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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 169

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdemschen Länder Europas, 169 Mit Ausnahme des von Dünen und Kiefernwaldungen eingenommenen öden Küstenlandes südlich der Gironde, der Landes, ist das Garonnebecken sehr fruchtbar und Frankreichs größtes Weingebiet (Bild 95). Unter den Städten steht voran Bordeaux (260), der bedeutendste Hafen Frankreichs am Atlantischen Ozean ivgl. seine Lage mit Bremen, Hamburg!). Es ist auch der Hauptausfuhrort der uach ihm benannten Bordeauxweine. Am östlichsten Punkte der Garonne liegt der lebhafte Jndustrieplatz Toulouse. W. Weinbau an der Gironde bei Bordeaux. § 258. Die auswärtigen Besitzungen und Schntzstaaten Frankreichs sind die wertvollsten Kolonien (etwa 52 Mill. E.) nach denen Englands und Hollands. Sie liegen in Afrika, Asien, in Amerika und in der Süd- see und bildeu die Grundlage des französischen Welthandels. § 259. Staatsverwaltung. Bald nach der Schlacht bei Sedan, am 4. September 1870, wurde Frankreich in eine Republik umgewandelt. Der auf 7 Jahre gewählte Präsident regiert mit Hilfe der Minister und zweier Kammern (dem Seuat und den Deputierten). Beide Kammern wählen als „Nationalversammlung" durch Stimmenmehrheit den Präsidenten. Zeichnung: Das Städte- und Festungsbild Frankreichs. Frank- reich ist als Fünfeck in das Gradnetz einzuzeichnen; die Grenze kann teils als gerade Linie, im W und So als flacher Bogen gezeichnet werden. Nach Ein- Zeichnung der genannten Städte ist die große Bahn Pyrenäen—brüssel durch eilte ziemlich gerade Liuie zu markiereu, die Toulouse, Lirnoges, Orleans, Paris, ^?t. Qnentin verbindet, gleichfalls die Bahn Bayonne—bordeaux—limoges.

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 100

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 100 — andre. Betrachten wir sie genauer, dann erkennen wir, daß es kleine recht- eckige Säulen oder Stäbchen aus Blei sind, auf deren eineu Seite der Buch- stabe steht. Auf dem einen Stäbchen steht ein „a", ans dem andern ein „i" usw. In jeden: Kästchen liegen immer nur dieselben Buchstaben. Die Stäbchen mit den Buchstaben auf dem Kopfe nennt man Lettern. Außer ihnen liegen in einzelnen Kästen noch Stäbchen mit Punkten, Doppel- punkten, Ausrufungszeichen, Fragezeichen usw. Daneben erblicken wir längere Stäbchen, die wie Lineale aussehen. Auf ihnen steht nichts. Alle diese Dinge nennt mau die Schrift. Sie liegt iu deu Schriftkästen. Die Männer vor den Schriftkästen nehmen die Schriftzeichen heraus und setzen ein Zeichen neben das andre auf den Winkelhaken, den sie in der linken Hand halten. Man nennt sie Schriftsetzer. Sehen wir einmal ihrer Arbeit zu! Die Anzeige, die der Kaufmann vorhin brachte, soll jetzt gedruckt werden. Darüber steht: „Großer Aus- verkauf!" Unser Setzer geht an einen Kasten, in dem gauz große Lettern liegen; denn der Kaufmann wünscht, daß diese Worte sehr groß gedruckt werden, damit sie jeder Leser sofort sieht. Nun nimmt er einzelne Lettern aus dem Schriftkasten; bald greift er hierhin, bald dorthin und setzt sie auf deu Winkelhaken. Er braucht nicht genau zuzusehen, deun er weiß, wo die einzelnen Buchstaben liegen und fühlt es auch mit der Hand, ob es die richtigen sind. Sechsmal hat der Setzer große Lettern nebenein- andergesetzt, und das Wort „Großer" ist fertig. Jetzt nimmt er einen dicken Bleistab und legt ihu dahinter. Nun setzt er die einzelnen Buchstaben des Wortes „Ausverkauf" und legt wieder eiuen Bleistab, den „Aus- fchlnß", dahinter. Die Überschrift ist fertig. Sie wird vorläufig mit einem umgelegten Bindfaden umbunden. Nun wird das übrige gesetzt, manches iu kleineren, andres in großen Lettern. Ist eine Zeile auf deu Winkelhaken gesetzt, dann legt der Setzer ein dünnes Messingblech von der Länge der Zeile auf sie — er nennt es die Setzlinie — und beginnt mit der zweiten Zeile. Damit die Zeilen uicht zu dicht aneinander stehen, legt er zwischen je zwei Zeilen ein lauges Ausschlußstück. Ist die zweite Zeile auch fertig, dann wird die Setzlinie herausgezogeu, auf sie gelegt und die neue Zeile beginnt. Die Setzlinie verhindert das Umfallen der gesetzten Zeilen. Wenn der Winkelhaken gefüllt ist, hebt der Setzer den Satz vorsichtig heraus und stellt ihn aus eiu rechteckiges Brett von ungefähr 20 em Breite und 30 ein Länge, das auf drei Seiten von Leisten eingefaßt ist. Dies Brett nennt er das Schiff. Den Satz, der die Größe einer Zeilenreihe einnehmen mag, bindet er mit einem Bindfaden fest, damit er uicht umfällt. Die auf dem Schiff zusammeugestellte Seite wird auf ein größeres Brett, das Satz- brett, gestellt. Ist das Satzbrett gefüllt, dann werden die Schnüre gelöst und eiserne Rahmen darum gelegt. Nun trägt der Drucker mit einer Walze Druckerschwärze auf deu Satz, wenn iu einer kleinen Druckmaschine, der Handpresse, gedruckt werden soll. Die Druckerschwärze ist eine Mischung von Leinölfirnis und bestem Ruß. Bei der Zeituug werden gleichzeitig die erste und vierte Seite itiib dann die zweite und dritte Seite bedruckt. Zuerst werden nur eiu oder zwei Abdrücke oder Abzüge gemacht und dem Redakteur übergeben. Er

