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1. Preußischer Kinderfreund - S. 194

1876 - Königsberg : Bon
194 Vaterlande, und die ihm das Geleite geben bei seinem Ausfluge, etwa eine Mutter oder Schwester, wenn sie die Abschiedsthräne getrocknet haben, denken und sprechen: Wer weiß, wo ihm sein Glück noch blüht! Und in der That, dem Einen blühet es hier, dem Andern dort, oft, wo er's am wenigsten dachte; denn überall ist der Himmel blau und die Erde grün, wenn das Herz nur froh im Busen klopft. Mancher Ausgewanderte kommt auch mit besserer Kunst und Wissenschaft, als womit er ausgegangen, wieder zurück und denkt: Es ist doch nirgend so schön, als in der Heimath! Aber so oder anders, jedenfalls sollen wir der Heimath in der Fremde Ehre machen, so, daß man uns gern frage nach Vater und Mutter, Bruder und Schwester, und von wem wir die feinen Sitten und edlen Künste gelernt, die man an Fremden so gern preiset. Darum, ehe wir wandern, müssen wir in derheimath gut und brav werden, sie aus dem Grunde kennen und lieben lernen, damit wir im Besitz dessen sind, nach welchem wir die Fremde zu schätzen haben und in derselben auch wieder ge- schätzt werden. Daher ist es wohlgethan, wenn man an der Hand eines wohl- meinenden Führers einen Blick in die unbekannte Ferne thut, zu lernen, dass es nicht überall sei, wie daheim, wenn auch sonst nicht zu verachten. Darum wollen wir uns in unserem Vaterlande ein wenig umsehen, und du, mein lieber Leser, magst für dich fragen, wo man vielleicht am liebsten sein Hüttchen baut. 51. Die Rheinprovinz. Um den St. Gotthard, in dem erhabensten Mittelgebiet des mächtigen Alpengürtels der Schweiz, ragen von den Felsgipfeln über dreihundert Eis- gletscher zackig und steil in die Wolken. An ihrem Fuße stürzen die Gletscher- rinsale in zahlreichen Bächen hinab, von welchen drei den Namen Rhein führen. Die tobenden Gewässer beruhigen und läutern sich in mehreren der schönsten See'n, deren klare Fluthen vereinigt sich endlich als der Rheinstrom an Deutschlands Grenze in den Bodensee stürzen, um nach dem Wasserfall (60—70'), bei Schaffhausen seinen Lauf ruhig fortzusetzen. Während er bis Basel auf^der deutschen und schweizerischen Grenze fließt, wird er von va auf eine Strecke von 2o Meilen zum Grenzflüsse zwischen Deutschland und Frankreich. Aus der rechten Seite liegt der Schwarzwald und weiter zu Thale der liebliche Odenwald, links das französische Gebirge der Vogesen. Hier ist Straßburg mit dem ehrwürdigen hohen Münster; die gewaltige Festung aber drohet gegen den Rhein. — Weiterhin am linken Ufer auf deutschem Gebiet begegnen wir Spei er, der Denkstätte der deutschen Kaisergräber, welche die Franzosen vor beinahe 200 Jahren ruchslos zerstörten, nachdem sie schon Straßburg und das schöne El fass überrumpelt hatten. Auch Worms, wo nun Luthers Denkmal steht, traf dieselbe Zerstörung. — Von hier aus erreichen wir die Bundesfestung Mainz, mit einer über 2000' langen, schönen, festen Gitter- orücke über den Rhein, gegenüber der Mündung des Mains in den Rhein mildem uralten Dom und mit dem Denkmal Guttenberqs, der die Buch- druckerkunst erfunden hat. Auf dem rechtenufer, an der Münde des Neckars in den Rhein, liegt die gewerbliche badische Handelsstadt Mannheim. Außer den genannten Städten liegt hier eigentlich eine ganze Kette von Städten, Flecken und Dörfern welche von beiden Seiten den königlichen Strom begleiten, und eine Menge alter Schlösser, wo vor Zeiten Könige und Kaiser ihre Hof- lager hatten oder Gericht hielten. Der vom milden Klima begünstigte, sorg- fältige Anbau des Bodens, der rege Fleiß in den Ortschaften, der lebhafte *) *) Siehe Seite 169, Anm.

