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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 46

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 46 — Der Religion nach sind die Bewohner teils evangelisch (mehr im N. und £).), teils katholisch (mehr im S. und W.). Ihrer Abstammung nach sind sie vorwiegend Germanen. Sie gliedern sich nach der Eigentümlichkeit ihrer Mundart und ihres Wesens in Oberoder Hochdeutsche und in Nieder- oder Plattdeutsche. Die ersteren bewohnen Süd- und Mittel-, die letzteren Norddeutschland. Die Oberdeutschen scheiden sich in Schwaben, Bayern, Franken und Thüringer. Die Niederdeutschen sind die Sachsen und an der Nordseeküste die Friesen. Xvi. Die wichtigsten Länder in Kuropa. 1. Die deutschen Grenzländer. Deutschland liegt in der Mitte Europas und wird daher das Herz Europas genannt. Es ist auf allen 4 Seiten von Land begrenzt: im O. von Rußland mit Petersburg und Moskau, im S. von Österreich mit Wien und von der Schweiz, im W. von Frankreich mit Paris, von Belgien mit Brüssel und von Holland mit Amsterdam, im N. von Dänemark (Halbinsel Jütland) mit Kopenhagen. % Andere Staaten Europas. Nördlich von Deutschland und Dänemark liegt Schweden (Stockholm) und Norwegen (Christiania), n.w. von Deutschland die britischen Inseln (London). Im Süden Europas liegen Spanien mit Madrid, Italien mit Rom und die Balkanhalbinsel. 3. Die Hauptmeere Europas. Nördliches Eismeer, Nord- und Ostsee, Atlantischer Ozean, Mittelmeer. Im O. hängt Europa mit Asien zusammen. Xvii. Nus der allgemeinen Erd- und Kimmelskunde. 1. Der Gesichtskreis. Steht man in einem freien Felde, wo der Umblick nicht gestört ist, so scheint es, als ob der Himmel in einem weiten Kreise mit seinem unteren Rande auf der Erde ruhe. Dieser Kreis, der durch das Himmelsgewölbe scheinbar abgeschlossen ist, heißt Gesichtskreis oder Horizont. Er wird um so größer, je höher wir steigen. 2. Die Himmelsgegenden. In dem Gesichtskreise liegen vier wichtige Punkte. Den Punkt, wo die Sonne am 21. März und 23. September aufgeht, nennt man Ostpunkt, und die Gegend, in der er liegt, heißt Osten. Der Punkt, wo sie an den genannten Tagen untergeht, heißt Westpunkt (Westen). Mittags um 12 Uhr steht die Sonne im Südpunkt (Süden). Dem Süden gegenüber liegt Norden oder Mitternacht. 3. Die scheinbare Bewegung der Sonne. Am Morgen sehen wir die Sonne im Osten aufgehen. Dann bewegt sie sich in einem

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 52

1913 - Breslau : Hirt
52 Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. Harz und im Hügellande nördlich von diesem. Von den Pferdestärken der Dampfmaschinen Preußens kommen auf Hannover allerdings nur 6,3 °/o. Braunschweig besitzt 27, Hannover 39 guckersiedereien, die namentlich im Südosten liegen. In der Biererzeugung kamen dort 112, hier 61 I auf den Kopf, gegenüber 99 I im Zollgebiete. In Braunschweig ist die Jute-Industrie höher entwickelt als sonst irgendwo im Reiche. - Als eigentümliche Gewerbs- zweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. - Die früher im südlichen Hannover blühende Leinenerzeugung, die auf Hausfleiß be- ruhte, geht immer mehr zurück. 9. Verkehrsmittel und Handel. 3) An Chausseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1911/12 in Braunschweig auf je 100 qkm: 79 km, in Hannover 43 km, in ganz Preußen: 39 km. Dem wohlgepflegten braunschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf er- roorben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen. b) Im Jahre 1910 kamen in Braunschweig 174,1 km vollspurige Eisen- bahnen auf 1000 qkm, in Hannover 83,2, in ganz Preußen 103,3, im Reiche 109,1- hingegen kamen auf je 100000 Einw. in Braunschweig 129,3, in Hannover 109,4, in Preußen 90,3, im Reiche 89,1 km solcher Bahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Braunschweig die Linie Braunschweig — Wolfenbüttel vollendet, in Hannover 1844 die Linie Hannover —Braunschweig. Die wichtigsten Bahnlinien sind die, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, so- dann die Linien Magdeburg — Kreiensen — Holzminden-Cöln; Berlin — Bremen — Bre- merhaven und Emden. Gib nach der Karte den Verlauf jener Linien und die An- schlüsse nach den Nachbarländern an! — Von den 3204 km Bahnen Hannovers waren 1910: 1292 km Nebenbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen Kreise zur Förderung des Ortsverkehrs gelegt haben? in Braunschweig waren von 694 km Bahnen insgesamt 65 km „schmalspurige". Hauptsitze der Handelstätigkeit sind die Städte Braunschweig und Han- nover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die 5. 54 unter e) genannten Seehäfen. c) Die Nordwestecke des Deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, mehr als 2000 km über 1 m tiefer Kanäle. Es sind zumeist schmale, aber kahnbare und zum Teil auch kleinen Seeschiffen zugängliche Moorkanäle. Ts mißt 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887 angelegte Ems — Jade-Kanal, und zum Teil gehört hierher der 283 km lange Dortmund — Emshäfen-Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehnkanäle (f. S. 23). Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems—jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. M gekostet und besitzt 8,5 m Sohl-, 17,62 m Wasserspiegelbreite bei 2,i m Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 m tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelmshaven

3. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 38

1899 - Breslau : Hirt
38 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. starke Rückgang der Schafzucht, die nicht mehr lohnt. In H. haben Aurich und Stade weitaus den stärksten Bestand an Pserden. Sie versenden diese weithin. Berühmt ist das Königl. Landesgestüt in Celle. Aurich kann sehr starken Handel mit „ostfriesischem Rindvieh" betreiben, und der Kreis Hoya hat mit 1335 Schweinen auf 1006 E. den größten Verhältnissatz im Reiche (246). — Die Bienenzucht geht leider immer mehr zurück. Von allen Stöcken H.'s besitzt Lüneburg fast 6) Fischerei. Der arg zerrüttete Fischbestand unserer Binnengewässer wird durch rege Fürsorge von Regierungen und Privatleuten, namentlich auch durch den Deutschen Fischereiverein wieder gehoben. Die Einführung von Schonzeiten, die künst- lichen Brutanstalten, z. B. in Herrenhausen und bei Hameln, das Aussetzen von Mil- lionen von Fischeiern weisen bereits günstige Wirkungen auf. Am Stauwerke bei der Weserbrücke bei Hamelu ist immer noch die bewährteste Stelle des Lachssanges. Zur Zucht von Edelfischen sind vielfach große Teichanlagen geschaffen, und in der Lüneburger Heide, so im Kreise Soltau, werdeu künstlich überschwemmte Wiesen mit Erfolg dazu ver- wandt. In der Seefischerei ist Hannover jüngst stärker vorwärts gekommen. Die Küsten- fischerei, namentlich auf Schollen, Schellfische und Granaten (Garneelen) wird zwar von vielen Küstenorten, aber nur von Norderney lebhaft betrieben. Hochseefischerei, die ilir Augenmerk besonders auf den Hering und den Schellfisch richtet und bis über die Doggersbank hinaus ihre Beute sucht, wird von Emden, dem zum Teil hamburgischen Finkenwerder und ganz besonders von Geestemünde betrieben, wo 1897 ein großer Fischereihafen von der Regierung angelegt ist. 1893 besaß Hannover 177 Fahrzeuge für Hochseefischerei von 436 in ganz Preußen. Das halbe Hundert Fischerei-Dampfer Geeste- mündes treibt den Schleppnetzfang mit großem Erfolge, aber ihre und anderer Nord- feestaaten Arbeit droht durch Raubfischerei das einst so reiche Deutsche Meer zu entvölkern. 7) Bergbau. Die Fundorte von Bausteinen, von Steinkohlen (s. S. 9 f.) und Braunkohlen (f. S. 7) sind unter Kap. Ii genannt worden. H. liefert an Steinkohlen etwa Tl(7 des Gesamtertrages im Staate. — Es besitzt 12 Salz- werke, welche fast \ des ganzen Ertrages von Preußen liefern, davon Lüne- bürg allein etwa es folgen Linden und Stade. Br.'s größtes Salzwerk liegt bei Schöningen. Im letzten Jahrzehnt haben die Bohrungen auf Kali- salz, dem gesuchten Dungmittel der Landwirtschaft, zwar viele Enttäuschungen, aber auch große Erfolge gezeitigt, den größten an der Asse, in Thiederhall. Hier ist 1894 in 533 m Tiefe ein überaus bedeutendes Kalilager gefunden, das erst bei 633 m durchbohrt war. — Der Raseneisenstein (Ortstein) wird wegen seiner mäßigen Güte wenig mehr benutzt, Eisen besserer Art findet sich im Osnabrücker Berglande (S. 10), bei Peine (S. 30) und im Harz (S. 7), dem überhaupt der größte Teil der Roherzeugung von Me- t allen zufällt. Die Hütten und Bergwerke des Oberharzes erhalten einen großen Teil der Bevölkerung und werfen außerdem jährlich einen Rein- gewinn von mehr als 1 Mill. Jl ab. 8) Fabriken und Gewerbe. Weder Braunschweig noch Hannover sind, verglichen mit dem Königreiche Sachsen, mit Westfalen und dem Rheinland, Gewerbeländer ersten Ranges. Dennoch ist der Gewerbebetrieb mannigfaltig und leistungsfähig. Er blüht, wo sich Eisen und Kohlen finden, dann in den großen Städten oder in ihrer Nachbarschaft (z. B. in Harburg, Wunstorf, Lehrte, Hemelingen), im Harz und dem Hügellande n. von diesem. Braun- schweig und das s.ö. Hannover besitzen jedes über 30 Znckersiedereien, ersteres liefert etwa 7,2, letzteres 9,->% des im ganzen Reiche gewonnenen Rüben- zuckers. In Br. ist die Jute-Jndustrie höher entwickelt als sonst irgend-

4. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 37

1899 - Breslau : Hirt
Bevölkerung, — Bodennutzung. Viehzucht. 37 4) Bodennutzung. Von je 100 qkm Landes entfielen auf folgende Nutzungsarten: in Ackerbau, Garten- (u, Wein)-Land Wiesen Weiden u. Hutungen Waldland Haus> u. Hof- räum, Wege u. Gewässer, Ödland Braunschweig 51,6 9,8 4,1 29,9 4,6 Hannover. . 33.1 10,3 13,4 16,5 26,7 Preußen . . 50,6 9,4 6,3 23,5 10,2 D.reich . . 48,8 11 5,3 25,8 9.1 Diese Übersicht ergiebt, daß Br. zwar nicht viel Weideland besitzt, aber in Acker- und Waldland den Verhältnissatz des Reiches und Preußens übertrifft, während H. in jenen Beziehungen weit hinter allen dreien zurücksteht, da reichlich i/i seines Bodens auf die 5. Spalte entfällt. Indessen würden seine Bauern die weiten, öden Moore und Heiden, die iu dieser Ziffer die Hauptrolle spielen, im Ernste doch schwerlich als nutzlos bezeichnen, da sie als „geringe Hutungen" und durch ihren Torfbau und Plaggenhieb einen keineswegs verächtlichen Ertrag bieten. Hinwieder besitzt Hannover in den Nordseemarschen einen Boden von einer Ertragfähigkeit wie kein anderes Gebiet im ganzen Reiche. a. Die Ertragfähigkeit des überhaupt zum Ackerbau benutzten Bo- d ens bleibt zwar in H., abgesehen von Kartoffeln und Hafer, durchschnittlich um y4 hinter der des glücklicheren Br. zurück, aber sie ist trotzdem nicht gering, denn sie übertrifft in allen Bebauungsweisen außer in Wiesengras den Durchschnitt des Staates Preußen und des Reiches. Berechnet man den Wert des Bodens nach dem Reinertrage der Grundsteuer, so ergiebt sich als Stufenfolge für die R.b. Hannovers: Hildesheim, Aurich, Hannover. Stade, Osnabrück, Lüneburg. Hildesheim bringt 29,3 Jl auf 1 Hektar auf, Lüneburg 9! In H. nimmt der Roggen 24, die Wiese 23, der Hafer 13 % des überhaupt land- wirtschaftlich benutzten Bodens ein, in Br. überwiegen dieselben Bestellungsarten nebst Weizen und Zuckerrüben. In jenem liegen 2,2 % (5 qkm), in Br. nur 0,2x der im Reiche zum Tabakbau benutzten Fläche. b. Ganz besonders auffällig ist der Unterschied im Wald bestände. In Br. um- faßt dieser 29,» % des Bodens, im R.b. Hildesheim gar 36, aber in ganz H. nur 16,5, im R.b. Stade 7, in Aurich gar nur 2,2. Der Wald liebt zwar nicht gerade den rauhen Nordwest von der See her, aber er vermag ihn doch zu ertragen, und viel wird jetzt in Aurich und Stade wieder gebessert, wie im Lüneburgischen fortdauernd geschieht, durch Anpflanzung der genügsamen Kiefer, die im Moor- wie Sandboden fortkommt. In Br. ist der Kreis Blankenburg das eigentliche Waldland. In H. überwiegt bei weitem das Nadelholz, in Br. der Laubwald. In diesem ist die Buche der Hauptbaum, mit 46 % der Forstfläche in Br., 19 X in H., die Eiche überschreitet in keinem 7 %. 5) Viehzucht. Auf 1 qkm kamen 1897 in abgerundeten Zahlen, wobei die eingeklammerten den Bestand von 1883 bezeichnen: | Pferde Rinder Schafe Schweine Braunschweig (7)9 (25) 33 (66) 41 (27) 43 Hannover. . (5)6 (22) 28 (39) 25 (20) 34 Preußen . . (7)8 (25) 30 (42) 22 (17) 27 Weit günstiger stellt sich das Verhältnis für das dünnbevölkerte H., wenn der Vieh- stand aus die Einwohnerzahl bezogen wird, denn dann steht es in allen diesen Vieharten hoch über dem Durchschnitte Preußens. Auffallend ist auch iu uuseru beiden Ländern der

5. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 41

1899 - Breslau : Hirt
Bevölkerung. — Staatliche Einrichtungen. 41 e. Die Zahl der Seeschiffe betrug in Hannover am 1. Januar 1897: 861 mit 70400 Registertons Netto >)-Laderaum, sie hat seit 1887 um 84 Schiffe abgenommen. Gewachsen ist in dieser Zahl die der Dampfer von 18 auf 74, was zumeist von der starken Zunahme der Geestemünder Fischerei-Dampfer herrührt. Die Flotte des ö. Teiles von Hannover ist um 3000 Tons größer als die des w. Die Bremer Flotte besaß 1897: 416 500 Nettotonnen, aber immerhin umfaßte die hannoversche den 4. Teil der preußischen. f. Seehäfen. Es liefen 1896 auf Seeschiffen an beladenen Tonnen ein und aus in Geestemünde 327000 (Bremerhaven 1442000,Bremen 1108000), Emden 164200, Harburg 138500, Leer 104800, Papenburg 64 750, Wilhelmshaven 52000. Bedeutende Tonnenzahlen erreichten auch Norderney mit 252000, Norddeich bei Norden mit 251000, Borkum mit 152000, aber diese rühren überwiegend von dem täglichen Verkehr der Personendampfer her, die kaum als Seeschiffe zu bezeichnen sind und dem Verkehr der Badegäste dienen. Für den Fluß-, Kanal- und Küstenverkehr gilt folgende Reihen- folge: Harburg, Norderney, Norddeich, Geestemünde, Leer, Papenburg, Emden und Brunshausen bei Stade. g. Auf die Wohlhabenheit der Bevölkerung läßt sich einigermaßen schließen aus dem Ertrage der Einkommensteuer; dieser betrug 1898 im Staate Preußen 4,24 J( auf den Kopf, in Hannover 3,56 Jl. Braunschweig gilt mit Recht für eins der wohlhabendsten Länder des Reiches. Viii. Staatliche Einrichtungen. A. Braun schweig. a, Die Grundlage des Staatslebens bildet die im Jahre 1832 durch die neue Landschaftsordnung umgestaltete Staatsverfassung und dazu die Verfassung des Deutschen Reiches. Im Bundesrate hat Braunschweig 2 von den 58 berechtigten Stimmen, in den Reichstag entsendet es 3 von den 397 Abgeordneten. b. Der Regent von Braunschweig ist Se. Kgl. Hoheit Prinz Albrccht von Preußen, geb. am 8. Mai 1837. Er regiert das Herzogtum mittels des Staats- Ministeriums unter Mitwirkung der Landesversammlung (Landtag), welche aus 48 auf 6 Jahre gewühlten Abgeordneten zusammengesetzt ist und alle 2 Jahre zusammen- berufen werden muß. In der Zwischenzeit vertritt ihre Rechte ein ständischer Aus- schuß von 7 Mitgliedern. Das Staatsministerium gliedert sich in 3 Departements: des Innern, der Finanzen und der Justiz nebst Kultus. Besondere Behörden sind die Herzogliche Kammer, welche die Staatsgüter (Do- mänen, Forsten, Bergwerke u. s.w.) verwaltet, und das Herzogliche Finanzkollegium zu Braunschweig, welches das Finanzwesen des Staates leitet. — Das Land ist finanziell sehr wohlgestellt. Für den Staatshaushalt waren angesetzt 1898 an Einnahmen 14 715000, an Ausgaben 14443760 ^/. Die Zivilliste des Regenten wird außerdem aus den Einkünften des Kammerguts bestritten. Die Schulden betragen 20,2 Millionen oder nur 46 Jl auf den Kopf, während in Preußen 204 Jl ans den Kopf der Bevölkerung kommen. An Einkommensteuer kamen 1898 : 6,51 Jl auf den Kopf. Vgl. dazu oben. ') Netto tonnen gelten für den Laderaum, Bruttotonnen für den gesamten Raumgehalt des Schisfes. Gerechnet wird nach britischen Registertons zu 2,83 kbm, welches Raummaß auch das Deutsche Reich für Seeschiffe angenommen hat.

6. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 82

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 82 — versuchte Napoleon, die Reihen der Engländer zu durchbrechen, aber diese leisteten trotz der Übermacht tapferen Widerstand. Schon war es 4 Uhr; das Heer war erschöpft. Ungeduldig nach der Uhr sehend, rief Wellington aus: „Ich wollt', es wäre Nacht oder die Preußen kämen!" Blücher hatte den Tag vorher infolge eines Sturzes vom Pferde im Bette bleiben müssen. Als er dann Wellington zu Hilfe eilen und auf das Pferd steigen wollte, fühlte er heftige Schmerzen. Sein Arzt wollte ihn einreiben; er aber sagte: „Ach was, noch erst schmieren! Ob ich heute balsamiert oder uu-balsamiert in die andere Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen." Daun giug's vorwärts. Der Regen floß in Strömen herab. „Das sind unsere Verbündeten von der Katzbach," rief Blücher, „da sparen wir dem König wieder viel Pulver." Die Wagen und Kanonen konnten in dem weichen Boden aber nur langsam fortkommen. Von Wellington kamen Boten über Boten, und überall feuerte Blücher die Truppen an. „Es geht nicht mehr!" riefen ihm die ermatteten Soldaten zu. Blücher aber entgegncte: „Ihr sagt wohl, es geht nicht mehr, aber es muß gehen. Ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen; ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll?" Endlich (um 5 Uhr) traf er auf dem Schlachtfelde ein. Das hatte Napoleon nicht erwartet. Jetzt, von zwei Seiten angegriffen, führte er seine beste Truppe, die alte Garde, ins Gefecht. Aber sie konnte nichts mehr ausrichten. Die französische Armee wurde fast vernichtet; der Rest stürzte in wilder Flucht davon. (Deutsche Jugend 4, S. 167: Belle-Alliauce.) 5. Friede. Etwa drei Wochen später zog Blücher mit seiner Armee in Paris ein. Napoleon mußte nun dem Throne entsagen. Anfangs hatte er die Absicht, nach Amerika zu entfliehen, begab sich aber dann zu den Engländern. Diese brachten ihn nach der öden Felseninsel St. Helena, wohin ihn die Verbündeten verbannt hatten. — Preußen erhielt alle Länder zurück, die es vor dem Tilsiter Frieden besessen hatte, und noch einige andere Landesteile dazu (die Hälfte des Königreichs Sachsen, Cöln, Trier rc.). — An die Stelle des ehemaligen Deutschen Reiches trat jetzt der „Deutsche Bund". Dieser umfaßte die beiden Großmächte Österreich und Preußen und außerdem noch 37 Staaten. i: Die Friedenszeit von 1815—1840. Noch 25 Jahre lang regierte Friedrich Wilhelm gerecht und milde. Ackerbau und Gewerbe, Handel und Fabrikwesen singen wieder an zu blühen, und der Wohlstand des Volkes mehrte sich von Jahr zu Jahr. Preußens Schulwesen wurde ein Muster für alle gebildeten Völker. Die Hauptstadt Berlin erhielt viele schöne Bauten und Denkmäler. Bei dem Jubiläum der Reformation im Jahre 1817 vereinigten sich auf des Königs lebhaften Wunsch die meisten Lutherischen und Reformierten seines Landes zur evangelischen Union. Von größter Wichtigkeit war die Gründung des Zollvereins (1834). Bislang war jeder deutsche Staat von den übrigen Bundesstaaten durch eine lästige und den Verkehr sehr erschwerende Grenzsperre abgeschlossen, da fremde Waren nur gegen Entrichtung von Zoll eingelassen und alle Reisenden beim Überschreiten der Landesgrenzen untersucht wurden. Durch den Zollverein, den Preußen mit den meisten deutschen Staaten schloß, wurde der Versand von Waren und das Reisen in Deutschland ungemein erleichtert. Handel und Gewerbe hoben sich bedeutend; auch förderte der Zollverein die spätere Einigung Deutschlands sehr. 1840 starb der gute und gerechte König, von seinem ganzen Volke tief betrauert.

7. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 47

1908 - Breslau : Hirt
Kanäle. — Seeschiffe. 47 ualen sind durch ihre Länge oder ihre Bedeutung bemerkenswert der Hadeler K., der, 33,7 km lang, von Bederkesaer See mit Benutzung der Medem in die Elbe führt und für die Melioration jener Gegend Bedeutendes geleistet hat, während der Geeste-K., 10,i km lang, von jenem See nach der Weser zieht) sodann der Hunte— Ems-K. mit 44,2 und der Süd-Nord-K. mit 45,2 km. Dieser bildet einen Teil der künstlichen Wasserstraßen, die von der Bechte abwärts zwischen der Ems und der holländischen Grenze nach N. ziehen. — Eine eigenartige Anlage in den kleineren, grabenartigen Kanülen sind die Klappstaue, das sind viertelkreisförmige Klappen aus Holz, die zwischen starken Holzwänden eingeklemmt sind und das Oberwasser vom Unterwasser trennen. Jene Klappen schwingen an ihrem unteren Ende um eine Welle und können von dem auf- wie abwärts gehenden Kahne niedergedrückt wer- den. Nack seinem Durchgange richten sie sich von selbst wieder auf. Der Dortmund—emshäfen-Kanal, 1899 vollendet, besitzt bis zur Hafe-Müu- dung ein eigenes Bett, folgt darauf dem der vertieften Ems bis 9 km vor Emden und läuft dann selbständig in den Emder Hasen. Tiefe 2'/?, Spiegelbreite 30, Soh- lenbreite 18 m. Er hat dem Emder Hafen einen großen Verkehr zugewandt durch die Einfuhr von Erzen und Roheisen und die Ausfuhr von Westfälischer Kohle. Die Vorarbeiten zur größten künstlichen Süßwasserstraße des Reichs, dem Rhein— Leine-Kanal, sind begonnen. Länge 314,2 km, Schleuseuzahl der Hauptlinie 8, Bau- kosten 250,85 Nm. Jl. Er soll in 3 Teilstrecken sich gliedern, von denen die beiden ersten außerhalb unseres Gebietes liegen. a. Rhurort — Herne. Wegen eines Aufstiegs von 33,5 m vom Rhein aus sind 7 Schleusen notwendig. b. Herne— Bevergern mit Benutzung des Dortmund — Emshäfen-Kanals, 1 Schleuse. Zweigkanäle: Datteln — Hamm, 1 Schleuse,- kanalisierte Lippe auf Strecke Datteln —Wesel mit 10 Schleusen und Strecke Hamm — Lippstadt. L. Bevergern—hannover über Bramsche—wittlage — Lübbecke —Min- den— Übergang über die Weser und Verbindung mit ihr — Bückeburg — Stadthagen — Seelze, ohne alle Schleusen. Zweigkanäle: Bramsche—osnabrück, 2 Schleusen) Abstieg zur Weser bei Minden, 2 Schleusen; Seelze—linden, 2 Schleusen? Weser-Kanalisierung Minden —Hameln. Geplant wird endlich für oldenburgische Rechnung der Kanal Dörpen—oldenburg von Dörpen a. d. Ems, s. von Papenburg, — Sedelsberg — Kampe — Oldenburg in die auf 3 km für den Durchlauf von Ebbe und Flut rückwärts verlängerte untere Hunte. Diese vermittelt die Fahrt nach der Weser. 2 Schleusen, größte Höhe nur 5,75 m, Baukosten 20 Mill. Jl. Zweigkanal Kampe—leda, die bis Leer kanali- siert wird. Der Bau dieses Kanals ist freilich neuerdings wieder zweifelhaft geworden. Dem Verkehr der Küstenfahrzeuge und der flachgehenden Dampfer, welche die Inseln anlaufen, dient die zwar seichte, aber geschützte und recht belebte Fahrstraße auf den Watten, die mit Baken, Büschen und Tonnen bezeichnet ist. ä. Die Zahl der eigentlichen Seeschiffe über 17,65 t betrug in Hannover am 1. Januar 1905: 863 mit 56434 Registertons Netto ^-Laderaum, sie hat seit 1897 um 2 Schiffe zu, aber um 14000 t abgenommen. Ge- wachsen ist in dieser Zahl die der Dampser von 74 auf 106, was zumeist von der starken Zunahme der Geestemünder Fischerei-Dampser herrührt. Die Flotte des ö. Teiles von Hannover ist um 11000 Tons größer als die des w. Die Bremer Flotte besaß 1905: 693 870 Nettotonnen, aber immerhin umfaßte die hannoversche den 5. Teil der preußischen. i) Netto tonnen gelten für den Laderaum, Bruttotonnen für den gesamten Raumgehalt des Schiffes. Gerechnet wird nach britischen Registertons zu 2,8 3 kbm, welches Raummaß auch das Deutsche Reich für Seeschiffe angenommen hat.

8. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 23

1908 - Breslau : Hirt
Gebiet der mittleren Ems. 23 5. Das Gebiet der mittleren Ems ist Moorland, das von Sandrücken und an den Flüssen von Marschstreifen durchzogen ist. Aus den ärmeren Landstrichen wanderte früher ein großer Teil der Bewohner allsommerlich als „Hollandsgänger" zu Torf- und Wiesen- arbeiten nach den Niederlanden. Doch läßt dieser Brauch mehr und mehr nach und beginnt sogar ins Gegenteil umzuschlagen, wie auch die Zahl der Sommerarbeiter aus den ö. Lcmdesteilen Preußens stets zunimmt. Politisch gehört das Laud zum R.b. Osnabrück, sodann zum s. Teil des Großherzogtums Oldenburg und ein Streifen auch zu den Niederlanden. Alte Landschaftsnamen: Grafschaft Bentheim, die S.w.-Ecke, Standesherr- schaft der Fürsten von Bentheim-Steinsurt,- Untergrafschaft Singen1), r. der Ems, zu £ katholisch) Herzog tu in Arenberg-Meppen, der Nordflügel des N.b., Standesherrschaft der gleichn. Herzöge, fast ganz katholisch, alle drei 1815 mit H«. vereinigt. a. Im äußersten S.w. l. von der Ems erhebt sich der Boden noch ein- mal zu einer Fortsetzung des Osnings, den Bentheimer Hügeln. Malerisch ragt der Bentheimer Schloßberg über dem Niederlande empor, in der Nähe der gleichn. Wald mit einem Schweselbade. Die Orte Schüttorf (4), Bentheim (3) und Gildehaus leisten Bedeutendes in der Baumwollspinnerei und beuten die trefflichen Sandsteinbrüche des Höhenzuges aus, an dem sie liegen. b. Teils zum Deutschen Reiche, teils zu den Niederlanden gehört das Bou^rtauger Moor, benannt nach den „Tangen", d. s. Sandstreifen, welche es zangenartig durchziehen. S.ö. davon die Engdener Wüste. Im Bonrtanger Moore, einem der ebensten Teile Deutschlands, befanden sich in den 70 er Jahren auf einer Fläche von 400 qkm nur 12 menschliche Niederlassungen. Aber man geht dem Moore jetzt tatkräftiger zu Leibe durch Anlegung von Kanälen, und vor allem wird der Süd-Nordkanal (f. S. 47) zu seiuer Erschließung dienen. Es sind provinzielle Fehnkolonien entstanden, andere von eingewanderten Niederlän- dern angelegt (s. S. 22), und auch auf der holländischen Seite rückt die Besiedlung der Grenze immer näher. c. Mitten im Winkel zwischen Hase und Ems erheben sich als letztes Glied des West-Süntels nach N.w. hin die Ankumer Berge noch zu 146 m. Sie sind ungewöhnlich reich an Steingräbern. Den ganzen Lauf der Hase begleiten schwellende Wiesen. Am Flusse und nahe der oldenburgischen Grenze die gewerbefleißige St. Quakenbrück (3). ä. Unter den Sandstrecken ist die fürchterlichste der Hümmling, n. von der Hase. Waldverwüstung und Plaggenhieb haben die Feldnarbe vernichtet) vom Winde gepeitscht, jagt der „wütende Sand" über das Land und wird zu wandernden Dü- nen aufgehäuft. Nur schwer gelingt es diese durch Dünenpflanzen und Einsetzen von Kiefern festzulegen. Verderblich wirkt für das Pflanzenleben die Bildung des Ort st eins, der aus der Verbindung des Sandes mit den Eisenteilen entsteht, welche die gestauten Gewässer ablagern. Im Winkel zwischen Hase und Ems hat in dieser Die Obergrafschaft Singen liegt in der Provinz Westfalen.

9. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 46

1908 - Breslau : Hirt
46 Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. Von den Pferdestärken der Dampfmaschinen Preußens kommen auf Ha. allerdings nur 5,9^. Braunschweig besitzt 30, das s.o. Ha. 42 Zucker- siedereien, jenes liefert 6,8, dieses 10,\% des im ganzen Reiche gewon- nenen Rübenzuckers. In der Biererzeugung kamen dort 130, hier 67 I auf den Kopf, gegenüber 94 1 im Reiche. In Br. ist die Jute-Jn- dustrie hoher entwickelt als sonst irgendwo im Reiche. — Als eigentüm- liche Gewerbszweige fiud zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. — Die früher im s. Hannover blühende Leinenerzeugung, die auf Hausfleiß beruhte, geht immer mehr zurück. 9. Verkehrsmittel und Handel, a. An Chausseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1906 in Br. aus je 100 qkm: 82 km, in Han- uover: 45 km, in ganz Preußen: 32 km. Dem wohlgepflegten brauuschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf erworben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marfchstraßen. b. Am Jahre 1904 kamen in Braunschweig 205,6 km Eisenbahnen auf 1000 qkm, in Hannover 75,2, in ganz Preußen 92,8, im Reiche 99,5; hingegen kamen auf je 100000 E. in Br. 130,«;, in H. 106,2, in Preußen 88,9, im Reiche 90,6 km Eisenbahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Br. die Linie Braunschweig—wolfenbüttel voll- endet, in Ha. 1814 die Linie Hannover—brauuschweig. Die wichtigsten Bahulinien find die, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, sodann die Linien Magdeburg — Kreiensen—holzminden — Cöln; Berlin—bremen—bremerhaven und Emden. Gib nach der Karte den Verlauf jener Linien und die Anschlüsse nach den Nachbarländern an! — Zu den 2895 km Bahnen Hannovers kamen 1904: 603 km Kleinbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdiugs die einzelnen Kreise zur Förde- rung des Ortsverkehrs gelegt haben; in Br. waren von 755 km Bahnen insge- samt 100 km „schmalspurige". Hauptsitze der Handelstätigkeit sind die Städte Brannschweig und Hannover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die unter e S. 48 genannten Seehäsen. c. Die N.w.-Ecke des deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, die ansehnliche Zahl von 1975 km über 1 m tiefer Kanäle. Es find zumeist schmale, aber kahnbare und zum Teil auch kleinen See- schissen zugängliche Moor-Kanäle. Es mißt 73 km der in etwas bedeu- tenderen Maßen 1887 angelegte Ems—jade-Kanal, und zum Teil gehört hierher der 283 km lange Dortmund — Emshäfen-Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehn-Kanäle (s. S. 21). Eine andere Grnppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems —Jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. Mark gekostet und besitzt 8,5o m Sohl-, 17,«2 m Wasserspiegel-Breite bei 2,i m Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 m tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelms- Häven zugänglich macht, sich nicht nmgehen lassen wird. — Unter den übrigen Ka-

10. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 48

1908 - Breslau : Hirt
48 Staatliche Einrichtungen. e. Seehäfen. Es liefen 1905 auf Seeschiffen an beladenen Tonnen ein und aus in Emden, das raschen Schrittes zu unserem bedeutendsten Seehafen erwachsen ist, 608697 *), Geestemünde 492846 (Bremerhaven 1442000, Bremen 1186000), Wilhelmshaven 155598, Harburg 121 503, Blumeueuthal 98 303, Leer 82 542. Bedeutende Tonnen- zahlen erreichten auch Norderney mit 368 490, Norddeich bei Norden mit 265 398, Borkum mit 123 657, aber diese rühren überwiegend von dem täglichen Verkehr der Personendampfer her, die kaum als Seeschiffe zu be- zeichnen sind und dem Verkehr der Badegäste dieueu. Für den Fluß-, Kanal- und Küstenverkehr gilt folgende Reihenfolge: Harburg, Nor- derney, Norddeich, Geestemünde, Emden, Hameln, Leer, Papenburg und Brunshausen bei Stade. f. Auf die Wohlhabenheit der Bevölkerung läßt sich einigermaßen schließen aus dem Ertrage der Einkommensteuer; dieser betrug 1906 im Staate Preußen 4,88 auf den Kopf, davon 8,6 in den Städten, 2,4 auf dem Laude, in Hannover 4,35 Jl, davon 7,7 in den Städten, 2,35 auf dem Lande. Braunschweig gilt mit Recht für eins der wohlhabendsten Länder des Reiches. Vi!. Staatliche Einrichtungen. A. Hannover. a. Das staatliche L eb en im Königreiche Hannover wurde nach der unter dem Könige Ernst August 1840 gegebenen Staatsverfassung geregelt, bis 1867 die (im Jahre 1856 vom Könige Friedrich Wilhelm Iv. verliehene) preußische Ver- fassung an deren Stelle trat. Seit 1867 gilt außerdem für Preußen die Verfassung des Norddeutschen Bundes, die 1871 zu der des Deutschen Reiches erweitert worden ist. In das Herrenhaus entsendet Hannover 15 zum Teil vom König berufene Mitglieder, in das Abgeordnetenhaus alle 5 Jahre 36 von Wahlmännern, also durch indirekte Klassenwahl gewählte Abgeordnete, in den deutschen Reichstag endlich 19 nach dem allgemeinen, direkten Wahlrechte für 5 Jahre gewählte Abge- ordnete aus 19 Wahlkreisen, die beim Erlasse des Wahlrechts auf je 166000 Seelen abgegrenzt waren. b. An der Spitze der Verwaltung steht der vom König ernannte Oberprä- fident, der in der Stadt Hannover seinen Sitz hat. Unter ihm die 6 Regie- rungspräsidenten mit den Regierungen, welche die Regierungsbezirke leiten. — Hannover, Osnabrück, Harburg, Hildesheim, Linden, Göttingen, Lüneburg, Celle und Emden bilden Stadtkreise,- 69 Landkreise (s. S. ölff.) unter Landräten. — Bezirksausschüsse, Kreisausschüsse. c. Mancherlei innere Angelegenheiten sind nicht den königlichen Behörden, son- dern der Provinz zur Selbstverwaltung überlassen,- dazu gehört der Ausbau und die Erhaltung der Landes-Ehausseen, die Leitung der Landes-Bibliotheken, Verwal- tuug der Provinzialforsten und vieler gemeinnütziger Lehr- und Armenanstalten, Irrenanstalten usw. Zur Bestreitung der hierfür erforderlichen Ausgaben empfängt J) In Bruttotonnen hat Emden 1906 zum erstenmal die Million überschritten und 141000 t mehr als 1905 erzielt.
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