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 101

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 101 — liest sie durch und achtet darauf, ob noch Fehler vorhandeu sind. Nach der Durchsicht oder Korrektur wandert der Abzug wieder in die Setzerei. Die Setzer berichtigen die Fehler, indem sie die falschen Buchstaben und Zeichen durch richtige ersetzen. Danach wird der Satz in die Maschine ge- bracht, und nun geht der Druck rasch von statten. Die Druckmaschine druckt uicht nur die Zeitungen, sondern bringt sie auch gefalzt, d. h. fix und fertig zum Vorschein. Was man zum Druck einer Zeitung gebraucht, das ist vor allem Papier. Man bezieht es aus den Papierfabriken. Eine große Papier- fabrik ist in Hillegossen bei Bielefeld. Das Papier des Gütersloher Tage- blatts kommt aus Heiligenstadt im Eichsfelde. Es wird in großen Ladungen von 5000 k°■ nach Gütersloh versandt. 100 kg Papier kosten ungefähr 24 dl. Die Fracht für 5000 kg beträgt 80 bis 90 dl und die Anfuhr ungefähr 10 Jl. Aus 150 kg Papier können 10 000 Zeitungen gedruckt werden. Ferner gebraucht man den Satz. Ihr glaubt gar nicht, wieviel Lettern täglich von den Setzern gesetzt werden müssen. Aus vier Seiten des Gütersloher Tageblatts stehen rund 80 000 Buchstabeu. Um sie druck- fertig zu macheu, gebrauchen 7 Setzer ungefähr 7 Stunden. Die Maschine druckt in einer Stunde ungefähr 1200 bis 1400 Zeitungen. Sind die Zeituugen fertig, dann werden sie von den Zeitungsträgern rasch in die Wohunngen gebracht. Was eine Zeitung täglich ungefähr lostet, könnt ihr einmal aus- rechnen. Die Setzer und Drucker arbeiten täglich 9 Stunden, sie erhalten wöchentlich 27,50 dt Lohn. Die Druckerschwärze kostet das Kilo 00 Pfennig. Im Jahre werden 400 Kilo verbraucht. Die Zeitungsträger erhalten wöchentlich 1,80 dl. Die Bedeutung der Zeitung für jedermann« Eine Zeitung wird heutzutage wohl von jedermann gelesen. Selbst ans dem Lande, Ivo vor 20 Jahren noch wenig Leute eine Zeitung hielten, finden wir sie in jedem Hause. Wie mag das wohl kommen? Sehen wir uns einmal die Zeitung genauer an, vielleicht gibt sie uns selbst die Ant- wort. Zuerst betrachten wir die erste Seite! Unter dem Kopf, d. h. dem Namen der Zeitung, sehen wir, für welche Gegend sie gedruckt ist, wie oft sie erscheint und was für Beilagen sie enthält. Daneben stehen die Bezugsbedingungen und die Preise für Anzeigen der verschiedensten Art. Der ganze Raum unter dem Datum ist in drei Spalten eingeteilt. In der ersten und zweiten Spalte steht fast täglich ein langer Aufsatz über Wichtiges, was sich im Staate oder in der Welt ereignet hat. Zu Weih- nachten oder den andern Festtagen ist es eine Festbetrachtung, am Gebnrts- tage des Kaisers eine Huldigung unsers Landesvaters, am Sedantage ein Aufsatz über die Bedeutung dieses Tages für die Einigung unsers neuerstandenen Kaiserreichs. Diese Aufsätze nennt man Leitartikel. Dann folgt eine Abteilung mit der Überschrift Tagespolitik. Hier werden wir mit allen augenblicklichen staatlichen Verhältnissen und be- deutenden Vorkommnissen des deutschen Vaterlandes oder fremder Länder bekannt gemacht. Unter „Kuust und Wissenschaft" erfahren wir neues aus

