyn, umb an Ort und Stelle, welche sie in Unseren Landen zu ihrem etablissement7) erwählen werden zu gelangen. 1 2. So viel diejenige anbetrifft, welche über Sedan aus Champagnen, Lothringen, Burgundien und aus denen nach Mittag gelegenen Frantzösischen Provincien, ohne durch Holland zu gehen, i nach Unsern Landen sich werden begeben wollen, selbige haben ihren Weg auf Franckfnrt am Mayn zu nehmen, und sich daselbst bey unserm Rath und Residenten Merian, oder auch zu Cölln am Rhein, bey Unserm Agenten Lely, anzugeben, gestalt wir denn denenselben beyderseits anbesohlen, ihnen mit Gelde, Passeporten8) \ und Schiffen beförderlich zu seyn, und sie den Rhein hinunter biß in Unser Hertzogthum Cleve fort zuschaffen, woselbst Unsere Regierung Sorge tragen wird, damit sie entweder in Unserm Cleo- und Märckischen Landen etabliret, oder, da sie weiter in andere Unsere Provincien zu gehen willens, mit aller dessalls erforderten Noth-durfft versehen werden mögen. 3. Weilen Unsere Lande nicht allein mit allen zu des Lebens *) beschließen. 2) außerordentlichen Gesandten. 3) regierenden Abgeordneten. 4) dem Bevollmächtigten. 5) Regierungsvertreter. 6) Leichtigkeit. ^ Nieder- lassung. 8) Pässen.

4. Teil 3 - S. 124

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 124 — Zwar drangen die Verbündeten anfangs siegreich vor, weil Frankreich noch nicht gerüstet war; sie eroberten mehrere Festungen und besetzten die Champagne, eine Landschaft nicht weit von Paris. An ihrer Spitze stand der Herzog Ferdinand von Braunschweig, einer jener Feldherrn, die noch in der Schule Friedrichs des Großen gebildet waren; er galt für den besten feiner Zeit. Bei seinem Heere hielt sich eine große Schar der französischen Flüchtlinge auf, die vor Begierde brannten, Rache an ihren Widersachern in Paris zu nehmen. Bei seinem Ausbruch erließ der Herzog von Koblenz aus eine drohende Bekanntmachung an die Franzosen, in der er alle Behörden, die Nationalgarde, die Offiziere und Soldaten aufforderte, zur Treue gegen ihren König zurückzukehren. Den Widerstrebenden aber wurden die ärgsten Strafen angedroht. Die Einwohner aller Ortschaften, welche den verbündeten Truppen irgend welchen Widerstand entgegensetzen würden, sollten nach Kriegsrecht bestraft, ihre Häuser zerstört oder verbrauut werden. Wenn das königliche Schloß erstürmt oder dem Könige die mindeste Beleidigung zn-gesügt werde, so solle die Stadt Paris einer gänzlichen Zerstörung preisgegeben und die Verbrecher der verdienten Todesstrafe überliefert werden. Sollten sich aber die Bewohner von Paris unterwürfig zeigen und ihr Unrecht bereuen, so würden Ihre kaiserliche und königliche Majestäten nach dem Einzuge des Heeres in die Hauptstadt sich bei König Ludwig verwenden, daß er ihnen ihre Verirrungen verzeihe. — Diese hochmütige Sprache war nur geeignet, Öl ins Feuer zu gießen; denn das Freiheitsgefühl der Franzosen und ihr National-stolz wurden durch sie aufs tiefste verletzt. Dem König Ludwig brachte die zu feinen Gunsten erlassene Bekanntmachung nur größeres Elend, Absetzung und endlich den Tod auf der Guillotine, der Sache der Revolution aber verlieh sie einen neuen, begeisterten Aufschwung. Mit Erbitterung griffen Jung und Alt zu den Waffen, verstärkten das Heer und stellten sich den Preußen in fester Stellung entgegen, so daß diese in ihrem Vorrücken einhalten mußten. Inzwischen war der Herbst herangekommen; es regnete unaufhörlich; durch den Regen waren die Wege ungangbar geworden; der Gennß ungesunder Nahrung und unreifer Früchte, sowie die feuchte Witterung erzeugten Krankheiten, welche das Heer schwächten und ausrieben. Daher sahen sich die Preußen genötigt, eiligst den Rückzug über deu Rhein anzutreten. Die Franzosen dagegen sielen in Belgien und Holland ein, schlugen die daselbst stehenden Österreicher, eroberten die Niederlande und hatten, noch ehe das Jahr endete, auch die Städte Lüttich und Aachen besetzt. Während die deutschen Heere im Rückzüge nach dem Mittelrhein begriffen waren, zog ein anderes französisches Heer nach dem Oberrhein, eroberte die Städte Speyer und Worms und überfiel von dort aus die deutsche Bischofsstadt Mainz. Schlecht befestigt, schlecht regiert und in der Stunde der Not von ihrem Kurfürsten

