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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 9

1910 - Hannover : Helwing
Walkenried. Später leitete man von allen Tälern Wege in das Gebirge, und jetzt führen von allen Seiten Eisenbahnen in den Harz. (Suche die Harzbahnen nach der Karte auf). Wie fehr dem Bergmann oben in der eigentlichen Harzlandschast die Herrschaft gehört hat, beweist die Geschichte der größeren Ansied- hingen im Harze. Alle Städte des Oberharzes sind entstanden _ und aufgeblüht durch den Bergbau; es sind ihrer 7, die man die sieben Bergstädte nennt. Sie heißen: Klansthal, Zellerfeld, St. Andreasberg, Lantenthal, Altenau, Wildemann und Grund. Klausthal (8600 Einw.) ist die Hauptstadt des Harzes; sie hat eine Berg- akademie und ist Sitz des Königlichen Oberbergamtes. Durch den Zellbach von Klausthal getrennt liegt Zellerfeld (4400 Einw.). St. Andreasberg (4000 Einw.) hat neben dem Bergbau große Vogelzucht und ist Luftkurort; Grund und Altenau siud heute vorwiegend Bäder, und Lautenthal und Wildemann beginnen es zu werden. Auch die beideu bedeutendsten Städte am Fuße des Oberharzes, Osterode und Goslar, standen in inniger Beziehung zum Bergbau. In Osterode liegt das alte Harzer Kornhaus; aus diesem Kornmagazine be- ziehen noch heute die Bergleute deu größten Teil ihres Brotkorns. Osterode (7300 Einw.) blüht auf durch lebhafte Industrien (Lederfabriken, Wollwaren- fabriken, Gipsmühleu und Holzfägewerke). Goslar ist der Ausgangspunkt des Harzer Bergbaues, ja überhaupt der Besiedelung des Harzes; seine Bedeutung für das Harzgebirge läßt sich kaum völlig erschöpfen. „Unter Kaiser Otto wird Goslar (Lager am Gießbache) zuerst in einer auf uns gekommenen Schrift er- wähnt. Die villa Goslar am Fuße des Rammelsberges lag inmitten des großen Königsgutes, zu dem der gesamte Oberharz und auch das breite Vorland am Nordfuße des Gebirges gehörte. Die Pfalz Werla, vou wo aus sich schon Heinrich I. der audriugeuden Ungarn erwehrte, lag an der Nordgrenze des großen Reichs- und Königsbesitzes bei dem heutigen Orte Burgdorf an der Oker. Als sich die Wälder in der Ebene lichteten, war dies Königshaus für die Jagden im Harzer Bannwalde etwas abseits gelegen. Dem Bedürfnis, einen näheren am Gebirge gelegenen Ausgangspunkt für die Jagden zu haben, mag Goslar seine Entstehung verdanken. Der erste der Kaiser, der oft und länger in Goslar weilte, ist Heinrich Ii.; ihm dankt auch der Ort die Erweiterung zur Stadt. Dieser Sachsenkaiser und die folgenden aus dem Stamme der Franken schufen den kleinen Ort zu einer herrlichen Residenzstadt um. Heinrich Iii. ließ in seinem geliebten Goslar durch den klugeu Mönch Beno den stolzen Dom, von dem nur noch die eigentümliche Vorhalle zu sehen ist, und das berühmte Kaiserhaus, deu ältesten uns erhalteueu Palast Deutschlands, erbauen. Von dem Kaiserhause siud die Nebenbauten verschwunden; der noch vorhandene Teil ist derjenige, in welchem die Reichsversammlungen abgehalten wurden. Vou dem Flügel, der die Wohn- gemacher euthielt, sind nur noch die Grundmauern zu sehen. Dieses Kaiserhaus liegt auf der Höhe des Kaiferbleeks. Heinrich der Schwarze konnte von hier aus die Stadt und seine Bauten überschauen. Es sollen hier elf deutsche Kaiser kürzere oder längere Zeit gewohnt haben und nicht weniger als 23 stolze Reichstage abgehalten sein. Der stolze Bau ist in seiner Geschichte ein Abbild des Deutschen Reiches; er ist wie dieses dem Verfalle und der Verachtung preisgegeben worden, und uoch im Anfang des vergangenen Jahrhunderts hat er als Getreidespeicher gedient. Als der Gedanke der Reichseinheit um die Mitte jenes Jahrhunderts im . deutschen Volke wieder auflebte, da gedachte man auch dieses alten Wahrzeichens

