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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Sprache zu halten und ließ Sangmeister aus Italien kommen, um den Gesang
in den Kirchen zu bessern. Die deutschen Monatsnamen in unseren Kalendern
stammen von ihm her.
Im Jahre 814 starb Kaiser Karl auf der von ihm gebauten
schönen Burg (Pfalz) in Aachen, 72 Jahre alt. Auf goldenem
Seliel, umgürtet mit dem Kaiserschwerte, wurde sein Leichnam in
der vom Kaiser selbst erbauten Marienkirche beigesetzt. Jetzt ruhen
seine Gebeine in silbernem Sarge.
§ 41. Karls J^achfolger. Ludwig der Fromme, Karls
jüngster Sohn, regierte von 814—840. Er war schwach und unbeständig und
that, was geistliche und weltliche Ratgeber ihm rieten. Bald nach Antritt der
Regierung nahm er seinen ältesten Sohn Lothar als Mitkaiser an und gab
ihm Italien zu verwalten. Auch die übrigen beiden Söhne bekamen einen
Landesteil, den sie unter der Oberhoheit des Kaisers regierten. Als ihm später
von seiner zweiten Gemahlin noch ein Sohn, Karl (der Kahle zubcnannt) ge-
boren wurde, teilte Ludwig auch diesem eine Provinz zu. Darüber kam es
zum Kriege zwischen dem Vater und den drei ältesten Söhnen. Lothar wollte
den Kaiser absetzen. Da traten sein Sohn Ludwig (der Deutsche) und die
treuen Sachsen sür den Kaiser aus und retteten ihm die Krone. Aber als er
später seinen jüngsten Sohn abermals begünstigte, nahmen die drei älteren ihn
bei Kolmar aus dem „Lügenfelde" gefangen, und Lothar setzte ihn ins Kloster.
Nochmals befreiten ihn die anderen Söhne. Bald teilte er auss neue und
setzte Ludwig dabei sehr zurück. Da brach dieser mit Sachsen und Thüringern
auf gegen den Vater. Kaiser Ludwig zog ihm entgegen, starb aber auf dem
Zuge bei Ingelheim am Rhein (840). Er hatte das Reich sehr geschwächt,
aber für die Kirche sehr gesorgt. Unter seiner Regierung wurde das Kloster
Korv ey an der Weser gegründet. Von hier aus ging Ansgar mit anderen
Missionaren zu den noch heidnischen Dänen und später auch nach Skandinavien,
um dort das Evangelium zu predigen.
Nach des Vaters Tode brach der Kampf der Söhne los. Ludwig der
Deutsche und Karl der Kahle standen gegen Lothar. Nachdem letzterer besiegt
war, schlossen sie den Vertrag zu Verdun (843). Lothar wurde Kaiser
und erhielt Italien und einen Strich Landes an der Rhone und am linken
Rheinufer vom Mittelmeer bis zur Nordsee. Ludwig der Deutsche bekam alles
Land östlich vom Rhein und den Rheingau. Karl der Kahle erhielt etwa das
heutige Frankreich mit Ausnahme des südöstlichen Gebietes. Im Vertrage von
Meisen (810) bekam Karl auch diese Lande, Ludwig dagegen nahm das heutige
Elsaß-Lothringen und die Niederlande. Somit waren alle rein deutschen
Stämme zu einem Reiche unter Ludwigs Zepter vereinigt. — In Frankreich,
Spanien und Italien saßen Deutsche zwischen den Römern und Galliern.
Diese Völker haben sich allmählich vermischt. Man nennt diese Mischvölker
„romanische" Nationen. — Wir haben es in Zukunft vorzugsweise mit dem
Reiche Ludwigs des Deutschen, also mit dem deutschen Reiche zu thun.
Ludwig der Deutsche (843—816) herrschte über Franken, Bayern,
Alamannen (Schwaben), Sachsen nebst Thüringern, Friesen und Lothringern.
