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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 115

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen). 115 dem vom Skager Nak aus tief einschneidenden Fjord gleichen Namens, Bergen, „das nordische Hamburg", wo sich die großen Flotten für Hering- und Dorschfang sammeln; n. davon der einem Hirschgeweih ähnliche Sogne-Fjord; Molde und Trondhjem (Drontheim) an gleichnamigen Fjorden, die herrliches Obst in ganzen Schiffsladungen verschicken. Die nördlichste Stadt ist Hammersest, wichtig für den Walfischfang. Die malerische Schönheit dieser Fjorde lockt in jedem Jahre Tausende von Fremden an. 2. Bodengestaltung. Vom Nordkap bis Kap Lindesnäs (im S2b.) zieht sich ein gewaltiger Felsrücken durch das Land, der nach So. hin sich allmählich in mehreren Stufen zum Tiefland abdacht, während er nach W. steil ins Meer fällt. Die Masse der skandinavischen Gebirge besteht aus wellenförmigen Bergflächen, den Fjelden (= Felsen), die ausgedehntesten im S. sind das Dovrefjeld und Jötunfjeld; jede ausgesprochene Kammrichtung fehlt, das Ganze ist mehr eine Hochfläche, doppelt so groß wie die Alpen, mit schneebedeckten Gipfeln, deren größter der Galdhöpig, 2560 m, ist, mit Gletschern und Gießbächen, sehr unwegsam, da tiefe Pässe fehlen. Während im n. Teil nur Flechten und Moos wächst, das den Renntierherden der nomadischen Lappen zur Nahrung dient, sind die s. Talflächen mit Wald und Weiden bedeckt, auf denen die in einzelnen Gehöften wohnenden Bauern ihr Vieh halten. Nach der ö. Abdachung fließen naturgemäß die Flüsse herab, die aber wegen ihres starken Gefälles, ihrer Wasserfälle und Klippen für die Schiffahrt nicht brauchbar sind. Nur zum Flößen und Treiben der Sägemühlen werden sie ausgenutzt. Denn die Abhänge des Gebirges sind wegen der reichen Niederschläge, welche die Halbinsel hat, mit dichten Waldungen bedeckt, in denen noch Bären, Wölfe und Luchse hausen. Die größten dieser Flüsse sind: an der russischen Grenze der Torne-Elf (= Fluß), an dessen Mündung die durch ihre Wetterberichte für No.- Deutschland wichtige Stadt Haparanda liegt; der Dal-Elf, in dessen Tal, Dalekarlien, Bergbau auf Silber (Sala), Kupfer (Falun) und Eisen (Dannemora) getrieben wird, und dessen Bewohner ein be- sonders kraftvoller und treuherziger Menschenschlag sind; endlich der Göta-Elf, welcher die vielbesuchten Trollhätta (--Teufelshut) Wasser- fälle (durch einen Kanal umgangen) bildet und ins Kattegat bei der großen Handelsstadt Göteborg, Schwedens zweiter Stadt, fließt. Im S. Schwedens liegt eine große Seenplatte, der Wen er-, Wetter- Hjelmar- und Mälarfee; in dieser Senke läuft der Göta-Kanal mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee; er befördert in über 70 Schleusen die Schiffe von Göteborg nach

