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1. Vorderasien und Griechenland - S. 17

1874 - Leipzig : Teubner
— 17 — Phanten den Assyriern eine furchtbare Niederlage beibrachten. Sie zerstampften die Leute, zerrissen sie mit den Zähnen, schleuderten sie mit ihren Zähnen hinter sich; die Scheinelephanten der Königin aber lagen kläglich am Boden. In der allgemeinen Flucht ihres Heeres gerieth Semiramis selbst in große Gefahr. Stabrobates selbst verfolgte und verwundete sie. An der Brücke gab es noch ein furchtbares Getümmel, in welchem viele Assyrier umkamen. Sobald Semiramis selbst hinüber war, ließ sie die Verbindungen der Brückenjoche dnrchhanen und rettete sich mit dem Drittel ihres Heeres. Diese große Niederlage erschütterte das Ansehen der Semiramis in ihrem eigenen Lande. Das Volk zürnte ihr, daß sie soviele ihrer Verwandten in den Tod geführt, und machte eineu Aufruhr. Als ihr die Nachricht hiervon überbracht wurde, ließ sie sich eben die Haare flechten. Sogleich erhob sie sich und stürzte mit fliegenden Haaren mitten unter die tobende Menge. Beim Anblick der hohen Gebieterin entsank dem Volke der Muth, und sie gingen beruhigt nach Hause. Zum Andenken an diese Begebenheit wurde ein Standbild errichtet, welches die Königin mit aufgelösten Haareu darstellte. Nicht lauge nachher suchte ihr Sohn Ninyas sie aus dem Wege zu räumen. Das veranlaßte sie, ihm freiwillig die Regierung zu übergeben. Nachdem sie ihre Statthalter angewiesen, dem Sohne zu gehorchen, verschwand sie in Gestalt einer Taube und wurde unter die Zahl der Götter aufgenommen. Sie verließ die Erde in einem Alter von 62 Jahren, nachdem sie 24 Jahre geherrscht hatte. Die Nachwelt verehrte sie immer als eine der größten Königinnen. Den Ninyas hatte seine Mutter im Innern des Palastes unter Weibern weibisch erziehen lassen, damit er keine Lust nach der Herrschaft trage und ihr die Regierung überlasse, und er lebte auch als König wie ein Weib weichlich und schwelgerisch bis an sein Ende, indem er die Verwaltung des- ©toll, Erzählungen. I. 2, Stuft. 2

2. Vorderasien und Griechenland - S. 19

1874 - Leipzig : Teubner
— 19 — wurde in seiner Hauptstadt belagert. Aber er verzweifelte noch nicht an seinem Geschick; denn er hatte eine alte Weissagung von seinen Vorfahren her, Ninive werde Niemand mit Gewalt nehmen, es müßte denn der Fluß der Stadt feind werden. Das, dachte er, werde nie geschehen. Auch waren ja die Mauern der Stadt so hoch und fest, daß sie unbesiegbar schienen, und an Lebensmitteln war kein Mangel. So lagen denn die Feinde schon das dritte Jahr vor der Stadt, ohne sich ihrer bemächtigen zu können. Da fielen anhaltende Regengüsse vom Himmel, daß der Tigris zu einer furchtbaren Höhe anschwoll und mit seinen reißenden Flnthen die eine Seite der Stadtmauer auf eine Strecke von 20 Stadien zertrümmerte. Jetzt verzweifelte Sardanapal an seiner Rettung, die alte Weissagung hatte sich erfüllt. Aber seinen Feinden wollte er nicht in die Hände fallen. Er ließ in feinem Palast-hofe einen Scheiterhaufen 400' hoch errichten und alles Gold und Silber und feinen königlichen Schmuck darauf legen; mitten auf demselben wurde ein großes Gemach hergerichtet mit 50 goldenen Ruhebetten, und nachdem er sich mit seinen Dienern, Weibern und Kindern in dasselbe eingeschlossen, ließ er den Holzstoß anzünden. Fünfzehn Tage lang brannte der Holzstoß, ohne daß die Einwohner der Stadt dem Feuer Einhalt thaten; denn sie glaubten, als sie den aussteigenden Rauch sahen, der König bringe ein großes Opfer. Er hatte sich selbst geopfert mit allem, was er befaß. — Die Meder und Babylonier zogen siegreich in die Stadt ein und zerstörten sie, 606 v. Chr. So nahm das assyrische Reich und Ninive, das viele Jahrhunderte in Vorderasien geherrscht hatte, sein Ende. Medien aber und Babylon theilten sich in die Lande derart, daß der Tigris die Grenze zwischen beiden Reichen wurde. 2*