Sowohl er als auch sein Nachfolger Karl der Dicke (816—881) und
Arnulf von Kärnten (881—899) wurden von deit^Normannen schwer
bedrängt. Die Normannen kamen von den Küsten Skandinaviens als See-
räuber in ihren kleinen Schiffen die Ströme herauf, brandschatzten Stadt und
Land und schleppten unermeßliche Beute mit sich fort. Hamburg sank in Asche;
Köln, Bonn, Paris. Toulouse, Sevilla wurden ausgeplündert. Endlich gelang
es dem tapfern Kaiser Arnulf, sie bei Löwen in Belgien vernichtend aufs Haupt
zu schlagen. Ihre Raubzüge aber hörten erst nach und nach auf. — Unter
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Deutsche Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl
Extrahierte Ortsnamen: Italien Aachen Karls Karls Italien Sachsen Sachsen Ingelheim_am_Rhein Skandinavien Italien Nordsee Rhein Rheingau Frankreich Niederlande Frankreich Spanien Italien Bayern Schwaben Sachsen Skandinaviens Hamburg Bonn Paris Toulouse Sevilla Belgien
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
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Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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wußte er zu erzählen, zu scherzen, zu unterhalten, wenn er im
Kreise seiner Familie und Freunde saß. In solchen Stunden
pflegte er auch die „edle Mufika," denn Gesang und Lautenspiel
liebte und übte er. Dazu half und gab er in christlicher Barm-
herzigkeit Armen und Notleidenden, wo er konnte. Am höchsten
aber schätzen wir an ihm, daß er bei allem Ruhme und aller Ehre,
die ihm zu teil wurden, stets demütig und bescheiden blieb und
vor Gott nichts anders sein wollte, als ein armer Sünder,
der aus Gnaden um Christi willen selig zu werden hoffte. In
diesem Sinne ist er nach kurzer Krankheit in Eisleben am
18. Februar 1546 zur ewigen Ruhe eingegangen. Seine Gebeine
ruhen in der Schloßkirche zu Wittenberg.
§ 74. Der schmalkaldische Krieg. Kurze Zeit vor
Luthers Tode hatte Kaiser Karl V. alle seine Feinde besiegt. Nun
wollte er die Protestanten zur katholischen Kirche zurückbringen.
Der Papst hatte auf des Kaisers Wunsch ein Konzil nach Trident
berufen. Karl V. forderte die protestantischen Fürsten auf, daran
teil zu nehmen. Das verweigerten sie. Da griff der Kaiser zum
Schwerte. Rasch rüsteten Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen,
Landgraf Philipp von Hessen und viele protestantische Städte zum
Kriege. Leider herrschte unter den Protestanten keine Einigkeit.
Einer der protestantischen Fürsten, Herzog Moritz von Sachsen,
hatte sogar mit dem Kaiser ein Bündnis geschlossen. Als nun
der Kurfürst von Sachsen an der Donau stand, siel Moritz in
dessen Land ein und eroberte es. Schnell eilte Johann Friedrich
nach Sachsen und gewann sein Land zurück. Da zog der Kaiser
ihm uach, setzte über die Elbe, schlug das sächsische Heer bei
Mühlberg (1547) und nahm den Kurfürsten gefangen. Später
ergab sich chm auch Philipp von Hessen. Nun erließ der Kaiser
das Augsburger Interim, in welchem er befahl, daß die
Protestanten zur katholischen Kirche zurückkehren sollten. Nur den
Kelch beim Abendmahle und die Priesterehe ließ er ihnen. Bremen
und Magdeburg wollten das Interim nicht annehmen. Da that
der Kaiser sie in die Acht. Moritz, welcher Kurfürst geworden
war, sollte Magdeburg zum Gehorsam zwingen. Er belagerte
die Stadt auch; im geheimen aber sann er darauf, den so mächtigen
Kaiser zu stürzen. Plötzlich marschierte er nach Innsbruck, wo
der Kaiser weilte. Schnell floh dieser über die Alpen. Moritz
zwang ihn zum Passauer Vertrage (1552), in welchem erden
Protestanten freie Ausübung ihrer Religion und den gefangenen
Fürsten die Freiheit geben mußte. Drei Jahre nachher kam der
Augsburger Religionsfriede zustande (1555). In diesem
Frieden erhielten die lutherischen Landesfürsten das Recht,
frei zu bestimmen, welcher Kirche sie und ihre
Unterthanen angehören wollten. Wenige Jahre darauf
legte Karl V. die Krone nieder und starb 1558 im Kloster. Ihm
folgte sein Bruder Ferdinand I.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I.
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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sich einen eigenen König. Das war der Kurfürst Friedrich
von der Pfa lz, das Haupt der Union. Er nahm die böhmische
Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser war auf seiner
Heimfahrt nach Wien bei dem Herzoge Maximilian von Bayern
eingekehrt und hatte dessen Hülfe gewonnen. Maximilian war
das Haupt eines katholischen Fürstenbundes (der "Liga). Er
sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen.
