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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vorderasien und Griechenland - S. 115

1874 - Leipzig : Teubner
- 115 — eine eigenthümliche Weise für Lebenszeit vom Volke gewählt Wenn das Volk versammelt war, begaben sich einige auserlesene Männer in ein benachbartes Gebände, von wo aus sie nicht in die Versammlung sehen, aber die Stimmen der Versammelten hören konnten. Dann wurden die Bewerber nach dem Loose einer nach dem andern schweigend durch die Versammlung geführt. Bei jedem Einzelnen erhob das Volk, je nachdem es ihm mehr oder weniger günstig war, ein stärkeres oder schwächeres Geschrei, und jene eingeschlossenen Männer merkten sich bei dem Ersten, Zweiten und so fort, ohne zu wissen, wem es galt, den Grad des Geschreis. Wem das stärkste Geschrei erscholl, den riesen sie zum Rathsherrn aus. Die Könige waren gewissermaßen nur bte Vollzieher der Beschlüsse des Rathes, in dem sie den Vorsitz hatten. Im Kriege hatten sie bte Anführung, und hier war ihre Gewalt fast unumschränkt; in gewöhnlicher Zeit aber war ihr Einfluß gering. Dagegen würde ihnen nach dem Tode bte größte Ehre zu Theil; man bestattete sie wie Heroen. Wenn der König gestorben war, brachten ausgeschickte Reiter die Trauerhtnbe in das ganze Laub; in der Stadt öerfünbeten Klageweiber den Tod, welche, eherne Becken schlagettb, durch die Straßen zogen. In jebetn Hause mußten wenigstens zwei Personen, ein Mann und eine Frau, Trauerkletber anlegen. Zur Bestattung fanb sich aus ganz Lakonien außer den Spartiaten eine große Zahl von Heloten und Periöken ein. Viele Tausenbe kamen zusammen, Männer und Frauen; sie schlugen sich unter unermeßlichem Wehklagen bte Stirn und priesen den Verstorbenen als den besten König, den sie je gehabt. Nach der Bestattung bauerte bte Trauerzeit noch 10 Tage; es ruhten alle öffentlichen Geschäfte. Unter der Gerusia mit den tietben Königen an der Spitze staub die Bürgergemeinbe, die Volksversammlung der Spartiaten, als der Grunb und Boben aller Macht. „Dem Volke sei Entscheibung und Macht", hieß ein Gesetz des Lykurgos; es entschieb über alle wichtigen Angelegenheiten des Staates. Dahin gehörten die Wahlen der Beamten, Beschlüsse über 8*

2. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 19

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Bis 1296 war sie Residenz der polnischen Könige. Im Mittelalter blühte sie besonders durch Handel, da sie den Verkehr zwischen Deutschland und dem Osten Europas ver- mittelte. Auch heute noch bildet der Handel mit russischen und polnischen Landespro- dukten den Haupterwerbszweig der Bewohner. Namentlich werden Holz, Getreide, Wolle, Schweine, Felle, Honig :c. von Posen aus weiter nach Deutschland hinein versendet. Die Bewohner sind nur zur Hälfte deutscher Herkunft, i/4 sind Juden, V* Polen. 3. Der polnische Bauer. Die Bewohner der Provinz sind zur größern Hälfte polnischer Abstammung und die Dörfer im östlichen Teile fast ausschließlich von Polen bewohnt. So lange das Land unter polnischer Herrschaft stand, war der Bauer Leib- eigner seines Gutsherrn, und in den Dörfern sah es jämmerlich aus. Seitdem jedoch das Land preußisch und der Bauer ein freier Mann geworden ist, hat sich vieles ge- bessert. Die Dörfer, in denen z. T. jetzt auch schon viele Deutsche wohnen, haben ein sauberes und freundlicheres Aussehen erhalten. An vielen Stellen, wo früher ein altes zerfallenes Wohnhaus mit zerfetztem Strohdache stand, erhebt sich jetzt ein anderes, das nett und dicht gebaut und nicht selten mit Ziegeln gedeckt ist. In der Stube wird die Luft nicht mehr durch Gänse, Schweine u. a. Kleinvieh verpestet; die Dorfstraße ist gepflastert, und die Wege sind mit Bäumen bepflanzt worden. Fast in allen Dörfern sind Schulen errichtet, und lesen und schreiben lernt jetzt wohl jedes Kind. 6. Provinz Schlesien, (über 40 T. qkm — 4m.— Vs kath.) 1. Bodengestalt. Schlesien hat im allgemeinen die Gestalt eines großen mulden- förmigen Thales, das im Osten vom südlichen Landrücken (dessen bedeutendster Teil die Taruowitzer Höheu sind), im Südwesten aber von den Sudeten (S. 5) um- schlössen wird. 2. Das Oderthal. Der größte Teil Schlesiens ist Tiefland, das der Länge nach von der Oder durchflössen wird. (Nenne die bedeutendsten Nebenflüsse der Oder in Schlesien! S. 10.) Bei Ratibor wird die Oder schiffbar. Dichte Forsten, hier und da von magern Äckern unterbrochen, bedecken hier ihre Ufer. Bald aber lichtet sich das linke Ufer, und ein fettes Weizenfeld beginnt, das sich bis zu dem durch seine Gemüse- und Blumengärtnereien bekannten Liegnitz hin erstreckt. An Kosel, Oppeln und Brieg vorüber führt die Oder nach Breslau (350 T.), der Hauptstadt Schlesiens. Breslau ist die zweitgrößte Stadt Preußens. Auf dem Marktplatze erfreuen uns die Standbilder Friedrichs d. Gr. und Friedrich Wilhelms Iii., auf dem Blücherplatze erhebt sich das Denkmal Blüchers. (Aus welcher Veranlassung sind diese Denkmäler gesetzt?) Die Kohlenvorräte der Provinz (wo? siehe die folgend. Kap.!) ermöglichen eine großartige Fabrikthätigkeit, die sich hauptsächlich auf Maschinen und Wollweberei erstreckt. Die Wolle liefert hauptsächlich das rechte, sandige Oderuser, wo etwa 3 Mill. Schafe in ungeheuer großen Schäfereien gehalten werden. Daher auch hat Breslau einen der bedeutendsten Wollmärkte in Europa. Im Westen und Süden von Breslau dehnt sich die äußerst fruchtbare mittel- schleiche Ebene aus, deren Zuckerrübenbau zahlreiche Zuckerfabriken hervorgerufen hat. Der Hauptort hier ist Liegnitz. Die weite Ebene ist oftmals der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen, so bei Mollwitz 1741, Hohenfriedberg 1745, Leuthen 1757, Liegnitz 1760, an der Katzbach 1813. — Stromabwärts von Breslau gelangen wir nach der Festung Glogau und von dort mit der Eisenbahn nach Grünberg, in dessen hügeliger Umgebung noch Wein gebaut wird. 3. Am Fuße der Sudeten dehnt sich bis zur Ebene hin ein breites Hügelland aus, das von muntern Gebirgsbächen durchschnitten wird. In den langen, tiefen Thälern ziehen sich oft stundenlange Gebirgsdörser hin, wie Langenbielau (20 T.), Wüstegiersdorf n. a. Die Bewohner derselben ernähren sich — da Bergbau wegen Mangel an Erzen nur im geringen Maße betrieben werden kann — vielfach als