2. Teil 2 - S. 150

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. Und wie im Innern der Erde, besonders in kalkhaltigen Ge- Birgen Höhlen entstehen, so spülen Regengüsse, Sturzbäche, Lawinen, Gletscher die Gebirge ab. Bei den härtesten Gesteinsarten, wie Gneis und Granit, bleiben häufig harte Felsblöcke zurück, die sich wohl zu Felsmeeren vereinigen (Odenwald) und durch ihre abenteuerlichen Formen der Sagenbildung Stoff geben (Elbsandsteingebirge). Da, wo nach geschehener Höhlenbildung das kalkhaltige Wasser eindringt, entstehen Tropfsteingebilde (Stalaktiten, von oben nach unten, Stalagmiten, von unten nach oben wachsend): Adels- berger Grotte in Kram, Baumannshöhle im Harz. Besonders wichtig ist die Erosionstätigkeit der fließenden Gewässer, die in Hochflächen tiefe Täler eingraben (Cannons des Kolo- rado) und Gebirge durchbrechen (Rheindurchbruch bei Bingen, Durch- bruch der Elbe durch das Elbsandsteingebirge). Wasserfälle, Strom- schnellen, Riffe im Strombette zeigen solche noch nicht vollendeten Arbeiten des Stromes an. Ebenso großartig ist aber auch die aufbauende Tätigkeit des Wassers, das aus den Verwitterungsprodukten der Gebirge die frucht- bare Ackerkrume der Tiefländer und an den Flußmündungen die reichen Marschländereien geschaffen hat. An flachen Küsten bilden sich unter Einwirkung der Wellen und des Seewindes Sandhügel und -ketten, Dünen. Häufig wandern diese, indem der Seewind immer neue Sandmassen über die Düne treibt, landeinwärts (wandernde Dünen), Wälder und Dörfer unter sich begrabend. Strandseen, Haffs oder Lagunen sind Seen, die durch Landstreifen (Nehrungen) oder Inseln vom Meere geschieden werden und von einem einmündenden Strome mit süßem Wasser gespeist werden. Sie sind seicht und ihre Abgrenzungen nach der See zu wachsen durch Ablagerungen der Sinkstoffe der Flüsse allmählich (Ostseekuste, Venedig). Da, wo ein Fluß seine Ablagerungen weit in das Meer hinausbaut, entstehen Deltas (Nil, Ganges). Moore (auch Bruch, in Süddeutschland Moos, in der nw. Eisel Venn genannt) verdanken ihre Entstehung der Vermoderung von Pflanzen- decken (Heidekraut, Torfmoose, Gräser). Man unterscheidet Überwasser- oder Hochmoore, die sich oft meterhoch über die Wasserfläche erheben, und Unterwasser- oder Niederungsmoore. Die ersteren bestehen aus halbvermoderten (vertorften) Pflanzenresten, die letzteren sind viel- fach von Sand-, Ton-, Mergelschichten, die aus dem das Moos durch- fließenden Wasser ablagern, durchsetzt.

3. Teil 2 - S. 100

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 § 46. Die Apenninenhalbmsel oder Italien. gewährt. Das herrliche Klima und die von der Natur freiwillig ge- botenen Früchte haben dazu bewirkt, daß Italien für viele Völker be- gehrenswert und darum viel umstritten gewesen ist. Die seit den alten Zeiten dort angesammelten Kunstschätze machen das Land zum Reiseziel von aller Welt. 2. Bodengestaltung. Es ergeben sich drei natürliche Gebiete. A. Die Lombardische oder Potiefebene, eines der frucht- barsten Länder der Erde, ist größtenteils das Gebiet des Po, der als tiefstes Rinnsal in dieser von dem Schwemmland der Alpenflüsse und Gletscher allmählich ausgefüllten Ebene der Rest des ehemaligen Meeres- bodens ist. Noch jetzt baut sich die Küste am Adriatischen Meere immer weiter hinaus, die von den Flüssen mitgeführten Schuttmassen bilden im Wasser lange Landstreifen (ähnlich den Nehrungen), hinter diesen entstehen Lagunen, das sind flache, nach und nach versandende Strandseen. Der Po entspringt auf ,den Westalpen am Monte Biso, durchfließt in ö. Richtung die Ebene und mündet in einem Delta in das Adria- tische Meer. Seine bedeutendsten, sehr wasserreichen Nebenflüsse empfängt er von den Alpen, mährend diejenigen von den Apenninen wegen der Kalknatur dieses Gebirges klein und wasserarm sind. Die linken Neben- flüsse sind der Tessin Italien. Ticino) vom St. Gotthard, die Adda und der Mincio, welche in herrlich zwischen hohen Bergen gelegenen Seen, nämlich dem Langensee (italien. Lago maggiore), Eomer- und Gardafee, ihre wilden Gewässer beruhigen. Trotzdem sind diese Flüsse für die Ebene besonders im Frühjahr sehr gefährlich, so daß die Ufer des Po durch Dämme geschützt werden müssen. Den Unterlauf des Po begleitet die Etsch, in deren Tal seit alten Zeiten eine wichtige Straße, jetzt Eisenbahn, entlangführt. Infolge der guten Bewässerung und der warmen Sommer ist die Ebene reich angebaut. Der Ackerbau liefert Weizen, Mais und im Podelta Reis; der Maulbeerbaum wird für die Seidenraupe angepflanzt, daneben die Edelkastanie und der Öl- bäum; zwischen den Bäumen rankt sich die Weinrebe, so daß das Land stark bevölkert ist und eine bedeutende Anzahl größerer Städte aufweist. Nach Frankreich vermittelt den Verkehr Turin (auf welcher Eisenbahn?), nach der Schweiz und Deutschland Mailand auf der berühmten St. Gotthard-Bahn. Mantua deckt als starke Festung den Zugang im Mincio-Tal, sowie Verona den der Etsch. Bei Piacenza geht die wichtige alte Römerstraße, die via Aemilia, jetzt Eisenbahn, über den Po als an der letzten Stelle, ehe seine sumpfigen Ufer beginnen. Am Adriatischen Meer liegt auf unzähligen kleinen Inseln die alte Handels- stadt Venedig.

