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1. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 79

1835 - Darmstadt : Jonghaus
79 warb sich große Verdienste um Deutschland, suchte überall Ordnung herzustellen, legte Städte und Burgen an, und war überhaupt bemüht, Deutschland Wohlstand und An- sehen zu verschaffen. Seine Nachfolger Otto I., Ii. und Iii. verbanden mit der deutschen Königswürde auch die römische Kaiserkrone. 70. Die folgenden Könige und Kaiser wurden aus den fränkischen, und nach diesen aus den schwäbischen Her- zogen gewählt, von welchen besonders Heinrich Iv. merk- würdig geworden ist (1106). 71. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts hatte sich in Deutschland Unwissenheit, Aberglauben, sogar Räu- berei allgemein verbreitet. Hierzu trugen besonders die Kreuzzüge bei, welche vom Jahre 1096 zwei Jahrhunderte hindurch zur Eroberung Palästinas unternommen wurden und an sechs Millionen Menschen das Leben kosteren. 72. Denn während die Könige und andere Herren in einem fremden Lande Krieg führten, entstanden im eig- nen Lande mancherlei Unordnungen und Uneinigkeiten. Dieses war der Zeitraum, wo das Faustrecht herrschte, wo jeder Edelmann (Ritter) für sich mit seinen Nachbarn Krieg führte^ feste Schlösser baute und das Land durch Räuberei unsicher machte. Noch jetzt sieht man hie und da die Ueberreste solcher Raubschlösser oder Burgen. 73. Im Jahre 1272 bestieg Rudolph von Habsburg den deutschen Kaiserthron und wurde der Wohlthäter Deutschlands. Mit aller Strenge suchte er dem Faust- rechte zu steuern, zerstörte die Burgen der widerspenstigen Ritter und gebot einen allgemeinen Landfrieden. So ver- schaffte er dem Lande Ordnung und Ruhe. Allein sein Tod veränderte leider wieder gar Vieles. Erft 200 Jahre später gelang es dem Kaiser Maximilian I., eine vollkom- mene Ordnung in Deutschland herzustellen. 74. Unter der Regierung dieses Kaisers erfolgte im Jahre 1517 die Reformation durch Luther und Zwingli, wodurch in Deutschland drei christliche Religionsparteien ent- standen. Es erfolgten daraus mancherlei Streitigkeiten, und sogar blutige Kriege, von welchen besonders der drei- ßigjährige Krieg (1618 — 1648) unsägliches Elend über ganz Deutschland brachte, der aber doch die Folge hatte,

2. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 179

1830 - Passau : Pustet
Vaterlands * Geschichte.^ Unter den Karolingern wurde Bojoarien ein Königreich. ! Karl des Großen Sohn, Ludwig, theilte sein Kaiserreich im Jahre 825 unter seine drey Söhne, und sein Sohn Ludwig erhielt Bo- joarien als Königreich. Er bezog als König Ludwig I. Regenöburg zur Residenz. Ihm war wenig Friede geworden. Mit äußern Feinden kämpfend, hatte er auch 14jährigen Hader mit Vater und Brüdern. Sein Vater, Ludwig der Kaiser, hatte sich noch als Wittwer vermählt, bekam einen Sohn, und ihn reuete nun die frühere Theilung des Landes. Als Vater der Könige und Herr des gesammten Reiches theilte er das Land wieder, und darum entstand Krieg zwischen Söhnen und Vater, und nach des Vaters Tode zwischen den Brüdern. Im Kampfe wegen Ländertheilung siegte Ludwig über seine Brüder, und es wurde der Antrag gemacht, daß das teutsche Land zu allen Zeiten ein unabhängiges mit eigenen Königen seyn soll, und er wurde König in Teutschland. Daher heißt er auch Ludwig der Teutsche. Wie Ludwig der Teutsche gegen Vater und Brüder seinen Söhnen das Beyspiel gab, thaten auch diese gegen ihn. Sie verlangten Theilung und begannen Krieg gegen den Va- ter. Er erfüllte ihren Willen, und zeigte je- dem sein künftiges Erbtheil aus. Der Söhne Zwietracht erfüllte Ludwig des Teutschen Alter mit Schmerz. Er war ohne Ruhe und Lust. Aber auch sein Vater sagte, als er ver- blich, zu den Umstehenden: »Sagt meinem Soh- »ne Ludwig, daß ich ihm "verzeihe, aber er »habe mir das Leben entrissen." Und wirklich mußte diesen Schmerz auch der König der Teutschen noch fühlen. 179 27. Wie und wann wurde Bojoarien ein Königreich? 2 L. Hatte Ludwig!. König Bojoari- ens friedliche Re- gierung ? 29. Wanun heißt der König der Bojo- aren Ludwig I., auch der Teut- sche? 20. Trat das Bey-- spiel eines Vat. u. Vznid.-Kriegs, wie Ludwig d.t. mit Vat. und V. hatte,wieder ein? 21. Wie wirkten auf Ludwig den Kai- ser und Ludwig den Teutschen die Vater- und Bru- derkriege? 121