2. Preußischer Kinderfreund - S. 195

1876 - Königsberg : Bon
195 Verkehr, unterstützt von einer Menge von Segel- und Dampfschiffen, stromauf und ab gehend, von den stündlich auf beiden Seiten dahin brausenden Eisen- bahnzügen, die Munterkeit der Bewohner: Alles gestaltet diese weiten Auen, welche zuletzt vom Hardt- und Donnersberge im Westen, vom Odenwalde im Osten und bald auch vom Taunus und seinen milden Höhen umgränzt werden, zu einem herrlichen deutschen Gau, dessen Mitte immer der Rheinstrom bildet. — Von Mainz an fließt der Rhein in einer Breite von 2000 Fuß durch den vielgepriesenen Rheingau, den eigentlichen Weingau, mit ausgedehnten, kostbaren Weinbergen. Unterhalb Bingen, nach dem Eintritt der Rahe in Len Rhein, verengt sich das Rheinthal durch das Herantreten hoher Gebirge; aber jede Wendung des Stromes bietet neue Schönheiten; in den Thalbuchten reihen sich Ortschaften an Ortschaften und auf den Bergspitzen Burgtrümmer an Burgtrümmer. Da liegt Caub, wo Blücher in der Neujahrsnacht 1814 das Heer sieghaft über den Strom führte; da liegt auch der Lorelei. Aber dir ansteigende Frühlingsfluth bringt bei hohem Wassergange auch wohl einmal große Noth. An einem Felsen, 20—30 Fuß hoch über dem gewöhnlichen Wasser- spiegel liest man: „Hier stand der Rhein im Jahre 1783." Unfern Koblenz, der Lahnmündung gegenüber, ist die schmucke Burg Stolzenfels, die Friedrich Wilhelm Iv. im ritterthümlichen Geschmack hat ausbauen lassen. Ehren- breitenstein auf hohem Felsen über der Stadt mit dem festen Koblenz (mit einer festen Gitterbrücke über den Rhein), gegenüber, bilden eine unüberwind- liche Festung. Da mündet auch die Mosel links in den grünen Rhein. Weiter- hin thürmt sich das Siebengebirge mit seinen runden Häuptern hart am rechten Stromufer auf, Bonn mit seiner Hochschule spiegelt sich im Strome und das wallumpanzerte, alterswürdige Köln mit seinem unvergleichlichen Dom und der prächtigen Rheinbrücke. Unter Köln und über Düsseldorf und Wesel hinaus durchströmt der Fluß, noch die Ruhr und Lippe aufnehmend, breite, flache Auen, bis er nach einem stolzen Laufe von 180 Meilen sich endlich auf holländischem Boden in mehreren Armen in die Nordsee ergießt. Das ist der Rhein; Dichter und Sänger preisen ihn in Liedern. Die Art der Deutschen hat sich hier in Freud und Leid, durch emsigen Fleiß, Hel- denmuth und fronlmen Sinn in Gefahr und Noth am reinsten ausgeprägt. Das Rheinland war. für Deutschland die erste Wiege des Christenthums. Mönche bauten hier ihre Klöster, Ritter ihre Wehrburgen, fromme Meister der Kunst die hohen Dome, und der Gewerbefleiß des Landes gab Sinn und Mittel zur Beförderung der Wissenschaft und Kunst, deren Werke, auch die der Neuzeit, wir bewundern, wie die noch vorhandenen Bauwerke der Römer. Die Franzosen beneiden uns den Rhein; doch sie sollen ihn nicht haben: wir Deutschen alle stehen mit unserm Leben dafür ein. . Die Rheinprovinz mit Hohenzollern hat auf 508 Quadratmeilen nahe 3% Mil- lionen Einwohner; die vornehmsten Städte sind Köln mit 123,000 E., Aachen und Krefeld mit je 62,000 E., Düsseldorf 50,000, Koblenz 30,000. Nach 21. Maur. 52. Ein Weinland. Moselthal von Trier bis Koblenz ist etwa 13 Meilen lang und von einer Höhe des Thalgeländes bis zur andern im Durchschnitt 1 Meile brert. Auf diesem Landstreifen, der sich quer durch das rheinische Schiefer- gebirge zieht, gibt es wenigstens 200 menschliche Wohnorte, Städte, Flecken, Dörfer, Weiler, Schlösser und Klöster, deren Bewohner fast nur vom Wein- bau leben. Der Lauf der Mosel ist vielfach gewunden und gekrümmt. 13 *