4. Teil 2 - S. 101

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 46. Die Apenninenhalbinsel oder Italien. 101 1 B. Die eigentliche Apenninenhalbinsel ist fast durchweg Ge- birgsland. Das Gebirge, das sie der Länge nach in einem nach Sw. offenen Bogen durchzieht, der Apennin, besteht aus grauem Kalkstein und ist fast unbewaldet. Er beginnt am S.-Fuße der Seealpen, umfaßt in einem Bogen den Golf von Genua, zu dem er schroff abfällt, und wendet sich dann der Küste des Adriatischen Meeres zu, das er eine weite Strecke begleitet. In diesem mittleren Teil, den wilden Abruzzen, erhebt sich der höchste Berg, Gran Sasso d'jtalia (2900m). Von der kleinen Halbinsel Monte Gargano aus biegt er nach Sw. ab und endet an der Straße von Messina in dem Kap Spartivento. Das im W. seines Bogens gelegene Vorland wird von kleineren Gebirgen durchzogen, an deren Fuß sich bis zur Küste die durch das Schwemmland der Flüsse, besonders des Arno und Tiber, gebildeten Tiefebenen von Toskana und Latium hinziehen. Die Halbinsel zeigt sonst nur wenig Tiefland. Im So. liegt die meist sandige Tiefebene Apulien, im Nw. der schmale Küstenstreifen (Riviera, San Nemo) Ligurien, dessen mildes Klima für Lungenkranke so günstig ist. Drei größere Ebenen befinden sich an der Küste des Tyrrhenischen Meeres. 1. Das Tiefland des Arno, dessen Ufer von Olivenhainen bedeckt sind, mit Florenz, der „Blumenstadt", reich an Kunstmerken, bekannt durch die Fabrikation von Seidenwaren und feinen Strohhüten. Der Unterlauf des Flusses und die ganze Küste ist sumpfig und erzeugt das gefürchtete Malariafieber. 2. Das Tiefland des Tiber, des größten aber ungestümen Flusses der Halbinsel. Diese Ebene, der natürliche Mittelpunkt der W.-Küste, einst äußerst fruchtbar, jetzt sumpfig, war der Ausgangspunkt des großen römischen Weltreiches. An der Stelle, wo der Fluß für größere Fahrzeuge schiffbar ist, wurde Rom gegründet, seit 1870 Haupt- stadt des geeinten Königreiches Italien und seit dem frühesten Mittelalter Sitz des Papstes, voll von Denkmälern aller Zeiten. Im So. liegen die auch wegen der Malaria gesürchteten Pontinischen Sümpfe. 3. Kampanien, der „Garten Italiens", ist der fruchtbarste Teil. Aus der Ebene erhebt sich hart am Meere der noch fortwährend tätige Vesuv (1300 m), dessen erster Ausbruch im Jahre 79 n. Chr. Geb. die blühenden Badeorte Pompeji und Herkulaneum mit seiner Asche begrub. An seinem Fuße in wundervoller Umgebung liegt Neapel, die volk- reichste Stadt von ganz Italien; sie zieht sich vom reizenden Meeresstrande die benachbarten Anhöhen hinauf. C. Die Inseln. Die Insel Sizilien ist von der Sw.-Spitze der Halbinsel durch die 31/2 km breite Meerenge von Messina geschieden

5. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 66

1882 - Breslau : Hirt
66 Zwischen Ticino und Adda: Wmailand, 200 T. Einw., eine glänzende Stadt mit vielen Marmorhänfern, Mittelpunkt der Seidenindustrie. Am Ticino: Opavia [patma], einst die Hauptstadt der Longobarden- könige. Dies deutsche Volk hat der lombardischen Tiefebene den Namen hinterlassen. Auf einer Insel des Mincio mintfcho^ Omäntna, in sumpfiger Um- gebuug, daher als Festung uneinnehmbar. An der Etsch(Zverona ^weröna", Festung. Am adriatischen Meere iic der Landschaft Venetien- Wvenedig, 130 T. Einw., Seestadt auf vielen Jnselchen der Lagunen (Strandfeeen) erbaut. In der südlichen Poebene- Wbologna bolönja!, 110 T. Einw., mit einer der ältesten Universitäten Europas, Handelsstadt. Wieder an der Ostküste - Sancöna d. h. Ellenbogen. —Gbrindisi, kleine aber wichtige Hafenstadt für die Fahrten nach dem Orient. Zwischen beiden Städten der Sporn Italiens mit dem Monte Gärgano. Am Golf von Genua, der deu inneren Winkel des ligurifchen Meerbusens bildete Wgenua, 160 T. Einw., der größte Handelshafen Italiens. Am Arno, der den nördlichen Teil der Landschaft Toscana durchströmt: Mflorenz, 170 T. Einw., knnst- und industriereiche Stadt. — O Pisa, mit dem schiefen Turme. Am tyrrhenischen Meere- Wlivorno livöruol, Handelshafen. Südlich davon die Insel Elba, wohin Napoleon I verbannt wurde. Am Tiber-. Wrom^, 300 T. Einw., auf niedrigen Hügeln in weiter Ebene erbaut, mit großartigen Erinnerungen aus allen Zeiten der Geschichte. Der Königspalast ist der Qnirinäl; der Papst residiert im Vaticän, dicht bei der Peterskirche, der größten Kirche der Christenheit. Wieder am Meere: Wneapel, fast Mill. Einw., in der reichen Land- fchaft Campanien, großer Handelshafen. In der Nähe Pompeji, das 70 n. Chr. durch den Aschenregen des Vesuv verschüttet wurde, jetzt aber zum Drittel wieder ausgegraben ist. Auf Sicilien im N.: Wpalermo, 230 T. Einw.; im £).: Wmessina, 130 T. Einw., zwei bedeutende Hafenstädte. Auf Sardinien im S.: Ocagliari käljari^. Den Engländern gehört die Inselgruppe von Malta smit der starken Festung Ola Valetta) zwischen Sicilien und Afrika. Ig. Oie üal k s n-i.j a ld in sc 1. Lage^ Gliederung und Größe. Die östlichste der drei großen Halb- inseln von Südeuropa ist die Balkan- oder Hämns-Halbinsel. Ihr nördlicher Teil zwischen dem adriatischen und schwarzen Meere er- innert durch seine breite Masse an die spanische Halbinsel; ihr südlicher schmaler Teil zwischen dem ionischen und ägäischen Meere gleicht da- gegen eher der italischen Halbinsel, ist aber weit reicher gegliedert als diese. — Nimmt man als Nordgrenze die untere Donau und die Save an. so ist die Balkäu-Halbiusel kleiner als die spanische; und die Volksdichtigkeit (13 Mill.) ist verhältnismäßig noch geringer als in Spanien und Portugal. Wodengestatt und Bewässerung. Abgesehen von einigen Küsten- ebenen, ist die ganze Halbinsel Hoch- und Gebirgsland. Die Richtung der Gebirge ist eine zwiefache!

6. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 58

1912 - München : Oldenbourg
58 Die Deutschen Landschaften. Auf den Tüneninseln mit ihrer reinen stärkenden Seeluft sind vielbesuchte Seebäder entstanden, unter denen Borkum, Norderney (f. S. 54) und Sylt hervorragen. Helgoland (|. S. 54), gegenüber der Elbemündung, ist ein Felseneiland und ein gleichfalls stark besuchtes Seebad. Es hat Befestigungs- anlagen. Zwischen den Düneninseln und der Küste liegt das 1—2 Stunden breite Wattenmeer (f. S. 50), das bei Ebbe an manchen Stellen zu Fuß über- schritten werden kann, bei Flut aber vom Wasser bedeckt ist. Untiefen, Sandbänke und Inseln gefährden die Zufahrt in hohem Maße, schützen aber auch die deutsche Küste im Kriege, wo alle Seezeichen eingezogen werden, gegen feindliche Überfälle. Schutz gewähren den Seeschiffen die tief- eingreifenden Buchten und die Flut trägt die Fahrzeuge tief ins Binnenland hinein. Die Buchten der Nordsee sind: der Tollart mit der Emsmündung, der Jadebusen, die Trichtermündungen der Weser und der Elbe. Tie deutsche Nordseeküste zeigt also erhebliche Gliederung. An den Buchten entstanden die wichtigsten Stapelplätze des Handels und Verkehrs x): an der Wesermündung Bremen und an der trichterförmigen Elbe- mündung Hamburg, Deutschlands größte Seestädte. Tie Freie und Hansestadt Hamburgs (f. S. 56). Hamburg liegt 120 km vom Meere entfernt an der Stelle, wo die Elbe sich seeartig zu erweitern beginnt und zahlreiche Inseln ein Überschreiten des Flusses ermöglichen. Hier bildet zugleich die von Norden einmündende Alster zwei geräumige Becken, die Binnen-Alster und die Außen-Alster, die sich zu trefflichen Häfen für die Flußschiffe eiguen. Bis Hamburg hinauf dringt die Flut und trägt die größten Seeschiffe fast vor die Tore der Stadt. Hamburg ist also e i n F l u ß - und ein Seehafen zugleich. Von größter Bedeutung für die Entwicklung seines Handels ist die Elbe; denn diese führt die vielfältigen gewerblichen Erzeugnisse des mitt leren Flachlandes, Sachsens, ja sogar Böhmens der Seestadt zu und bringt ihnen dafür die Rohprodukte der überseeischen Länder. Zudem ist Hamburg der Endpunkt zahlreicher Eisenbahnlinien. So wurde die Stadt der Hauptausfuhrhafen für die Erzeugnisse Deutsch- lands und Österreichs einerseits und der Haupteinfuhrhasen für Kolonialwaren anderseits. Als Seehafen nimmt es unter allen Seestädten des Kontinents den e r st e n Rang ein. Es unterhält regelmäßige Dampserverbindungeu mit allen Seestaaten der Erde, be- sonders mit Großbritannien, Nord- und Südamerika und den deutschen Kolonien. Tie Hamburg-Amerika-Linie zählt zu den größten Schiffahrtsgesellschaften der Welt. Die größte Sehenswürdigkeit Hamburgs ist sein Hafen mit den großen Ozeandampfern und dem Masten- wald der Segelschiffe, mit den unabsehbaren Kais und den Lagerhäusern der Fabriken, den verschiedenen Bassins, Brücken und Kranen und dem verwirrenden Getriebe der Boote, Barken und Tampsschisfe. Sein Verkehr ist nahe daran, den Londons zu überflügeln. Andere Merkwürdigkeiten der Stadt sind der Jungfernsteg mit seinen Palästen, die alten Fleets (schmale Kanäle, umrahmt von alten hohen Häusern), die ausgedehnten Anlagen und die deutsche Seewarte am Hochufer der Elbe, wichtig durch ihre Sturmwarnung und die Wettervorhersage. Seiner Einwohnerzahl nach (940 000 Einw., mit Altona und Vor- orten 1*4 Mill.) ist es die zweitgrößte Stadt des Reiches. Ter Vorhafen von Hamburg ist E u x h a f e n. Tie Freie Hansestadt Bremen. Bremen an der Weser, 250 000 Einw., ist die zweitwichtigste Seehandelsstadt des Deutschen Reiches, der wichtigste Einfuhrhafen 1) Stavel — Warenniederlage zum Zwecke des Verkaufs oder des Versands. 2) Die Hanse (nicht Hansa nach Professor Dietrich Schäfer) war ein mächtiger Städte- bund im Mittelalter zum Schutze des deutschen Handels. Ihr Vorort war Lübeck.

7. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 60

1912 - München : Oldenbourg
T i e T i e s l a n d s in u l d e mit den Urstromtälern. Die Tieflandsmulde enthalt die hauptsächlichsten Flußlänfe, Kanäle und Eisenbahnen des norddeutschen Flachlandes und ist daher auch die Zone der wichtigsten, Großstädte. In der Tieflandsmulde sammelten sich die Schmelzwässer am Rande der eiszeitlichen Gletscher und entwässerten das Land in nordwestlicher Richtung zur Nbe und Weser, stellenweise grofte Stauseen bildend. Diese entleerten sich beim Rückzüge des Eises durch Rinnen nach Norden und schufen so die groszen Durchdrücke der Lder und Weichsel nach der Ostsee. (Nach Sievers.) Ö fc> 3-

8. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 69

1912 - München : Oldenbourg
Iv. Das Norddeutsche Tiesland, 69 zahlreichen und großen Zuflüsse ist sie sehr salzar nt. Ihre Salzarmut und die tiefe Winterkälte sind die Ursachen davon, daß die Ostseehäfen häufig z u - frieren. Während der Eisbedeckung stockt der Seeverkehr gänzlich. Gegen die Wirkungen der Sturmfluten schützen diedünen und die Höhenzüge der Seen- platten. In die vielfach hügelige und malerische Ostseeküste schneiden zahl- reichebuchten ein: a) a n der F ö r d e n k ü st e: 1. in Schleswig-Holstein die Kieler Bucht und zahlreiche langgestreckte, schmale F ö r d e n, so die Förden von Kiel (s. S. 66), Schleswig und Flens- bürg. Vor letzterer liegt die deutsche Insel Alsen. Der Kaiser Wil- helm-Kanals. S. 70), der von der Kieler Förde abzweigt, ist 100 km lang und für die größten Schiffe fahrbar. Durch ihn vermeidet man den weiten und gefahrvollen Weg um die Jütische Halbinsel. Ferner ermög- licht er die unbehinderte Vereinigung der deutschen Kriegsflotte. 2. die Lübecker Bucht, in deren Hintergrund die Freie und Hansestadt Lübeck sich ausbreitet; b) an der Haffküste: 3. in der Provinz Pommern die P o m m e r f ch e Bucht (f. S. 66) und das Stettiner Haff mit den beiden Inseln Usedom und Wol- lin; nordwestlich davon die große deutsche Insel Rügen (s. S. 67); 4. in der Provinz Westpreußen die D a n z i g e r Bucht und das F r i s ch e Haff mit der Frischen Nehrung und 5. in der Provinz Ostpreußen das K u r i s ch e Haff mit der K u r i} ch e n Nehrung (s. S. 70). Inseln. Unter den der Ostsee-Küste vorliegenden deutschen Inseln (Alsen bei Düppel, Fehmarn an der Lübecker Bucht, Rügen, Usedom und Wollin) ist Rügen (s. S. 67) mit den steil abfallenden Kreidefelsen (Stubbenkammer) die größte und schönste. Sie wird im Sommer von Fremden viel besucht. Die Ostseeküste ist reicher gegliedert und landschaftlich reizvoller als die Küste der Nordsee. Siedelungen an der Hassküste. Auch an der Hasfküste sind wie an der Nordsee die Haupthandelsstädte an den Mündungen der großen Flüsse ent- standen. Die günstigen Hafenverhältnisse ermöglichten hier ferner die Entwick- lung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands, so der Kaiserlichen Werst in Kiel, der Vulkan-Werft in Stettin und der Schichau-Werft in Elbing. Politische Übersicht des Königreiches Preußen und der übrigen Staaten des Norddeutschen Tieslandes. Das Königreich Preußen. 350 000 qkm. Über 40 Mill. Einw., 115 auf 1 qkm. 1. Die Rheinprovinz. Am Rhein: die Hauptstadt Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg; rechts vom Rhein: Elberfeld-Barmen, Solingen, Rem- scheid, Essen; links vom Rhein Aachen, Krefeld; Trier (a. d. Mosel), Saar^ brücken (a. d. Saar).