3. Geographie und Geschichte - S. 44

1874 - Quedlinburg : Vieweg
44 Kaisergeschichte. 9, f f4- Kü"ste und Wissenschaften. Die Dichtkunst stand in hohem Ansehen Man beang feie Abenteuer der Ritter. (Troubadours im südl Frankreich, Minnesänger m Deutschland.) Das vorzüglichste Gedicht aus der Zeit der Hohenstaufen tft das Nibelungenlied. Die B a u k u n ft lie-er e ^chtbcmten rm gothischen Styl (Spitzbogen): Der Dom zu Köln von Stembach) ^ 2wüniier 3“ Straßburg, 1015 angelegt. (Erwin , ^0. Rudolph Von Hnbsburq. Die Fürsten waren endlich bei Unordnung müde. Durch die Bemühungen seines Schwagers Friedrich von Hohenzollern und des Erzbischofs Werner von Mainz wurde Rudolph gewählt. ( Ru Aachen m semer Kaiserpracht" re.) Er wachte Ordnung im Lande und strafte die großen und kleinen Uebelthäter. Nur Otto* rar von Böhmen verweigerte ihm den Lehnseid. Er besiegte ihn m der Schlacht auf dem Marchfelde, wobei Ottokar pel. Ottokars Sohn behielt von den Ländern seines Vaters nur Böhmen und Mähren. Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Kram gab Rudolph an seine Söhne und begründete dadurch dre Macht des jetzigen österreichischen Kaiserhauses. Unter den folgenden Kaisern sind zu merken: Karl Iv. Er regelte durch dre goldene Bulle die Kaiserwahl, indem er zu Kurfürsten bestimmte, •> geistliche: die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, und 4 weltliche: deu König von Böhmen, den Pfalzgrafen am Rhein, den Herzog von Sachsen, den Markgrafen von Brandenburg, S i g i s m n n d. Unter ihm wurde die Kirchenversammlung zu Konitanz am Boden^ee gehalten. Auf derselben wurde Johann Hnß zum ^euertove beurtheilt 1415. Friedrich von Hohenzollern wurde 1417 mit der Mark Brandenburg belehnt. „ i?on Albrecht Ii. bis Franz Ii. (1437 — 1806) regieren mit Ausnahme Karl's Vii. nur Kaiser aus dem habsburgifcheu Hause. Maximimilian I., „der letzte Ritter," macht dem Faustrecht ein Ende, stiftet ,,d e n ewigen Landfriede n", eröffnet das R e i ch s-k a m m e r ge r i ch t zu Frankfurt und verbietet jede Selbsthülfe. Er theilt Deutschland in 10 Kreise, und führt das Po st wesen (Gras von Thuru und Taxis) ein. — Kaiser Max auf der Marünswand. — Sein Enkel Karl V. wurde als deutscher Kaiser der mächtigste Herrscher der Erde, tu dessen Reiche d i e Sonne nicht unterging. Erfindungen: Der C o nt paß machte es möglich, sich bei See-x et)eil vou den Küsten weiter als bisher zu entfernen und Entdeckungsreisen Zu machen. Das S ch i e ß p n l v e r wurde von B e r t h o l d S ch w a r z zu Freiburg erfunden (Schwefel, Kohle, Salpeter). Zuerst Mörser, daun größere und kleinere Kanonen, daun Flinten. Abfeiierung mit der Lunte, «nt dem Feuerschloß; in neuerer Zeit mit Zündhütchen. (Dreyse erfand das Zundnadelgewehr.) Die B u ch d r it ck e r k u u st wurde 1440 von Johann Gute n-b e r g zu Mainz erfunden. Früher gab es nur geschriebene Bücher (Mönche). Sie waren sehr theuer; eine Bibel kostete 2 — 300 Thaler. Anfangs schnitt man die Buchstaben auf einteilte Stäbe ans Buchenholz; datier: Buchstab. Später nahm man metallene Lettern.

4. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 80

1905 - Nagold : Zaiser
80 feinen Edelknaben und einen Hirten gewarnt. Der Hirte teilte Eberhard mit, er wisse Wege, welche die Schlegler nicht finden, und wenn er ihm folge, fo wolle er ihn gewi retten. Der Graf floh fchnell mit dem schlichten Mann, und fo kamen sie durch die Wlder des Schwarzwalds nach Zavelstein. Weil dem greifen Fürsten das Steigen sehr beschwerlich war, fo trug ihn der treue Hirte der die gefhrlichsten Stellen auf dem Rcken. Als der Greiner gerettet war, lie er in Stuttgart Gedchtnismnzen prgen. Auf diesen war die Rettung des Grafen abgebildet. Den treuen Hirten belohnte er mit diesen Mnzen frstlich; auch den Herren vom Schlegel" (fo genannt nach einem silbernen Schlegel am Hals) verehrte er eine Denkmnze zum Hohn. Das von den Schleglern verbrannte Wildbad lie Eberhard neu aufbauen und befestigen. 5. b) Die Schlacht bei Reutlingen, U377. Graf Eberhard der Grein er hatte oft mit Reutlingen und anderen Reichsstdten zu kmpfen. Die Reutlinger machten fters Einflle in das Gebiet Eberhards; auch wollten sie Ulm gegen den Kaiser untersttzen. Deshalb schickte der Greiner seinen Sohn Ulrich mit 200 Rittern aus die Achalm, um die Reutlinger im Zaum zu halten. Zum Trotz aber zogen diese in das Urachtal hinber, verbrannten Dettingen, raubten eine Viehherde und schlugen die Hirten tot. Mit reicher Beute kamen sie zurck. Als das Gras Ulrich vernahm, sprach er: In eure Stadt soll kein Huf und auch kein Horn kommen!" Er zog fchnell mit feinen Rittern vor Reutlingen und stellte sich an der Stadtmauer bei der.leonhardskirche zum Empfang der Reutlinger bereit. Da fielen ihnen aber die in der Stadt gebliebenen Brger in den Rcken. Jetzt hatte Ulrich nach zwei Seiten zu kmpfen und mute endlich der bermacht weichen. Mehr als 60 Ritter kamen ums Leben. Ulrich rettete sich halbtot aus die Burg. Als er wieder geheilt war, ritt er nach Stuttgart zu seinem Vater. Dieser nahm ihn aber sehr unfreundlich auf. Als sie beim Mahl saen, fate Eberhard das Messer und schnitt das Tafeltuch entzwei. Dies sollte anzeigen, da Ulrich durch die Reutlinger Niederlage seine Ritterehre verloren habe. 5. c) Die Schlacht bei Dffingen, 1(388* Die Städte hatten gegen Eberhard und andere Fürsten den schwbischen Stdtebund geschlossen. Nach der Reutlinger Schlacht

5. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 97

1905 - Nagold : Zaiser
97 23. Einiges aus der wrttbg. Verfassung. Wrttemberg ist eine durch die Verfassung vom Jahr 1819 beschrnkte Monarchie. Der König beschwrt bei seinem Regierungsantritt die Verfassung, worauf ihm vom Volk gehuldigt wird. Die Verfassung enthlt die Rechte und Pflichten des Knigs und die des Volks. Die Thron-folge vererbt sich im Mannesstamm nach dem Recht der Erst-gebnrt. Mit dem 18. Lebensjahr ist der Kronprinz voll-jhrig. Der König hat die Rechte des evang. Landesbischoss"; die Katholiken haben ihren eigenen Bischof in Rottenburg. Jeder Wrttemberger, ohne Unterschied der Religion, hat gleiche staatsbrgerliche Rechte und Pflichten. Neu einzu-fhrende Gesetze werden vom Landtag beraten und von den Ministern dem König zur Genehmigung vorgelegt. Der Landtag (die Landstnde") teilt sich in 2 Kammern: die der Standesherren und der Abgeordneten. Die Kammer der Standesherren hat 25 Mitglieder: Prinzen des Kgl. Hauses, Hupter des hheren Adels (Fürsten n.s. w.) und vom König auf Lebenszeit ernannte Mitglieder. In der Abgeordnetenkammer sitzen die gewhlten Vertreter der 64 Obermter und der sog. 7 guten Städte" (Stuttgart, Ulm, Heilbrouu, Reutlingen, Tbingen, Ludwigsburg und Ellwangen), serner 18 ritterschaftliche Abgeordnete (vom Niedern Adel), 6 evang. Prlaten, 3 kath. Geistliche und der Kanzler der Landesuniversitt. Jeder Brger, der der 25 Jahre alt ist, darf whlen; der Abgeordnete mu mindestens 30 Jahre alt sein. Eine Wahlperiode dauert 6 Jahre. Die Kammern haben das Steuerbewilligungsrecht; auch knnen sie Wnsche und Klagen vor den König bringen. Das Staatsministerium besteht aus 6 Mitgliedern: 1. Der Minister des Aenern: er vertritt Wrt-temberg gegenber dem Ausland, z. B. bei Vertrgen; zu-gleich ist er Minister des Kgl. Hauses; auch sind ihm die Verkehrsanstalten (die Post und die Eisenbahn) unterstellt. Die wrttembergischen Gesandten- und Konsuln sind ihm ebenfalls verantwortlich. 2. Der Minister des Innern: ihm sind die Schult-heien, die Oberamtmnner und die Kreisregierungen unter- 7

6. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 35

1905 - Nagold : Zaiser
35 Nach lngerer Hast lie Ludwig seinen Gegner frei gegen das Versprechen, auch seine Angehrigen zum Frieden zu bewegen. Diese aber wollten nichts vom Frieden wissen; da kehrte Friedrich freiwillig in die Gefangenschast zurck. Tief gerhrt der diese Treue, teilte jetzt Ludwig Regierung und Wohnung mit seinem alten Jugendstunde. Als dem Papst dies gemeldet wurde, schttelte er unglubig sein Haupt; denn solchen Sinn suchte man bei den Welschen vergeblich. Unter Ludwig wurde beschlossen, da der Papst in die deutsche Knigswahl nichts mehr dreinzureden habe. 37. Karl von Bhmen und das Jahr *349. Karl von Bhmen (13471378) sorgte zwar fr sein Stammland aufs beste (Universitt in Prag), war aber fr Deutschland ein Stiefvater". In der sogenannten goldenen Bulle" wurdeu von ihm 7 Fürsten (Mainz, Trier, Kln; Bhmen, Sachsen, Brandenburg und Pfalz) als Kurfrsten bestimmt; Frankfurt wurde Wahl-, Aachen Krnungsstadt. Weil er sich nicht um die Ruhe im Reiche bekmmerte, ging es berall drunter und drber. Die Städte, welche Karl hate, halfen sich durch die Stdte-bndnisse; die Fürsten schlssen den Bund der Schlegler, den Lwenbnnd n. f. w. In dieser Zeit wurde der schwbische Städte krieg gefhrt (Reutlingen, Dffingen). Ums Jahr 1349 fah es in Deutschland berhaupt traurig aus. Damals wtete die Pest (der schwarze Tod) in Deutschland, und Tausende von Menschen starben in kurzer Zeit. Diese Not fhrte aber die Leute nicht zu Gott, sou-bern die Schuld wurde den Juden zugeschrieben, der welche dauu eine schreckliche Verfolgung hereinbrach. Die sge-nannten Geielbrder durchzogen das Land und wollten durch Selbftpeiniguug die Strafen Gottes abwenden. Mit der Kirche sah es damals ganz betrbt aus: die Frmmig-keit bestand nur in Zeremonien; das Papsttum war tief gesunken (babylonische Gefangenschaft der Kirche, 1309 bis 1378 Ppste in Avignon), und die Geistlichen und Mnche waren fast alle unwrdig. Doch wurde auch schon in dieser 3*

7. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 40

1905 - Nagold : Zaiser
40 verbot und den sogenannten ewigen Landfrieden" ein-fhrte; alle Hndel sollte das Reichskammergericht schlichten Deutschland wurde in 10 Kreise eingeteilt und jedem Kreis em Hauptmann vorgesetzt, welcher den Landfrieden erhalten und die Stenern einnehmen mute. Durch den Grafen von Thuru und Taxis lie Maximilian das Postwesen neu einrichten. Graf Eberhard V von Wrttemberg machte er m Worms zum Herzog, 1495. Maximilians Sohn hatte die spanische Thronerbin geheiratet, starb aber bald. Dieser Ehe entsprote der sptere Kaiser Karl V (15191556), welcher unter seinem Zepter Deutschland und Spanien nebst Amerika vereinigte (in seinem Reich ging die Sonne nicht unter"). ^3+ b) Zustnde im Mittelalter. -i as Ritteruiesen: Vom 714. Jahre wurden die Knaben der Edlen (Pagen) im Ringen, Reiten, Singen n. s. lu. unterrichtet, und dienten bei Tische. Dann traten sie als Knappen in den Dienst eines Grafen, erhielten ein Schwert und lernten jetzt die Waffen gebrauchen. Mit ihrem Herrn durften sie in den Krieg und zum Turuier ziehen. War der Knappe 21 Jahre alt, so fand in der Kirche in feierlicher Weise der Ritterschlag statt. Ein lterer Ritter gab dem jungen Mann mit dem flachen Schwert oder der Hand 3 leichte Schlge auf Hals oder Nackeu und ber-reichte ihm Schwert, Panzer, Helm u., f. w. Eidlich gelobte der Ritter: der Tugeud zu lebeu, der Kirche und dem Lehens-Herrn treu zu bleiben und die Schwachen und Unschuldigen beschtzen zu wollen. Auf ihren Burgen fhrten die Ritter ein angenehmes Leben: Jagd, Ritterspiele oder Turniere und frhliche Festgelage wechselten miteinander ab. Die Turniere wurden vor vielen Zuschauern abgehalten. Knieend empfing der Sieger aus den Hnden eines Edelfruleins eine goldene Kette oder dergl. Nicht selten vergaen manche Ritter ihren Schwur und wurden zu Wegelagerern oder Raubrittern. (Zeit des Faustrechts.) 2. Frondienste. Unter den Gterbesitzern unterschied man freie Bauern" und hrige Bauern" oder Leibeigene". Letztere besaen keinen eigenen Gruud und Boden und ge-hrten mit Leib und Gut ihrem Fürsten oder Herrn, der

8. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 116

1905 - Nagold : Zaiser
116 oder Patrizier, die meist Handel trieben und den Rittern ebenbrtig waren, und in niedere Freie und Hrige, die vom Handwerk, Taglohn und Ackerbau lebteu. Die Pfahlbrger wohnten auerhalb der Stadt, hatten aber das Brgerrecht und suchten ihren Verdienst in der Stadt. An der Spitze der Verwaltung standen 12 Brger-meister und das Ratskollegium, das in der ltesten Zeit nur den Patriziern entnommen war. Die niedere Brger-schast bekam erst spter Anteil am Regiment und hatte sich oft gegen Bedrckung seitens der Vornehmen zu wehren. Sie schlssen sich in Znften, Gilden oder.innungen zusammen (f. Seite 41). Mit dem Reichtum der Städte, der sich um so mehr hob, je rascher das Rittertum und die Kaisermacht zerfiel, wurde auch das Leben immer behag-licher, prunkvoll die Kleidung und schwelgerisch das Mahl, be-sonders bei Tansen und Hochzeiten, ja auch bei Begrab-nissen. Durch obrigkeitl. Verordnungen mute gegen den unsinnigen Luxus (Schellen an den Kleidern, Schnabelschuhe, geteilte Kleidung die eine Hlfte etwa gelb, die andre rot Trunk-, E-, Fest- n. Spielsucht, Tauz- u. Schtzen-feste) eingeschritten werden. Unter den Gewerben schied man streng die ehrlichen und unehrlichen. Zu letzteren rech-nete man solche Hantierungen, welche das Volk etwa mit dem Makel der Verachtung Belegte; Henker, Abdecker, Totengrber, Spielleute, Bettelvgte usw. galten als nn-ehrlich. Diese Leute und auch ihre Kinder konnten kein Amt bekleiden und muten sich in der Kirche und im Wirts-haus mit einem abgesonderten Platz begngen. Der Handel ging besonders von Genna und Venedig aus. eber die Alpen trugen Saumtiere die Waren nach Ulm, Straburg, Reutlingen usw. Handelsstdte im Norden waren Kln, Hamburg, Braunschweig, Bremen, Danzig, Lbeck, Brgge, Brssel, Gent, Antwerpen usw. (Kln zhlte i. I. 1500 nur 37000 Einw., Straburg 80000). 70 nordenrop. Städte hatten sich in der Hansa zum Schutz ihrer Handelsniederlassungen zu einem Bund zusammen-geschlossen; Vorort des Bundes war Lbeck. Die Hansa reichte von Brgge und London bis Nowgorod in Rußland. Mit der Entdeckung Amerikas zerfiel die Hansa. Mit dem Schwbischen Stdtebund hatten die wrttb. Fürsten

9. Geschichtsbilder für Volksschuloberklassen und Schulaspiranten - S. 79

1905 - Nagold : Zaiser
79 - Badeanstalten eingerichtet. Trunk und Spiel veranlaten manche Klage. Auch in dieser guten alten" Zeit war nicht alles lobenswert. Eberhard der Greiner, ^3y2. Eberhard regierte zuerst mit seinem Bruder gemein-schaftlich, dann aber nach dessen Tod allein. Er hatte viel hnlichkeit mit seinem Grovater, Eberhard dem Erlauchten, und war wie dieser ein gar kriegslustiger Fürst. Man nannte ihn darum Eberhard den Greiner oder Znker; auch Rausche-bart (rauschenstrmen) heit er oft. Damals regierten die schwachen Kaiser Karl Iv und Wenzel, welche nicht imstande waren, Ordnung im Reich herzustellen, deshalb entstanden allerlei Bndnisse. Die schwcheren Ritter und Grafen hatten gegen Eberhard ein Schutzbndnis geschlossen, weil Eberhard sein Land immer weiter ausdehnte und als Landvogt" Städte und Ritter hart behandelte. So entstand der Bund der Schlegler oder Martinsvgel". Die Hauptleute der Schlegler, Wolf von Eberstein und Wols von Wnnnenstein, suchten Eberhard 1367 im Wildbad gefangen zu nehmen; aber der Plan milang. Die Schlegler kamen nun in die Reichsacht, vershnten sich aber spter wieder mit Eberhard. Bald darauf schloffen gegen 50 Städte den schwbischen Stdtebund; diesem trat ein Bund der Adeligen entgegen, welchen man den Lwenbund hie. Gegen diesen Stdte-bnnd verlor Eberhards Sohn Ulrich die Schlacht bei Reut-lingen 1377; doch wurde dieser Verlust bei Dffingen 1388 wieder gut gemacht und die Macht der schwbischen Städte fr immer gebrochen. Unter Eberhards Regierung wtete 1349 der schwarze Tod im Lande. Durch Kauf erwarb Eberhard Nagold, Calw, Bblingen, Sindelfingen, den Schnbuch, Herrenberg, Wildbad, Tuttlingen, Ebingen n. f. w. 5. a) berfall im N)ildbad, 1567. Im Jahr 1367 ritt Eberhard der Greiner nach Wildbad, um sich durch eine Badekur zu strken. Die Schlegler (Wolf von Eber-stein und Wolf von Wunnenstein), welche davon Kunde erhielten, wollten ihn dort ohne Absagebrief gefangen nehmen und ein hohes Lsegeld erpressen. Aber Eberhard wurde noch rechtzeitig durch