3. Vorderasien und Griechenland - S. 115

1874 - Leipzig : Teubner
- 115 — eine eigenthümliche Weise für Lebenszeit vom Volke gewählt Wenn das Volk versammelt war, begaben sich einige auserlesene Männer in ein benachbartes Gebände, von wo aus sie nicht in die Versammlung sehen, aber die Stimmen der Versammelten hören konnten. Dann wurden die Bewerber nach dem Loose einer nach dem andern schweigend durch die Versammlung geführt. Bei jedem Einzelnen erhob das Volk, je nachdem es ihm mehr oder weniger günstig war, ein stärkeres oder schwächeres Geschrei, und jene eingeschlossenen Männer merkten sich bei dem Ersten, Zweiten und so fort, ohne zu wissen, wem es galt, den Grad des Geschreis. Wem das stärkste Geschrei erscholl, den riesen sie zum Rathsherrn aus. Die Könige waren gewissermaßen nur bte Vollzieher der Beschlüsse des Rathes, in dem sie den Vorsitz hatten. Im Kriege hatten sie bte Anführung, und hier war ihre Gewalt fast unumschränkt; in gewöhnlicher Zeit aber war ihr Einfluß gering. Dagegen würde ihnen nach dem Tode bte größte Ehre zu Theil; man bestattete sie wie Heroen. Wenn der König gestorben war, brachten ausgeschickte Reiter die Trauerhtnbe in das ganze Laub; in der Stadt öerfünbeten Klageweiber den Tod, welche, eherne Becken schlagettb, durch die Straßen zogen. In jebetn Hause mußten wenigstens zwei Personen, ein Mann und eine Frau, Trauerkletber anlegen. Zur Bestattung fanb sich aus ganz Lakonien außer den Spartiaten eine große Zahl von Heloten und Periöken ein. Viele Tausenbe kamen zusammen, Männer und Frauen; sie schlugen sich unter unermeßlichem Wehklagen bte Stirn und priesen den Verstorbenen als den besten König, den sie je gehabt. Nach der Bestattung bauerte bte Trauerzeit noch 10 Tage; es ruhten alle öffentlichen Geschäfte. Unter der Gerusia mit den tietben Königen an der Spitze staub die Bürgergemeinbe, die Volksversammlung der Spartiaten, als der Grunb und Boben aller Macht. „Dem Volke sei Entscheibung und Macht", hieß ein Gesetz des Lykurgos; es entschieb über alle wichtigen Angelegenheiten des Staates. Dahin gehörten die Wahlen der Beamten, Beschlüsse über 8*

