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Isaak, der sich beut Kaiser feinblich zeigte, würde gezwungen, seine flotte herzugeben, und brei -luge und brei Nächte bauerte es, bis das beutsche Kreuzheer über die Meerenge vou Kon-ftautiuopet nach Kleinasien übergesetzt war. Ans dem 3uge durch Kleinasien litt das Heer große Not und Entbehrung. ~bei^ bei Stadt Jkomnm würde Friedrich von einem gewaltigen türkischen öeexe angegriffen. Seine ßiiegmente tdctxen beni j3erf(i)niachten nahe. Ta ritt der Kaiser an die Spitze des Heeres und ries mit lauter Stimme: „Christus lebt noch! Christus siegt!"") Tie Kriegsmünner rafften alle Kraft zusammen und stürmten in den Feind. Tas mächtige Türkenheer würde in die Flucht geschlagen; zehntaufenb Türken würden niebergehaueu.
Nach einem mühevollen Marsche kam das Kreuzheer an den Fluß Saleph. Beim Übergang über benfelbeit kam der Zug ins Stocken. Ter Kaiser sprengte in den Fluß,^ um die Leute anzutreiben. Ta würde er von den Wellen erfaßt und fortgerissen. Tie Seinen beeilten sich, ihm zu Hilfe zu kommen; allein als sie ihn aus dem Strome zogen, war er verschieben. In tiefer Trauer sührte das Heer den Leichnam des Helbenkaisers nach Antiochia, wo er in der St. Peterskirche beigesetzt würde. Tas beutsche Volk wollte es nicht glauben, daß der teure Helb gestorben sei. Er sei in den Kyffhänserberg verzaubert, sagte man, und er werbe wiederkommen, um Deutschland wieber stark und groß zu machen.**)
Von den hunberttausenb Mann, mit benen Kaiser Friedrich ausgezogen, waren die meisten im Kampfe gefallen ober durch Krankheit, Hunger und Entbehrung zugrunbe gegangen. Als das Kreuzheer in das heilige Land gelangte, war es nur noch sechstausend Mann stark und konnte beshalb trotz aller Tapferkeit nichts gegen die Türken ausrichten.
3. Ter Ausgang der Hohenstaufen.
Auf Kaiser Friedrich den Rotbart folgten noch vier Kaiser aus dem Haufe der Hohenstaufen. Sein Sohn ^Heinrich Vi. erwarb durch Heirat die Königreiche Neapel und Sizilien. ^ Bei Heinrichs frühem Tode war fein Sohn Friedrich erst brei Jahre alt; bannn würde von einem Teil der beutfchen Fürsten Heinrichs Brnber, Philipp, zum Kaiser gewählt. Es waren aber auch Fürsten und Bischöfe in Tentfchlanb der hohenftanfifcheri Familie feinblich; biefe wählten auf den Rat des Papstes einen Sohn Heinrichs des Löwen, Ctto von Braunfchweig, zum Kaiser.
*) Vergl. auch im Anhang das Gedicht: Barbarossas Kreuzlied.
**) Vergl. daselbst: Rotbarts Testament.
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Extrahierte Personennamen: Isaak Isaak Friedrich Friedrich Christus Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrichs_Brnber Heinrichs Philipp Philipp Heinrichs Heinrichs Barbarossas Kreuzlied Barbarossas
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Kleinasien Antiochia Kyffhänserberg Deutschland Neapel Sizilien
Die Thiere.
