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1. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 371

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
3^1 heißt, durch die Ansicht des Leindes, welches er bewohnt. Sie wekkt alle schlafenden Kräfte seines Verstandes. Vermittelst der Sinne bringt sie ihm unzählige Bilder zur Anschauung, welche sein Ge- dächtniss bereichern, seine Wissbegierde rege machen, seinen Verstand und sein Gefühl für das Schöne entwikkeln. Sie führt ihn zum Selbstbewusstsein, indem sie ihn sich von der äußern Welt unter- scheiden lehrt. Sie ist endlich eine Offenbarung Gottes, dessen Vollkommenheiten man gleichsam mit dem Auge in seinen Werken crblikkt. Aber auch der Mensch übt einen mächtigen Einfluss auf die Natur aus. Er macht den Boden urbar und bearbeitet ihn; durch seine Pflege verbessert er die Erd- und Baumfrüchte und erhöht die Schönheit der Blumen; den Stier, das Schaf, die Ziege, das Schwein, das Pferd, den Esel, das Kamee!, das Rennthiec und das Lama, den Hund und die Katze, das Huhn, die Taube, die Ente und die Gans fesselt er mit Liebe an sich, oder unterwirft sie mit Gewalt. Er hat den Gebrauch des Feuers entdekkt, durch wel- ches er das Fleisch der zahmen und wilden Thiere und eine Menge Vegetabilien, wie Getreide, Gemüse, Thee, Kaffee rc. zu heilsamen und angenehmen Nahcungsstoffen macht. Das Feuer ist es auch, vermittelst dessen er die Metalle bearbeitet und sie in Pflüge, Hauß- aerathe. Waffen, Münzen, Kunstgegenstände und Zierrathen ver- wandelt. Flachs, Hanf, Baumwolle, Schafwolle, Seide werden zu tausend verschiedenartigen Stoffen verarbeitet, die Bäume zu Zimmergeräthen, gewisse Mineralien zu Fayence, Porzellan, Glas; und Maschinen, welche der Wind, das Feuer oder das Wasser treibt, nehmen dem Menschen das Mühsamere und Materiellere der Arbeit ab. Unter der Hand des Künstlers wird der Fels ein prächtiges Gebäude, der Marmorblokk eine Bildsäule, einige Farben ein Ge- mälde. Aber der Mensch giebt nicht nur einzelnen Gegenständen eines Naturreiches eine neue Gestalt, er wirkt auf eine ganze Land- schaft, ja auf die ganze Oberfläche des Planeten. Er baut auf Ebenen und in Gebirge eine unzählbare Menge von Städten, Tem- peln und Palästen, Festungen, Dörfern, Weilern. Er haut die Wälder aus, welche eine Gegend bedekken, verbessert durch den An- bau ein Klima, welches ungesund war, oder vermindert seine zu große Kalte; er verwandelt Sümpfe in fruchtbare Ebenen, verhee- rende Ströme werden eingedämmt, Strekken, welche das Meer be« dekkte, werden der Wohnplatz eines zahlreichen Volkes An einer Küste ohne Zufluchtsort entstehen Häfen; kühne Straßen führen über hohe Bergketten, welch« man für unübersteiglich hielt und die 24*

7. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 421

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
421 Mäuse angefällt, welche zwanzig Jahre des Überflusses zu künstll- chen Hungerjahren machen, bis sie einem natürlichen mit ihrem verdorbenen Gute einige Erleichterung schaffen, sondern einen aus den reichlichen Getreidevorrathen aller Landwirthe hervorgehenden so großen Brotreichthum, baff niemals eine Nachfrage des Bedürf- nisses unbefriedigt gelassen werden muss. Der Bauernstand soll ferner auf die Erzeugung roher Kleidungsstoffe aus dem Thierreich und Pflanzenreich den möglichsten Fleiß verwenden, und sich es als einen Vorwurf anrechnen, an irgend Jemand ein Kleidungsstükk zu erblikken, dessen Wolle, oder andere Thierhaare, Leder, Seide, Flachs, Hanf, Farben und übrige Zubereitungsmittel nicht auf va- terländischem Boden gewonnen worden sind. Der Landwirth ver- einige reifliches Nachdenken über seine Felder und Wiesen und die Kunst der Erfahrungen der ältern Landleute mit seinem redlichen Fleiße, da jeder Boden eine besondere Beschaffenheit hat und nach seiner Eigenthümlichkeit behandelt werden muss, wenn er die auf ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen soll.- Der Landmann lokkece das Erdreich seines Feldes mit unermüdetem Fleiße auf. damit jedes Stäubchen desselben unabhängig und ungebunden die belebende Kraft der Luft und des Lichtes einsaugen und ungehindert verarbeiten und verzinsen könne. Er setze ihm die Kräfte, welche ihm zur Hervor- bringung einer vollständigen Ernte fehlen, durch nährenden Dünger zu. Man vermeide, in zwei oder mehr auf einander folgenden Jah- ren dieselbe Frucht auf einem und demselben Boden zu bauen, son- dern lasse Getreidearten und Kraut und Wurzelgewächse regelmäßig darauf abwechseln. Man wähle für die Aussaat immer nur den reifsten Saamen, die vollendetsten Pflanzenkeime. Eine nicht min- der große Sorgfalt soll der Landwirth auf die Veredlung der Vieh- zucht wenden. Es wäre schimpflich für denselben und ein deutlicher Beweis seiner Unwissenheit oder Trägheit, wenn er nicht bei seiner Landwirthschaft so viel Vieh hielte, als seine Felder und Wiesen leicht zu ernähren vermögen. Es liegt nur an dem Landwirth, den allgemeinen Nutztn des Viehhaltens durch Klugheit und Thätigkeit zu verdoppeln. Dies geschieht dadurch, wenn ec das Vieh reinlich halt, ihm reichliches und zuträgliches Futter reicht, den Einfluss der ihm schädlichen Witterung vermindert, oder von ihm abhält, es nicht durch erschöpfende Arbeiten schwächt und alle Misshandlun- gen und widrigen Eindrükke von ihm abhält. Es ist ausgemacht, dass rin gutes Stükk Vieh mehr werth ist, als zwei schlechte. Doch beschranke sich der Landmann nicht blos auf die Erzeugung guter und reichlicher Nahrungsmittel und Kleidungsstoffe, sondern benütze

8. Siebentes und achtes Schuljahr - S. 258

1912 - Halle a.S. : Schroedel
258 Stauden herabbücken müssen, sondern nur zuzugreifen brauchen, um die zarten Büschel abzulösen. 6. Sobald ein Feld einmal abgeerntet ist, beginnt die Arbeit von neuem, die zweite Ernte. Und dann zum drittenmal und, wenn der Ertrag und Preis es rechtfertigt, wohl auch noch zum viertenmal. Die gepflückte Baumwolle wandert nun zuerst nach dem „Ein", einer Reinigungsmaschine, die ihren Ursprung einem Zufall verdankt. Whit- ney, der Erfinder des „Gin", das heißt der Auskernungsmaschine, beobachtete eines Tages einen Zimmermann, als dieser mit einer Säge ein Loch in eine Tür schnitt, hinter der Baumwolle aufgestapelt lag. Die Säge zog beim Vor- und Rückwärtsbewegen Stränge von Baum- wolle mit sich. Das gab ihm die erste Idee, und nach eifrigem Nach- denken und Bemühen gelang es ihm, eine Maschine herzustellen, die es möglich machte, die Baumwolle von Bast und Samen zu befreien, eine langwierige, sehr kostspielige Arbeit, wenn sie mit der Hand ausgeführt werden muß. Die Maschine ist folgendermaßen beschaffen: Auf einer rasch umlaufenden Welle befinden Sich zwanzig bis achtzig Kreissägen, die mit ihren spitzen, schräg gestellten Zähnen durch einen eng gestellten eisernen Rost durchgreifen, die auf einem Zu- führtisch ausgebreitete Baumwolle erfassen und durch den Rost hin- durchzerren, während die Samenkörner, an denen der Bast sitzt, ab- springen. Es ist leicht begreiflich, daß langhaarige Baumwolle, die kostbarste Sorte, bei diesem gewaltsamen Verfahren leicht zerrissen wird. Um dieses zu vermeiden, wendet man jetzt meistens eine Walzen- maschine an, wobei die Baumwolle zwischen zwei glatten oder ge- riffelten Walzen hindurchgeht. Die Samenkörner können nicht folgen und springen ab. Aus ihnen wird öl gepreßt, das merkwürdigerweise sehr oft den vornehmeren Namen „Olivenöl" führen soll und den Hausfrauen manchmal als „feinstes Tafelöl" verkauft wird. 7. Nachdem die Baumwolle in dem „Gin" gereinigt worden ist, wird sie in Ballen gepreßt und diese mit eisernen Bändern umwunden, deren Herstellung auch wieder einen ganzen Industriezweig bildet, das Ganze in Jutesäcke genäht, und die Ausrüstung für die Welt- reise ist fertig. Die Einkäufer für die Handlungen aus New Orleans, Memphis, Charleston und den übrigen Stapelplätzen stellen sich ein, treffen ihre Wahl und schließen Verträge ab. 8. Das Leben der Arbeiter während der Ernte ist, abgesehen davon, daß die Arbeit in dem heißen Sonnenbrände anstrengend ist, doch nicht allzu hart. Während des ganzen Tages folgen ihnen Karren mit frischem Trinkwasser im Felde, die Mahlzeiten sind gut und reich- lich, und man läßt ihnen Zeit, sie in Ruhe zu genießen. Das war schon üblich in der Zeit „vor dem Kriege". Heute wie damals sorgt

9. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 375

1910 - Halle a.S. : Schroedel
375 teil des tierischen Blutes, sondern auch der Säfte und Gewebe im menschlichen Körper. Schon die Tatsache, daß bei alten Schriftstellern Fleisch und Salz nie zusammengenannt werden, wohl aber Salz und Brot, oder Mehl und Salz, weist darauf hin, daß bei vorwiegender pflanzlicher Nahrung der Mensch mehr Verlangen nach Salz haben muß als bei Fleischnahrung. 2. Interessante Beobachtungen haben nach dieser Seite hin For- schungsreisende und Missionare an den Eingeborenen fremder Erd- teile gemacht. Die afrikanischen Neger leben hauptsächlich von Pflan- zenkost. Mungo Park, der Forschungsreisende Senegambiens und des Nigergebietes, erzählt: „Im Binnenlande ist Salz der größte Lecker- bissen. Man sieht Kinder an einem Stück Steinsalz lecken, als wenn es Zucker wäre. Salz ist da so teuer, daß die Redensart „er ißt Salz" einen reichen Mann bedeutet. Ich selbst habe sehr unter diesem Salz- mangel gelitten, denn der fortwährende Genuß der pflanzlichen Nahrung hat auf die Dauer ein entsetzliches Verlangen nach Salz zur Folge, so daß die Entbehrung desselben zur höchsten Qual wird." 3. Wie andauernder Kochsalzmangel zu Kochsalzhunger und ernsten Gesundheitsstörungen führt, erfahren wir auch von Livingstone, er berichtet: „Wenn die Armen kein Salz hatten, nur von Wurzeln leben mußten, so wurden sie oft von schlechter Verdauung geplagt. Nur Reiche konnten sich Salz kaufen. Die eingeborenen Ärzte erkannten die Ursache der Krankheit sehr wohl und verordneten als Heilmittel immer auch Kochsalz. Da aber die Doktoren selbst kein Salz hatten, so wandten sich die Armen an uns. Wir machten uns den Wink zunutze und heilten fortan die Krankheit dadurch, daß wir nur einen Teelöffel voll Kochsalz ohne alle anderen Arzneien reichten. Auch Milch und Fleisch hatte dieselbe Wirkung, aber nicht so schnell als Salz. Lange nachher, als mir selbst vier Monate lang das Salz aus- gegangen war, fühlte ich nicht sowohl ein Verlangen nach diesem Gewürz, als vielmehr ein peinliches heftiges Gefühl nach den beiden vor- genannten Nahrungsmitteln. Dies dauerte so lange, als ich ausschließ- lich auf Pflanzenkost beschränkt war, und als ich mir endlich ein Gericht Fleisch verschaffte, das freilich nur in Regenwasser gekocht war, schmeckte es dennoch so angenehm salzig, als wenn wir Salz zu seiner Bereitung gehabt hätten." 4. Eine ausgedehnte Verwendung erfährt das Kochsalz ferner beim Konservieren von Fleisch, Butter, Käsen, Fischen u. a. Nahrungs- mitteln. Diese konservierende Wirkung des Kochsalzes ist schon sehr lange bekannt. Man mußte ganz von selbst auf das Einsalzen kommen, wenn man beobachtete, wie tote Tiere in dem salzhaltigen Meerwasser auffallend lange erhalten blieben! So spielte auch beim Einbalsamieren

10. Erdkunde - S. 214

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels- platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz Marokkos. West- und Südafrika. Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch- weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren, Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos sehr ungesund. Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö- sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl. Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna. Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36) mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro- dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern, Diamanten u. s. w. Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan- derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten: die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte Nindviehzucht betreiben.
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