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 75

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
75 stnde machte der König ein Ende, indem er erklrte: Ich will nicht, da meine Rte in den Provinzen mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren." Wer bei den Reisen einen Bauer zwang, in zwei Stunden mehr als anderthalb Meilen zu fahren, wurde bestraft. Lie sich ein Offizier eine folche Pflichtvergessenheit zu Schulden kommen, fo mute er fr jede halbe Stunde, die der Bauer zu stark ge-fahreu hatte, 30 Mark Strafe zahlen. Wie sehr die Bauersleute davon berzeugt waren, da ihr König das Beste aller seiner Untertanen wollte, dafr legt folgende Begebenheit einen treffenden Beweis ab: Auf einem Spazierritte berreichte einst ein Bauer dem Könige eine Bittschrift. Er ffnete das Schreiben sofort und sah, da das Papier seltsamer Weise der und der mit Tintenklecksen und Striche bedeckt war. Verwundert fragte der König, was das zu bedeuten habe, worauf der Bauer erklrte: Die Striche stellen meine Nbenselder dar, die Kleckse aber sind des Amtmanns') Schweine, die sie verwsten." Der König freute sich der das Vertrauen des schlichten Landmannes zu seinem Herrscher und der-fgte sofort, da der Amtmann den Bauer vollstndig entschdige. Auch befahl er den Forstbeamten, die Wildschweine in den Wldern abzuschieen, damit sie auf deu anliegenden Feldern keinen Schaden anrichten knnten. 2. Sorge fr eine einheitliche Rechtspflege und eine einlieit-liche Verwaltung. In seinem strengen Gerechtigkeitssinne suchte der König mit Untersttzung des Juristen Samuel Coeceji auch das Rechts-wesen zu verbessern. Er forderte gleiches Recht fr alle und schnelle Erledigung aller Streitsachen. Die schlimme Rechts-pflege," schrieb er bei Beginn seiner Regierung, schreit zum Himmel, und wenn ich sie nicht verbessere, so lade ich die Verantwortung ans mich." Raub. Betrug, Diebstahl und unsittliches Treiben lie er strenge bestrafen, Miggnger ins Zuchthaus bringen. Die Vorrechte des Adels anf dem Lande und der Patrizier in den Stdten wurden im Interesse der Gesamtbevlkerung beschrnkt. Der König schaffte ferner die Hexenprozesse ab, indem er verbot, gegen vermeintliche Zauberer und Hexen das gerichtliche Verfahren einzuleiten. Er hielt sich auch fr berechtigt, richterliche Urteile zu ndern, sei es, sie zu mildern, sei es, sie zu ver-schrfen. ^Friedrich Wilhelm I. ist auch der Schpfer der preuischen Verwaltung. Als oberste Staats-(Zentral-)behrde setzte er das General- Direktorin m ein, dessen einzelnen Abteilungen fr Kriegs-, Finanz- nud Domnenwesen Minister vorstanden; die Oberleitung lag in den Hnden des Knigs. Unsern heutigen Regierungen ') Den Titel Amtmann fhrten die Pchter der kniglichen Gter (Domnen).

