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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto Ottos Albrecht Johann Ernst August Georg Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg_Ii Georg Anna_König Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Innerste fließt zur Leine; kein anderer Fluß ist dem Bergbau und dem Hütten-
betriebe so dienstbar geworden wie die Innerste; mehrere Silberhütten und Poch-
werke werden durch sie und ihre Nebenflüsse in Betrieb gehalten. Die Bode
rauscht iu dem engsten und wildesten Tale des Gebirges herab (bei Rübeland die
Baumanns- und die Bielshöhle mit massenhaften Überresten vorweltlicher Tiere und
die am besten zugängliche und darum am meisten besuchte Hermannshöhle mit
schönen weißen Tropfsteingebilden) und fließt durch das große Felsentor zwischen
Hexentanzplatz und Roßtrappe (bei Thale) in das Tiefland zur Saale. Ihr
Okertal.
Nebenfluß, die Holtemme, stürzt in der „Steinernen Renne", fast zu Schaum
aufgelöst, über Klippenmassen vom Brocken hinab und wird an Gefälle nur von
ihrer Schwester Ilse übertroffen.
Klima. Das Klima des Harzes zeigt manche Besonderheiten. In
dem Tieflande und Hügellande unserer Provinz vertreibt der Frühling
allmählich den Winter; diesen langsam heranziehenden Frühling kennt
man im Harze nicht.
Sobald Ausgangs Mai die eisigen Dämme im Harzgebirge gebrochen und
die dicke» Schneemassen der Waldungen von den durchdringenden Sonnenstrahlen
geschmolzen sind, tritt plötzlich starke Wärme ein, und ohne daß die Anmut des
schaffenden Frühlings bemerklich gewesen wäre, tritt plötzlich der Sommer wunderbar
rasch herein. Es ist eine herrliche Zeit, wenn der Sommer in den Harz zieht;
die Kraniche, die Amseln, die Schnepfen sind seine Vorboten. Alle treuen Begleiter
des Frühlings konnnen über Nacht angezogen, und auf eiumal lebt der Wald von
buntem, singendem Gevögel. Der Schnee der höchsten Berge schwindet, die ge-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Unterhalb Holzminden hat sich in einer Laufstrecke von 30 km
Länge die Weser in zahlreichen Windungen ihren Weg durch den Muschel-
kalk gegraben. In diesem schmalen Durchbruchstale springen bald links,
bald rechts efeuumrankte Felsen in den Fluß vor, die uicht einmal
einer Straße neben dem Flusse Raum ließen. Steingeröll hat den Strom
stark eingezwängt, und zornig rollen die Wellen über das harte Gestein.
Der Glanzpunkt in dieser Flußgasse zwischen Polle und Bodenwerder
ist die Teuselsmühle. An halbkreisförmiger Krümmung steht eine Reihe
wundersamer Felszacken am linken Stromufer. Aus den Felssteinen
hervor brechen starke Quellen, deren Wasser in die Weser stürzt. Eben
solch schäumender Gießbach treibt eine klappernde Mühle, die wie ein
Schwalbennest am Felsen hängt; das ist die Teufelsmühle.
Von Bodenwerder ab bis zum Eintritte des Fluffes iu das Flach-
laud bei Minden erweitert sich das Flußtal zu einer weiten Mulde, in
der der fette Schlamm in einer Breite von mehreren Kilometern das
feste Gestein überdeckt.
Ans der rechten Talseite
sieht man die viel be-
suchten Höhen des Sün-
tels und der Weserkette
(S. 14), die sich im Bogen
nach Westen ziehen. Aus
dieser Strecke liegen die
kleinen hessischen Städt-
chen Oldendorf und
Rinteln. Durch die
merkwürdige Bergspalte
der Porta tritt die Weser
dann in die Ebene. Zu-
vor nhumt sie die vom
Teutoburger Walde kom-
mende Werre auf. Eiu
besonderer Anziehnngs-
punkt in diesem Talbecken
ist die alte Rattensänger-
stadt Hameln.