3. Preußischer Kinderfreund - S. 197

1876 - Königsberg : Bon
197 Spitzen zu erreichen, braucht man oft über eine Stunde mühsamen Hinauf- steigens. Wenn man bedenkt,, dass Erde und Dünger, in denen die Stöcke wachsen sollen, so hoch hinausgeschafft werden müssen, so erscheint einem die Kühnheit dieser Weingärtner wahrhaft großartig. Sie senken die Wurzeln ihrer Rebstöcke in die Ritzen von Felsen, aus denen es nur dem Adler be- stimmt zu sein scheint, seine Eier ins Nest zu legen. Fleiß und Anstren- gung gewinnen da dem unwirthbaren Gestein noch süße, goldene Früchte ab, wo die Natur kaum für Heidelbeeren, Schlehdornen und anderes Gestrüpp ein Plätzchen bereitet zu haben scheint. Im Weinbau beruht des Moselthales Wohl und Weh. Kornfelder be- sitzen die Winzer nicht. Ihre Wiesen und ihr Vieh haben sie nur des Wein- stockes wegen. Man sagt, dass einzelne Dörfer in guten Jahren 6000 bis 12,000 Ohm Wein erzeugen, das ganze Moselthal aber 600,000 Ohm. Die guten Jahre aber sind selten, und auf die schlechten folgt das Weh der Verarmung und des Mangels. Nach I. G. Kohl. 53. Westphalen. Die Provinz Westphalen hat auf 368 O.m. über 1,700,000 Bewohner und besteht aus den Regierungsbezirken Münster, Minden, Arnsberg. Im südlichen und östlichen Theile ist das Land gebirgig, dagegen im Westen und Norden flach. An der südlichen Grenze erhebt sich der Westerwald, nördlich hiervon das Rothhaargebirge, das sauerländische Gebirge und der Haarstrang, im Nordosten das Wesergebirge mit der Porta Westphalica, zwei Gebirgspfeiler, zwischen welchen die Weser sich hindurch- drängt. Westlich vor dieser Bergkette liegt der Teutoburger Wald. Die Weser, als der bedeutendste Strom, durchzieht die Provinz nur eine kurze Strecke, die Ems dagegen das ganze Münsterland und hat wie die Lahn, Sieg, Ruhr und Lippe in Westphalen ihren Ursprung. Felsgrund, Sand- und Moorboden bringen in manchen Bezirken nur spärliche Frucht, so dass auch die reichen Korngefilde der Gegend von Münster, Soest, Paderborn und am Hellwege das Bedürfniss der Bevölkerung nicht hinreichend befriedigen. Durch Flachsbau und vortreffliche Leinewand ist Bielefeld berühmt; westphä- lische Schinken werden weit und breit versandt. — Die Gebirge geben viel Eisen, Blei, Kupfer, Galmei, Kalk und andere Steinarten für den Vertrieb, Steinkohlen, Torf und Salz. Der südliche Theil der Provinz mit Iser- lohn ist der Distrikt der Fabriken, besonders in Metallwaaren; Eisenhämmer und Schleifmühlen ziehen sich hier oft durch meilenlange Thäler. Als mine- ralische Heilquellen sind die Bäder zu Driburg und Lippspring und in der neuern Zeit Oeynhausen im Mindenschen berühmt. — Das bedeutendste Salzwerk ist die Saline Königsborn bei Unna. Die alten Bewohner sind ungemischtes deutsches Kernvolk. — Das Innere des Münsterlandes ist voll- ständig bedeckt von allerlei Baum- und Buschgrün, aus dem der Gesang der Vögel, vornehmlich der Nachtigallen lustig herausschallt. Das fette Grün der Wiesen, der Blumenflor, der an allen Wässern wuchert, der stolze Wuchs der viel- und weitästigen Bäume, der durchdringende Laubgeruch, die außer- ordentliche Zahl von umherflatternden Schmetterlingen und allerlei glänzenden Insekten, und dabei rings umher der tiefe Frieden: — das macht einen un- vergesslichen Eindruck. Wiesen, Felder und Gärten sind von hohen, oft 16 Fuß breiten Wüllen umgeben, auf denen Büsche und staatliche Bäume wachsen.

4. Preußischer Kinderfreund - S. 201

1876 - Königsberg : Bon
201 den und das Holz zum Meiler fahren, heißen Schlittner. Die erste Ar- beit, welche vorgenommen wird, ist der Aufbau einer^Hütte, die sie „Köthe" nennen. Junge Tannenstämme werden mit den Spitzen zusammengestellt und mit Baumrinde ganz überkleidet. Eine einzige Oeffnung vertritt Thür und Fenster. In der'mitte ist die Feuerstelle, über welcher ein Kessel an einem eisernen Haken hängt. In die Zeltstangen sind Pflöcke geschlagen; an diese werden Beutel mit <L>alz, Zwiebeln u. dergl. und Kleidungsstücke auf- gehängt. Ein paar hölzerne Kisten, Laden genannt, nehmen das Brot, die Kartoffeln, Wurst, Mehl u. dgl. auf. Die Lagerstätte ist aus dünnen Baum- stämmen zu breiten Bänken zusammengefügt, auf denen Moos und Moos- säcke statt der Federbetten liegen. Jede Woche, gewöhnlich Mittwochs und Sonnabends, kommen die Frauen der Köhler, um die nothwendigsten Lebens- mittel zu bringen. Abends wird die beliebte Scheibensuppe gekocht. Man schneidet nämlich Brotscheiben in einen Napf, gießt kochendes Wasser darauf, thut etwas Butter, viel Salz und Kümmel daran, und die Suppe ist fertig. Ist einer der Tischgenossen noch im Walde beschäftigt, so wird ihin ein Zeichen gegeben. Zwischen zwei Stricken hängt in der Schwebe ein plattes Buchen- brett, dagegen schwingt Einer den hölzernen Hammer, und weit in den Wald hinein dringt der Ruf dieser Tischglocke. Einfache Sitte und Zucht ist auch in der Tischordnung. Nach dem Händefalten fährt der Köhlermeister zuerst mit seinem Lössel in die Schüssel, dann kommt der Schlittner und dann erst der Lehrjunge. Legt der Meister seinen Löffel zur Seite, so thun's die An- dern auch. Der Junge reinigt darauf den Napf und die Löffel, trägt Holz für die Nacht zur Feuerstätte und begibt sich mit den klebrigen zur Ruhe. Der Köhlermeister aber macht noch die Runde von Meiler zu Meiler und beobachtet prüfend den Brand. Und wenn es prasselnd durch den jungen Tannenhorst bricht, er kennt den Wald, das ist ein Eber; und wenn es hoch oben durch die Tannenwipfeln saust und braust, als wenn der wilde Jäger mit seiner Meute die Luft durchzöge, er weiß, das ist der Flügelschlag des Auerhahns; und wenn im Sturm der Wald stönt, knarrt und kracht, der Köhler bleibt ruhig, denn er ist sicher, daff die Drossel bald ihr Morgenlied anstimmt. jnach Gude. 57. Die Elbe. Wenn man vom Dorfe Schreibershau her den Kamm des Riesen- gebirges besteigt, so kommt man nach einem ziemlich anstrengenden Marsche auf eine weit ausgedehnte, hier und da etwas sumpfige, nicht überreich mit Blumen geschmückte Äiese, die den Namen Elbwiese führt und 4200 Fuß hoch über dem Meeresspiegel liegt. Aus einigen der größeren sumpfigen Stellen fließt das Wasser nach den etwas tiefer gelegenen Theilen ab und bildet hier und da sogenannte Brunnen, das heißt Vertiefungen mit klarem, steinigem Grunde von dem Umfange eines großen Waschfafles. Diese unscheinbaren Brunnen sind die eigentlichen Quellen der Elbe; denn von ihnen aus bilden sich kleine 1 bis 2 Fuß breite, kaum einen halben Schuh tiefe Bächelchen, die nach dem Südfuße des Gebirges hineilen und nach ihrer Vereinigung den Namen Elbe erhalten. Hat man ihr auf dem Wege nach der Riesenkoppe hin eine mäßige Strecke weit das Geleit gegeben, so stürzt sie sich in wildester Eil über jähe Felsen hinab in den nach ihr benannten Elbgrund, einem schönen, von hohen steilen Gebirgswänden umgrenzten Thäte. Raschen Laufes erreicht sie bei Hohen- elbe die Hügellandschaft, tritt bei Josephstadt in die böhmische Thalebene,

