Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 52

1888 - Leipzig : Teubner
- 52 Wettkmpfe in den musischen Knsten fanden in Olympia nicht statt. Als Preis empfing der Sieger im voraus einen Palmenzweig, dann ein Reis von dem heiligen lbaume, das zu einem Kranze gewunden war, fr den Hellenen das kstlichste Besitztum der Erde. In seiner Vaterstadt warteten des Siegers neue Ehren (welche?). Denke an die Bedeutung der Spiele fr die griechische Erziehung; dieselbe soll Thatkraft erwecken. Streitigkeiten zwischen den ein-zelnen Staaten wurden oft bei Gelegenheit der olympischen Spiele geschlichtet (der Gottesfriede). Vom Beginn der Spiele bis in die Zeiten der Rmerherrschaft haben die Knstler gewetteifert, den Festplatz von Olympia (die Altis) zu Ehren der Götter und zur Verherrlichung der Sieger mit Tempeln und Bildsulen wrdig zu schmcken. So ist Olympia zu einem Hauptmittelpunkt hellenischen Kunstlebens geworden. Nach dem Aufhren der Spiele (394 n. Chr.) haben gewaltige Erdbeben zu Anfang des Mittelalters die Bauwerke zu Boden geworfen; der die Trmmersttte lagerte sich eine Schicht von Lehm und Sand durch das von benachbarten Hhen infolge der Regengsse herabrutschende Erdreich. Die Ausgrabung erfolgte seit 1875 als erste Friedensarbeit des Deutschen Reiches, angeregt durch Ernst Eurtius, den Lehrer des deutschen Kronprinzen und den Freund Emannel Geibels. . 34. Die isthmischen Spiele auf der Landenge von Korinth zu Ehren des Poseidon (Schillers Kraniche des Jbykns). Das delphische Orakel (Delphi am Fue des Parna). Die Pythia, die Priesterin des Apollo, sa auf goldenem Dreifu der einem Erdspalt, dem betubende Dmpfe entstrmten. Ihre unverstndlichen Laute wurden von den Priestern in Verse gebracht und diese den Fragenden als Antworten bergeben, weniger Weis-sagungen als Ratschlge fr das Handeln der Menschen. Die Priester des Lichtgottes, im Besitz der ausgedehntesten Kenntnisse von allen Vorgngen in der hellenischen Welt, bten in der lteren Zeit einen heilsamen Einflu auf das Leben einzelner Menschen sowie ganzer Staaten. Oft waren die Antworten doppelsinnig (nenne Beispiele!). Reiche Schtze strmten hier zusammen (woher?).

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 142

1888 - Leipzig : Teubner
142 Finanzminister und der Feldmarschall des Knigs von Preußen; das wird den König von Preußen aufrecht erhalten"). Im Verein mit Leopold von Dessau hat er die ber-legeuheit der preuischen Waffen begrndet. Die Potsdamer Riesen-garde (die langen Kerls). Fr die Verwaltung der Staatseinknfte und fr die Landwirtschaft wirkte er heilsam. Die vertriebenen evangelischen Salzburger nahm er in Preußen auf. Seine Er-holung fand er im Tabackskolleginm. Als treuer Reichsfrst hielt er stets zu Ostreich, wurde aber mit Undank belohnt (Da steht einer, der mich rchen wird"). Im spanischen Erbfolgekrieg gewann er Geldern (wo?); im nordischen Krieg Vorpommern bis an die Peene. 5. Das Zeitalter Friedrichs des Groen. Aus Friedrichs Jugendzeit. . 182. Friedrich ist am 24. Januar 1712 zu Berlin geboren; die Erzieherin seiner frhesten Kinderjahre war eine Franzsin, die schon seinen Vater erzogen hatte. Nach des Knigs Willen soll der Kronprinz ein guter Christ, ein guter Soldat und ein guter Wirt werden. Aber die Neigungen des Sohnes erweisen sich als denen des Vaters entgegengesetzt. Anstatt des Eifers fr das Kriegswesen Liebe zur franzsischen Litteratnr, die ihm sein franzsischer Lehrer (schon der zweite!) einflt, zu den schnen Knsten und Wissen-schasten; Quanz, sein Lehrer im Fltenspiel. Die Mistimmung zwischen Vater und Sohn wird genhrt durch die Mutter (Sophie Dorothea), eine Tochter des Kurfrsten von Hannover und Knigs von England, und durch die Schwester Wilhelmine, die beide auf der Seite Friedrichs stehen; Plan einer Doppelheirat zwischen dem preuischen und dem englischen Hause, spter gegen Wissen und Willen des Vaters betrieben. Ein Besuch bei dem verderbten Dresdener Hofe wirkt schlecht auf die Sitten des Prinzen; anstatt der Sparsamkeit des Vaters Neigung zum Geldausgeben und Schuldenmachen; bei seinem leicht-fertigen Leben untersttzen ihn Keith und Katte. Es kommt zum offenen Zwiespalt. Dem Verlangen des Vaters, der Thronfolge zu entsagen, setzt Friedrich trotzigen Stolz entgegen (was antwortet