Hameln liegt am rechten
Flußufer, an einem Platze,
wo das Haupttal recht ver-
engt ist und von Westen und
Osten kleine Nebentäler ein-
münden. Felsenriffe, die
den Fluß durchsetzeu, und
eine Insel erleichterten die
Anlage einer Brücke. Von
besonderer Schönheit ist
m W ... , . , Hamelns Umgebung durch
Rattenfangerhaus in Hameln. ^
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Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
126
Sprache zu halten und ließ Sangmeister aus Italien kommen, um den Gesang
in den Kirchen zu bessern. Die deutschen Monatsnamen in unseren Kalendern
stammen von ihm her.
Im Jahre 814 starb Kaiser Karl auf der von ihm gebauten
schönen Burg (Pfalz) in Aachen, 72 Jahre alt. Auf goldenem
Seliel, umgürtet mit dem Kaiserschwerte, wurde sein Leichnam in
der vom Kaiser selbst erbauten Marienkirche beigesetzt. Jetzt ruhen
seine Gebeine in silbernem Sarge.
§ 41. Karls J^achfolger. Ludwig der Fromme, Karls
jüngster Sohn, regierte von 814—840. Er war schwach und unbeständig und
that, was geistliche und weltliche Ratgeber ihm rieten. Bald nach Antritt der
Regierung nahm er seinen ältesten Sohn Lothar als Mitkaiser an und gab
ihm Italien zu verwalten. Auch die übrigen beiden Söhne bekamen einen
Landesteil, den sie unter der Oberhoheit des Kaisers regierten. Als ihm später
von seiner zweiten Gemahlin noch ein Sohn, Karl (der Kahle zubcnannt) ge-
boren wurde, teilte Ludwig auch diesem eine Provinz zu. Darüber kam es
zum Kriege zwischen dem Vater und den drei ältesten Söhnen. Lothar wollte
den Kaiser absetzen. Da traten sein Sohn Ludwig (der Deutsche) und die
treuen Sachsen sür den Kaiser aus und retteten ihm die Krone. Aber als er
später seinen jüngsten Sohn abermals begünstigte, nahmen die drei älteren ihn
bei Kolmar aus dem „Lügenfelde" gefangen, und Lothar setzte ihn ins Kloster.
Nochmals befreiten ihn die anderen Söhne. Bald teilte er auss neue und
setzte Ludwig dabei sehr zurück. Da brach dieser mit Sachsen und Thüringern
auf gegen den Vater. Kaiser Ludwig zog ihm entgegen, starb aber auf dem
Zuge bei Ingelheim am Rhein (840). Er hatte das Reich sehr geschwächt,
aber für die Kirche sehr gesorgt. Unter seiner Regierung wurde das Kloster
Korv ey an der Weser gegründet. Von hier aus ging Ansgar mit anderen
Missionaren zu den noch heidnischen Dänen und später auch nach Skandinavien,
um dort das Evangelium zu predigen.
Nach des Vaters Tode brach der Kampf der Söhne los. Ludwig der
Deutsche und Karl der Kahle standen gegen Lothar. Nachdem letzterer besiegt
war, schlossen sie den Vertrag zu Verdun (843). Lothar wurde Kaiser
und erhielt Italien und einen Strich Landes an der Rhone und am linken
Rheinufer vom Mittelmeer bis zur Nordsee. Ludwig der Deutsche bekam alles
Land östlich vom Rhein und den Rheingau. Karl der Kahle erhielt etwa das
heutige Frankreich mit Ausnahme des südöstlichen Gebietes. Im Vertrage von
Meisen (810) bekam Karl auch diese Lande, Ludwig dagegen nahm das heutige
Elsaß-Lothringen und die Niederlande. Somit waren alle rein deutschen
Stämme zu einem Reiche unter Ludwigs Zepter vereinigt. — In Frankreich,
Spanien und Italien saßen Deutsche zwischen den Römern und Galliern.
Diese Völker haben sich allmählich vermischt. Man nennt diese Mischvölker
„romanische" Nationen. — Wir haben es in Zukunft vorzugsweise mit dem
Reiche Ludwigs des Deutschen, also mit dem deutschen Reiche zu thun.