Am weißen Berge vor Prag kam es zur Schlacht, und die
Böhmen wurden gänzlich geschlagen (1620). Der König Friedrich
floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele der prote-
stantischen Häupter der Böhmen hinrichten, und die katholische
Kirche wurde in ganz Böhmen mit Gewalt wieder hergestellt. —
Aber der Feldherr des flüchtigen Böhmenkönigs, Ernst von
Mansfeld, führte den Krieg in Süddeutschland weiter. In
Norddeutschland dagegen trat Christian von Braunschweig
für die Protestanten auf. Der Feldherr der Liga, Tilly, besiegte
beide nacheinander. Zum Danke für seine Hülfe wurde Maximilian
von Bayern Kurfürst.
Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—1629) bildet den
zweiten Abschnitt des 30jährigen Krieges. Ernst von Mansseld und Christian
von Braunschweig hatten neue Kriegerscharen geworben und brandschatzten im
nordwestlichen Deutschland. Tilly zog nun nach Westfalen und besiegte
Christian bei Stadtlohn im Bistume Münster. Dann besetzte er Westfalen
und Niedersachsen. Die Protestanten fürchteten das Schicksal Böhmens und
erwählten den König Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten und
vereinigten ihre Streitmacht mit der seinigen. Während dieser Zeit aber war
ein kaiserliches Heer unter Wallen st ein auf den Kriegsschauplatz getreten.
Wallenstein schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau. Auf der Flucht ereilte
letzteren der Tod. Unterdes hatte Tilly den König Christian von Dänemark
bei Lutter am Barenberge besiegt und in fein Land zurückgetrieben (1626).
Wallenstein eroberte Mecklenburg und Pommern, aber das feste Stralsund
konnte er nicht überwinden, trotzdem er geschworen hatte: „Und wenn die
Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie doch herunter!"
— Der Kaiser schloß endlich Frieden mit dem Dänenkönige und kam nun mit
seinem Plane gegen das besiegte Deutschland heraus. Er erließ ein Gesetz
(Edikt), welches befahl, daß alle seit dem Paffauer Vertrage eingezogenen
Klöster und geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten, die
alten katholischen Bistümer sollten wieder hergestellt und mit katholischen
Kirchenfürsten besetzt werden. Alle katholischen Landesherren aber sollten das
Recht haben, ihre protestantischen Unterthanen wieder katholisch zu machen
(dieses Gesetz heißt das Restitutionsedikt [1629]). Jetzt zogen kaiserliche Beamte
durch Deutschland, welche mit Hülse der wilden Söldnerscharen Tillys und
Wallcnsteins das Edikt ausführen sollten. Der Kaiser hielt 1630 einen
Reichstag zu Regensburg und setzte hier den Wallenstein ab, weil er ebenso
gewaltthätig gegen Katholiken wie gegen Protestanten gehandelt hatte.
Der schwedische Krieg. König Gustav Adolf von
Schweden und sein Volk waren Protestanten. Sie wollten es
nicht dulden, daß ihre Glaubensbrüder in Deutschland mit Gewalt
wieder katholisch gemacht werden sollten. Dazu hatte der tapfere
Schwedenkönig den Plan gefaßt, sein Reich zu vergrößern. Vor
allem wollte er die Länder um die Ostsee herum besitzen. Des-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Maximilian_von_Bayern Maximilian Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Ernst_von
Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Tilly Maximilian
von_Bayern_Kurfürst Maximilian Ernst_von_Mansseld Ernst Christian
von_Braunschweig Tilly Christian Christian_Iv Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Christian_von_Dänemark Gustav_Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Prag Wien Norddeutschland Deutschland Westfalen Stadtlohn Westfalen Niedersachsen Dessau Pommern Deutschland Deutschland Tillys Schweden Deutschland
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Inhalt: Zeit: Geographie
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eine Steinfrucht. Sie läßt 3 Teile erkennen: die fleischige Hülle,
die harte Schale und den Samenkern. Während der Blüte kommen
auch die ersten, nach oben zugespitzten, zartgrünen Blätter aus
den Knospen. Ihr Rand hat Zähne wie eine Säge, er ist ge-
sägt. Sie bilden später mir den glatten, aschgrauen Ästen und
Zweigen eine schöne, schattige Krone. Die glatte, aschgraue
Rinde des Stammes rollt bei Verletzungen nach beiden Seiten
vom Stamme los. An der Wunde dringt der Saft hervor, der an
der Luft sich zu Kirsch gummi verdickt und die Wunde verschließt.
1. Betrachte im Mai und Juni öfter, wie sich der Fruchtknoten zur
Kirsche entwickelt! — 2. Welche Kirschenartcn kennst du? — 3. Lege Kirsch-
gummi und Fichtenharz in Wasser! Welchen Unterschied bemerkst du? —
4. Welche Tiere sehen den Kirschbaum mit reifen Früchten als ihren gedeckten
Tisch an?