5. Preußischer Kinderfreund - S. 205

1876 - Königsberg : Bon
Mauern; und Kolberg wird stets seines wackern Bürgers Nettelb eck Ruhm verkündigen und den der Helden v. Heyden, v. Schill und v. Gneisenau, seiner heldenmüthigen Vertheidiger. Zu Pommern gehört auch die durch eine schmale Meerenge vom festen Lande geschiedene Insel Rüg en. Im Kampfe mit dem Schwedenkönige Karl Xii ist die Insel zweimal erobert, 1678 durch den großen Kurfürsten, 1715 durch den alten Dessauer. Ein durch unsern König Friedrich Wilhelm Iv. dem großen Kurfürsten gesetztes Denkmal veranschaulicht den tapfern Angriff. Auf einer 24 Fuß hohen Granitsäule steht der Kurfürst, schön aus Sandstein gemeißelt, wie er, aus dem Schiffe steigend, in der einen Hand den Degen, in der andern den Feldherrnstab führend, die Seinen auf die Feinde weist. — Rügen ist un- gefähr 18 Qm. groß. Sie ist geschmückt mit lieblichen Wäldern, See'n und Kreidefelsen, aus denen das Vorgebirge Arkona, die Stubbenkammer und der 543' hohe Königsstuhl bestehen. Der Hauptort der Insel ist die Stadt Bergen, in deren Nähe man von dem Rugard, als dem höchsten Berge, die schönste Aussicht hat. 61. Die Provinz Preußen.*) Die Provinz Preußen, landesbräuchlich in Ost- und Westpreußen geschieden, zerfällt in die Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinnen, Danzig und Marienwerder. Sie hat auf einem Flächenraume von 1178 Qm. 3,000,000 Be- wohner, erstreckt sich längs der Südküste der Ostsee und wird von Pommern, Brandenburg, Posen, Polen und Russland begrenzt. Das Land ist eben, und nur in einigen Gegenden finden sich Höhenzüge, so westlich der Weichsel in Po mm ereilen gegen 600 Fuß hoch mit dem 1066 Fuß hohen Schönberg und steilen Abhängen gegen das Weichselthal. — Ocstlich der Weichsel streichen sie nach Mohrungen und von da einerseits nach Elbing und Trunz, einem Dorfe auf der Höhe, und südlich bis hinter Neidenburg. Dieser Hauptkamm bildet die Wasserscheide des östlichen Theils der Provinz; denn von ihm aus gehen die Flüsse theils nach Nor- den dem Pregel und frischen Haffe zu, theils strömen sie südwärts in Polen dem Weichselgebiete entgegen. — Außer diesen Höhenzügen gibt es noch einzelne Höhenreihen, als die im Osten der großen preußischen See'n mit dem 868 Fuß hohen Goldapperberge; der Stablack in der Gegend von L a n d s b e r g mit dem 694 Fuß hohen Hasenberge bei Wildenhof; der Höhenzug auf Sam- land mit dem Hausenberge und dem 351 Fuß hohen Galtgarben, nur 2 Meilen vom Seestrande; am Memelufer 1 Meile von Tilsit der Rombinus. Da das Land sehr allmählich gegen die See abdacht, so bildet es an vielen Punkten, wie bei Neukuhren, Georgenwalde, Warnicken, Groß- und Klein- kuh ren und Brüsterot an der Nordküste Samlands steile Küsten bis 200 Fuß hoch, oft von schön bewaldeten Schluchten unterbrochen, die auch den entzücken, der die schönste Bergnatur kennt. Sonst bestehen sie meist ans Düh nen, zu welchen auch die Landzunge Hela, die frische Nehrung und die kuhrische Nehrung gehören. Hela schließt einen Meerbusen, das Puziger Wieck, ein. Die Neh- rungen trennen ihre Haffe von der Ostsee; der Wasserweg, welcher das Haff mit der See verbindet, heißt das Tief oder Gat. Die Provinz ist reich an Gewässern. Ihre Hauptströme sind die Weichsel, der Pregel, die Memel. Die Nebenflüsse der Weichsel sind links Brahe, Schwarzwasser, Ferse, Motlau mit der Radaune, rechts die Drew enz, Ossa, Liebe. — Der Pregel entsteht in Litthauen aus der Angerapp, schnitte ^iwerfrermdes^^^ Preußen steht die ausführliche Schilderung im letzten Ae-

