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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

2. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

3. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

4. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

5. Erdkunde - S. 123

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
123 verteidigen, sondern er sucht ihm durch Entwässerung den Raub früherer Zeiten wieder zu entreißen und dadurch fruchtbares Erd- reich zu gewinnen. — Die Nordküste der Niederlande wird von den friesischen Inseln begleitet, den Resten des vom Meere im Laufe der Jahrhunderte hinweggerissenen Landes. Iii. Die Niederlande sind so reich bewässert wie kein anderes europäisches Land. Außer den drei großen Flüssen Rhein, Maas und Schelde durchschneidet noch ein weitverzweigtes Kanalnetz das ganze Land. Iv. Das Klima der Niederlande ist feucht und nebelig. Der Boden ist sehr fruchtbar und wird vortrefflich angebaut, haupt- sächlich mit Handelsgewächsen, wie Tabak, Hanf, Flachs, Hopfen, Färbepflanzen, Blumen und Gemüse. Getreidebau wird weniger betrieben. — Vortrefflich ist die holländische Viehzucht und Milchwirtschaft (Holländer Käse!). Von großer Bedeutung ist die Fischerei (Heringe). — Arm ist das Land an Waldung und an Mineralien. Es werden nur Torf und Thon gegraben. Das fehlende Holz wird aus waldreichen deutschen Ländern, wie auch aus Rußland und Skandinavien eingeführt. Unter den holländischen Industriezweigen ragt der Schiffs- bau hervor. — Der niederländische Handel, welcher an Ausdeh- nung einst sogar den englischen übertraf, ist noch immer sehr be- deutend und erstreckt sich über alle Teile der Erde, besonders aber nach den reichen holländischen Kolonieen. V. a. Die Niederlande haben auf einem Flächeninhalte von 33000 qkm Millionen Einwohner, so daß auf 1 qkm 131 Menschen treffen. Demnach sind unter den europäischen Staaten nur Sachsen und Belgien noch dichter bevölkert. d. Die Holländer sind rein germanischen Stammes. o. Vs der Bewohner sind protestantisch, an 2/5 — vorzugsweise in den südlichen Provinzen — katholisch. ä. Die Holländer stehen — wie alle Völker germanischen Stammes — auf hoher Bildungsstufe. Für Volksschulen ist treff- lich gesorgt. Außerdem bestehen viele Mittelschulen und vier Uni- versitäten. 6

6. Erdkunde - S. 188

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 auf Nipon 4000 m). Das Klima ist gemäßigt, der Boden sehr fruchtbar und durch den Fleiß der Bewohner so ertragsfähig, daß Japan zu den reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Neis, welcher in unübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle anderen Getreidearten, sowie auch Thee und Zuckerrohr gebaut. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Sehr bedeutend sind die Mineralschätze Japans. Die Berg- werke liefern Gold, Silber, Blei, Eisen, besonders aber feines Kupfer. Die Industrie, welche schon seit alter Zeit in hoher Blüte steht, übertrifft die der anderen asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist japanisches Papier, wie auch die eigentümliche Bemalung von Seide, Holz, Por- zellan n. s. w. Der japanesische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Seide, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Por- zellan, Lack- und Papierwaren. Die Bevölkerung Japans beträgt ans einem Flächenranme von 382000 qkm an 37 Millionen; demnach ist das Land durch- schnittlich dichter als das Deutsche Reich bevölkert. — Die Japanesen sind ein begabtes Volk, reinlich, heiter, tapfer und ehrgeizig, doch auch hinterlistig und betrügerisch. Im Gegensatze zu den stammver- wandten Chinesen sind sie lebhaft, wißbegierig, fassen schnell ans und zeigen sich dem europäischen Einflüsse sehr leicht zugänglich. In dem kurzen Zeitraume von 30 Jahren haben sich in Japan wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Einrichtungen eingebürgert. Seit 1872 werden Eisenbahnen gebaut und Telegraphen errichtet. Das Heer und die Verwaltung Japans sind nach europäischem Muster organisiert. Besondere Aufmerk- samkeit wird der Hebung des Schulwesens gewidmet. Auf Kosten der Regierung werden Hunderte von jungen Japanesen zur Aus- bildung nach Europa geschickt.