§ 7. Der Apfelbaum. Bald nach dem Kirschbaume
blüht auch der Apfelbaum. Er ist zwar dem Kirschbaume ähnlich,
aber doch leicht von ihm zu unterscheiden. Die Blüten besitzen
auch einen fünfblätterigen Kelch, eine fünfblätterige Blumenkrone
und zahlreiche Staubblätter auf dem Rande des Kelches. Sie
sind jedoch kurz gestielt, Unterseite rötlich und in der Mitte des
Fruchtbodens mit 5 Griffeln und 5 Narben versehen. Der Frucht-
boden verwächst mit den 5 Fruchtknoten zu einer fleischigen Frucht.
Aus den Fruchtknoten entwickelt sich das fünffächerige Kernhaus.
l. Vergleiche Stamm, Krone, Rinde und Blatt des Apfel- und Kirsch-
baumes! — 2. Untersuche mit Hülfe eines Quer- und Längsschnittes das
Kernhaus des Apfels! — 3. Pflanze Apfelkerne in den Garten oder in
einen Blumentopf! — 4. Wie werden die Äpfel benutzt? — 5. Achte auf
Tiere, die dem Apfelbaume oder seinen Blüten und Früchten schaden!
§ 8. Obstarten. I. Rernobst. 1. Der Apfelbaum.
2. Der Birnbaum. Er ist für den Obstbau nicht so wichtig wie der
Apfelbaum, liefert jedoch vorzügliches Tafel- und gutes Backobst. 3. Die
Quitte, deren Früchte man einmacht. Ii. Steinobst, l. Die Pflaume
oder Zwetsche. Ihre Früchte weiden besonders zu Backobst und Pflaumen-
mus verwandt. 2. Die Krieche! wird in vielen edlen Sorten gern
angebaut (Mirabelle, Reineclaude). 3. Die Sauerkirsche und 4. die
Süßkirsche; beide werden in vielen Spielarten angepflanzt (Altes Land,
Werder bei Potsdam). 5. Die Weichselkirsche wird wegen ihres
duftenden Holzes angebaut. 6. Die Schlehe wächst wild. 7. Der
Pfirsich und 8. die Aprikose liefern sehr feines Tafelobst, gedeihen
bei uns nur in gut geschützten Lagen.
§ 9. Vvredvlung der Obstbäume. Die meisten bessern
Obstarten werden durch Veredelung aus geringeren Sorten gewonnen. Es
geschieht dies durch Okulieren, Kopulieren und Pfropfen, l. Das
Okulieren wird bei jungen Stämmchen vorgenommen, indem man ein Auge
(eine Knospe) vorsichtig mit einem Stückchen Bast und Holz vom Edelstamme
abhebt und unter die T förmig eingeschnittene Rinde des jungen Stämmchens
schiebt. Die Wunde wird mit Baumwachs bestrichen und mit Bast verbunden.
2. Das Kopulieren erfordert gleiche Dicke des Wildlings und des Edelrestes.
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mehrjährige Lebensdauer ermöglichen; mann nennt sie zweijährige und
ausdauernde Pflanzen. Samen, Wurzelstöcke, Knollen, Zwiebeln und Holz-
stämme sind Speicherorgane für die Pflanzen. Während der Wachstums-
zeit sammeln sie in ihnen die in den Blättern bereiteten Nahrungsstoffe an:
Stärkemehl, Zucker, Eiweiß, Fett und Salze. Die Speicherorgane
haben für die Pflanzen den Vorteil, daß sie bei Beginn der neuen Wachstums-
periode den jungen Keimen und Sprossen sofort reichliche Nahrung zuführen.
Für den Menschen beruht der wichtigste Nutzen der Pflanzen auf den Speicher-
organen.
1. Nenne Pflanzen mit mehl-, eiweiß-, fettreichen Samen! — 2. Welche
Pflanzen haben einen Wurzelstock, eine Knolle, eine Zwiebel, einen Holzstamm?
— 3. Von welchen Pflanzen benutzt der Mensch diese Speicherorgane? —
4. Welche Veränderungen gehen in den Speicherorganen während des Keimens
oder Sprossens vor?
§ 40. Der Negemvurm. Der Körper des Regenwurms
besteht aus vielen Ringen. Jeder Ring trägt zwei Paar hakenförmige
Borsten, welche zur Fortbewegung und zum Stemmen beim Graben dienen.
