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1. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 17

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
8. Entstehung des deutschen Ritter- und Bürgertums. 17 Wälder, um nur das nackte Leben zu retten. Weder die zarte Unschuld der Kinder, noch das ehrwürdige Haupt der Greise fand Erbarmung." Schon die zwergenhafte Gestalt, der stechende Blick des tiefliegenden Auges, das gebräunte, häßliche Gesicht und das fast ganz geschorene Haupt erfüllte die Deutschen mit Furcht und Abscheu. In Bezug auf Bewaffnung und Kampfesweise waren sie den Hunnen ähnlich, und ihre gepanzerten Rosse verstanden sie mit großer Gewandtheit zu lenken. Von dem deutschen Kaiser Arnulf gegen die Mähren herbeigerufen, wagten sie unter dessen Sohn Lndwig Iv., die Brandfackel auch uach Deutschland und namentlich nach Bayern zu tragen. Zweimal schlug der tapfere Schyre Luitpold ihre Heerhaufen und errichtete als Schutzwehr die Ennsburg. Auch andere Stammherzoge und geistliche Würdenträger fochten ritterlich gegen die Barbaren. Als sie aber 907 mit verstärkter Macht ihre Angriffe wiederholten, unterlagen Deutschlands Heere; der tapfere Luitpold, die Bischöfe von Freising, Salzburg 2c. befanden sich unter den Toten. Wie eine schäumende Flut wälzten sich die Räuberscharen über die deutschen Gaue, und nur durch Zahlung eines jährlichen Tributs vermochte sie Ludwig zum Abzüge zu bewegen. Als der Bayernherzog Arnulf den Tribut verweigerte, fielen sie neuerdings in sein Land ein, erlitten aber bei Öttingen am Inn 912 schwere Verluste. Allein erst die entscheidenden ' - Niederlagen durch Heinrich I. 933 bei Merseburg und durch Otto I. auf dem Lechfelde 955 bändigten ihre Raub- und Kriegslust und zwangen sie zu festen Wohnsitzen hinter den Grenzen der ihnen entrissenen Ostmark. 8. Entstehung des deutschen Ritter- und Bürgertums. a. Anfänge des Rittertums. Die Entstehung des deutschen Rittertums reicht in das altgermanische Gemeindeleben zurück. Schon damals gab es außer den Freien (Alodbesitzern) auch Edle mit bedeutendem Grundbesitz, woraus Fürstenfamilien und ein hoher Adel entstanden. Die wenig begüterten Edlen gehörten zum niedern Adel. Da sich bei unsern Vorfahren das väterliche Stammgut gewöhnlich nur auf den ältesten Sohn vererbte, so scharten

2. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 20

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
20 Erster Abschnitt. Vornehmeren Vasallen, um der Krönung des neuen Königs beizuwohnen. Nach derselben setzte man sich zum Mahle, wobei der Herzog von Franken als Truchseß, der von Schwaben als Mundschenk, der Lothringer als Kämmerer und der Bayer als Marschall die Hofdienste versahen. Aus dieser Huldigung entsprangen die Reichserzämter, deren Inhaber später zum ausschließlichen Rechte der Kaiserwahl gelangten. b. Streitigkeiten im Innern. Ottos Streben war vor allem auf die Befestigung der von seinem Vater begründeten Reichseinheit gerichtet. Er betrachtete die Herzoge, welche ihn gewählt, nicht mehr als seines gleichen, sondern nur als Beamte des Reiches, und dies verwickelte ihn in eine Reihe innerer Fehden. Die Fürsten von Bayern und Böhmen weigerten sich, die Lehenspflicht zu leisten; die Herzoge von Franken und von Lothringen machten mit seinem aufrührerischen Bruder Heinrich gemeinsame Sache. Zu diesen mächtigen Gegnern gesellte sich zuletzt auch der erste Geistliche des Reiches, der Erzbischof von Mainz. Die Aufrührer erlagen jedoch Ottos Gewalt. Eberhard von Franken fiel im tapfern Kampfe; der Lothringer fand seinen Tod auf der Flucht in den Fluten des Rheins, auch Heinrich unterwarf sich und erhielt das Herzogtum Bayern. Allein auch dadurch wurde der innere Friede nicht gänzlich hergestellt, da die Empörungen sich immer von neuem wiederholten. c. Kämpfe gegen Slaven und Dänen. Trotz dieser blutigen Familienzwiste mußte Otto fast jedes Jahr gegen die Slaven an der Elbe und Oder kämpfen, welche die deutsche Herrschaft abzuschütteln suchten. Aber er war stets siegreich; um sie besser im Zaume halten zu können und an das Reich zu ketten, errichtete er die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Merseburg und Meißen und stellte sie unter das von ihm gestiftete Erzbistum Magdeburg. Auch gegen die Böhmen und Dänen waren Ottos Waffen von glücklichem Erfolge gekrönt. d. (Dtto als Regent. Neben der Erweiterung und Befestigung der königlichen Gewalt war Otto sorgfältig auf das Wohl seines Volkes bedacht. Er wachte strenge darüber, daß jedem sein Recht

3. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 88

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
88 Zweiter Abschnitt. und Künstlern hatte er nach München berufen, oder Herangebildet. Die Bildhauer Schwanthaler, der Maler-Korn elins, die Banmeister Klenze und Gärtner und viele andere trugen dazu bei, daß München mit Recht den Rnf einer Kunststadt erhielt, und wie einst ein römischer Kaiser von der Siebenhügelstadt, konnte mich Ludwig von München sagen: „Ich habe eine Stadt aus Holz gesunden, aus Marmor lasse ich sie zurück." 2. König Maximilian Ii. a. Allgemeine Zeitumstände. In verhängnisvollerzeit ergriff Marimikiann. diezügel der Regierung. Die Revolution hatte im Febrnar 1848 in Frankreich wieder das Königtum gestürzt, und auch in Deutschland gärte es gewaltig. Das Verlangen nach freier Verfassung, Preßfreiheit re. wurde gestellt, eine Volksvertretung beim Bunde und eine oberste Gewalt bei einem geeinigten Deutschland gefordert. Verschiedene Aufstände unterstützten diese Forderungen. Es trat zu Frankfurt eine Rational-v er tret n ng zusammen, die den Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser wählte und später den König von Preußeu, Friedrich Wilhelm Iv., die deutsche Kaiserkrone antrug, der sie aber schließlich nicht annahm. 1851 trat der Bundestag wieder an seine alte Stelle. Unterdessen waren auch in Bayern, besonders in der Pfalz, einzelne Ruhestörungen vorgekommen. Maximilian that alles, um die Ruhe herzustellen und zu erhalten. Er kam den berechtigten Wünschen des Volkes gerne entgegen und gab zu einer Reihe wichtiger Gesetze, die für den Staat von der größten Bedeutung wurden, seine Zustimmung. So regelte ein Gesetz die Wahl zur Kammer der Abgeordneten neu, andere hoben standes- und gntsherrliche Gerichtsbarkeit auf. Es wurden die meisten Frondienste, wozu viele Unterthanen gegen die im Anfange dieses Jahrhunderts der bayrischen Krone untergeordneten Fürsten, Grasen, Freiherrn 2c. verpflichtet waren, und viele andere Lasten abgeschafft. Das Jagdrecht erhielten die Bodeneigentümer zurück. Der Blutzehut wurde aufgehoben, der Zehnt von Getreide ?c. fixiert, die Rechtspflege von der Verwaltung getrennt. Maximilian suchte durch verschiedene Maßnahmen, be-

4. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 37

1883 - Leipzig : Peter
37 Rudolfs Wunsch, daß sein Sohn Albrecht ihm auf dem Throne folgen sollte, ging nicht in Erfüllung, weil die Fürsten dessen Hausmacht fürchteten. Es wurde der Graf Adolf von Nassau zum Kaiser gewählt. Nach einigen Jahren jedoch setzten ihn die Fürsten wieder ab und wählten Albrecht zum Kaiser. Um sich auf dem Throne zu behaupten, ergriff Adolf gegen seinen Gegner die Waffen. Es kam unweit Worms zu einer Schlacht, in welcher Adolf besiegt wurde und das Leben verlor. § 21. Kaiser Albrecht I. (Der Freiheitskamps der Schweizer.) * Albrecht 1, der von 1298 —1308 regierte, war ein tapferer, aber stolzer, strenger und herrschsüchtiger Fürst, 8er vom Volke wohl gefürchtet, aber nicht geliebt wurde. Sein Hauptbestreben richtete er auf die Vermehrung seiner Hansmacht. Deshalb trachtete er auch danach, die Schweiz dem habsburgischeu Hause zu unterwerfen. Im 11. Jahrhunderte war die Schweiz an das deutsche Reich gekommen. Die Grafen von Habsburg, denen die Landgrafschaft des Aargaus als erbliches Lehen gehörte, gelangten in der Schweiz , allmählich zu großer Macht und trachteten danach, die Landschaften, über welche sie als Reichsvögte landesherrliche Rechte ausübten, ganz unter ihre Botmäßigkeit zu bringen. Die Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden, denen von einem Nachfolger Friedrichs I. (Barbarossa) ihre Reichsunmittelbarkeit zugesichert war, bildeten zur Wahrung ihrer Rechte einen Bund, die Eidgenossenschaft genannt. Die Gemeinden, denen ein Landamtmann oder Schultheiß vorstand, verwalteten ihre Angelegenheiten selbständig nach alten Gebräuchen und Rechten; nur den Kaiser erkannten sie als Herrn über sich an. Um ihre Unterwerfung unter das Haus Östreich zu erzwingen, schickte Albrecht Reichsvögte in ihr Land, welche die Gerichtsbarkeit in strengster Weise ausübten und sich allerlei Übergriffe erlaubten. Uber Schwyz und Uri setzte er Geßler von Bruneck, über Unterwalden Beringer von Landenberg. Diese achteten die Rechte der freien Gemeinden gar nicht, sondern handelten in ihrem Uebermnte nach Willkür und verfuhren oft mit grausamer Strenge. Geßler ließ sich bei Alters in Uri eine Zwingburg bauen. Die Schweizer beklagten sich beim Kaiser; aber ihre Beschwerde hatte keinen Erfolg. Da beschlossen sie, sich selbst zu helfen ^und die Vögte zu vertreiben. Die Sage erzählt darüber Folgendes. Walther Fürst, Arnold von Melchthal und Werner Stauffacher, drei in ihren Gemeinden angesehene Männer, trafen die Vorbereitungen zur Befreiung ihres Landes. Sie kamen mit 30 vertrauten Männern in einer Novembernacht des Jahres 1307 auf dem Rütli am Vierwaldstättersee zusammen und schlossen einen Bund zur Befreiung ihres Landes. Sie bestimmten die Neujahrsnacht 1308 zur Ausführung ihres Planes. Nicht lange darauf wurde Geßler, der in seinem grausamen Hochmute den wackeren Schützen Tell zu verderben suchte, von letzterem auf dem Wege nach Küßnacht erschossen. Diese That erhöhte den Mut des Volkes. In der Neujahrsnacht 1308 nahmen Verschworene die Burg Roßberg, Landenbergs Schloß in Sarnen, und alle übrigen Burgen der Landvögte ohne Blutvergießen. Landenberg wurde über die Grenze gebracht. Ohne blutigen Kampf hatten die Schweizer ihre Befreiung erlangt. Kaiser Albrecht wollte die rebellischen Bauern, wie er sie nannte, strafen; aber der Tod ereilte ihn vor der Ausführung dieses Vorhabens. Sein Neffe Johann von Schwaben, dem er das väterliche Erbe in der Schweiz und in Schwaben nicht übergeben wollte, ermordete ihn im Jahre 1308. Wegen dieser That erhielt Johann den Beinamen Parricida, d. h. Verwandtenmörder.

5. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 35

1883 - Leipzig : Peter
35 Konradin, dessen Freund Friedrich von Baden nebst mehreren anderen Gefangenen auf dem Markte von Neapel hinrichten. § 19. Zustände in Deutschland zur Zeit des Interregnums. * Als das Haus der Hohenstaufen ausgestorbeu war, wollte fern deutscher Fürst die Reichsregierung übernehmen. Einige Fürsten übertrugen die Kaiserkrone dem englischen Grafen Richard von Cornwallis, andere dem Könige Alsous von Kastilien. Beide kümmerten sich nicht um Deutschland. Die Zeit von 1256—1273, da das Reich eigentlich ohne Kaiser war, nennt man das Interregnum, d. h. Zwischenreich. Traurige Zustände herrschten nun in Deutschland. Die Fürsten hatten schon unter den letzten hohenstausischen Kaisern, da diese fast nur in Italien beschäftigt waren, viele Hoheitsrechte, als z. B. Heerbann, Gerichtsbarkeit, Prägung von Münzen, an sich gebracht; in der kaiserlosen Zeit regierten sie in ihren Ländern unumschränkt. Ritter und Grasen machten sich unabhängig vou ihren Lehnsherren. Fortwährende Fehden zwischen den Fürsten und Grasen beunruhigten das Land und zerstörten den Wohlstand der Bürger und Bauern. Viele Ritter lebten vorn Raube; sie überfielen wohlhabende Reisende und die Kaufleute, welche mit Waren bei ihren festen Burgen vorüberzogen. Bei solchen Ueberfüllen fanden oft Mutige Kämpfe statt; die Raubritter schleppten die reichen Gefangenen nach ihrer Burg und sperrten sie in das Burgverließ, bis es diesen gelang, durch eiu Lösegeld frei zu werden. Die Schwachen und Wehrlosen mußten sich der rohen Gewalt fügen; Gesetz und Ordnung hatten aufgehört; es galt nur das Faustrecht. Niemand konnte sich seines Besitzes erfreuen. Den einzigen Schutz gegen die Frevler gewährten die Femgerichte, welche feit dem 12. Jahrhunderte an einzelnen Orten bestanden und ihren Hauptsitz in Westfalen hatten. Diese Gerichte, deren Mitglieder Wissende hießen, hielten ihre Sitzungen im geheimen an abgelegenen Orten und des Nachts. Wer von diesem Gerichte verurteilt wurde, konnte seiner Strafe nicht entgehen, da die Wissenden über das ganze Reich verbreitet waren. Gegen die Überfalle der Raubritter hatten sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts mehrere große Handelsstädte vereinigt und zu ihrem Schutze einen Bund, die Hansa genannt, geschlossen. Sie unterhielten eine bewaffnete Mannschaft, welche ihre Warenzüge auf Flüssen und Landstraßen begleiten mußte. Dem Hansabunde, den Lübeck und Hamburg ins Leben gerufen hatten, traten bald die meisten größeren Städte Deutschlands bei; auch außerdeutsche Staaten schlossen sich ihm an; es entstanden in London, Bergen (in Norwegen), Nowgorod und an anderen Orten Stapelplätze zur Niederlegung der Waren der Hansestädte. Mit der Zeit wurde der Hansabund so mächtig, daß er zum Schutze der Städte und zur Wahrung ihrer Rechte sogar siegreiche Kriege gegen die Könige von Norwegen und Dänemark ' führte. 3*

6. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 54

1912 - Leipzig : Voigtländer
54 Der peloponnesische Krieg. zu lassen, da trat wieder Kallixeinos auf und richtete gegen sie dieselbe Anklage. Das Volk aber schrie, man solle jeden vor Gericht ziehen, der sich weigere. Da gaben die Prytanen aus Furcht nach und wollten abstimmen lassen; nur Sokrates, der Sohn des Sophroniskos, erklärte, er werde nicht anders als nach der Vorschrift des Gesetzes handeln. Hierauf trat Euryptolemos auf, hielt zugunsten der Strategen eine Rede und stellte im Anschluß daran den Antrag, nach dem Gesetze des Kannonos die Angeklagten einzeln zu richten; der Rat dagegen hatte beantragt, alle in einer Abstimmung zu richten. Bei der Abstimmung durch Handaufheben schien zuerst der Antrag des Euryptolemos durchzudringen. Da unterbrach Menekles unter eidlicher Bekräftigung (wohl wegen eines Formfehlers) die Abstimmung, und es mußte eine zweite stattfinden, die zugunsten des Rates ausfiel. Hierauf wurden die acht an der Seeschlacht beteiligten Feldherren verurteilt, die sechs anwesenden hingerichtet. Aber nicht lange darauf kam den Athenern die Reue, und sie beschlossen, die Verführer des Volkes sollten öffentlich angeklagt werden und Bürgen stellen, bis sie gerichtet würden; zu ihnen sollte auch Kallixeiuos gehören. Es wurden noch vier andere angeklagt und von ihren Bürgen in Gewahrsam gebracht. Es erhob sich jedoch hernach ein Aufruhr, in dem Kleophon umkam; da entkamen diese vor dem Urteilsspruch. Kallixeinos aber, der mit der Schar (des Thrasybulos, 403) aus dem Piräus in die Stadt zurückkehrte, blieb allen verhaßt und starb schließlich vor Hunger. 14.Me Schlacht bei Ägospotamoi (405 v. Chr.). Frnophon, Heurnika n, 1. Die Athener brachen von Samos auf und verheerten das Land des Königs; dann segelten sie gegen Chios und Ephesus und rüsteten sich zu einer Seeschlacht. Lysander aber fuhr von Rhodos längs Joniens nach dem Hellespont. Auch die Athener fuhren von Chios aus auf die hohe See. Denn Asien war ihnen ein feindliches Land. Lysander aber segelte von Abydus längs der Küste nach Lampsakus, welches mit den Athenern in einem Bündnisse stand. Und die Abydener und die übrigen Bundesgenossen erschienen zu Lande; es führte sie der Lacedämonier Thorax. Sie griffen die Stadt an und nahmen sie mit Gewalt, und die Soldaten plünderten den Platz, der reich an Wein und Getreide und voll anderer Lebensmittel war. Alle freien Einwohner aber entließ Lysander. Die Athener segelten in schnellem Lause und ankerten bei Eläus im Ehersones mit 180 Schissen. Hier wurden ihnen während des Frühmahls die Ereignisse von Lampsakus

7. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 64

1914 - Leipzig : Voigtländer
64 Die Hohenstaufen. 1185. Danach betrieb der Kaiser die Vermählung der Tochter des Königs Roger von Sizilien mit seinem Sohne (Heinrich). — Der Herzog von Sachsen (Heinrich der Löwe) kehrt nach Ablauf der Jahre seiner Verbannung aus England zurück, nur mit seinem eigenen Erbe zufrieden. 1186. Der König begeht das Geburtsfest des Herrn zu Mailand. Acht Tage nach Epiphanias feiert er dann mit größter Pracht und unter starkem Zudrang fast sämtlicher Großen die Hochzeit seines Sohnes. Dritter Kreuzzug 1189—94 (Tod Barbarossas 1190). Brief über den Tod des Kaisers Friedrich (Merke Ottos v. Freising*). (Otto von Freiftng:) „In der Annahme, daß Eure Heiligkeit danach begierig sei, Kunde von den Taten des Kaisers zu empfangen, haben wir uns bemüht, das, was wir mit eigenen Augen gesehen und wobei unser eigener Arm tätig gewesen ist, ohne die Beimischung entstellender Fälschung in kurzer Zusammenfassung Euch zu berichten. Vernehme daher Eure Heiligkeit, daß wir, von dem allerchristlichsten König Ungarns Bela ehrenvoll ausgenommen und gütig behandelt, sogleich als wir das griechische Reich betraten, in die Hände von Dieben und Räubern gefallen sind, weil bei den Griechen Treue und Glauben nicht gefunden werden. Denn gegen das allen Völkern gemeinsame Recht von der Unverletzlichkeit der Gesandten hatten sie den Bischos von Münster und den Grafen Robert (von Naffau) gefangen genommen. So zogen wir denn nur unter großen Mühen durch Bulgarien und konnten erst nach langer Verzögerung unseres Marsches am Osterfeste wohlbehalten an Leib und Habe über den Meeresarm des heiligen Georg gehen. Denn wir nahmen und zerstörten erst die Stadt Philippopolis, verwüsteten das ganze umliegende Land mit dem Schwerte, eroberten auch die berühmte Stadt Adrinopolis, stürmten die feste Stadt Tymoticum (Dimotika) unter Anführung des Herzogs von Schwaben und töteten eine ungezählte Menge der Einwohner des Ortes. Auch wurde von unseren Rittern und einer geringen Schar des Kriegsvolkes eine Burg namens Maniceta gebrochen, wobei gegen 6000 Griechen durch Feuer und Schwert zu Grunde gingen. Dann wurden noch viele Schlösser genommen und den Griechen ein großer Menschenverlust zugefügt; auch räumte Hungersnot unter ihnen auf. Endlich erhielten wir von dem Kaiser Konstantinopels geeignete Geiseln; auch wurden uns die Boten des Sultans (von Jkonium) und dessen Söhne zurückgegeben, die *) Entnommen aus: Erler, Deutsche Geschichte.

8. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 63

1914 - Leipzig : Voigtländer
Friedrich I., Barbarossa. 63 Fall Heinrichs des Löwen. 1179. Zu Magdeburg fand ein stark besuchter Reichstag statt, wo fast alle Fürsten über den Herzog von Sachsen (Heinrich den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt erst wurde seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn in Würzburg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diözese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Würde betraut; der Rest von Sachsen fiel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im Römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß sich endlich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtsfest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begibt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; sechster Römerzug (1184—86). 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger auf keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem Römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. Sevin, Geschichtliches Quellenkmä V. 5

9. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 8

1895 - Leipzig : Voigtländer
8 Einleitung. die Häupter, über wichtigere alle, doch so, daß auch dasjenige, dessen Entscheid beim Volke steht, von den Häuptern vorberaten wird. Sie kommen, wenn nicht ein unvorhergesehener oder plötzlicher Fall eintritt, an bestimmten Tagen, beim Neu- oder Vollmond, zusammen ; denn dies scheint ihnen zu Verhandlungen der günstigste Zeitpunkt. Auch zählen sie nicht nach Tagen, wie wir, sondern nach Nächten: so wird festgesetzt, so anberaumt; die Nacht scheint den Tag zu führen. Eine üble Folge der Freiheit ist, daß sie nicht alle zugleich noch auf Befehl sich einsinden, sondern daß der zweite und dritte Tag über dem Zaudern der Kommenden hingeht. So wie die Schar sich zahlreich genug dünkt, setzt sie sich bewaffnet nieder. Die Priester, denen auch hier das Zwangsrecht zusteht, gebieten Stillschweigen. Dann nimmt der König oder ein Vorsteher, wie jeglichem Alter oder Adel, Kriegsruhm oder Wohlredenheit beiwohnt, das Wort, mehr durch Überredung eindringend als durch Macht gebietend. Mißfällt der Vorschlag, so wird er durch Gemurmel verworfen ; gefällt er, so rasseln sie mit den Framen. Die ehrenvollste Art der Zustimmung ist Waffengeklirr. — Bei Volksversammlungen finden auch Anklagen statt, und Nechtshändel aus Leben und Tod. Die Strafen sind verschieden, je nach dem Verbrechen. Verräter und Überläufer hängt man an Bäumen auf; Feige und Kriegsscheue versenkt man mit übergeworfenem Flechtwerk in Schlamm und Sumpf. Die Verschiedenheit der Todesart deutet dahin, daß die Strafe Frevelthaten offenbaren, Schandthaten verbergen müsse. Allein auch leichtere Vergehen werden nach Verhältnis bestraft. Die Überwiesenen werden um eine Anzahl Pferde oder Schafe gebüßt. Ein Teil der Buße fällt dem Könige oder der Gemeinde, ein Teil dem Beleidigten oder seinen Verwandten zu. In eben diesen Versammlungen werden auch die Vorsteher gewählt, welche in den Gauen und Dörfern Recht sprechen. Jeglichem werden hundert Beisitzer aus dem Volke, zum Rate sowohl als zur Abstimmung, zugeordnet.— Kein öffentliches noch besonderes Geschäft verhandeln sie anders als in Waffen. Solche anzulegen ist aber keinem erlaubt, bevor nicht die Gemeinde ihn für wehrhaft erklärt hat. Dann schmückt in der Versammlung selbst entweder einer der Vorsteher oder der Vater oder ein Anverwandter den Jüngling mit Schild und Frame: dies ist ihre Toga, dies der Jugend erste Ehrenstufe ; bis dahin sind sie Glieder des Hauses, nun des Gemein-wesens. Vornehme Abkunft, große Verdienste der Väter verleihen auch den Knaben schon Auszeichnung beim Fürsten; sie werden den übrigen Rüstigeren und Erprobten beigesellt, und keiner schämt sich, im Gefolge aufzutieten. Dieses hat sogar seine Rangordnung, nach der Wahl dessen, der es anführt. Großer Wettstreit unter dem Gefolge um den ersten Platz beim Fürsten, sowie unter den Fürsten

10. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 52

1896 - Leipzig : Voigtländer
52 Die Hohenstaufen. den Löwen) Klage führten. Dieser war schon seit einem Jahre vorgeladen; doch er weigerte oder fürchtete sich zu erscheinen, und jetzt wurde erst seine Hinterlist und Treulosigkeit dem Kaiser offenbar. 1180. Der Kaiser feiert das Geburtssest des Herrn in Würz-burg. Zu Mittfasten hält er einen Reichstag in Gelnhausen. Hier wird durch den Spruch des Kaisers selbst und das Urteil sämtlicher Fürsten der Herzog von Sachsen seines Herzogtums entsetzt, und mit allgemeiner Beistimmung der Bischof von Köln in seiner Diö-cese und in ganz Westfalen und Engern mit der herzoglichen Wurde betraut; der Rest von Sachsen siel dem Grafen von Anhalt anheim. 1181. Ein Kriegszug des Kaisers gegen Sachsen: Die meisten Burgen des Herzogs unterwarfen sich dem Reiche, und ganz Sachsen, vom Herzog abfallend, eilt, die Gnade des Kaisers zu gewinnen. Jener ehedem berühmteste und mächtigste Herzog im römischen Reiche, Heinrich, durch den Willen Gottes erniedrigt und gestürzt, muß endlich sich unterwerfen. Durch den Spruch sämtlicher Fürsten (auf dem Reichstag zu Erfurt) wird er des herzoglichen Namens und Amtes entsetzt; alles, was er vom Reiche oder von Bischöfen zu Lehen trug, wird ihm genommen; er selbst wird genötigt, auf drei Jahre die Grenzen des Reiches zu meiden. 1182. Der Kaiser feiert das Geburtssest des Herrn zu Merseburg. Der Herzog von Sachsen begiebt sich, um seine Verbannung anzutreten, nach England; er verweilt daselbst drei Jahre lang, wie der Kaiser und die Fürsten erkannt hatten. Reichsfest in Mainz; fechsterrömerzug. 1184. Der Kaiser hielt in der Stadt Mainz einen so glänzenden und auf dem ganzen römischen Erdkreise so berühmten Reichstag, daß die Reichstage seiner Vorgänger aus keine Weise mit diesem verglichen werden können. Denn nicht bloß aus dem römischen Reiche, sondern auch aus vielen anderen Ländern waren hochgestellte Männer hier vereinigt, wobei der Kaiser aufs freigebigste drei Tage lang für ihre Bewirtung sorgte. Die Veranlassung zu dieser so großen Versammlung war, daß der Sohn des Kaisers, König Heinrich, mit dem Ritterschwert umgürtet werden sollte. — Der Kaiser zieht nach ruhmvollster Beendigung des Reichstages im August nach Italien und verweilt in Mailand, bisweilen auch in Pavia. 1185. Danach betrieb der Kaiser die Vermählung der Tochter des Königs Roger von Sicilien mit seinem Sohne (Heinrich). — Der Herzog von Sachsen (Heinrich der Löwe) kehrt nach Ablauf der Jahre seiner Verbannung aus England zurück, nur mit seinem eigenen Erbe zufrieden. 1186. Der Kaiser begeht das Geburtsfest des Herrn zu Mailand. Acht Tage nach Epiphanias feiert er dann mit größter Pracht
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