Ludwig der Deutsche (843—816) herrschte über Franken, Bayern,
Alamannen (Schwaben), Sachsen nebst Thüringern, Friesen und Lothringern.
Sowohl er als auch sein Nachfolger Karl der Dicke (816—881) und
Arnulf von Kärnten (881—899) wurden von deit^Normannen schwer
bedrängt. Die Normannen kamen von den Küsten Skandinaviens als See-
räuber in ihren kleinen Schiffen die Ströme herauf, brandschatzten Stadt und
Land und schleppten unermeßliche Beute mit sich fort. Hamburg sank in Asche;
Köln, Bonn, Paris. Toulouse, Sevilla wurden ausgeplündert. Endlich gelang
es dem tapfern Kaiser Arnulf, sie bei Löwen in Belgien vernichtend aufs Haupt
zu schlagen. Ihre Raubzüge aber hörten erst nach und nach auf. — Unter
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Deutsche Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl
Extrahierte Ortsnamen: Italien Aachen Karls Karls Italien Sachsen Sachsen Ingelheim_am_Rhein Skandinavien Italien Nordsee Rhein Rheingau Frankreich Niederlande Frankreich Spanien Italien Bayern Schwaben Sachsen Skandinaviens Hamburg Bonn Paris Toulouse Sevilla Belgien
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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wußte er zu erzählen, zu scherzen, zu unterhalten, wenn er im
Kreise seiner Familie und Freunde saß. In solchen Stunden
pflegte er auch die „edle Mufika," denn Gesang und Lautenspiel
liebte und übte er. Dazu half und gab er in christlicher Barm-
herzigkeit Armen und Notleidenden, wo er konnte. Am höchsten
aber schätzen wir an ihm, daß er bei allem Ruhme und aller Ehre,
die ihm zu teil wurden, stets demütig und bescheiden blieb und
vor Gott nichts anders sein wollte, als ein armer Sünder,
der aus Gnaden um Christi willen selig zu werden hoffte. In
diesem Sinne ist er nach kurzer Krankheit in Eisleben am
18. Februar 1546 zur ewigen Ruhe eingegangen. Seine Gebeine
ruhen in der Schloßkirche zu Wittenberg.
§ 74. Der schmalkaldische Krieg. Kurze Zeit vor
Luthers Tode hatte Kaiser Karl V. alle seine Feinde besiegt. Nun
wollte er die Protestanten zur katholischen Kirche zurückbringen.
Der Papst hatte auf des Kaisers Wunsch ein Konzil nach Trident
berufen. Karl V. forderte die protestantischen Fürsten auf, daran
teil zu nehmen. Das verweigerten sie. Da griff der Kaiser zum
Schwerte. Rasch rüsteten Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen,
Landgraf Philipp von Hessen und viele protestantische Städte zum
Kriege. Leider herrschte unter den Protestanten keine Einigkeit.
Einer der protestantischen Fürsten, Herzog Moritz von Sachsen,
hatte sogar mit dem Kaiser ein Bündnis geschlossen. Als nun
der Kurfürst von Sachsen an der Donau stand, siel Moritz in
dessen Land ein und eroberte es. Schnell eilte Johann Friedrich
nach Sachsen und gewann sein Land zurück. Da zog der Kaiser
ihm uach, setzte über die Elbe, schlug das sächsische Heer bei
Mühlberg (1547) und nahm den Kurfürsten gefangen. Später
ergab sich chm auch Philipp von Hessen. Nun erließ der Kaiser
das Augsburger Interim, in welchem er befahl, daß die
Protestanten zur katholischen Kirche zurückkehren sollten. Nur den
Kelch beim Abendmahle und die Priesterehe ließ er ihnen. Bremen
und Magdeburg wollten das Interim nicht annehmen. Da that
der Kaiser sie in die Acht. Moritz, welcher Kurfürst geworden
war, sollte Magdeburg zum Gehorsam zwingen. Er belagerte
die Stadt auch; im geheimen aber sann er darauf, den so mächtigen
Kaiser zu stürzen. Plötzlich marschierte er nach Innsbruck, wo
der Kaiser weilte. Schnell floh dieser über die Alpen. Moritz
zwang ihn zum Passauer Vertrage (1552), in welchem erden
Protestanten freie Ausübung ihrer Religion und den gefangenen
Fürsten die Freiheit geben mußte. Drei Jahre nachher kam der
Augsburger Religionsfriede zustande (1555). In diesem
Frieden erhielten die lutherischen Landesfürsten das Recht,
frei zu bestimmen, welcher Kirche sie und ihre
Unterthanen angehören wollten. Wenige Jahre darauf
legte Karl V. die Krone nieder und starb 1558 im Kloster. Ihm
folgte sein Bruder Ferdinand I.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I.