3
eine kleine Herde von Wildschweinen gesehen wird, so sind sie
doch, sowie auch die Felder und Gärten, die mit Gebüsch und
Baumpflanzen besetzt sind, von einer großen Anzahl großer und
kleiner Vögel bewohnt. Die Vögel durcheilen die Luft auf die
manigfaltigste Weise, erheben sich senkrecht und schräge in die-
selbe, lassen sich aus den höchsten Höhen schwebend zur Erde
oder auf einen hohen Gegenstand nieder. Hie und da schleicht
in den Wäldern der geschäckte, kurzgeschwänzte Iltiß hin, öder-
es regt sich im Gebüsche ein Wiesel. In Hecken und am Rande
der Wälder sieht man manchmahl den stacheligen Igel. Mun-
tere Eichhörnchen klettern an Bäumen auf und ab und machen
kühne Sprünge von Ast zu Ast. Auf den Wiesen stoßen Maul-
würfe und machen durch aufgeworfene Erdhäufchen ihre unter-
irdischen Gänge kenntlich. Mäuse eilen mit unheimlicher Schnel-
ligkeit ihren Löchern zu. In der Dämmerung durchschneiden
oft Fledermäuse schnell und geräuschlos die Luft und jagen
durch ihr plötzliches Erscheinen und Verschwinden oft einen
kleinen, augenblicklichen Schreck ein. In den Gewässern ziehen
ganze Scharen von Fischen hin und her, und hie und da sicht
man solche, die von andern verfolgt werden, über die Ober-
fläche schnellen und ihre silberglänzenden Schuppen und röth-
lichen oder bläulichen Flossen zeigen. Wird irgendwo ein
Wasser abgelassen, so kriechen auf dem Grunde häufig die
sonderbar gestalteten Krebse hin, indem sic sich bald vor- bald
rückwärts bewegen. Naht man in der Sommerzeit den Wasser-
gräben und Sümpfen, so Hüpfen braune Frösche in das Wasser,
schwimmen darin herum oder strecken ihre Kopfe heraus. Auf
dem Grunde stillstehender Gewässer kriechen Muschelthiere in
ihren Schalen auf dem Boden hin. Im Sommer hüpfen auf
den Wiesen Heuschrecken in großen Sprüngen; hurtige Käfer
laufen auf dem Boden hin und her; auf den Gras- rmd Ge-
traidehalmcn, auf dem Laub und den Blüten der Hcckengebüsche
und Wiesenkräuter, an den Stämmen der Bäume, sitzen Käfer
und Fliegen der manigfaltigsten Art; bunte, prachtvolle Falter,
Wasserjungfern mit ihren glasartigen Flügeln, fliegen im Son-
nenschein von Blüte zu Blüte und von Gebüsch zu Gebüsch;
wundersam gezeichnete Raupen gehen geheimnisvolle Verwand-
56 Der Erdboden, die Steine, Metalle, das Salz.
die sich als Salze vorfinden, verdienen Aufmerksamkeit und
erregen Bewunderung. Der Bergkrystall, ein reiner Quarz,
bildet sechsseitige Säulen, unten und oben mit sechsseitiger
Zuspitzung, ist wasserhell und glasglänzend; gewöhnlich find
mehrere solcher Krystalle zu Gruppen oder Drusen verbunden,
wobei dann die eine Zuspitzung nicht ausgebildet oder doch nicht
frei ist. Der Kalk bildet verschiedene Krystalle, z. B. Nautcn-
scchsflache, die weiß, oder fast wasserhell, glasglänzend sind,
und von denen jedes sich in viele kleinere Nautensechsflache
zertheilen läßt. Das Kochsalz.bildet Würfel, von denen jeder
wieder aus kleinern Würfeln besteht; durch das Anöbrechen
kleinerer Würfel ans größern entstehen Schüsselchen. Solche
kunstvollen Gebilde, an welchen alle Baukunst der Menschen
zu Schanden wird, lehren uns den Schöpfer als einen Gott
der Ordnung, als einen Gott, der nach Maaß und Gewicht
Alleö bestimmt hat, erkennen.
> '
8. Vcrschiedtnartigcr Gebrauch und Ruhen der edel» Metalle. Steine, Metalle
Ii. s. u> , Pildrr ttnsinnlichcr Dinge und Zustande.
Äie .kostbaren Metalle Gold und Silber werden zur Ver-
fertigung der heiligen Gefäße für den Gottesdienst und zur
Verzierung des Altars und der innern Theile der Kirchen be-
nützt.- Durch die Verwendung derselben zum Schmuck und zur
Zierde werden die Stände hervorgehoben und unterschieden.
Durch die Münzen, die man aus denselben prägt, wird der
Tauschhandel entbehrlich gemacht und der Verkehr erleichtert
und gesichert.
Gold und Silber sind Bilder des Kostbarsten, Werthvollsten.
Die großen festen Felsen stellen im Bilde dar, was sicher ist,
was bleibt und nicht vergeht; Sand dagegen stellt dar, was
unhaltbar ist, worauf man sich nicht verlassen darf. Salz ist ein
Bild dessen, waö vor dem Verderben, vor Fäulnis, bewahrt.