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 56

1910 - Hannover : Helwing
— 56 — die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen- besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog- tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig, Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen. Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen. Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig. Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm- schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig. Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August (1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu- tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer- fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln. Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver- wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er- fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen, auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem

3. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 55

1910 - Hannover : Helwing
geschrieben. Erst durch die Schristen Dr. M. Luthers, der ja in Mitteldeutschland lebte, ward das Hochdeutsche auch in dem nördlichen Deutschland nach und nach zuerst die Schriftsprache und dann auch die Umgangssprache der höheren Stände. In unserer Provinz wird noch heute sast überall in den Dörfern bis nahe an die Südgrenze der Provinz plattdeutsch gesprochen. Die Provinz Hannover als Staatswesen. Entstehung des Staatswesens. Unter großen Anstrengungen beugte Karl d. Gr. das Volk der Sachsen unter das Kreuz. Ein Jahr- hundert später regte sich schon das Sachsenvolk, um das Christentum auch jenseits der Elbe bei den Wenden zur Anerkennung zu bringen. Kaiser Otto d. Gr. setzte dann die beiden gefürchteten Slavenbezwinger, Gero und Hermann Billnng, als Markgrafen an der Elbe ein und im Jahre 950 ernannte er Hermann Billnng zum Herzog vou Sachsen. Als das Geschlecht der Billunger 1106 ansstarb, erbte Lothar von Supp- lingenbnrg die Herzogswürde. Lothar, der 1125 anch Kaiser wnrde, hatte nur eine Tochter, die er dem Herzog Heinrich dem Stolzen von Bayern vermählte. Durch diesen Heinrich den Stolzen, den Vater Heinrichs des Löwen, kommt das Geschlecht der Welsen nach Sachsen. Heinrich der Löwe (geb. 1128, gest. 1195), nach seines Vaters frühem Tode Erbe der Herzogtümer Bayern und Sachsen, war unter Kaiser Barbarossa der mächtigste Mann im Reiche. Er hatte zu seiuen Herzogtümern noch Eigenbesitze (Allode) in Schwaben und Oberitalien und eroberte daun auch das Slavenland von der Eider bis zur Peene, Doch wir wissen, daß den stolzen und tüchtigen Mann das Geschick ereilte; der einstige Freund Barbarossas wurde 1180 geächtet und seiner Länder für verlustig erklärt, weil er sich geweigert hatte, dem Kaiser in Italien beizustehen. Westfalen kam an das Erzbistum Köln; das Land zwischen der Weser und der unteren Elbe nahmen viele geistliche und weltliche Fürsten und Herreu eiu, die selbständig ohne Herzog regierten, und das östliche Stück an der mittleren Elbe und Saale erhielt ein Sohn Albrechts des Bären als Herzogtum. Dieser kleine Teil, das nördliche Stück der heutigen Provinz Sachsen, wurde jetzt das Herzogtum Sachsen geuannt. Der Kaiser ließ Heinrich dem Löwen aber seine Erbgüter, als er versprach, in die Verbannung zu seinem Schwiegervater nach England zu gehen. Heinrich kehrte aber bald wieder zurück, gewann einen Teil seiner Länder wieder und sührte den Kampf bis 1194 fort. Sein Sohn Otto wurde sogar der Gegenkönig der^Stansen; doch brachte die Krone ihm keinen Segen. Als Otto Vi. 1218 aus der Harzburg starb, ver- schwaud mit ihm das Welsenhans aus der Reihe der großen Reichssürsten. Otto das Kind, der Enkel Heinrichs des Löwen, war ein reicher Privatmann geworden, dessen Allodialbesitznngen allerdings von der Werra hinab bis zur Elbe bei Harburg reichten. Unter ihm begannen