7. Erdkunde - S. 249

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
249 Brasilholz (wovon das Land seinen Namen hat), den Kautschuk und verschiedene Farbhölzer. Von größter Wichtigkeit ist die Land- wirtschaft. Das hervorragendste Produkt ist der Kaffee. Brasilien erzeugt hiervon mehr als die Hälfte des Bedarfes der ganzen Erde (im Jahre 1884/85 um ungefähr 350 Millionen Mark). Außerdem sind noch wichtige Produkte: Tabak, Zucker, Baumwolle, Vanille, Kakao, alle Getreidearten, auch Wein und Obst. — In den Ebenen wird großartige Viehzucht getrieben. Die Industrie ist noch sehr belanglos. — Der Han- del gewinnt durch die Ausländer immer mehr an Bedeutung. Ausgeführt werden die Naturerzeugnisse, eingeführt zur Zeit noch sämtliche Industrie- und Luxuswaren. Die Bevölkerung des Riesenreiches ist ganz gering; auf einem Flächenraum von 8 337 000 qkm (15mal mehr als Deutschland) wohnen nur 13 Millionen Einwohner; es treffen also auf 1 qkm nicht einmal zwei Menschen. — Der Abstammung nach sind ungefähr 5 Millionen Europäer (darunter viele Deutsche), 2 Millionen Neger, welche zum Teil noch Sklaven sind, 1v2 Million wilde Indianer (bekannt die Botokuden) und 4 Millionen Misch- linge. — Mit Ausnahme der Indianer sind sämtliche Bewohner katholisch. In neuerer Zeit ist Brasilien vielfach das Ziel der Auswan- derung geworden. Neben manchen verfehlten Ansiedelungsversucheu verdienen besonders die deutschen Kolonieeu in Südbra- silien Erwähnung, da dieselben bisher gut gediehen sind. Brasilien ist ein konstitutionelles Kaiserreich, das in 20 Provinzen eingeteilt wird. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (mit den Vororten über 400 000 Einwohner) liegt überaus malerisch am schönsten Hafen Südamerikas und ist der wichtigste Ausfuhrplatz für Kaffee und Zucker. — Bahia (140000 Einwohner), die zweite Handels- stadt Brasiliens. — Pernambuco (130 000 Einwohner) ver- mittelt hauptsächlich den Export von Brasilholz, das nach dieser Stadtauch Pernambucholz genannt wird. — Para (40000 Ein- wohner) betreibt vorzugsweise den Handel mit Kautschuk. — Porto

8. Erdkunde - S. 251

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
251 Argentinien ist gegenwärtig das Ziel vieler europäischer Answan- derer (im Jahre 1885 looooo). Die Hauptstadt Bnenos Ayres (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 400 000 Einwohner und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (26000 Einwohner), ein nen angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (42 000 Einwohner), Cordoba (50 000 Einwohner), Mendoza (18 000 Einwohner) und das lebhafte Corrientes (16 000 Einwohner). Die Republik Paraguay (238000 qkm und hz Million durchweg katholische Einwohner, vor- wiegend Mischlinge und Indianer) breitet sich vom Parana westwärts bis über den Paraguay-Strom aus und ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Der Boden ist sehr fruchtbar, das Land aber durch blutige Kriege tief herabgekommen und stark ent- völkert. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blätter einer Stechpalmenart), der in einem großen Teile Südamerikas statt des chinesischen Thees gebraucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (22000 Einwohner), der Stapelplatz für den auswärtigen Handel. Die Republik Uruguay (170 000 qkm, über (/2 Million katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet östlich vom Uruguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils eine baumlose Steppe, auf wel- cher — wie in Argentina — ausgedehnteste Viehzucht betrieben wird. Die Produkte der Rindviehzucht bilden auch fast ausschließlich deuausfuhrhandel, so: Häute, Felle, Wolle, Roßhaar, Talg, lebendes Vieh, vor allem aber Fleisch, sowohl in frischem als getrocknetem Zustande. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Lieb i gsche Fleischextr akt, d. i. verdichteter Rindfleisch- saft. — Die Einwanderung hat in neuerer Zeit stark zugenommen. Die Hauptstadt Montevideo an der La-Plata-Mündung (105 000 Einwohner) ist der wichtigste Handelsplatz.