6. Preußischer Kinderfreund - S. 210

1876 - Königsberg : Bon
210 reiche See'n beleben einigermaßen das einförmige Flachland. Zwei Drittel der Bevölkerung sind Polen und katholisch, meist ein Drittel evangelisch und Deutsch, und unter der ganzen Bevölkerung zerstreut leben an 80,000 Juden als Händler und Gastwirthe. Der Boden ist im Ganzen mittelmäßig fruchtbar, wird aber immer sorgfältiger bebaut und gibt reichlich Getreide. Die bruchigen Niederungen haben einen unschätzbaren Reichthum an Torf, der schon jetzt großartig ausgebeutet wird; ausgedehnte Wiesenflächen befördern Schaf-, Pferde- und Rindviehzucht, und Schweine werden heerdenweise in die benachbarten Provinzen ausgeführt. In den großen Wäldern schreckt noch der Wolf. — Die Gewerbthätigkeit und das Fabrikwesen zeigen sich nur hie und da in rührigem Fortschritt. Man findet Brau- und Brennereien, Glashütten, einige Hammerwerke und Leinweberei. — Bei Wapno, 4 Meilen von Rakel, ist ein Gypslager. Die starke Festung Posen mit 51,000 Einw. ist die Hauptstadt der Provinz, Sitz der ersten Provinzialbehördcn und des Erzbischofs von Posen und Gnesen. Bon 145 meist kleinen und unbedeutenden Städten find zu merken: Lissa und Ravitsch mit Tuchfabriken, Bromberg mit 23,000 Einwohnern; bei der gün- stigen Lage des Orts an der Brahe und dem Kanal erfreut sich die Stadt durch ihre handelsbefliffenen Bewohner eines zunehmenden Wohlstandes. Fraustadt mit Getreidehandel, — Gnesen mit altem Dom. 65. Schlesien. Die Provinz Schlesien besteht zum großen Theile, besonders ans der linken Oderseite aus Gebirgs- und Hügelland. Das Hauptgebirge sind die schlesischen Sudeten. Es erstreckt sich von dem Fuße der Karpathen und von den Quellen der Oder in nordwestlicher Richtung 30 Meilen weit bis zu den Quellen der lausitzer Neiße, bildet nicht blos die schlesische Gebirgslandschaft, sondern erfüllt auch die benachbarten Theile Mährens und Böhmens und sendet Zweige bis tief in das Land hinein. Die niedern Kämme nebst Abhängen tragen dichte Waldungen aus Nadel- und Laubholz oder sind in Ackerland umgeschaffen; höher hinaus findet man neben kahlen oder von Knieholz bedeckten Strecken ausgedehnte Wiesen mit würzigem Grase für zahlreiche Biehheerden. In den Sudeten unterscheidet man von Südost her nach Nordwest hin als einzelne Glieder: das schlesisch-m ährische Gebirge, das Glatzer-, das Riesengebirge und die Lausitzer S udeten. Das Glatzer Gebirge umgürtet die Grafschaft Glatz. Es ist dieselbe eine äußerst fruchtbare, durch Naturschönheiten ausgezeichnete Kessellandschaft von etwa 30 Quadratmeilen, deren Mitte eine weite Ebene darstellt, in welcher blühen- der Ackerbau und ergiebige Viehzucht getrieben wird, während die Gebirgsstriche Garn und Leinewand, leinene und baumwollene Waaren, Tuche, und an Natur- erzeugnissen Steinkohlen, Sandsteine und Kalk liefern. Kunststraßen führen auch über die reichbewaldeten Gebirge. Alle fließenden Gewässer vereinigen sich in der Neiße, die am großen Schneeberge ihre Quelle hat. Ein gebirgiges Hochland verbindet das Glatzer Gebirge mit dem Hochwald- und Riesengebirge. Aus dem angrenzenden Katzbachgebirge kommen die rei- ßende Katzbach und die wüthende Neiße, auf deren Gefilden im Jahre 1813 die denkwürdige Schlacht an der Katzbach geschlagen wurde. Der Bober trennt das Hochwaldsgebirge vom Riesengebirge und eilt über Landshut, Hirschberg und Bunzlau der Oder zu. 66. Das Riesengebirge macht den höchsten Theil der Sudeten ans, da die Höhe seiner Kämme 4000', die der Riesen- oder Schneekoppe 5000' beträgt. Sämmtliche Abhänge des Gebirges sind dicht bewaldet; aber über 3600' Höhe gedeihen nur Zwergkiefern, Knieholz, Gräser, Alpenkräuter, Flechten, das isländische Moos und wohlriechendes Beilchenmoos; manche Felsgipfel sind ganz