4. Weltkunde - S. 126

1896 - Hannover : Helwing
126 Sprache zu halten und ließ Sangmeister aus Italien kommen, um den Gesang in den Kirchen zu bessern. Die deutschen Monatsnamen in unseren Kalendern stammen von ihm her. Im Jahre 814 starb Kaiser Karl auf der von ihm gebauten schönen Burg (Pfalz) in Aachen, 72 Jahre alt. Auf goldenem Seliel, umgürtet mit dem Kaiserschwerte, wurde sein Leichnam in der vom Kaiser selbst erbauten Marienkirche beigesetzt. Jetzt ruhen seine Gebeine in silbernem Sarge. § 41. Karls J^achfolger. Ludwig der Fromme, Karls jüngster Sohn, regierte von 814—840. Er war schwach und unbeständig und that, was geistliche und weltliche Ratgeber ihm rieten. Bald nach Antritt der Regierung nahm er seinen ältesten Sohn Lothar als Mitkaiser an und gab ihm Italien zu verwalten. Auch die übrigen beiden Söhne bekamen einen Landesteil, den sie unter der Oberhoheit des Kaisers regierten. Als ihm später von seiner zweiten Gemahlin noch ein Sohn, Karl (der Kahle zubcnannt) ge- boren wurde, teilte Ludwig auch diesem eine Provinz zu. Darüber kam es zum Kriege zwischen dem Vater und den drei ältesten Söhnen. Lothar wollte den Kaiser absetzen. Da traten sein Sohn Ludwig (der Deutsche) und die treuen Sachsen sür den Kaiser aus und retteten ihm die Krone. Aber als er später seinen jüngsten Sohn abermals begünstigte, nahmen die drei älteren ihn bei Kolmar aus dem „Lügenfelde" gefangen, und Lothar setzte ihn ins Kloster. Nochmals befreiten ihn die anderen Söhne. Bald teilte er auss neue und setzte Ludwig dabei sehr zurück. Da brach dieser mit Sachsen und Thüringern auf gegen den Vater. Kaiser Ludwig zog ihm entgegen, starb aber auf dem Zuge bei Ingelheim am Rhein (840). Er hatte das Reich sehr geschwächt, aber für die Kirche sehr gesorgt. Unter seiner Regierung wurde das Kloster Korv ey an der Weser gegründet. Von hier aus ging Ansgar mit anderen Missionaren zu den noch heidnischen Dänen und später auch nach Skandinavien, um dort das Evangelium zu predigen. Nach des Vaters Tode brach der Kampf der Söhne los. Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle standen gegen Lothar. Nachdem letzterer besiegt war, schlossen sie den Vertrag zu Verdun (843). Lothar wurde Kaiser und erhielt Italien und einen Strich Landes an der Rhone und am linken Rheinufer vom Mittelmeer bis zur Nordsee. Ludwig der Deutsche bekam alles Land östlich vom Rhein und den Rheingau. Karl der Kahle erhielt etwa das heutige Frankreich mit Ausnahme des südöstlichen Gebietes. Im Vertrage von Meisen (810) bekam Karl auch diese Lande, Ludwig dagegen nahm das heutige Elsaß-Lothringen und die Niederlande. Somit waren alle rein deutschen Stämme zu einem Reiche unter Ludwigs Zepter vereinigt. — In Frankreich, Spanien und Italien saßen Deutsche zwischen den Römern und Galliern. Diese Völker haben sich allmählich vermischt. Man nennt diese Mischvölker „romanische" Nationen. — Wir haben es in Zukunft vorzugsweise mit dem Reiche Ludwigs des Deutschen, also mit dem deutschen Reiche zu thun. Ludwig der Deutsche (843—816) herrschte über Franken, Bayern, Alamannen (Schwaben), Sachsen nebst Thüringern, Friesen und Lothringern. Sowohl er als auch sein Nachfolger Karl der Dicke (816—881) und Arnulf von Kärnten (881—899) wurden von deit^Normannen schwer bedrängt. Die Normannen kamen von den Küsten Skandinaviens als See- räuber in ihren kleinen Schiffen die Ströme herauf, brandschatzten Stadt und Land und schleppten unermeßliche Beute mit sich fort. Hamburg sank in Asche; Köln, Bonn, Paris. Toulouse, Sevilla wurden ausgeplündert. Endlich gelang es dem tapfern Kaiser Arnulf, sie bei Löwen in Belgien vernichtend aufs Haupt zu schlagen. Ihre Raubzüge aber hörten erst nach und nach auf. — Unter