9. Erdkunde - S. 255

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
255 rungspflanzen. Die europäischen Ansiedler haben aber Getreide-, Obst- und Weinbau mit dem günstigsten Erfolge eingeführt. Seit neuerer Zeit werden noch Zuckerrohr und Baumwollstaude gepflanzt. — Auch die Tierwelt ist einförmig und arm an Arten. Die wenigen einheimischen Säugetiere gehören zumeist den Beuteltieren an, von denen das Känguruh am bekanntesten ist. Mannig- faltiger ist die Vogelwelt (verschiedene Papageien, der schwarze Schwan, der Emu, „australischer Strauß" genannt, u. s. w.). Im ganzen zeigen die einheimische Tier- und Pflanzenwelt Australiens einen eigenartigen, von dem der andern Kontinente abweichenden Charakter. — Nunmehr sind sämtliche europäischen Haustiere (wie auch viele Singvögel) eingebürgert und haben sich außerordentlich schnell vermehrt, so daß jetzt schon Viehzucht die Haupt- beschäftigung der Eingewanderten bildet. Von größter Bedeutung ist die Schafzucht. 1885 wurde um mehr als 400 Millionen Mark Wolle nach Europa ausgeführt. Außerdem ist besonders die Rindviehzucht von Wichtigkeit. Das Fleisch wird gesalzen und konserviert in den Handel gebracht, in neuester Zeit auch mit günstigem Erfolge in gefrorenem Zustande. — Die Land- wirtschaft ist auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt. Unter den Erzeugnissen bildet Weizen einen wichtigen Ausfuhr- artikel. — Von großer Bedeutung ist der Bergbau. Australien hat sehr ergiebige Goldlager, welche 1851 entdeckt wurden und seit- her mit abwechselndem Erfolge ausgebeutet werden. (Im Jahre 1885 über 400 Millionen Mark Ertrag.) Von anderen Mineralien sind zu nennen: Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Blei und Steinkohlen. — Die Industrie hebt sich zwar allmählich, doch muß zur Zeit noch der größte Teil des Bedarfes aus Europa eingeführt werden. — Der Handel hat in den letzten Jahrzehnten einen ganz erstaun- lichen Aufschwung genommen. Die jährliche Ausfuhr hatte in den letzten Jahren einen Durchschnittswert von 1000 Millionen Mark, die Einfuhr von 1300 Millionen Mark. — Der Binnenverkehr hingegen ist durch die Bodeuverhältnisse wie auch durch den Mangel schiffbarer Flüsse sehr erschwert. Als großartiges Unternehmen darf die Errichtung eines Telegraphen gelten, welcher von Adelaide quer

10. Erdkunde - S. 183

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
183 im Osten vorgelagerte Tiefebene. An Größe wird China von Rußland und Großbritannien (mit den Kolonieen) übertroffen; aber der Bevölke- rungszahl nach ist es das erste Reich der Welt. Rach gewöhnlicher Annahme hat China über 400 Millionen Einwohner, das ist mehr als i/A der gesamten Menschheit. Doch ist die Bevölkerung sehr ungleich über den weiten Raum verteilt. Während die Nebenländer, obwohl sie 2/3 der Gesamtfläche einnehmen, nur etwa 20 Millionen Bewohner zählen, treffen auf das eigentliche China über 380 Millionen. Das eigentliche Khina, * von den Chinesen mit Stolz „das Reich der Mitte" genannt, breitet sich über den östlichen Abhang des hinterasiatischen Hoch- landes und über die chinesische Tiefebene aus. Das Land wird vom Hoangho und Jangtsekiang durchflossen. Ein weit ausgedehntes Kanalnetz verbindet dieses wasserreichste Strompaar Asiens (der be- rühmte Kaiserkanal hat eine Länge von 1200 km — der Länge des Rheins). — Das milde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodens und die starke Bewässerung machen das eigentliche China zu eiuem der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbeschäftigung der Be- wohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht betrieben wird. In den nördlichen Provinzen werden vorzugsweise Getreide und Tabak gebaut, in den mittleren und südlichen dagegen Baumwolle, Zucker, Pfeffer und andere Gewürze, vor allem aber Thee und Reis. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Lager von Eisenerz und Steinkohlen.— Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht auf sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baum- wollen- und Seidenwebereien, Papiere, Lackwaren rc. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Der Handel Chinas ist bedeutend. Besonders lebhaft ist der Tauschhandel mit Rußland und Indien. Auch der Seehandel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch Vertrag viele Häfen den Ausländern geöffnet sind. Zur Ausfuhr gelangen Haupt-
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