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1. Geschichte - S. 12

1898 - Gießen : Roth
1- Bilder aus der alten Geschichte. Thatsächlich hielten die Spartaner jahrhundertelang an den Einrichtungen fest, die Lykurg ihnen gegeben hatte. In einem größeren Staatswesen wäre dies kaum möglich gewesen. Aber bei der geringen Ausdehnung Spartas, der Genügsamkeit seiner Bewohner und dem fast vollständigen Abschluß von Nachbarländern konnten in Sparta die einmal getroffenen Einrichtungen fortbestehen, bis sie sich überlebt hatten. Athen. Solon. (594 v. Chr.) Nachdem König Kodrus sich für die Unabhängigkeit seines Vaterlandes geopfert hatte, war in Athen ein König nicht mehr vorhanden. Die Regierung besorgten Archonten, die anfangs auf Lebenszeit, später auf ein Jahr erwählt wurden. Das Volk zerfiel in drei Stände, ungleich an Besitz, Macht und Einfluß. Dadurch entstanden gefährliche Unruhen. Um diesen zu steuern' beauftragte man den Archonten Drakon mit Abfassung von Gesetzen. Aber die von ihm verfaßten Gesetze waren so strenge, daß man sie nicht ausführen konnte. Man fagte, sie seien mit Blut geschrieben. Das Volk wandte deshalb sein Vertrauen @ o I o ii zu, der dies wegen seiner Weisheit, Tugend und Erfahrung wohl verdiente. Solon ging von dem Grundsätze aus, daß alle Bürger im wesentlichen vor dem Gesetze gleich sein müßten; doch sollten Rechte und Pflichten der Einzelnen nach ihren Leistungen und nach ihrer Würdigkeit bemessen werden. Der Wert des Geldes wurde erhöht und demgemäß der Schuldzins ermäßigt. Diese Anordnung besserte die Lage der Armen sehr erheblich. Außerdem wurden alle Bürger nach ihrem Vermögen in Klassen geteilt. Nur die Bürger der drei ersten Klassen waren zu regelmäßigen Abgaben und zum Kriegsdienst verpflichtet. Die ärmeren waren davon befreit. Die Obrigkeiten wurden ebenfalls aus den drei ersten Klassen, aber von sämtlichen Bürgern gewählt. Die höchste Gewalt ruhte in der allgemeinen Volksversammlung, an der jeder teilnehmen konnte. Sie beschloß über Annahme oder Ablehnung von Gesetzen, Krieg und Frieden, Steuern, Wahl der Beamten und entschied über Verbrechen gegen den Staat. Die Volksversammlung erlitt eine Beschränkung durch den Rat der Vierhundert, der erst zu beraten hatte, was dem Volke vorgelegt werden solle. Der oberste Gerichtshof war der Areopag. Damit die Richter vollkommen unparteiisch richten könnten, hielt dieser Gerichtshof seine Sitzungen nachts, wo weder der Kläger noch der Beklagte zu erkennen war. Nachdem Solon diese Gesetze gegeben hatte, lie^ er die Athener schwören, daß sie zehn Jahre nichts daran ändern wollten. Daun unternahm er eine Reise ins Ausland. — Trotzdem gelang es dem reichen und schlauen Pisistratus bald, sich mit Hilfe des vierten Standes, dem er größere Rechte versprach, zum Alleinherrscher von Athen auszuwerfen. Auch auf feine Söhne ging die Gewalt über. Doch als sie zu grausam zu herrschen begannen, wurde der eine, Hipparch, ermordet, der anbere, Hippias, flüchtete zu den Persern und reizte sie gegen sein Vaterland auf. Die Perserkriege. Die Kleinafiaten erhoben sich, um das persische Joch ab-zuschütteln. Da sandten ihnen die Athener und ihre Nachbarn aus Euböa einige Schiffe zur Unterstützung. Dies gab dem König Darius von Persien willkommene Veranlassung, die Griechen anzugreifen. Die Perser unternahmen drei gewaltige Kriegszüge gegen Griechenland. Der erste Zug unter Mardonius (493) erreichte Griechenland nicht, indem das Landheer nach Überschreitung des Hellespont durch die tapferen Angriffe der Thracier zur Rückkehr gezwungen wurde, die Flotte aber am Vorgebirge Athos zerschellte. Aus dem zweiten Zug eroberten Datis und Artn-p Hern es (490) die Stadt Eretria auf der Insel Euböa und landeten darauf in Attika. Heldenkühn zogen 9000 Bürger von Athen, unterstützt von 1000 Plattiern, unter Anführung des Miltiades dem zehnfach überlegenen Feinde entgegen und erkämpften in der Ebene von Marathon beit glänzendsten Sieg (490). Selbst die Spartaner, die erst am Tage nach der Schlacht eintrafen, bewunderten solche Tapferkeit. Der Kriegszug des Xerxes. Schlacht bei Salamis. Die Schmach bei Marathon reizte Darins zur Rache. Gewaltige Rüstungen geschahen, ba starb er. Aber sein Sohn Xerxes setzte die Rüstungen fort und zog im Frühjahr 480 mit einem ungeheuren Heere über den Hellespont nach Europa, währenb feine zahlreiche Flotte