Der Kopf ist nicht deutlich zu erkennen. Augen und Ohren fehlen ihm;
doch hat er Empfindung für Hell und Dunkel, und die leiseste Erschütterung
des Bodens fühlt er. Der erste Kopfring ist ein beweglicher, runder
Lappen zum Tasten und Greifen; darunter liegt das Maul. Der Regen-
wurm atmet durch die Haut: er kann weder im Staube noch im Wasser
leben. Das rote Blut bewegt sich in zwei Hauptadern auf dem Rücken
und am Bauche. — Wir treffen den Regenwurm überall im Boden an.
In der wärmeren Jahreszeit hält er sich in den oberen Erdschichten aas
und kommt nachts und bei Regen an die Oberfläche. Im Winter geht
er bis 2 m tief in die Erde. Er „frißt" sich durch die Eide. Verwesende
Pflanzen und Tierstoffe, welche dem Boden beigemengt sind, dienen ihm
zur Nahrung. Bisweilen zieht er Laub, Stroh, junge Pflanzen in die
Erde und verzehrt die faulig gewordenen Teile. Auch zarte Pflanzen-
wurzeln reißt er wohl ab und wird dadurch schädlich. Er vermehrt sich
jährlich mehrere Male durch 3 — 6 Eier, von denen aber nur eins aus-
kommt, während die anderen dem jungen Wurme zur Nahrung dienen. —
Die Regenwürmer sind für das Tier- und Pflanzenleben von großer Be-
deutung. Sie verwandeln faulende Tier- und Pflanzenstoffe in Fleisch
und schaffen dadurch Nahrung für eine große Zahl von Tieren. (Maul-
wurf, Spitzmaus, Igel, Dachs, Fuchs, viele Vögel, Kröten, Eidechsen,
Käfer). Den Boden lockern sie bis in bedeutende Tiefe und machen ihn
durchlässig für Wasser und Lust. Dadurch wird seine Verwitterung zu frucht-
barer Ackererde unv die Verwesung der Pflanzen- und Tierstoffe beschleunigt.
1. Warum braucht der Regenwurm keine Augen? — 2. Wie ist er ge-
färbt? — 3. Warum sollte man den Regenwurm nicht zum Fischen verwenden?
— 4. Woran erkennt man das Vorhandensein des Regenwurms? — 5. Suche
eine kleine Art des Regenwurms in Blumentöpfen! — 6. Warum muß der
Regenwurm im Staube und im Wasser ersticken?
§ 41. Der Maulwurf. Der Maulwurf ist durch seinen
ganzen Körperbau für den Aufenthalt in der Erde eingerichtet.
Der walzenförmige, langgestreckte Körper ist ohne einen äußerlich
wahrnehmbaren Hals; die Beine sind kurz; der Kopf ist zu einem
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brüten sie weder aus, noch kümmern sie sich um die ausge-
schlüpften Jungen.
1. Wie bewegt sich die Ringelnatter? — 2. Wie ist die Zunge der Ringel-
natter beschaffen? — 3. Was ist ein Natternhemd? — 4 Woran ist die
Ringelnatter leicht kenntlich?
§ 86. Kleingetier des Teiches. 1. Die Stechmücke.
Den schlanken Leib tragen zwei kräftige Flügel spielend und tanzend
durch die Luft. Zwei Schwingkolben an langen Stielen helfen das
Singen beim Fliegen erzeugen. Lange, dünne Beine beschweren den Leib
nicht übermäßig, heben ihn aber beim Niedersitzen hoch genug, daß der
Stechrüssel senkrecht aufgesetzt werden kann. Die Fühler des Weibchens
sind quirlig behaart. Sie dienen als Geruchswerkzeuge, die dem blut-
gierigen Tiere anzeigen, wo es Blut zu saugen giebt. Nur das Weibchen
sticht; das unschädliche Männchen ist an den federbuschartigen, großen
Fühlern kenntlich. Der Rüffel ist eine Scheide, in welcher 4 spitze Stech-
borsten verborgen sind. Mit ihnen werden 4 feine Löcher in die Haut
gebohrt. Ein scharfer Saft, der in die Wunde strömt, bewirkt unter
Jucken und Brennen das Herbeiströmen des Blutes. Von diesem saugt
sich die Mücke fast bis zum Platzen voll. — Während die Mücke tanzend
über dem Wasser auf und ab spielt, läßt sie ein Ei nach dem anderen
ins Wasser fallen. Die entstehende Larve trägt an den Leibesringen
Schwimmborsten und am Hinterteile einen behaarten Busch, der sie an der
Oberfläche schwimmend erhält. Seitlich davon ragt eine lange Atemröhre
aus dem Wasser. Die Larve führt ein Räuberleben im Wasser. Die
Larve verwandelt sich in eine Puppe, die ebenfalls lebhaft im Wasser
umherschwimmt und am Kopfe zwei Atemröhren hat. Millionen von
Mücken entsteigen endlich dem Waffer und können zur Landplage werden.
