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1. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 152

1832 - Heidelberg : Oßwald
152 Dieser gelehrte lind wohlwollende Regent, unter dem Schottland mit England vereinigt wurde, und der als König von England Jakob der I. Heist, sorgte zwar angelegentlich für sein Reich; doch hatte er stuartisches Unglück, wie dieses niedrere Empörungen und besonders die Pulververschwörung 1605 bewiesen. — Ihm folgte 1625 sein Sohn Karl der 1 , welcher von seinen eigenen Unterthanen bekriegt, ge- fangen und 1649 sogar enthanpter ward. Dies bewirkte vorzüglich Olivier K rom well, der oberste Feldherr des Staates, ein kluger und glücklicher Bösewicht, der nach Abschaffung des Königthums zum Protektor der untheilbaren Republik der drei vereinigten Königrei- che ausgerufen wurde, und diese Würde von 1649 bis 1658 zur Erhe- bung Großbrittaniens verwaltete. — Sein Sohn Richard Krom- we ll konnte sich in der Würde des Vaters nicht behaupten; darum rief man 1660 Karl den Ii. (den Sohn des enthaupteten Karl des M auf den Thron- Dieser regierte bis 1658, aber ohne Weisheit, Kraft und Gerechtigkeit, so wie sein Bruder und Nachfolger Jakob der Ii., welcher 1685 den Thron bestieg, aber, 1688 vom Parlamente abgesetzt, sich mlt seiner Familie nach Frankreich flüchten mußte. Die erledigte Krcne übergab man 1689 seinem Schwiegersöhne, dem Erbstatthaltex der Niederlande, Wilbelm dem J11. vonoranieu, nachdem er vo-her die altenglische Verfaffung in ihrer ganzen Kraft bestätigt batte. Unter diesem Regenten, der von 1689 bis 1702 regierte, hob sich der gesunkene Wohlstand und der Handel wieder; auch wurde während seiger Regierung die Londoner Bank gegründet, die ostindische K ompagnie erweitert, und das Reich durch ansehnliche Besitzungen ver- größert. — Ihm folgte die Königin Anna (von 1702 bis 17 l 4), wel- che durch den utrechter Frieden Gibraltar und mehrere Besitzungen in Nordamerika gewann. Mit Georg dem 1. (von 1714 bis 1727 kam das Haus Braun- schwe ig-Lün eburg aufden brittischen Thron; von seinem trefflichen Minister Walpole unterstützt, erwarb dreier staatskluge Regent dem Reiche großen Einfluß auf die übrigen europäischen Staaten. — Ihm folgte Georg der n. (von 1727 bis 1760), welcher mit seinem groß- ßen Minister Pitt durch die Siege über die Franzosen sowohl im öster- reichischen Erbfolgekrieg, als über die Kolonien am Ohio das Ansehen und die Macht des Reiches vermehrte, Großbrittanien zur herrschenden Macht zur See erhob, und den Haupthandel nach Ostindien und Cbina gewann; auch gründete er 1784 die Universität Gott in gen. — Ge- org der Hi. (von 1760 bis 1820) führte einen 10jährigen Krieg mit den Kolonien in Nordamerika, welche sich weigerten, die starken Steuern an England >u zahlen, und die endlich im pariser Frieden 1783 ibre Unabhängigkeit errangen. Unter ihm stieg England durch Manu- fakturen und Handel, durch Kolonien und Eroberungen, durch Reich- sluini und Seemacht zu einer außerordentlichen Höbe. In den Jahren í 793 und 1800. wurde der Sultan Tippo Saib in Ostindien besiegt, und das ganze Reich Mysore put den bri/tischen Besitzungen vereinigt.

2. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 111

1832 - Heidelberg : Oßwald
111 und wieder umkehren. Nur mit Müh, erhielt er noch die kurze Frist von 3 Tagen zur Fortsetzung seiner Reise nach Westen. In ter Nacht nach dem zweiten Tage erblickte man ^icht auf dem festen Laude, und von Allen erscholl der Frcudruruf: Land! Land! und am 12. Octo- der 1492 landete Kolumbus, nach einer 70lägigen Fahrt, auf einer der Bahamainstlu, welche die Landessprache Guana hani, Kolum- bus aber St. Salvador nannte, weil er ihr die Rettung seines Le^ beus und seines Ruhmes verdankte. Später fuhr er weiter nach den großen Antillen, legte auf der großen und fruchtbaren Intel Hispa- ui ola (in der Folge Domingo, jezt Haiti genannt) eine kleine Festung an, in welcher er 38 Spanier zurückließ, und kam, nach elncr Fahrt von 50 Tagen niit vielen Schätzen und unbekannten Men- schen und Thieren am 15. März 1493 glücklich wieder in Spa,lien au. Zille erstaunten über seine Entdeckungen; der König von Spanien aber erhob ihn in den Adelstand, und ernannte ihn zum Oberbefehlsha- der von Indien, weil er die entdeckten Inseln für einen Theil von Indien hielt. Am 25. September 1493 unternahm er seine zweite Reise, und gründete die spanische Macht in der neuen Welt, wurde aber von sei- nen Neidern bei Hofe als ein gefährlicher Mann angeklagt. Kolum- bus kehrte deßwegen nach Spanien zurück, und cs ward feine Unschuld vom Könige selbst anerkannt. — Im Jahre 1498 trat er seine dritte Reise an, und entdeckte im August desselben Iahres das feste Land des neuen Erderheiles. Unterdessen hatten aber auch andere, unter ihnen Americo Vesputzi ans Florenz, auf dem vom Kolumbus bezeich- neten Pfade den neuen Welnheil aufgesucht. Auf diese Weise geschah es, daß der neuentdeckte Ervetheil, der von seinem eigentlichen Ent- decker Kolumbia hciscn sollte, von Amercko Vesputzi den Namen Amerika erhielt, weil man demselben bloß darum, weil er die erste Beschreibung des neuen Erdetheils bcransgab, worin er sich für den Entdecker anrühmte, mehr Vertrauen schenkte, als dem mit königlichen Vollmachten versehenen Entdecker Kolumbus z sa cs glückte sogar des- sen boshaften und neidischen Gegnern, ihren Frevel so weit zu trei- den, daß Kolumbus schimpflich wie ein Missethäter in Ketten und Banden nach Spanien zurückgeschlcppt wurde. Hier ward er aber von allen Beschuldigungen losgesprochen, und erhielt seine Freiheit wieder. Er unternahm daher 1502 seine vierte Reise, und entdeckte wieder eine neue Insel ; allein nach vielen erlittenen Widerwärtigkeiten und Drangsalen wieder nach Spanien zurückgekehrt, endete er, ver- kannt und mit dem tiefsten Mangel kämpfend, 1506 zu Valladolid sein thatenreiches Leben mit jener Seelenruhe, die das Bewußtsein der Unlchuld jedem so leicht einflößt, der nicht für sich, sondern für das allgemeine Wohl seiner Milbruder gewirkt hat. Nach Kolumbus entdeckten ultd eroberten die Spanier und andere Europäer immer mehrere Theile von dem ueuentdeckten Lande, legten weitläufige Besitzungen au, und wurden die Plage und Geißel der

3. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 172

1832 - Heidelberg : Oßwald
172 I. n. Chr. l30i Friede zu Lüneville. Entschgdigungsgefchäft zu Regensburg. Paul der !. wird ermordet. Ihm folgt sein Sohn Alerander der l. Aufstand der Schwarzen auf Domingo; Eroberung des spanischen Antheils dieser Insel. 1802 Allgemeine Versöhnung mit Frankreich. Bonaparte wird zum lebenslänglichen ersten Consul erwählt. 1803 Die nordamerikanischen Freistaaten kaufen den Franzosen Neu- orleans und Luisiana ab. 1804 Bonaparte läßt sich als Napoleon der I. zum Kaiser der Fran- zose« ausrufen, und vom Papst Pius dem Vh. salben und krönen. Frankreichs Übermacht in Europa. Die Schwar- zen auf Domingo erklären ihre Insel unter dem alten Na- men Haiti für einen Freistaat. 1805 Östreich, Rußland und England erklären dem französischen Kai- ser den Krieg. General Mack wird bei Ulm gefangen- Na- poleon ruckt in Wien ein, und gewinnt die Drei-Kaiser- schlacht bei Austerlitz. Friede zu Presburg. Napoleon vergrößert durch die von Östreich abgerissenen Länder das von ihm geschaffene Königreich Italien, verleiht Baiern, Würtemberg, Baden rc> die Souveränität, und erhebt die Kurfürstenthümer Baiern und Würtemberg zu Königreichen. Alerander verbindet sich mit Östreich und England gegen Frankreich. Nelson schlägt die französische Flotte bei Tra- falgar- Nelsons Tod. Der Generalgouverneur Dessallines auf Haiti erringt die Kaiserwürde. 1806 Napoleon verschenkt die Länder mehrer Fürsten nach Willkühr. Er schließt den rheinischen Bundesvertrag, und erklärt das deutsche Reich für aufgelößt. Kaiser Franz der Ii. legt die deutsche Reichskrone ab, und nennt sich als Franz der l. Kaiser von Östreich. Napoleon überzieht den König von Preußen mit Krieg, schlägt diesen bei Jena, und zieht als Sieger in Berlin ein. Napoleon giebt die sizilianischen Kö- nigreiche seinem Bruder Joseph. Die batavische Republik wird von Napoleon in ein Königreich für seinen Bruder Ludwig umgeschaffen. Dessalines wird ermordet und Henry Christoph zum Präsidenten des neuen Freistaates Haiti ernannt. Pethion gründet im südwestl. Theile der Insel einen eigenen Freistaat- 130? Napoleon besiegt in den Schlachten bei Eilau und Friedland die Russen. Friede zu Tilsit. Preußen verliert die Hälfte sei- ner Monarchie. Sachsen wird zu einem Königreich erho- den, und bekommt noch das neugeschaffene Herzogthum Warschau. Napoleon bildet das Königreich Westfalen für seinen Brnder Hieronymus- Die Franzosen rücken in Spa- nien ein, und ziehen nach Portugal. Der König von Por- tugal segelt nach Brasilien. Koppcnhagen wird von den

4. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 175

1832 - Heidelberg : Oßwald
175 Sept- geschlossen. Bonaparte wird als Gefangener ans die Insel Helena abgeführt- Mürat landet in Kalabrien und wird erschossen. Dänemark tritt schwedisch - Pommern gegen Lauenburg an Preußen ab- Die südlichen und nörd- lichen Provinzen der Niederlande (Holland und Belgien) werden zu einem Königreiche vereinigt. Wilhelm der I- von Oranien, König der Niederlande. Luxemburg wird dem Königreiche der Niederlande einverleibt. Der Prinz Regent erhebt Brasilien zu einem Königreiche. 1816 Deutscher Bundestag in Frankfurt am Main- Johann der Vi. besteigt die Throne von Portugal und Brasilien. Es bilden sich in Südamerika die Freistaaten La Plata. 1318 Karl der Xiii. von Schweden stirbt; ihm folgt der Kronprinz Karl Johann als König. 1619 Verschwörung der Truppen in Spanien gegen die Regierung. Die nordamerikanischen Freistaaten kaufen den Spaniern die beiden Florida ab. 1620 Ausbruch der Revolution in Spanien. Der Herzog von Berry in Paris ermordet. Die in Neapel ausgebrochene Empö- rung von denoestreichern gedämpft. Der Prinz Regent be- steigt als Georg der Iv. den brittischen Thron. Neue Em- pörung auf Haiti. Das Königthum abgeschafft, und die republikanische Verfassung hergestellt. Die portugiesischen Truppen empören sich, und setzen eine neue Regentschaft ein- 1621 Napoleon stirbt am 5. Mai auf Helena. Ferdinand der Iv. stellt die alte Verfassung wieder her. König Johann der Vi. ge- nehmigt die neue Verfassung der Cortes für Portugal, und führt dieselbe auch in Brasilien ein. Er läßt den Kron- prinzen Don Pedro als Stellvertreter in Brasilien, und kehrt nach Portugal zurück. 1822 Die brasilianischen Cortes erklären die immerwährende Trennung Brasiliens von Portugal, und rufen den Kronprinzen Don Pedro zum couftitutionellen Kaiser von Brasilien aus. 1823 Frankreich erklärt den spanischen Cortes den Krieg. Die Fran- zosen rücken am 24. Mai in Madrid ein, und besetzen am 27. Sept. Kadir- König Ferdinand zieht am 13. Nvv wieder in Madrid ein. Neue Schreckensherrschaft in Spa- nien. Es bilden sich die Freistaaten Guatemala in Nord- amerika und Bolivia in Südamerika. Siege der Griechen über die Türken zu Wasser und zu Lande. 1324 Ludwig der Xviii. stirbt. Sein Bruder, der Grafwon Artois, besteigt als Karl der X. den französischen Thron. Karl Ludwig erhält das Herzogthum Lukka. Karl Johann von Schweden ernennt seinen Kronprinzen Oskar zum Vizekönig von Norwegen. Es bilden sich in Amerika die Freistaaten

5. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 155

1832 - Heidelberg : Oßwald
155 Schon hatte das junge Königreich, dem England die reichen Ko- lonien gröstentheils zurückgegeben hatte, durch eine freisinnige Verfas- sung, so wie durch viele wohlthätige Einrichtungen zur Beförderung der Schifffahrt und des Handels, der Fabriken und des Landbaues von seinen schweren Wunden zu genesen, und schön und herrlich wieder auf- zublühen angefangen: da brach im September 1830 in Belgien eine Revolution aus. Wilhelm der I- suchte dieselbe mit den Waffen in der Hand zu dämpfen; allein schon im Dezember desselben Jahres riß sich Belgien, von den Franzosen unterstützt, vom Verbände mit Holland los, und bildet seit 1831, trotz allem Widerstreben Wilhelms des I-, unter dem Könige Leopold aus dem Hause Sachsen-Coburg ein ei- genes Königreich. dierte llntcrabtheilung. Amerikanische Völker. I. Geschichte der nordamerikanischen Freistaaten. Auf den östlichen Küsten von Nordamerika hatten sich Britten, Franzosen und Deutsche niedergelassen, und durch Ackerbau und Handel großen Wohlstand erworben. Alle aber, welches Landes sie auch wa- ren, erkannten die Engländer als ursprüngliche Herren des Landes, und wurden auch von England aus geschützt, und im Großen verwaltet. Im Jahre1764 war denkolonisten das feierliche Versprechen geworden, daß sie in Allem gleiche Rechte mit dem Mutterlande haben sollten.— Dieses Ver- sprechens ungeachtet , fingen aber die Engländer an, dieselben hart zu drücken, und sie sogar 1765 mit Steuern und Taren, und 1707 sogar ihren Lieblingstrank, den Thee, mit Abgaben zu belegen. Darüber er- bittert, warfen die Kolonisten über 300 Kisten Thee ins Meer, und be- schlossen, gar keine englischen Waaren mehr zu kaufen, und selbst um so fleißiger Fabriken anzulegen. Als man sie nun aber mit Gewalt zwingen wollte, widersetzten sie sich erst einzeln, dann vereinigt; und 1776 sagten sie dem Mutterlande den Gehorsam auf, und 13 Provin- zen erklärten ihr Gebiet für einen freien und unabhängigen Staat. Ver- gebens kämpften die Britten gegen die empörten Kolonisten; diese schlu, gen unter ihrem Feldherrn Washington, und von Frankreich, Spa- nien und Holland unterstützt, sich so tapfer, daß England im Frieden von Paris 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikani- schen Kolon ienstaaten anerkennen mußte. Benjamin Franklin, anfangs Buchdruckergeselle und Erfinder der Blitzab- leiter und der Harmonika, harte durch seine Staatsklugheit und weisen Rathschläge die empörten Staaten geleitet, und den Frieden in Paris vermittelt; und so ward er mit Washington der Stifter der n o r d a m e r i k a n i s ch e n F r e i h e i t.

6. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 156

1832 - Heidelberg : Oßwald
156 Diese Freistaaten gelangten durch Liebe zum Frieden in kurzer Zeit zu einer großen Kraft. Handel und Gewerbsieiß vermehrten sich, und die Bevölkerung, durch Einwanderungen aus Europa gehoben, stieg bald auf das Doppelte. Im Iabre 1803 vergrößerten sie ihr Gebiet durch den Ankauf von Neuorleans und Luisiana, wofür sie aus ihren blühenden Finanzen 60 Millionen Franken an Frankreich bezahl- ten. Im Jahre 1812 zerfielen sie wieder mit den Engländern, und wurden 1814 von'diesen zum Frieden gezwungen. Is J 9 vergrößerten sie ebenfalls ibr Staatsgebiet durch den Ankauf der beiden Florida von den Spaniern. Ihr Handel, besonders nach Ostindien und China, ist immer im Wachsen, und ihre Größe und Volkszahl von etwa 12 Mil- lionen Menschen sichert den nordaiuerikanischen Freistaaten einen Rang unter den großen Mächten der Erde. Ii. Geschichte des Haitischen Freistaates. Die Insel St. Domingo war früher zwischen Franzosen und Spaniern getheilt, und gewährte beiden eine Fülle von Schätzen. Im Jahre 1793 erklärte Frankreich die Neger in den Kolonien für freie Menschen; allein ihre Herren auf der Insel weigerten sich, sie frei zu geben. Da empörten sich die Schwarzen, und nahmen 1801 den spanischen Antheil in Besitz. Die Franzosen, um ihre Herrschaft wie- der herzustellen, überzogen sie mit Krieg, und schleppten den mit List ge- fangenen Anführer der Neger, Toussaint, ins Gefängniß nach Frank, reich. Darüber erbittert, erregten die Schwarzen noch in demselben Jahre einen allgemeinen Aufstand gegen die Weißen, verjagten oder mordeten sie, und erklärten 1804 ihre Insel, unter dem alten Namen Haiti, für einen Freistaat. Der Generalgouverneurd essa l in e s unterdrückte aber die Freiheit, und errang sich 1805 die Kaiserwürde. Doch behauptete ersieh nicht lange; denn schon 1806 wurde er aufan- ftiften des Feldherrn Pethion ermordet, und Henry Christoph zum Präsidenten des neuen Freistaates ernannt; Pethion aber grün- dete in dem südwestlichen Theile der Insel einen besondern Freistaat. 3>u Jahre 1811 nahm der Präsident Henry Christoph den K ö n igs- titel an, und suchte nun Pethious Republik mit seinem Reiche zu vereinigen- Da entstand in seinem Heere 1820 eine Empörung, wodurch das Königthum abgeschafft, und die republ ikanisw» Ver- fassung wieder hergestellt wurde. Darauf vereinigten sich nicht nur die beiden Republiken zu einem Staate, sondern es ward auch das spanische Domingo dazu geschlagen. Die U n a b h ä n g i g k e i t H a i t i ’ & wurde durch Verträge 1825 von Frankreich anerkannt.

7. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 157

1832 - Heidelberg : Oßwald
157 Iii. Geschichte des ehemaligen spanischen Amerikas. Sobald Amerika entdeckt war, fingen die Spanier an, die dorti- gen Völker zu unterdrücken, und als ihre Knechte zu behandeln. Im nördlichen Theile fanden sie ein großes machriges Reich, das Kaiser- thum Mexico, im südlichen ein nicht minder mächtiges, das Reich der Ankas oder der Beherrscher von Peru. Beide eroberten sie mit der größten Grausamkeit in kurzer Zeit, und mißbandelten die Ein- wohner auf die empörendste Weise. Sie setzten Vizeköniae in diese Länder, welche nur darauf bedacht waren, Schätze zusammenzubrin- gen, aber um das Wohl des Landes und der Unterthanen sich gar nicht kümmerten. Dem Beispiele der Vizekönige folgten die Uuterbe- amtcn; daher kam cs, daß diese reichen, von der Natur so gesegneten Lander fortwährend im tiefsten Elende schmachteten. Aber die Spa- nier hatten auch wenig Freude und Segen von diesen Besitzungen ; trotz der unermeßlichen Schätze, welche sie daraus zogen, versanken sie doch selbst immer tiefer in Armuth und Schmach. Die spanischen Besitzungen in Amerika haben sich sämmtlich voir Spanien losgesagt, und durch glückliche Kriege ihre Freiheit und Unabhängigkeit erkämpft. Ans denselben haben sich folgende Staaten gebildet; 1) Der mexikanische Freistaat mit 19 Pro- vinzen seit 1894; 2) der Freistaat Guatemala mit 5 Provinzen seit 1893; 3) der Freistaat Kolumbia seit 1811; 4) der Frei- staat Peru seit 1824; 5) der Freistaat Bolivia seit 1823; 6) der F.reistaa t (dhile seit 1810; 7) die freien la P lata Staaten seit 1816; 6) der Freistaat Paraguayseil 1825. Iv. Geschichte von Brasilien. Im Iabre >1807 halte sich der Prinz Regent von Portugal gewei- gert , dem vom damals mächtigen französischen Kaiser Napoleon einge- führten Kontincntal'ystem beizutreten, und seine Hafen den Engläu-- dern zu schließen. Darum beorderte Napoleon eine Armee nach Portugal, um dieses Land für Frankreich in Besitz zu nehmen. Allein ehe die Franzosen der Hauptstadt Lissabon sich bemächtigten, batte sich der Prinz Regent mit dem Hofe, mit seinen Schätzen und vielen Großen dcs^Rcichs auf englische Schiffe begeben, und war nach Bra- silien in Südamerika abgesegelt. Den andern Tag zogen die Fran- zosen in Ltffabon ern. Allein die Portugiesen, von den Engländern unterstützt, erfochten mehrere Siege über die Franzosen, und zwangen sie, 1808 Portugal wieder zu räumen. r Im Jahre 1815 erhob der Prinz Regent Brasilien zu einem Königreiche, und bestieg, als seine in Portugal regierende geistes- kranke Mutter 1816 gestorben war, als Johann der Vl., die chhronc von Portugal und Brasilien. Da er aber beständig in Brasi-

8. Faßlicher Unterricht in der Natur-, Himmels- und Erdkunde - S. 76

1831 - Heidelberg : Oßwald
7(3 Mlll. Eiuw. enthalten. Man findet hier hohe, mit Schnee bedeckte Gebirge, besonders in der Rordhälfte, wo auch ungchencre Sand- wüsten mit Oasen sind; Hochebenen im Innern, fruchtbare Thaler und Ebenen an Flüssen, und viele Moräste an der Ostküste. Das Ganze ist sehr schlecht bewässert, und hat wenig Meerbusen, Seen und Flüsse; außer dem See M ara vi kennt man die Flüsse Nil, Sene- gal, Gambia und Niger. — Die Hauptgebirge sind: das Kapgebirge im Süden, das Mondsgebirge und die habes- si nischen und nubischen Alpen im Osten, das Kongebirge im Westen, und das Atlasgebirgrim Nordwesten. — Das Klima ist fast durchgehends heiß. Die Einwohner stehen den Asiaten an Kultur weit nach. 2. Die Hauptländer Afrikas find: 1) Ägypten, 2) Nu- bien, 3) Habessinien, 4) die Berber ei, 5) die Sabara, (3) S e n e g a m b i e n, 7) Ober» Guinea, 8) Unter-Guinea, 9) das Kapland, 30) die Ostküstenländer, 11) Sudan, 12) die zu diesem Erdctheile gehörigen Inseln. 4. Amerika. 1. Amerika ist vielleicht eben so groß als Asien, aber nicht so bevöl- kert; denn man rechnet seinen Flächenraum auf 750,000 lh Meilen und seine Einwohnerzahl auf 36 bis 40 Mlll. Es ist ganz von Wasser umgeben; aber der nördlichste Theil ist uns noch ganz unbe- kannt. Es wird seiner Lage nach in Nord- und Südamerika, welche durch die Landenge Panama verbunden sind, mid in die zwischen beiden liegenden Inseln, West in dien genannt, ein- getheilt. Zu Nordamerika gehören: die Nordpolarländer, das Indianer-Land, das brittische Nordamerika, die nordamerikanischen Freistaaten, Meriko undguatemalo; zu Südamerika: Kolumbien, Peru, Bolivia, Paraguay, Cbili, die La Plata-Staaten, Bra- silien, Gujana, Patagonien und Feuerland; zu Westindien: die Bahamainseln, die großen und kleinen Antillen. 2. Tie Hauptgebirge Amerika's sind: 1) die K o rd il leras längs der ganzen Westküste, das längste Gebirge auf der ganzen Erde; 2) die A l l e g a n e n und A p a l a ch e n im östlichen Theile von Nordamerika; 3) die lange, hohe und doppelte Bergkette im westlichen Nordamerika, bis jezl ohne Namen; 4) die Gebirge von Karrakkas. 3. Die merkwürdigsten Flüsse Amerikas sind folgende: 1) der Lorenzo im brittischen Nordamerika führt das Wasser der großen kanadischen Seen in den Westozean; 2) der Kolumbia (Oregan, Wcstfluß) im westlichen Nordamerika mündet in den Ostozean; 3) der Missisippi im nordamcrikanischen Freistaate mündet in den mcrika- nischcn Meerbusen ; 4) der O r i n o k o, der Am a z o n e n fl u ß (Ma- ranhon), welcher der gröste Stroui auf der Erde ist, der To kan t in,