2. Geschichte - S. 58

1898 - Gießen : Roth
58 Bilder aus der deutschen Geschichte. und Dörfer niedergebrannt und die Ernten zerstört. Das Wild wie die Jagd war den Saaten verderblich, nud die persönlichen Leistungen in Form von Frondiensten, Steuern, Zehnten und anderen Abgaben waren endlos. Dabei war der gemeine Mann ohne Recht und Schutz den härtesten und entehrendsten Strafen ausgesetzt. Städtebündnisie. Der rheinische Städtebund. Durch den Aufschwung des Handels und Verkehrs sowie die Blüte, zu welcher sich das Handwerk während der Kreuzzüge emporgeschwungen hatte, waren die Städte zu Reichtum und Macht gelangt. Die Unsicherheit der Straßen wie die Belästigungen, denen die Kaufleute überall unter-morsen wurden, lähmten ihren Handel und drohten ihren Wohlstand zu vernichten. Nicht allein, daß man durch Zollschranken die Straßen und Flüsse versperrte, das Schiff, das an der Klippe zerschellte, der Frachtkahn, der auf den Grund geriet, der Wagen, welcher mit der Achse die Ltraße berührte, die herabgefallene Ware, alles war den Herren und Bewohnern des Landes verfallen. Jede Bergung um Lohn war untersagt, ja, das Selbstgeborgene wurde den Schiffbrüchigen entrissen. Es war deshalb nur ein Akt der Selbsthilfe, als 1254 die Städte Mainz, Oppenheim und Worms zusammentraten, um bei der allgemeinen Unordnung und Unsicherheit einen Bund zu gründen, der die Aufgabe haben sollte, den Landfrieden aufrecht zu erhalten, die Wehrlosen zu schützen, das Eigentum zu sichern und die Friedensbrecher zu strafen. Bald traten diesem Bund auch die geistlichen Herren am Rhein und viele Grafen und Edle bei, fo daß derselbe binnen kurzem 60 Mitglieder zählte. Alle Bundesglieder waren zur Haltung bewaffneter Kriegsmannschaften verpflichtet, und die Städte von Koblenz abwärts sollten 50 Kriegsfahrzeuge nebst der zur Bemannung erforderlichen Zahl von Bogenschützen bereit halten. Die Hanfa. Noch früher als im Westen und Süden des Reiches waren im Norden einzelne Städte zu Verbänden zusammengetreten, die zuletzt in dem großen norddeutschen Städtebund der Hansa ihre Vereinigung fanden. Anfangs hatten diese Vereinigungen leinen andern Zweck, als wie er vom rheinischen Städtebund verfolgt wurde. Später gingen sie jedoch über diese Grenzen hinaus, indem sie die Wahrung aller gemeinsamen kaufmännischen Interessen als Ziel aufstellten. Das erste Abkommen fand 1241 zwischen Hamburg und Lübeck statt. Zur Zeit ihrer höchsten Blüte zählte die Hansa 77 Stadtgemeinden. Nicht bloß Seestädte, sondern auch Binnenorte wie Soest, Münster, Braunschweig, Magdeburg u. a. gehörten dazu. Hauptorte waren Lübeck und Wisby (auf der Insel Gotland). Der Hansabund verfügte über eine zahlreiche Flotte und ein wohlgerüstetes Kriegsheer. Im Ausland gründete er Handelsniederlassungen, in denen Kaufleute in geschlossenen Gemeinschaften zusammenlebten. Zahlreich und siegreich waren die Kriege, die der Bund zu führen hatte. Die Holländer wurden in mehreren Seeschlachten besiegt, und in Schweden und Dänemark konnte lange Zeit kein König den Thron besteigen ohne Zustimmung des „Hansatags" in Lübeck. Auch unter den Bundesgliedern wurde strenge Ordnung gehandhabt. Eine Stadt, die ihre Pflicht nicht erfüllte, wurde „verhanset", d. H. aus der Gemeinschaft ausgestoßen. Dies wurde mehr gefürchtet als Acht und Bann. Der schwäbische Städtebund entstand später und dehnte sich bald über Bayern, Frauken und die Rheinlande aus. Er erreichte sein Ende infolge der durch die Reformation herbeigeführten religiösen Spaltung. pie Kcwgcrichic. Tie alten Volksgerichte, die zur Zeit Karls des Großen im ganzen Reiche bestanden, kamen im Lauf der Jakire außer Übung. Karls Kapitularien wurden so wenig geachtet als die Reichsgesetze der Hohenstaufen. Der Eottesfriebe war in Vergessenheit geraten. Weder Gotteshäuser noch heilige Zeiten boten Schutz vor der rohen Gewalt. Nur in Westfalen, dem „Land der roten Erde", hatte sich ein Siück der alten fränkischen Volksgerichte in den Femgerichten (Bon Fern — Strafe) erhalten. Sie waren geheim und ein Schrecken der libelthäter. Das Gericht würde an der „Malstätte", gewöhnlich unter einer alten Linbe ober einer Eiche, „gehegt". Der oberste Meister war der „ Freigras", die übrigen Mit-glieber hießen „Freischöffen" ober Wissenbe, weil sie die Geheimnisse der Feme kannten. Die Labungen erfolgten durch die „Fronboten ". Fähig zum Schöffe» war jeber freie erprobte Mann. Er mußte einen feierlichen Eib leisten, nichts zu Betraten, dann wurde er in alle Geheimnisse eingeweiht. Die Wissenden hatten bestimmte Zeichen, woran sie sich erkannten. War jemanb verklagt, so würde er durch einen Brief mit sieben Siegeln Borgelaben. Konnte einem Verklagten, z B. einem Ritter in feiner Burg, die Labung nicht zugestellt werben, fo würde sie ans Thor geheftet. Als Wahrzeichen fchnitien die Fronboten brei Späne aus bemfelben. Würbe Gericht gehegt, fo bestieg berfreigraf den Freistuhl. Vor ihm auf einem Tische lagen ein Schwert und ein Strick als Zeichen der Macht über Leben und Tod. Ringsum saßen die Schöffen, Erschien der Verklagte, so würden ihm die Augen verbunden und er in den Kreis geführt, wo ihm die Klage Borgelesen würde. Er konnte sich durch einen Eib von der Anklage reinigen, boch stand dem Kläger das Recht zu, ihm einen Eib mit sechs „Eibhelfern" entgegenzustellen. Die Schöffen sprachen das Urteil, Dieses lautete, wenn nicht Freisprechung erfolgte, auf Geibbuße, Verbannung oder Todesstrafe. Letztere wurde dadurch vollzogen, daß man den Verurteilten sofort an dem nächsten Baum aufknüpfte. Erschien der Verklagte nicht, so würde er für fchulbig erkannt und „verfemt". Er würde von allen Wiffenben verfolgt. Keiner bürste das Urteil verraten, aber alle waren verpflichtet, es zu vollstrecken. Zum Zeichen, daß der Verurteilte bet Feme herfallen fei, steckte man ein Mcffer neben dem Getöteten in die Erbe. Die Femgerichte Berbreiteten sich nach und nach über ganz Deutschland Verfolgte und Bedrückte aus fernen Gegenbett suchten Schutz und Recht bei der „heiligen Feme", wenn sie ihnen von den heimischen Gerichten versagt blieb.