7. Preußischer Kinderfreund - S. 404

1876 - Königsberg : Bon
14 (404) sie Franzosen daraus vertrieben, zerstört wurde; es ist preußisches Gebiet mit en im Braunschweigischen: 6. den Huy, eine hügelige Erhebung von etlichen Stunden Ausdehnung im Norden der Stadt mit schönem Buchen- wald und einem Kloster, der Huyse bürg; 7. im Nordwesten der Stadt das Don Ströbeck, berühmt durch seine Liebe zum Schachspiel, das von Jung und Mt getrieben und schon in der Schule geübt wird. Vor Zeiten mustten sie jedem neuen Bischof ein neues silbernes Schachbrett verehren. Auch be eht bei ihnen die Sitte, durchreisenden hohen Herren eine Partie Schach anzubieten, und auf dem Rathhaus zeigt man noch ein schönes Schachspiel, as der große Kurfürst ihnen verehrt, nachdem er auch ein Spiel von ihnen angenonimen und an sie verloren hatte. b. Nun haben wir schon lange, ehe wir nach Halberstadt kamen, vor uns einen langen Zug blauer Berge in der Feme sich ausbreiten sehen mit einer hervorragenden Höhe in der Mitte. Das ist der Harz und oer Brocken. Das soll unser nächstes Reiseziel sein. Der Harz. Herzlich sei mir gegrüßt, werthes Cheruskaland! Land des nervigen Arm's und der gefürchteten Kühnheit, steteren Geistes, Denn das blache Gefild' umher! Dir gab Mutter Natur aus der vergeudenden Urne männlichen. Schmuck! Einfalt und Würde dir! Wolkenhöhneirde Gipfel, Donnerhallende Ströme dir! Im antwortenden Thal wallet die goldene Fkuth des Segens, und strömt in den genügsamen Schcoß des lächelnden Fleißes, Der nicht kärglich die Garben zählt. Schafe weiden die Trist; auf der gewässerten Aue brüllet der Stier, stampft das gesättigte Ross; die bärtige Ziege Klimmt den zackigen Fels hinan. Wie der schirmende Forst deinen erhabenen Nacken schattet! er nährt stolzes Geweihe dir! Dir den schnaubenden Keuler, Der entgegen der Wunde rennt! Dein wohlthätiger Schooß, selten mit goldesem Fürche schwanger, verleiht nützendes Eisen uns, Das den Acker durchschneidet Und das Erbe der Väter schützt. Dir gibt reinere Luft und die teutonische Keuschheit Jugend von Stahl; moosigen Eichen gleich. Achten silberne Greise Nicht der eilenden Jahre Flug.

