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1. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 440

1815 - Leipzig : Fleischer
2 4o und Leben oft höchst unsicher, und viele Unglückliche sind auf demselben im Schneesturm, und verweheten Klüften umgekommen. Da erweckte Gott ein kindliches Gemüth, voll rechter Liebe, ein Findelkind, Heinrich genannt, das im Jahre i586 die Brüderschaft des heiligen Chri- st ops am Arlsberge stiftete, welche die Verunglückten retten sollte. Er erzählt selbst, sein Leben und seine Stif- tung, nach damaliger einfacher Sitte und Art, also: „Ich heiße Heinrich Findelkind. Mein (Pfleg-) Vater der mich fand, hieß der Maler von Kempten. Er ver- darb Bürgschaft halber, und hatte 9 Kinder, ich war das zehnte. Da wies er uns zur Halste fort, daß wir in Dienste gehen sollten. Da kam ich, Heinrich, zu zwei Priestern, die wollten gegen Rom ziehen, und mit diesen ging ich über den Arlberg, und kam zu Jacklein über den Rhein. Da sprach Jacklein : »wo wollt Ihr mit dem Knaben hin! « Da sprachen die Herren, er ist zu uns ge- kommen auf dem Feld. Da sprach Jäckel: „wollt Ihr ihn hier lassen, daß er uns das Vieh hüte? “ Da spra- chen sie: was er thut, ist uns lieb. Da dingten sie mich, und gaben mir das erste Jahr zwei Gulden. Da war ich bei dem Jacklein zehn Jahre, ging mit ihm zur Kirche in dem Winter, und trug ihm das Schwerdt nach. Da brachte man viel Leute, die waren auf dem Arlberge im Schnee verdorben, denen hatten die Vögel die Augen aus und die Kehle abgefressen. Das erbarmte mich so schmerzlich. Da hatt' ich fünfzehn Gulden verdient mir

2. Die Töchterschule - S. 213

1824 - Leipzig : Fleischer
213 seines Bruders die Waffen gegen den Grafen Günther von Schwalenberg, als dieser zum Erzbischof von Magdeburg gewählt worden war. Schon näherte er sich mit starken Schrit- ten der Stadt Magdeburg, als Günther mit kühnem Muth an der Spitze der Einwohner ihm entgegen ging, ihn angriff, schlug, und den Markgrafen selbst gefangen nahm. Sogleich wurde der Besiegte nach Magdeburg geführt, und gleich einem gemei- nen Verbrecher in einen, aus Bohlen verfertigten, Käsig ge- setzt. Alle Bemühungen der Brandenburger, ihren unglückli- chen Markgrafen zu befreien, waren vergeblich, und selbst ihre Verwüstungen und Eroberungen im Magdeburgischen fruchtlos. Da erinnerte sich Otto eines alten, treuen Ministers, des Jo- hann v. Buch, der seinem Vater lange redlich gedient hat- te, aber bei ihm in Ungnade gefallen war, weil er dem jungen, feurigen Markgrafen nicht, wie die übrigen Räthe, schmeichel- te, sondern ihm bei vorkommenden Veranlassungen freimüthig die Wahrheit sagte. Otto schrieb daher an seine Gemahlinn Hedwig, und bat sie, diesen alten, verstoßenen Diener we- gen seiner Befreiung zu Rathe zu ziehen. Wirklich ließ sich auch v. Buch durch die Thränen der Markgräsinn bewegen, ihr einen klugen Anschlag einzugeben, der glücklich von Stat- ten ging. Sie reifete auf seinen Rath selbst nach Magdeburg, wo sie jeden Domherrn allein sprach und durch Geschenke ge- wann. Diese brachten es auch durch ihre Vorstellungen dahin, daß der Erzbischof sich gefallen ließ, dem Otto gegen ein Löse- geld von 4000 Mark Silbers (56,000 Rthlr.) die Freiheit zu geben. Auf das feierliche Versprechen, diese Summe in 4 ^Lo- chen zu zahlen, erhielt Otto die Erlaubniß, in seine Länder zu- rückzugehen. Freudig und beglückend war das Wiedersehn sei- ner hochherzigen Gemahlinn und seines treuen Dieners v. Buch. Aber wo das Geld hernehmen, ohne seine Untertha- nen, die schon durch den Krieg so viel gelitten hatten, mit ei- ner außerordentlichen Steuer zu belegen? Er entschloß sich da- her, die kostbaren silbernen und goldenen Geräthe der Kirche zu veräußern. Da trat der alte Buch vor ihn hin, und machte sich anheischig, ihm auf einem kürzern Wege Geld zu verschaf- fen; er möchte ihm nur r^ach Angermünde (einem Städt- chen in der Uckermark) folgen. Hier führte er den erwartungs- vollen Markgrafen in die Kirche, öffnete dort einen mit star-