3. Geschichte - S. 82

1898 - Gießen : Roth
82 Bilder aus der deutschen Geschichte. bescheine. Doch dazu kam es nicht! Polen wurde von den Verbündeten in einer dreitägigen Schlacht bei Warschau vollständig besiegt. Im Frieden von Oliva erlangte das Herzogtum Preußen volle Selbständigkeit (1660). Die Schlacht bei Fehrbellin (1675). Ludwig Xiv. von Frankreich hatte ganz ohne Grund die Republik Holland angegriffen. Friedrich Wilhelm trat für das befreundete Land ein. Als er nun mit seinem Heere am Rheine stand, fielen— von Ludwig Xi V. veranlaßt — die Schweden verheerend in Brandenburg ein. Zwar rotteten die Bauern sich zum Widerstand zusammen, aber den kriegsgeübten schwedischen Truppen waren sie doch nicht gewachsen. Da eilte der Kurfürst in 16 Tagen vom Rheine herbei. Bei Fehrbellin holte er die Schweden mit feiner Reiterei ein. Das Fußvolk war noch zurück. Da kam die Nachricht, daß der Prinz von Hessen-Homburg tollkühn den Kampf bereits begonnen habe. General Derfflinger, von dem die Sage erzählt, daß er in feiner Jugend ein Schneidergefelle gewesen fei, begriff das Gefährliche der Lage und sprach: „Wir müssen ihm beistehen, sonst kriegen wir keinen Mann wieder!" Da griff der Kurfürst trotz der schwedischen Übermacht in den Kampf ein. Er stürzte sich mitten in das dichteste Kampfgetümmel. Wunder der Tapferkeit wurden vollbracht und die Schweden endlich in die Flucht geschlagen. Ganz Pommern wurde nun von den Schweden befreit und die Stadt Stettin genommen. Was die Tapferkeit gewonnen hatte, das entriß ihm der Neid. Holland und Frankreich vertrugen sich im Frieden zu Nymwegen und der Kurfürst, vom Kaiser und den übrigen Bundesgenossen im Stich gelassen, mußte im Frieden von St. Germain (fang fchermäng) fast alle seine Eroberungen in Pommern an Schweden zurückgeben. Es blieb ihm nur ein schmaler Landstrich auf dem rechten Ufer der Oder. Zürnend fügte er sich in die Notwendigkeit und sprach: „Möge aus meinen Gebeinen einst ein Rächer erstehen!" Stallineister Kroven. Eine Sage erzählt: In der Schlacht bei Fehrbellin ritt der Kurfürst einen Schimmel. Dies weckte die Aufmerksamkeit der Schweden. Rings um den Kurfürsten schlugen forwährend Kugeln ein. Da veranlaßte der Stallmeister Froben den Kurfürsten, sein unruhiges Pferd mit ihm zu tauschen. Kaum hatte Froben den Schimmel des Kurfürsten bestiegen, als er von einer Kugel durchbohrt zu Boden sank. 31. Deutschland und Ludwig Xiv. von Irankreich. Ludwig Xiv. Dieser ehrgeizige und hochstrebende König hatte 72 Jahre lang den französischen Thron inne. Er hatte das Glück, in allen Zweigen der Verwaltung die tüchtigsten Männer um sich zu haben. Sein weiser Finanzminister Colbert wußte durch Förderung des Gewerbfleißes, des Handels und der Schiffahrt den Wohlstand zu heben und die Staatskassen zu füllen. Sein Kriegsminister Louvois schuf zahlreiche wohlgeübte Heere, die von vortrefflichen Feldherren geführt wurden. Ludwig Xiv. erhob das Königtum zu unumschränkter Gewalt. Sein Wille galt, sonst feiner. Sein Wahlfpruch war: „Der Staat bin ich!" Fast feine ganze Regierungszeit ist mit Kriegen angefüllt, die ohne berechtigte Ursache, aus reiner Eroberungssucht, unternommen worben sind. Am meisten hatte unter dieser Kriegsluft Deutschland zu leiben, das durch den verderblichen 30jährigen Krieg entvölkert und geschwächt war. Dabei fehlte ihm die Einheit, denn es war in eine Unzahl selbständiger Staatswefen zersplittert. Kaiser Leopold, der für Deutschlands Ehre hätte eintreten sollen, war zwar ein gelehrter, kunftberftänbiger Herr, aber kein Kriegsmann. Wegnahme Straßburgs. Ludwig begnügte sich nicht mit dem, was Deutschland im westfälischen Frieden an Frankreich abgetreten hatte, soubern beanspruchte auch noch das, was ehemals mit diesen Gebieten verbunben gewesen war. Um feinem Vorgehen einen Schein des Rechts zu verleihen, errichtete er in Elsaß und Lothringen vier Reunionskammern, die untersuchen sollten, was ehemals zu den von Frankreich erworbenen Bistümern, Städten, Schlössern :c. gehört habe. So würden 600 Städte, Dörfer, Flecken :c. beansprucht und mit Soldaten besetzt. Die Krone aber setzte Ludwig feinem Raubsystem baburch auf, daß er mitten im Frieden, am 30. September 1681, die freie Stadt Straßburg besetzte. Die Bürgerschaft wurde entwaffnet und mußte fnieenb den Hulbigungsetb leisten. Von ihrem eigenen Bischof wie von dem Stadtvorstand verraten, von Kaiser und Reich ohne Schutz gelassen, siigte sich die Bürgerschaft in das Unvermeidliche; denn im Falle eines Widerstandes drohte Krieg und Vernichtung, während bei freiwilliger Unterwerfung Schutz der städtischen Rechte und Aufrechthaltung der Religionsfreiheit zu hoffen war. Statt