4. Vorderasien und Griechenland - S. 143

1874 - Leipzig : Teubner
— 143 - auf der Rückfahrt. — Am Tage nach der Schlacht kam auch das spartanische Heer nach Athen. Sie besichtigten das Schlachtfeld, lobten die Arbeit der Athener und zogen voll Neid über den Ruhm Athens und mit Unmnth nach Hause. Die Freude der Sieger war groß. Gleich nach der Schlacht war ein Krieger in voller Rüstung nach der Hauptstadt gelaufen, um den Sieg zu verkünden. „Freut euch, wir haben gesiegt!" rief er im Thor und stürzte entseelt zu Boden. Von den Persern waren 6400 Mann gefallen, von den Athenern 192. Diese wurden auf dem Schlachtfelde in einem gemeinsamen Grabe bestattet und die Inschrift darauf gesetzt: „Im Vorkampfe für Hellas im Felde von Marathon stürzte Attikas Volk in den Staub Mediens prunkende Macht." Den Gefallenen wurden in der Folge Traukopfer dargebracht gleich Heroen. Den Miltiades ehrte man durch ein Staudbild, das man neben die Statuen von Harmodios und Aristogeitou stellte. Schon im nächsten Jahre nahm Miltiades ein unglückliches Eude. Er trat vor das Volk und verlangte, daß man ihm die ganze Flotte, 70 Schiffe, zur Verfügung stellte; er habe ein Unternehmen vor, durch das er Athen reich machen werde, doch dürfe er für jetzt feinen Plan nicht sagen. Das Volk vertraute dem verdienten Manne so sehr, daß es ihm die ganze Seemacht in die Hände gab, ohne weiter nach seinen Absichten zu fragen. Er fuhr nach der Insel Paros und forderte von den Pariern 100 Talente als Strafe dafür, daß sie im vorigen Jahre den Persern ein Schiss mitgegeben hatten gegen Athen. Die Parier weigerten sich und ließen sich in ihrer Stadt belagern. Schon waren sie nahe daran, sich zu ergeben, da sah man in der Ferne einen Waldbrand. Beiderseits hielt man dies für das Sigualfeuer einer zum Entsätze herankommenden persischen Flotte. Deshalb fuhr Miltiades, der ohnedies an einer schweren Wunde litt, eiligst ab. Er kam nach Athen zurück, ohne etwas ausgerichtet zu haben, und wurde von seinen Feinden ans den Tod angeklagt.

5. Vorderasien und Griechenland - S. 146

1874 - Leipzig : Teubner
— 146 — von Dareios hintangesetzt worden war und jetzt die Scharte auszuwetzen und eine Satrapie in Griechenland zu gewinnen hoffte. Terxes befahl nach Unterwerfung von Aegypten (484) neue Rüstungen, die gegen Griechenland bestimmt waren, durch sein ganzes Reich, so daß kein Winkel des Festlandes verschont blieb; er wollte ein Heer aufstellen, wie die Welt noch keins gesehen. Der Weg, welchen Xerxes mit der Flotte und dem Landheer nehmen wollte, war der des Mardouios. Daher ließ er an den Küsten von Thrakien und Makedonien große Magazine anlegen und Lebensmittel zusammenbringen, er ließ . zwei Schiffbrücken über den Hellespont schlagen bei Sestos und Abydos, wo die geringste Breite des Meeres war, etwa 7 Stadien, und hinter dem Athos her wurde ein Kanal gegraben, V% Stunde lang tmb so breit, daß zwei Trieren bequem an einander vorbeischiffen konnten. Im Sommer 481 sammelten sich die Kriegsvölker in Kappadokien, um im Herbste von dem König selbst nach Lydien geführt zu werden, wo die Winterlager bezogen wurden. Beim Herannahen des nächsten Frühlings, als Xerxes bereits sich anschickte nach dem Hellespont zu ziehn, erhielt er plötzlich die Nachricht, daß ein Sturm die Brücken auseinander gerissen habe. In seinem Zorne befahl er, den Baumeistern die Köpfe abzuschlagen, und dem Hellespont dictirte er, um den Geistern des Wassers ihr böses Gelüste zu nehmen, 300 Geißelhiebe. Bei dieser Züchtigung mußten die Männer sprechen: „D du bitteres Wasser, der Herr legt dir diese Strafe auf, weil du ihn beleidigt, da er dir doch nichts zu Leide gethan. Und der König Xerxes wird doch über dich gehen, du magst wollen oder nicht. Von Rechtswegen aber opfert dir kein Mensch, weil du ein trüglicher und salziger Strom bist." Auch Fesseln wurden in das Meer versenkt, und Henker mußten das Wasser mit glühenden Eisen brandmarken. Hieraus stellten andre Baumeister die Brücken wieder her. Im Frühjahr 480 marschirte der König von Sardes nach Abydos hinab, wo auch die Flotte sich zusammengefunden hatte. Voran gingen die Lastträger und das Zugvieh,