9. Vergleichung der Erdstosse unter einander."
Unter den Erdstoffen find die Steine und Metalle im All-
gemeinen die härtesten und schwersten; die Salze und brennbaren
Stoffe sind weich und im Vergleich mit Steinen und Metallen
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T
74 Eigenschaften und Kräfte der Körper.
19. Vas Glcichgkwicht der Körper.
Wenn man auf einem Stuhle sitzt, kaun mau mit aufrechtem
Oberleibe nicht aufstehen. Man kann Nichts von dem Boden
§ / aufheben, ohne die Kniee zu beugen. Wer vor sich eine Last
trägt, beugt sich rückwärts; wer auf dem Nucken eine Last trägt,
neigt sich vorwärts.
Es kann ein Mann auf seiner Schulter eine schwere Last
tragen; mit ausgerecktem Arm vermag derselbe in seiner Hand
nur eine geringe Last zu heben. Wenn ein Schlüssel ein ver-
rostetes Schloß nicht öffnet, so kann man den Widerstand über-
winden, wenn man den Griff durch ein eingestecktes Holz ver-
größert. An einer Beißzange sind die Abkneiptheile kurz, die
Stiele lang; an einer Papierschere sind die Arme lang, der Griff
aber kurz.
Aus einem gefüllten Fasse fließt je nach der Höhe der Oeff-
nung eine Flüssigkeit mit verschiedener Stärke aus./ In ver-
bundenen Nehren stehen Flüssigkeiten gleich hoch; im Wetterglase
(Barometer) aber steht in der engen Röhre das Quecksilber un-
gefähr acht und zwanzig Zoll über dem Stand des Quecksilbers
im Kolben. Wenn man einen Stechheber in eine Flüssigkeit
taucht, und das obere Ende mit dem Daumen schließt, kann
man die Flüssigkeit im Heber frei herumtragen, so daß sie nicht
ausfließt. Man kann einen Faßhahnen an der Lippe festhängen
machen.
20. Dao Schallen und Ertönen der Körper:
(1) Waö schallt, was drii Schall verstärke und schwäche; wie er sich fort-
pflanze;. (2) wie man ihn besser vernehine; (3) der Widerhall;
(4) was bei Tonwerkzcugen die verschiedenen Töne hervorbringe;
(5) die Beschaffenheit der Dinge wird durch den Klang erkannt.
1'. Trockene, dünne Breter, angespannte Thierhäute und Saiten,
Mctallstäbc, Mctallzungen, Glocken schallen und tönen, wenn sie
an .efchlagen werden, Saiten auch, wenn sie gezupft oder mit einem
straffen Haarbogen gestrichen werden; dürres fallendes Laub,
fallendes Wasser, bewegte Luft, rauschen, und wenn letztere rasch
zusammenstürzt, donnert es. Wenn es stark donnert, zittert der
Erdboden. Bei Nacht hört man die Schälle weiter, am Boden
■
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^Eigenschaften und Kräfte der Körper.
81
kohlensaures Gas aus. Es ist schwerer, als die gemeine
Luft, darum stets in der Tiefe, löscht die Flammen brennender
Kerzen aus. Es gibt dem Wasser einen sauern Geschmack, hilft
die Sauerbrunnen bilden. Gießt man Essich auf Kreide, so
brausen Bläschen auf, welche dieses Gas sind.
25. Mischungen und Ausscheidungen. ,
(1) Lösungen; (2) Bildung neuer Stoffe; (3) vas Abdampfen.
1. Salz, Zucker, zergehen im Wasser oder lösen sich in dem-
selben. Fett löst sich nicht im Wasser; Oel vermischt sich nicht
>mit Wasser, auch nicht mit Essich.
2. Wirft man Salz in daö Oel, so vereinigt sich Essich mit
dem Gemi/che. Talg löst man in Lauge, wodurch man die
Schmierseife erhält; setzt man Kochsalz zu, so erhält man eine
feste Seife.
3. Gegorne Pflanzenfruchte dampft man ab. Die Dämpfe
läßt man in einem Kühlfasse zu Tropfen gerinnen Das, was
zuerst abfließt, ist Branntwein; später kommen wässerige Dünste,
die, wenn sie sich verdichten, eine wässerige Flüssigkeit geben.
Der Weingeist steigt zuerst auf, weil er leichter ist als Wasser.
26. Garungen:
(1) Zucker-, (2) Wein-, (3) Essich-, (4) faule Gärung.
1. Das Malz läßt man keimen, wodurch Zucker gebildet wird.
Die Lösung des Malzes, welches gekeimt hat, in Wasser, gibt
die Bierwürze, die man nun gären läßt und hopft.