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 153

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
von Orleans) und der Geistlichkeit (Bischof Talleyraud) schlo sich der neuen Krperschaft an. Als hierauf tu der Nhe von Paris Truppen angesammelt wurden und der König den beim Volke beliebten Minister Necker entlie, geriet ganz Paris in Aufregung. Die Sturmglocken wurden gelutet, die Zeug-Huser erbrochen und die Bastille, eine alte Zwingburg und zugleich ein Staatsgefngnis namentlich fr politische Verbrecher, in dem wieder-holt unschuldig Verurteilte gesessen hatten, erstrmt.') Von Paris verbreitete sich die immer noch zunehmende Grung durch das ganze Land. In den Provinzen erhoben sich die hart bedrckten Bauern gegen ihre Gutsherren, erstrmten und plnderten Schlsser und Klster, vernichteten die Pachturkunden und vertrieben Edelleute und Geistliche, die als Emigranten zu den benachbarten Staaten ihre Zuflucht nahmen und besonders an den Hfen deutscher Bischfe am Rhein eine freundliche Aufnahme fanden. 2. Die verfassunggebende (konstituierende) Nationalver-sammlung. (17891791). a) Wichtige Beschlsse. An Stelle der Reichsstnde war die verfassunggebende (konstituierende) Nationalversammlung getreten; um der stets wachsenden Volkswut gegen Adel und Geistlichkeit Einhalt zu hm, fate sie iu der denkwrdigen Nacht vom 4. aus den 5. August 1789 eine Reihe wichtiger Beschlsse. Durch die Verkndigung der Menschenrechte" wurden die Vor-rechte einzelner Stnde, Personen und Krperschaften aufgehoben; fortan sollten alle Franzosen gleiche Rechte haben. Der Leibeigenschast der Bauern wurde ein Ende gemacht; ans die Steuerfreiheit, das Jagdrecht und die anderen feudalen Rechte mute der Adel verzichten (Sturz des Feudalstaates). Den Brgern Frankreichs wurde das Recht zuerkannt, Abgeordnete zu whlen (politische Freiheit); jede religise berzeugung sollte geduldet werden (religise Freiheit)/ jeder seine Meinung in Wort und Schrift nern (Rede- und Pre-freiheit), jeder ungehindert feine geistigen und krperlichen Krfte zu feinem wirtschaftlichen Fortkommen gebrauchen knnen (Gewerbesreiheit). Die Verwaltung des Landes wurde dem Könige und der Volksvertretung bertragen, doch wurde dem Könige nnr ein r) Das Andenken an diese Tat wird heute in Frankreich als nationaler Festtag gefeiert.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 155

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
155 und in Varennes festgehalten und dann unter Hohn und Spott des Pbels als Gefangener nach Paris zurckgefhrt, wo er gezwungen wurde, den Eid auf die Verfassung zu leisten. Die gesetzgeberische (legislative) Nationalversammlung. (1791 1792^. a) Die Gefangennahme des Knigs. Nachdem die verfassunggebende Nationalversammlung ihr Werk, dem Lande eine Verfaffuug zu geben, vollendet hatte, trat an ihre Stelle die gesetz-gebende (legislative), die durch Erla von Einzelgesetzen die Verfassung weiter ausbauen sollte. In dem Parlamente bernahm die Linke, die republikanische Partei, in der die Girondisten^) und Jakobiners am rcksichtslosesten vorgingen, die Fhrung, während die Rechte, die sich aus den Anhngern der konstitutionellen Monarchie zusammensetzte, immer mehr an Einflu verlor. Der König wurde gezwungen, an sterreich, das sich mit Preußen verbndet hatte, um dem revolutionren Treiben in Frankreich entgegenzutreten, den Krieg zu erklären; er tat es. Als er sich aber weigerte, die Geistlichen, die die Verfassung nicht beschworen hatten, aus dem Lande zu weisen und die Emigranten, die innerhalb einer festgesetzten Frist nicht zurck-gekehrt waren, zum Tode zu verurteilen und ihrer Gter-verlustig zu erklären, als serner die Preußen und sterreicher in Lothringen einrckten und der Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig eine Erklrung verffentlichte, die alle Anhnger der neuen Staatsform in Frankreich bedrohte; da reizten die Jakobiner den zahlreichen Pbel der Vorstdte zu einem Sturm auf die Tuillerim. Der König flchtete mit den Seinen in die Nationalversammlung, wo er Schutz zu finden hoffte; aber feine Worte: Ich bin hierher gekommen, um Frankreich ein groes Verbrechen zu ersparen, ich hoste, nirgends sicherer zu fein als in ihrer Mitte!" machten keinen Eindruck. Er wurde mit seiner Familie zum Tempel", einem bnrghnlichen Gebude, gebracht und unter strenge Aufsicht gestellt; sein Schicksal lag bei der Nationalversammlung, seine Regierung hatte ein Ende. b) Die Septembermorde. Als die Nachricht von der Ein-nhme Verdnns durch die Preußen nach Paris gelangte, benutzten die Jakobiner diese Gelegenheit, die letzten Anhnger des Knigtums aus dem Wege zu rumen. Der Justizminister Dauton, selbst ein wtender *) Sie fhrten ihren Namen nach dem Departement der Gironde. 3) So genannt nach dem Orte ihrer Zusammenkunft, einem frheren Kloster der Jakobiner (Dominikaner).

