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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vorderasien und Griechenland - S. 115

1874 - Leipzig : Teubner
- 115 — eine eigenthümliche Weise für Lebenszeit vom Volke gewählt Wenn das Volk versammelt war, begaben sich einige auserlesene Männer in ein benachbartes Gebände, von wo aus sie nicht in die Versammlung sehen, aber die Stimmen der Versammelten hören konnten. Dann wurden die Bewerber nach dem Loose einer nach dem andern schweigend durch die Versammlung geführt. Bei jedem Einzelnen erhob das Volk, je nachdem es ihm mehr oder weniger günstig war, ein stärkeres oder schwächeres Geschrei, und jene eingeschlossenen Männer merkten sich bei dem Ersten, Zweiten und so fort, ohne zu wissen, wem es galt, den Grad des Geschreis. Wem das stärkste Geschrei erscholl, den riesen sie zum Rathsherrn aus. Die Könige waren gewissermaßen nur bte Vollzieher der Beschlüsse des Rathes, in dem sie den Vorsitz hatten. Im Kriege hatten sie bte Anführung, und hier war ihre Gewalt fast unumschränkt; in gewöhnlicher Zeit aber war ihr Einfluß gering. Dagegen würde ihnen nach dem Tode bte größte Ehre zu Theil; man bestattete sie wie Heroen. Wenn der König gestorben war, brachten ausgeschickte Reiter die Trauerhtnbe in das ganze Laub; in der Stadt öerfünbeten Klageweiber den Tod, welche, eherne Becken schlagettb, durch die Straßen zogen. In jebetn Hause mußten wenigstens zwei Personen, ein Mann und eine Frau, Trauerkletber anlegen. Zur Bestattung fanb sich aus ganz Lakonien außer den Spartiaten eine große Zahl von Heloten und Periöken ein. Viele Tausenbe kamen zusammen, Männer und Frauen; sie schlugen sich unter unermeßlichem Wehklagen bte Stirn und priesen den Verstorbenen als den besten König, den sie je gehabt. Nach der Bestattung bauerte bte Trauerzeit noch 10 Tage; es ruhten alle öffentlichen Geschäfte. Unter der Gerusia mit den tietben Königen an der Spitze staub die Bürgergemeinbe, die Volksversammlung der Spartiaten, als der Grunb und Boben aller Macht. „Dem Volke sei Entscheibung und Macht", hieß ein Gesetz des Lykurgos; es entschieb über alle wichtigen Angelegenheiten des Staates. Dahin gehörten die Wahlen der Beamten, Beschlüsse über 8*

2. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 18

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
18 Mit Rußland, der Trkei und Neapel kam ein Aus-gleich zustande. Piemont blieb bei Frankreich. Neapel und der Kirchenstaat wurden ihren Herren zurckgegeben. Frankreich und England schlssen 1802 zu Amiens Frieden, demzufolge Frankreich die westindischen Inseln zurckerhielt. Der Reichsdeputationshauptschlu 1803. Aus dem Frieden zu Lneville war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Fürsten, die Gebietsteile auf der linken Rheinseite an Frankreich verloren htten, durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite entschdigt werden sollten. Die zu diesem Zwecke nach Regensburg einberufene Reichsdeputation setzte durch den Reichsdeputationshaupt-schlu vom Jahre 1803 fest, da smtliche geistliche Herrschaften skularisiert, d. h. eingezogen, und da alle Reichsstdte bis auf sechs (Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M., Augsburg und Nrnberg) mediatisiert, d. h. greren Staaten einverleibt wrden. 112 Staaten verloren auf diese Weise ihre Selbstndigkeit. Die Bischfe und Reichsbte hrten auf, Landesfrsten zu sein; sie wurden Staatsuntertanen, behielten aber einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Mit der Einziehung der geistlichen Gter bernahmen die weltlichen Fürsten die Verpflichtung, fr den Unterhalt der Kirchen und Schulen zu sorgen. Preußen erhielt die Bistmer Pader-born und Hildesheim, den stlichen Teil des Bistums Mnster mit der gleichnamigen Hauptstadt, von Kur-Mainz das Eichsfeld und Erfurt sowie schlielich mehrere Abteien und Reichsstdte. Die konsutarregierung Napoleons. Als Erster Konsul war Napoleon bestrebt, die inneren Parteien miteinander zu vershnen, indem er die hauptschlichsten Ideen der Revolution mit den alten berlieferungen zu vereinigen, zugleich aber auch das Volk fr die Monarchie vorzubereiten suchte. Mit Papst Pius Vii. schlo er ein Konkordat, durch das die Rechtsverhltnisse zwischen Staat und Kirche geordnet wurden. Er sorgte fr eine gute Verwaltung, gab dem Lande in dem Code Napoleon ein brgerliches Gesetzbuch und stiftete den Orden der Ehrenlegion, der ohne Rcksicht auf den Stand fr Verdienste im militrischen und brger-lichen Leben verliehen werden sollte. Den Emigranten ermg-lichte er die Rckkehr in ihr Vaterland, um auch den alten Adel in Frankreich fr sich zu gewinnen. Die Schulen wurden wieder eingerichtet, Straen verbessert und neue angelegt, Kanle

3. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 19

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
19 gebaut und in alle Verhltnisse eine feste Ordnung gebracht, um die Ruhe zu sichern und den Wohlstand zu heben. In den unterworfenen Gebietsteilen beseitigte Napoleon manche veraltete Zustnde, machte der Willkrherrschaft der kleinen Fürsten ein Ende, befreite die Bauern von der Leibeigenschaft und der Guts-Untertnigkeit und hob die Standesvorrechte auf. Anderseits wan-derten wertvolle Kunstschtze und Bchereien nach Paris; immer drckender wurden die hohen Abgaben, immer hufiger die Aus-Hebungen, immer anmaender die franzsischen Beamten, die jede freie Meinung zu unterdrcken suchten. Im Jahre 1802 lie sich Napoleon das Konsulat auf Lebenszeit bertragen. Verschwrungen zur Wiederherstellung des Knigtums wurden niedergeschlagen. Der General Pichegru starb im Gefngnis, Moreau wurde verbannt; den bourbonischen Prinzen Herzog von Enghien, den man der Teilnahme an einer Verschwrung beschuldigte, lie Napoleon auf badischem Gebiete ge-sangen nehmen und in Vincennes (bei Paris) erschieen. Napoleon als Kaiser der Franzosen. Im Jahre 1804 wurde Napoleon auf Antrag des Senats und unter Zustimmung des Volkes feierlich zum Kaiser der Franzosen ausgerufen. Er nannte sich Napoleon I. und lie sich von Papst Pius Vii. in der Kirche Notre Dame salben. Die Krone setzte er sich und seiner Gemahlin selbst aus. Mit der Erneuerung des alten Titels (Empereur von imperator) sollte bald auch der rmische Weltherrschaftsgedanke wie-der in die Erscheinung treten. Die Umwandlung zeigte sich zunchst schon in den ueren Formen. Der neue Kaiser umgab sich mit einem auserlesenen Hofstaat und glnzenden Uniformen. Hohe Titel und prunkende Feste gab es jetzt wieder in Paris wie zur Zeit der letzten Könige von Frankreich. Seine Brder machte Napoleon zu Prinzen, seine Schwestern zu Prinzessinnen und berwies ihnen reiche Einknfte. Kaiser Franz Ii (17921835) nannte sich von 1804 ab auch Kaiser von sterreich. Der dritte Koalitionskrieg (1805). Der Friede zu Amiens hatte keinen dauernden Friedenszustand zwischen Frankreich und England gebracht. Napoleon lie das England zugehrige Hannover be-setzen, die Weser und Elbe fr englische Schiffe sperren und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich ver-bieten. Auf Veranlassung Englands traten England, Ru-land, st erreich und Schweden zu einer neuen Verbindung 2*

4. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 130

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
130 verwaltet. Selbstverwaltungs-Krperschaften des Kreises sind Kreistag und Kreisausschu: während der erstere bert und beschliet, liegt dem letzteren die Ausfhrung der Beschlsse ob. Den Vorsitz fhrt der Land rat. Die Selbstverwaltung der Provinz liegt in den Hnden des Provinz iallandtages und des Provinzialausschusses. Ihre Obliegenheiten entsprechen im allgemeinen denen des Kreistages und Kreisausschusses. Selbstverwaltungsbeamte der Provinz sind der Landeshaupt-mann (Landesdirektor) und die L a n d e s r t e. Bei Be-schwerden bildet der Kreisausschu das Verwaltungsgericht erster Instanz, der Bezirksausschu das der zweiten: die dritte und letzte Instanz ist das Oberverwaltungsgericht in Berlin. Der preuische Staatshaushalt verbraucht gegenwrtig ungefhr 4 Milliarden Mark, die vor allem aus den Ertrgen der Eisenbahn-Verwaltung und aus direkten Steuern genommen werden. Um eine strkere Heranziehung der hheren Einkommen und eine Entlastung der mittleren und kleineren mglich zu machen, war 1891 die auf Selbsteinschtzung fuende und mit der Hhe des Einkommens auch verhltnismig wachsende Einkommensteuer eingefhrt, des-gleichen die Ergnzungs- oder Vermgenssteuer, die ein Vermgen von mehr als 6000 M zu einer besonderen Steuer heranzieht. Weil Einkommen unter 900 Ji nicht zur Steuer heran-gezgen wurden, blieb ein groer Teil der Bevlkerung von direkten Staatssteuern befreit. Zugunsten der Gemeinden verzichtete der Staat auf Grund-, Gebude - und Gewerbesteuer (Real-steuern). Noch unter Kaiser Wilhelm I. war Bismarck die Verstaatlichung der meisten preuischen Eisenbahnen gelungen. In der Folgezeit wurden dann durch die Anlage von Nebenbahnen und den Bau von Gemeinde-, Kreis- und Provinzialstraen auch kleinere Ortschaften in den allgemeinen Verkehr hineingezogen. Der Hebung des Handels und der Kstenverteidigung diente der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Mehrere andere Kanle (Elbe-Trave-, oder Spree-, Dortmund-Ems-, Rhein-Herne-Kanal, ein groer Teil des Mittelland-Kanals) und die Regulierung von Flssen frderten die Binnenschiffahrt. Kirche. Schule. Kunst und Wissenschaft. Nachdem das Vati-kanische Konzil 1870 die Unfehlbarkeit des Papstes ausgesprochen hatte, verweigerten die deutschen Altkatholiken die Aner-kennung des neuen Dogmas. Bald nach dem groen Kriege brach

5. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 22

1918 - Leipzig : Hirt
— 22 — 983. 983 starb er zu Rom, wo er auch begraben wurde. Er hinterließ die 983-1002. Krone seinem 3jährigen Sohne Otto Iii. (983—1002). Wohl wuchs dieser unter Leitung seiner Mutter und Großmutter zu einem Wunder an Gelehrsamkeit und Bildung heran, aber Deutschland hatte wenig Segen davon. Sein Herz zog ihn nach Rom, das er zur Hauptstadt des Reichs zu erheben gedachte. Im Angesichte der ewigen Stadt starb der kaiserliche Jüngling im Alter von 22 Jahren. Sein Nachfolger wurde Herzog Heinrich von Bayern, ein Urenkel Heinrichs 1 Als 1002-1024. Heinrich Ii. regierte er von 1002—1024. Ihm lag vor allem Deutschland am Herzen; seine Hauptsorge war, in Deutschland Ordmmg und Frieden aufrechtzuerhalten. Dabei führte er kräftig das Schwert 1024. gegen äußere und innere Feinde. Mit Heinrich Ii. erlosch 1024 das sächsische Kaisergeschlecht. Vi. Die fränkischen Kaiser (1024—1125). (Vcrgl. Kursus I, Seite 16—17.) 1. Wie die ersten fränkischen Kaiser herrschten. Die nun folgende Kaiserwahl schwankte zwischen zwei Herzögen der Franken, welche beide Konrad hießen und Vettern waren. Die deutschen Fürsten entschieden 1024-1039. sich für den älteren. Konrad Ii. regierte von 1024—1039. Er schirmte Ordnung und Gerechtigkeit. Durch Vertrag brachte er das Königreich Burgund an das Reich und schützte den neuen Erwerb gegen seinen Stiefsohn Ernst von Schwaben. Sein Sohn Heinrich Iii. 1039-1056. regierte von 1039—1056. Er gab dem Reiche die weiteste Ausdehnung und hob die kaiserliche Gewalt auf die höchste Stufe. Vor allem machte er letztere den Päpsten gegenüber geltend, welche durch Simonie (= Verkauf geistlicher Ämter für Geld) die Kirche schädigten und durch unsittlichen Lebenswandel häufig ihre Stellung entehrten. Auch in weltlicher Beziehung führte Heinrich Iii. strenges Regiment. Indem er bereit war, Recht und Gerechtigkeit zu schirmen, führte er in Deutschland den „Gottesfrieden" ein. 2. Wen Heinrich Iv. infolge seiner verkehrten Erziehung zur Empörung trieb. Heinrichs Iii. sechsjähriger Sohn hat als Heinrich Iv. 1066-1106. von 1056—1106 den Königstitel geführt. Anfangs übernahm feine Mutter Agnes (spr. Angnes) die Leitung der Regierung und des Knaben. Später bemächtigte sich Erzbischof Hanno von Köln des jungen Königs, führte in feinem Namen die Herrschaft und hielt ihn in strenger Zucht. In feiner Abwesenheit aber brachte der mächtige und angesehene Erzbischof Adalbert von Bremen Heinrich in seine Hände, ließ ihm allen Willen und füllte das Herz des Jünglings mit Haß gegen die Sachsen. Als Heinrich Iv. die Regierung selbst übernahm, bedrückte er jene in mannigfacher Weise. Dadurch trieb er die Sachsen zur Empörung. Da die Fürsten die erbetene Unterstützung versagten, so mußte Heinrich in den Abbruch der erbauten Zwingburgen willigen. Als aber die erbitterten Sachsen ihre Befugnis überschritten und sogar die kaiserliche Familiengruft entweihten, gewährten ihm Fürsten und Städte des Reiches Beistand. Nachdem die Sachsen an

6. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 92

1918 - Leipzig : Hirt
— 92 — Gefechte Witbois Banden; auch andere deutsche Truppenführer schlugen einzelne Hottentöttsnhaufen; aber immer wieder tauchten neue auf und gingen zum Angriff über. Erst nach Hendrik Witbois Tode, verursacht durch eine im Treffen am 29. Oktober 1905 erhaltene Wunde, unterwarfen sich die Witbois, gaben ihre Waffen ab und erkannten zum ersten Male bedingungslos die Herrschaft des Deutschen Reiches an. Aber noch bis März 1907 währte es, ehe die einzelnen Bandenführer in die Kalahariwüste vertrieben oder unterworfen worden waren und mit der vollständigen Unterwerfung der Bondelzwarts für das gesamte Schutzgebiet die Aufhebung des Kriegszustandes erfolgen konnte. Durch die vielen deutschen Söhne, die dort gefallen und begraben sind, ist Deutsch-Südwestafrika kein fremdes Land mehr, sondern ein Stück Heimatland, für das zu sorgen unser aller heilige Pflicht ist. Geschichtstabelle. 10‘2 vor Chr. Schlacht bei Aquä Sextiä 101 vor Chr. Schlacht bei Vercellä. 9 nach Chr. Hermannsschlacht im Teutoburger Walde. 375 Beginn der Völkerwanderung. 378 Schlacht bei Adrianopel. 380 Ulfilas, Bischof der Goten. 395 Teilung des römischen Reichs durch Theodosius den Großen. 410 Eroberung Roms durch Alarich. 415 Gründung des Westgotenreichs in Südgallien und Nordspanien. 429 Gründung des Vandalenreichs in Nordafrika. 449 Zug der Angeln, Sachsen und Jüten nach Britannien. 451 Schlacht bei Chalons. 453 Tod Attilas. 455 Plünderung Roms durch Geiserich. 476 Untergang des weströmischen Reichs durch Odoaker 481 Gründung des Frankenreichs durch Chlodwig. 486 Schlacht bei Soissons. 489 Theodorich der Große führt die Ostgoten nach Italien. 496 Schlacht bei Zülpich. 534 Untergang des Vandalenreichs durch Belisar. 554 Untergang des Ostgotenreichs durch Narses. 568 Gründung des Langobardenreichs durch Alboin. Ende der Völkerwanderung. 622 Flucht Mohammeds (Hedschra). Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung. 632 Tod Mohammeds. 711 Schlacht bei Leres de la Frontera. Untergang des Westgotenreichs. 732 Schlacht bei Tours und Poitiers. Karl Martell. 752 Pipin macht sich zum König der Franken. 755 Tod des Bonifatius. 768—814 Karl der Große. 774 Untergang des Langobardenreichs. 800 Krönung Karls des Großen zum römischen Kaiser. 813 Vertrag zu Verdun. Entstehung eines Deutschen Reichs. 919—936 Heinrich 1. 928 Gründung der Mark Meißen. 933 Schlacht bei Merseburg. 936—973 Otto I. 955 Schlacht auf dem Lechfelde. 1056—1106 Heinrich Iv. 1066 Zug der Normannen nach England. Ende des angelsächsischen Königreichs. 1077 Demütigung Heinrichs in Canossa. 1080 Schlacht bei Mölsen. 1094 Peter von Amiens. 1095 Kirchenversammlung zu Clermout. 1096—1099 Erster Kreuzzug. 1099 Eroberung Jerusalems. 1152—1190 Friedrich Barbarossa. 1170 Petrus Waldus. 1176 Schlacht bei Legnano. 1254—1273 Das Interregnum. 1268 Toddesletztenhohenstaufenkonradin. 1270 Letzter Kreuzzug. 1273—1291 Rudolf von Habsburg. 1278 Schlacht auf dem Marchfelde. 1291 Zurückfallen der letzten christlichen Besitzung in die Hände der Tünen.

7. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 21

1918 - Leipzig : Hirt
— 21 — Heinrich I. gebührt der Ruhm, durch Einigung aller deutschen Stämme der eigentliche Gründer des Deutschen Reichs geworden zu sein. 4. Wie Otto I. im Innern, im Osten und Norden der Kölllgs-gewalt Ansehen verschaffte. Otto, Heinrichs Sohn und Nachfolger, wurde mit großer Pracht und Festlichkeit zu Aachen gekrönt. Otto I. regierte von 936—973. Im Sinne und Geiste Karls des Großen wollte 986-978. er die Einheit und Macht Deutschlands vergrößern. Zu diesem Zwecke mußte er die Königsgewalt hoch über alle herzogliche erheben. Darum machten sich mehrere deutsche Fürsten der Empörung gegen ihn schuldig; sogar sein eigner Bruder Heinrich schloß sich den Aufständischen an. Otto schlug die Empörung mit siegreicher Hand nieder und verzieh großmütig seinem Bruder. Umsonst versuchten die slawischen Völker das deutsche Joch abzuwerfen. Sie wurden mit Hilfe tapfrer Markgrafen zum Gehorsam zurückgebracht. Auch die dänischen Normannen, welche die Grenzmark Schleswig verwüstet hatten, mußten die Schärfe des deutschen Schwertes fühlen. Otto drang siegreich bis zum Nordende Jütlands vor und zwang den Dänenkönig zur Unterwerfung und Taufe. Hierauf suchte Otto die Slawen und Dänen zu christianisieren. Zu diesem Zwecke gründete er im Osten und Norden seines Reichs eine Anzahl Bistümer, welche er dem Erzbistum Magdeburg unterstellte. 5. Inwiefern Otto durch Kämpfe im Süden das Reich erweiterte und befestigte. Böhmen und Polen zwang Otto zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit. Mehrmals stellte er in Frankreich und Burgund Ruhe und Ordnung her. Von Adelheid zu Hilfe gerufen, zog er nach Italien. Nachdem er ihren Bedränger, den Markgrafen Berengar, gezüchtigt hatte, erhielt er mit Adelheids Hand die lombardische Krone. Aus eitlem spätern Zuge empfing er aus den Händen des Papstes die römische Kaiserkrone; die Römer schwuren ihm, ohne seine Zustimmung feinen Papst zu wählen. Nach 22jähriger Ruhe brachen die Ungarn wieder in Bayern ein und belagerten Augsburg. In der Schlacht auf dem Lechfelde erlitten sie 955 eine völlige Niederlage. Von nun ab hielten sie Frieden und gestatteten dem Christentume Eingang. Neue Unruhen riefen Otto nach Italien. Er vermählte feinen Sohn mit einer griechischen Prinzessin aus Unteritalien. Noch einmal offenbarte sich am Osterfest 973 zu Quedlinburg die ganze kaiserliche Macht und Herrlichkeit. Mitten in den Glanz hinein rief ihm ein Höherer zu: Gedenke des Todes! indem zu Quedlinburg sein treuer Kampfgenosse und Herzensfreund, der Sachsenherzog Hermann Billuug, starb. Am 6. Mai 973 gab auch Otto I. auf feinem Landgute Mein- 073. leben den Geist auf. 6. Was die Geschichte von den übrigen sächsischen Kaisern berichtet. Ottos Sohn und Nachfolger, Otto Ii., regierte von 973—983. Überall, 973-983. wo er das Reich gefährdet sah. trat er mit Kraft und Entschiedenheit aus. Als Gemahl einer griechischen Prinzessin faßte er den Plan, Unteritalien, welches bisher teils den Griechen, teils den Sarazenen gehörte, zu unterwerfen. Als der Versuch mißlang, entstanden in Italien Unruhen, auch im Norden erhoben sich die Slawen und Dänen. Durch solchen Wechsel des Glücks wurde Ottos Gesundheit erschüttert. Schon

8. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 35

1918 - Leipzig : Hirt
— 35 — Teil des Grund und Bodens gewonnen und ließen durch Landvögte die Gerichtsbarkeit ausüben. Kaiser Friedrich Ii. löste Uri und Schwyz von der Habsburgischen Landgrafschast ab und machte sie reichsunmittelbar. Auch Unterwalden suchte sich der Habsburgischen Vogtei zu entziehen. Nach Rudolfs Tode schlossen die drei Waldstätte einen ewigen Bund die Eidgenossenschaft), um ihre Freiheit und Gerechtsame zu schirmen. Adolf bestätigte ihre Reichsunmittelbarkeit. Obschon Albrecht I. dies nicht tat, so unternahm er doch keine Feindseligkeiten gegen die Eidgenossen. Nach seinem Tode zog sein Sohn, der Herzog Leopold von Österreich, 1315 gegen die ihm verhaßten Schweizer Bauern. Die Eid-1315 genossen errangen bei Morgarten einen vollständigen Sieg. Im Jahre 1386 wollte ein zweiter Leopold, der Enkel des vorigen, die 168». Schweizer dem habsburgischen Hause unterwerfen. Bei Sempach (am Luzerner See) verlor er Sieg und Leben (Arnold von Winkelried). 2. Deutsche Treue. Wie ein deutscher Fürst sein gegebenes Wort hielt. Nach Albrechts I. Tode trug Heinrich Vii. von Luxemburg 5 Jahre lang (1308 —1313) mit Ehren die deutsche Krone. Die neue Königswahl 1308—1313. war eine zwiespältige: die habsburgische Partei wählte Albrechts Sohn, Herzog Friedrich den Schönen von Österreich. Die Gegner wählten den Herzog Ludwig von Bayern. Die Folge war ein langjähriger 1313-1347. Bürgerkrieg, bis 1322 in der Schlacht bei Mühldorf (am Inn, östl. 1322. von München) Friedrich besiegt und gefangen ward. Er wanderte als Gefangener auf die Burg Trausnitz (in der Oberpfalz, östl. von Nürnberg). Als jedoch sein Bruder Leopold den Kampf mit Erfolg fortsetzte und auch der Papst gegen Ludwig auftrat, fetzte dieser den Friedrich unter der Bedingung, daß er der Krone entsage und Leopold zur Niederlegung der Waffen bewege, in Freiheit. Aber der geschloffene Vertrag fand weder die Billigung des Papstes noch die des Bruders. Da kehrte Friedrich, treu seinem gegebenen Worte, in die Gefangenschaft zurück. Fortan hielt ihn Ludwig für seinen besten Freund, ja teilte selbst die Regierung mit ihm. Als darauf der Papst voll Ärger den Bann gegen Ludwig schleuderte, kamen 1338 die sieben Kurfürsten auf dem König- u;38. stuhl bei Rense (Dorf bei Koblenz) zusammen und erklärten,. daß fortan jede von bm Kurfürsten vollzogene Wahl eines deutschen Königs und Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sei. 3. Schwarzer Tod, Geihelsahrt und Iudenschlacht. 1. Wie man durch törichte Buße eine furchtbare Seuche beseitigen wollte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Deutschland von einer furchtbaren Seuche heimgesucht, die aus Asien kam und fast alle Länder Europas durchzog. Man nannte sie das große Sterben ober den schwarzen Tod. Die Seuche erschien als ein Strafgericht Gottes über die Sünben der Völker. Da wahmen die Menschen, den Himmel durch Buße zu versöhnen. Huuberte und Tausenbe kamen in langen Prozessionen in die Dörfer und Stabte gezogen. Mit der härenen Büßerkutte ober auch nur mit einem Hembe bekleibet, schwere Kreuze fchleppenb, in der Rechten eine Geißel aus knotiaen Riemen mit 5*

9. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 85

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian I. und die bayrische Verfassung. 85 vertreten. An die Stelle dieser unvollkommenen Volksvertretung trat schon 1808 eine neue Gesamt-Konstitution. Aber auch letztere wurde am 26. Mai 1818 durch die Werfassung ersetzt, welche mit einzelnen Ab- 1818 Minderungen noch jetzt das Staatsgrnndgesetz Bayerns bildet. Die Verfassung „erklärt Bayern für einen souveränen, monarchischen Staat, der mit allen seinen Bestandteilen an Land und Leuten, Gütern, Regalien und Renten eine unveräußerliche Gesamtmasse bildet. Sie regelt die Thronfolge, gewährt völlige Freiheit der Gewissen, völlige Gleichstellung der drei christlichen Konfessionen, Sicherheit der Personen und des Eigentums und Gleichheit vor den Gesetzen. Sie bestimmt gleiches Recht jedes Bürgers zu allen Graden des Staatsdienstes, aber auch gleiche Verpflichtung zur Ehre der Waffen. Endlich verfügt sie den gleichen Anteil an den Lasten des Staates, aber auch einen geregelten Haushalt in demselben durch alle Teile und gesicherte Verwenduug der bewilligten Mittel." Eine Nationalvertretnng, bestehend aus der Kammer der Reichsräte und ans der Kammer der Abgeordneten, bildet deu Landtag und hat das Recht, über die Verfassung zu wachen, Wünsche und Beschwerden vorzubringen, bei der Gesetzgebung und Erhebung von Steuern ?c. mitznwirken. Die Mitglieder der ersten Kammer sind entweder durch ihre Geburt, oder ihre berufliche Stellung hiezu berechtigt, wie die Prinzen, der hohe, in früheren Zeiten regierende Adel, die ersten Vertreter der christlichen Konfessionen, oder sie werden von Sr. Majestät hiezu ernannt. Zur zweiten Kammer wählten früher der Adel und die Geistlichkeit je 1/s der Mitgliederzahl, die Städte und Märkte V4, die Grundbesitzer Vs und jede Landesuniversität 1 Mitglied. Später wurde diese Bestimmung dahin abgeändert, daß Wahlbezirke gebildet werden, die ihre Vertreter nach der Bevölkerungszahl zu wählen haben. Die Angelegenheiten des Staates mit der "katholischen Kirche wurden 1817 durch das Konkordat und auch die der protestantischen Kirche 1818 geregelt. Max starb nach einer 25 jährigen, ruhmreichen Regierung 1825 in der ans seinen Namenstag folgenden i Nacht zu Nymphenburg. 1 1'^°

10. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 41

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
18. Maximilian I. 1493-1519. 41 die Gemäßigten unter den Husstteu, inbem es ihnen den Kelch beim Abenbrnahle und die Predigt in der Lanbessprache zugestanb. Nun gerieten die Böhmen unter sich in Streit, der 1434 mit dem Siege der gemäßigten Partei im großen und ganzen enbete. 1436 würde enbtich Sigismuub als König von Böhmen anerkannt. 18. Maximilian I. 1493— 1519. Nach Sigisrnnnb folgten in Dentschlanb die Kaiser aus dem Habsburger Stamme fast ununterbrochen bis 1806. Der erste berselbeu war Akörechl Ii. (1438 —1439), ein thatkräftiger Fürst, der aber unter allen beittfchen Kaisern die kürzeste Regierungszeit hatte, währenb sein Vetter und Nachfolger, der schwache Ariedrich Iii. (1440—1493), am längsten regierte. Unter letzterem würde die Unordnung immer größer und ländergierige Nachbarn rissen an den Grenzen des Reiches verschiebene Teile los. In seine Regierungszeit fällt die Eroberung Konstantinopels durch die Türken, 1453, der er unthätig zusah. a. Max I. Persönlichkeit. Vesser stand es in Dentschlanb unter seinem Sohn und Nachfolger Maximilian I. Er war geistig und körperlich wohl gebildet. tapfer und mutig, ja zuweilen tollkühn. Letztere Eigenschaft zeigte er nicht selten als verwegener Jäger*) und in Kämpfen mit Bären und anderen wilden Tieren. Aber auch in der Schlacht, wie beim Kampfspiel hat mancher Gegner seine kräftige Fanst empfunben und bekannt ist, wie er einst auf einem Turniere zu Worms einen prahlerischen, welschen Ritter beschämte und bte beutsche Ehre rettete. b. Der ewige Landfriede. Reichseinteilung. Besonbers wichtig erscheint in der Regierung Maximilians bte Verkünbigung des ewigen Lanbsriebens, woburch das ^ctustrecht bei Strafe der Reichsacht verboten ward. Zur Schlichtung der Streitigkeiten würde das Keichskammer-gerichl (erst in Frankfurt, dann in ©Peter, schließlich in Wetzlar) eingesetzt. Zum Unterhalte besselben mußte *) Martinswand bei Zirl (Innsbruck).
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