5. Weltkunde - S. 162

1896 - Hannover : Helwing
162 wußte er zu erzählen, zu scherzen, zu unterhalten, wenn er im Kreise seiner Familie und Freunde saß. In solchen Stunden pflegte er auch die „edle Mufika," denn Gesang und Lautenspiel liebte und übte er. Dazu half und gab er in christlicher Barm- herzigkeit Armen und Notleidenden, wo er konnte. Am höchsten aber schätzen wir an ihm, daß er bei allem Ruhme und aller Ehre, die ihm zu teil wurden, stets demütig und bescheiden blieb und vor Gott nichts anders sein wollte, als ein armer Sünder, der aus Gnaden um Christi willen selig zu werden hoffte. In diesem Sinne ist er nach kurzer Krankheit in Eisleben am 18. Februar 1546 zur ewigen Ruhe eingegangen. Seine Gebeine ruhen in der Schloßkirche zu Wittenberg. § 74. Der schmalkaldische Krieg. Kurze Zeit vor Luthers Tode hatte Kaiser Karl V. alle seine Feinde besiegt. Nun wollte er die Protestanten zur katholischen Kirche zurückbringen. Der Papst hatte auf des Kaisers Wunsch ein Konzil nach Trident berufen. Karl V. forderte die protestantischen Fürsten auf, daran teil zu nehmen. Das verweigerten sie. Da griff der Kaiser zum Schwerte. Rasch rüsteten Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und viele protestantische Städte zum Kriege. Leider herrschte unter den Protestanten keine Einigkeit. Einer der protestantischen Fürsten, Herzog Moritz von Sachsen, hatte sogar mit dem Kaiser ein Bündnis geschlossen. Als nun der Kurfürst von Sachsen an der Donau stand, siel Moritz in dessen Land ein und eroberte es. Schnell eilte Johann Friedrich nach Sachsen und gewann sein Land zurück. Da zog der Kaiser ihm uach, setzte über die Elbe, schlug das sächsische Heer bei Mühlberg (1547) und nahm den Kurfürsten gefangen. Später ergab sich chm auch Philipp von Hessen. Nun erließ der Kaiser das Augsburger Interim, in welchem er befahl, daß die Protestanten zur katholischen Kirche zurückkehren sollten. Nur den Kelch beim Abendmahle und die Priesterehe ließ er ihnen. Bremen und Magdeburg wollten das Interim nicht annehmen. Da that der Kaiser sie in die Acht. Moritz, welcher Kurfürst geworden war, sollte Magdeburg zum Gehorsam zwingen. Er belagerte die Stadt auch; im geheimen aber sann er darauf, den so mächtigen Kaiser zu stürzen. Plötzlich marschierte er nach Innsbruck, wo der Kaiser weilte. Schnell floh dieser über die Alpen. Moritz zwang ihn zum Passauer Vertrage (1552), in welchem erden Protestanten freie Ausübung ihrer Religion und den gefangenen Fürsten die Freiheit geben mußte. Drei Jahre nachher kam der Augsburger Religionsfriede zustande (1555). In diesem Frieden erhielten die lutherischen Landesfürsten das Recht, frei zu bestimmen, welcher Kirche sie und ihre Unterthanen angehören wollten. Wenige Jahre darauf legte Karl V. die Krone nieder und starb 1558 im Kloster. Ihm folgte sein Bruder Ferdinand I.

6. Weltkunde - S. 164

1896 - Hannover : Helwing
164 sich einen eigenen König. Das war der Kurfürst Friedrich von der Pfa lz, das Haupt der Union. Er nahm die böhmische Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser war auf seiner Heimfahrt nach Wien bei dem Herzoge Maximilian von Bayern eingekehrt und hatte dessen Hülfe gewonnen. Maximilian war das Haupt eines katholischen Fürstenbundes (der "Liga). Er sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen. Am weißen Berge vor Prag kam es zur Schlacht, und die Böhmen wurden gänzlich geschlagen (1620). Der König Friedrich floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele der prote- stantischen Häupter der Böhmen hinrichten, und die katholische Kirche wurde in ganz Böhmen mit Gewalt wieder hergestellt. — Aber der Feldherr des flüchtigen Böhmenkönigs, Ernst von Mansfeld, führte den Krieg in Süddeutschland weiter. In Norddeutschland dagegen trat Christian von Braunschweig für die Protestanten auf. Der Feldherr der Liga, Tilly, besiegte beide nacheinander. Zum Danke für seine Hülfe wurde Maximilian von Bayern Kurfürst. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—1629) bildet den zweiten Abschnitt des 30jährigen Krieges. Ernst von Mansseld und Christian von Braunschweig hatten neue Kriegerscharen geworben und brandschatzten im nordwestlichen Deutschland. Tilly zog nun nach Westfalen und besiegte Christian bei Stadtlohn im Bistume Münster. Dann besetzte er Westfalen und Niedersachsen. Die Protestanten fürchteten das Schicksal Böhmens und erwählten den König Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten und vereinigten ihre Streitmacht mit der seinigen. Während dieser Zeit aber war ein kaiserliches Heer unter Wallen st ein auf den Kriegsschauplatz getreten. Wallenstein schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau. Auf der Flucht ereilte letzteren der Tod. Unterdes hatte Tilly den König Christian von Dänemark bei Lutter am Barenberge besiegt und in fein Land zurückgetrieben (1626). Wallenstein eroberte Mecklenburg und Pommern, aber das feste Stralsund konnte er nicht überwinden, trotzdem er geschworen hatte: „Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie doch herunter!" — Der Kaiser schloß endlich Frieden mit dem Dänenkönige und kam nun mit seinem Plane gegen das besiegte Deutschland heraus. Er erließ ein Gesetz (Edikt), welches befahl, daß alle seit dem Paffauer Vertrage eingezogenen Klöster und geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten, die alten katholischen Bistümer sollten wieder hergestellt und mit katholischen Kirchenfürsten besetzt werden. Alle katholischen Landesherren aber sollten das Recht haben, ihre protestantischen Unterthanen wieder katholisch zu machen (dieses Gesetz heißt das Restitutionsedikt [1629]). Jetzt zogen kaiserliche Beamte durch Deutschland, welche mit Hülse der wilden Söldnerscharen Tillys und Wallcnsteins das Edikt ausführen sollten. Der Kaiser hielt 1630 einen Reichstag zu Regensburg und setzte hier den Wallenstein ab, weil er ebenso gewaltthätig gegen Katholiken wie gegen Protestanten gehandelt hatte. Der schwedische Krieg. König Gustav Adolf von Schweden und sein Volk waren Protestanten. Sie wollten es nicht dulden, daß ihre Glaubensbrüder in Deutschland mit Gewalt wieder katholisch gemacht werden sollten. Dazu hatte der tapfere Schwedenkönig den Plan gefaßt, sein Reich zu vergrößern. Vor allem wollte er die Länder um die Ostsee herum besitzen. Des-