— 2. Die Libelle oder Wasserjungfer ist für ein Räuberleben in
der Luft ausgerüstet. 4 große Flügel befähigen sie zu äußerst raschem
Fluge und zu schnellen Wendungen. Eine engmaschige, netzförmige Äderung
verleiht den Flügeln große Festigkeit. Der lange, dünne Leib leistet beim
Fluge Dienste als Steuer. Die großen Netzaugen, welche den ganzen
Kopf umhüllen, ermöglichen ein Sehen nach allen Seiten. Die 6 kurzen,
starken Beine mit scharfen Krallen stehen vor den Flügeln, so daß sich
Flügel und Beine gegenseitig nicht hindern und diese stets zum Greifen
und Tragen der Beute bereit sind. Endlich bilden auch die Oberkiefer
2 scharfe Scheeren. — Die Larve ist ein Räuber im Wasser. Zum Er-
greifen der Beute dient die eigentümlich eingerichtete Unterlippe. Sie
besteht aus drei zusammenklappbaren Gliedern, von denen das vorderste
eine mehrzähnige Zange bildet. Fischbrut, Larven von Mücken und Wasser-
käfern und selbst die eigenen Genossen dienen als Beute. — Die Puppe
unterscheidet sich von der Larve nur durch die Flügelscheiden. Wenn das
geflügelte Insekt ausschlüpfen will, verläßt die Puppe das Wasser und
kriecht an einem Schilfstengel oder dergl. in die Höhe. Die Haut springt
nach einigen Minuten längs des Rückens auf und die Libelle kommt
hervor. Manchmal erhebt sich die 4-fleckige Libelle zu Tausenden aus dem
Wasser und zieht in großen Schwärmen nach Nordwesten. — 3. Wasser-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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300-sacher Vergrößerung kleine Stäbchen, welche lebhaft in der Flüssigkeit
umherschwimmen. Diese Stäbchen sind H e u P i l z e oder H e u b a c i l l e n.
Die Sporen derselben befanden sich an den getrockneten Grashalmen. In
dem Heuausgusse keimen sie, indem aus jeder Spore ein Schlauch heraus-
wächst, der sich bald in zwei Hälften teilt und an der Teilungsstelle
trennt (spaltet). Jedes Stück bekommt an den beiden Enden Schwing-
fäden, mit denen es sich im Wasser bewegt. Durch neue Teilungen ent-
stehen aus wenigen Sporen bald Millionen von Pflanzen. Diese trennen
sich nun nicht mehr, sondern bilden lange Fäden und zuletzt schleimige
Flocken. Schließlich entstehen in den Zellen solcher Fäden wieder Sporen,
die nach dem Austrocknen des Wassers leicht vom Winde fortgeführt
werden. Unter günstigen Umständen erzeugen sie neue Kolonieen des
Heupilzes. — Dem Heupilz ähnliche Pilze hat man mit Hülfe scharfer
Mikroskope eine große Menge entdeckt. Nach der Art ihrer Vermehrung
nennt man sie Spaltpilze. Sie bestehen stets nur aus einer Zelle
und sind die kleinsten lebenden Wesen, welche wir kennen. Wo irgend
etwas sauer wird (Milch, Bouillon, Gurken u. s. w.), wo irgend etwas
fault (Äpfel, Kartoffeln) oder verwest (Pflanzen- und Tierkörper), da
sind sie thätig. Von der größten Wichtigkeit sind aber für uns die
Spaltpilze als Erreger von Krankheiten. Diphtheritis, Cholera,
Blattern, Tuberkulose, Influenza und andere ansteckende Krankheiten werden
durch solche Spaltpilze verursacht. Ihre Keime gelangen durch die Atemluft
und die Speisen in Lunge und Magen und von da ins Blut. In diesem
finden sie eine so günstige Nährflüssigkeit, daß sie sich in kurzer Zeit un-
glaublich vermehren und das Blut zersetzen. Frische Luft, Sonnenlicht,
peinliche Reinlichkeit und eine gute Ernährung des Körpers sind die besten
Schutzmittel gegen diese unsere kleinsten Feinde.