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 564

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
564 Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. Robespierre und Marat, die im Pariser Gemeinderat saßen, denn Danton war der eigentliche Leiter der Pariser Gemeinde, welche seit dem 10. August Frankreich regierte. ^ e September-Schreckenstage. Dieser Gemeinderat übte sogleich eine „Schreckensherrschaft" sondergleichen aus. Sie spürten bei Tage und besonders bei Nacht in allen Häusern nach Gegnern und Feinden; wer ihnen „verdächtig," d. H. wer nicht ihrer Gesinnung war, wurde verhaftet, und wer verhaftet worden, mochte sich schnell auf sein Ende vorbereiten. In Paris dauerte das Morden vom 2 bis 7. September. Der Justizminister Danton selbst, der oberste Beamte der Rechtspflege, war der Hauptanstifter und oberste Leiter des scheußlichen Gemetzels in den Ge-sängnissen, bei welchem gegen 1500 Adlige, Geistliche und Köuigssreunde umgebracht wurden. „Ii saut faire peur aux royalistes; de l’andace, de l’audace, encore de l’audace“ hatte Danton gesagt. 12. Die kriegerischen Ereignisse im Herbst und Winter 1792. Die verbündeten Heere hatten die Grenze noch nicht überschritten, als die Nachricht von den Pariser Vorgängen am 10. August einlief. Nun drängte König Friedrich Wilhelm Ii , der sich beim Heere befand, den vorsichtig langsamen Oberbefehlshaber vorwärts. Am 21. August that man den ersten Streich, man nahm die kleine Grenzfestung Longwy und am 2. September Verdun. Noch fand man nur geringen Widerstand, weil das feindliche Hauptheer weit entfernt war; aber man merkte sehr bald, daß die Stimmung der Einwohner eine andere war, als die Emigranten den Fürsten vorgeredet hatten, der Preuße wurde nicht als Retter, sondern als Feind angesehen. Der Oberbefehlshaber des feindlichen Heeres, General Dnmouriez, war gegen die Argonnen vorgerückt, um den deutschen Angreifern den Vormarsch zu erschweren. Durch anhaltende Nässe waren im Heere der Preußen viele Krankheiten ausgebrochen, dazu waren die Wege beinahe ungangbar geworden. Am 20. September kam es zum ersten größeren Zusammenstoß, zu der stundenlangen Kanonade bei Valmy. Auf beiden Seiten war der Kampf unentschieden, aber die Franzosen jubelten und die Preußen murrten, daß man gar nicht zum rechten Schlagen gekommen war. General Dnmouriez suchte Verhandlungen mit dem Feinde anzuknüpfen, um Zeit zu gewinnen, bis seine Verstärkungen herangekommen waren. Diese Verhandlungen mit Preußen zerschlugen sich, und das preußische Heer sah sich durch Krankheit und Entbehrungen so sehr geschwächt, daß es vor dem stärker gewordenen feindlichen zurückwich. Inzwischen war ein elsässisches Heer unter General Eustine plötzlich am 28. September in die alte Bischofsstadt Speier eingefallen. Sofort entstand in den umliegenden geistlichen Staaten ein großer Schrecken, zumal in Mainz. Der Erzbischof, die Geistlichkeit und der Adel entflohen, und die Bürger, welche stark revolutionär gesinnt waren, wollten ihr Leben nicht aufs Spiel setzen, so daß Eustine am 20. Oktober auch in Mainz einrücken konnte. Von hier aus bedrohte er das nahe Frankfurt, das er bald einnahm. Nach der Übergabe von Mainz bildeten sich auf dem linken Rheinufer Klubs nach französischer Art, und die Erbitterung gegen das bisherige Regiment des Adels, der Geistlichen und Beamten äußerte sich auf eine so bedenkliche Weise, daß überall der Adel und die Geistlichkeit die Flucht ergriffen. Während dessen war Dnmouriez in Belgien eingefallen und hatte die Österreicher am 6. November in die Flucht geschlagen, bald waren eine Anzahl belgischer Städte in seiner Hand und im Dezember nahm er Aachen in Besitz. Die Österreicher wichen immer weiter zurück. An eine Rettung des Königs von Frankreich war nicht