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 143

1888 - Leipzig : Teubner
- 143 - er?). Krperliche Mihandlungen (denke an den furchtbaren Auftritt in Potsdam!) lasfen den Plan zur Flucht nach England reifen. Die Gelegenheit bietet eine Reise des Knigs nach Sddeutschland 1730. Die Flucht wird vereitelt durch die Wachsamkeit der Um-gebung des Prinzen. Friedrich behauptet seinen trotzigen Stolz gegenber den rgsten Drohungen und Mihandlungen des Vaters (der Auftritt in Wesel). Keith rettet sich, Katte in Berlin fest-genommen. Ein Kriegsgericht soll die beiden Gefangenen zum Tode verurteilen. Die Hinrichtung Kattes vor dem Gefngnis Friedrichs in Kstrin und der Zuspruch des Geistlichen erschttern sein Gemt. Die harte Zucht und Schule bei der Kriegs- und Domnen-kammer in Kstrin. Die vllige Vershnung des Vaters bei der Hochzeit seiner Schwester Wilhelmine. Gegen seine Neigung heiratet Friedrich die ihm vom Vater bestimmte Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern; wird Oberst eines Regiments in Rnppin. Glckselig heiteres Leben in Rheinsberg, verschnt durch anmutige Geselligkeit, Beschftigung mit franzsischer Litteratur (Voltaire) und ernsten wissenschaftlichen Arbeiten. Sein Autimacchiavell" erweckt groe Hoffnungen. (Der Fürst ist nur der erste Diener des Staates.) Welchen Einflu hat die harte Schule der Jugend auf Friedrichs Lebensanschauung gehabt? 1740 stirbt Friedrich Wilhelm I. (Mein Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so wrdigen Sohn zum Nachfolger habe!"). Die schleichen Kriege und der streichische Erbfolgekrieg. Schon bei dem Regierungsantritt zeigt sich der groe König. . 113. Was antwortet er dem alten Dessauer, der um Erhaltung seiner Stelle und Autoritt bittet? Was bedeutet seine Mahnung Die Possen haben nun ein Ende"? Den Ministern befiehlt er, zuerst stets des Landes Wohl, erst in zweiter Linie fein eigenes zu be-rcksichtigen. Die Truppen sollen nicht nur schn, sondern auch brauchbar, ein guter Soldat nicht nur herzhaft, sondern auch menschlich sein. Die Folter wird bald ganz aufgehoben. 1740 erlischt mit dem Tode Karls Vi. der Mannsstamm des Hauses Habsburg. Maria Theresia in gefhrlicher Lage. Friedrich Ii., geleitet von Ruhmbegier und von dem Streben, die Macht Preuens zu mehren, tritt in die Fustapfen des groen Kurfrsten; er erneuert alte Erbausprche seines Hauses auf das schlesische Frstentum Jgerndorf und die schleichen Herzogtmer )