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
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Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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sich einen eigenen König. Das war der Kurfürst Friedrich
von der Pfa lz, das Haupt der Union. Er nahm die böhmische
Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser war auf seiner
Heimfahrt nach Wien bei dem Herzoge Maximilian von Bayern
eingekehrt und hatte dessen Hülfe gewonnen. Maximilian war
das Haupt eines katholischen Fürstenbundes (der "Liga). Er
sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen.
Am weißen Berge vor Prag kam es zur Schlacht, und die
Böhmen wurden gänzlich geschlagen (1620). Der König Friedrich
floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele der prote-
stantischen Häupter der Böhmen hinrichten, und die katholische
Kirche wurde in ganz Böhmen mit Gewalt wieder hergestellt. —
Aber der Feldherr des flüchtigen Böhmenkönigs, Ernst von
Mansfeld, führte den Krieg in Süddeutschland weiter. In
Norddeutschland dagegen trat Christian von Braunschweig
für die Protestanten auf. Der Feldherr der Liga, Tilly, besiegte
beide nacheinander. Zum Danke für seine Hülfe wurde Maximilian
von Bayern Kurfürst.
Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—1629) bildet den
zweiten Abschnitt des 30jährigen Krieges. Ernst von Mansseld und Christian
von Braunschweig hatten neue Kriegerscharen geworben und brandschatzten im
nordwestlichen Deutschland. Tilly zog nun nach Westfalen und besiegte
Christian bei Stadtlohn im Bistume Münster. Dann besetzte er Westfalen
und Niedersachsen. Die Protestanten fürchteten das Schicksal Böhmens und
erwählten den König Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten und
vereinigten ihre Streitmacht mit der seinigen. Während dieser Zeit aber war
ein kaiserliches Heer unter Wallen st ein auf den Kriegsschauplatz getreten.
Wallenstein schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau. Auf der Flucht ereilte
letzteren der Tod. Unterdes hatte Tilly den König Christian von Dänemark
bei Lutter am Barenberge besiegt und in fein Land zurückgetrieben (1626).
Wallenstein eroberte Mecklenburg und Pommern, aber das feste Stralsund
konnte er nicht überwinden, trotzdem er geschworen hatte: „Und wenn die
Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie doch herunter!"
— Der Kaiser schloß endlich Frieden mit dem Dänenkönige und kam nun mit
seinem Plane gegen das besiegte Deutschland heraus. Er erließ ein Gesetz
(Edikt), welches befahl, daß alle seit dem Paffauer Vertrage eingezogenen
Klöster und geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten, die
alten katholischen Bistümer sollten wieder hergestellt und mit katholischen
Kirchenfürsten besetzt werden. Alle katholischen Landesherren aber sollten das
Recht haben, ihre protestantischen Unterthanen wieder katholisch zu machen
(dieses Gesetz heißt das Restitutionsedikt [1629]). Jetzt zogen kaiserliche Beamte
durch Deutschland, welche mit Hülse der wilden Söldnerscharen Tillys und
Wallcnsteins das Edikt ausführen sollten. Der Kaiser hielt 1630 einen
Reichstag zu Regensburg und setzte hier den Wallenstein ab, weil er ebenso
gewaltthätig gegen Katholiken wie gegen Protestanten gehandelt hatte.