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 262

1847 - Königsberg : Bon
262 von (mit der vorigen verwandt) auf den Thron kam. Deutsch- lands Schwäche und Uneinigkeit wußte Frankreich zu seinem Vor- theil zu benutzen; es riß Metz, Toul, und Verdun an sich, erhielt im westfälischen Frieden das platte Land des Elsaß, Ludwig Xlv. besetzte sogar mitten im Frieden Straßbucg, den Schlüssel zu Deutschlands Südostgrenze, und sogar der schwache Ludwig Xv. erwarb im 18. Jahrh, das wichtige Loth- ringen. Unter allen diesen äußeren Triumphen war der innere Zustand ein beklagenswerther. Die Stände des Reiches wur- den nicht mehr berufen; am Hofe herrschte Lasterleben und tolle Verschwendung: zuletzt war die Schuldenlast ungeheuer, und doch lasteten die Abgaben nur auf dem dritten Stande, dem Bürger und Bauer. Schriftsteller, wie Voltaire u. A-, brachten zu unvorsichtig alle diese Uebelstände dem Velke zum Bewußt- sein; der Vorgang Nordamerikas, daß sich von Englands Herr- schaft losriß, war auch nicht ohne Einfluß- So brach unter dem unbescholtenen, gutherzigen, aber schwachen Ludwig Xvi. 1789 die französische Revolution aus. Frankreich wurde Re- publik, der König starb unter der Guillotine (Fallbeil), und über das Land kam eine Zeit des Schreckens und Entsetzens. Nach vielfachem Wechsel der Verfassungen wurde Frankreich endlich unter Napoleon Bonaparte 1801 ein Kaiserthum. Seine Eroberungssucht, verbunden mit großem Feldherrentalente, machte Frankreich auf 10 Jahre zum ersten Staate Euro-' pa's- Das Reich umfaßte über 12,000 Q. M.; Rom im S., Lübeck im N. waren französische Städte. Die übrigen europäi- schen Staaten, England ausgenommen, waren mehr oder minder von Napoleon abhängig oder gar von seinen Verwandten be- herrscht. Als er aber 1812 auszog, auch das russische Reich zu er- obern, kamen von dem glänzenden, über 300,000 Mann starken Heere nur elende Trümmer zurück: so hatte der russische Win- ter unter ihnen gewüthet. Nun erhoben sich auch die geknech- teten Völker zu einem großen Bündnisse gegen Napoleon. Die Völkerschlacht bei Leipzig 17 —19. Okt. 1813 entschied im ersten Freiheitskriege für die Verbündeten, welche im März 1811 siegreich in Paris einzogen. Napoleon erhielt die I. Elba angewiesen, und Ludwig Xviii., der Bruder des hingerichte- ten Königs kehrte zurück. Aber noch einmal mußte er vor dem wiederkehrenden Napoleon fliehen, der aber bald nachher am 17. Juni 1813 von Preußen und Engländern bei Waterloo (Kdrfr. 11. Nr. 111.) besiegt und dann nach St. Helena ge- bracht ward. Doch war das Volk wegen mehrfacher Verletzungen des Staats-Grundgesetzes (Charte) mit den zurückgekehrten Bourbons nicht zufrieden, und unter Karl X. brach im Juli 1830 eine neue Revolution aus, gewöhnlich die Juli-Revo- lution genannt. Die ältere Linie des Hauses Bourbon wurde wiederum vertrieben und das Haupt,der jüngeren, Ludwig I