4. Geschichte - S. 55

1898 - Gießen : Roth
Friedrich Barbarossa. 55 au sönnen, vermählte Lothar seine einzige Tochter mit Heinrich dem Stolzen von Bayern und belehnte diesen auch mit dem Herzogtum Sachsen. So wurde zwischen den beiden Familien, den Welsen in Bayern und Sachsen und den Hohenstaufen m echtoabm und Franken, der Grund zu langem, blutigem Zwist gelegt. Die schwäbischen obex Hoherrstcrufischen Kcriser. Kovrad Iii. Nach Lothars Tode erlangten die Hohenstaufen das Übergewicht, indem Konrad Iii. von den deutschen Fürsten zum König gewählt wurde. Heinrich der Stolze, der selber gern König geworden wäre, lieferte zwar die Reichskleinodieu ab. Als aber der König verlangte, Heinrich solle eines seiner Herzogtümer abtreten, werl es wider Gesetz und Herkommen sei, daß ein Fürst zwei Herzogtümer zugleich besitze, da weigerte er sich. Heinrich wurde hieraus seiner beiden Herzogtümer verlustig erklärt, und es kam zum Krieg. Nach Heinrichs des Stolzen Tode führte dessen Bruder Wels den Krieg noch zwei Jahre lang fort. Schließlich kam zwischen dem Kaiser und den Welsen ein Ausgleich zu stände, indem der Sohn Heinrichs des Stolzen, Hein- rich der Löwe, dem Herzogtum Bayern entsagte, Sachsen aber behielt. Die Metagerung von Wetnsberg. In diesem Kriege belagerte Kaiser Konrad die feste Stadt Weinsberg in Schwaben, die von Wels von Bayern aufs tapferste verteidigt wurde. Erzürnt hatte der Kaiser allen Verteidigern den Tod geschworen; nur den Weibern sollte mit ihrer kostbarsten Habe freier Abzug gestattet sein. ’ Als die Thore am folgenden Morgen sich öffneten, erschienen, wie die Sage meldet, sämtliche Frauen und trugen als „kostbarstes Gut" ihre Männer ans dem Rücken. Tie Umgebung Konrads rief zwar, das sei nicht die Meinung des Vertrags, aber der Kaiser gewährte großmütig den Männern Gnade mit den Worten: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen noch beuteln!" Hier soll zum erstenmal bei Schlachtruf gehört worben sein: „Hie Wetfl" „Hie Waibling!" 11. Iriedrich Barbarossa (1152—90). Person und Charakter. Nach seiner Rückkehr von dem erfolglosen zweiten Kreuzzuge hatte Konrad Iii. mit Umgehung seines noch unmündigen Sohnes seinen tapferen Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, zu feinem Nachfolger empfohlen. Wegen feines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, und dieser Name blieb ihm fortan in der Geschichte. Friedrich, von herrlicher Gestalt, durch Einsicht, Frömmigkeit und jegliche Heldentugend ausgezeichnet, hatte sich in feiner Regierung Karl den Großen zum Vorbilde genommen. Sein Hauptbestreben war daraus gerichtet, des Reiches Macht zu heben und das kaiserliche Ansehen — namentlich in Italien — wiederherzustellen. Um den unseligen Streit zwischen den Welsen und Hohenstaufen auszugleichen, gab er Heinrich dem Löwen das Herzogtum Bayern zurück. Nur die Ostmark hatte er davon abgetrennt und zu einem selbständigen Herzogtum erhoben. Friedrich und Italien. Nachdem Friedrich so in Deutschland den Frieden gesichert halte, zog er nach Italien, wo die Verhältnisse sich gegen früher wesentlich geändert hatten. Die lombardischen Städte, besonders Mailand, hatten sich allmählich von der Herrschaft der Bischöse und Grafen freigemacht und waren zu Reichtum und Bildung gelangt. Im Gefühle ihrer Kraft und Freiheit und im Besitz einer streitbaren Bürgermacht strebten sie nach Unabhängigkeit und Selbstregierung unter freigewählten Konsuln und Richtern. Sie kümmerten sich wenig um bic kaiserlichen Hoheitsrechte, zwangen die benachbarten Städte zu einem Bunde und behandelten die Schwachen, die sich ihren Machtgeboten nicht fügen wollten, mit Härle und Ungerechtigkeit. Diese Widerspenstigkeit trat schon auf Friebrichs erstem Zuge zu Tage. Sie alle zu züchtigen, fehlte ihm aber eine genügenbe Heeresmacht. Gleichsam als Warnung für die übrigen zerstörte erbeshalb die mailändifche Bundesstadt Tortona, dann ließ er sich in Pavia mit der eisernen und iu Rom mit der Kaiserkrone schmücken und trat den Rückzug an. Friedrich Barbarossa.