7. Weltkunde - S. 132

1896 - Hannover : Helwing
132 muß der Kaiser seine Macht vom Papste nehmen." Als „Stell- vertreter Christi auf Erden" — wie er sich nannte — wollte er Macht und Recht haben, Kaiser und Könige ein- und abzusetzen und die Völker von dem Eide der Treue gegen ihre Herren zu entbinden. Der Kaiser hat darum in Sachen' der Kirche nichts mehr dreinzureden. Keiner darf von ihm ein geistliches Amt gegen Geld und Geschenke annehmen. Wer es thut, begeht die Sünde der S i m o n i e und wird in den Bann gethan. Nur Geistliche wählen Geistliche und der Papst bestätigt sie. Der Kaiser darf auch in Zukunft keinen Geistlichen mehr einsetzen. (Es geschah das dadurch, daß der Kaiser ihn mit Ring und Stab belehnte). Dieses Recht der „Bekleidung mit Ring und Stab" (Investitur) steht dem Papst allein zu. Endlich sollen die Geistlichen durch gar nichts mehr an die weltlichen Dinge ge- bunden sein, deshalb verlangte Gregor die Ehelosigkeit der Geist- lichen (Cölt bat). — König Heinrich kümmerte sich nicht um die Befehle des Papstes. Da lud dieser ihn vor sein Gericht nach Rom. Nun ließ Heinrich ihn absetzen. Jetzt schleuderte der Papst den Bannfluch auf den König und setzte ihn ab. Zu seinem Un- glück traten die deutschen Fürsten auf die Seite des Papstes und verlangten, Heinrich solle sich binnen Jahresfrist vom Banne lösen, sonst würden sie einen andern König wählen. Da stieg Heinrich mitten im schrecklichen Winter (1077) über die Alpen ' und kam als Büßer vor den Papst nach Kanossa. Nachdem er drei Tage im Vorhofe des Schlosses im Büßerhemde geharrt, sprach ihn der Papst vom Banne los. Mit tiefer Erbitterung im Herzen kehrte Heinrich nach Deutschland zurück. Hier hatten die deutschen Fürsten bereits einen anderen König (den Herzog Rudolf von Schwaben) gewählt. Nun begann Heinrichs Kampf gegen Rudolf und den Papst. Lange schwankte das Glück, bis der Gegenkönig in siegreicher Schlacht unweit von Merseburg fiel. Einige deutsche Fürsten kehrten nun zu Heinrich zurück. Dieser rüstete jetzt ein Heer, zog nach Rom und zwang den Papst zur Flucht (1084) nach Salerno, wo er im folgenden Jahre starb. — Gegen Ende seiner Regierung mußte der Kaiser noch Die Empörung seiner Söhne erleben. Der älteste zwar starb schnell dahin. Der jüngere aber, welcher den Namen des Vaters trug, nahm den Kaiser gefangen und zwang ihn, der Krone zu entsagen. Da gelang es ihm, zu entfliehen. Schon brach der Kampf zwischen Vater und Sohn aufs neue aus, da starb Kaiser Heinrich (1106). Erst 5 Jahre nach seinem Tode wurde der Verstorbene vom Banne gelöst, und nun fanden seine Gebeine eine Ruhestatt in geweihter Erde. § 49. Heinrich V. ( 1106—1125), hinterlistig und treulos, aber voll Mut und kühner Entschlossenheit, suchte das gesunkene Ansehen der Kaiserkrone wieder herzustellen. Er wollte um jeden Preis das alte kaiserliche Recht der Investitur behaupten. Mit einem glänzenden Heere zog er nach Rom, nahm den Papst gefangen und zwang ihn, der Investitur zu entsagen und ihn zum Kaiser zu krönen (1111). Als der Kaiser fort war, erklärte der Papst