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 438

1894 - Dresden : Jacobi
438 - erhlt jetzt offen den Rhein zur Grenze und kann die Republiken in Italien aufs neue einrichten. Um die deutschen Fürsten, welche auf der linken Rheinseite Lnder-gebiete verlustig gegangen sind, zu entschdigen, finden noch lngere Be-ratungen statt, welche erst mit dem Reichsdeputationshauptschlu 1803 ihr Ende finden. Napoleon begnstigt bei den Entschdigungen Preußen, um es zu weiterer Neutralitt zu gewinnen, die sddeutschen Staaten, damit diese sich ihm anschlieen. Preußen erhlt (fr welche abgetretenen Gebiete?) die Bistmer Hildesheim, Paderborn, eine Teil von Mnster, das Eichsfeld, Erfurt (von Mainz), die freien Reichsstdte Mhlhausen und Goslar, die Abteien Essen, Werden it. a., im ganzen 230 Quadratmeilen fr 48 abgetretene. Hannover: Osnabrck. Hessen-Kassel: Fritzlar, Amneburg, Gelnhausen und wird . Kurfrstentum. Bayern: Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Passau u. a. Städte. Wrttemberg: viele Reichsstdte, wie Heilbronn, Reutlingen, und Abteien und wird zum Kurfrstentum erhoben. Baden, zum Kurfrstentum erhoben, erhlt: Teile der Pfalz mit Heidelberg und Mannheim, sowie die rechtsrheinischen Gebiete von den Bistmern Konstanz, Basel, Straburg und Speier. Die Entschdigungen erfolgen also durch freie Reichsstdte, es bleiben nur noch 6: Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt, Augsburg und Nrn-berg, und durch die geistlichen Frstentmer, welche skularisiert werden. Kln und Trier werden ganz ausgehoben, Mainz sehr verringert, sein Erz-bischos v. Dalberg erhlt als Entschdigung das Bistum Regensburg und wird zum Frst-Primas ernannt. Um sich einen neuen Freund zu gewinnen, lie Napoleon diese Be-stimmnngen durch den neuen russischen Kaiser, den eitlen Alexander I. (von 18011825), besttigen. Trotz der Befitzerweiterirng der vorgenannten Fürsten war der Akt eine groe Erniedrigung fr Deutschland. Fremder Einflu hatte Deutschlands Verhltnisse neu geregelt, und die alten Sulen des heiligen rmischen Reiches waren zum Teil gestrzt. Dies erkannte der Kaiser Franz It. auch sehr wohl und nannte sich von 1804 ab Franz I., Kaiser von sterreich". Hierzu kam noch, da sich viele deutsche Hfe, besonders die kleinsten, auss schmachvollste in Paris demtigten und ihre Vertreter nicht nur bei den Konsuln, sondern auch bei niederen Vertrauten derselben durch Kriecherei und Bestechungsknste Vorteile zu erreichen suchten. In Paris begann ein Handel mit deutschen Bistmern, Abteien, freien Reichsstdten, wobei die frstlichen Bewerber vor dem ersten Konsul, seinen Gesandten und Geschftsmnnern mit goldbeladenen Hnden erschienen und vor Talleyrands Maitresse, seinem Sekretr um die Wette krochen. Wer die grten Gaben brachte oder am geschicktesten zu schmeicheln und zu intrigieren verstand, trug die beste Beute davon." Welch' tiefe Erniedrigung Deutschlands! Bald sollte der gnzliche Zusammenbruch des morschen deutschen Reiches erfolgen.

8. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 183

1881 - Hannover : Helwing
Wilhelm I.: der deutsch-franzsische Krieg von 18701871. 183 mune, ein. Im Namen derselben geschahen unerhrte Thaten: Schtze, Nahrungsmittel wurden von bewaffneten Mnnern aus den Husern geraubt, der Erzbischof von Paris verhaftet, der Gottesdienst geschlossen, die Kirchen beraubt. Alle Männer vom 17.45. Jahre wrben zum Waffendienste fr die Kommune gezwungen. Da beschossen d^ Deutschen Paris aufs neue, um die Revolution zu unterdrcken. In ihrer Wut steckten die Kommunisten die ffentlichen Gebude und bet'hmteften Palste mit Petroleum in Brand und ermordeten den Erzbischof und eine Anzahl Gefangener. Erst gegen Mitte Mai gelang es den Truppen der Regierung, von den Deutschen aufs eifrigste untersttzt, Paris von der blutigen Herrschaft der Kommune zu befreien. 7. Ariede. Dem Waffenstillstanbe, der wieberholt verlngert war, folgte der Friebe mit Frankreich. In der Nacht zum 1. Mrz genehmigte bte Nationalversammlung zu Borbeaux die bentschen Friedensbedingungen, deren wichtigste folgende zwei waren: 1. das Elsa, ausschlielich Belfort, ein Fnftel von Lothringen, einschlielich Metz und Thionville, kommt zu Deutschland; 2. Deutschland erhlt 5 Milliarden Frcs. (4000 Mill. Mark) Kriegsentschdigung, bis zu deren Zahlung deutsche Truppen einen Teil des franzsischen Landes besetzt halten. Als Thiers der konstituierenden Versammlung den Wortlaut des Vertrages mitteilen wollte, verlieen ihn die Krfte, und er mute von der Tribne herabsteigen. Am empfindlichsten war den Franzosen die Bestimmung, da ihnen der groe Schmerz", Paris, die heilige, unbesiegbare" Stadt, von feinblichen Truppen besetzt zu sehen, nicht erspart bleiben sollte. Am 1. und 2. Mrz zogen etwa 50 000 Mann deutscher Truppen in die Stadt ein, die sie am 3. wieder verlieen. Der Friede wurde am 10. Mai zu Frankfurt a. M. von 1871 Bismarck und Jules Favre unterzeichnet. Die tapferen Krieger kehrten nun zum Teil in die Heimat zurck, berall mit Begeisterung empfangen. Kaiser Wilhelms Rckkehr nach Berlin war berall ein Triumphzug. Schon an der deutschen Grenze berreichten ihm 400 rheinische Gemeinden einen goldenen Lorbeerkranz. Am 21. Mrz 1871 wrbe von dem Kaiser der erste deutsche Reichstag erffnet und an demselben Tage Graf Bismarck in den Frstenstand erhoben und zum Reichskanzler ernannt. Zugleich ward ihm vom Kaiser die Verwaltung von Elsa und Lothringen bertragen, die keinem deutschen Einzelstaate einverleibt, sondern als deutsche Reichslanbe unmittelbar unter den Kaiser gestellt wrben. Mge sich aber der Wunsch erfllen, den der Kaiser am Schlu seiner Proklamation an das bentsche Volk" am 18. Januar aussprach: Uns aber und Unfern Nachfolgern in der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des deutschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sonbern in den Werken des Friebens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung!" -----