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von

7. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind

8. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 6

1909 - Breslau : Hirt
6 4. Störungen in der Lagerung der Gesteinsschichten und die Gebirgsbilduug. 4. Störungen in der Lagerung der Gesteinsschichten und die Gebirgsbildung. i - Die Sinkstoffe der Flüsse werden auf dem Grunde der Meere und Seen wagerecht abgelagert, daher hatten die Schichtgesteine ursprünglich alle eine horizontale oder doch nur wenig geneigte Lage. Diese Lagerung zeigen sie heute nur noch an wenigen Stellen. Meist sind sie aus ihrer ursprünglichen Lage durch Faltuug und Brüche verschoben worden. Die Ursache dieser Störung liegt ebenfalls in der allmählichen Abkühlung und der damit der- bnndenen Einschrumpfung der Erde. Da nämlich die Gesteins- hülle sich dem andauernd kälter werdenden und darum ein- schrumpfenden Erdkern an- schmiegen mußte, so wurde sie gezwungen, Falten zu werfen wie ein einschrumpfender Apfel oder wie ein Kleidungsstück, das für den Körper zu weit ist. Durch solchen Faltenwurf ent- standen die meisten Gebirge der Erde, die Faltengebirge, wie Schweizer Jura, Alpen, Kar- Paten, Apennin, Ural, Balkan, Pyrenäen, die innerasiatischen Gebirge, die Anden und das Felsengebirge Amerikas, die Alleghanies usw. Durch die Faltung ist die ursprüngliche wagerechte Lagerung (Bild 6) ver- ändert in schräge (Bild 7), senkrechte (Bild 5) oder in Bogeuform (Bild 8), ja die Reihenfolge der Gesteinsschichten ist durch Überkippen und Überein- auderschiebeu vou ursprünglich in gleicher Höhe lagernden gleichartigen Kniesörmige Unibiegung und Überkippung der Schichten. Quergipfcl. G — Gneis und Glimmerschiefer. K = Kalkstein, 3. Schema einer Grabensenkung. 4. Schema einer Horstbildung Schichten in die umgekehrte verwandelt, so daß die ältesten Schichten oben, die jüngeren unten liegen (Fig. 2). An manchen Stellen der Erdrinde tratet: aber auch bei dem Versuche, sich deiu kleiner gewordenen Erdkern anzuschmiegen, Sprünge und Risse auf, und große Bodenstücke sanken dem Gesetz der Schwere folgend in die Tiefe. Nach der Form der eingesunkenen Schollen unterscheidet man 1. Grabenbrüche

9. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 9

1909 - Breslau : Hirt
5. Die Zeitalter der Erdgeschichte. 9 Die in den völlig ungestört lagernden Erdschichten vorhandenen Pflanzen- und Tierreste zeigen nämlich von unten nach oben ein stetiges Fortschreiten der Lebewesen zu immer größerer Vollkommenheit des Baues. Absatzgesteine mit Versteinerungen nur niederer Lebewesen sind demnach, so schließt man, älter als solche, die auch höher entwickelte enthalten. Ebenso nimmt man mit Sicherheit an, daß Gesteinsschichten, die gleiche oder ähnliche Pflanzen- und Tierformen in den Fossilien aufweisen, gleichaltrig sind. Das Alter der Eruptivgesteine bestimmt sich nach dem Alter der von ihnen durchbrochenen Absatzgesteine. Jene sind meist jünger als diese. Oft sind freilich die Ausbruchgesteine auf ihrem Wege nach oben unter der Oberfläche stecken geblieben, und dann läßt sich ihr Alter im Verhältnis zu den über- lagernden Absatzschichten nicht erkennen. Alle zu derselben Zeit entstandenen Schichtgesteine faßt man zu einer Formation, mehrere Formationen zu einem geologischen Zeitalter zu- sammenund unterscheidet so dieurzeit und vier weitere Zeitalter (Fig. 11). I. Die Urzeit der Erde. Diesem Zeitalter gehören die ältesten Absatz- gesteine, kristallinische Schiefer, wie Gneis, Glimmer- und Tonschiefer, und die infolge vulkanischer Durchbrüche das Schichtgestein häufig bedeckeudeu kristallinischen Granitmaffen an. Sie bilden das Urgebirge der Erde, das in vielen deutschen Gebirgen, wie im Riesengebirge, Erzgebirge, Fichtel- gebirge, im Böhmer und Thüringer Wald, im Wasgenwald, Schwarzwald u. a. sowie in den Zentralalpen bloßgelegt ist. Es ist ohne nachweisbare Pflanzen- und Tierreste—daher erscheint einezerlegung in Formationen ausgeschlossen—, enthält aber wertvolle Schätze, wie Marmor, Zinn-, Gold- und Silber- erze, Graphit und Edelsteine. Ii. Die Primärzeit oder das Altertum der Erde. Diese Periode kann auch das Zeitalter der Kryptogamen und der wirbellosen Tiere genannt werden. Baumfarne, baumförmige Schachtelhalme, Schuppen- und Siegel- bäume beherrschen die Landschaft (Bild 9). Von den Wirbeltieren lebten nur einige Arten, Amphibien, Reptilien und Fische. Dies Zeitalter zerfällt wieder in drei Formationen: 1. Die wiederum in einzelne Gruppen zerfallende Formation der Vorkohlenzeit (Rheinisches Schiefergebirge, Harz). 2. Die Steinkohlenformation (die Gebiete der Steinkohlenlager). 3. Kupferschiefer (in Thüringen und am Ostharz). Zu Bild 5. Durch die Faltung sind die kalkschichten genau senkrecht gestellt. Infolge der Verwitterung tritt die Schichtung klar zutage. Der Predigtstuhl (1275 m) bietet eine treffliche Aussicht auf den Dachstein und auf das seenreiche Trauntal. Zu Bild 6. Die Kreide ist in groben Bänken geschichtet durch Lager von Feuersteinknollen, deren kieseliger Stoff zugleich mit der Kreide sich niedergeschlagen und zu knolligen Bildungen zusammengeballt hat. Vor den Schichtenköpfen liegt eine durch Wandabbruch entstandene Strandleiste oder Terrasse, die so breit ist, dah sich die Wellen auf ihr brechen und den Fuh des senkrechten Kliffs nicht mehr angreifen. Zu Bild 7. Die schrägliegenden Schichten treten durch rote Farben, wechselnd mit weißlichen Tönen, auffallend hervor. Zu Bild 8. Der Blick fällt von Süden auf die durch die Verwitterung schräg abgetragenen Schichten, deren verschiedenfarbige Köpfe sich infolge der dürftigen Bewaldung wie lange Bänder weithin verfolgen lassen. Das innere der Muldenbiegung heiht der Muldenkern, das der Eewölbebiegung der Eewölbekern.

10. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 11

1909 - Breslau : Hirt
5. Die Zeitalter der Erdgeschichte. Ii 1. Die Trias^ (Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, z. B. in Thüringen, Schwaben, Pfalz, Ostalpen, Helgoland). Häufig sind im Triasgestein Salz- lager und Salzquellen. 2. Die Juraformation (Iura, ein Teil der Wesergebirge). 3. Die Kreideformation (Rügen, Südengland, Nordfrankreich, Elb- Sandsteingebirge). Iv. Die Tertiär-^ oder Neuzeit der Erde. Braunkohlenforma- tion. Mit dem Eintritt in diese Periode überschreiten wir die Schwelle zur Gegenwart. Pflanzen- und Tierwelt nehmen immer mehr die Form der Jetztzeit an. Braunkohle, Petroleum und Bernstein bilden sich. Es beginnt eine neue Verteilung von Land und Wasser Platz zu greifen, die allmählich zur Abgrenzung der heutigen Kontinente führt. Nebenher geht eine gewaltige Gebirgsbildung und eine ausgedehnte vulkanische Tätigkeit. Vom Atlas über die Alpeu und Karpaten, vom Kaukasus bis zum Himalaja baut sich ein mächtiger Wall von Kettengebirgen auf, die Anden steigen empor, von der Eifel bis zu den Kegelbergen Nordböhmens erheben sich Vulkane, und große Strecken Schottlands und Islands werden von ausgedehnten Basaltdecken überlagert. V. Die Quartär- oder Jetztzeit der Erde, das Zeitalter des Menschen, der wohl schon am Ende der Tertiärzeit dagewesen ist. Die hier zu unterscheidenden Formationen sind: 1. Das ältere Schwemmland oder Diluviums 2. Das jüngere Schwemmland oder Alluviums Die Gesteine dieser Zeit sind locker, nur selten zu festem Fels vereinigt. Geschiebe von Sand, Kies und Lehm bilden das ältere Schwemmland oder das Diluvium (Oberrheinische und Norddeutsche Tiefebene, Süddeutsche Hochebene). Die Bildung des jüngeren Schwemmlandes oder des Allu- viums geht in der Gegenwart noch ununterbrochen vor sich (Delta, Meeres- sandstein, die Marschen). Zu den diluvialen Lehmablagemngen gehört auch der Löß, eine poröse Bil- dung aus feinstem Tonstaube mit Beimengung von Quarzkörnchen, Kalk und Braun- eisen. Er ist großenteils durch Staubstürme aus Wüsten fortgetragen, hat sich in Steppenländern niedergeschlagen und ist hier von der Grasnarbe festgehalten. Er bildet die berühmtesten Kornkammern der Alten nnb Neuen Welt, so am Süd- rande der Norddeutschen Tiefebene, in der Oberrheinischen Tiefebene, in Ungarn und Rumänien, in Sndrußland, sodann in Argentinien östlich der Anden, vor allem aber in China (Bild 10). In den lockeren Diluvialmassen, den sogenannten Seifen 1 Nach der häufig in ihr anzutreffenden Gliederung in drei Stufen; trias — Dreiheit. 2 Diese Formation galt früher als dritter Hauptabschnitt der Erdgeschichte; lateinisch tertius ^ der Dritte. ■! Vom lateinischen diluvium = Sintflut, die man früher in diese Formation verlegte. 4 Lateinisch alluere — anschwemmen. _5 Die Metallkörner und Edelsteine werden aus dem Boden durch Ausseifen oder Aus- waschen gewonnen; daher nennt der Bergmann Ablagerungen, in denen sie vorkommen, Seifen oder Seifengebirge.
   bis 10 von 157 weiter»  »»
157 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 157 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 5
3 0
4 20
5 2
6 7
7 23
8 0
9 2
10 18
11 4
12 8
13 0
14 2
15 7
16 5
17 10
18 46
19 16
20 0
21 0
22 4
23 2
24 18
25 0
26 7
27 1
28 4
29 9
30 1
31 7
32 2
33 6
34 3
35 1
36 3
37 20
38 14
39 9
40 3
41 10
42 3
43 6
44 7
45 9
46 6
47 9
48 2
49 38