6. Vorderasien und Griechenland - S. 155

1874 - Leipzig : Teubner
— 155 — warfen sie die Waffen weg und flehten die Perser um Gnade an, sie seien persisch gesinnt und ihre Stadt habe Erde und Wasser gegeben. Sie wurden verschont; Xerxes aber ließ ihnen das Brandmal königlicher Sclaven aufbrennen, und zwar ihrem Führer Leontiades zuerst, und schickte sie nach Hause. — Zwei Spartaner lagen während der Kämpfe in Thermopylä an einer schweren Augenkrankheit darnieder; als aber der letzte Entscheidungskamps herankam, ließ sich der eine von ihnen von seinem Heloten wappnen und in den Kampf führen, damit er das Loos der Seinen theile, der andre, Aristodemos, blieb zurück und rettete sich. Er verfiel in Sparta in Ehrlosigkeit; niemand sprach mit ihm, niemand gab ihm Feuer. Er konnte ein solches Leben nicht ertragen und suchte im nächsten Jahre in der Schlacht bei Platäa tapfer fechtend den Tod. Ein Andrer, der unverschuldet den Kampf überlebte und ebenfalls in Ehrlosigkeit kam, erhängte sich. Xerxes, ohne Sinn für Heldengröße, ließ der Leiche des Leonidas den Kopf abhauen und sie ans Kreuz nageln. Die Spartaner errichteten ihm aus dem Hügel, wo die Letzten bei seiner Leiche gefallen, ein Grabmal, ans welchem ein marmorner Löwe stand mit der Inschrift: Unter den Thieren bin ich der Gewaltigste — unter den Menschen Er, den ich halte bewacht hier in dem steinernen Grab." Den gefallenen Spartanern ward auf ihr Grab die Inschrift gesetzt: „Wanderer, melde dem Volk Lakedämons, daß wir allhier ruhn, Weil in Gehorsam wir seine Gebote befolgt." sämmtlichen gefallenen Hellenen: „Mit Dreihnndertmal-Zehntausenden haben gefochten Hier viertausend Mann Peloponnesiervolk." Diese Inschriften, sowie auch die aus die Marathonskämpfer (S. 143), waren verfaßt von dem großen Dichter Simonides aus Keos. Während des Kampfs in den Thermopylen schlug sich

7. Vorderasien und Griechenland - S. 162

1874 - Leipzig : Teubner
— 162 — der Tapferkeit und des Verdienstes ab; jeder gab sich selbst den ersten Preis, dem Themistokles den zweiten. Bei einem so beschämenden Resultat unterließen sie die Preisvertheilnng gänzlich. Aber ganz Griechenland wußte doch, daß dem Themistokles der erste Preis des Verdienstes gebührte. Als er im Laufe des nächsten Winters nach Sparta kam, wurden ihm glänzende Ehren zu Theil und ein Olivenkranz als Preis der Klugheit und Geschicklichkeit, während Eurybiades einen gleichen Kranz als Preis der Tapferkeit erhielt. Die größte Ehre erntete Thenüstokles später zu Olympia bei den Spielen; Einer zeigte ihn mit Begeisterung dem Andern, man empfing ihn überall mit Händeklatschen und sah mehr nach ihm als nach den Wettkämpfern, so daß er in der Freude seines Herzens den Freunden gestand, jetzt empfange er den Lohn feiner Anstrengungen für Griechenland. Xi. Mardonios, Bei Matäa ßeltcgf. 479 v. Chr. Mardonios hielt mit seinen 300,000 M. seinwinter-lager in Thessalien. Von hier schickte er im nächsten Frühjahr den makedonischen König Alexandros an die Athener, welche sich für den Winter in ihrer Stadt und ihrem Lande wieder, so gut sie gekonnt, eingerichtet hatten, als Gesandten mit der Aufforderung, daß sie seine Bundesgenossen werden möchten; ihr Land und ihre Freiheit sollten sie behalten, und die verbrannten Heiligthümer wolle er ihnen sämmtlich wieder aufbauen. Die Athener antworteten ihm auf Antrag des Aristeides: „So lange die Sonne ihre Bahn wandelt, werden wir mit Terxes nicht vertragen, sondern werden ihm beherzt entgegengehen, im Vertrauen auf den Beistand der Götter und Heroen, deren Wohnungen und Bildsäulen er, der Frevler, verbrannt hat." Nach Empfang dieser Antwort rückte Mardonios nach Böotien und Attika vor, und die Athener verließen wieder