Der schwedische Krieg. König Gustav Adolf von
Schweden und sein Volk waren Protestanten. Sie wollten es
nicht dulden, daß ihre Glaubensbrüder in Deutschland mit Gewalt
wieder katholisch gemacht werden sollten. Dazu hatte der tapfere
Schwedenkönig den Plan gefaßt, sein Reich zu vergrößern. Vor
allem wollte er die Länder um die Ostsee herum besitzen. Des-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Maximilian_von_Bayern Maximilian Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Ernst_von
Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Tilly Maximilian
von_Bayern_Kurfürst Maximilian Ernst_von_Mansseld Ernst Christian
von_Braunschweig Tilly Christian Christian_Iv Ernst_von_Mansfeld Ernst Tilly Christian_von_Dänemark Gustav_Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Prag Wien Norddeutschland Deutschland Westfalen Stadtlohn Westfalen Niedersachsen Dessau Pommern Deutschland Deutschland Tillys Schweden Deutschland
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Inhalt: Zeit: Geographie
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wir Blüten an den Algen. Sie vermehren sich entweder durch Teilung
der Zellen oder durch Bildung besonderer B r u t z e l l e n, die man Sporen
nennt. Diese sind entweder Schwärmsporen oder Dauersporen.
Erstere bewegen sich mittelst feiner Wimpern im Wasser, bis sie einen
geeigneten Ort zum Anwachsen finden. Die Dauersporen fallen auf den
Grund der Gewässer und behalten auch während des Winters oder bei
Dürre ihre Lebenskraft. Für das Tierleben im Wasser sind die Algen
von größter Wichtigkeit. Vermöge ihres Blattgrüns können sie Kohlensäure
aus dem Wasser aufnehmen und Sauerstoff abscheiden. Sie helfen dadurch
das Wasser für Tiere bewohnbar machen. Vielen Tieren sind sie außerdem
eine willkommene Nahrung. — Mehrere Arten der kleinsten Algen besitzen
zierliche Kieselschalen, die beim Absterben der Pflanzen erhalten bleiben.
Da diese Arten sich ungeheuer rasch vermehren, so findet man an ver-
schiedenen Stellen meterdicke Lager solcher Kieselpanzer. Man nennt sie
Kieselguhr (Oberohe bei Celle). — Die untergetauchten Blüten-
pstanzen sind entweder am Grunde festgewachsen, wie das Tausend-
blatt und die Wasserpest, oder sie schwimmen frei im Wasser, wie
das Hornblatt und der Wasserschlauch. Alle diese Pflanzen be-
ziehen sowohl ihre Nährsalze als auch Kohlensäure und Sauerstoff aus
dem Wasser, und zwar nehmen sie diese Stosse mit ihrer ganzen Oberfläche
auf und geben auch auf ihrer ganzen Oberfläche Sauerstoff ab. Da bei
dieser Arbeit eine große Berührungsfläche zwischen Wasser und Pflanze
von Vorteil ist, so sind die untergetauchten Blätter entweder borstenartig
zerschlitzt oder lang und schmal. Spaltöffnungen haben diese Blätter
natürlich nicht. Für das Tierleben haben die untergetauchten Blütenpflanzen
dieselbe Bedeutung wie die Algen.
1. Beobachte die Wände eines offenen Glasgesäßes, in welchem längere
Zeit Wasser gestanden hat! — 2. Untersuche den grünen Überzug von Bäumen,
Hotzwerk, Steinen! — 3. Welche Verwendung findet Kieselguhr? — 4. Suche
mittelst eines Glastrichters und einer Medizinflasche Sauerstoff aus unterge-
tauchten Pflanzen aufzufangen! — 5. Warum sterben Goldfische, wenn das
Wasser nicht öfter erneuert wird?