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 102

1893 - Hannover : Hahn
102 Die böhmisch-mährischen Länder sind im ganzen fruchtbar, be- sonders in der Elbgegend (hier die dichteste Bevölkerung). Wichtig für das Land sind auch die Bodenschätze: Steinkohlenlager (^Pilsen). Silber; böhmische Granaten, Porzellan- und Glaswaren. Die vulkanischen Erhebungen am N.- Rande weisen eine Reihe wichtiger Heilquellen auf: Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. 4) Der N.-Rand selbst wird dann gebildet durch das Erz- gebirge, das Elbsandsteingebirge und jenen Gebirgszug ö. von der Elbe, den man auch im ganzen die Sudeten zu nennen pflegt. a. Das Erzgebirge ist durch ein niedriges Plateau, das Elstergebirge (Verbindung von 'Eger nach "Leipzig) vom Fichtel- gebirge getrennt. In n. - ö. Richtung hinziehend, fällt es nach S.-O. steil zum Egerthal ab, während es sich nach N.-W. allmählich zur Tiefebene senkt. Hier fließt die Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde) der Elbe zu und mündet unterhalb 'Dessau. Die höchsten Erhebungen sind naturgemäß am s.-ö. Rande: der Keilberg (1250 m). Die Bewohner treiben außer dem Ackerbau hauptsächlich Industrie (Spitzenklöppelei), nachdem der frühere Erzreichtum (Name des Ge- birges) geschwunden ist. Großartiger Bergbau (Silber) wird noch in dem tiefer gelegenen 'Freiberg betrieben, doch auch hier mit großen Schwierigkeiten; daher der rege Besuch gerade der Freiberger Berg- akademie. Reichern Ertrag liefert heute die Region der Steinkohlen am Fuß des eigentlichen Gebirges: Kohlenlager von 'Zwickau und "Chemnitz, sowie in der Nähe von "Dresden. Sachsens Industrie verdankt den- selben ihre Blüte. Fabrikstädte des Landes. d. Elbsandstein- und Lausitzer Gebirge bilden eine Senkung im Zuge (Pforte von Sachsen nach Böhmen) und reichen vom N.-O.-Fuß des Erzgebirges (Paß von Nollendorf) bis zur Görlitzer Neiße («-Görlitz - «Zittau -' Reichenberg). Die Gewässer der Elbe und die ihr zuströmenden kleineren Flüsse haben sich tief in die weichen Massen des Elbsandsteingebirges eingegraben und wundervolle Formen geschaffen: „Sächsische Schweiz" (Königstein, Lilienstein, Bastei). Der König- stein ist befestigt und deckt die wichtige Elbstraße. Bis ins vorige Jahrhundert war das Elbthal ganz unzugänglich, und deswegen führte früher der Hauptweg von Pirna (Lager der Sachsen 1756) über die Nollendorfer Höhen (Schlacht bei Kulm 1813). Die weichen Gesteine liefern ein vorzügliches Baumaterial und finden in Berlin und Hamburg vielfach Verwendung.