8. Weltkunde - S. 137

1896 - Hannover : Helwing
Burgherrn. Die kleineren Wohn- und Schlafgemächer der Burg hießen Kemnaten. Sie waren reich ausgestattet mit Ruhebetten und weichen Teppichen. Jede größere Burg hatte auch eine eigene Burgkapelle. Ein Hauptbollwerk zur Verteidigung der Burg bildete der Burg- fried, ein mächtiger, meist runder Turm, seitwärts nahe der inneren Mauer. Hoch oben wohnte der Turmwart, welcher von hier aus die Gegend weit und breit überwachen konnte. Tief unten war das schauer- liche Burgverließ, wo der Gefangenen ein gräßliches Dasein wartete. Auf einer Leiter stieg man in den oberen Teil des Turmes, wo Gemächer Menschen und Vorräte aufnehmen konnten, wenn alles andere bereits ver- loren war. So waren im ganzen die Burgen der mächtigen Herren beschaffen. Die kleineren Ritterburgen waren einfacher eingerichtet. In der Nähe der Burg lagen die Güter des Burgherrn. Zinsbauern und Hörige bauten den Acker, trieben Viehzucht, Handel und Gewerbe und lieferten dem Burgherrn alles, was er für sich und die Seinigen zum Lebensunterhalte bedurfte. Ihre Wohnungen lagen meist näher zu- sammen und bildeten das Dorf. Die Dörfler waren am übelsten daran, wenn der Feind zu blutigem Fehdekampfe gegen die Burg heranzog. Schutzlos und wehrlos mußten sie Mord und Brand, Raub und Verwüstung über sich ergehen lassen, und das kam leider nur zu oft vor. § 52. Lothar von Sachsen ei 125—1137) stammte aus Süpp- lingenburg im Herzogtum Braunschweig. Er war reich begütert im Sachsen- lande und trug die Herzogskrone dieses Landes. Seine großen Besitzungen lagen teils im Lüneburgischen (die billungischen Güter), teils im oberen Leine- gebiete bei Northeim (die northeimischcn Güter), teils in Braunschwcig (die brunoniscben Güter). In den Kämpfen zwischen den letzten salischen Kaisern und dem Papste hatte Lothar auf Seite der päpstlichen Partei gestanden. Deshalb wählte diese den mächtigen Sachscnherzog zum Kaiser. Da der Herzog Friedrich von Schwaben, ein Fürst aus dem Geschlecht der Hohenstaufen, die Kaiserkrone erhofft hatte, so wollte er Lothar nicht als Kaiser anerkennen. Der Kampf um die Krone begann. Um dem tapfern Staufer gewachsen zu sein, verband sich Lothar mit dem mächtigen Bayernhcrzoge Heinrich d. Stolzen und gab ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin. Später belehnte der Kaiser ihn noch mit dem Herzogtum Sachsen, so daß der stolze Welfe zwei Hcrzogskronen auf seinem Haupte vereinigte. Der Kampf zwischen Lothar und den staufischen Brüdern dauerte zehn Jahre, da unterwarfen sie sich dem Kaiser. — Lothar war inzwischen in Rom gewesen und hatte vom Papste die Kaiserkrone empfangen. Dazu hatte er vom Papste Tuscien zu Lehen genommen und war damit ein Vasall des Papstes geworden. In Deutschland herrschte er mit starker Hand und hielt Recht und Gerechtigkeit streng aufrecht. Wir merken insbesondere, daß er die Arbeit Kaiser Heinrichs I. wieder aufnahm, die Slavcnlande für Deutschland zurückzuerobern. Deshalb setzte er den tapfern Albrecht den Bären zum Markgrafen in die sächsische Nordmark (die preußische Altmark) ein. Dieser hat das Verlorene wieder- gewonnen und neue Gebiete dazu (vcrql. § 80). Lothar machte 1137 noch einen zweiten Zug nach Italien und besiegte die Normannen. Aus der Heimkehr starb er. Er liegt unter einem schönen Grabsteine in der alterffklostcrkirche zu Königslutter begraben. 6) Die hohenstaufischen Kaiser (1138—1254). § 53. Konrad Iii. (1138—1 152) war der erste Kaiser aus dem Hause der Hohenstaufen. Die Stammburg dieses Herrschergeschlechts lag im