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 8
2 1
3 18
4 10
5 4
6 15
7 3
8 1
9 22
10 2
11 4
12 17
13 3
14 4
15 2
16 3
17 24
18 1
19 4
20 12
21 26
22 3
23 9
24 3
25 4
26 0
27 3
28 10
29 4
30 0
31 0
32 1
33 6
34 0
35 1
36 1
37 2
38 17
39 6
40 2
41 5
42 4
43 15
44 0
45 0
46 0
47 4
48 16
49 16
50 28
51 1
52 2
53 0
54 8
55 0
56 2
57 0
58 1
59 7
60 0
61 11
62 16
63 0
64 7
65 2
66 3
67 7
68 11
69 0
70 73
71 20
72 4
73 0
74 2
75 6
76 1
77 6
78 1
79 6
80 1
81 1
82 3
83 4
84 2
85 4
86 2
87 0
88 2
89 1
90 2
91 3
92 17
93 8
94 7
95 4
96 2
97 1
98 5
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 76
1 39
2 6
3 12
4 38
5 13
6 56
7 39
8 28
9 90
10 56
11 56
12 12
13 1
14 50
15 24
16 58
17 5
18 59
19 122
20 9
21 41
22 52
23 9
24 45
25 6
26 22
27 41
28 6
29 83
30 44
31 22
32 33
33 129
34 58
35 49
36 15
37 43
38 6
39 30
40 79
41 7
42 0
43 43
44 67
45 13
46 14
47 88
48 31
49 35
50 6
51 7
52 61
53 28
54 257
55 61
56 19
57 23
58 53
59 78
60 6
61 109
62 54
63 15
64 48
65 33
66 6
67 47
68 15
69 2
70 7
71 52
72 44
73 36
74 44
75 6
76 38
77 40
78 117
79 64
80 85
81 92
82 13
83 87
84 4
85 33
86 46
87 29
88 37
89 6
90 33
91 196
92 17
93 9
94 1
95 75
96 3
97 28
98 25
99 10
100 56
101 60
102 8
103 88
104 28
105 92
106 16
107 23
108 27
109 54
110 25
111 34
112 26
113 20
114 20
115 79
116 14
117 11
118 34
119 65
120 48
121 7
122 44
123 19
124 13
125 11
126 66
127 80
128 22
129 8
130 8
131 50
132 63
133 66
134 21
135 10
136 165
137 20
138 16
139 42
140 13
141 24
142 20
143 21
144 19
145 114
146 31
147 34
148 75
149 7
150 58
151 61
152 28
153 30
154 14
155 30
156 46
157 67
158 55
159 24
160 21
161 28
162 32
163 29
164 50
165 107
166 106
167 13
168 7
169 26
170 23
171 134
172 117
173 81
174 24
175 29
176 57
177 39
178 23
179 18
180 41
181 28
182 44
183 131
184 41
185 15
186 18
187 29
188 105
189 34
190 21
191 65
192 51
193 78
194 44
195 7
196 16
197 37
198 31
199 53