8. Preußischer Kinderfreund - S. 406

1876 - Königsberg : Bon
16 (406) Doll Brüche und Moor und kein Getreide und wenig Obst, nur Kartoffeln und Gemüse, doch spärlich auch diese; auf ihm liegen sieben Bergstädte, worunter Clausthal und Zellerfeld. Seine höchste Erhebung ist der B rol- len, 3508 Fuß hoch. Der Unterharz hat ein milderes Klima, Laubwald, (Rothbuche, Eiche, Birke) und mehr Ackerbau. In ihm liegen die schönsten uno von den Reisenden am meisten besuchten Partien des Gebirges. Seine höchste Erhebung ist die Victors höhe, 1831 Fuß hoch. Der Ob er harz hat weniger Bewohner, aber größere Volksdichtigkeit (27,000 auf 14 Q.-M.) als der Unter harz (32,000 auf 25 Q.-M.). Gewässer liefert der Ober- harz mehr in das Gethal, als der Unterharz; sie gehören zwei Flussgebieten an, dem der Weser und der Elbe. Zu jenem gehört die Ilse, Ocker, Ecker, Innerste, Söse, Sieber, Oder; zu diesem die Holtemme, Bode, Selke, Eine, Wipper, Zorge. Die Metalle, welche der Harz in seinen Bergen ent- hält, sind besonders Silber, Eisen, Blei, Kupfer. Kein deutsches Ge- birge ist so silberhaltig. Es liefert jährlich an 80,000 Mark Silber und 200,000 Centner Eisen. Aber wie vieler Menschen saure Arbeit ist nöthig, ehe das fertige Geld oder Geräth in unsere Hände kommt. Da steigen hier die Bergleute mit dem fröhlichen Gruß: Glück auf! bei dem schwachen Schein ihres Lämpchens auf der Leiter hinab in die dunkeln Tiefen und hacken und klopfen mit ihrem Bickel das Gestein los, während andere in Karren die gewonnenen Erze nach Orten schaffen, wo sie zu Tage gefahren werden, andere Löcher in die Felsen bohren zur Sprengung derselben, andere an Pumpen sich mühen, durch welche das angesammelte Wasser beseitigt wird, andere die Decken neuer Gänge mit Holzgerüsten stützen, und zu all' solcher schweren Arbeit in der dunkeln Tiefe tönt der Arbeiter fröhlicher Gesang. Dann in den Hütten- und Hammer- werken, die oben am Licht des Tages in den freundlichen Thälern erbaut sind, was giebt's da für heiße Arbeit an den Pochwerken, wo die Erze durch die Stampfe in lauter kleine Stücke gehämmert und in großen Wassertrögen rein gewaschen werden, an den Schmelzöfen, wo die Erze durch ungeheure Feuer in Fluss gebracht und dann in Formen ge- leitet werden, ferner an den Pochhämmern, wo das so gewonnene Gusseisen wieder in Glühhitze gebracht und durch Bearbeitung mit unge- heuern Hämmern zu Schmiedeeisen geschmeidigt wird. Ja, was ist das für viele saure Mühe und Arbeit! Aber auch draußen in den grünen Wäldern ist's nicht still von der Menschen Arbeit. Da krachen die Bäume von Axt und Säge der Holzhauer, und große Leiterwagen führen die gefällten nach Dörfern und Städten der Menschen; dort siehst du neben unscheinbaren Hütten kleine halbkugelförmige Berge von Erde und Zwei- gen, aus denen oben Rauch aufsteigt, das sind die Meiler, in deren In- nerem Holzstöße aufgethürmt sind und in langsamem Feuer brennen, bis das Ganze zusammenstürzt und das Holz zu Kohlen gebrannt ist; die Kohlen werden in den Hochöfen und Schmieden verbraucht, die Leute aber, die sie brennen, heißen Köhler. Weiter begegnest du an den lichteren Stellen des Waldes fröhlichen Knaben und Mädchen, die in ihre Körbe Erd- und Himbeeren sammeln, die sie dann zum Verkauf nach der Stadt tragen. Dann siehst du auch Leute, die, Leimruthen oder Netze in der einen, und Bauer mit Vögeln in der andern Hand, den Wald durchstreifen, und

9. Preußischer Kinderfreund - S. 409

1876 - Königsberg : Bon
19 (409) Meisdorf und Falkenstein liegt in unserer Provinz und zwar im Re- gierungsbezirk Merseburg. Doch führt uns unser Weg bald wieder in's Anhaltische, nämlich durch das liebliche, waldumschlossene, blumenduftige Wiesenthal der Selke an den Trümmern der Burg Anhalt und dem Meiseberg vorüber nach Mägdesprung, Alexisbad und Victors- höhe. Magdefprung ist ein großes Hüttenwerk, in welchem vorzügliches Eisen gewonnen wird. Hier haben wir die erste und beste Gelegenheit, die Arbeit bei einem Hochofen, in einem Hammerwerk, in einer Blechhütte, in einem Drathwalzwerk Genauer zu betrachten. Die Lage des Ortes zwischen dem schönen grünen Wald ist über Beschreibung reizend. Den Namen hat er von zwei üefen Eindrücken in dem Felsen nahebei, die menschlichen, doch Riesenfußspuren ungefähr ähnlich sehen; sie sollen nach der Sage von einer Hünenjungfrau herrühren, die, zu ihrer Freundin auf dem R am berge zu gelangen, von hier über das Selkethal weg hinüber sprang. Nicht weit davon auf einem andern Felsen steht ein hohes eisernes Kreuz, das hat ein preußischer Prinz errichtet zu Ehren seines Schwiegervaters, eines Herzogs von Anhalt. Ein schöner Weg an der Selke entlang, zwischen waldigen Höhen und schroffen Felsen sich mannigfach windend, führt uns nach Alexisbad, einem berühmten Eisenbad. Die Victorshöhe ist der höchste Punkt des Ramberges (und des Unterharzes überhaupt). Eine Menge mächtiger Granitblöcke liegen hier zwischen dem schönen Buchenwald zerstreut umher. Ein hoher hölzerner Thurm arrf der Spitze des Berges bietet eine weite Fernsicht. Unsere Wanderung führt uns nun wieder in unsere Provinz, nämlich nach Stecklenburg, Lauenburg, Georgs- höhe, Tanzplatz, Rosstrappe. All' diese Punkte gewähren herr- liche Aussichten, die beiden ersten haben außerdem Ruinen alter Burgen, (wie schon der Name vermuthen läßt), die schönsten aber sind die beiden letzten. Der Tanzplatz selber ist ohne Baum und Strauch, nur mit Haidekraut bewachsen; man hat aber von ihm eine herrliche Aussicht auf die hochaufgethürmten, weithin zerstreuten Granitfelsen in wunder- samer Gestaltung und Verbindung, auf die Bode in der Tiefe, die sich durch die harten, hohen Felsen bald still, bald in rauschendem Falle hindurchdrängt, gegenüber auf die Rosstrappe, den schönen Wald ringsum und das Harzgebirge im Westen. Es isi übrigens der Tanz- platz fast noch hundert Fuß höher gelegen, als die Rosstrappe (nämlich lener 1550 Fuß, diese 1452 Fuß über dem Meeresspiegel). Wir kom- men aber da nicht hinüber, wie jenes Riesenftäulein, das, von ihrem aufgedrungenen Bräutigam verfolgt, sich auf ein Zauberrosi schwang und mit diesem in einem kühnen Sprung auf dem Felsen gegenüber glücklich ankam. Der Eindruck von des Roffes Huf ist eben die Rosstrappe. So die Sage. Die wahre Entstehung lehrt uns das folgende Gedicht. Die Rosstrappe. Druiden haben und Barden, mit erobertem Eisen, in den Felsen gehau'n das einzige Mal Der Urjahrhunderte Deutschlands, Den Huf des heiligen weißen Rosses 27'