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 167

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
167 der englischen Flotte. welche auf dem Mittellndischen Meere kreuzte. Er nahm den Johannitern die Insel Malta, eroberte Alexaudr.a . und machte sich durch die denkwrdige Schlacht bei den Pyram.deu zun. eigentlichen Herru vou gypten. Als inzwischen der englische Ad-miral Nelson die sranzsische Flotte bei Abnkir vernichtet hatte und das Heer von der Rckkehr nach der Heimat abgeschnitten war, zudem die Trkei an Frankreich den Krieg erklrt hatte, drang Napoleon der die Landenge von Suez nach Syrien vor, kehrte aber unterrichteter Sache nach gypten zurck, wo er bei Abukir das Heer der drfen vollstndig besiegte. Inzwischen waren ungnstige Nachrichten von der Kriegfhrung Frankreichs nach gypten gedrungen, und da Napoleon seine Anwesenheit in Frankreich fr wichtiger hielt als am Nil, bertrug er dem General Kleber dm Oberbefehl in gypten und kehrte nach Paris zurck, wo er mit Jubel empfangen wurde. Das von ihm zurckgelassene Heer mnte sich spter den Englndern ergeben, die den Franzosen freien Abzug gewhrten. 3. Napoleon als Konsul, a) Napoleons Staatsstreich. Mit Waffengewalt strzte Napoleon das Direktorium, das seine Un-shigkeit bewiesen und sein Ansehen beim Volke lngst verloren hatte., und lie sich zum Ersten Konsul auf zehn Jahre ernennen. Tat-schlich war er bereits ein Alleinherrscher mit unumschrnkter Gewalt; denn die beiden Mitkonsuln hatten nur eine beratende Stimme. , b) Der zweite Koalitionskrieg. (17991801.) Im Jahre 1798 hatte der franzsische General Berthier den Kirchenstaat in die Rmische Republik verwandelt und den 80jhrigen Papst Pins Vi. nach Valence in Frankreich gebracht, wo er in der Gefangenschast starb. Dem Könige von Sardinien wurde Piemont entrissen und aus der Schweiz die Helvetische Republik'gebildet. Dieses gewaltttige Vorgehen Frankreichs, der Ha der absoluten Frstengewalt gegen die sranzsische Republik, seruer die Hoffnung, verlorene Gebiete zurckzn-gewinnen, hatte die Fürsten Europas enger aneinander geschlossen und zu einem Bndnisse zwischen England. Rußland, der Trkei. sterreich und Neapel (zweite Koalition) gefhrt. Die Franzosen wurden vou dem Erzherzog Karl der den Rhein /, zurckgedrngt, der russische General Snwarow schlug im Verein mit den sterreichern die franzsischen Armeen in Oberitalien und lste die dort gegrndeten Republiken auf. Daun stieg er unter schweren Ver- z lusten mitten im Winter der den St. Gotthard, um die Franzosen auch