8. Vorderasien und Griechenland - S. 168

1874 - Leipzig : Teubner
— 168 — ten, deren Anführer Aristeides und Kimon ihnen mit Milde und Freundlichkeit entgegenkamen. Zuletzt baten sie den Aristeides, er möge über sie den Oberbefehl übernehmen. Aristeides erklärte sich gern dazu bereit, denn er sah darin eine Erweiterung der athenischen Macht; doch verlangte er von den Ioniern irgend eine That, welche ihnen den Rücktritt zu Sparta unmöglich mache. Da fuhren zwei Schisfshaupt-leute der Ionier mit ihren Trieren der eine von der Linken, der andre von der Rechten der aus dem Hafen von Byzanz heraussegelnden Triere des Pausauias in die Seite und bohrten sie mit den Schiffsschnäbeln an. Pausanias gerieth in den äußersten Zorn und drohte ihnen und ihren Städten das Schlimmste; sie aber verlachten und verhöhnten ihn. Seitdem war die griechische Flotte vor Byzanz in zwei Lager getheilt; auf der einen Seite lagen die Spartaner und Pe-loponnesier, aus der andern die Athener mit den Ioniern. Die Obrigkeit von Sparta, welche von dem Treiben des Pausanias Kunde erhalten, rief ihn zurück, um ihn in Anklagezustand zu versetzen, und schickte einen andern Befehlshaber nach Byzanz. Der aber vermochte die Sache nicht mehr gut zu machen und fuhr mit dem kleinen Geschwader der Peloponnesier nach Hanse. Seitdem zog sich Sparta ganz von dem Meere zurück und überließ den Athenern die weitere Kriegsführung und die Herrschaft zur See. Der Bund mit den Ioniern für die Fortsetzung des Krieges erhielt von den Athenern eine feste Organisation, deren Herstellung dem Aristeides übertragen ward. Dieser schien wegen seines milden und gerechten Sinnes für ein solch Geschäft der geeignetste Mann, und er hat sein Amt mit der größten Gewissenhaftigkeit und Uneigennützigkeit verwaltet, so daß er ärmer von demselben zurückkam, als er ausgegangen war. Es mußte eine stets schlagfertige Flotte und eine Kriegskasse geschaffen werden. Aristeides bestimmte, wieviel Schiffe und Mannschaften und Geld jede einzelne Stadt zu liefern hatte. Die Bundeskasse ward nach Delos verlegt, wo für den gefammten jonischen Stamm die heiligste Cultusstätte des Apollon war, und hier hielten auch die Ab-