4. Mitteleuropa - S. 64

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich. entstanden z. B. auch in h a l b e r st a ö t (40 000 Einw.) Spiritusbrennereien, Zucker- und Tabakfabriken. Km wichtigsten aber sind die 5 a l z l a g e r des Harzvorlandes. Nirgends fand man großartigere Spuren von dem weiten Salzsee, der einst auf dem Gebiet des heutigen Deutschland verdunstete, als bei Staßfurt (a. d. Bode, 20000linw.). Line undurchlässige Schicht oerhinderte hier die Auflösung der Salzlager durch eindringendes Wasser. Um zu dem Steinsalz vorzudringen, begann man die darüber- liegenden Salzlager „abzuräumen",- seit man aber den Wert dieser „Abraumsalze" (Kali) als Kunstdünger erkannt hat, spielt ihre Gewinnung die Hauptrolle. Gesamtbetrachtung. Der Harz ist eines der besuchtesten und an Bodenschätzen reichsten deutschen Mittel- gebirge. Zum Teil finden seine Bewohner aber doch nur kärglichen Verdienst als Holzhauer, Flößer, Kohlenbrenner, Torfstecher, durch Beerensammeln und Züchten von Kanarienvögeln („harzer Roller"); der Handel mit letzteren hat sich allmählich übrigens recht einträglich gestaltet. Auch rings um den Harz führt eine „Gürtelbahn" (Lisleben-Nordhausen-Goslar- Halberstadt); auf verschiedenen Seiten dringen von dieser „Ringbahn" her Zweigbahnen ins Innere des Plateaus, eine davon führt quer durch den ganzen harz und entsendet eine Berg- bahn zum Brocke ngipfel. Die uns bekannten Harzstädte liegen alle in der preußischen Provinz Sachsen. Anteil am Harz haben aber auch das Fürstentum Anhalt (im Osten) sowie das Herzogtum Braun- schweig (im Süden und Nordwesten). Die Bewohner der Gegend gehören zum Sachsen stamme. Von Aassel bis zur Saalemündunz läuft etwa die Linie, welche das niederdeutsche Sprachgebiet vom mittel- deutschen trennt; was also nördlich von ihr wohnt, nennen wir Niedersachsen, das andere Ober* sachsen. Die Bewohner des Harzgebirges (dem Luther entstammt) sind überwiegend Prot e« st a n t e n. Die Thüringer platte. Ausdehnung. Das Gebiet zwischen harz, Thüringer Wald und Elster-Saale- linie mißt nordsüdlich kaum Ys unserer Maßeinheit, westöstlich wenig mehr. Trotz seiner Kleinheit (nicht so groß wie Gberbarjern) ist es doch in jeder Hinsicht eines der wichtigsten Gebiete Deutschlands. Entstehung, Bodenform. Hier begegnen wir aufs neue den drei Gesteinsarten des Südwestdeutschen Beckens: Muschelkalk, Buntsandstein und Keuper. Der Druck aber, der den Thüringer Zvald in die Höhe hob, preßte auch hier die Gesteinsdecke zusammen, so daß sie in Trümmer sprang; deren Ränder bogen sich dann nach oben oder unten. So entstand ein wel- liges Gebiet, das sozusagen aus verschiedenen einzelnen Mulden besteht. Daß unsere Lr- klärung richtig ist, beweist u. a. der Umstand, daß diese Falten wie Thüringer Wald und Harz nordwestlich verlaufen. Klima, Wirtschaftsleben. Das Gebiet gehört zu den regenärmeren Deutschlands; die Gebirge im Norden, Westen und Süden nehmen eben den vom Atlantischen Ozean herkommenden Regenwinden ihre Feuchtigkeit. Andererseits ist das Klima namentlich in den zum Teil schon unter 200 m herabreichenden Tälern mild, auf den höhen (z. B. dem Eichsfelde) dagegen nicht selten rauh. Krucht- bar sind auch sie, ganz besonders aber die Mulden,- © b st, sogar Wein, Gemüse, Blumen, Zuckerrüben, Getreide werden gebaut. Bei dem Vorhandensein so zahlreicher Rohstoffe und dem vorkommen von Braun- kohlen erstand natürlich auch eine rege Industrie.

5. Mitteleuropa - S. 84

1913 - Nürnberg : Koch
8h Das Deutsche Reich. der Llbe) nahm. Als das Dstseebecken einsank, begannen dessen wichtigste rechte Nebenflüsse zur See zu strömen; schließlich bahnten sich Weichsel und Oder durch die verödeten Rinnen solcher Nebenflüsse selbst einen Zugang zum Baltischen Meer. Die lvasserläufe der Gegenwart? Grtskunde. a) Die Llbe verläßt zwischen Fläming und Harzvorland die sächsische Lucht. Hier liegt Magdeburg (280 000 (Hrttv.), starke Festung, Hauptstadt der preußi- schen Provinz Sachsen, wichtiger Verkehrsmittelpunkt. Die auf dem linken Elb- ufer (bis gegen Aschersleben) sich hinziehende Magdeburger L ö r d e ist nicht nur reich an Salz (Staßfurt) und Braunkohlen sondern auch sehr fruchtbar (Weizen, Zuckerrüben). So blüht in Magdeburg (neben Obstbau und Gärtnerei) die Zucker- Mach Lehmanns geogr, Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag ti. F. E. Wachsmuth, Leipzig.) Im Spreewald. fabrikation, Branntweinbrennerei, Fabrikation von künstlichem Dünger (Kali), daneben aber vor allem auch die Eisengießerei (Grusonwerk der Firma Krupp in Buckau). — Zwischen Magdeburg und Hamburg fließt die Elbe durch sandige und sumpfige Gegenden,- größere Grte fehlen hier. s wichtigste norddeutsche Nebenfluß der Elbe ist die von der Mecklen- bu gischen Seenplatte (aus dem Dambecker See) kommende Havel (Länge ihres stark gekrümmten Laufes nicht ganz ^Maßeinheit, 356 km; Entfernung des Ur- sprungs von der Mündung in gerader Linie nur 94 Km). Ihr Gefäll ist sehr gering (0,12 m auf 1 km; daher etwa n/12 des Laufes schiffbar). Sie fließt z. T. durch ausgedehnte Wälder, ihr Lauf erweitert sich wiederholt seenartig (h a v e l s e e n). Kn der Mündung der Spree liegt S p a n d a u (85 000 Einw.), Festung mit großen Gewehrfabriken (im Iuliusturm der deutsche „Kriegsschatz"), inmitten der Seen Potsdam (60 000 Einw.), Sommerresidenz der preußischen Könige (Schlösser