_ § 84. Der Wasserfrosch. In jedem Teiche lebt eine
große Gesellschaft von Wasserfröschen. Gern sitzen sie auf erhöhten
Stellen am Ufer oder aus dem Blatte einer Wasserpflanze, um
sich zu sonnen. Naht Gefahr, so springen sie ins Wasser und
verbergen sich am Grunde. Zum Springen und Schwimmen
leisten dem Frosche seine langen Hinterbeine, deren Zehen durch
Schwimmhäute verbunden sind, vorzügliche Dienste. Der stark
niedergedrückte, vorn zugespitzte Kopf'durchschneidet leicht das
Wasser. Die Nasenlöcher kann er schließen, damit kein Wasser
hineindringt. Er atmet durch Lungen und muß deshalb bald
wieder an die Oberfläche kommen. Freilich müssen wir scharf zu-
sehen, wenn wir ihn erblicken wollen; denn seine grün gefärbte
Oberseite mit gelben Streifen und schwarzen Punkten laßt ihn
kaum von demswasser und den Wasserpflanzen unterscheiden. Mit
den großen Augen erspäht er seine Beute: Fliegen, Mücken,
Bienen, Spinnen, Schnecken u. dergl. Plötzlich öffnet er sein
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
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Metallglanz und schwarzen Strich, ist noch härter und schwerer als Rot-
eisenerz und zeigt sich oft magnetisch. — Aus den Eisenerzen gewinnt
man im Hochofen das Roh- oder Gußeisen. Die Eisenerze werden
zerkleinert („gepocht") und mit einem Zuschlage von Kalk, Gips,
Quarz u. s. w. vermischt. Darauf bringt man sie von oben schichtweise
mit Kohlen in den 15 — 20 m hohen Ofen. Dieser wird „angeblasen",
und nun beginnt zunächst der Zuschlag und darauf das Eisen zu schmelzen.
Das Eisen, welches schwerer als die Schlacke ist, sammelt sich unten im
Ofen und wird in Rinnen von Sand abgelassen, wo es erkaltet. Das
Roh- oder Gußeisen hat beim Schmelzen 3—6 °/0 Kohle aufgenommen.
Dadurch ist es leicht schmelzbar, aber auch sehr spröde geworden. Man
kann es wohl feilen und bohren, aber nicht schmieden. Das Schmiede-
eisen erhält man durch Entkohlung des Gußeisens. Es ist grau gefärbt,
besitzt nur 0,2 °/0 Kohle, ist daher weich, dehnbar, von sehnigem, faserigem
Bruch und hat die wichtige Eigenschaft, daß es sich schmieden' und
„schweißen" läßt. Es ist schwer schmelzbar. Der Stahl vereinigt die
Eigenschaften des Guß- und des Schmiedeeisens; denn er läßt sich schmelzen
wie das Gußeisen und schmieden und schweißen wie das Schmiedeeisen.
Sein Gehalt an Kohle hält die Mitte zwischen den andern beiden Eisen-
sorten. Er ist sehr elastisch und hat die äußerst wertvolle Eigenschaft,
daß er sich weich machen und härten läßt. Alles Eisen rostet im
Wasser und an der feuchten Luft, d. h. es verbindet sich mit Sauerstoff
zu wasierhaltigem Eisenoxyd. Die Verwendung des Eisens ist uralt.
Unsere Vorfahren in der Norddeutschen Tiefebene benutzten den Rasen-
eisenstein zur Gewinnung desselben. Es ist unser nützlichstes und unent-
behrlichstes Metall.
1. Glühe etwas Ortstein, Brauneisenstein oder Eisenrost in einem Probier-
cylinder und beobachte die Glasröhre während des Glühens und den Rückstand
nach demselben! — 2. Lege ein angefeuchtetes und ein trockenes Stück Eisen
(Nagel) einige Tage hin und untersuche sie dann! — 3. Was ist Hammer-
schlag? — 4. Gieb Gegenstände an, welche aus Gußeisen, Schmiedeeisen, Stahl
angefertigt werden!
D. Am Teiche.
§ 80. Einleitung Der Teich ist rings von einem
Schilfdickicht umgeben, aus welchem die Rohrkolben sich
emporheben und die gelben Blüten der Schwertlilie hervor-
leuchten. Am feuchten Uferrande finden wir die lilafarbene Minze
und das blaue Vergißmeinnicht. Das Wasser ist dicht von
der grünen Wasserlinse und den großen Blättern der Teich-
rose bedeckt. Die Blätter des weißblühenden Wasserhahnen-
fußes sind teils untergetaucht, teils auf der Oberfläche schwimmend.