5. Die Weltgeschichte - S. 59

1881 - Gießen : Roth
Der erste Kreuzzug. 59 ln die Flucht schlugen. Als der Sultan von dem Ausfalle der Christen hrte, blieb er ruhig in seinem Zelte am Schachspiele sitzen und brohte, ba Keiner von biesen Pilgern seinem Schwerte entrinnen sollte; ober schon am Abertb besselben Tages war er auf der Flucht utn Euphrot, sein Heer ober toor zerstreut und geschlogen. Vter zweifelten Viele an der Aechtheit der heiligen Lanze und behaupteten, ba Petrus Bartholomus durch Betrug die Lanze aufgefunden habe. Da erbot sich Petrus Bartholomus zum ^ottesurtheil der Feuerprobe. Am Nachmittage des Charfreitags 1099 lief er durch zwei brenrtettbe Scheiterhausen und kam zwar Hertbig hinburch, aber so verbrannt, ba er einige Tage baraitf ort ^inen Bronbwnnben storb. 57. Noch solchen Gefohren und Mhen gelangte bos Kreuzheer im Juni 1099 nach Jerusalem; als die Kreuzfahrer von einer Anhhe herab zuerst die Stobt erblickten, ba flssen Freitbenthronen, und knieenb bonften und lobten sie Gott. Doch war diese sehr feste Stadt nicht so schnell eingenommen. Ein groer Wassermangel qulte das Heer der Kreuzfahrer; viele Quellen und Brunnen waren verstopft, nnbere wrben Dort den Trken in Verstecken umlagert, und jeber Trunk Wassers mute mit Blut erkmpft werben. Dazu kam Mangel an Lebensmitteln und an Holz fr Belagerungswerkzeug, bis Schiffe aus Genua sowohl Wasser und Lebensmittel, als auch geschickte Bauleute brachten. Jetzt wrbe die Belagerung mit aller freist fortgefetzt, am 15. Juli 1099 wrben die Mauern von Je= knsolem erstiegen, die Thore geffnet und unter dem Rufe: Gott will es! Gott hilft uns! zogen die Kreuzfahrer in die Stobt ein. Aber jetzt begann ein Morbert. und ein Blutbab in den Straen der Stadt; benn die Kreuzfahrer whnten, mit dem Morbe der Unglubigen Gott einen Dienst zu leiftcn. In der Moschee, in welcher die Trken Schutz suchten, wurden sie massenweise hingemorbet, so da die Treppen von Blut trieften. Die Juben wrben in ihr Bethaus getrieben und borin verbrannt. Und btefelben Leute, die diese Greuel vollbracht hotten, sah man bald nachher barfu ttttb in Bertracht noch der Kirche des heiligen Grabes pilgern, um auf den Knieen ttttb mit Lobgesngen Gott fr den Sieg zu bonken. Hierauf wrbe Gottfrieb von Bouillon von den Kreuzfahrern einmthig zum König von Jerusalem ernannt; Gottfrieb aber wollte da keine Knigskrone tragen, wo fein Erlser eine Dornenkrone gemagert hatte, und nannte sich behalb rtur Beschtzer des heiligen Grabes". Und gor bolb mute er sich als solcher erweisen. Denn der Sultan von Aegypten kam mit einem Heere von 140,000 Mann,