10. Preußischer Kinderfreund - S. 411

1876 - Königsberg : Bon
21 (411) Grenze nach Westen bildet der Heidelberg, ein schöner schattiger Hain mit einer Kunststraße bis Helsungen. Im Norden der Stadt, eine halbe Stunde von ihr entfernt, liegt der Re gen st ein (Reihenstein), vormals eine preu- ßische Festung (s. t>.\ — Von hier gehen wir über den Ziegenkopf und Hüttenrode, vorbei an der wunderschön im tiefen, stillen Grunde an der vorbeirauschenden Bode gelegenen Marmormühle, wo der oberhalb im Berge gebrochene Marmor geschliffen wird, nach Rübeland. Hier ist ein großes Hüttenwerk mit zwei Hochöfen, die jährlich 25,000 Centner Eisen liefern, und nahe dabei die zwei berühmten Höhlen, rechts von der Bode die Biels-, links die Baumannshöhle, merkwürdig durch ihre vielen auf- und abwärts, in die Länge und Quere gehenden Gänge, deren Ende noch kein Mensch erforscht hat, und durch ihre mannigfachen, wundersamen Tropfsteinbildungen, welche mit dem aufgelösten Kalk das durchgesickerte Wasser erzeugt. Die erstere soll ihren Namen von einem Götzen Biel, den die Heiden hier verehrt, erhielten haben, die letztere von einem Berg- mann, Namens Baumann, der, Erze suchend, diese Höhle entdeckte, sich aber beim weitern Vordringen verirrte und erst nach zweitägiger Todes- angst in der grausigen, dunkeln Tiefe den Weg zum Sonnenlicht wieder- fand, den Seinigen, was er gesehen und gelitten, erzählte, und starb. Am Ausgang des Dorfes sehen wir Trümmer einer Burg, Birkenfeld, auf der rechten Seite der Bode, da sollen in alten Zeiten Räuber gehaust und davon der Ort den Namen erhalten haben Rübeland, d. h. Räuber- land. — Indem wir nun dieses Dorf verlassen und uns weiter nach Westen wenden, kommen wir aus dem Braunschweigischen, das wir mit Wienrode betraten, in das Gebiet von Hannover. Wir folgen aber nicht der Chaussee, die nach Elbingerode führt, sondern wir bleiben im Thale der Bode, und kommen an mehreren Hüttenwerken vorbei, an Rothe Hütte und Lüdershof, Neuhütte, Basthütte und Elend und an den merkwürdigen Felsen, den Schnarchern zur Linken (die magnetische Kraft haben), und den Feuersteinen zur Rechten, und den Trümmern einer alten (Räuber-) Burg, der Elendsburg, nach dem Dorf, das auch ein Hüttenwerk, und das schönste am ganzen Harze ist, Schierke. Es ist dies ein gar lieblicher Weg, von anmuthig wechselnden Bildern. Von Schierke befinden wir uns nun wieder in unserm Regierungsbezirk Magdeburg. Wir sind aber jetzt schon auf ziemlicher Höhe; denn Elbingerode liegt 1406 Fuß über dem Meeresspiegel, Elend 1396, Schierke 1830 Fuß. Letzteres liegt aber am Fuß des Brockens, und den wollen wir nun ersteigen. Es führt von hier aus ein gebahnter Weg auf die Spitze des Berges. Je höher wir steigen, desto dünner wird die Luft, desto kälter und stürmischer. Den Kundigen erfreut unterwegs vornehmlich, den Wechsel des Gesteins zu beobachten, unten am Fuß des Gebirges Flötzgebirg, dann das sogenannte Ueber- gangsgebirge (Grauwacke, Thonschiefer, Kalkstein u. a.) und weiter oben, ungefähr von 1700 Fuß an bis zur Spitze Granit. Auch die Blumen und Gräser und Bäume, versteht sich, unterliegen diesem Wechsel, und je höher, desto geringer ist die Vegetation; zwar wachsen noch in einer Höhe von _ mehreren tausend Fuß manche seltene Pflanzen in großer Fülle, aber die einzeln stehenden Fichten sind wie Zwerge gegen die in der Tiefe wachsenden, und ganz oben findet sich nur noch Moos und Gesträuch und Haidekraut. Auf der höchsten Spitze steht ein Gasthaus und ein hölzerner
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