Auch Hornblatt und Wasserpest haben untergetauchte Blätter.
Über dem Teiche spielen Mückenschwärme und schwirren
schimmernde Libellen. Frösche springen bei unserm Nahen
ins Wasser. Egel, Kaulquappen und Molche schlängeln
sich durch das Wasser. Teich muscheln, Schnecken und
mancherlei anderes kleines Getier ziehen wir in unserem Netze oder
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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mit einem Schöpfgefäße herauf. Vielleicht gelingt es uns auch,
eine Ringelnatter in der Nähe des Teiches zu entdecken oder
mit Semmelbrocken kleinere Fische ans Ufer zu locken. Als alte
Bekannte begrüßen wir Storch und Schwalbe, die hier reich-
lich Nahrung finden. Der Fischreiher lauert am Teiche eben-
falls auf Beute, und die Bachstelze hüpft mit zierlichen Sprüngen
am Ufer. Wilde Enten rauschen aus dem Schilfdickicht empor.
Der Teich vereinigt also eine reiche Fülle von Pflanzen und Tieren
in seinem Wasser und an seinen Ufern.
§ 81. Das Schilfdickicht. Es wird von Sumpfpflanzen
gebildet. Im feuchten Uferrande wachsen zunächst Segge, Vergißmeinnicht,
Minze, Schwertlilie und Wasserschierling. Etwas weiter vom Ufer entfernt
erheben sich Schilfrohr, Igel- und Rohrkolben. Im tiefern Wasser stehen
meterhohe Binsen. 1. Die scharfkantige Segge hat einen drei-
kantigen Stengel ohne Knoten. Stengel und Blätter sind scharf, da in
ihnen Kieselstückchen eingelagert sind. Die Tiere fressen die Seggen deshalb
nicht gern. Die Blüten bilden Ähren, die aus grünen weiblichen oder
schwarzbraunen männlichen Blüten bestehen. Sie sind wie die Gräser
Windblütler. Die Seggen oder Riedgräser wachsen auf sumpfigem, saurem
Boden und taugen als Viehfutter nicht viel. — 2. Das Sumpf-
vergißmeinnicht. Der Stengel desselben ist kahl, während alle anderen
Vergißmeinnichtarten behaarte Stengel und Blätter zum Schutze gegen
Verdunstung besitzen. Diese Schutzvorrichtung ist beim Sumpfvergißmein-
nicht überflüssig. Die Röhre der himmelblauen Blumenkrone ist durch
5 gelbe Schuppen verschlossen, damit kurzrüsselige Honigsucher abgehalten
werden. — 3. Die Wafserminze ist eine Verwandte des Bienensaugs
und Salbeis, obwohl die Blumenkrone nicht zweilippig, sondern trichter-
förmig ist. Sie liefert einen Beweis dafür, daß für eine Pflanze Fremd-
bestäubung vorteilhafter ist als Selbstbestäubung; denn neben den
Zwitterblüten kommen weibliche Blüten vor, die nur durch Insekten
befruchtet werden. Diese Blüten bringen regelmäßig die vollkommensten
Früchte. — Die Blätter der Krauseminze und Pfefferminze ver-
wendet man zu Thee, außerdem gewinnt man aus der Pfefferminze das
stark riechende flüchtige Pfefferminzöl. — 4. Die Schwertlilie.
Sie gehört zu den uns bekannten Liliengewächsen. Den Namen Schwert-
lilie hat sie von den schwertförmigen Wurzelblättern, die aus dem vielfach
verzweigten, knolligen Wurzelstocke kommen und sich scheidenartig umschließen.