6. Die Weltgeschichte - S. 62

1881 - Gießen : Roth
62 Die schwbischen oder hohenstanfischen Kaiser. Konrad Iii. zu werden. Aber die deutschen Fürsten frchteten die allzu groe Macht und Strenge dieses Fürsten, und so wurde der nicht so mchtige Konrad von Hohenstaufen gewhlt und in Aachen Qt* krnt (11381152). Mit ihm bestieg das mchtige Geschlecht der Hohenstaufen den deutschen Kaiserthron, den es lnger als ein Jahr-hundert mit Kraft und Ruhm behauptete. Aber der Welfe Heinrich der Stolze wollte den Konrad Iii. nicht anerkennen. Da that Konrad Iii. auf einem Reichstage zu Augsburg den Ausspruch! Nach altem Herkommen drfe kein Fürst zwei Herzogthmer zu-gleich besitzen, die Macht der Welfen sei zu groß, und Heinrich der Stolze msse sein Herzogthum Sachsen an Albrecht den Bren ab-treten." Bald darauf wurde der Heinrich den Stolzen die Acht ausgesprochen (d. h. er wurde fr einen Verrther des Reichs er-klrt), und Konrad Iii. nahm ihm auch das Herzogthum Bayern ab und gab dasselbe an den Markgrafen Leopold von Oestreich. ' Die bayerischen Groen, denen Heinrich der Stolze schon lngst zu streng war, nahmen den Leopold mit Freuden auf, und Heinrich der Stolze mute nach Sachsen flchten. Hier fand er groen An* hang, Albrecht der Br wurde verjagt, und als Heinrich der Stolze bald darauf starb, erklrten sich die Sachsen fr seinen zehnjhrige Sohn Heinrich den Lwen. In Bayern aber stand der Bruder Heinrichs des Stolzen, Welf Vi., wider den Kaiser auf. In diesen Kmpfen kam die merkwrdige Belagerung der Stadt Wemsberg (nahe bei Heilbronn) im Jahre 1140 vor. Hier ertnten zuerst die Namen: Hie Welf! Hie Waiblingen! (So wurden die Hohenstaufen nach ihrer Burg Waiblingen in Schwaben genannt, die Italiener machten daraus Ghibellinen). Der Kaiser Konrad eroberte endlich die Stadt, gestattete aber den Weibern freien Abzug, auch durften sie mitnehmen, soviel sie tragen konnten. Da ffneten sich die Thore der Stadt, und die Weiber trugen ihre Männer znr Stadt hinaus. Zwar schrie des Kaisers Bruder: He! eitel Weiber List! und wollte dies nicht dulden; der wackere Konrad aber sagte, da man ein Knigswort nicht drehen und brechen drfe, und lie die Weiber ruhig abziehen*). Endlich aber war Konrad Iii. des langen Krieges mde; er gab dehalb Sachsen an Heinrich den Lwen zurck; Bayern aber erhielt nach Leopolds Tode"sein Bruder Heinrich, der von seiner gewhnlichen Betheuernng: Ja so mir Gott helfe!" den Beinamen Jafomirgott" fhrt. Heinrich Jasomirgott verheiratete sich mit der Mutter Heinrichs des Lwen. Auf diese *) Manche neuere Geschichtsforscher erklären diese Erzhlung von den Weibern von Weinsberg, die ihre Männer zur Stadt hinaustrugen, fr eine bloe Sag^

7. Die Weltgeschichte - S. 86

1881 - Gießen : Roth
86 Heinrich Vii. von Luxemburg. aber, Landenberg, wurde am Neujahr 1308 aus seiner Burg Sarnen (in Unterwalden) verjagt, und nachdem er geschworen, nie wieder das Gebiet der 3 Cantone betreten zu wollen, der die Grenze gebracht. So befreiten sich die 3 Cantone von der Unter-drckung der Habsburger. In demselben Jahre (1308) wurde Wibrecht I. von seinem Neffen Johann Parricida ermordet. Dies war der Sohn des 72 erwhnten Rudolphs, welchem die Hlfte von Oesterreich und Steiermark gehrte. Da ihm Al-brecht dieses sein vterliches Erbe nicht herausgab und ihn immer mit leeren Versprechungen vertrstete, so verband sich derselbe mit einigen Habsburgischen Herren, die dem Alb recht I. feind waren. Diese bersielen den Albrecht I. am Flusse Reu, wo dieselbe in die Aar sich ergiet, und ermordeten ihn meuchlings, ohne da dem Kaiser sein Gefolge, das auf der anderen Seite des Flusses stand, zu Hilfe eilen konnte. Johann Parricida flchtete nach Italien und wurde Mnch; aber grausam war die Rache, die Alb rechts Gattin Elisabeth und seine Tochter Agnes an den Verschworenen, deren Kindern und Anverwandten nahmen, denn der 1000 Menschen wurden als Verwandte der Verbrecher umgebracht. An der Stelle, wo der Kaiser gefallen war, wurde von den beiden Frauen das Kloster Knigsfelden erbaut, wo Agnes ihr briges Leben zubrachte und mit dem Rufe einer Heiligen starb. Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). 75. Auf Albrecht I. folgte nicht wieder ein Habsburger, sondern durch das Bemhen des Erzbischoss von Mainz Peter Aichspalter wurde der Graf von Luxemburg Heinrich Vii. (13081313) zum Kaiser gewhlt und in Aachen gekrnt. Es war ein ritterlicher und tapferer Kaiser dieser Heinrich, der mit aller Kraft den Land-frieden aufrecht hielt und die Strer desselben, wie den trotzigen Eberhard von Wrttemberg, mit der Reichsacht bestrafte. Heinrich Vii. war ebenfalls darauf bedacht, sich eine Hausmacht zu grnden, und hiezu bot sich ihm in Bhmen passende Gelegenheit dar. Mit Heinrich von Krnthen, der unter Albrecht I. Bhmen besessen hatte ( 74), waren die Bhmen unzufrieden; dehalb verheiratete Heinrich Vii. seiuen Sohn Johann mit einer bhmischen Prinzessin und ertheilte demselben Bhmen mit Einwilligung der deutschen Fürsten. So wurden die Luxemburger in Bhmen mchtig. In Heinrich Vii. erwachte nochmals die Begierde, nach Wilhelm Tell ganz unbekannt. Er wird zuerst erwhnt in der Chronik von Sarnen (in Unterwalden), welche um's Jahr 1470 geschrieben ist. Viele neuere Geschichtsforscher erklären dehalb den Tell fr eine Sage.