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 23

1912 - Trier : Disteldorf
23 Italien fr Jahrhunderte lang mit dem deutschen Reiche verbunden. Adelheid bte unter ihrem Gatten, ihrem Sohne und ihrem Enkel groen ^Einflu auf die Regierung des Reiches aus. Daneben wirkte die Kaiserin mit Eifer fr das kirchliche Leben der Völker. Sie grn-dete zahlreiche Klster und Kirchen in Deutschland und Italien. Sie selbst zog sich im Alter in das Kloster Selz im Elsa zurck, wo sie i. I. 999 starb. Sie wird als Heilige verehrt. 18. Das Rittertum. 1. Der Ritterstand. In den Ungarnkriegen der Könige Heinrich und Otto hatte sich die Reiterei vorzglich bewhrt. Dadurch kam fortan die Kriegfhrung durch Reiter oder Ritter immer mehr in Brauch. Der Dienst zu Pferde erforderte aber eine lngere Ausbildung und eine kost-spieligere Ausrstung als der Dienst zu Fu. Wollte darum der König oder ein anderer Landesherr einen Ritter in seinen Dienst nehmen, so mute er ihm die Mittel zu seiner Ausrstung geben. Das geschah ge-whnlich in der Weise, da er dem Dienstmann ein Stck von seinem Grund und Boden leihweise, als sogenanntes Rittatehen, berlie. Aus diesen Dienstmannen entwickelte sich allmhlich der Ritterstand. 2. Die Erziehung und Ausbildung eines Ritters begann in frher Jugend. Mit 7 Jahren kam der Edelknabe als Page an den Hof eines andern Ritters. Hier lernte er hfische Sitte und bte sich in den Waffen und in der Musik. Im Alter von 14 Jahren wurde er feier-lich mit einem Schwert umgrtet und hie von nun an Knappe oder Junker. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Ein fremder Ritter erteilte ihm den sog. Ritterschlag und bergab ihm ein Ro, die Waffen und einen Schild mit einem Wappen. Das war der schnste Tag im Leben des Ritters. Zur bung in den Waffen hielten die Ritter hufig Kampffpiele ab, welche man Turniere nannte. Dieselben wurden auf einem groen freien Platze in der Stadt abgehalten. Ringsum waren die Sitze der Zuschauer. Auf ein Zeichen mit der Trompete ritten die Kmpfer paarweise auf den Turnierplatz. Mit eingelegter stumpfer Waffe sprengten sie aufeinander los. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lanze an dessen Panzer brach, der war Sieger und erhielt eine goldene Kette oder eine Waffe als Preis. 3. Die Burgen. Die Wohnungen der Ritter hieen Burgen. Die Erbauung von Burgen begann zur Zeit der Normannen- und Ungarn-kriege. Sie dienten zur Verteidigung und zum Schutz der umwohnenden Bevlkerung. Nur die Könige und spter auch die kleineren Landes-Herren hatten das Recht, Burgen zu bauen. Die Verteidigung der Burg wurde einem Lehensmann bertragen. Unter seinem Befehl stand eine [Ub8s38880b08808888s888yes8e88688e888ese86seee
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