9. Weltkunde - S. 138

1896 - Hannover : Helwing
138 schönen Schwaben. Konrads Wahl verdroß keinen mehr als den mächtigen Bayernherzog Heinrich den Stolzen, denn dieser hatte sicher gehofft, daß die deutschen Fürsten ihn wählen würden, weil er Kaiser Lothars Schwiegersohn war. Wenn Konrad sicher aus seinem Throne sitzen wollte, so konnte er nicht dulden, daß ein deutscher Fürst, der ihm nicht hold war, zwei Herzogtümer besitze. Konrad sprach ihm deshalb Sachsen ab und gab cs Albrecht dem Bären. Nun griff der stolze Heinrich zum Schwerte. Da that Kaiser Konrad ihn in die Acht und nahm ihm auch Bayern und gab es Leopold von Öster- reich. Heinrich starb im Anfange des Kampfes. Er hinterließ einen unmündigen Sohn, welcher des Vaters Namen trug. Er ist der nachmalige Herzog Heinrich der Löwe. Sein Oheim führte für ihn den Krieg, wurde aber bei Weinsbcrg von Konrad besiegt (1140). — Eine schöne Sage erzählt uns von der „Wcibcrtreue" der Weinsbcrgerinncn. — Zwei Jahre nach diesem Siege wurde der Friede geschlossen. Der Kaiser gab Sachsen an Heinrich den Löwen, Bayern an Leopolds Bruder; Albrecht der Bär bekam die Mark Branden- burg als selbständige Markgrasschaft. Wenige Jahre später zog Kaiser Konrad mit einem Kreuzbeere nach dem Morgenlaode (§ 50). Nach seiner Heimkehr plante er einen Römerzug, um sich die Kaiserkrone zu holen; da erkrankte er. In treuer Sorge um das Reich empfahl er den Fürsten seinen Neffen, den Herzog Friedrich von Schwaben, zum Kaiser. Bald darauf starb er. § 54l Friedrich I. der Rotbart (Barbarossa) regierte von 1152—1190. Er war Konrads Neffe. „Sein Körper war wohl- gebaut. das Haar blond, der Bart rötlich. Der ganze Ausdruck des Gesichtes war froh und heiter, die Haltung des Körpers männlich und würdevoll. Auf der Jagd wußte er den Bogen trefflich zu handhaben und den Spieß zu schleudern. An seiner Tafel herrschte das rechte Maß. In der Muttersprache war er beredt. Sehr eifrig las er die Schriften und Thaten der Alten. Die Armen beschenkte er gern mit eigener Hand. Dem Gottes- dienste wohnte er schon vor dem Tageslichte bei. Seine Kleidung war die vaterländische, einfach, aber würdig. Der Glanz der Kriegsrüstung war ihm lieber, als der Schmuck der Feste." Friedrichs Arbeit in Deutschland ging darauf aus, Frieden zu stiften. Fürsten, die den Frieden störten, verurteilte er zu der schimpflichen Strafe, einen Hund eine Strecke weit auf dem Rücken zu tragen. Mit den Welfen schloß er völligen Frieden. Das wurde ihm um io leichter, als der Welf Herzog Heinrich d. Löwe sein bester Freund war. Heinrich war Herzog von Sachsen. Friedrich gab ihm auch Bayern zurück. Dafür half Heinrich seinem Kaiser viele Jahre lang in den schweren Kämpfen, die ihm bevorstanden. Friedrichs Kriege in Italien sollten die kaiserliche Gewalt, welche man dort gering schätzte, wieder herstellen. Wir wissen schon, daß der Papst über dem Kaiser stehen wollte. Dazu kam, daß viele Städte in Italien reich und mächtig geworden waren (vergl. S. 135). Die Bürger derselben wollten von Gehorsam gegen den Kaiser nichts mehr wissen. Am trotzigsten zeigten sich die Bürger von Mailand; sic traten die Befehle Friedrichs mit Füßen. Aber bevor er sic strafte, wollte er sich erst die Kaiserkrone aufsetzen lasten. Sein erster Römer;ug führte ibn darum nach Rom, wo der Papst ihn zum Kaiser krönte (1155). Die darob erzürnten Römer schlug Herzog Heinrichs Schwert blutig darnieder. Der zweite Römerzug des Kaisers ging gegen Mailand. Mit einem gewaltigen Heere belagerte er die feste Stadt und zwang sic bald durch Hunger, sich zu ergeben (1158). Friedrich setzte jetzt einen