8. Die Weltgeschichte - S. 90

1881 - Gießen : Roth
y() Karl Iv. von Luxemburg. Masse erschlagen wurde; groe Banden von Menschen zogen im qanf deiche herum, die sich bis aus s Blut geielten, um den Zorn ($otfl>' zu vershnen. Sie hieen die Geiler und hatten eigne Meister urt6 bestimmte Regeln, nach denen die Geielung jeden Tag zweim^ frh und spt, vorgenommen wurde. Karl Iv. war ein Frs^i der mehr auf den eigenen Vortheil, als auf des Reiches Macht re bedacht war. Den Lombarden trat er die Rechte, die ^ deutschen Kaiser seit Karl dem Groen auf dieses Land hattet gegen eine Summe Geldes ab und endete dadurch den Kampf t>et Welfen und Ghibellinen; auch lie er sich in Rom, woselbst er D nur Emen Tag aufhalten durfte, zum Kaiser krnen; in Deutschland aber vergrerte er die Macht seines Hauses. Er wollte dem Lu^ wig dem Aelteren die Mark Brandenburg entreien. Dehalb unter* sttzte er einen Mann, der groe hnlichkeit mit dem verstorben^ letzten Askamer Waldemar hatte und behauptete, er sei der tow glaubte Waldemar, der nur zur Abbung einer Snde in Jerusalem gewesen sei. Viel Volk glaubte dem Betrger, nur die Städte Fran^ frt an der Oder, Spandau, Brieden (seitdem Treuenbrieen genannt blieben Ludwig dem Aelteren treu. Als dieser nun dem Kaiser Iv. drohte, er werde einen Gegenlaiser aufstellen, lie der Kaiser ^ Mchen Waldemar fallen, welcher ein Mllerbursche, Namens Johan" .Xehbock aus einem Dorfe bei Zerbst (nicht sehr weit von Dessas gewesen sein soll. Verdrielich der diese Handel berlie Ludwig der Aeere*) die Regierung der Mark Brandenburg seinem Brudet Ludwig nnt dem Beinamen der Rmer." Dieser wurde durch die goldene Bulle der erste Kurfürst von Brandenburg. Das Beste nmlich, was Karl Iv. fr das deutsche Reich thati war, da durch das erste Reichsgrundgesetz, die sogenannte goldne B^tlle voln rei'^6, bt.e Kaiserwahl genau bestimmte. Hiernach waren die r/vuti ?'u!ec den oi'er U whlen hatten, 3 Geistliche, nln' lich die Erzbi,chfe von Mainz, Trier, Kln, und 4 Weltliche, del gerzog von Sachsen-Wittenberg (an der Elbe), der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf am Rhein, der König von Bhmen-Die Lnder der 4 weltlichen Kurfrsten wurden fr untheilbar er-klartr oomit nicht durch Theilung Streit entstnde, wer Kurfürst sei! den Kurfrsten wurden groe Vorrechte bewilligt, so da sie na-tz dem Kaiser die Ersten im Reiche waren. Der'ort der Kaiserwahl Swi vfrx 'ble Kaiserkrnung fand zu Aachen Statt-Durch dieje goldne Bulle wurde verhindert, da jedesmal nach deln . 2s^e-Sau Margarethe Maultasche berlebte ihn und vermachte Tyrol dem ostreichlschen Hause, dem kurz zuvor auch Krnthen zugefallen war. i