Die gelbe Blütenhülle wird aus 3 ausrechten und 3 zurückgeschlagenen
Blättern gebildet. Auf dem 3-fächerigen Fruchtknoten stehen 3 blumen-
blattähnliche Narben. Sie wölben sich wie ein Dach über die 3 Staub-
blätter. Da sich diese nun nach unten öffnen, die Narben aber nur oben
belegungsfähig sind, so ist eine Selbstbestäubung ausgeschlossen. Die
Fremdbestäubung wird durch Hummeln vermittelt, welche zu den am
Grunde der Hüllblätter liegenden Honigbehältern gelangen wollen. Dabei
müßen sie mit ihrem Kopfe zunächst die Narbe und darauf den Staub-
beutel berühren. — Die deutsche Schwertlilie mit blauer Blüte wird
als Zierpflanze im Garten gezogen. — 5. Der Wasserschierling.
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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C. Fluß und Tcich.
tz L38. Eittleitunq. Beim Eintritt von Tauwetter
werden Teiche, Seeen und Flüsse von der Eisdecke befreit und
das Schmelzwasser des Schnees läßt die Flüsse hoch anschwellen.
Sind die Ufer nicht durch Weidenpflanzungen oder sonstwie
befestigt, so werden sie leicht gerissen, und es sind oft kostspielige
Ufer bauten zu ihrer Herstellung notwendig. Was der Fluß
aber an einer Stelle hinwegnimmt, schwemmt er an einer anderen
als Sand- oder Kies bank wieder an. Diese Arbeit hat der
Fluß seit Jahrtausenden betrieben und dadurch sein Bett in der
Ebene mannigfach verändert, im Gebirge aber ein tiefes Fluß-
thal gebildet. An den Seiten derselben können wir stellenweise
noch die Gesteinsschichten erkennen, die das Wasser nach und
nach durchnagt hat, während eine Grube in dem Schwein m-
lande nahe beim Flusse die Schichten zeigt, welche der Fluß neu
gebildet hat. — Sind die Hochfluten des Winters gefallen, so
stellt der Fischer seine Netze und Körbe wieder aus, um die Be-
wohner des Wassers für unseren Tisch zu fangen. Dabei haben
wir Gelegenheit, die wichtigsten Fische unserer Flüsse und Teiche
kennen zu'lernen: den Flußbarsch, den Karpfen, die Schleie,
das Rotauge oder Rotfederchen, den Hecht und den Aal.
Die Fische werden nicht nur vom Menschen verfolgt, sondern von
Räubern unter ihresgleichen, vom Fischreiher und namentlich vom
Fischotter. — Außer Fischen liefert der Fluß den wohlschmecken-
den Krebs auf die Tafel.
§ 839. Fische. 1. Der Flußbarsch. Er ist von grangelber
Farbe und mit dunkelgrünen Querbinden versehen. Seine Flossen sind
rot und enden in scharfe Stacheln, namentlich die doppelte Rückenflosse.
Er ist ein gefräßiger Räuber und hält sich in allen nicht zu flachen
fließenden und stehenden Gewässern auf. Viele Feinde verhindern seine
zu starke Vermehrung, obgleich das Weibchen an 300 000 Eier absetzt.
Sein Fleisch ist schmackhaft. — Mit dem Flußbarsch ist der Sander
oder Sandart in Len Flüsien des nordwestlichen Deutschlands ver-
wandt. Auch der Stichling gehört hierher. Er zeichnet sich durch
zwei Stacheln vor der Rückenflosse und zwei am Bauche aus und kommt
in fast allen Teichen und Wassergräben vor. Das Männchen baut im
Sande oder zwischen Pflanzen ein Rest aus Blättern, bewacht die vom
Weibchen hineingelegten Eier und bringt die herausschlüpfenden Jungen
mit dem Maule ins Rest zurück. 2. Der Rarpfen ist gleichsam das
Haustier unter den Fischen. Er wird in Teichen vielfach gezüchtet, kommt
jedoch auch in unseren Flüssen vor, wenn sie schlammigen Grund und
Pflanzenwuchs haben. Er ist auf dem Rücken bläulichgrün, am Bauche
gelb. Der Spiegelkarpfen ist mit drei Reihen sehr großer Schuppen
besetzt. Am Oberkiefer trägt der Karpfen 4 Bartfäden, welche ihm als
Tastorgane dienen. — Das Rotauge oder Rotfederchen (Kühling)
ist unser gemeinster Flußfisch. In Gestalt gleicht er dem Karpfen, ist
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]