2. Trauben- und Obstmost, daö Mehl der Getraidearten, die
Würze des Biers, Kartoffeln, gären in der Wärme.. Was durch
die Gärung erzeugt wird, ist Wein, Branntwein, Bier.
3. Wein, Bier, gären in der Wärme in offenen Gefäßen
noch ein Mahl, und werden sauer. Solcher Gährung ist die
süße Milch, der Teig, sind zerschnittene Blätter des Weißkrauts,
sind Bohnen, Rüben ausgesetzt.
4« In feuchter, warmer Luft gären Pflanzenblätter und Pflan-
zenstoffe noch ein Mahl, so wie auch Thierstoffc, mch werden
übelriechend. ,
Stern, Unterr. 2tc Stuft,
6
92 Die Erdoberfläche. 1
<
Theil der Erdoberfläche ein, als das Land. In denselben fließen
fast alle Flüsse. Das Wasser, das sie ihm zuführen, verliert
er wieder durch die Ausdünstung. Indem aber die von ihm
aufgestiegenen Dünste von den Winden dem Lande zugeführt
werden und sich daselbst niederschlagen, werden gerade durch die-
selben die Flüsse genährt
Das Mecrwasscr ist salzig, bitter, untrinkbar. Im
Vergleich zu demselben nennt man das Flußwasser süß, ob-
wohl dieses keinen besondern Geschmack hat. Das Meer hat
meistens eine bläuliche Farbe und ist oft so klar und durch-
sichtig , daß man bei großer Tiefe die Muscheln auf seinem
Grunde erkennen kann. Wenn es ruhig steht, geht es bald in
Fäulnis über und verpestet die Luft. Der Ocean ist aber in
beständiger Bewegung und nur einzelne Meere können bisweilen
ruhig sein. Seine Bewegung ist von dreifacher Art. Die eine
Art ist die Wellenbewegung. Dieselbe wird durch den
Wind veranlaßt. Bei einem Sturm thürmen sich die Wellen
wie Berge auf. Die andere ist die Strom beweg» ng oder
Strömung, die in den meisten Meeren stattfindet und immer
nach der nämlichen Richtung geht. Sie wird hauptsächlich durch
die ungleiche Wärme des Wassers in de» verschiedenen Meeren
verursacht, indem das kältere, schwerere Wasser in wärmere
Meere strömt. Die dritte wird durch die Einwiikung des Mon-
des veranlaßt und besteht in einem regelmäßigen Steigen und
Fallen des Wassers. Sechs Stunden steigt es und dringt gegen
das Land; dann fallt es sechs Stunden und fließt vom Lande
zurück. Den hohen Stand des Wassers nennt man Flut, den
niedrigen Ebbe. Durch die Flut wird der Abfluß mancher
Flüsse gehemmt, was man an denselben oft weit landeinwärts
spürt.
In windstillen Rächten leuchten manchmahl große Strecken
des Meeres und bieten dadurch einen herrlichen Anblick dar.
Weil das Meerwasser salsig ist, ist es schwerer, als dasfluß-
wasscr, und kann deshalb größere Lasten tragen, als dieses,
was für die Schifffahrt ein großer Vortheil ist; auf dem Meere
gehen die größten Schiffe. Wenn das Mecrwasscr gefriert, so
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2 Die Thiere.
meinschast mit Gott keine Ruhe und keinen Frieden findet, so
sehnet er sich nach der Vereinigung mit ihm.
Wie er wieder zu Gott komme, lehrt ihn die heilige Schrift,
das Wort Gottes. — Gott ist überall um den Menschen; er
spricht im Besondern durch das Gewissen zu ihm. Durch das
Gewissen weiß sich der Mensch in der Gemeinschaft mit Gott,
oder in der Entfremdung von ihm.
Der Mensch lebt nach dem Tode als ein seliger oder unse-
liger Geist fort.
Zweiter Abschnitt.
Die Thiere.
1. Ntlebung der Luft, der Erde und des Witter« durch die Miere.
Gott will, daß die ganze Erde bewohnt werde, und daß
überall sich Geschöpfe ihres Lebens freuen und seine Macht/
Weisheit und Güte verkündigen. Darum hat er auch Thiere
geschaffen und sie so verschieden eingerichtet, daß sie theils auf,
theils in der Erde, theils im Wasser, theils in der Luft sich
aufhalten und ihren Unterhalt finden können. Ueberall regen
sich größere und kleinere Thiere, ziehen die Aufmerksamkeit
durch ihre eigenthümliche Gestalt, durch ihre, Bewegung und
ihr Verhalten auf sich, und die edlern und nützlichen unter
ihnen halten sich gesellig und zutraulich zum Menschen.