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 142

1912 - Paderborn : Schöningh
142 einstweilen nur der sdstliche Kriegsschauplatz (Belsort) aus-genommen wurde. f) Ter Friede. Die bergabe von Paris hatte auch den Frieden im Gefolge. Frankreich trat das Elsa, aber ohne Belsort, welches den wichtigen Durchgang zwischen Jura und Wasgenwald deckt, sowie Deutsch-Lothringen mit der Festung Metz ab; serner mute es fnf Milliarden Frank Kriegskosten innerhalb dreier Jahre zahlen, nach deren Zahlung erst das franzsische Gebiet von den deutschen Truppen ganz gerumt wurde. Am 1. Mrz zog ein Teil des siegreichen Heeres in Paris ein, verlie die Stadt aber nach zwei Tagen wieder. Am 10. Mai erfolgte in Frankfurt a. M. der endgltige Abschlu des Friedens. g) Ter Aufstand der Kommune. Nachdem die deutschen Truppen Versailles gerumt hatten, brach in Paris eine Erhebung der Arbeiterbevlkerung und des eingesetzten neuen sozialistischen Ge-meinderats, der Kommune, gegen die sranzsische Regierung aus. Deren Truppen, die durch beschleunigte Entlassung der Kriegs-gefangenen verstrkt wurden, warfen unter dem Befehle Mac Mahons den Aufstand nieder. Whrend der mehrtgigen blutigen Straenkmpfe verbte die fanatische Volksmenge arge Greueltaten und legte das Schlo der Tuilerien und viele andere Prachtbauten in Asche (Mai 1871). 70. 6. pie Grndung des Deutschen Weiches. Durch den gewaltigen Krieg von 1870 und 1871 wurde das bergewicht Frankreichs, das seit den Tagen Ludwigs Xiv. so oft die anderen Staaten Europas bedroht hatte, gebrochen, und die alten, Deutschland geraubten Grenzlande Elsa und Lothringen mit den beiden starken Festungen Metz und Straburg, den Aus-salltoren Frankreichs gegen Deutschland, wurden zurckerobert. Die wichtigste Folge fr Deutschland aber war, da während des Krieges die im Jahre 1866 begonnene politische Einigung Deutsch-lands durch Erweiterung des Norddeutschen Bundes zum Deutschen Reiche vollendet wurde. 1. Kaiser und Reich. Schon bei den ersten siegreichen Kmpfen der deutschen Heere war in Deutschland der Wunsch rege ge-worden, da das gemeinsam vergossene Blut der Kitt" fr eine

10. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. V

1908 - Straßburg : Bull
Vorwort zur zweiten Auflage. Das Lesebuch hat bei seinem Erscheinen eine überaus freundliche Aufnahme und günstige Beurteilung erfahren. Bei der Neuauflage sind die geäußerten Wünsche aus Fachkreisen nach Möglichkeit berück- sichtigt worden. Gleichzeitig wurden vielfach Verbesserungen und Abänderungen vorgenommen und neue Stoffe, wie Kinderschutz- gesetz, Gesindeordnung, Vogelschutz, Vogelschutzgesetz, Ge- schichte der heimischen Landwirtschaft u. s. w. hinzugefügt. Dem Buche wurde auch diesmal, wie bei der 1. Auflage, die weitgehendste Unterstützung seitens der Behörden, insbesondere des Kaiserl. Ministeriums, zuteil, wofür die Herausgeber ihren wärmsten Dank aussprechen. In außerordentlich hilfreicher Weise standen dem Unternehmen auch diesmal zur Seite: die Herren Ministerialrat Lichtenberg, Geh. Regierungsrat und Landestierarzt Feist und Landwirtschafts- inspektor Hertzog. Verbindlichster Dank sei hierfür abgestattet! Ferner haben uns durch Aus- oder Umarbeitung, Berichtigung, Ergänzung und Durchsicht der einzelnen Lesestücke in dankenswerter Weise unterstützt: Adler & Oppenheimer, Lederfabrikanten, hier; Aschenbrandt, Ver- bandsdirektor, hier; Blaesius, Landwirtschaftsinspektor und Generalsekretär des elsässischen Hopfenbauvereins, hier; Blattner, Schriftführer des unterelsässischen Geflügelzuchtvereins, hier; Busser, Konservcnfabrikant in Horburg; Doell, Kaiserl. Baurat am Bezirkspräsidium in Metz; Dominicus, Regierungsrat und Beigeordneter der Stadt Straßburg; Dr. Emerich, Gerichts-Assessor und Beigeordneter der Stadt S'raßburg; Fecht, Ministerialrat, Wirklicher Geheimer Oberbaurat am Ministerium, hier; Franz, Regierungs- und Baurat am Ministerium, hier; Friedrich, Verwalter des Straßburger Arbeitsamts, hier; Fachs, Kreistierarzt, hier; Fürst Schneidermeister, hier; Dr. Geissenberger, Bürgermeister in Schlctt- stadt, Vorsitzender der Handwerkskammer für Elsaß-Lothringen; Maser, Landwirtschastslehrer in Saarburg i. L-; Götz, Gestütsdirektor, hier;
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TM Hauptwörter (200)200

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