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 184

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
184 Alt die Spitze einer Provinz wurde ein Oberprsident gestellt, und an Stelle der bisherigen Kriegs- und Domnen-k a m m er n traten Regierungen mit Prsidenten. Ferner - wnke durchgehend die Verwaltung von der Justiz getrennt. Die Verwaltung des Landes war durch diese nderungen bedeutend verbessert und der amtliche Verkehr erheblich erleichtert. 7. Verbesserung des Heerwesens. Vor altem bedurfte das Heerwesen einer vollstndigen Neugestaltung. Zuerst galt es. den Offizier-stand von den unbrauchbaren und unzuverlssigen Mitgliedern zu reinigen. Die lteren Offiziere wurden entlassen und tchtige junge Krfte heran-gezogen. Jene, die sich mit ihren Soldaten oder Festungen so feige deu Feinden bergeben hatten, wurden vor ein Kriegsgericht gestellt und verurtehi ^-Einchesonderer Befehl des Knigs hob allen Unterschied der Geburt bei Besetzung der Ossizier stellen aus und verordnete, da im Frieden Kenntnisse und Bildung, im Kriege ausgezeichnete Tapser-keit, Tchtigkeit und berblick einen Anspruch auf Befrderung ge-whren sollten. .. . o / ?Zr Neugestaltung des gesamten Heerwesens wurde auf Scharnhorsts Vorschlag die allgemeine Wehrpflicht eingefhrt und am 3. September 1814 als Staatsgesetz verkndet. Jeder brauchbare mnnliche Bewohner des Staates war seit dieser Zeit verpflichtet zu dienen und konnte jeden Augenblick vom Könige zur Verteidigung des Vaterlandes herangezogen werden. So hatte Preußen ein Volks he er, in dem neben dem rmsten auch der Sohn des vornehmen und reichen Mannes in Reih und Glied.stand, v y. . '-Dte enteyrende Strafe des Gassenlaufens Und die Prgelstrafe wurden abgeschafft (letztere nur noch fr gemeine Verbrecher angewendet) und der Soldatenstand zu einem Ehrenstande gemacht. Zopf. Locken und'"Puder fielen fort, dagegen wurde fr eine zweckmigere und bessere Kleidung und fr gute Waffen und eine kriegstchtige Ausbildung, wie sie im Heere Napoleons bestand, gesorgt. Nach dem Tilsiter Frieden Surfte Preußen nur 42000 Koldaten halten, also weniger, als es schon unter Friedrich Wilhelm I. besa. Aber Scharnhorst wute Rat. Monatlich wurden bei jeder Kompagnie 5 Soldaten entlassen und 5 andere eingezogen, soda jede Kompagnie jhrlich 60 Mann der die festgesetzte Zahl ausgebildet hatte.1) Schon nach drei 3) Die entlassenen Mannschaften nannte man,, Krmp er" vonkrumpen, krimpen- einschrumpfen lassen z. B. beim Tuch.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 220

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
220 Haus unternahm, um sich mit Waffen zu versorgen. General Wrangel stellte ohne Blutvergieen die Ruhe in Berlin wieder her. Im Dezember 18^8. erlie.^ann der König eine von ihm selber aufgestellte (oktroyierte} freisinnig^rrfaffnng; sie wurde am 31.Januar 1850 als Staatsgrundsatz verkndet und vom Könige oemworen. Preuens war damit in die Reihe der konstitutionellen tza et ie n^ getreten. Der Verfassung gein teilt der König mit den Vertretern des Volkes die gesetzgebende Gewalt; letztere haben das Recht der Steuerbewilligung. Dem Könige allein steht die vollziehende Gewalt zu; er fhrt den Oberbefehl der das Heer; er hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schlieen, das Recht der Begnadigung, Orden zu verleihen und Mnzen zu prgen. Die Person des Knigs ist unverletzlich, fr seine Regierungshandlungen ist er nicht verantwortlich. Die Verantwortlichkeit tragen die Minister, die vom Könige berusey tuvj) entlassen werden. ' . . ,A: " Alledrenen smd vor dem Gesetze gleich/ Standesvorrechte finden nicht statt. Die persnliche Freiheit ist gewhrleistet^ Die Wohnung und das Eigentum ist unverletzlich. Die Freiheit des religisen Bekenntnisses, die Ver-Einigung der Religionsgesellschaften und die gemeinsame husliche und ffentliche Religionsbung sind gewhrleistet. Fr die Bildung der Jugend soll durch ffentliche Schulen gengend gesorgt werden. Eltern und deren Stellvertreter drfen ihre Kinder und Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, der fr die ffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist. Das Briefgeheimnis ist unverletzlich. Alle Preußen sind wehrpflichtig. ^ . Die Voltsvertretung besteht aus dem Herrenhause"und dem Hanse der Ab geordneten^oeide zusammen bildenden Landtag. Zum Herren-hause gehren die volljhrigen Prinzen des Kniglichen Hauses, dann Mit-glieder mit erblicher Kerechtjgusi^und solche, die vom Konige auf.lebenszeit "berufen sind. Dte Mttgltloe?' Bei g corb'n eteriljffitse's''werden vom Volke durch Wahlmnner gewhlt. Whlbar ist jeder Preuße, der das 30/ Lebensjahr vollendet, die brgerlichen Ehrenrechte nicht verloren hat und be- . reits drei Jahre dem preuischen Staate angehrt. Jeder Preuße, der 25 * Jahre alt ist und in der Heimatgemeinde die Berechtigung zu Gemeinde*' whlen besitzt, ist stimmberechtigter Urwhler, Der König lt durch seine Minister dem Landtage die Entwrfe zu neuen Gesetzen vorlegen. Sind beide Huser, denen ebenfalls das Recht zusteht, Gesetze vorzuschlagen, mit einem' Gesetzentwrfe einverstanden, so erhebt ihn der König zum Gesetze und macht ihn bekannt. Die Mitglieder des Herrenhauses und Abgeordnetenhauses werden alljhrlich von dem Könige einberufen. 4. Der Krieg gegen Dnemark. 18481851. a) Der Krieg, von 1848. Die heutige preuische Provinz Schleswig-Holstein zerfiel/,; frher in zwei Herzogtmer, die bis zur Mitte des fnfzehnten Jahr-Hunderts (1459) ihr eigenes Herrscherhaus hatten. Seit dieser Zeit standen beide Lndchen unter dnischer Herrschaft; der König von Dnemark war