9. Vorderasien und Griechenland - S. 169

1874 - Leipzig : Teubner
— 169 - geordneten der Städte zu bestimmten Zeiten ihre Berathungen. Die Athener wurden das Haupt des Bundes. Sie hatten die Verwaltung der Kasse, die Anführung im Krieg und den Vorsitz bei den Versammlungen. So wurde Athen die erste Seemacht der damaligen Zeit, es gebot über einen Bund, der die Inseln und meisten Küsten des ägäischen Meeres umfaßte und im Norden hinausreichte bis Byzanz. Xiii. Ende des Tansanias, des Wemistokles und Aristeides. Als Pausanias, wegen feiner verräterischen Pläne von Byzanz zurückgerufen, in Sparta zur Rechenschaft gezogen wurde, vermochte man ihm kein Verbrechen nachzuweisen; doch schickte man ihn nicht mehr zur Flotte zurück. Deshalb ging er auf eigene Hand auf einem gemietheten Schiffe nach dem Hellespont, um seinen Verrath fortzuspinnen. Da sein Treiben den Ephoren verdächtig ward, zogen sie ihn wieder zurück; sie sandten ihm einen Herold mit dem kurzen Schreiben, er solle sich von dem Herolde nicht entfernen, sonst solle er als Feind der Spartaner erklärt sein. Man setzte ihn in Sparta eine Zeitlang ins Staatsgefängniß, aber wiederum waren keine Beweise seines Verrathes aufzutreiben. Das machte ihn so sicher, daß er seinen Briefwechsel mit Artabazos fortsetzte; auch zeigten die Heloten an, daß er versucht habe, sie gegen den Staat aufzuwiegeln. Indeß wollten die Ephoren gegen einen so hochstehenden Mann, einen Sproß der königlichen Familie, ohne die sichersten Beweise nichts unternehmen. Zuletzt ward denn doch der Verräther entlarvt. Er hatte mit Artabazos verabredet, daß dieser alle Boten, die zu ihm geschickt wurden, tödtete. Als nun Pausanias wieder einen ihm befreundeten Jüngling mit einem Briefe nach Asien senden wollte, schöpfte dieser Verdacht, da er sich erinnerte, daß kein Bote des Pausanias je zurückgekehrt war. Er öffnete daher den Brief und fand wirklich darin den Auftrag, ihn zu tödten. Sogleich brachte er das Schreiben den Ephoren; um

10. Vorderasien und Griechenland - S. 173

1874 - Leipzig : Teubner
Entscheidung kam, an einer Krankheit; wahrscheinlich rieb ihn der innere Zwiespalt auf, in welchen ihn seine Verpflichtung gegen den König mit seinem besseren Selbst brachte. Nach einer andern, weniger beglaubigten Nachricht gab er sich selbst den Tod durch Gift, um nicht an dem von ihm geretteten Vaterlande zum Verräther zu werden. Aristeides, der Gegner des Themistokles in der athenischen Politik, starb im Jahre 467, etwa 4 Jahre nach des Themistokles Verbannung, nach einem langen, ehrenvollen und segensreichen Leben in solcher Dürftigkeit, daß der Staat ihn auf feine Kosten begraben mußte und feine beiden Töchter bei ihrer Verheirathung ausstattete. Xiy. Kimon. Kimon, der Sohn des Miltiades, zeigte nach einer leichtsinnig verlebten Jugend erst in der Zeit, wo Xerxes seine Vaterstadt bedrohte, die edleren Eigenschaften feiner Natur. In der Schlacht bei Salamis bewies er eine glänzende Tapferkeit, fo daß er seitdem die Achtung und Liebe seiner Mitbürger in hohem Grade genoß und bald eine Rolle in dem öffentlichen Leben zu spielen begann. Er schloß sich in seinen politischen Grundsätzen dem Aristeides an, dem er an Wahrheitsliebe und Redlichkeit verwandt war, und wurde von diesem bei dem Beginne seiner Laufbahn wohlwollend unterstützt. Einige Jahre nach der Schlacht bei Salamis fahen wir ihn zugleich mit feinem väterlichen Freunde an der Spitze der athenischen Schiffe bei Byzanz. Während dann in den folgenden Jahren Aristeides die Verhältnisse des neuen Seebundes ordnete, blieb Kimon an der Spitze der Flotte, und er stellte sich als nächste Ausgabe, die Perser von der thraki-schen Küste zu vertreiben. Er belagerte die persische Festung E'ion am Ausflusse desstrymon, wo früher das Myrkinos des Histiaios gewesen und später die Athener Amphipolis bauten. Der Perser Boges vertheidigte sich mit großer Hartnäckigkeit, so daß Kimon sich entschließen mußte, die Stadt
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