I. Wodurch schützen wir uns vor den Blattern? — 2. Warum werden
ansteckende Krankheiten durch die Schule und durch den Arzt bei der Polizei
angemeldet? — 3. Warum dürfen Kinder, die an ansteckenden Krankheiten
litten, die Schule längere Zeit nicht besuchen? — 4. Was geschieht mit den
Wohnräumcn, Betten, Kleidern solcher Kranken? — 5. Gieb Desinfektions-
mittel und ihre Anwendung an! — 6. Wodurch kann Trinkwaffer für uns
gefährlich werden? — 7. Warum soll man in Krankenzimmern nicht essen? —
8. Was ist Blutvergiftung?
§ 103. Gärungspilze. Stellt man eine zuckerhaltige Flüssig-
keit, z. B. frischen Saft aus Möhren, Runkelrüben, Birnen u. s. w. einige
Tage in einem offenen Gefäße an einen warmen Ort, so sieht man bald
Blasen aufsteigen, und nach einiger Zeit bildet sich auf dem Boden ein
weiblicher Niederschlag. Unter dem Mikroskope erweist sich, daß derselbe
aus kleinen, runden Zellen besteht, die schnurförmig aneinander hängen.
Wir haben Hefe oder G ä r u n g s p i l z e vor uns. Ihre Sporen schweben
überall in der Luft, senken sich in die offenstehende Flüssigkeit und finden
in der Stärke, dem Zucker und Eiweiß der Flüssigkeit einen ihnen zu-
sagenden Nährstoff. Sie vermehren sich ebenso rasch, wie die Spaltpilze,
aber nicht durch Spaltung, sondern durch Sprossung. Während ihres
Wachstumss geht in der Flüssigkeit eine merkwürdige Veränderung vor
sich. Die Stärke wird in Zucker, der Zucker in Weingeist und Kohlen-.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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hinter dem Kopfe wieder ausströmen. Das Wasser berührt auf
diesem Wege die Kiemenblätter und die geringe Menge Lust,
welche darin enthalten ist, genügt dem Goldfische zur Reiniguug
seines Blutes. Der Goldfisch vermag sich geschickt und
schnell im Wasser zu bewegen. Das Steigen und Sinken
erleichtert ihm die Schwimmblase im Innern seines Körpers,
welche er beliebig zusammendrücken und ausdehnen kann. Sein
Körper durchschneidet leicht das Wasser, denn er ist nach vorn,
hinten, oben und unten keilförmig. Dazu_ ist er mit glatten
Schuppen bedeckt, die wie Dachziegeln übereinander liegen. Ein
Schleimüberzug macht den ganzen Körper schlüpfrig. Zur Fort-
bewegung dient vorzüglich die kräftige Schwanzflosse. Indem
sie abwechselnd von rechts nach links schlägt, treibt sie den Körper
vorwärts und dient zugleich als Steuer. 2 Bauch- und 2 Brust-
flossen, eine Rücken- und eine Afterflosse helfen außerdem rudern
und halten den Körper im Gleichgewichte. D e r G o l d f i s ch muß
seine Nahrung ausschließlich im Wasser suchen. Dabei
nützen ihm Gehör und Geruch wenig, wohl aber das Gesicht.
Darum kaun er auch sehr gut sehen, aber jedenfalls nur wenig
riechen und hören. Seine liebste Nahrung sind Ameisenpuppen
und Oblaten. Will man Goldfische recht lange erhalten, so muß
man sie in ein größeres Wassergefäß setzen und nicht zu reichlich
füttern. Kann man einige Wasserpflanzen mit in dem Gefäße
haben, so bleibt das Wasser länger gut. — Der Goldfisch stammt
aus China.
1. Welche Bedeutung haben die Wasserpflanzen sür das Wasser des Be-
hälters? — 2. Warum muß das Wasser ohne Wasserpflanzen öfter erneuert
werden? — 3. Was fehlt dem Goldfische zwischen Kopf und Rumpf? —
4. Welche Lage nimmt ein toter Goldfisch ein? Warum?
§ Ii9. Der Haushund. Die vielen Arten des Haus-
hundes sind nach Größe, Gestalt und Fähigkeiten sehr verschieden.