6. Mitteleuropa - S. 74

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich. Ersterer (im Westen) erreicht mit einzelnen bäum- und strauchlosen Gipfeln (Altvater 1500 m) noch eine bedeutende höhe,- die steilen hänge der wasser- reichen, tiefen Schluchtentäler sind meist bewaldet. Im niederen östlichen Teil, einer welligen Hochfläche (etwa 600 m) mit steilen Rändern, entspringt die Oder. „Gesenke" entstand aus einem slavischen Wort, das wahrscheinlich Eschengebirge bedeutet. Zwischen Sudeten und Karpaten liegt die Mährische Pforte, durch welche die uralte, wichtige Völkerstraße von der mittleren Donau (Wien) zur G st s e e führt. Das Tarnowitzer Plateau oder die „Gberschlesische platte" (200—300 m) scheidet das Zlußgebiet der (Dder und der Weichsel, hier finden sich ausgedehnte und tiefe Stein- kohlenlager (Zläche etwa 3 X harz,- 2/3 davon in Deutschland). Zugleich gräbt man aber auch auf Eisen-, Blei- und Zinkerz. So entstanden natürlich zahlreiche riesige Eisenhütten, Zink- und Lleiöfen. Mittelpunkt des früher als unfruchtbar verachteten Gebietes ist R ö n i g s h ü t t e (70 000 Einw.). Die schlesische Tieflandbucht ist das Odertal zwischen Sudeten und nördlichen Höhenrücken (die wir auch hier dem Tiefland zuteilen). Schon bei ihrem Eintritt in Deutschland liegt das Tal der Oder, hier allerdings noch eingeengt zwischen Gesenke und Gberschlesischer platte, unter 200 m. Der Gesamtlauf der Oder beträgt nicht ganz zwei Naßeinheiten (1,8),- bei ihrem Eintritt in Deutschland hat sie etwa Vs Maßeinheit zurückgelegt, die Hälfte ihres Laufes in Deutschland gehört Schlesien an. Die nördlichen Höhenrücken überschreiten die Oder in der Gegend der Hatzbach- mündung. Darnach können wir unterscheiden: (Dberschlesien (= Tarnowitzer Rohlengebiet), Mittelschlesien, Niederschlesien. Soweit das Gebiet der sandigen nördlichen Höhenzüge reicht, ist die Ergiebigkeit des Lodens gering. Auch hier wachsen ausgedehnte Kiefernwälder im Sandboden (z. B. in der Niederschlesischen Heide). Teichwirtschaft (Karpfenzucht) und Tuchweberei sind in Niederschlesien Haupterwerbszweige. Mttelschlesien südlich der Oder aber deckt fruchtbarer Löß - boden? so wurde es diemitteldeutscherornkammer (Roggen). Auch Ob st-, Gemüse- und Zuckerrüben-, sogar Tabak- und Wein- bau spielen eine Nolle, desgleichen Viehzucht (Ninder, Pferde,Edelschafe) und Imkerei. Nirgends in Deutschland gibt es mehr Großgrundbesitz als in Schlesien. Die ziemlich rege I n d u st r i e verarbeitet die landwirtschaftlichen Erzeug- nisse, die Lodenschätze Oberschlesiens usw. Orte. An der Oder liegt die h a u p t st a d t des Gebietes, Breslau (510 000 Einw., drittgrößte Stadt Preußens). Der günstig gelegene Ort (Mäh- rische Pforte!) ist ein wichtiger Mittelpunkt für den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen (wolle, Zlachs, Honig) - Universität. — hauptsitz der niederschlesischen Tuchweberei ist Sagau a. d. Bober.

7. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 18

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
18 Mit Rußland, der Trkei und Neapel kam ein Aus-gleich zustande. Piemont blieb bei Frankreich. Neapel und der Kirchenstaat wurden ihren Herren zurckgegeben. Frankreich und England schlssen 1802 zu Amiens Frieden, demzufolge Frankreich die westindischen Inseln zurckerhielt. Der Reichsdeputationshauptschlu 1803. Aus dem Frieden zu Lneville war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Fürsten, die Gebietsteile auf der linken Rheinseite an Frankreich verloren htten, durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite entschdigt werden sollten. Die zu diesem Zwecke nach Regensburg einberufene Reichsdeputation setzte durch den Reichsdeputationshaupt-schlu vom Jahre 1803 fest, da smtliche geistliche Herrschaften skularisiert, d. h. eingezogen, und da alle Reichsstdte bis auf sechs (Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M., Augsburg und Nrnberg) mediatisiert, d. h. greren Staaten einverleibt wrden. 112 Staaten verloren auf diese Weise ihre Selbstndigkeit. Die Bischfe und Reichsbte hrten auf, Landesfrsten zu sein; sie wurden Staatsuntertanen, behielten aber einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Mit der Einziehung der geistlichen Gter bernahmen die weltlichen Fürsten die Verpflichtung, fr den Unterhalt der Kirchen und Schulen zu sorgen. Preußen erhielt die Bistmer Pader-born und Hildesheim, den stlichen Teil des Bistums Mnster mit der gleichnamigen Hauptstadt, von Kur-Mainz das Eichsfeld und Erfurt sowie schlielich mehrere Abteien und Reichsstdte. Die konsutarregierung Napoleons. Als Erster Konsul war Napoleon bestrebt, die inneren Parteien miteinander zu vershnen, indem er die hauptschlichsten Ideen der Revolution mit den alten berlieferungen zu vereinigen, zugleich aber auch das Volk fr die Monarchie vorzubereiten suchte. Mit Papst Pius Vii. schlo er ein Konkordat, durch das die Rechtsverhltnisse zwischen Staat und Kirche geordnet wurden. Er sorgte fr eine gute Verwaltung, gab dem Lande in dem Code Napoleon ein brgerliches Gesetzbuch und stiftete den Orden der Ehrenlegion, der ohne Rcksicht auf den Stand fr Verdienste im militrischen und brger-lichen Leben verliehen werden sollte. Den Emigranten ermg-lichte er die Rckkehr in ihr Vaterland, um auch den alten Adel in Frankreich fr sich zu gewinnen. Die Schulen wurden wieder eingerichtet, Straen verbessert und neue angelegt, Kanle

8. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 35

1918 - Leipzig : Hirt
— 35 — Teil des Grund und Bodens gewonnen und ließen durch Landvögte die Gerichtsbarkeit ausüben. Kaiser Friedrich Ii. löste Uri und Schwyz von der Habsburgischen Landgrafschast ab und machte sie reichsunmittelbar. Auch Unterwalden suchte sich der Habsburgischen Vogtei zu entziehen. Nach Rudolfs Tode schlossen die drei Waldstätte einen ewigen Bund die Eidgenossenschaft), um ihre Freiheit und Gerechtsame zu schirmen. Adolf bestätigte ihre Reichsunmittelbarkeit. Obschon Albrecht I. dies nicht tat, so unternahm er doch keine Feindseligkeiten gegen die Eidgenossen. Nach seinem Tode zog sein Sohn, der Herzog Leopold von Österreich, 1315 gegen die ihm verhaßten Schweizer Bauern. Die Eid-1315 genossen errangen bei Morgarten einen vollständigen Sieg. Im Jahre 1386 wollte ein zweiter Leopold, der Enkel des vorigen, die 168». Schweizer dem habsburgischen Hause unterwerfen. Bei Sempach (am Luzerner See) verlor er Sieg und Leben (Arnold von Winkelried). 2. Deutsche Treue. Wie ein deutscher Fürst sein gegebenes Wort hielt. Nach Albrechts I. Tode trug Heinrich Vii. von Luxemburg 5 Jahre lang (1308 —1313) mit Ehren die deutsche Krone. Die neue Königswahl 1308—1313. war eine zwiespältige: die habsburgische Partei wählte Albrechts Sohn, Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Die Gegner wählten den Herzog Ludwig von Bayern. Die Folge war ein langjähriger 1313-1347. Bürgerkrieg, bis 1322 in der Schlacht bei Mühldorf (am Inn, östl. 1322. von München) Friedrich besiegt und gefangen ward. Er wanderte als Gefangener auf die Burg Trausnitz (in der Oberpfalz, östl. von Nürnberg). Als jedoch sein Bruder Leopold den Kampf mit Erfolg fortsetzte und auch der Papst gegen Ludwig auftrat, fetzte dieser den Friedrich unter der Bedingung, daß er der Krone entsage und Leopold zur Niederlegung der Waffen bewege, in Freiheit. Aber der geschloffene Vertrag fand weder die Billigung des Papstes noch die des Bruders. Da kehrte Friedrich, treu seinem gegebenen Worte, in die Gefangenschaft zurück. Fortan hielt ihn Ludwig für seinen besten Freund, ja teilte selbst die Regierung mit ihm. Als darauf der Papst voll Ärger den Bann gegen Ludwig schleuderte, kamen 1338 die sieben Kurfürsten auf dem König- u;38. stuhl bei Rense (Dorf bei Koblenz) zusammen und erklärten,. daß fortan jede von bm Kurfürsten vollzogene Wahl eines deutschen Königs und Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sei. 3. Schwarzer Tod, Geihelsahrt und Iudenschlacht. 1. Wie man durch törichte Buße eine furchtbare Seuche beseitigen wollte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Deutschland von einer furchtbaren Seuche heimgesucht, die aus Asien kam und fast alle Länder Europas durchzog. Man nannte sie das große Sterben ober den schwarzen Tod. Die Seuche erschien als ein Strafgericht Gottes über die Sünben der Völker. Da wahmen die Menschen, den Himmel durch Buße zu versöhnen. Huuberte und Tausenbe kamen in langen Prozessionen in die Dörfer und Stabte gezogen. Mit der härenen Büßerkutte ober auch nur mit einem Hembe bekleibet, schwere Kreuze fchleppenb, in der Rechten eine Geißel aus knotiaen Riemen mit 5*

9. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 85

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian I. und die bayrische Verfassung. 85 vertreten. An die Stelle dieser unvollkommenen Volksvertretung trat schon 1808 eine neue Gesamt-Konstitution. Aber auch letztere wurde am 26. Mai 1818 durch die Werfassung ersetzt, welche mit einzelnen Ab- 1818 Minderungen noch jetzt das Staatsgrnndgesetz Bayerns bildet. Die Verfassung „erklärt Bayern für einen souveränen, monarchischen Staat, der mit allen seinen Bestandteilen an Land und Leuten, Gütern, Regalien und Renten eine unveräußerliche Gesamtmasse bildet. Sie regelt die Thronfolge, gewährt völlige Freiheit der Gewissen, völlige Gleichstellung der drei christlichen Konfessionen, Sicherheit der Personen und des Eigentums und Gleichheit vor den Gesetzen. Sie bestimmt gleiches Recht jedes Bürgers zu allen Graden des Staatsdienstes, aber auch gleiche Verpflichtung zur Ehre der Waffen. Endlich verfügt sie den gleichen Anteil an den Lasten des Staates, aber auch einen geregelten Haushalt in demselben durch alle Teile und gesicherte Verwenduug der bewilligten Mittel." Eine Nationalvertretnng, bestehend aus der Kammer der Reichsräte und ans der Kammer der Abgeordneten, bildet deu Landtag und hat das Recht, über die Verfassung zu wachen, Wünsche und Beschwerden vorzubringen, bei der Gesetzgebung und Erhebung von Steuern ?c. mitznwirken. Die Mitglieder der ersten Kammer sind entweder durch ihre Geburt, oder ihre berufliche Stellung hiezu berechtigt, wie die Prinzen, der hohe, in früheren Zeiten regierende Adel, die ersten Vertreter der christlichen Konfessionen, oder sie werden von Sr. Majestät hiezu ernannt. Zur zweiten Kammer wählten früher der Adel und die Geistlichkeit je 1/s der Mitgliederzahl, die Städte und Märkte V4, die Grundbesitzer Vs und jede Landesuniversität 1 Mitglied. Später wurde diese Bestimmung dahin abgeändert, daß Wahlbezirke gebildet werden, die ihre Vertreter nach der Bevölkerungszahl zu wählen haben. Die Angelegenheiten des Staates mit der "katholischen Kirche wurden 1817 durch das Konkordat und auch die der protestantischen Kirche 1818 geregelt. Max starb nach einer 25 jährigen, ruhmreichen Regierung 1825 in der ans seinen Namenstag folgenden i Nacht zu Nymphenburg. 1 1'^°

10. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 41

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
18. Maximilian I. 1493-1519. 41 die Gemäßigten unter den Husstteu, inbem es ihnen den Kelch beim Abenbrnahle und die Predigt in der Lanbessprache zugestanb. Nun gerieten die Böhmen unter sich in Streit, der 1434 mit dem Siege der gemäßigten Partei im großen und ganzen enbete. 1436 würde enbtich Sigismuub als König von Böhmen anerkannt. 18. Maximilian I. 1493— 1519. Nach Sigisrnnnb folgten in Dentschlanb die Kaiser aus dem Habsburger Stamme fast ununterbrochen bis 1806. Der erste berselbeu war Akörechl Ii. (1438 —1439), ein thatkräftiger Fürst, der aber unter allen beittfchen Kaisern die kürzeste Regierungszeit hatte, währenb sein Vetter und Nachfolger, der schwache Ariedrich Iii. (1440—1493), am längsten regierte. Unter letzterem würde die Unordnung immer größer und ländergierige Nachbarn rissen an den Grenzen des Reiches verschiebene Teile los. In seine Regierungszeit fällt die Eroberung Konstantinopels durch die Türken, 1453, der er unthätig zusah. a. Max I. Persönlichkeit. Vesser stand es in Dentschlanb unter seinem Sohn und Nachfolger Maximilian I. Er war geistig und körperlich wohl gebildet. tapfer und mutig, ja zuweilen tollkühn. Letztere Eigenschaft zeigte er nicht selten als verwegener Jäger*) und in Kämpfen mit Bären und anderen wilden Tieren. Aber auch in der Schlacht, wie beim Kampfspiel hat mancher Gegner seine kräftige Fanst empfunben und bekannt ist, wie er einst auf einem Turniere zu Worms einen prahlerischen, welschen Ritter beschämte und bte beutsche Ehre rettete. b. Der ewige Landfriede. Reichseinteilung. Besonbers wichtig erscheint in der Regierung Maximilians bte Verkünbigung des ewigen Lanbsriebens, woburch das ^ctustrecht bei Strafe der Reichsacht verboten ward. Zur Schlichtung der Streitigkeiten würde das Keichskammer-gerichl (erst in Frankfurt, dann in ©Peter, schließlich in Wetzlar) eingesetzt. Zum Unterhalte besselben mußte *) Martinswand bei Zirl (Innsbruck).
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# Name Treffer  
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