9. Faßlicher Unterricht in der Natur-, Himmels- und Erdkunde - S. 128

1831 - Heidelberg : Oßwald
128 — Den Franzosen gehören die Insel St. Louis mit 16,000 E-und Go ree; den Engländern die Insel St. James (Dschehms) im Gam- bia, den Portugiesen die Stadt Cachao (Kaschao). 7. Ober-Guinea. Dieses Land ist noch unbekannter als das vorige. Von den vielen Staaten, die es hier und dort giebt, wissen wir wenig; nur die Nie- derlassungen der Europäer an der Küste sind bekannt. Die Produkte bat es mit dem vorigen gemein; nur das Schaf ist zu merken, weil es statt der Wolle schlichte Haare hat. Die ganze Küste, welche über 500 Mcil. lang ist, wird gewöhnlich in 5 Distrikte eingetheilt. Diese sind: 1) Die Sierra - Lcona - Küste, wo die Engländer die Stadt Freetown (Fritaun) mit 4500 E. und die Stadt Kingston (Klüg- sten) besitzen; 2) Die Pfefferküste, wo die Nordamcrikaucr die Stadt M o n- r a v i a mit 400 E. besitzen. 3) Die Zahn - oder Elfenbeinküste ohne bemcrkenswerthe Oerter. 4) Die Goldküste. Den Engländern gehören Cape Coast (Kcph Kobst), Anamaboo (Anamabu)und St. James (Dschehms); den Holländern Kon rads bürg, Amsterdam und Fort Nassau; den Dänen Christiansburg und Friede icksburg; einem Neger- stamme die Stadt Kunassi mit 12 bis 15,000 E. 5) Die Sklaveuküste mit dem Negerstaate Dahomeh und der Hauptst. Abomeh mit mehr als 20,000 E. 8. Unter-Guinea. Dieses den Portugiesen gehörige, etwa 250 M> lange Land hat mit den beiden vorigen einerlei Produkte, und den Zaire und Coansa zu Hauptflüssen. Die vorzüglichsten Reiche sind: 1) Kongo mit der Hauptst. San Salvator o. Kongo mit 30,000 E.; 2) A ngo l a mit der Hauptst. San Paolo deloanda; 3) Benguela mit der Hauptst. S a n Fe l ip p e d e B en g u e la; 4) Loa ngo; 5) Kakau- g o. —Die Küste südlich von Unterguinea, gegen 200 M. lang, ist fast ganz unbewohnt. 9. Das Kapland. Dieses Land, wozu auch das Hottentotten- undkaffern- l and gerechnet werden können, ist vom atlantischen und indischen Ozean bespült und von dem Orange - und Elephanten fl uß bewässert. Ganz im Süden ist das 150 Meilen lange Vorgebirge vergüten Hoffnung. Man findet hier 6000 F. hohe Schneegebirge, aber auch Hochebenen, Steppen, fruchtbare Thäler, Spuren von Kupfer und Ei- sen, aber keine Bergwerke; Getraide, besonders Waizen, Wein. Euro- päische Gemüse undobst, Südfrüchte und Palmen; Elephanten, Giraf- fen, Zebra, Nashorne, Löwen, Hiänen, Panther, Büffel (zum Reiten),