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 47

1912 - München : Oldenbourg
Südafrika. 47 Küste ist flach und hafenarm; nur in die Bucht von Kamerun können Seeschiffe einfahren. Auch die Küstenflüsse sind als Verkehrsmittel nicht geeignet, da sie das an die Ebene anschließende Hochland mit Wasserfällen und Stromschnellen überwinden. Der untere Benue endlich, die beste Verkehrsader zum volkreichen Tsadsee-gebiet, liegt samt seiner Mündung auf englischem Boden. In Kamerun lassen sich vier Gebiete unterscheiden: 1. die Küstenniederung samt dem Randgebirge des Südafrikanischen Plateaus, 2. das Savaunenplateau, 3. die Niederung des Tsad, 4. Neukamerun. 1. Diefeuchtheißeküsteuniederungmit dem Delta des Kamerunflusses ist mit Urwald (besonders Olpalmen) bedeckt und hat ein ungesundes Tropenklima. Wie in Togo sind auch hier die Produkte des Gebietes hauptsächlich Palmöl und Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. Im Nw. der Niederung erhebt sich das regenreiche Kamerungebirge, auf dessen stark verwittertem Vulkanboden die Kakaopflanze vortrefflich gedeiht1). Der 4100 m hohe Kamerunberg (s. Abb. S. 46) schließt sich an die vulkanische Insel-reihe des Guineabusens an. Die wichtigeren Hafenorte sind: Victoria an der Felsenküste des Kamerungebirges; es ist mit dem 900 m hoch gelegenen und daher auch gesünderen Regierungssitze B u e a durch ein£ Schmalspurbahn verbunden; Duala (früher Kamerun) an der Kamerunbucht; Kribi an der Südküste. 2. Der weitaus größte Teil der Kolonie gehört dem südafrikanisch en Tafelland an. Es beginnt mit etwa 600 m Höhe und steigt stufenförmig zum Hochland von Adamaua (1200—3000m) an. Zum Tsadsee (240 m) senkt es sich wieder. Der Boden besteht vorwiegend aus Granit, Gneis und dem tropischen Zersetzungsprodukte dieser beiden Gesteine, dem Saterit2). Savannen mit Büffel- und Antilopenherden herrschen vor. In Deutsch-Adamaua liegen Ngaumdere, der wichtigste Ort des Hochlandes, und das als Marktplatz wichtige Garua am Benue. In Südkamerun: Jauude, ein Kreuzungspunkt von Handelsstraßen. 3. Die Tsadsee-Niederung oder Deuts ch-Boruu, das völlig ebene und fruchtbare Gebiet um den Tsadsee, steht unter der Herrschaft mehrerer Sultane. Aussichtsvoll ist im Tsadseegebiet der Baumwollbau. 4. N e u k a m e r u n (s. S. 48) ist ein ziemlich einförmiges Tafelland, das nach N. zum Tsadsee, nach S. zum Kongo abfällt. Den reich bewässerten südlichen Teil — Hauptwassersammler ist der schiffbare S s a u g a — bedeckt meist Urwald, der hauptsächlich Ölpalmenfrüchte und Kautschuk liefert. Die Negerstämme sind hier der Menschenfresserei ergeben. Der mittlere Teil ist Gras- und Baumsavanne, während das nördliche Gebiet große Fruchtbarkeit aufweist. Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie liegt zum guten Teil in der Hand großer Gesellschaften. Die Bewohner der Kolonie gehören vorwiegend den heidnischen Bantunegern an, so die handeltreibenden D n a l a an der Küste; im Innern wohnen vielfach viehzüchtende und ackerbautreibende Fnlbe (s. S. 37), in Adamaua und Boruu handeltreibende H a u s s a. i) Die Kakao-Ernte des Jahres 1910 bewertete sich bereits auf mehr als 3 Mill. M. 2) Der durchlässige, rötliche Lateritboden macht die Landschaft vielfach zur Steppe.

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. uncounted

1912 - München : Oldenbourg
Druck u. Sserlog von <H. Olbenbourg, Berlin it. ttanadtschcr obtr Hujeiscnsall, 578 m breit, 44 m hoch yttgtntnitl Der Niagarafall. Der Niagarafall ist der großartigste Wasserfall der Erde und liegt in einem canonartigen Tal. Seine Wassermasse (30 Mill. cbm in der Stunde) stürzt über ein 25 m dickes, horizontales Kalklager, unter dem weiche, leicht zerstörbare Tonschiefer liegen. Daher fehlen dem Falle Stufen und er weicht infolge der Unterspülung immer mehr zurück, im Jahre etwa l/3 m. Nach 7000 Jahren müßte er den Eriesee erreicht haben.
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