9. Die Weltgeschichte - S. 117

1881 - Gießen : Roth
^ct ^jhrige Brgerkrieg zwischen der rothen u. weien Rose in England. 117 !|u^eu mit Freuden aufgenommen, weil man erbittert mar der die Gerungen, welche die zgellosen Schaaren der Knigin Margarethe ^ erall im Lande einrichteten. Hierauf versammelte Marwick die ^u^en und die Brger von London vor den Thoren der Stadt brachte es durch sein Ansehen und durch eine begeisterte Rede 0wn, da man den Eduard Iv. an der Stelle bort Heinrich Vi. rtrt Könige ausrief. Marwick zog alsdann mit 48,000 Mann dem ' te der Knigin Margarethe, das 60,000 Mann stark war, ent-c^eu und siegte (1461) in der blutigen Schlacht bou Towton (spr. ^auten), welches Dorf ebenfalls in der Grafschaft Jork gelegen ist. frisch gefallene Schnee wurde Mutroth gefrbt, denn auf beiden ^ten war bor Beginn der Schlacht die Losung eriheilt worden, cx. iten keine Gefangene gemacht, kein Pardon sollte gegeben werden, daraus hielt der siegreiche Marwick seinen Einzug in der Stadt das mit der papiernen Krone gekrnte Haupt des Herzogs , *Qtb tmtrde herabgenommen, und die Hupter seiner erschlagenen ^gner wurden nun ans den Mauern von Jork ausgesteckt. Eduard Vi. nun König; König Heinrich Vi. und seine Gemahlin Margarethe Mieten mit ihrem Sohne Eduard nach Schottland. Von hier ging cjatgarethe mit ihrem Sohne Eduard nach ihrem Geburtslande Frankreich, um am franzsischen Hofe Geld zu leihen und Truppen L ^rben. Heinrich Vi. dagegen erschien drei Jahre spter wieder worden von England, von vielen gechteten Baronen und Schotten ]%den. Sein Heer wurde geschlagen, er selbst hatte sich schon vor itn anf die Flucht gemacht. 6r fand ein Versteck, aber sfo folgenden Jahre (1465) wurde er ergriffen und ausgeliefert. ifql ihm die Fe mit Lederriemen unter dem Bauche seines Feldes zusammenbinden und ihn unter dem Hohne der Straen-v^enb dreimal um deu Galgen herumreiten. Dann wurde er in in\^Dtocr ^r' ^mir) verbracht (es ist dies das Staatsgefngni London), wo er bis zum Jahre 1470 verbleiben mute. sw> König Eduard Iv. war in allen Stcken von dem Grafen > actoicf, dem Knigmacher, abhngig. Wider des Letzteren Willen eit/0*^*6 Eduard Iv. eine junge Wittwe Elisabeth Grey (spr. Gre), -tiittertochter, die er wegen ihrer Anmuth und Bildung schtzen ^a^e' und begnstigte deren Verwandte. Dies rgerte nicht den Grafen Marwick, sondern auch deu jngeren Bruder Knigs iv., welcher Georg hie und Herzog von Clarence (spr. reilfe *) war. Diesem wre es lieber gewesen, wenn Eduard Iv. (tyt 1. 'otence ist eine englische Stadt, gelegen in der Grafschaft Suffolk ' ^vffok).

10. Die Weltgeschichte - S. 164

1881 - Gießen : Roth
- 164 Auflsung und Untergang des deutschen Wahlreichs. Leopold I. den Rhein zurckgehen, wobei sie aber noch schreckliche Verwstung^ anrichteten. Der Krieg dauerte noch in den Niederlanden fort; 1679 wurde der Frieden zu Nymwegen (ort der Waal) geschlossen, ^ welchem Ludwig Xiv. alle von Holland eroberten Pltze wied^ herausgab, von Spanien dagegen die Freigrafschaft Burgund und 14 niederlndische Städte abgetreten erhielt. Allein Ludwig wollte keinen Frieden. Auf treulose Weise nahm er ohne Kriegs erklrung im Jahre 1681 die deutsche Reichsstadt Straburg ^ Besitz und lie sich von den Brgern der Stadt knieend den llntct' thaneneid leisten, und damit der Kaiser ihn nicht daran hinde^ konnte, so hetzte er die Trken gegen ihn auf. Diese fielen W Jahre 1683 mit groer Uebermacht in Oesterreich ein und belagert^ Wien, so da der Kaiser, sein Hos und viele Einwohner nach Li^ flchten muten. Sechzig Tage lang hielt Wien jeden Sturm &ei Trken aus; aber groe Lcken waren in die Mauern geschossen die Besatzung war durch Gefechte und Krankheiten ermattet, mit Angst erwartete man den letzten Sturm der Trken. Da schien der Retter, Johann Sobiesky, König von Polen, mehrere deutsche Fürsten, welche vor den Thoren Wiens die Trkei in blutiger Schlacht besiegten und zur Flucht nach Ungarn triebet Doch dauerte der Krieg mit den Trken noch 16 Jahre lang s1*' bis der edle Ritter Prinz Eugen bei Zentha an der Thei eine'1 so entscheidenden Sieg der die Trken davontrugt da diese Frieden von Karlowitz (nicht weit vom Einflu der Thei in Donau) schlssen (1699) und Ungarn und Siebenbrgen an Kaiser wieder Herausgaben. Von nun an waren die Trken Europa nicht mehr furchtbar. Unterdessen hatte Ludwig Xl^' den dritten Krieg (1688) mit Deutschland begonnen. Der Kursier von der Pfalz war nmlich gestorben, und die Schwester des W storbenen, die an einen franzsischen Prinzen verheirathet war, ve^ langte groe Stcke der Pfalz fr sich und wurde in ihren W sprchen von Ludwig Xiv. untersttzt. Die franzsischen Hee^ ^ fielen mordend und brennend in die Pfalz ein, und Heidelberg' Mannheim, Worms, Speier, Frankenthal, Alzey, Oppenheim Ui1? andere Städte zeigen heute noch die Spuren der schrecklichen $ef Wstung, die damals der unmenschliche Melac und andere stanzt sische Feldherrn verbten. Neun Jahre lang dauerte der Krieg Rhein und in den Niederlanden und endete durch den Frieden l Ryswik (in Holland zwischen Haag und Delst) 1697, in welch^ Ludwig Xiv. Straburg behielt, aber die eroberten Orte in ^ Pfalz und die im westphlischen Frieden erworbene Festung W1' sach (auf das Besatzungsrecht in Philippsburg hatte er schon frw * j i
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