10. Faßlicher Unterricht in der Natur-, Himmels- und Erdkunde - S. 129

1831 - Heidelberg : Oßwald
129 Affen, Gazellen, Wallfische, Robben, Stranße, Pelikane, Schlang- en, Termiten. Die Einw. sind Hottentotten, Buschmänner, Eng- länder, Holländer, Kaffern. Die Hanprst. der engliicheu Kolonie ist Kapstadt an der Tafelbai mit 18,600 E.; in der Nahe Konstan- tia, wo der berühmte Kapwein wachst. 10. Die Ostkü sten l a nd e r. Die Ostknfte ist 500 M. lang, aber noch unbekannter als die Westküste. Unter den Flüffen sind der beil. Geistfluß und der Zambese am merkwürdigsten. Tie Produkte baben diese Lander mit Senegambicn gemein. Der Boden ist theils dürre Sandwüste, theils morastig oder gebirgig. Die Einw. sind Neger, Araber, Kaffern und Portugiesen. An das Kapland gränzt 1) das Land Natal, von Kaffern bewohnt; nördlich von diesem 2) die Reiche Sabia und Sofola mit portugies. Niedcrläffungen; nördlich von diesem 3) die Küste Mozambique (Mosambike, mit der Hauptst. Mozambique auf einer kleinen Insel gl. N.; weiter nördlich 4) die Küste Zan- guebar (Sansibar) mit den Städten: Quiloa (Kiloa), Mou- baza (Mongbassa), Meliuda und Magadoro (Magadoscho); weiter nördlich 5) die fast ganz wüste Küste Asan und die dürre, von rohen Mauren, Arabern und Negern bewohnte Küste Adel. 11. Sudan. Sudan, auch Nigritien genannt, mit dem Flusse N iger und dem See Tsad ist keine Sandwüste, sondern ein von Gebirgen, Flüffen, Seen und Wäldern durchzogenes, aber uns sehr unbekanntes Land, vielleicht 50 bis 60,000 Q. M. groß. Es zerfallt in zahlreiche größere und kleinere Staaten. Die bekannteren Städte darin sind: Vir nie am See Tsad im Reiche Burnu mit 30,000 E.; Kano, Residenz eines Sultans, mit 30 bis 40,000e.; Haussa, Kaschna, und Tombuktu, die 60,000 E. haben soll. Noch unbekannter ist das innere Südafrika, welches in S. und O. von Viehzucht treibenden Kaffern, und von grausamen Negern (Schaggas, Gallas und Aios) bewohnt ist. 12. Afrikanische Inseln. Die vornehmsten sind folgende: 1) Madagaskar, deren Einw. von Viehzucht und Raub leben; 2) die S eschell en, 12 kleine Inseln, von denen 3 den Engländern gehören, und die reich an Baumwolle, Schildkröten und Kokosnüssen sind; 3) die Am iran- len, fruchtbar, aber unbewohnt; 4) die an allen Produkten reichen 4 komorischen Inseln; 5) die Maskarenen, von denen Isle B ourbon (Ihl Burbong) den Franzosen und die Insel Moritz den Engländern gehört; auf jener ist St. Denis, auf dieser Port L o u i s mit 25,000 E. zu merken. Diese liegen alle auf der Ostseite. — Auf der Westseite sind zu merken: 1) die englische Insel St. Helena, Desaga Lesebuch. 9
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