Die auf Wiesen oder an Rainen gelagerten Rinder, Ziegen
und Schafherden gewähren das Bild von Ruhe und Ord-
nung. Die zum Hause sich haltenden Katzen schmiegen sich auf
die schmeichelhafteste Weise an ihre Pfleger und Pflegerinnen
an; drücken durch Schnurren ihr Wohlbehagen ans. Die jungen
Katzen machen die wunderlichsten Sprünge, Bewegungen und
Betastungen, wenn sie mit einander spielen. Der Hund will
um den Menschen sein. Auf den Feldern eilen Hasen einander
nach und suchen sich durch schnelle Flucht dem Auge zu ent-
ziehen. Wenn auch in unsern Wäldern nur selten Rudel von
Hirschen oder Rehfamilien, und noch seltener eine Familie oder
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60 Wasser, Luft und die Erscheinungen in derselben.
der Erde hervorbrechen und als Bäche und Flüsse dahinfließen
oder in Vertiefungen des Bodens ruhig stehen sehen. Das
Wasser ist durchsichtig, ohne Farbe, Geruch und Geschmack, be-
sitzt aber die Eigenschaft, andere Stoffe aufzulösen und in sich
aufzunehmen, wodurch es getrübt wird, ein gefärbtes, z. B.
grünliches, gelbliches Ansehen, einen verschiedenen, B. säuer-
lichen, bittern, Geschmack, und oft einen unangenehmen Geruch
erhält. Es ist ein gar beweglicher Stoff, und gibt jedem Ein-
drücke nach. Eine Masse Wasser läßt sich leicht theilen, darum
fließt es aus einem Gefäße, das man allmählig neigt, in klei-
nen Theilen ab, die sich zu Tropfen gestalten. Doch hängen
seine Theile zusammen und ziehen einander an; darum kann
cs in einem überfüllten Gefäße erhaben stehen, ohne abzufließen,
und wo cs in großer Masse vorhanden ist, wie in einem Flusse,
einem See, schwere Lasten tragen. Es hängt sich fast an alle
Gegenstände an, wodurch dieselben naß werden, und dringt
mehr oder weniger in sie ein. Der Wind theilt der Wasser-
masse, die ihm ausgesetzt ist, eine Bewegung mit, die man
Wellenbewegung nennt, wobei immer eine Schicht sich er-
hebt und die danebenbefindliche sich senkt. In ungetrübtem
Wasser spiegeln sich die Gegenstände ab.
2. Unrntbchrlichkrit des Wassers .nun Wachsthum der Manien, als Ertränke
für Menschen und Thiere, )ur Zubereitung der Speisen.
Das Wasser ist zum Wachsthum der Pflanzen und zur Er-
haltung des Lebens der Thiere und der Menschen unentbehr-
lich. — Die Pflanzen werden erfrischt, wenn das Wasser in
Tropfen auf ihre Blätter fällt; ein vertrockneter, ausgebrannter
Wasen fängt wieder an zu grünen, wenn er hinlänglich be-
feuchtet oder bewässert wird. Der Moderstoff, der sich im
Boden befindet, muß durch Wasser aufgelöst werden, damit
ihn die,Wurzeln der Pflanzen einsangen und als Nahrung dem
Stengel und den Blättern zuführen können.
Die Jungen der Säugethiere trinken als erste Nahrung
Milch; die größer« und erwachsenen Thiere aber trinken nur
Wasser. Der Mensch bedarf zur Löschung seines Durstes auch
nur Wasser. Es ist das gesündeste Getränk, und kann durch
62 Wasser, Luft und die Erscheinungen in derselben.
Vieles vermehrt wird. — Es gibt so heiße Duetten, daß man
in denselben Eier sieden, Schweine brühen kann.
4. Mancherlei Anwendung des Wassers; seine Treib- und Tragkraft.
Mit Wasser löscht man das Feuer, wenn eine Feuersbrunst
ausgebrochen ist, und schützt die nahen Gebäude. Mit Wasser
bleicht man die Leinwand und das Leinengarn. Im fließenden <
Wasser schwellen die Gerber die Häute und bereiten sie für die
beizende Brühe der Gruben vor.