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 224

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
224 Die franzsische Iernarrevotntion von 1848. 1. Der Sturz der bisherigen Regierung. In Frankreich hatte der Brgerknig" Louis Philipp nach und nach seine Beliebt-heil eingebt und seinen Einflu verloren. Dem Lande war zwar eine Verfassung gegeben; da diese aber von den Ministern nur zum Scheine beobachtet wurde und der König den reicheren Brg er stand , die Bourgeoisie, auf Kosten der brigen Stnde bevorzugte, sover-feindete er sich mit den Republikanern, den Bo napartisten und den Legitimsten, den Anhngern der alten Knigsfamilie der Bonrbonen. Wie vor dem Ausbruch der ersten Revolution, fo suchten auch jetzt gewissenlose Dichter und Schriftsteller, wie Viktor Hugo, George Saud und Eugen Sue die Unzufriedenheit der besitzlosen Arbeiterklasse zu schren. Eigentum ist Diebstahl," predigte Proudhon, während Lonis Blanc ein Gemeingut aller Arbeits-mittel und eine Verteilung der wirtschaftlichen Ertrge erstrebte und von dem Staate die Auerkeimimg des Rechtes auf Arbeit" forderte. Da ferner durch die hohe Einschtzung kaum eine Million Staatsbrger das Wahlrecht besaen, verlangte das Volk eine nderung des Wahlgesetzes. Das Verbot der Abhaltung eines Reformbanketts seitens der Re-giernng war die Veranlagung zum Ausbruch der dritten franzsischen Revolution am 22. Februar 1848, der sogenannten Februarrevolution. Der König Louis Philipp dankte ab und floh mit seiner Familie nach England. Frankreich wurde als Republik erklrt, eine vorlufige Regierung eingesetzt und eine verfassunggebende Nationalversammlung einberufe. Zum Prsidenten whlten die Fran-zosen einen Neffen Napoleons I.. den Prinzen Louis Napoleon Bonaparte. 2. Napoleon Iii. a) Der Staats st reich. Louis Napoleon,' der zweite Sohn des ehemaligen Knigs Ludwig von Holland, hatte schon zweimal verbucht, sich zum Herrscher von Frankreich zu machen, das erste Mal durch einen Aufstand zu Straburg (1836), das zweite Mal zu Boulogne bei Gelegen-heit der Uberfhrung der Leiche Napoleons I. nach Paris (1840); beide Versuche milangen. Als Napoleon seine Stellung als Prsident befestigt, das Heer auf feine Seite gebracht und das Volk fr sich gewonnen hatte, wagte er am 2. Dezember 1851 den sogenannten Staatsstreich. Er lie seine gefhrlichsten Gegner, den Abgeordneten Thiers und den General Cavaignac, verhaften, lste die Nationalversammlung auf und warf den Aufstand der Pariser durch das Militr nieder; dann ri er, durch eine knstlich geleitete Volksabstimmung zum Pri n z-Prsid ent en auf 10 Jahre gewhlt, die Alleinherrschaft an sich.
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