Alle besitzen jedoch einen langgestreckten Körper, der an den Weichen
eingezogen ist, eine gleichfalls gestreckte Schnauze mit starken
Schneidezähnen, langen, etwas gekrümmten Fangzähnen
und zahlreichen nicht sehr spitzen Backen;ähnen. Die elastischen
Beine sind im Verhältnis zum Körper lang und lassen sich vor-
zugsweise von vorn nach hinten bewegen, nur wenig nach der
Seite. Die Füße haben eine derbe Sohle und starke,'nicht sehr
spitze Krallen. Diese Körpereinrichtungen zeigen, daß der Hund
zu schnellem, andauerndem Laufen und zum Erfassen der Beute
während des Laufens geeignet ist. Damit Zunge und Hals durch
das heftige Laufen und Atmen nicht trocken werden, schwitzt der
Hund durch die Zunge. Die Sinne des Hundes sind scharf; be-
sonders ist der Geruchssinn sehr fein. Sein Gehör ist ebenfalls
ausgezeichnet. Das Auge ist nicht bei allen Hundearten gleich
scharf. — Der Hund ist uns ungemein wertvoll durch seine
seelischen Vorzüge geworden. Die scharfen Sinne befähigen ihn
zu großer Wachsamkeit. An Klugheit und Gelehrigkeit
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TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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geschickt, springt in der Not 12—16 m tief hinab und läßt sich an fast
senkrechten Felswänden auf den kräftigen Hufen hinabrntschen. Die Heimat
der Gemse sind die oberen Waldregionen der Alpen, wo sie in Nudeln lebt.
4. Der Steinadler ist der König der Vögel. Er ist 1 m lang
und klaftert über 2 in. Auf unzugänglichen Felswänden der Hochgebirge
legt er seinen Horst an. Das Weibchen legt 2—3 Eier. Die Jungen
sind unersättliche Fresser, deshalb ist das Jagdgebiet eines Adlerpaares
sehr groß. Aus großer Höhe erspäht er seine Beute, senkt sich in Schrauben-
linien herab und stößt dann in schräger Richtung auf sein Opfer. Er
raubt alles, was da kreucht und fleucht, wofern er es nur überwältigen
kann. — Die Geier nähren sich vornehmlich von Aas. Sie bewohnen
auch die Hochgebirge. Lämmergeier, Kondor.
I. Vergleiche Hirsch und Renntier! — 2. Wozu richtet man den braunen
Bären ab? — 3. Erzähle von der Bärenjagd und dem Bärenfangc! — 4. Der
Bär in der Fabel! — 5. Unterscheide Zehen- und Sohlengänger! — 6. Be-
schreibe die Gefahren der Gemsjagd! — 7. Vergleiche Gemse, Ziege und Reh!
V. Lau und Leben -es menschlichen Körpers.
§ 138. Bildung des Körpers im allgemeinen.
1. Der menschliche Körper ist zweiseitig symmetrisch gebaut. Die
Hauptteile desselben sind Kopf, Rumpf und Gliedmaßen. Am
Kopfe unterscheidet man Schädel und Gesicht. Dem Rumpfe dient
die Wirbelsäule als Stütze. Er besteht aus Hals, Brust und
Bauch. Letztere beiden werden durch das Z werch sell getrennt und ent-
halten die Eingeweide. Der untere Teil des Rumpfes heißt Becken.
An dasselbe schließen sich die unteren Gliedmaßen oder die Beine;
an den Schultern befinden sich die oberen Gliedmaßen oder die
Arme. — 2. Der Grundbestandteil unseres Körpers ist die Zelle. Die
chemischen Bestandteile, die Form und die Verbindung der einzelnen Zellen
sind verschieden; dadurch entstehen die verschiedenen Gewebe des Körpers:
Binde-, Knorpel-, Knochen-, Muskel- und Nervengewebe.
Aus der Vereinigung mehrerer Gewebe entstehen die Organe, d. s.
Körperteile, welche zu einer Gesamtleistung zusammenwirken, z. B. Lunge,
Leber, Gehirn, Auge, Ohr u. s. w. Gleichartig gebildete und gleichen
Zwecken dienende Organe nennt man ein System. Wir betrachten die
Systeme der Ernährung: 1. Verdauungs-, 2. Gefäß-, 3. At-
mungssystem, der Bewegung: 4. Knochen-, 5. Muskelsystem
und der Empfindung: 6. Nervensystem.
I. Gieb die Lage folgender Körperteile an: Stirn, Hinterhaupt, Schläfe,
Scheitel, Nacken, Achsel, Ellenbogen, Handwurzel, Ferse, Hüfie u. s. w.! —
2. Warum ist bei den meisten Menschen die rechte Seite stärker entwickelt als
die linke? — 3. Welche Körperteile sind einmal, welche zweimal vorhanden?
§ 138. I. Die Ernährung. A. Nahrungsstoffe und
Nahrungsmittel. Unser Körper verrichtet fortwährend die mannig-
fachsten Thätigkeiten und erzeugt in seinem Innern Wärme. Dadurch
werden die Körperstoffe abgenutzt und ausgeschieden. Sie müssen durch
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]