Das fließende Wasser treibt Mühlen, Hammerwerke, Fabrik-
werke von mancherlei Art. Ans steilen Gebirgen, wo keine
Fahrwege angelegt werden können, wird das Holz durch die
künstlich angeschwellten und plötzlich losgelassenen Gebirgsge-
wässer in die Flüsse der Thäler geschafft, ans denen es zu
seinen Bestimmungsorten weiter verstößt wird. Die größer»
Flüsse, die Seen und Meere machen die Schifffahrt möglich,
und gewähren dadurch die bequemsten und wohlfeilsten Verbin-
dungswege. Die größten Lasten werden zu Schiss fortgeschafft.
5. Pie Gewässer als Aufenthaltsort nützlicher Thiere.
Die Gewässer, im Besondern die Meere, sind der Aufent-
haltsort einer Menge von nützlichen Geichopfen. Da darf der
Mensch nur die Angel auswerfen, oder einen Hamen in's
Wasser senken, oder ein Netz ausstellen, und er darf nicht
lange zuwarten, wenn die Zeit zum Fange günstig ist, bis er
eine Menge trefflicher jfische zur Dente erhält; Austern und
Krebse geben ihm eine leckere Speise. Ein gefangener Wal-
fisch gewährt durch die Menge des aus seinem Fette gesottenen
Thrans einen großen Neichthnm. , Das Fangen, Trocknen, Ein-
salzen, Räuchern der Stockfische, Heringe, Sardellen beschäftigt
viele tausend Menschen, und gewährt ihnen theilweise ihren
Unterhalt. Alle diese Thiere aber mit noch vielen andern eben
so nützlichen können nur im Wasser leben.
6. Spiegelung durch das Wasser; fließendes Wasser ein Md de» Menschen-
lebens.
Wenn Sonne, Mond und Sterne, wenn am Ufer befind-
liche Gegenstände, wie Bäume, Gebüsche, blühende Pflanzen,
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66 Wasser, Luft und die Erscheinungen in derselben.
Bei uns gibt es weder beständige, noch periodische Winde,
sondern veränderliche.
11. Atshlifftliheit der verschiedenen Winde; Ruhen und Schaden derselben.
Seewinde sind feucht, Land w i n d e trocken. Winde, die
über Schnee und Eis herwehen, sind kalt; solche, die in heißen
Ländern über Sandwüsten wehen, heiß, und führen, wie solche,
die über Sümpfe wehen, ungesunde Dünste mit sich, wodurch
sie Krankheiten erzeugen. Wenn aber auch manche Winde die
Luft ungesund machen, so bewirken doch die Winde im Allge-
meinen das Gegentheil hievon; sie reinigen die Luft von schäd-
lichen Dünsten. Sie nützen ferner dadurch, daß sie Regen-
wolken herbei-- und wieder hinwegführen, die Hitze mildern,
nach langem Regen das Erdreich trocknen, daß sie die Segel
der Schiffe blähen und diese dadurch fortbewegen, daß sie
Mühlen treiben. Die Sturmwinde richten oft großen Schaden
an, indem sie Bäume entwurzeln und umwerfen, Dächer ab-
decken, Schornsteine,, selbst baufällige Häuser und Thürme ein-
reißen und die Gewässer so aufregen, daß Schiffe mit Waaren
und Menschen zu Grunde gehen. Wie groß jedoch der Schade
sein mag, den die Winde auf diese Weise anrichten, so ist er
doch im Vergleich zu dem Nutzen, den sie gewähren, immerhin
v gering.
12. Drrnildrrulrgkn im Tunrmcjußatrt des W,Users; die Pil-ung de» Life».
Das Wasser ist mancherlei Veränderungen unterworfen und
geht sehr verschiedene Zustände ein. Die Wärme lind Kälte
der Lust theilt sich auch dem Wasser mit. Nur ist zur Ver-
änderung des Wärmezustandes des Wassers eine längere Zeit
erforderlich, als nöthig ist, damit in der Luft eine solche vor
sich gehe. Das Flußwasser ist im Sommer ziemlich warm. Das
Quellwgsser ist in der Regel kalt. Wenn das Wasser erkaltet,
wird es zugleich dichter und trägt alsdann schwerere Lasten.
Die Verdichtung geht jedoch nur bis zu einem gewissen Grad.
Wird dann das Wasser noch kälter, so erstarrt es zu Eis,
wobei es sich sehr ausdehnt. Das Eis ist daher auch leichter
als dao Wasser und schwimmt auf demselben. Große und tiefe
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]