10. Weltkunde - S. 139

1896 - Hannover : Helwing
139 Statthalter in Mailand ein, der hart und streng regierte. Da empörten sich die Mailänder. Friedrich, der noch in Italien weilte, zog abermals gegen die Stadt und belagerte sie zwei Jahre lang. Da endlich kamen die Bürger Mailands barfuß und mit Schwertern am Halse zum Kaiser und ergaben sich auf Gnade und Ungnade. Sie mußten ihre Stadt verlassen und sich an vier verschiedenen Plätzen neue Orte bauen. Mailand selbst aber wurde zerstört (1162). Im folgenden Jahre zog Friedrich zum dritten Male nach Italien, um Frieden zu stiften, aber der Friede dauerte nicht lange, denn die Bürger vieler Städte waren erbittert darüber, daß der Kaiser ihre Freiheit und ihre Einkünfte so verringert hatte. Dazu hatte Friedrich sich auch mit dem Papste entzweit. Er rüstete jetzt zum v i e rt en N öm e rz u g e und marschierte gerades Weges gegen Rom (1166). Der Papst war bald in die Flucht getrieben. Da zwang eine Pest, welche im kaiserlichen Heere wütete, den Kaiser zum eiligen Rückzüge. Sofort schlossen viele Städte Obcritaliens den lombar- dischen Bund, bauten Mailand wieder auf und eine starke Festung (Alessandria) dazu. Der Papst wurde Bundesgenosse der Lombarden. Gegen diesen Bund machte Kaiser Friedrich seinen fünften Römerzug.' Leider ließ Herzog Heinrich der Löwe jetzt seinen kaiserlichen Freund, der ihn dringend um Hülse bat, im Stiche, und der Kaiser erlitt bei Legnano eine gänzliche Niederlage (1176). Da schloß er in Venedig Frieden mit dem Papste und in Konstanz mit dem lombardischen Bunde. Die Städte erkannten den Kaiser zwar als ihren Oberherrn an, aber ihre alten Rechte mußte er ihnen zurückgeben. Der Kampf mit Heinrich dem Löwen war des Kaisers nächste Aufgabe. Der gewaltige Sachsenherzog hatte seine Herr- schaft bis an die Ostsee ausgebreitet und Lübeck neu gegründet. Die Grafen und Bischöfe hielt er mit starker Hand im Gehorsam, deshalb waren ihm viele derselben feind. Sie verklagten ihn beim Kaiser, der ihn vor sein Gericht forderte. Als Heinrich nicht ge- horchte, nahm Friedrich ihm seine Herzogtümer. Bayern bekam Otto von Wittelsbach. Sachsen erhielt zum Teil der Erzbischof von Köln, zum Teil Bernhard von Anhalt. Da griff Heinrich zum Schwerte. Nun ächtete ihn der Kaiser und nahm ibm auch seine Erbgüter. Nach scharfen Kämpfen musste der Löwe sich unterwerfen (11811. Großmütig gab Friedrich ihm seine Erb- lande (Braunschweig-Lüneburg [i. § 52]) zurück, aber Heinrich mußte 3 Jahre in die Verbannung (nach England) gehen. Im Jahre 1 >95 ist er in Braunschweig gestorben, nachdem im Jahre zuvor Staufen und Welfen sich versöhnt hatten. Der sechste Römerzug Friedrichs war der schönste von allen. Der Kaiser kam in Frieden zu einem Hochzeitsfeste. Alles jubelte ihm zu. Mailand holte ihn im Triumphzuge ein, denn hier wollte Friedrich seinen Sohn und Nachfolger Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien, vermählen. Das geschah im Jahre 1186. — Fast in den Hochzeitsjubel hinein aber erscholl die Trauerkunde: „Jerusalem ist gefallen!" Sultan Saladin von Ägypten hatte die Stadt erobert. Da rüstete der greise Kaiser ein gewaltiges Heer zum Kreuzzuge svgl. S. 134). Doch es war ihm nicht beschieden, das h. Land den Ungläubigen zu entreißen. Er fand im Sales seinen Tod (1190), aber im Andenken, in der Sage und im Liede des deutschen Volkes lebt er bis auf den heutigen Tag.
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