3. Die Töchterschule - S. 216

1824 - Leipzig : Fleischer
216 Friedrich der Sanftmüthige hatte nämlich mit seinem Bruder, dem Herzog Wilhelm, einen langwierigen Krieg ge- führt, der in der Geschichte Sachsens unter dem Namen des Bruderkrieges bekannt ist. In diesem Kriege hatte ein Edel- mann, Kunz v. Kaufungen, seine Güter in Thüringen verloren, und dafür andere Besitzungen im Meißner Lande zu seiner Entschädigung erhalten. Als nun im Frieden alles wie- der in seine vorige Ordnung hergestellt wurde, erhielt auch Kunz seine Thüringischen Güter zurück, weigerte sich aber, die ihm eingeräumten Besitzungen im Meißnischen wieder herauszuge- den. Da ihn nun ein rechtlicher Ausspruch dazu zwang, so wurde er darüber so erbittert, daß er sich an dem Kurfürsten selbst zu rachen beschloß. — Er entwarf daher den Plan, die beiden Söhne des Kurfürsten, Ernst und Albrecht, aus dem Schlosse zu Altenburg zu entführen, und verband sich in dieser Absicht mit einigen eben so boshaften als verwegenen Edelleuten, Wilhelm v. Mosen und Wilhelm v. Schönfeld, die ihm zur Ausführung seines Anschlags be- hülflich seyn sollten. Ein bestochener Küchenjunge, Namens Hans Schwalbe, benachrichtigte ihn eines Tages, wäh- rend der Kurfürst in Leipzig war, daß die Kurfürstinn mit den beiden Prinzen allein sey, indem der Kanzler den Hosleuten ein großes Gastmahl gebe. Kunz und Mosen erstiegen daher um Mitternacht, mittelst einiger Strickleitern, die Hans Schwal- be an ein Fenster in der Kurfürstlichen Küche befestiget hatte, die Mauern des Schlosses, und überfielen die jungen Prinzen in ihrem Schlafzimmer. Die Kurfürstinn erwachte zwar von dem Geräusch, trat an's Fenster, und sah, daß Kunz ihre bei- den Prinzen wegführe. Sie wollte Lärm machen; aber Kunz hatte die Thüren verschließen lassen. In der Angst rief sie noch durch's Fenster: lieber Kunz, thue nicht so übel an mir und meinem lieben Herrn, verschone meine Kinder, es sollen alle deine Sachen gut werden! Auch die beiden Prinzen weinten, baten und fleheten, er möchte sie doch wieder zu ihrer Mutter führen; aber weder die Thränen der Kinder, noch das Flehen der Mutter halfen. Kunz eilte mit seinem Raub davon, gab den ältern 13jährigen Prinzen an Mosen und Schönfeld, um ihn nach Franken zu führen, und den 11jährigen Albrecht be- hielt er selbst, um ihn nach Böhmen zu bringen. — Als er

4. Abth. 3 - S. 439

1841 - Leipzig : Fleischer
439 12. Preußen. Der dnrtfche Kaiser Heinrich I hatte gegen die wilden heidnischen Wenden an der Ostsee die Markgrafschaft (d. h. Grenzgrafschaft), Brandenburg gestiftet, und dem Grafen derselben aufgetragen, darüber zu wachen, daß das Volk der Wenden keine Raubjüge mehr nach Deutschland machen könne. Einer dieser Markgrafen: Albrecht, wegen seiner Tapferkeit der Bar genannt, eroberte fast das ganze Land der Wenden, ließ stc im Christenthum unterrichten, führte die deutsche Sprache unter ihnen ein, erbaute die Stadt Berlin und an- dere Städte; und nahm viele Holländer, die sich vor den da- mals hereinbrechenden Meereswogen flüchteten, bei sich auf, und wies diesen armen, aber fleißigen Leuten wüste, aber fruchtbare Stellen zum Anbau an. Nachher wurden die Markgrafen von Brandenburg zu Churfürsten gemacht. An Churfürsten gab cs überhaupt neun in Deutschland; sic hatten das Amt und Recht, einen neuen Kaiser zu wählen, wenn der alte gestorben war. Um's Jabr 1ä15 wurde der Fürst Frie- drich von Hohen zollcrn^ Burggraf von Nürnberg, vom Kaiser zum Churfürsten von Brandenburg gemacht.. Das war ein wackerer Fürste und ist der Stamm-Vater des jetzigen so» / niglichen Hauses. Kur; vor dem dreißigjährigen Kriege bekam das Land einen Zuwachs. Der Churfürst erhielt die Graf» schäften Cleve am Niederrhein, Mark in Westphalen^ und an den Grenzen von Rußland das Herzogt hum Preußen. Während jenes Krieges aber wurde das Land fürchterlich ver- heert; in der großen Stadt Berlin wohnten zuletzt nur noch 300 Mcnfchein Da that es dem Lande besonders wohl, daß ihm Gott in seinem Churfürsten Friedrich- Wilhelm^ dem Großen, einen treuen Vater gegeben hatte» Er schlug die ge- fürchteten Schweden bei F ehr bellin,- in der Nahe von Rup- pin, demüthigte den feindseligen König; der Polen,, und als man nun vor dem noch kleinen Lande Achtung, haben mußte und ihn in Ruhe ließ,, da. wendete er die Zeit sorgfältig an,
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